Elac dreht auf
#1
Hallo,

dieser Artikel aus der Süddeutschen Zeitung könnte manche interessieren: "Zukunftsmusik".

Gruß, Anselm
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#2
Ich frage mich nur, ob sie mit gut gemachten Plattenspielern und Lautsprecherboxen nicht eine sicherere Einnahmequelle hätten. Klassische HiFi-Technik ist ja, entgegen den Aussagen des Artikels, inzwischen wieder eine im gewissen Rahmen profitable Marktnische, während ich so eine Digitalsemmel für ein erhebliches unternehmerisches Risiko halte. Mag sein, daß das Gerät bis jetzt einzigartig ist, aber wenn es wirklich ein Erfolg werden sollte, wird's nicht lange dauern, bis die großen Konkurrenten auf den Zug aufspringen und Vergleichbares für deutlich weniger Geld anbieten.
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#3
Moin, moin,

bei der Recherche nach den verbleibenden "deutschen" Herstellern bin ich auf durchaus ähnliche Lösungen gestossen. Zudem glaube ich mich zu erinnern, Elac gehört bereits zu einem guten Teil einem chinesischen (?) Investor, so dass die Entwicklung und Fertigung dieser Box wohl kein Problem sein sollte.

Es stellt sich eher die Frage, ob hier nicht ein bestehendes Produkt unter einem engeführten Namen auf den deutschen Markt gebracht werden soll.

Den anderen Weg ist ja beispielsweise Quadral gegangen. Die haben Hi-Fi-Komponenten ins Programm genommen. Würde es Sinn machen, würde Elac den gleichen Weg gehen?

Tschüß, Matthias


EDIT:
Vielleicht passt das in das neue Elac-Konzept.
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Hallo,

immerhin haben sie einen längeren Artikel in der Süddeutschen und meine Aufmerksamkeit bewirkt. Smile

Gruß0, Anselm
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#5
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183576#post183576 schrieb:Es stellt sich eher die Frage, ob hier nicht ein bestehendes Produkt unter einem engeführten Namen auf den deutschen Markt gebracht werden soll.


Davon ist schwer auszugehen. Immerhin geht es in dem zitierten Artikel um die Zukunftsausrichtung eines Unternehmens mit gerade mal noch 45 Mitarbeitern. Entwicklung und Fertigung wird da sicher nicht mehr in grossem Stile betrieben werden können.

Gruß
P.
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#6
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=183589#post183589 schrieb:[quote='Matthias M','index.php?page=Thread&postID=183576#post183576'] ... Entwicklung und Fertigung wird da sicher nicht mehr in grossem Stile betrieben werden können. ....


Hallo Peter,

das stimmt wohl. Wobei man sich bei dem Thema "Entwicklung" leicht bezüglich des notwendigen Aufwandes täuscht. Die Entwicklung der Mechanik für eine Bandmaschine oder ein Cassetten-Gerät war ja noch ein recht aufwendiger Prozess, bei dem auch viel getestet werden musste. In der Elektronik scheint mir das anders auszusehen; jedenfalls bin ich verwundert wie wenige Personen heutzutage für ganze Produktlinien verantwortlich sind. Zudem ist es inzwischen nicht mehr nur bei Lautpsrecherboxen so, dass sehr viel durch externe Dienstleister gemacht wird.
Es gibt auch in Deutschland spezialisierte Ingenieur-Büros, die nur das machen.

Tschüß, Matthias
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#7
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=183596#post183596 schrieb:Wobei man sich bei dem Thema "Entwicklung" leicht bezüglich des notwendigen Aufwandes täuscht.

Bei solchen Digitalkomponenten mit Sicherheit. Ich vermute fast, daß die Entwicklung, die da auf höchster Ebene (also bei der Firma, deren Name da em Ende draufsteht) stattfindet, fast nur noch konzeptioneller Natur ist. Schaltungen und Software werden dann komplett extern realisiert.
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#8
@Matthias,Timo,

...mag sein - aber dafür ist heute der Aufwand an Erklärungen u. Zertifikaten (CE, GS) sowie für eine einwandfreie, rechtlich unanfechtbare Dokumentation (einschliesslich aller im Hintergrund notwendigen Datenblätter über das Produkt) um so grösser. Um in Europa (und erst recht in den USA, wenn der Inverkehrbringer nicht aus den USA oder Kanada kommt) ein Produkt so auf den Markt zu bringen, dass man keinen Strick gedreht bekommt, wenn irgend ein Unglücksrabe an einem verschluckten Stecker erstickt, ist ein "literarisches Meisterwerk", das dürft Ihr mir glauben. Der Aufwand dafür ist in den letzten 20 Jahren exponentiell in die Höhe geschnellt. wobei die eigentliche Bedienanweisung für den Endnutzer noch das Geringste ist. Ich spreche aus eigener beruflicher Erfahrung....

Gruß
P.
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#9
das, was ELAC da vor hat, nennt sich Multiroom System, und das gibt es von verschiedenen Herstellern schon seit vielen Jahren. Auch das mit den fehlenden Informationen bei virtueller Musik ist eigentlich kein Problem, denn wenn man ein Tablet in der Hand hat, hat man auch Internet in der Hand, und alleine Wikipedia gibt in der Regel ein vielfaches der Informationen von sich, die auf ein Plattencover passen.

Wer einmal so ein Multiroom System in Aktion erlebt oder selber zuhause stehen hat, möchte es relativ schnell nicht mehr missen. Zwei (eigentlich drei ) Probleme verhindern aber bis heute, dass sich das Ganze auf breiter Front durchsetzt:

1) Die Systeme sind in der Regel herstellergebunden, und jeder macht es im Detail ein wenig anders. Das schränkt einerseits den freien Komponentenkauf ein, die größere Gefahr lauert aber dann, wenn ein Hersteller das System einstellt - dann darf man früher oder später nicht nur ein Gerät, sondern die ganze Infrastruktur entsorgen. Die Besitzer der Squeezeboxen von Logitech stehen heute vor so einem Problem. Der Hersteller hat das System vor längerer Zeit eingestampft, und trotz Versprechen wird mittlerweile die Bedien-App fürs Table nicht mehr gepflegt, so dass man auf Ersatzprodukte ausweichen muss, und die Serversoftware hat auch schon lange kein Update mehr gesehen. Dank Open Source wird das System noch irgendwie am Leben gehalten, aber da Logitech weder Reparaturen noch Ersatzteile anbietet, werden die sterbenden Boxen irgendwann ein Ende setzen. Die Hersteller erhoffen sich durch ihr Mauern einen höheren Gewinn, und erreichen genau das Gegenteil. Mittelfristig ist eine herstellerübergreifende Schnittstelle zwischen Server ( Zentrale ) und Clients ( Boxen in den Zimmern ) erforderlich. Was zusätzlich noch nervt, ist, dass jeder Programmanbieter sei eigenes Süppchen kocht - momentan ist ein stinknormaler PC noch die beste Server-Lösung, weil es nur hier für alles eine passende Software Lösung gibt. Leider zieht hier aber Problem Nr. 2.

2) Als Zentrale/Server gibt es momentan nur zwei Lösungen - einmal die teuren Geräte der Unterhaltungselektronik Hersteller, die sind in der Regel Plug And Play, funktionieren aber nur mit den ebenfalls sauteuren Boxen des selben Herstellers, und man ist darauf angewiesen, dass der Hersteller die richtigen Dienste unterstützt. Zum anderen gibt es Hersteller wie seinerzeit Logitech, die ihre Boxen als Stand Alone Internetradios verkaufen, und den Benutzer mit dem Einrichten des Servers komplett alleine lassen. Das funktioniert am Ende auch sehr gut, nur sind hierfür Arbeiten und Kenntnisse erforderlich, wo jeder IT-Laie das Handtuch wirft.

3) Durch das ganze Chaos am Markt sind bis auf wenige Firmen, die sich auf Home Automation spezialisiert haben, die Verkäufer nicht in der Lage, die Geräte entsprechend zu vermarkten. Die Boxen stehen meist irgendwo ganz unten und unbeachtet im Regal bei den Digitalradios, weil niemand ihr Potential erkennt und verkauft.

Ich denke, wenn sich die Hersteller auf Standards einigen würden, und das Ganze etwas aggressiver vermarktet werden würde, dann würde es sich auch durchsetzen. Die nächste geschlossene Lösung auf den Markt zu werfen, ist aber definitiv der falsche Weg.

Gruß Frank
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#10
timo,'index.php?page=Thread&postID=183597#post183597 schrieb:Ich frage mich nur, ob sie mit gut gemachten Plattenspielern und Lautsprecherboxen nicht eine sicherere Einnahmequelle hätten.

Einen Plattenspieler haben sie, wie ich eben festgestellt habe, inzwischen wieder im Programm:

http://www.hifitest.de/news/8016-Miracor...r%C3%BCche

Preis steht inzwischen fest und liegt bei etwa 2.000 €. Sad
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#11
http://www.elac.de

ist nicht zu erreichen.

MfG Kai
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#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=197378#post197378 schrieb:http://www.elac.de

ist nicht zu erreichen.

Das habe ich auch festgestellt, deswegen hab' ich auch auf die Seite bei Hifitest statt auf die Produktseite verlinkt.

Hier auf Facebook gibt's ein paar Bilder von der Produktion, aber nur für Mitglieder.
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#13
Später war Elac dann doch unter der Adresse zu erreichen.

Nur auf dem Site findet man fast nichts über den Plattenspieler.
Nur Lautsprecher, Elektronik/ Verstärker und der Music Server.
Schließlich doch noch drei Worte:
Auf der Seite zum Jubiläum wird im einleitenden 3-Zeiler verraten, daß es einen Miracord 90 Anniversary Plattenspieler gibt.
Da wundert man sich, daß der nicht auf den Internetseiten groß und leicht findbar gefeatured wird .

Aus Ratlosigkeit den Produktkatalog downgeloaded.
Inhaltsverzeichnis gecheckt: Tatsächlich, ab Seite 72 soll da was über den Plattenspieler stehen.
Geht los mit einem Bild einer fast über historischen Plattenspielerchassis schwebenden Tänzerin.
Nächste Seite Promotiongedröhn über einen tollen Plattenspieler. Man merkt, daß der von Timo verlinkte Artikel einer "Testzeitschrift" eine freie Ubersetzung dieser in Englisch abgefassten Seite ist, bzw. wohl auf nahezu gleichlautenden Pressemitteilungen beruhen muss.
Nächste beide Seiten: Detailfotos vom Gerät, insbesondere Tonarm und Riemenantrieb, in der Art, wie es sich einem Hochglanzprospekt ziemt. Keine Daten. Erst auf der drittletzten Seite des Katalogs S.94 werden wichtige Dinge wie Abmessungen, Gewicht, Gleichstromwiderstand und Impedanz des Tonabnehmers, den Audio Technika beisteuert, verraten. Und sogar die Grenzen des Frequenzgangs, Auflagekraft, Ausgangsspannung und Kanaltrennung. Keine Spur von Klirrfaktor, Tracking-Eigenschaften oder gar ein Frequenzgangschrieb, was man vor etwas mehr als 40 Jahren für selbstverstândliche Produkt-Informationen hielt.
Ach so, es gibt das Gerät in 5 verschiedenen "Finishes".

MfG Kai
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#14
Also ich habe noch keinen Frequenzgangschrieb eines Plattenspielers gesehen, nur von den Tonabnehmern. Der ist aber in diesem Fall ein Fremdprodukt (AudioTechnica) und von diesem Hersteller müsste dann der Frequenzgangschrieb kommen. Der steckte vor 40 Jahren in der Verpackung der teureren Tonabnehmer.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#15
Da kann ich dir teilweise Recht geben.
Hier wird aber der Plattenspieler mit dem System als eine Einheit angeboten und nicht als Basis zur Austattung mit einem beliebigen System durch den Kunden.
Wenn ich die spärlichen Angaben vergleiche mit der Fülle, die man 1971 im Original-Prospekt der damaligen Top-Syteme von ELAC STS 444, 344 & 244 bekam, so wird ein großer Unterschied deutlich. Selbst in der Bedienungsanleitung zum ELAC Miracord 50H (1967 gekauft) fanden sich Angaben zum Frequenzgang mit Toleranz in dB, Statische Rückstellkonstante, Compliance, Krümmungsradien der Nadel. (Allerdings auch kein Klirr).
Unklar ist mir dabei, ob die Zurückhaltung daran liegt, daß es heutige Kundschaft nicht mehr interessiert, oder ob man Daten lieber nicht nennt, weil sie im Vergleich mit denen aktueller Digitaltechnik nicht gerade gut aussehen würden.

MfG Kai
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#16
Ich habe nie einen Elac Plattenspieler besessen oder für Kunden aufgebaut. Daher kenne ich die Prospekte und Bedienungsanleitungen von Elac nicht. Mir haben die Elac damals vom Design nicht gefallen und waren für mich uninteressant. Mein erster Plattenspieler war ein Lenco L75 und der zweite ein Dual 701, den besitze ich heute noch. Beim Hersteller meiner Boxen, Musikelektronik Geithain, gibt es für die aktiven Lautsprecherboxen Messkurven vom Klirrfaktor in Abhängigkeit von der Frequenz bei 96dB (A) Schalldruck. Das habe ich bei anderen Herstellern noch nicht gesehen. Was die Zurückhaltung mancher Hersteller bei der Angabe technischer Daten betrifft, kann ich dir nur zustimmen, das ist manchmal für den Gebrauch nicht ausreichend.

MfG, bitbrain2101
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#17
Ich habe den Kauf des Miracord 50 H auch bald danach schmerzlich bereut, insbesondere nachdem ich selbstgebaute MFB-Boxen in Betrieb genommen hatte. Die hatten anfangs aufgrund starker Bewegungsgegenkopplung im Bassbereich eine untere Grenzfrequenz von ca. 5 Hz. Da sah man dann die Membran mit dem Gerumpel aus dem Plattenspieler flattern. Der 50H hatte wegen seines Reibrad-Antriebes einen sehr dürftigen Rumpelabstand, wirklich nichts, worauf ein Hersteller stolz sein könnte. Beim Kauf fehlte mir dafür noch das Problembewußtsein.

MfG Kai
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#18
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=197406#post197406 schrieb:Mir haben die Elac damals vom Design nicht gefallen

Den neuen find' ich auch nicht gelungen. Ich wäre bei dem Design nicht drauf gekommen, daß das ein Gerät der 2.000-€-Klasse ist. Auf den ersten Blick könnte man ihn sogar für so ein billiges USB-Teil halten.
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#19
Ich befürchte, dass Elac aus dem Bewusstsein derer, die sich mit dem Kauf eines "ernst zu nehmenden" Plattenspielers beschäftigen schon seit einigen Jahrzehnten verschwunden ist. Wenn man mal von den USB-bestückten "Abspieldosen" absieht haben es doch nur eine handvoll Hersteller (oder muss es besser heissen: Marken) geschafft, im unteren bis mittleren Preissegment wahrgenommen zu werden. Lediglich "Newcomer" ProJect scheint gelungen zu sein, in einem sterbenden Markt wahrnehmbar zu punkten - dies aber vor allem über den Preis. Da wo Elac augenscheinlich mit dem Anniversary hinwill, sitzen Rega und vor allem Thorens seit Jahren fest im Sattel. Es bleibt daher abzuwarten, wie lange Elac den Anniversary führen wird. Eine aufwändige Einbettung in das derzeitige Produktprogramm (Kataloge, Internet-Auftrtt etc.) wird sich da vielleicht gar nicht lohnen. Naheliegender ist für mich da eher das zeitlich begrenzte Angebot dieses Drehers der ohnehin ein Zukaufprodukt sein dürfte (EDIT: was aber auf keinen Fall abwertend gemeint ist und nicht gegen d. Gerät sprechen soll). Wieviel davon wirklich aus der Entwicklungsschublade von Elac stammt, werden vielleicht erste Innenaufnahmen des Gerätes zeigen.
Mir persönlich sagt dieses blitzende Design auch nicht zu aber das ist Geschmacksache und wird vielleicht in Asien oder den USA (in Staaten, in denen "altes europäisches HiFi" bei betuchter Käuferschaft noch eine gewisse Strahlkraft besitzt) anders gesehen. Denn eines darf man nicht vergessen, wer auch immer heute Konsumgüter auf den Markt wirft - der deutsche Markt wird bei den Marketingstrategen gewiss nicht mehr in der vordersten Reihe stehen.

Gruß
P.
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#20
... und nun gibt's auch einen Vollverstärker, der mit 699 € sogar vergleichsweise preiswert ist:

https://www.sempre-audio.at/Elac_EA101EQ...d.5529.htm

Jetzt würde mich mal ein (wenn auch nicht ganz fairer) "David gegen Goliath"-Vergleichstest mit den Platzhirschen Yamaha A-S701, Pioneer A-50 u.Ä. interessieren.
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#21
Der Vergleich zu den genannten "Konservativen" dürfte in der Tat nicht ganz leicht sein, scheint doch der Elac einem etwas anderen Ansatz zu folgen. Hier wird wohl eher der User zeitgenössischer Medien bedient, nach Anschlussmöglichkeiten für "klassische HiFi-Geräte" sucht man vergebens. Da scheint sich Elac also mit dem neuen Anniversary selbst nicht ernst zu nehmen (...wundert mich, wie schon geschrieben, nicht). Es sei denn, man kann einen der beiden Analogeingänge per Menü über einen Phono-Vorverstärker "routen"... ...aber darüber schweigt sich der Artikel auf sempre-audio leider aus. Nicht unerwähnt bleibt wenigstens, dass auch die Analog-Kanäle "gewandelt" werden. Liebhaber alten Bandmaterials könnten also damit rechnen, dass beim Anschluss einer rüstigen Bandmaschinen-Rentnerin den alten Senkeln das Rauschen abgewöhnt wird, so denn die im Amp installierte Software herzhaft zupackt. Nur Aufnehmen wird die Rentnerin nicht können - dem Elac-Verstärker fehlt ein entsprechender Ausgang. Aber wer will das denn schon in Zeiten auf Wolke 7 hochgeladener Ton-Beiträge? Das Weglassen des Phono-Vorverstärkers ist da gerade konsequent - den Anniversary kann man ja dann bei der Konkurrenz anschliessen. Big Grin EDIT: Immerhin hat der Dreher den Weg auf die Elac-HP gefunden.

Gruß
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#22
Moin, moin,

Elac ist und bleibt ein Lautsprecher-Hersteller. Das wurde auf der letzten Messe deutlich: Der Plattenspieler stand auch da, hatte aber seitens der Promoter nicht wirklich Aufmerksamkeit. Seitens der Kundschaft anscheinend auch nicht.

Ich denke mal, der Plattenspieler richtet sich nicht in erster Linie an die deutschen Kunden. Hat Elac nicht chinesische Investoren gefunden? Europäische und insbesondere deutsche Marken, vor allem "Made in Germany" findet im asiatischen Ausland mehr Liebhaber als hierzulande, wo es eher um "Made in billig" geht.

Wenn man über die Messen schlendert und sich die dort gezeigten Plattenspieler anschaut, dann entspricht der Elac in seiner Machart einem Standard mit so etwas wie Oberklasse-Anspruch. Ohne dass das etwas über die tatsächliche Qualität aussagen würde oder soll, sicherlich über den gezeigten Thorens oder Project angesiedelt, und auch über den Fehrenbacher-Duals und einigen Rega's. Wieviel Platz der Markt für solche Geräte bietet, mag ich nicht bewerten. Aber der Ansturm auf diese Sparte ist groß. Und wenn schon eine "PE" wieder auflebt, warum nicht auch Elac?

Auf jeden Fall kann Elac sich auf diese Weise in Szene setzen. Denn schließlich steht man in Konkurrenz mit einer ganzen Reihe von Lautsprecher-Boxen-Hersteller. Da geht es auch ums Überleben. Canton hat keine Plattenspieler.

Bei dem kleinen Verstärker fällt übrigens auf, dass das Gehäuse - so glaube ich - kein "Made in Germany" ziert. Wer war noch gleich der neue Investor?
Kam die Elac-Elektronik zu John&Partner Zeiten von Linear Acoustic und war dabei nicht unbedingt preiswert gewesen, wird es jetzt halt ein Partner sein, der preiswert und Masse kann. Denn tatsächlich lebt Elac hierzulande sicher nicht von den teuren Boxen, sondern eben von dem "normalen" Angebot und von Lifestyle, und teure Verstärker gibt es zuhauf: das braucht man zur Zeit nicht versuchen. Die Marke "Elac" zieht in diesem Markt sicher nicht genug, um mit AVM, MBL, T+A etc. mithalten zu können. Wenn jene, die bisher "Block" usw. gekauft haben nun plötzlich "Elac" kriegen können, mag das attraktiv sein. Und wenn man mit Technics mithalten kann, dann auch. Schließlich hat Quadral auch eine importierte preiswert-Serie. Und wenn es läuft, dann wird sicherlich noch etwas "highendiges" nachgeschoben werden können.

Tschüß, Matthias
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#23
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=200341#post200341 schrieb:Bei dem kleinen Verstärker fällt übrigens auf, dass das Gehäuse - so glaube ich - kein "Made in Germany" ziert.

Das hätte mich auch gewundert. Wann wurde hierzulande der letzte Vollverstärker in dieser Preisklasse oder drunter (inflationsbereinigt) gebaut? Das dürfte doch locker 35 Jahre her sein.

Was allerdings die Anschlüsse angeht, liegt er im Trend. Auch bei anderen Herstellern sind die Digitaleingänge auf dem Vormarsch. Pioneer hat offenbar vor kurzem das Angebot an Vollverstärkern ausgemistet und bietet die beiden großen Modelle A-50 und A-70 nur noch in der DA-Version mit Digitaleingängen an. Bei NAD habe ich m.W. letztens ähnliches gesehen. Tape-Ausgänge sind zwar noch vorhanden, aber inzwischen nur noch ohne Monitor-Funktion (bei Yamaha als letztem großen Hersteller fiel sie bei den jüngsten Modellen weg). Ich denke mal, es wird eine Frage der Zeit sein, bis der Ausgang komplett eingespart wird.
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