Revox A77 - Ein Kanal etwas dumpf
#1
Ich möchte mich hier hilfesuchend an die alten Hasen unter Euch wenden, diejenigen die Tonbandmaschinen aus dem eff eff kennen.

Mein Problem:

Ich habe eine Revox A77 und diese wurde komplett überhölt. Das bekannte Programm, Elkos wechseln, Kugellager, Reinigung. Soweit so gut. Die Maschine spielt soweit einwandfrei. Aufnahmen klingen mit vor Hinterband nahezu identisch bei BASF Band. Jedoch ist ein Kanal etwas dumpfer. Bremse ich die linke Tonbandspule etwas mit meiner Hand (und erhöhe den Bandzug) kommen die Höhen einwandfrei. Anpressversuche an den Köpfen zeigen, dass der Aufnahmekopf der Verursacher ist. Presse ich das Band mit einem Filz leicht gegen den Kopf ist alles ok. Der Kopfspiegel sieht bei beiden Köpfen gleichmässig aus, Azimuth scheint mir ok und die Köpfe sind spiegelblank, kein Abrieb oder Schmutz vorhanden. Alle Schrauben sind unversehrt und original verlackt.

Ich vermute entweder der Aufnahmekopf ist falsch eingetaumelt oder es liegt am Band, obwohl es gut aussieht und nicht schmiert oder wellig ist (TDK). Bei manchen Bändern ist der Effekt nur sehr gering ausgeprägt, bei anderen (Agfa, TDK 26er Spulen) stärker.

Bevor ist jetzt unwissend herumdrehe hoffe ich auf einen Tip von Euch wie ich herausfinde woran das liegen kann. Meines Wissens kann der Gegenzug bei den Revox A77 Geräten nicht eingestellt werden.

Leider bin ich Tonbandmässig nicht gut aufgestellt, kenne mich besonders mit CD und DAT sehr gut aus, wollte jetzt aber meine Sammlung mit einem Tonbandgerät krönen.

Bin für jeden Tip dankbar.
Aktuell aktiv in meiner Anlage: Yamaha DSP-Z9, Cambridge Audio 840 E + W, Sony DTC-1000ES + PCM 7040, JVC XD-Z1010, Marantz CD-16 + SA8400, Denon DCD-3300, Nubert AW-900, Canton ERGO RC-L, Revox A77, AKAI GX 270D, Kenwood KX-880G + DMF-9020, Sony PS3, u.v.m. verpackt
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#2
Hallo,
ich denke es liegt eher am verwendeten Bandmaterial bezüglich der Dicke und der Qualität.
Unsere Revox Spezis werden sich sicher spätestens im neuen Jahr dazu melden.

Guten Rutsch ins 2016
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
einer der ersten Kandidaten wäre bei mir in so einem Fall die Andruckrolle: dreckig / schief / hart?
Ausbauen und putzen mit Geschirrspülmittel / Waschpulver wär mein erster
Versuch, zylindrisch schleifen auf der Drehbank der zweite Versuch. Wenn
das auch nichts bringt: neu bzw. neu aufgummieren lassen. Adressen fürs neu
Gummieren gibt's - hab ich auch schon mal machen lassen (Adresse müßt
ich bei Bedarf raussuchen).

Grüße

Peter

PS: An der Bandführung wurde ja wohl erst mal nichts verstellt?
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#4
Nix Andruckrolle! Wink
Ist es eine Viertelspurmaschine? Dann kann ich dir nur raten, die Tonköpfe gründlich zu reinigen, und zwar wirklich gründlich. Du weißt, dass gerade bei Viertelspur die randnahe Spur immer kritisch ist. Zusätzlich liegt das obere Kopfsystem bei Revox gut versteckt in der Abschirmhaube der Köpfe und auch noch versenkt und lässt sich richtig gut eigentlich nur reinigen, wenn man eines der original Revox-Reinigungsfilzstäbchen mit abgewinkeltem Ende dafür benutzt.

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Höhen- oder Pegelverluste der oberen Spur liegen, besonders bei den Studerschen Produkten, zu 99% an einem dreckigen Kopf! Es reichen mikroskopisch kleine Partikel an der "richtigen Stelle", nämlich in der Umgebung des Spalts.
Und wenn Isoprop nichts mehr nützt, weil der Abrieb schon hartnäckig festgegammelt ist, dann nimmt man eines der besagten abgewinkelten Reinigungsdinger und gibt etwas Chrompoilitur/Sidol/Elsterglanz darauf. Gründlich putzen (ohne dabei den Kopf mechanisch zu sehr zu belasten, er könnte sich sonst verstellen!) und nachpolieren.
Schon oft haben mir Leute gesagt oder geschrieben "ich habe die Köpfe immer gereinigt, mit Wattestäbchen und Alkohol, daran kann es nicht liegen!" Und es lag doch meist daran.

Sollte das nicht helfen, meldest du dich bitte wieder.

Frohes Neues! thumbsup
Holgi
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#5
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=184205#post184205 schrieb:Nix Andruckrolle! Wink
Schau ma moi - dann seng mas scho ;-)

Gut, Tonkopf putzen hat noch nie geschadet - besonders in den Ecken :-)
Bei der G36, die ich grad in der Mache hab, war die neu gummierte Rolle die Lösung.

Schön's neues Jahr.

Peter
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#6
Danke für Eure Tips.

@ Peter,

Die Andruckrolle ist sehr gut. Gereinigt, geschliffen und weich wie Babyhaut. Die werden alle (bei Oberflächenverhärtung) so behandelt, meine DAT Recorder Sammlung hatte auch einige von denen dabei, die sind aber mini im Gegensatz zur Tonbandrolle.

@ Holgi,

ich denke du hast recht. Obwohl ich genau das gemacht habe, mit Monidur den Kopf poliert (ist sowas wie Chrompolitur) und ich ich habe die gewinkelten Revox Stäbchen und natürlich reichlich Isoprop.

Die Bänder die ich nutze sind ja gebraucht, alle habe ich gründlich gereinigt. Ich habe ein Microfasertuch genommen (nebelfeucht) und das Band von jeder Seite durchlaufen lassen. Jedes Band habe ich dabei 5 mal gestoppt um die Lappenposition zu wechseln, bedeutet pro 200 m war ein schwarzer Abrieb im Tuch vorhanden (Rückseite). Das gleiche habe ich mit der Vorderseite des Bandes gemacht. In der Regel war der Abrieb der Rückseite höher als der der Vorderseite. Die ganze Prozedur jeweils zweimal für jede Seite, beim zweiten Durchlauf war kaum mehr Abrieb vorhanden. Alle Bander die auch beim zweiten Durchlauf gleich viel Abrieb wie beim ersten erzeugten wurden entsorgt.

Für jeweils 1,26 Quadratmeter Bandoberfläche (200 meter x 6,3 mm Bandbreite) darf ja schon dreck vorhanden sein, vor allem bei ungereinigten Bändern.

Ich reinige den Kopf jetzt nochmals mit Elsterglanz und melde mich wieder
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#7
Habe die Kopfe jetzt nochmals gründlich gereinigt. Was zu beobachten ist, nehme ich etwas auf ist kurzzeitig alles ok, dann wird es dumpf. Abrieb der sich an die Spur im Aufnahmekopf setzt. Ich vermute durch das starke Magnetfeld des Aufnahmekopfes bleiben Partikel im Aussenbereich des Bandes hängen, bei der anderen Spur im Innenbereich reicht der Zug/Druck des Bandes aus um die wieder mitzureissen. Soweit meine Theorie.

Hier meine Köpfe (habe beim Foto gesehen, dass ggf. der Aufnahmekopfazimuth nicht mehr verlackt ist)

[Bild: Köpfe.jpg]

Ich habe jetzt einen Filz in die Bandführung gelegt vor den Löschkopf. Sie drückt gerade so viel auf das Band so dass der Löschkopf noch vernünftig löscht. So bleiben die Höhen einwandfrei, mal sehen ob die Filzkapazität für eine Bandseite reicht.

[Bild: Filz.jpg]

Werde wieder berichten.
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#8
Das ist der Abrieb nach einer Seite Aufnahme, das Problem trat leider stellenweise nach wie vor auf, verschwand aber nach kurzem Abbremsen der linken Tonbandspule wieder. Ich finde das ist nicht besonders viel.

[Bild: Abrieb.jpg]

Werde jetzt einmal die ORF Lösung für den Bandzug ausprobieren und den Wiederstand des Zementwiderstandes auf der Laufwerkssteuerung (ich meine es war der R125) halbieren. Aber nur im Aufnahmebetrieb, mal sehen ob es dann besser wird.
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#9
suprasius,'index.php?page=Thread&postID=184213#post184213 schrieb:den Widerstand ... (ich meine es war der R125) halbieren.
Es ist tatsächlich R125. Die Halbierung wurde in der A77 ORF realisiert, deren höhere Bandzüge allerdings für Standardband gedacht waren.

Ab Langspielband abwärts müsste eine "normale" A77 zuverlässigen Band-Kopfkontakt gewährleisten, auch ohne verstärkten Anpressdruck (der gegen Bandabrieb prinzipiell nicht helfen kann).

Verstärkter Abrieb an den Bandrändern kann auch durch beschädigte Schnittkanten entstehen, die ihrerseits durch falsch justierte oder zu schmale Bandführungen verursacht sein können.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#10
Moin, moin,

wenn ich richtig verstehe tritt Dein Problem nicht auf, wenn das Band zusätzlich an den Kopf angedrückt wird.

Das bedeutet also, elektrisch ist alles in Ordnung und auch Schmutz kann nicht wirklich das Problem sein. Andernfalls hätte das zusätzlich Andrücken keinen Erfolg.

Ich denke, Du wirst Dich mechanisch mit der Bandführung, der Bandspannung und dem Kopf-Azimuth auseinander setzen müssen.
Die Bandführung und die Brummklappe ist sauber und nicht verbogen? Die Andruckrolle steht im richtigen Winkel und in der richtigen Höhe zum Kopf?

Du könntest ein Band einlegen, das Du sicher nicht mehr brauchst, eine kleine Schlaufe ziehen, so dass der Aufnahmekopf frei liegt, dann mit einem Fettstift den Kopf bekleistern, das Band wieder vorsichtig straff ziehen (so dass es den Kopf noch nicht berührt), auf "Play" drücken und nach ein paar Metern mal die Spur, die das Band im Fett hinterlassen hat, genauer betrachten.
Während Du Dich jetzt richtig freust, dass Du den Kopf hinterher wieder sauber machen darfst, kannst prüfen, ob die Lage und der Winkel der Abrieb-Spur, in Bezug zum Kopfspalt, stimmen.

Viel Erfolg.

Tschüß, Matthias

P.S.: Nicht vergessen: Reste von Knallkörpern und Luftschlangen gehören auch nicht in die Revox Wink
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#11
Tipp:

Da der Fehler nach Erneuerung verschiedener Bauteile auftrat, muß die Maschine eine neue Grundeinmessung erhalten!

Ob nur das Band gleichmäßig auf den Tonköpfen aufliegt kann man ermitteln, indem man neben den Kopfspalt jeweils einen Strich mit einem Wachsstift macht, Band kurz laufen lassen und die Fläche begutachten, von der nun das Wachs weg ist.

Aber bitte nicht direkt auf dem Spalt streichen, da sonst der eventuell offene Spalt zugesaut wird und auch im Wachs befindliche Fremdköper den Kopfspalt zerstören können.

Alternativ ginge auch Tusche, die aber auf dem Band bleibt!

Nach dem Entmagnetisieren ein "funktionsfähiges Bezugsband" auflegen, Wiedergabeparameter einstellen und ggf. VU-Meter abgleichen (eichen).

Dann ein jungfräuliches Band nehmen, auf das die Maschine eingemessen werden soll.

Bitte niemals gebrauchte Bänder nehmen, die vom Vorbesitzer bereits vergewaltigt wurden incl. Überdehnungen, Schnittstellen haben, abgeschabte Beschichtung, Knicke oder um Bandführungs-Bölzchen mit geringstem Durchmesser schon so geknickt wurden, dass sich die Beschichtung abgelöst hat, solche Tapes werden gerne in iiiBäh entsorgt! ;(
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#12
Vielen Dank für Eure Hinweise. Ich bin mir sicher das es nicht an der Elektrik liegt, nichts mit dem Teiletausch zu tun hat und mechanischer Natur ist. Ich habe bereits mit einem Fettstift den Kopfwinkel geprüft, der sah gut aus. Wie gesagt, auch der Einschliff ist gleichmäßig und die Taumelschraube original verlackt.

Ein Bezugsband habe ich leider nicht, ehrlich gesagt kann ich es nicht über mich bringen die gefragten Preise zu zahlen. Falls jemand mir auf einer gut eingestellten Maschine einen 10 KHz und 1 KHz Ton aufnehmen würde, reicht mir das sicherlich aus (freue mich über eine PM). Ich mache das aktuell halt anders, bestimmt recht umständlich und nicht sonderlich genau. Da aber die Bänder nur auf dieser Maschine und einer anderen A77 laufen werden, sollte das reichen. Nach Einstellung mit den vorhandenen Meßgeräten, konnte ich mich auf mein Gehör immer ganz gut verlassen. Ich kann mit dem Oszilloskop und NF Generator schon einiges einstellen auch ohne Bezugsband.

Ich habe das Problem jetzt für mich gelöst, ich habe einen kleinen Hebel konstruiert, den ich bei Aufnahme auf den Hebel setze, der das Band im FF und RR Betrieb von den Köpfen weghält. Dadurch erhöht sich der Druck am Aufnahmekopf sehr leicht und der Ton bleibt gleichmässig. Wie gesagt, ist die Aufnahme einmal im Kasten, tritt das Problem im play Betrieb nicht mehr auf.

Ich habe leider nur ältere Bänder auf Alu Spulen und möchte jetzt nicht noch weitere hunderte von Euros ausgeben für RMG Bänder. Von den neuen habe ich zwei Stück, da tritt das Problem auch nicht auf. Auch ist das Übersprechen der Gegenspuren bei diesem Band deutlich geringer als bei den gebrauchten. Wie gesagt ich bin ein DAT Fan und habe dort bereits reichlich Euros versenkt und benutze auch bei DAT nur neue Bänder.

Hier Fotos der Fuehrung der A77:

[Bild: fuehrung1.jpg]

Der Filz kommt auch noch rein um letzte Partikel anzuhalten.

[Bild: fuehrung2.jpg]

Wie gesagt, nach der Aufnahme kommt alles wieder raus. Gebaut ist es aus einem Alu Rohr und einem Messing Bolzen. Der Bolzen hat noch einen Kapton Überzug. So brauch ich das Gerät nicht wieder zu zerlegen und eine Schaltung einbauen (per Relais und dem Parallelwiderstand) um bei Aufnahme den Zug zu erhöhen. Auf der Laufwerkssteuerung kann an +27V und FB1 das Aufnahme "Aktiv" Signal direkt abgegriffen werden. Denke werde die Schaltung bauen und bei der nächsten Gelegenheit einbauen. Ein paar Entstörfilter kommen noch rein, damit es durch das Relais kein Geknackse gibt.

Nochmals Danke an alle für die Tips.
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#13
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=184219#post184219 schrieb:Aber bitte nicht direkt auf dem Spalt streichen, da sonst der eventuell offene Spalt zugesaut wird und auch im Wachs befindliche Fremdköper den Kopfspalt zerstören können.
Der Spalt ist mitnichten offen, sondern mit einer Folie aus nicht-magnetischem Material gefüllt...

Aber ansonsten wäre natürlich wirklich, bevor irgendwelche Vorkehrungen zur Erhöhung des Bandzuges getroffen werden, eine Untersuchung der Kopfeinstellungen angebracht, wofür sich u.a. die Fettstiftmethode empfiehlt. Ich habe gerade gelesen, dass du das schon gemacht hast.
Stimmt denn die Höhenjustage der Köpfe? Bei Viertelspur ist die ziemlich wichtig; original-verlackte Schrauben hin oder her: Vertrauen in Revox ist gut, Kontrolle ist besser!

Es sind schließlich tausende von A77 gebaut worden und alle funktionieren mit Langspiel-, teilweise auch mit Standardband ohne Probleme! Und ausgerechnet bei deiner soll der Bandzug zu klein sein? Ich vermute eher eine Schiefstellung des Aufnahmekopfes, die man u.U. durch seitliches Entlangpeilen am Bandpfad feststellen kann. Hast du das mal gemacht?
Stimmt denn überhaupt der Azimut der beiden Köpfe? Den würde ich als erstes überprüfen.

Ich kann dir ein vollspurig erstelltes Band mit 1 kHz-, 10 kHz- und Rauschsignal auf einer nach BASF-Bezugsband penibel eingestellten Nagra gerne anfertigen. Bei Bedarf bitte PN!

LG Holgi
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#14
Auch wenn ich hier bestimmt zu Staub zermahlen werde, ich stelle den Azimuth ohne Meßgeräte folgendermaßen ein (falls nötig, bei dieser Maschine nicht erfolgt, nur bei der zweiten Revox):

1. Weisses Rauschen mit -20 DB aufnehmen und Azimuth grob einstellen, so dass bei der "Mono" Ausgabe möglichst keine Auslöschungen zu hören sind.
2. Hochtonreiche, monoralisierte Musik aufnehmen und Feineinstellung vornehmen an beiden Köpfen, so dass keine Auslöschungen mehr vorhanden sind. Das kann etwas länger dauern, da beide Köpfe stimmen müssen.
3. Aufgenmommenes Band von der Revox I (mit verlackten Schrauben) auf der einzustellenden Revox II auflegen (alle Schrauben waren verdreht) und prüfen
4. Einstellung exakt auf dieses Band anpassen (nur noch wenige zentel Millimeter Drehungen an der Schraube)
5. Band auf der Revox II aufnehmen
6. Band auf der Revox I abspielen und mit der "Mono" Methode auf Auslöschungen prüfen, wenn nicht ok (Die Einstellungen sind ja ohrtechnisch auf den letzen drei zehnteln Umdrehung der Schraube nicht mehr zu unterscheiden und werden auf die Mitte eingestellt, heisst Azimuthschraube links bis Auslöschungen auftreten und Azimuthschraube rechts herum bis Auslöschungen auftreten, davon die Mitte) von der Mitte ein zentel nach links, wenn dann immer noch nicht ok wieder auf Mitte und einen zehntel nach rechts.

So hat es noch immer gut gepasst.

So mache ich das seit meiner Cassetten Deck Zeit Anfang der 80er. Die Ergebnisse waren für mich ausreichend. Denke mit den entsprechenden Bezugsbändern geht das noch einen Ticken besser. Denke aber meine Methode ist nicht weit davon entfernt. Mit der Mono Methode ist auch die Einstellung auf ein Nebenmaximum ausgeschlossen.

Wie gesagt vor dieser Prozedur habe ich den Kopfwinkel (Taumelplatte) auf der zweiten Maschine erst grob optisch nach den alten Lackstellen eingestellt und dann mit der Fettstiftmethode genau. Übrigens laufen diese Aufnahmen auch auf meiner Akai Maschine GX-270D ohne Auslöschungen in den Höhen im Monobetrieb. Daran wurde auch noch nie geschraubt.
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#15
Wurden bei dieser A77 auf der Ein- und Auslaufseite die feststehenden Umlenkscheiben durch Rillenkugellager ersetzt?

Gruß Bernd

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#16
Das Einlaufkugellager wurde erneuert, die feste Rolle ist aktuell durch ein Kugellager ersetzt. Mit Distanzscheiben wurde exakt die gleiche Breite eingestellt. Das Kugellager ist dünner als die feststehende Rolle. Ich sehe darin aber keine Vorteile, die Wickeleigenschaften sind schlechter, das Bandpaket ist nicht mehr so sauber geschichtet.

@Bernd,


die A77 hat auf der Auslaufseite ab Werk eine feststehende Rolle. Die MKI auch auf der linken Seite wenn ich mich recht entsinne.
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#17
Ich würde daher das Einlaufseite wieder auf den Originalzustand bringen, da die feststehende Scheibe den Bandzug beeinflusst und in gewissem Sinne steuert.

Gruß Bernd

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#18
besoe,'index.php?page=Thread&postID=184266#post184266 schrieb:Ich würde daher das Einlaufseite wieder auf den Originalzustand bringen,
Die Einlaufseite hat im Originalzustand ein Kugellager.
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#19
Hallo Holger, so isses und so soll es sein.
Da hatte ich doch glatt die Seiten verwechsel und auch noch Blödsinn geschrieben :thumbdown:

Gruß Bernd

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#20
Das ist der Beweis, dass du ein Mensch bist, denn Irre sind menschlich, oder wie das heißt! Big Grin

Über Sinn und Unsinn des Ersatzes der festen Scheibe rechts durch ein Lager ist ja schon viel geschrieben worden, aber man darf das nicht überbewerten. Sicher kann die feste Bandführung mehr (oder eher) weniger zur Bandzugregelung beitragen, aber ich kenne viele Leute, die rechts ein Lager haben und die haben auch nichts zu meckern. Ich persönlich lasse rechts die Aluscheibe drin. Klare Sache, und damit hopp!

LG Holgi
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#21
Es wurde ja schon alles gesagt - von mir halt noch nicht :-)

Der Bandkontakt an den Köpfen stimmt mechanisch irgendwie noch nicht. Was mir da schon öfter geholfen hat, ist möglichst genau hinzusehen: Lupe, vergrößernder Zahnarztspiegel, neuerdings sogar 20 Euro Endoskopkamera, ....

Peter
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#22
Hallo,

Peters Tip erinnert mich an meine ehemalige 4-Spur-A77: Hatte da exakt das gleiche Problem: Am Löschkopf befand sich eine winzige harte Ablagerung, nur mit der Lupe zu sehen. Nach mühevoller Reinigung gab der rechte Kanal wieder höhere Frequenzen von sich.

Heribert
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#23
Hat denn deine A77 mit dem Löschkopf aufgenommen? Sonderbauart? Big Grin thumbsup
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#24
Hi Holgi,

Guter Scherz! Big Grin
Die winzige Ablagerung war vielleicht wenige Zehntel-millimeter dick, so daß das Band einseitig nicht dicht genug an dem Aufnahmekopf lag. Wie geschrieben, fehlten nur die Frequenzen so ab 3 kHz. Mag sein, daß das Band dadurch nur hundertsel mm Abstand zum Aufnahmekopf hatte, aber es war schon zuviel...
Und die braune Ablagerung war auf dem braunen Löschkopf durch mangelnden Kontrast nur mit Vergrößerung zu sehen.

Heribert
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#25
Ach so. Ich hielt es eher für unwahrscheinlich, dass ein Band, das am Löschkopf nicht richtig anliegt, das auch am Aufnahmekopf immer noch nicht tut, gewissermaßen als Trägheits- oder Steifigkeits-Effekt. Aber man lernt nie aus!
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#26
Hi in die Runde,

Erfahrene A77-Benutzer wissen es, daß der Löschkopf so montiert ist, daß das Band den nur unbedingt benötigten Kontakt am Spalt des Aufnahmekopfes erhält. Gleiches gilt auch für die Montage von Aufnahme- und Wiedergabekopf. Auf dem Bild in Post 7 ist dies wirklich noch mal gut zu sehen. Eine penible Reinigung des Bandweges ist also besondere Aufmerksamkeit zu schenken, insbesondere, wenn es sich um Viertelspurmaschinen handelt! Gleiches gilt natürlich auch für die B77 4-Spur.

Heribert
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#27
Jetzt kapiere ich endlich, was du meinst. Du sprichst vom Umschlingungswinkel und der korrekten Positionierung der Kopfspalte genau im Zenith der Umschlingung! Selbige ist bei den Revoxköpfen mit ihrem großen Krümmungsradius ziemlich klein.

Im Falle des TE könnte es natürlich durchaus sein, dass der Aufnahmekopf etwas verdreht ist, in Richtung Löschkopf. Dadurch kommt es zu dem beschriebenen Effekt des mangelnden Band-Kopfkontaktes, in diesem Fall der oberen Spur.
Als "erfahrener A77-Benutzer" würde ich einfach mal das Ergebnis der Fettstiftmethode kritisch bewerten. Sitzt der Spalt wirklich mittig im Berührungsbereich des Bandes? Wenn nicht, lassen sich die Köpfe ohne Ausbau geringfügig drehen; jeder Praktiker weiß, wie das geht. Ich werde diese Methode jetzt hier nicht veröffentlichen, sonst kriege ich Prügel von den 150-Prozentigen! Big Grin

Auf dem Foto ist die Drehung mit dem orangen Pfeil angedeutet. Nur die Richtung, nicht etwa der Drehwinkel! Wink

   

Also, lieber Suprasius, geh doch dieser Sache bitte mal auf den Grund; eventuell hilft ein winziger Winkelbetrag, um den du den Aufnahmekopf im Gegenzeigersinn (von oben betrachtet) verdrehen musst!

LG Holgi
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#28
Ich habe jetzt einmal die Köpfe in Nahaufnahme fotografiert. Die beschriebenen Positionen sehen rein optisch gut aus.

[Bild: Erase_head.jpg]

Und der Record Kopf:

[Bild: rec_head.jpg]
Aber das hier sieht komisch aus:

[Bild: rec_head_taumel.jpg]

Der sieht doch nicht richtig eingetaumelt aus, das ist der Aufnahmekopf. Der dumpfe Kanal ist Channel 1, links.. Was meint ihr ?
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#29
Am Bild ist oben ist innen (Kopf/Chassis) und unten aussen, Das Foto ist mit einem Spiegel aufgenommen, also verdreht.
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#30
Na das ist doch mal ein Kopfbild, womit man was anfangen kann!

Ich kann zwar die ablaufende Kante des Abschliffs nicht erkennen, aber die auflaufende (d.h.die linke Kante, wenn der AK richtigrum steht) alleine verheißt schon nichts Gutes.

Eigentlich sollte der Abschliff symmetrisch zum Kopfspalt liegen (d.h. der Kopfspalt sollte den Umschlingungswinkel halbieren).
Außerdem sollte der Abschliff über die Bandbreite gleich breit sein (d.h. der Kopf sollte parallel zum Band stehen, auch "Zenit" genannt).

So wie es aussieht ist der AK (von oben gesehen) im Gegenuhrzeigersinn verdreht.
Außerdem steht der AK relativ zum Band schräg: die obere Seite (=Außenspur) ist vom Band weiter entfernt als die untere.
Nicht so gut zu erkennen ist die Kopfhöheneinstellung, doch sieht es danach aus, dass das Band eine Idee zu tief gelaufen ist (d.h. der AK ist zu hoch justiert).

Bei dieser Kombination würde mich - vor allem bei dickeren Bändern - ein linksseitiger Pegelverlust zu den Höhen hin nicht überraschen, sogar ohne Bandabrieb.

Grüße, Peter

PS. Ich nehme an, die hellen Flecken im untersten Bild kommen durch die Spiegelung?
Grüße
Peter


_____________________

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(Konrad Adenauer)
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#31
Habe noch ein paar Fotos gemacht und den Abschliff eingezeichnet, rot ist der Rand, weiss der Kopfspalt, gelb die Bandlaufrichtung.

[Bild: abschliff.jpg]

Was soll ich jetzt wie verdrehen, ich gehe sowieso sehr ungerne an die Kopfeinstellungen. Reicht es aus den Kopf ein wenig an der Taumelschraube zu kippen, also diese reindrehen ?
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#32
Hi Supra...,

tolles Bild hast du da eingestellt.
M. Mein. nach mußt Du ein bisschen die Höhe und den Zenithwinkel korrigieren. Auf dem Bild sieht es so aus, daß wenn Du den Zenith korrigiert hast, daß dann vielleicht die Höhe auch korrekt sein wird?? Merke / markiere /fotografiere vorher die Stellungen der Justageschrauben. Wenn alles zu keinem Erfolg führt, dann könntest Du noch den Löschkopf vom Bandweg weg, also nach hinten verschieben, natürlich nur, wenn die (Schrauben)-Bohrung im Löschkopf vieleicht minimales Spiel bietet.

Heribert
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#33
Meinst Du mit Zenith den Azimuth. Schaue ich in das Revox SM, dann soll die Höhensinstellung so erfolgen, das beide Shrauben (D - rot umkreist) um den gleichen Betrag gedreht werden. Das aber nur bei Kopftausch. Ich denke ich muss dann entwender die vordere oder hintere Schraube etwas verdrehen, und dann den Azimuth des Aufnahmekopfes auf den Wiedergabekopf angleichen. Ich will ja auch meine Aufnahmen noch weiter abspielen können.


[Bild: kopfeinstellung.jpg]

Ich möchte wirklich erst daran schrauben, wenn ich weiss was ich da mache.
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#34
Bitte keinesfalls die Taumelschraube verstellen, sonst ist der Azimut ja hinüber! 8|

Zur Klarstellung: die Taumelschraube ist die rechts hinten am Kopf angeordnete M3-Zylinderkopfschraube, die den Kopf seitlich neigt. Die Einstellung für die Kippneigung (vor/zurück), auf Englisch parallelism genannt, sind die beiden Madenschrauben in der Mitte vor und hinter dem Kopf.

Da der Spiegel aber jetzt schief eingelaufen ist und außerdem hinterher der Azimut neu eingestellt werden muss, würde ich da jetzt nicht anraten, dran zu drehen. Eigentlich müsste der Kopf geläppt werden, damit er wieder einen korrekten Spiegel bekommt, erst dann kann man ihn neu einstellen. Auch durch den kleinen Grat an der oberen Bandkanteneinfräsung, den Peter schon bemerkt hat, ist dies anzuraten. Eine Verstellung in der Höhe oder Kippneigung ist im jetzigen Zustand nicht empfehlenswert; du beschädigst sonst die Bänder!

Bist du in der Lage, den Kopf aus- und einzubauen? Kannst du ihn hinterher sauber justieren? Wenn ja, kannst du ihn mir gerne zusenden und ich läppe ihn dir vorsichtig über. Kost nischt. Wenn du das nicht kannst, weiß ich jetzt auch nicht weiter... ?(

LG Holgi
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#35
Ich danke euch allen für eure Mühe. Ich denke ich lasse es so wie es ist. Ich habe noch eine zweite Maschine. Die werde ich so gut es geht einstellen, dort scheint der Abschliff gleichmässig zu sein. Dann spiele ich mit der MK III ab und nehme mit der MK IV auf.
Aktuell aktiv in meiner Anlage: Yamaha DSP-Z9, Cambridge Audio 840 E + W, Sony DTC-1000ES + PCM 7040, JVC XD-Z1010, Marantz CD-16 + SA8400, Denon DCD-3300, Nubert AW-900, Canton ERGO RC-L, Revox A77, AKAI GX 270D, Kenwood KX-880G + DMF-9020, Sony PS3, u.v.m. verpackt
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#36
Glaubst du, dass Resignation hier eine sinnvolle Lösung ist? Schließlich ist die Maschine doch überholt und eingemessen, wenn ich das richtig verstanden habe. Es wäre doch schade drum! ;(
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#37
Hey, du kennst mich nicht. Bevor ich resigniere muss schon viel mehr passieren ^^

Es ist einfach eine Abwägung von Aufwand, Risiko und Nutzen. Die Maschine läuft ansonsten nahezu perfekt in allen Belangen, war auch viel Arbeit die so hinzubekommen. Jetzt an den Kopfen zu drehen, nur weil einige (alte) Bänder nicht richtig bespielt werden können, hmmm ...

Gerade läuft aktuell ein maxell Band. Auch ohne meine Hilfmittel (gebastelter Bolzen und Filz) alles sehr gut, keinerlei Tonabfall links. Denke die Hauptursache sind die alten TDK und Agfa Bänder. Dort tritt das Problem nahezu immer auf. Bei den neueren RMG Bändern und dem besagten Maxell ist der Effekt nicht vorhanden.

Ich habe ja auch noch meinen Workaround für diese Maschine. Denke das reicht aus. Wenn ich absolut ohne Rauschen und sonstigen Schwächen der analogen Tonaufzeichnung hören möchte, kann ich meine DAT Recorder oder CD Player quälen.
Aktuell aktiv in meiner Anlage: Yamaha DSP-Z9, Cambridge Audio 840 E + W, Sony DTC-1000ES + PCM 7040, JVC XD-Z1010, Marantz CD-16 + SA8400, Denon DCD-3300, Nubert AW-900, Canton ERGO RC-L, Revox A77, AKAI GX 270D, Kenwood KX-880G + DMF-9020, Sony PS3, u.v.m. verpackt
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#38
Hi Supra...,
Zitat:Bei den neueren RMG Bändern und dem besagten Maxell ist der Effekt nicht vorhanden.
Ach soooooo! Dann rate ich Dir auch von Justagen ab.

Heribert
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#39
Ich bin ein älterer Arbeitnehmer im Vorruhestand und habe ständig Probleme mit den immer häufiger verwendeten Anglizismen. Da tauchen immer neue Ausdrücke auf, mit denen ich leider nichts anzufangen weiß, obwohl ich in der Schule Englisch gelernt habe.
Was, bitte, ist ein "Workaround", den du da hast? Gibt es dafür auch einen deutschen Ausdruck? Wenn ich das wörtlich übersetze, heißt es "arbeite herum". Das ergibt keinen Sinn. Bitte auf Deutsch! ?(

Danke.

LG Holgi
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#40
Sorry, in der IT Branche ist dieser Begriff sehr geläufig. Workaround ist nichts anderes als eine Zwischenlösung, Übergangslösung oder eine Abhilfe um ein Übel zu bekämpfen. Ein Workaround ist nicht die finale Lösung sondern eine Zwischenlösung bis die finale Lösung bereitsteht. Ein Workaround ist in der Auswirkung ähnlich der Endlösung, nur ggf. aufwendiger oder umständlicher.
Aktuell aktiv in meiner Anlage: Yamaha DSP-Z9, Cambridge Audio 840 E + W, Sony DTC-1000ES + PCM 7040, JVC XD-Z1010, Marantz CD-16 + SA8400, Denon DCD-3300, Nubert AW-900, Canton ERGO RC-L, Revox A77, AKAI GX 270D, Kenwood KX-880G + DMF-9020, Sony PS3, u.v.m. verpackt
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#41
Aha. Und warum sagt man dann nicht Übergangslösung oder Behelfslösung? Ist es unanständig, deutsche Vokabeln zu benutzen?
Aber egal, ich danke dir für die Aufklärung! Wink

LG Holgi
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#42
Holgi, "Denglisch" ist doch modern und mein Enkel meint, das es demnächst sogar als neues Unterichtsfach in den Grundschulen eingeführt wird thumbup
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#43
Justus,'index.php?page=Thread&postID=184488#post184488 schrieb:Holgi, "Denglisch" ist doch modern und mein Enkel meint, das es demnächst sogar als neues Unterichtsfach in den Grundschulen eingeführt wird thumbup
Das erinnert mich an meinen Deutschlehrer zu Anfang der 1970er Jahre. Der hatte aus dem Krieg ein Holzbein mitgebracht, und dementsprechend waren auch seine Unterrichtsmethoden. Eine seiner ständigen Abneigungen galten Fremdwörtern aller Art, und sobald ein Schüler in seiner Klassenarbeit zu viele gebrauchte, hagelte es unweigerlich 'ne glatte Fünf, ganz gleich, wie gut die Arbeit sonst gewesen sein mochte. Aus "unsympathisch" wurde "abhold", und aus "Prospekt" wurde "bebilderte Preisliste". Bei letzterem wurde es mir allerdings mal zu bunt, und so habe ich seine Korrektur durchgestrichen und durch "bebilderte Preisaufstellung" ersetzt. Das gab gleich wieder eine Fünf, plus Lehrervortrag mit unvermeidlich mahnendem Zeigefinger vor der Klasse, was diese wiederum - wie wir halt in den 1970er Jahren so waren - mit einem mittelschweren Heiterkeitausbruch beantwortete.

Inzwischen benutze ich Fremdwörter zwar deutlich sparsamer als früher, doch manchmal bietet selbst der Duden nur sehr wenige Wahlmöglichkeiten (um dem Unwort des Jahres 2010 - "alternativlos" - zu entgehen ...).

Apropos: Gibt es für den Anglizismus "Spacer" eine handliche deutsche Entsprechung (so wie "Unterlegscheibe")?

Grüße,
Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#44
Hallo,
warum kommt ihr eigentlich nicht auf das naheliegenste, nämlich die Tonköpfe selbst?

MfG
Peter
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#45
Peter,'index.php?page=Thread&postID=184491#post184491 schrieb:Hallo,
warum kommt ihr eigentlich nicht auf das naheliegenste, nämlich die Tonköpfe selbst?
Vom Kopfabschliff war ja schon mehr oder weniger ausführlich die Rede.
Welche andere Möglichkeit siehst du?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#46
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=184489#post184489 schrieb:Apropos: Gibt es für den Anglizismus "Spacer" eine handliche deutsche Entsprechung (so wie "Unterlegscheibe")?
Space heißt Raum, Platz, Lücke, Weltraum oder Abstand.
Ein Spacer ist demnach wahlweise ein Räumer, Platzer, Lücker, Welträumer oder Absteher!

Auf richtigem Deutsch würde ich diese Scheibe vielleicht Ausgleichsscheibe nennen oder Gummiunterlage... nee, da denkt man eher ans Pflegeheim oder Krankenhaus wacko.
Oder was Umständliches, wie "Spulenflanschdickenausgleichsgummiunterlegscheibe".
Ich weiß es auch nicht, manchmal gibt es wirklich keine Alternbative zum Englischen. Ich selbst habe mir da früher überhaupt keine Köppe drüber gemacht, wie das heißt. "Ich habe mir zwei Gummischeiben gemacht zum Unterlegen unter die NAB-Adapter." Fertig. thumbsup

LG Holgi
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#47
Peter,'index.php?page=Thread&postID=184491#post184491 schrieb:warum kommt ihr eigentlich nicht auf das naheliegenste, nämlich die Tonköpfe selbst?
Von kaum was Anderem war hier die ganze Zeit die Rede!
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#48
Mir fiele spontan Distanzscheibe ein, aber Distanz ist ja wieder ein böses Fremdwort Big Grin

Wenn ich dran denke, wie teilweise noch vor 50 Jahren die deutsche Sprache mit französischen Fremdwörtern gespickt war (Portmonnaie, Parapluie, Plafond, Lavoir usw. usw.) wundern mich die Anglizismen heute gar nicht. Von lateinischen und griechischen Lehnwörtern erst gar nicht zu reden. Dafür haben die Amis und Briten einen - wenn auch kleineren - Haufen fix installierte Germanismen wie rucksack, kindergarten oder wanderlust. Gewürzt mit so vielen französischen Lehnwörtern, dass manche Leute Englisch eher als romanische denn als germanische Sprache bezeichnen, jedenfalls vom Vokabular. Immerhin war England über 100 Jahre von französischen Adeligen regiert und Englisch eine reine Unterschichtsprache.
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#49
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=184493#post184493 schrieb:"Spulenflanschdickenausgleichsgummiunterlegscheibe".
In Telefunken-Ersatzteillisten heißt "Spacer" oft "Beilagscheibe".
Das nehm' ich gern, wenn ich's ganz altdeutsch haben möchte thumbup

Grüße,
Peter
Grüße
Peter


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#50
Wenn ich zu jemandem sage "leg doch 'ne Beilagscheibe drunter, wenn du Aluspulen benutzst!" dann wird der mich wohl erst mal etwas sparsam ankucken und dabei an eine Stahlscheibe denken.
Aber es ist ja auch nicht wirklich das Thema dieses Freds hier! Hauptsache, wir selbst können uns verstehen. Wink

LG Holgi
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