Magnetbandmaterial - damals und heute
#51
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=186703#post186703 schrieb:welche Laufzeiten sind Dir denn allgemein am liebsten?
Hatte ich kurz in #44 angedeutet. Ich würde sagen Minimum fünf Minuten bei 38 (also knapp 120m) -- je länger je lieber.


Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=186703#post186703 schrieb:Ich denke mal das Du ein Langspiel-, Doppelspiel- oder Dreifachspielband nicht unbedingt mit 38cm laufen lassen wirst.
Nur für die Gleichmäßigkeitsprüfung, wegen der Vergleichbarkeit. Mit einem Freeware-Programm wie Audacity kann jeder diesen Test leicht selbst mit seinen eigenen Bandmustern durchführen, auch bei 9,5 Geschwindigkeit (die ich leider nicht zur Verfügung habe).
In der Tabelle sind ELA-Werte für 38 und 19 angegeben, die durch Vergleich auch gewisse Rückschlüsse auf 9,5 zulassen.


Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=186703#post186703 schrieb:Zitat: "Habe Marketing studiert, ich kenne keinen Dreisatz"
Juristen in der Regel auch nicht, daher ja auch der Spruch "Iudex non calculat".


Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=186703#post186703 schrieb:Ich nehme alles zurück, hier ist es ja noch komplexer.
Apropos: Irgendwie habe ich es nach den letzten Postings aufgegeben, mich um die komplizierte Genealogie der zwei Dutzend Orwo-Typen selber weiter zu scheren, denn einen Doktortitel wollte ich nicht dafür erwerben.
Bin aber froh, wenn ihr euer konzentriertes Wissen darüber hier mitteilt, denn das hilft vielleicht, einige Merkwürdigkeiten zu verstehen, die mir bei den bis jetzt vermessenen Exemplaren aufgefallen sind.

Ich denke ich werde mich bei den Orwos darauf beschränken, das, was bei mir im Briefschlitz landet, ungestört weiterhin eins nach dem andern durchzumessen und gut is - getreu dem Motto: "Ich bin doof, ich mach' Musik..." :whistling:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#52
Magnetfilm kenne ich nur als "Perfo-Band", magnetisch beschichteter Film mit ein oder 2 Perforationsstreifen zum Transport (Antrieb). Wurde zur separaten magnetischen Tonaufzeichnung beim Film benutzt, kurz Sep-Mag.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#53
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=186731#post186731 schrieb:Magnetfilm kenne ich nur als "Perfo-Band", magnetisch beschichteter Film mit ein oder 2 Perforationsstreifen zum Tranport (Antrieb). Wurde zur separaten magnetischen Tonaufzeichnung beim Film benutzt, kurz Sep-Mag.
Stimmt. Genau so kannte ich die Faktenlage bis vor einigen Monaten auch.

Das änderte sich an dem Tag, als mir aus Friedrich Engels unergründlichen Archivschätzen ein internes Rundschreiben der Technischen Direktion der RRG (Reichardt / v. Braunmühl) vom 8.1.1944 in die Hände fiel, wo zu lesen steht:

Zitat:Aus Gründen der Vereinheitlichung kann die Bezeichnung "Film" für Magnetofonbänder nicht aufrechterhalten werden. Sie muss durch die Bezeichnung "Band" ersetzt werden.
Bis dahin waren Magnetbänder RRG-intern meist als "Film" oder "Magnetfilm" bezeichnet worden (und analog dazu das typische weiße Vorspannband als "Weißfilm"), was allerdings zu Verwechslungen und teilweise recht unerfreulichen Missverständnissen beigetragen hatte (siehe dazu "Zeitschichten" III, S. 205).

Weshalb der Ausdruck "Magnetfilm" für ein Senkelband sich anscheinend bis in die Nachkriegszeit halten konnte, weiß ich nicht.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#54
Hallo Peter,

Zitat:Apropos: Irgendwie habe ich es nach den letzten Postings aufgegeben, mich um die komplizierte Genealogie der zwei Dutzend Orwo-Typen selber weiter zu scheren, denn einen Doktortitel wollte ich nicht dafür erwerben.

Das ist schade (nicht die Doktorarbeit).
Anscheinend gibt man sich tief im Westen damit zufrieden wenn ein Magnetbandhersteller seine Bänder nur DP 26 nennt und auf die Entwicklungsstufen verzichtet oder die Rückseite des Bandes bedruckt.
Dann gibt es auch mal eine rote Wurst (Ost) und keine Wurst (West).

Ich dachte immer Dunkel-Deutschland liegt in Sachsen (was fast täglich in anderer Form bestätigt wird und für mich den Gedanken aufwirft:
Solltest Du nicht deine Verwandten in Dresden dazu bewegen nach Bagdad überzusiedeln damit die mal selber den Marsch machen können?)

Im Gegensatz zur BASF hat ORWO seine Chargen-Nummern sehr nahe am Anfang des eigentlichen Magnetbandes angebracht.

Kabelsalat hatte sich damals die Arbeit gemacht aus der Chargen-Nummer den entsprechenden Bandtyp zu identifizieren.
Ich konnte die Nummern nur bestätigen oder ergänzen.

Der Vorteil des DDR-Systems lag darin, das jede Entwicklungsstufe eine neue Chargennummer (die ersten beiden Ziffern) und in der Produktbezeichnung eine um 1 erhöhte Nummer am Ende erhielt (z.B.120, 121, 122, 123)
Mir ist bislang keine entsprechende Arbeit für die BASF DP Bänder bekannt, auch nicht für die LP35 etc.
Wenn die ersten cm des Vorlaufbandes eines BASF Bandes über die Jahre verschwunden sind, ist eine Identifizierung nicht mehr möglich.

Tut mir leid Dich mit dem Thema ORWO überstrapaziert zu haben.
Es wäre nur interessant gewesen die Ergebnisse zu sehen wenn die Bänder aus der MBF Dessau mit ihren Begiessungsmaschinen aus dem Westen kommen.
Lassen wir es einfach.

Gruß
Volkmar
geboren 1962 in Hamburg, nachweisslich nicht DDR
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#55
Hallo Volkmar,

meine Wortwahl hat offenbar zu einem heftigen Missverständnis geführt und dich - mit Recht - verärgert.
Das wollte ich nicht, es tut mir aufrichtig leid und ich kann dafür nur um Verzeihung bitten.

Während meiner analogen Tonkarriere haben mich tatsächlich fast nur Agfa und BASF begleitet, was anderes gab es bei den diversen Arbeitgebern kaum, Orwo kam jedenfalls nicht in die Tüte. Dabei habe ich auf meinem Messtisch mit dem Material durchaus angenehme Überraschungen erlebt.

Was ich ansonsten während des letzten Jahres über Orwo-Bandtypen lernen konnte, beschränkte sich zunächst tatsächlich auf die - wie ich finde - sehr logisch strukturierte Nomenklatur: erste Zahl für den Verwendungszweck (ist doch so, oder?), zweite Zahl für die Dicke, dritte für die Entwicklungsstufe.

Leicht zu lernen und so übersichtlich wie bei Agfa: "PER 525": PE für Polyester, R für rückseitenmattiert, 52 für die Dicke und 5 für den Oxidtyp. Was soll man demgegenüber von Bezeichnungswürsten halten wie "LPR 35 ferrosuper LH professional HiFi"??

Ich muss aber auch zugeben, dass ich die Orwo-eigenen Erläuterungen bisher nie wirklich durchschaut hatte, was daran liegt, dass ich bislang kaum zusätzliche Literatur aufgetrieben habe, die mir dabei erklärend zur Hand gehen könnte:

[Bild: Orwo_1973.jpg]

[Bild: Orwo_1975_1.jpg]

[Bild: Orwo_1975_2.jpg]

Das Verständnis fällt mir inzwischen - nach den kurzen Erläuterungen in deinem jüngsten Posting - schon etwas leichter, nur wurde mir im ersten Moment doch etwas schwindlig: mir sind halt die alten und neuen Bezeichnungen mitnichten so geläufig wie anderen. Und dass daraus anscheinend noch der Herstellort / Begusswerkzeug zu ermitteln ist, hat mir die schöne Übersichtlichkeit gleich wieder weggenommen. Dabei ist es doch eigentlich eine Bereicherung, darüber Bescheid zu wissen, ich Horst!

Natürlich bin ich gerne bereit, mich mehr ins Thema einzuarbeiten, vor allem wenn es der Sache dient. Ich schrieb ja schon, dass ich mich über neue relevante Informationen freue, und das meine ich auch so. Ich werde vielleicht ein wenig Zeit brauchen, sie für mich zu verarbeiten, denn schon die Hunderte unterschiedlicher Banddaten und deren Interpretation machen mir manchmal regelrecht Kopfschmerzen.

Kann ich die Übersicht, die kabelsalat und du mal erarbeitet habt, irgendwo im Netz finden?

Es wäre mir bei dieser selbstgewählten Sisyphus-Arbeit wirklich lieber, wenn alle Hersteller der Welt ihre Magnetbänder eindeutig, am besten über die gesamte Länge gekennzeichnet hätten, dann wäre mein Herumrätseln über die mindestens zwanzig verschiedenen anonymen Bandtypen in meiner Messreihe erst gar nicht notwendig.

Ob wir auf dieser Grundlage trotz meines Missgriffs zusammen arbeiten könnten? Was meinst du?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#56
Hier ist die Diskussion zu diesem mysteriösen "Magnetfilm"/Magnetonband. Es scheint aus dem Jahr 1949 zu stammen und die Bezeichnung ist ein Ausrutscher.

AGFA Magnetfilm MF 2
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#57
Hallo Peter,

zum Thema ORWO-Bänder siehe auch hier: http://orwo.bg19.de

Der TYP 108 ist nach der Wende produziert worden.

Der Vollstädigkeit halber seien hier auch noch folgende nach der Wende in der Dessauer Magnetbandfabrik hergestellten Bänder erwähnt:

P ST/801 (Studio Tape)
P MT/811 (Master Tape)
P RT/851 (Reporter Tape)

Grüße aus Berlin
Hajo
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#58
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=186777#post186777 schrieb:Hier ist die Diskussion zu diesem mysteriösen "Magnetfilm"/Magnetonband. Es scheint aus dem Jahr 1949 zu stammen und die Bezeichnung ist ein Ausrutscher.
Ah ja, den Thread habe ich irgendwann mal sogar gelesen, aber nicht abgespeichert. Habe ich das richtig verfolgt, dass du tatsächlich ein Viertelzollband mit "Normalstärke" (50-60µm) und der Aufschrift "MF" hast? Klar würde mich das interessieren. Ist ja wie ein Fehlfarbendruck bei Briefmarken ...

Grüße, Peter
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Peter


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#59
Hallo Hajo,

19null5,'index.php?page=Thread&postID=186782#post186782 schrieb:zum Thema ORWO-Bänder siehe auch hier: http://orwo.bg19.de
Da habe ich schon fleißig geblättert, nur sind so schön vollständige technische Daten (wie z.B. beim 106) leider nicht hinter jedem Adventskalendertürchen zu finden. Da gibt es bestimmt noch mehr, nur wo?


19null5,'index.php?page=Thread&postID=186782#post186782 schrieb:Der TYP 108 ist nach der Wende produziert worden.
Ein 108 ist mir leider noch nicht auf den Teller gekommen, aber das 106 habe ich schon untersucht. Das fand ich richtig auf der Höhe der Zeit (1981, wenn ich nicht irre), bloß die weiße Rückseite lässt sich nach 35 Jahren mit dem Finger abrubbeln. Aber das ist bei manchen Agfa PEM xxx ja auch nicht anders. Ich hatte hier eine 26er Spule PEM 368 gebacken, das war danach (verglichen mit dem Datenblatt) geradezu mustergültig. Kaum ein Jahr später flog die Schicht beim Umspulen nur so in der Gegend herum. Da war's dann vorbei mit der Gleichmäßigkeitsprüfung => Ablage R.


19null5,'index.php?page=Thread&postID=186782#post186782 schrieb:folgende nach der Wende in der Dessauer Magnetbandfabrik hergestellten Bänder:
P ST/801 (Studio Tape)
P MT/811 (Master Tape)
P RT/851 (Reporter Tape)
Die kenne ich überhaupt nicht. Wo bekommt man die denn (noch)?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#60
Hallo Peter,

die drei Bandtypen der dmb oder Dessauer Magnetbandfabrik sind schwer zu finden.
Selbst in der Bucht findet man ab und zu nur die Cassetten aber keine Bänder.

Es gibt das Gerücht, das das P ST 801 dem ORWO 108 entspricht.
Beide Bänder habe ich, wobei das 108er leider nicht mehr jungfräulich ist.
Das P MT 811 soll einem AGFA 468 entsprechen, bzw. besser sein.
Eine Fachzeitschrift aus der Schweiz hatte sich damals mit dem Band beschäftigt und es in höchsten Tönen gelobt.
Davon habe ich lediglich 1 Band.
Das P RT 851 könnte ein 115er Band sein, von beiden habe ich mehrere.

Viele Grüße
Volkmar
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#61
Hallo Peter,

zu den Bezeichnungen

Das ist eigentlich recht einfach, man muß sich nur der Geschichte stellen:
Und eigentlich schon wieder vergessen, weil es vorwiegend nur alte Acetat Bänder betrifft.

Hier die entsprechenden Chargen-Nummern:

Typ Chargennummern
103 50xxxx
112 40xxxx 41xxxx
113 90xxxx 91xxxx 92xxxx 94xxxx
114 82xxxxx
115 45xxxx
116 44xxxx
120 63xxxx 65xxxx 66xxxx 67xxxx 68xxxx 69xxxx 71xxxx
121 01xxxx 02xxxx
122 03xxxx 04xxxx
123 95xxxx 98xxxx
130 72xxxx
131 10xxxx

Die Chargenummern für den Typ 106 liegen im Oktober 89 bei 86xxxx, ab Januar 90 bei 87xxxx (sowohl ORWO AG und GmbH)
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#62
Hallo Peter,

Betrifft Datenblätter:

Gelächter

Ich war zwischen 1990 und 1994 mehrmals in Wolfen und einmal in Dessau.
Als ich das erste Mal in Wolfen war wurde mir erklärt das alle Bänder in der Verpackung "VEB Fotochemisches Kombinat" und "ORWO AG" vernichtet werden mussten.
Dafür erhielt ich im Bereich "Film" eine Lehrstunde über "Sieger und Besiegte":
Ich wollte nur Farb- und Schwarz-Weiß-Filme mitnehmen, die erhielt ich auch, im gleichen Raum wo die Frauen sassen die diese Filme hergestellt haben und jetzt aus den Film-Patronen ziehen mussten um einen Verkauf zu vermeiden.

In Dessau hatte ich nur Glück das mein Wagen schon mit ORWO und Dessauer Material gefüllt war.
Sonst hätte ich Prügel bezogen, da die Hersteller West nichts unversucht gelassen haben den ungeliebten Ost-Hersteller in misskredit zu bringen.

Die Auflage der Treuhand war:
Die Räume besenrein zu übergeben.
Das wurde in Wolfen lt. Hr. Gill suboptimal vollbracht:
Die Räume waren besenrein und die Unterlagen waren auch verschwunden.

Die Unterlagen wurden mittlerweile verbrannt.

Wenn es nicht noch irgendwo Kopien gibt, gibt es keine weiteren Unterlagen.

Viele Grüße
Volkmar
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#63
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=186800#post186800 schrieb:Das ist eigentlich recht einfach, man muß sich nur der Geschichte stellen
Hallo Volkmar,

das will ich gerne versuchen, nur stellte sich schon zu Beginn heraus, dass die Geschichte (im doppelten Sinn) es mir als Orwo-Neuling nicht ganz leicht macht; inzwischen erkenne ich aber auch einige Gründe, warum das so ist. Zudem ist diese Geschichte - Dank unseres Bimbes- und Einheizkanzlers Helmut und vor allem den ihn stützenden Interessengruppen - auf die denkbar blödeste und unschönste Art gewaltsam beendet worden. (Als Tonmensch kann ich nur dankbar sein, dass es einem anderen VEB, der heute Microtec Gefell heißt, nicht genauso ergangen ist.) Ich werde aber weiter versuchen, Fakten zu sammeln und zu verstehen, zumindest soweit ich sie für meine momentane Rolle als Anwendungstechniker einer längst historischen Technologie benötige.

Deine Geschichte der Bandrettung wiederum klingt nach Stoff für einen veritablen Krimi, allerdings mit umgekehrter Richtung als der ökonomische und politische Mainstream-Krimi, der sich zur gleichen Zeit in unvergleichlich größerem Maßstab abspielte.

Die "Webseite im anderen Forum" habe ich mittlerweile auch aufgetrieben. Die habe ich vorher schon öfters durchgelesen, und gestern gleich noch zweimal. Charakteristisch für die zersplitterte und unübersichtliche Informationssituation war, dass ich beim ersten Mal überhaupt nichts verstand. Ich konnte und kann nur bewundern, mit welcher archäologischen Akribie ihr dort versucht habt, den Scherbenhaufen zu sortieren, der durch den Versuch entstanden ist, jegliche Reminiszenz an Orwo quasi einzuebnen. (Ich frage mich gerade, ob an Stelle der Fabrikgebäude inzwischen die versprochenen blühenden Landschaften zu finden sind? Die Doppeldeutigkeit dieser Wendung ist mir damals gar nicht recht aufgefallen.)

Leider sind Fertigungsnummern bei meinen Bandmustern nur zu finden, wenn sie auf die Rückseite gedruckt wurden. Vorspannbänder fehlen durchweg, bei einigen ist aber noch die OVP dabei. Ich hatte aber schon zu Anfang meiner Messreihen für alle Bandmuster entschieden, nicht von einer einzelnen Probe auf die gesamte Produktion zu schließen, getreu dem Motto, das ich vor 30 Jahren in der Weinbranche kennengelernt habe: "Es gibt keine 'guten Weine', gute Flaschen aber schon." Insofern bin ich immer dankbar, wenn ich Gegenproben untersuchen kann, denn Ausreißer kamen (und kommen!) in den besten Familien vor.

Heute und in den nächsten Tagen werde ich mit einer größeren Aufnahme und deren Abmischung beschäftigt sein, und noch ist nicht wirklich absehbar, wieviel Zeit und Arbeit das in Anspruch nehmen wird. Sollte ich mich währenddessen hier wenig oder gar nicht bemerkbar machen, liegt es daran.

Grüße,
Peter
Grüße
Peter


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#64
Hallo Peter,

Zitat:(Als Tonmensch kann ich nur dankbar sein, dass es einem anderen VEB, der heute Microtec Gefell heißt, nicht genauso ergangen ist.)
Wobei das wohl auch nur dadurch gedankt ist, das Neumann das Angebot der Treuhand angenommen hat das alte Eigentum zu übernehmen.
Da gibt es ja auch noch MEG (Musik Elektronik Geithain), die haben es auch geschafft.
Aber wohl auch nur durch das Glück das die einen Lautsprecher-Test bei der ARD gewonnen haben, als Hersteller der ursprünglich nur so nebenbei dabei war.

Zitat:(Ich frage mich gerade, ob an Stelle der Fabrikgebäude inzwischen die versprochenen blühenden Landschaften zu finden sind? Die Doppeldeutigkeit dieser Wendung ist mir damals gar nicht recht aufgefallen.)
Oh ja, das sind sie.
Das Abriss-Unternehmen "West-Schrott", so hiessen die wirklich, hat ganze Arbeit geleistet.
Der alte IG-Farben Verwaltungsbau steht noch, da ist Heute das Rathaus drin.
Viele Räume sind aber wohl unbenutzt da das Gebäude viel zu groß ist.

Teile des ersten Bauabschnitts der Filmfabrik stehen noch, wg. Denkmalschutz.
In einem ist das Film-Museum drin.
Sehr zu empfehlen wenn man mal etwas über die Filmherstellung erfahren möchte.
(Maschine zur Produktion des Trägers des ersten AGFA-Farbfilms und Gießmaschine aus der Zeit, Hänge, Perforationsmaschinen,etc.)
Man darf nur nicht empfindlich sein was den chemischen Geruch angeht und keine Angst vor kurzfristiger Dunkelheit haben.
Vom Filmvorführraum im 1.Stock hat man auch einen Blick auf die Fabriken für Solaranlagen...

Teile der neuesten Gebäude der 80iger Jahre stehen auch noch, die wurden von einem bekannten japanischen Filmhersteller gebaut.
Und dazwischen findet man, wenn man auf neu geteerten Strassen durch das ehemalige Gelände fährt, viel Wiese.
Wie mag das nur im Frühjahr aussehen?

Zitat:jegliche Reminiszenz an Orwo quasi einzuebnen.
Schön gesagt, aber es stimmt wirklich.
Man kann sich fragen wieso der damalige ORB und der MDR die Order erhielten den in alten DDR Filmen im Abspann enthaltenen Namen "ORWO" raus zu schneiden.


Viele Grüße
Volkmar
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#65
gelöscht (war als PN gedacht)
Grüße
Peter


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#66
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=186784#post186784 schrieb:
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=186777#post186777 schrieb:Hier ist die Diskussion zu diesem mysteriösen "Magnetfilm"/Magnetonband. Es scheint aus dem Jahr 1949 zu stammen und die Bezeichnung ist ein Ausrutscher.
Ah ja, den Thread habe ich irgendwann mal sogar gelesen, aber nicht abgespeichert. Habe ich das richtig verfolgt, dass du tatsächlich ein Viertelzollband mit "Normalstärke" (50-60µm) und der Aufschrift "MF" hast? Klar würde mich das interessieren. Ist ja wie ein Fehlfarbendruck bei Briefmarken ...
Ganz korrekt, und dieses Schätzchen würde ich dir zum Testen zur Verfügung stellen!
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#67
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=186870#post186870 schrieb:Ganz korrekt, und dieses Schätzchen würde ich dir zum Testen zur Verfügung stellen!
Herzlichen Dank, dann man zu! Smile

Grüße, Peter
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#68
Etwas zu: AGFA MAGNETON-Band M F

Gruß aus Berlin
Hajo
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#69
Chapeau zu diesen Thread,

Peter und vielen Dank für Deine Arbeit, weil das ist'n Stück. Für mich ist nicht sonderlich verwunderlich, dass die AGFA Wolfen/ORWO Bänder so schlecht abschneiden. Der TYP120/PS25 U6 war das verlässlichste Bandmaterial. Die schlimmsten Erfahrungen hab ich mit dem TYP131 gemacht und zu guter Letzt dem TYP123. Für 47,50M /EVP hab ich so eine Schei**e noch nie auf den Maschinen gehabt und das war im Osten schon ne Stange Geld. Der TYP131 war ein Klebekandiat schon aus der Neuverpackung heraus. Nicht mal der russische Kraftbulle Jupiter hat es geschafft so ein Band durchzuspulen. Wahrscheinlich sind die Bänder heute auch sehr selten zu finden. Die alten AGFA Wolfen Bänder waren m.W. auch nicht für hohen Freqenzgang ausgelegt, denn dazu gab es ja keine besonders tollen Tonbandgeräte. Das BG19 und BG20 ganz gut können ist ein bisschen der heute eingesetzten Elektronik zu verdanken und vielleicht das Wissen, den HF Bereich etwas zu modifizieren und dabei ist mir aufgefallen, das die AGFA Wolfen Bänder besser sind als die späteren CR und CPR von ORWO Wolfen. Nur das CPS 35 fiel mit seiner Beständigkeit etwas aus der Rolle. Das war komischerweise sooo schlecht nicht.

Gruss Andre
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#70
@Andre N.:
Typ 113 und 130 sind auch recht zuverlässig.
Das 112 neigt aber zum Essigsyndrom, zumindest dem stechenden Essiggeruch mancher Exemplare zu urteilen. Wellig und/oder hohlkrümmig werden die auch gern mal...

@Peter:
Riechen die "älteren" LGR 50 (also mit der großen Schrift) eventuell auffällig?
Ich hab von dieser Sorte ein einziges Band im Archiv, das aus mehreren Schnittresten zusammengestückelt ist, und dieses sondert einen richtig widerlichen, speichelartigen Geruch ab. :pinch:
Das Dropout-Verhalten von LGR 50 kann ich dir im übrigen bestätigen. LGR 40 ist auch nicht besser Sad Teilweise gibt's minutenlange Aussetzer...
LGR51 läuft dagegen bei mir wunderbar, nur die RSM staubt etwas ^^

Ich bräuchte im übrigen noch deine Anschrift per PN, zwecks Zusendung von Testmaterial Wink

Gruß, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#71
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=186936#post186936 schrieb:Riechen die "älteren" LGR 50 (also mit der großen Schrift) eventuell auffällig?
Charakteristisch würde ich sagen, auffällig eher nicht.
Schön ist sowieso was anderes - wenn ich z.B. an Scotch 207 denke ?(
Ist halt Chemie pur, ob mit Fichtennadelduft drin oder ohne.


Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=186936#post186936 schrieb:Das Dropout-Verhalten von LGR 50 kann ich dir im übrigen bestätigen.
Ich habe hier vier Bezugsbänder auf "altem" LGR 50 und zwei auf BASF PER 528.
Die waren eigentlich allesamt unbrauchbar, bis ich sie der Sauna überantwortet habe. Danach noch drei trockene Reinigungsdurchläufe, in luftdichte Plastiküten, seitdem ist Ruh.
SM 911 aus den frühen 90er Jahren laufen dagegen ... fast hätte ich jetzt "wie geschmiert" geschrieben Big Grin

Adresse ist unterwegs.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#72
Hmmm...
waas mir noch zur Löschdämpfung beim Agfa Wolfen CH einfällt:
ich könnte mal nen Versuch anstellen und ein Band in den Betrieb mitnehmen, um es dort über das Entmagnetisierungsgerät im Werkzeugbau zu ziehen.
(Dort werden normalerweise Stanzwerkzeuge nach dem Schleifen entmagnetisiert, also massiver Stahl.)
Wird aber erst nächste Woche was.

Ich werde dann berichten.

Kabelsalat.
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#73
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=186961#post186961 schrieb:ich könnte mal nen Versuch anstellen und ein Band in den Betrieb mitnehmen, um es dort über das Entmagnetisierungsgerät im Werkzeugbau zu ziehen. (Dort werden normalerweise Stanzwerkzeuge nach dem Schleifen entmagnetisiert, also massiver Stahl.)
Hast du ein CH mit Memoryeffekt da?
Bei meinem Exemplar ist es so, dass eine Löschdrossel mit 1,6kVA (macht jedes Metallpigmetband platt) keine Wirkung zeigt.

Entmagnetisierer für Werkzeuge kenne ich, auf denen habe ich aber schon normalkoerzitive Bänder nicht ausreichend löschen können. Die können ziemlich groß sein, doch das Magnetfeld ist für Bandmaterial leider nicht stark genug, für Werkzeuge dagegen reicht es vollkommen aus.

Zur Memory-Geschichte gibt es auch eine Endnote in "Zeitschichten III" (S. 640 Nr. 944):

Zitat:Moderne Untersuchungen bestätigten, dass Magnetschichten aus Gemischen von γ-Fe2O3 und Fe3O4 dazu neigen, "induced anisotropies" zu entwickeln, das heißt, ihre magnetischen Eigenschaften ändern sich irreversibel in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit, die Bänder lassen sich nicht einwandfrei löschen (memory effect). Ob die Produktionsbedingungen 1936-1939 überhaupt dazu führen konnten, dass γ-Fe2O3 und Fe3O4-Gemische entstehen konnten, vor allem, welchen Einfluss Gleichfeld- bzw. Hochfrequenz-Vormagnetisierung haben, ist darin nicht untersucht worden. Die Erklärungs-Hypothese greift zu diffizilen atomaren Zusammenhängen, doch die Beschreibungen gleichen sich: "the recorded magnetization pattern is "frozen" into the recording medium and cannot be erased even with the highest DC field or in a bulk eraser." [Hervorhebung P.R.]
Quelle: Salmon, O.N., R. E. Fayling, G.E. Gurr, and V.H. Halling, "Thermodynamics of Post-Erasure Signale Effects in γ-Fe2O3 Magnetic Recording Tapes", IEEE Trans. Magn., MAG-15, 1315 (1979); zitiert in: Köster, Eberhard und Arnoldussen, Thomas C., Recording Media, in: C. Denis Mee, Eric C. Daniel (Hg), Magnetic Recording, Volume I: Technology, McGraw-Hill Inc., 1987, S. 170

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#74
Moin,

Lieber Kabelsalat, ja stimmt der TYP113 und 130 hätten damals noch gepasst. Ich mochte dann einfach nicht mehr mich mit diesen Bänder quälen. Das konnten andere westliche besser.

Deine Idee mit einem AGFA Wolfen Band find ich crazy (verrückt) und bin auf das Ergebnis, aber so was von gespannt.

Gruss Andre
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#75
Hallo,

heute fiel mir ein Band in die Hände, welches mit "BASF LG8" gestempelt war. Ich hab mir extra meine Brille geholt! Es ist eine "8". Eine Aufnahme auf dem Band (19 cm, Halbspur mono) datiert auf Januar 1953, "Gerhard Wendland mit seinem neuesten Titel ...". Von daher könnte schon das zeitlich passen. Dumm nur, dass ich diesen Bandtyp nirgends finde.

Kennt den jemand zufällig?

Danke und Gruß
Michael
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#76
MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=187074#post187074 schrieb:Kennt den jemand zufällig?
Da eine Verwechslung mit LGS offenbar ausgeschlossen ist - zu LG8 spuckt mein Archiv absolut nichts aus.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#77
Ich scanne es morgen mal. Vielleicht hat die Brille auch nicht geholfen Wink
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#78
Also, wenn nicht noch mehr Leute eine neue Sehhilfe brauchen, gibt es das LG8 tatsächlich. Schaut mal das Angebot hier, da taucht der gleiche Typ auf.
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#79
Meine Brille hats auch nicht gebracht Wink Nach dem Scan in entsprechender Vergrößerung sieht man sofort, dass es ein "LGS" ist. Sorry für die Verwirrung.

Gruß
Michael

   
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#80
Zitat:Ich mochte dann einfach nicht mehr mich mit diesen Bänder quälen. Das konnten andere westliche besser.
Das kommt auf den Bandtyp und den Preis an.
Unbestritten ist der Typ 121, 131 und auch der Typ 123 vom VEB Kombinat Wolfen für die Tonne.
Der Typ 123 von der Filmfabrik Wolfen AG ist bei mir bislang unbedenklich.
Wenn man Anfang der 90er ein Angebot erhält: Typ 122 540m für 0,50 DM pro Band abzuholen in Brandenburg, sagt man da Nein?
Wenn man die Bandmaschine auf dieses Material einmessen lässt, für Abstriche zugänglich ist und das Bandmaterial im Jahr 2016 noch immer unkritisch ist,
dann hat man doch eigentlich alles richtig gemacht, oder?
Da hat man evtl. die BASF-Bänder im roten Karton teuer bezahlt.
Man darf nicht auf die Idee verfallen, die Bänder Ost mit den Bändern West zu vergleichen.
Die Hersteller Ost hatten keinen Zugang zu hochwertigen Materialien.

Viele Grüße
Volkmar
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#81
Hallo Volkmar,

ich möchte Deine Zuversicht für ORWO nicht bezweiflen, aber bei mir kleben leider alle Bänder, außer TYP 113,120, 130.
Typ 122 und 123 besonders, sind immer in Tüte und Karton kühl gelagert. An den letzten Windungen löst sich die Schicht.
Ebenso 114, 116, hab die massenhaft gekauft, weil die Maschine, wenn sie darauf eingemessen, gut klang.
Peter R. hat von mir auch ORWO Material zum messen bekommen und konnte dem 122 gute akustische Eigenschaften bestätigen.
Aber wie gesagt, ich hab keins daß nicht klebt.

BTW: Studioband 106 fängt mit schmieren an und die weiße RSM läßt sich wie beim Rubbellos abrubbeln


Grüße
Matthias
Viele Grüße,

Matthias
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#82
@Matthias B.:
Nicht nur das 106er, auch das 115er hat ziemlichen Abrieb. Sad
Noch laufen meine Exemplare, mal sehen wie lange...

Der Versuch mit dem Entmagnetisierungsgerät war... naja.
Ich hätte die Spule drehen müssen, es war mit jeder Umdrehung periodisch kurze Stille und dann wieder was zu hören.
Naja, Versuch war's Wert.
Die miese Löschdämpfung betrifft übrigens alle Exemplare des CH, die in meinem Archiv rumlungern...
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#83
@ Kabelsalat:

Aus einem Beipackzettel von 1954 für das

<„Agfa-Magnettonband Typ CH“ …
Das Agfa-Magnettonband Typ CH ist ein Band, daß speziell für Geräte geringerer Bandlaufgeschwindigkeit (19 cm/s und 9,5 cm/s) geeignet ist. Es gehört zur Klasse der „harten Bänder“. Gegenüber dem Typ C besitzt es eine höhere Empfindlichkeit und einen wesentlich besseren Frequenzgang. Hiermit sind die folgenden Vorteile verknüpft: Einmal ist die Wiedergabe-Lautstärke bei gleicher Stärke des Aufsprechstromes größer, zum anderen werden auch die hohen Frequenzen mit größerer Lautstärke als bei den Bändern des Typs C wiedergegeben.
Bei Verwendung von Löschdrosseln muß die Löschung sorgfältig durchgeführt werden (evtl. mehrmaliges Überstreiche der Rolle mit der Drossel), da die hartmagnetischen Bänder sich im allgemeinen etwas schwerer löschen lassen als die weichmagnetischen Sorten, wie Typ C. Aus dem gleichen Grunde ist eine Übersteuerung bei den Aufnahmen möglichst zu vermeiden.>

Gruß aus Berlin
Hajo
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#84
Ich entsinne mich dunkel...
So ein Beipackzettel könnte bei mir auch noch irgendwo rumflacken...
nur: davon dass Aufnahmen nach ein paar Tagen *garnicht mehr* löschbar sind, stand da nix drin. Big Grin
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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#85
Moinsen Smile
Ich möchte jetzt nicht drängeln, aber...
wann geht's hier weiter? ö.ö
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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#86
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=189457#post189457 schrieb:wann geht's hier weiter? ö.ö
Sobald ich genügend Zeit finde, dies ist im Moment mein Hauptproblem.

Viele Messungen wurden ja schon vor einem halben Jahr durchgeführt und warten eigentlich nur noch auf Kommentierung (was leider auch Zeit braucht). Hinzu kommt, dass ich nachträglich über einen laufenden Meter weiterer Bandmuster bekommen habe, teilweise auch von Typen, die hier schon aufgeführt sind. Damit die Geschichte nicht völlig im Chaos landet, wollte ich erstmal abwarten, bis dieser Stapel halbwegs komplett ist.

Wahrscheinlich werde ich erst in zwei Wochen wieder im Studio sein. Dann warten zunächst ca. 50 Masterbänder auf ihre Überspielung. Nach diesen Pflichtübungen - und man hat schließlich noch ein reales Leben - wird sich Zeit für die Kür finden, hoffentlich.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#87
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=186711#post186711 schrieb:Wo ich dich hier grad lese, fällt mir nochwas ein:
Was ist denn nun mit diesem ominösen weißen Typ 115-Band, welches du vor geraumer Zeit mal im Nachbarforum erwähntest?
Bekommt man das irgendwann in diesem Leben nochmal zu sehen? Immerhin warte ich seit 2012 (oder schon 2011?) darauf... X(
*nachguck*
Nein, seit 2010! Heidewitzka...
Meinst Du dieses?


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Viele Grüße,

Matthias
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#88
Kennt jemand die sehr dunklen (nicht die mit schwarzer Zwischenschicht!) PS25 bzw PS18?
Die kleben wie Sau, die Schicht reißt regelrecht vom Träger. Es gibt diesen Typ noch mit bräunlicher Beschichtung, a la Typ122, die halten.


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Viele Grüße,

Matthias
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#89
Hallo MatthiasB.,

ja, genau diese Rückseitenbeschichtung des Typ 115 war gemeint.

Zum PS25 bzw. PS18:
Ja, diese Bänder kenne ich leider auch.
Absoluter Schrott.

Ich denke es gibt 4 Arten der Beschichtungsfarben:
Ursprünglich: Hellbraun (heller als Typ 122/123)
Dann: Entweder die mit der der schwarzen Zwischenschicht, oder die von Dir genannten "Direkt-In-Den-Müll-Bänder"
Zum Schluß: Die mit bräunlicher Beschichtung, a la Typ 122.

Wenn ich mich nicht irre gab es diese dunklen Bänder teilweise auch beim Typ 121, kann mich aber auch irren, da ich keine mehr habe.

Da diese Beschichtungsfarbe für ORWO untypisch ist, viele sind mir noch nicht untergekommen,
hatte ich schon den Verdacht das es sich um zugekauftes Rohmaterial für die Herstellung handeln könnte (Polen, UdSSR).
Meine die Bänder von Stilon und Svema waren auch in dieser Farbe.

Viele Grüße
Volkmar
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#90
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=190926#post190926 schrieb:Zum PS25 bzw. PS18:
Ja, diese Bänder kenne ich leider auch.
Absoluter Schrott.

Laut der Tabelle hier sind PS25 und PS18 nur die alten Bezeichnungen für das 120 und 130. Ich kenne mich mit Orwo nicht aus, hatte nur mal zwei 122, die eigentlich recht ordentlich waren. Sind die 120/130 auch so problematisch?
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#91
Hallo Timo,

es stimmt, PS25 Doppelspielband und PS18 Dreifachspielband wurden später in Typ 120 bzw Typ 130 umbenannt, aber weiterhin erstmal ohne schwarzen Zwischenguß gefertigt. Auf dem Bandkarton waren beide Bezeichnungen angegeben, jede auf einer Seite der Bandarole.
Das mit dem Zwischenguß kam später, ich kann aber nicht sagen, wann.
Fakt ist, daß ausnahmslos alle Bänder der Typen 113, 120 und 130 mit dem schwarzen Rückenguß unbedenklich in Punkto Schmieren/ Kleben sind. Qualitativ sind sie, von der Schicht her, recht ordentlich. Bei meiner auf LPR35 eingemessenen B77 ergeben sie bei 19 ein zufriedenstellendes Ergebnis. Allerdings muß man einen gewissen Pegelabfall Vor-/Hinterband in Kauf nehmen oder gleich höher aussteuern.
Die braunen PS25 ohne schwarzen Zwischenguß, die sich in meinem Bestand befinden, sind ebenfalls unauffällig, allerdings sind das nur 4 oder 5 Bänder.
Typ 122 klingt mMn. etwas besser, ist aber leider ein großer Klebekanditat.
Wenn man sich also mit ORWO anfreunden will, dann o.g. Typen suchen und vom Rest die Hände weg. (Studiobänder Typ 103, 104 106 115 sind auch unauffällig, jedenfalls meine. Und selbst die alten CR50 machen noch brauchbare Aufnahmen).

Hallo Volkmar,

Peter R. bekommt kommendes WE das 115er für seine "Meßorgie" , außerden auch so ein dunkles 120er, das noch nicht zerklebt ist.
Du schriebst hier u.a., daß Du Bänder der dmb-gmbh hast, das Studio-. Master- und Reportertape. Viell. kannst Du da auch was für Peter zum Messen "opfern" oder wenigstens ein paar Bilder hier einfügen. Solltest Du das Band schon woanders vorgestellt haben, würde ich mich über einen Link freuen.
Viele Grüße,

Matthias
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#92
@Matthias B.:
Da isses ja...
auf dieses Bild hab ich 6 Jahre(!!!!) gewartet.
Scheint ein Band aus den letzten Produktionschargen zu sein, denn die Sternchen kamen erst kurz vor Schluss in den Rückseiten-Aufdruck.

@Wickinger
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=190926#post190926 schrieb:[...]
Wenn ich mich nicht irre gab es diese dunklen Bänder teilweise auch beim Typ 121, kann mich aber auch irren, da ich keine mehr habe.
Jup. Ein paar Exemplare sind mir im Laufe der Jahre auch zwischen die Finger gekommen.
Eine Riesensauerei, die dinger von den Spulen zu kriegen...
Und wenn sie sich nicht in Fetzen verteilt haben, haben sie gequietscht!

Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=190926#post190926 schrieb:Da diese Beschichtungsfarbe für ORWO untypisch ist, viele sind mir noch nicht untergekommen,
hatte ich schon den Verdacht das es sich um zugekauftes Rohmaterial für die Herstellung handeln könnte (Polen, UdSSR).
Meine die Bänder von Stilon und Svema waren auch in dieser Farbe.

Viele Grüße
Volkmar
Mit dem Unterschied, dass die Stilon aus Polen zwar nicht kleben, aber dafür recht viel trockenen Abrieb produzieren.
Russen-Bänder neigen allerdings zum Kleben. Aber diese kann man im Vergleich am Geruch identifizieren.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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#93
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=190946#post190946 schrieb:@Matthias B.:
Da isses ja...
auf dieses Bild hab ich 6 Jahre(!!!!) gewartet.
Scheint ein Band aus den letzten Produktionschargen zu sein, denn die Sternchen kamen erst kurz vor Schluss in den Rückseiten-Aufdruck.
Laut Karton ist das Band vom 6. Juni 1990
Auf dem gelben Vorspannband steht die Nummer 450857.
Es zeigte bereits beim ersten Umspulen starken Abrieb, der erst nach dem 3 Reinigungsdurchlauf weg war.
Viele Grüße,

Matthias
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#94
Hallo Matthias,

Du schriebst:
Zitat:Du schriebst hier u.a., daß Du Bänder der dmb-gmbh hast, das Studio-. Master- und Reportertape. Viell. kannst Du da auch was für Peter zum Messen "opfern"

Ich hatte Peter schon mal angeschrieben.
Er hat sich für mein Angebot bedankt und auch geschrieben das er sich über weitere Bänder freut.
Allerdings hat er so viel zu tun, dass er überhaupt nicht weiss ob er noch dieses Jahr dazu kommt weitere Prüfungen zu fahren.
Daher habe ich es erstmal bleiben lassen.

Viele Grüße
Volkmar
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#95
Moinmoin.
Ich klink mich einfach mal hier ein, die Suche nach einem entsprechenden Thread gestaltet sich etwas mühselig... oder ich stoße auf eine Thread-Leiche.

Zum Thema: Ich habe heut mal wieder ne Lieferung Bandmaterial aus der berühmten Bucht bekommen, darunter 10 Rohwickel eines für mich nicht identifizierbaren Materials.
Die NAB-Kerne sind mit "BASF" gelabelt, auf dem Versiegelungs-Klebestreifen steht "0369" gefolgt von der (wohl Chargen-) Nummer B213 010. Es sind zwei Styropor-Packs mit je 5 Bändern fortlaufender Bahn-Nr.
Vom Geruch ähnelt es sehr stark dem Agfa 528.
Bilder reiche ich morgen nach, bei Tageslicht ^^

Was könnte das für ein Band sein?

Gruß und guats Nächtle,
Kabelsalat. Smile
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#96
Hallo Kabelsalat,

habe mal auf einer BASF Prof. Broadcast PER368 nachgesehen,
da steht als erstes 368 Sonderkennzeichen und Chargennummer.

Leider hast Du Dich nicht über die Rückseite ausgelassen (Schwarz, Hell oder Ohne Rückseitenbeschichtung)
Hast Du evtl. ein PEM 369 in der Hand?

VG
Volkmar
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#97
Nach der Rückseite wollte ich auch gleich als erstes fragen.
Außerdem ob es SP oder LP Material ist.
Dann warte ich mal die Bilder ab.
Eine 100m Probe reicht, um in etwa zehn Minuten messtechnisch Klarheit darüber zu bekommen, was das Material "kann" und welchem Bandtyp es am ähnlichsten ist.
Hat es PEM 369 auch von BASF gegeben?

****

By the way, die Messreihen an sämtlichen mir zugesandten historischen Bandproben sind mittlerweile abgeschlossen und die Rohdaten soweit aufbereitet. Nun müssten sie "nur noch" bewertet und kommentiert werden.

Genau dies ist aber auch das Problem: Die Fülle der Erkenntnisse zu schildern braucht viel Zeit, die mir im Moment fehlt.

Das Thema ist jedoch nicht vergessen, im Gegenteil. Ich denke ich werde die Ergebnisse der neueren Messungen in drei Bereiche aufteilen: einen mit (mehr oder weniger) hochaussteuerbaren, mit Rundfunkvorgaben inkompatiblen Studiobändern, einen mit Orwo- und schließlich einen mit Amateur-Bandmaterial.

Danach wird sich zeigen, ob noch was übrig geblieben ist, das sich bislang nirgendwo einordnen ließ.

Falls sich jemand im Vorfeld für die vollständigen, jedoch unkommentierten Messergebnisse aller Probanden interessiert, siehe pdf im Anhang.

Zu den Abkürzungen im Tabellenkopf und einigen Markierungen meine (ergänzten) Erläuterungen aus Beitrag #1:
  • Die gelb hinterlegten Zeilen enthalten meine Referenzchargen. Die rot hinterlegten bezeichnen frühere Referenzen (mittlerweile aufgegeben).
    Alle Spalten rechts der Bandgeschwindigkeit v enthalten dB-Werte.
    Die Angaben in den ersten vier Spalten - AP rel, S1, S10, S16 - beziehen sich auf die Referenzchargen, weswegen an den Stellen bei den Referenzen durchweg der Wert Null steht.
    Die dB-Werte der folgenden vier Spalten - M1/3, M19, M14, M16 - beziehen sich auf den ARD-Stereo-Bezugspegel 514 nWb/m (welcher mit 0 dB angesetzt wird).
    Die beiden letzten dB-Werte - DYN - beziehen sich auf Vollaussteuerung des Magnetbands bei 1 kHz. DYN 468 bedeutet Quasi-Spitzenwert nach Bewertung mit Filter nach CCIR-468-3, DYN A bedeutet Effektivwert nach Bewertung mit A-Kurve nach IEC 651 (der "gnädigere" Wert).
    Wenn unter "Abrieb" kein Eintrag steht, ist der Abrieb der Bandprobe nicht vorhanden oder vernachlässigbar.

Die Abkürzungen bedeuten:
  • D: Banddicke (also SP, LP, DP, TP)
    RSM: Farbe der Rückseitenmattierung, falls vorhanden
    RSD: Rückseitendruck ("Z" bedeutet Zwischenguss)
    APrel: HF-Arbeitspunkt (relativ zur Referenzcharge)
    S1: rel. Empfindlichkeit bei 1 kHz
    S10: rel. Empfindlichkeit 10 kHz
    S16: rel. Empfindlichkeit 16 kHz
    M1/3: Aussteuerbarkeit bei 1 kHz (3% Klirrfaktor)
    M10: dto. bei 10 kHz (Sättigungspegel)
    M14: dto. 14 kHz
    M16: dto. 16 kHz
    DYN: Dynamik, oder max. Ruhegeräuschspannungsabstand. Dieser Wert wurde bei Spurbreite 2,75mm ermittelt, liegt also bei Vollspurabtastung entsprechend höher (rechnerisch 3.6 dB).

Der Vollständigkeit halber noch einmal die Messbedingungen:
  • Spaltbreite Aufnahmekopf: 7μm
    Spaltbreite Wiedergabekopf: 4µm
    Spurbreite Wiedergabekopf: 2,75 mm
    Entzerrung 35 μs für 38cm/s, 70 μs für 19cm/s
    Bezugspegel: 514 nWb/m entspr. ARD-Stereo-Bezugspegel


Grüße, Peter

PS. Man vergisst doch immer was: Zu den Bandproben gehören natürlich auch die Gleichmäßigkeitsdiagramme in bekannter Form (Pegelschriebe bei 1, 10, 16 kHz). Diese habe ich nicht angehängt (Dateien zu groß). Wer sie vorab bekommen möchte, PN genügt.

Edit: Bandvergleichsliste ersetzt (enthielt tw. unbearbeitete Rohdaten)


Angehängte Dateien
.pdf   Bandvergleichsliste_kpl.pdf (Größe: 193.13 KB / Downloads: 119)
Grüße
Peter


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#98
Moinmoin.
Da hat die Müdigkeit wohl ihren Tribut gefordert...
also die Bandrückseite ist schwarz und leicht speckig.
Ich hab grad ein Band geöffnet und rein vom haptischen Eindruck ist es LP.
Das Band ich leicht hohlkrümmig.
Die Wickel werden umkonfektioniert sobald ich die Zeit hab, momentan ist es arbeitstechnisch bei mir etwas stressig. Wink
Dann geht auch ne Spule voll an Peter. ^^

Hier noch die Bilder:

   
   

Ich hoffe man kann's lesen, meine Handykamera ist nich das wahre. :/

Gruß,
Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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#99
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=192703#post192703 schrieb:Ich hab grad ein Band geöffnet und rein vom haptischen Eindruck ist es LP.
Danke für die Bilder!
Das könnte tatsächlich LPR 35 sein, in einer bis ca. 1993 üblichen Konfektion für Duplizierer (nach Auskunft von Friedrich Engel).

Ich habe vor einem Jahr auch einige 1500m-Pancakes geschossen, auf die gleichen flachen NAB-Kerne gewickelt und in den gleichen Styropor-Tortenschachteln geliefert.

Gut erhaltenes Material (Querkrümmigkeit habe ich bislang nicht bemerkt). Bilders:

[Bild: IMG_1449.jpg]

[Bild: IMG_1454.jpg]

[Bild: IMG_1446_1.jpg]

[Bild: IMG_1447_1.jpg]


Grüße, Peter
Grüße
Peter


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PEM 369 von BASF?

Was ist hiermit?
Die optische Erscheinung (leicht stumpf aussehende Magnetschicht, speckige Rückseite) sowie der Geruch erinnert so an Agfa, dass ich ein PEM für sehr wahrscheinlich halte.

Gruß,
Kabelsalat. Smile
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