Wir brauchen Elektrolyte!
#1
Moin!

Da es ja sehr oft vorkommt, das Geräte nach neuen Elkos jauchzen, würde ich gern einige Meinungen einholen.
Welche Elkos sind Empfehlenswert? Ich habe bei axialen Elkos gute Erfahrungen mit Vishay gemacht und bei radialen wird oft Panasonic lobend erwähnt. Wie sind da eure Erfahrungswerte? Vor mir liegt die Revision einiger Studiogerätschaften und bei der Wahl der Elkos bin ich mir da nicht so sicher. Diskussion erwünscht!

Beste Grüße, Heiko
Zitieren
#2
tubbyshifi,'index.php?page=Thread&postID=181527#post181527 schrieb:Welche Elkos sind Empfehlenswert?

Schwer zu sagen.
Im Zweifelsfall orientiere ich mich eher an der jeweiligen technischen Dokumentation als an Herstellernamen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#3
Moin, moin,

kann man das denn überhaupt so pauschal sagen?

Wenn ich überlege, dass eine ganze Menge vermeintlicher "High End"-Angebote letztlich von F&T gefertigt werden, die aber selber selten als Empfehlung auftauchen ...

Gibt es denn zu aktuellen Fertigungs-Serien wirklich Erfahrungswerte, die aussagekräftig wären?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#4
Hi Heiko,

Schließe mich den Vorscheibern an. Ich kenne auch keine Erfahrungswerte. Ich selbst habe bei Revisionen meist Elkos aus dem Hause Panasonic (meist mangels anderer Vergügbarkeit der einschlägigen Händler!) verbaut und bisher keine Ausfälle/Mängel erlebt.
M.m. nach ist es wichtiger, die benötigte Spannungsfestigkeit der Elkos um eine Stufe höher zu wählen.

Heribert
Zitieren
#5
Heribert W,'index.php?page=Thread&postID=181560#post181560 schrieb:M.m. nach ist es wichtiger, die benötigte Spannungsfestigkeit der Elkos um eine Stufe höher zu wählen.

So würde ich das auch sehen. Zumal mittlerweile die Baugröße so stark geschrumpft ist, dass die neuen spannungsfesteren Elkos immer noch kleiner sind als die ursprünglich verbauten.
Obendrein besteht oft nicht einmal ein Preisunterschied, der bei solcher Pfennigware (wie es früher hieß) ohnehin keine wirkliche Rolle spielen dürfte.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#6
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=181561#post181561 schrieb:Zumal mittlerweile die Baugröße so stark geschrumpft ist, dass die neuen spannungsfesteren Elkos immer noch kleiner sind als die ursprünglich verbauten.

Ja, so sehe ich das auch. Also kann ich bei den "normalen" (Vishay, Panasonic, Nichicon usw.) leicht zu bekommenden Elkos bleiben. Es wunderte mich dann nur, dass es auch Schmieden gibt, die ihre Pfennigware für 1,50 das Stück verkaufen (jaja wahrscheinlich made in Ger**** mundgepötet nur mit frischen Bergkräutern gefüttert).


Beste Grüße, Heiko
Zitieren
#7
tubbyshifi,'index.php?page=Thread&postID=181562#post181562 schrieb:... Also kann ich bei den "normalen" (Vishay, Panasonic, Nichicon usw.) leicht zu bekommenden Elkos bleiben. Es wunderte mich dann nur, dass es auch Schmieden gibt, die ihre Pfennigware für 1,50 das Stück verkaufen (jaja wahrscheinlich made in Ger**** mundgepötet nur mit frischen Bergkräutern gefüttert)....


Hallo Heiko,

so einfach sehe ich das nicht.


Zunächst einmal bekommst Du beim Händler ja nicht die (Preis-) Angebote der Hersteller vorgesetzt, sondern das, was die Handelskette daraus macht. Und Du bekommst in der Regel "nur" die einfachen Technischen Daten zu den Produkten genannt, nicht aber eventuell relevante weitere Informationen: Bietet Dir der Händler "A"-Qualität, oder "B"-Selektion was z.B. die Lebenserwartung oder die Qualitäts-Streuung angeht?

Wenn der Einzelhändler "C" oder "R" das chinesische Fabrikat für €0,50 und das deutsche für €1,50 anbietet, hat das weder notwendig mit den Preisaufrufen der Hersteller, noch mit denen der Qualität zu tun, sonder häufiger mit den Beschaffungswegen und -Mengen des Händlers "C" oder "R". Der kauft nämlich nicht nur den Typ Elko ein, den Du brauchst, sondern Pakete ganz unterschiedlicher Produkte. Und der kauft sie dort, wo er für alles zusammen den günstigsten Preis bekommt.
Und wenn dann der Hersteller von hier oder dessen Distributor bestimmte Produkte aus der Anforderung des Händlers nicht liefern kann, dann wird das Paket halt in China bestellt, wo teils staatlich organisierte Strukturen die Waren ganz unterschiedlicher Hersteller zentral anbieten können. Wenn Du aber gerne "Made in hier" kaufen würdest, muss der Händler "C" oder "R" hier jeweils Kleinmengen abnehmen, was die Sache teurer macht.

Mit "mundgepökelt" hat der Preis im Laden nicht notwendig etwas zu tun, sondern mit Niedrig-Löhnen, für die Du nicht arbeiten würdest, und mit staatlich geförderten Strukturen, wie sie hierzulande, schon aus Wettbewerbs-Gründen, zum Teil verboten wären.

Wenn Du also etwas gegen frische "Bergkräuter" in den Elkos hast, denn schlage ich vor, verdiene Du Dein Geld in Zukunft in China. Denn wovon willst Du hierzulande bezahlt werden, wenn Du nicht einmal die einheimischen Bergkäuter zu den Preisen zu kaufen bereit bist, die deren Anbau, auf der Basis des Lohnes den Du erwartest, kostet?

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#8
Ist das irgendwie belegt, das Hersteller von passiven Bauelemten, identisch gekennzeichnete Ware, dennoch in voneinander abweichender Qualität anbieten?

Danke und Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#9
Bestelle meist direkt beim Chinamann in der Bucht.
Der bietet auch 22.000µF/63V um sagenhafte €3,50 das Stück an bei Gratisversand.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
Zitieren
#10
Gyrator,'index.php?page=Thread&postID=181574#post181574 schrieb:Ist das irgendwie belegt, das Hersteller von passiven Bauelemten, identisch gekennzeichnete Ware, dennoch in voneinander abweichender Qualität anbieten?...

Hallo Thomas,

ob die Bauelemente wirklich identisch gekennzeichnet sind, kann ich nicht sagen.

Letztes Jahr hatte ich mich u.a. auf einen Heise-Artikel bezogen, in dem solche Beispiele genannt gewesen waren.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#11
Gyrator,'index.php?page=Thread&postID=181574#post181574 schrieb:Ist das irgendwie belegt, das Hersteller von passiven Bauelemten, identisch gekennzeichnete Ware, dennoch in voneinander abweichender Qualität anbieten?
...

Die Frage überrascht mich - vielleicht verstehe ich sie aber auch falsch. Sagen wir (ich) mal so: ein-und-derselber Herst. wird kaum unterschiedliche Qualitäten der selben technischen Spezifikation anbieten, es sei denn, es handelt sich um einen Hersteller, der auch "eiskalt" sogenannte B-Ware in Verkehr bringt. (Manchmal passiert das auch "hinterrücks" durch Mitarbeiter des Herstellers - nicht umsonst waren die Ausschuss-Container eines renommierten deutschen Werkzeugherstellers immer abgeschlossen. Erstens des Schrottwertes wegen, zweitens des guten Rufes wegen, den das Unternehmen nicht verlieren wollte, wenn Ausschussware in den Markt kam.)
Andererseits - durch Qualitätskontrollen werden immer mal Bauteile selektiert, deren Parameter nicht ganz im Soll liegen, obwohl die Primären Parameter stimmen (Kapazität, Temp.- und Spannungsfestigkeit). Wenn deren Anzahl produktionsbedingt hoch ist, warum nicht diese in "Güteklassen" unterteilen? Streng genommen müsste es dafür dann allerdings auf dem Bauteil ein definiertes Kennzeichen geben - ein solches ist mir (ausser der Toleranzangabe) bei Kondensatoren nicht bekannt.

Was gleich-spezifizierte Bauteile verschiedener Hersteller angeht gibt es natürlich (logischerweise) deutliche Qualitätsunterschiede. Das ist wie überall . Wir dürfen überdies nicht vergessen, dass bei den meisten Distributoren nur die primären technischen Parameter angegeben werden. Wie es um weitere Parameter bestellt ist (z.B. Leckstrom - ebenfalls eine stark die Lebensdauer bestimmende Grösse), kann der Konsument i.d.R. nur ergründen, wenn er sich das Herstellerdatenblatt durchliest. Im "C" oder im "R"-Online-Katalog steht das aber vordergründig erstmal nicht abgedruckt.

Neben den, oftmals dem Endverbraucher eben unbekannten, Parametern halte ich aber den Faktor "Lagerung" für ebenfalls wichtig - und da können selbst gut beleumundete Markennamen Überraschungen bieten. Wir kaufen schliesslich nicht direkt beim Hersteller, sondern von einem Lager, in dem die Elkos unter Umständen schon jahrelang herumliegen. Und da hilft es herzlich wenig, darauf zu achten, was das Bauteil für ein Label trägt, wenn es "verdörrt" ist (was ja nun mal bei den Elkos bekanntermassen passieren kann).

Was die Preisgestaltung von solchen Bauteilen angeht, ist ja schon alles gesagt worden - wer konsequent die Einstellung verfolgt "Hauptsache billig - koste es, was es wolle" darf sich eben auch nicht wundern, dass a) die Anbieter-Vielfalt schrumpft (Monopole enstehen) und b) Arbeitsplätze wegfallen. Ganz davon abgesehen, dass es nun mal eine bekannte Tatsache ist, dass Marktpreise nicht nur durch Fertigungs-, Lager- und Distributions-Kosten bestimmt werden.
Mehr muss ich dazu nicht schreiben (zumal Matthias das schon verdeutlicht hat).

Soweit meine Ansicht...

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#12
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=181569#post181569 schrieb:Mit "mundgepökelt" hat der Preis im Laden nicht notwendig etwas zu tun, sondern mit Niedrig-Löhnen, für die Du nicht arbeiten würdest, und mit staatlich geförderten Strukturen, wie sie hierzulande, schon aus Wettbewerbs-Gründen, zum Teil verboten wären.

Wenn Du also etwas gegen frische "Bergkräuter" in den Elkos hast, denn schlage ich vor, verdiene Du Dein Geld in Zukunft in China. Denn wovon willst Du hierzulande bezahlt werden, wenn Du nicht einmal die einheimischen Bergkäuter zu den Preisen zu kaufen bereit bist, die deren Anbau, auf der Basis des Lohnes den Du erwartest, kostet?


Hallo, Matthias,

alles absolut richtig! Ich wollte mit meiner Geringschätzigkeit eher auf das Etikett "audiophil" und "made in Ger****" eingehen. Sprich "audiophile Elkos" glatt, rau, Made in Ger**** und wie ernst das zu nehmen sei. Diese Fragestellung ist bestimmt einer alter Hut für viele. Dass in Folge unseres Maßlosen Konsums und unserer absolut übertriebenen und verschwenderischen "Wohlstandsgesellschaft" (die nun auch noch deutlich nach rechts schwenkt) Menschen im übrigen Teil der Welt zu schei* Bedingungen unsere Teile, die wir verbauen herstellen, möchte ich garnicht in Frage stellen.

Zusammengefasst: Hersteller und Preis sind leider absolut keine Indikatoren mehr für Qualität (oder höchstens eingeschränkt).

LG, Heiko
Zitieren
#13
Oder anders Ausgedrückt: Wir wissen nicht was wir kaufen.
Zitieren
#14
Moin, moin,

mich hat bei der Recherche zu dem verlinkten Artikel eine Aussage betroffen gemacht, nach der der Preisdruck der Hersteller zu einer forlaufenden Sparpolitik geführt habe, was z.B. dazu führe, dass besimmte Materialien immer "dünner" zum Einsatz kommen.
Wenn denn also in der Produktion "gespart" wird und dabei zunächst trotzdem die Spezifikationen eingehalten werden können (wenn die Bauelemente vom Band fallen), wird das auch aufgedruckt, dass es sich um eine Sparversion handelt? Hat das Auswirkungen auf die Lebensdauer bzw. die Entwcklung der Spezifikationen in der Lebenszeit der Teile?

Insofern würde ich lieber von "hier" kaufen, wo ich eine Chance habe den Hersteller zu fragen, was drin ist. Denn drei oder zehn Euro zu sparen steht in keinem Kontext zu der investierten Arbeit!

Übrigens Heiko, die "Erfindung" der audiophilen Kondensatoren ist nicht "Made in Germany". Wenn ich recht erinnere, soll ein Amerikaner auf die Idee gekommen sein, Kondensatoren von einem Serienhersteller (seinem Arbeitgeber) einzukaufen, weiß zu "verpacken" und den Image-trächtigen Namen "Wonder Cap" drauf zu schreiben. Dazu hat er dann noch ein angebliches "Danor" erfunden, das sich in diesen Kondensatoren befände; was das sein könnte, weiss freilich niemand.
Auf jeden Fall hat das Um-labeln zu Traum-Preisen geführt. Weit über dem, was die hiesigen "audiophilen" Bauteile kosten.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#15
Meine Frau und ich benutzen seit vielen Jahren nur noch Elkos aus ökonomisch orientierten chinesischen Mastbetrieben. Das aber nicht etwa deshalb, weil die so toll sind, sondern weil für Otto Normalverwurster nichts anderes mehr kauf- und/oder bezahlbar ist.

Egal, ob bei Farnell, RS oder TME bestellt, und egal, was außen auf dem Elko als "Hersteller" draufsteht - es ist auf alle Fälle Chinascheiße², und beim großen C oder R gibt es nur noch Chinascheiße³ zu Mondpreisen in Relation zur Qualität.

Gruß Achim.
Zitieren
#16
@Achim,

...ich verstehe Deine Unmutsäusserung - oftmals muss man überhaupt froh sein, elektr. Bauteile zu bekommen - ganz gleich, aus welchem Winkel dieser Erde sie stammen. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Europäische Hersteller, die z.B. in Asien fertigen lassen, sichern zumindest ein paar hiesige Arbeitsplätze. Aber es gibt auch noch "heimatverbundene" Hersteller. Firmen wie WIMA oder Fischer & Tausche fertigen (nach eigenem Bekunden) hierzulande.

A pros pros "Ch......ße³" - nahezu alles, was man so als Konsumgut erwerben kann, kommt von dort (oder anderen asiatischen Standorten). Wenn nicht zu 100%, so doch zumindest zu weiten Teilen. Das fängt bei Spielzeug, Kleidung und Unterhaltungselektronik an (was ja schon lange so ist...), erstreckt sich über Sportartikel, Werkzeuge, Garten- und sonstige Möbel und endet beim PKW (zumindest Baugruppen vom selben). Lediglich bei Lebensmitteln verlaufen die Warenströme noch "anders herum". Wohlhabende Chinesen bevorzugen europäische Lebensmittel, da ihnen die Einheimischen zu sehr umweltbelastet sind. (= Fakt aus erster Hand, keine Ausgeburt meiner Phantasie.)
Desweiteren laufen noch viele chemische und pharmazeutische Produkte hierzulande vom Band.
Auch die hier im Thread zitierten Amerikaner bedienen sich fast vollständig dieser verlängerten Werkbank. Es mag traditionelle Motorradmarken und Waffen geben, die noch in den USA produziert werden aber die gängigen Konsumgüter stammen allesammt aus der PRC (auch wenn sie "typische" US-Label tragen). Aber so ist der Lauf der Dinge...

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#17
Ergänzen möchte ich noch die Frage, wenn es denn immer Ware sein muss die im eigenen Land hergestellt wurde. Was soll denn der Anreiz für Käufer aus uns umgebener Länder (Nationen) sein, Produkte aus D zu kaufen?
D lebte schon immer primär vom Export und China tut dies auch, ist also im Prinzip nicht verwerflich und ist auch kein Indiz für zweifelhafte Qualität.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#18
Hallo Thomas,

natürlich ist das Herkunftsland kein verbrieftes Gütesiegel. Erinnern wir uns: Made in Germany war nicht immer ein Label mit gutem Leumund sondern zunächst lange Jahre ein Brandmal, um Märkte unserer europäischen Nachbarschaft vor "billigem Mist" zu schützen. (D war überdies nicht "schon immer eine Exportnation" - aber dies nur am Rande...). Genausowenig, wie ein "Made in..." eine 100%ige Garantie für "irgendwas" (im positiven wie im negativen Sinne...) ist, genausowenig ist es verwerflich, zu exportieren.
Es gilt aber unzweifelhaft, dass es einer Volkswirtschaft gut tut, wenn das Geld dort, wo es von der breiten Masse ausgegeben wird, auch von der breiten Masse verdient werden kann. Ich denke, darum geht es hier primär (und nicht so sehr um den reinen Qualitätsanspruch). Immerhin scheint der relativ breit verteilte Wohlstand in weiten Teilen Europas mit dazu beizutragen, dass wir EU-Bürger in einigermassen befriedeten und demokratischen Verhältnissen leben dürfen. Und da bin ich auch schon an der Stelle, Deine letzte Frage zu beantworten: "Was soll denn der Anreiz für Käufer aus uns umgebener Länder sein, Produkte aus D zu kaufen?" Nach meiner Ansicht könnte der Anreiz darin liegen, weil sie aus der direkten europäischen Nachbarschaft stammen.
Ich will mir keinen Heiligenschein aufsetzen - wenn das Produkt stimmt (Kosten/Nutzen-Relation, Qualität), dann achte ich auch nur zweitrangig auf das Herkunftsland. Aber ein T-Shirt für 3,99 kaufe ich aus Prinzip nicht, weil ich weis, unter welchen Bedingungen es gemacht wird. Und wenn ich die Wahl habe, ein Produkt mit gleichen Eigenschaften aus nachbarschaftlicher (europäischer) Herkunft zu erwerben, dann tue ich das auch. Ich schreibe bewusst "europäische" Herkunft - Konsumgüter aus D sind ohnehin verdammt selten geworden aber da drehe ich das Teil, das ich kaufen will wenigstens noch rum und schaue, ob es aus Italien, Kroatien oder Polen kommt. Für den Rest der Welt fällt bei meinem Konsum doch ohnehin noch genug ab, wenn ich ehrlich bin.

Aber das ist natürlich nur meine Sicht der Dinge - und hat mit Elektrolyt wenig zu tun, wenn ich ehrlich bin. Wink

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#19
Sorry, aber ich kaufe sehr wohl primär nach dem Verhältnis Preis zu Qualität!
Wie, wo und unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde, interessiert mich erst nachrangig.
Als Pensionist (Rentner) hat man nichts zu verschenken und muss schauen wie man mit dem bisserl Geld durch den Monat kommt.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
Zitieren
#20
arricchito,'index.php?page=Thread&postID=181797#post181797 schrieb:Sorry...


Moin, moin,

es geht nicht darum, dass sich irgendjemand für sein Handeln rechtfertigen müsste. Zum Glück gibt es noch keinen Forums-Pranger.

Es ist aber durchaus so, dass man sich bestimmte Verhaltensweise auch angewöhnen kann, und sie später nicht mehr hinterfragt. Und irgendwann wird das Gewohnte zum Qualitätsmerkmal, nur weil man es gewohnt ist .... und die Alternativen werden vergessen.

Ich verstehe jeden, der an der Ladentheke preiswert einkaufen will. Ich verstehe jeden, der an der Ladentheke kauft, was er überhaupt bekommt.
Tatsache ist aber auch, Versandhandel macht Einzelhandel kaputt und Versandhandel aus dem Ausland macht den Versandhandel im Inland kaputt. All jene, die mir heute erklären, sie müssten ja bei Amazon einkaufen, weil es den "Laden um die Ecke" nicht mehr gibt, lügen sich in die Tasche, weil sie zum erheblichen Teil selber dazu beigetragen haben, die lokale Auswahl zu verringern. Und der angeblich geringe Preis beim großen Händler auf der Wiese ist auch eine Lüge, weil man als Endverbraucher die Fahrtkosten zum Einkaufszentrum und den eigenen Zeitaufwand für die Fahrt zum Großmarkt natürlich nicht mit einberechnet hat, wenn der vermeintlich niedrige Preis gelockt hat.
Und das gilt ebenso bei der Produktion in Deutschland. Auch hier sollte der Verbraucher sich zumindest darüber im Klaren sein, was er tut, und eine bewußte Entscheidung treffen. Und es tut nicht weh den Händler zu fragen, wo seine Ware her kommt und ob er nicht auch etwas aus Europa anbieten kann. Zumindest dazu kann ein Verbraucher in der Lage sein. Oder ist das mühsam? Und wenn der Händler erkennt, F&T oder Wima wird nachgefragt, dann kümmert er sich vielleicht auch darum, die in sein Angebot aufzunehmen und durch größere Stückzahlen preislich attraktiver zu machen ...

Es geht nicht darum, Chinesen zu verdammen, weil sie erfolgreich sind. Aber ihr Erfolg bedeutet immer auch den Mißerfolg anderer. Was also will ich befördern? Und das ist eben nicht nur eine ideologische Frage. Denn, es geht auch um die Umweltschäden, unter denen wir selber leiden. Es geht um die Kosten für Arbeitslosigkeit, die wir alle finanzieren müssen. Es geht um die politische Erpressbarkeit, die uns ja immer mehr vorgeführt wird. wenn wir die Standards anderer zu akzeptieren haben. nur weil sich niemand mehr für unsere Meinung, als Bürger, wie als Verbraucher interessiert.

Was mich ein bischen erschreckt, ist das immer wieder (vom Verbraucher) vorgeführte Argument, in Europa gefertigte Waren wären in der Produktion teuer, und allein dieses Vorurteil würde den Kauf in China rechtfertigen.
In manchen Bereichen stimmt das. Aber in den Bereichen der Massenfertigung ohne Handarbeit, stimmt das schon lange nicht mehr. Die Gründe, Bauelemente in China zu produzieren, sind andere, als die Lohnstückkosten. Warum soll ich das richtig finden?

Es gibt, wie Peter geschrieben hat, offensichtlich Bauelemente "deutscher" Hersteller und sogar aus deutscher Fertigung. Auch wenn mich niemand zwingen darf und ich niemand zwingen darf, die zu kaufen, ist es doch meine Aufgabe, zumindest dem Handel zur Kenntnis zu geben, dass die mich interessieren. Und vielleicht sind die eben nicht notwendig das schlechtere Geschäft. Vielleicht reicht es schon, einfach mal den zweiten Händler zu fragen.

Am Ende entscheidet jeder selber, was er kauft und woher er kauft. Wer aber nur nach dem Preis geht, der vernichtet zumindest vorsätzlich die Vielfalt im Angebot. Egal an welchem Produktionsstandort. Und dann brauchen wir über die Qualitäts-Unterschiede der verschiedenen Anbieter nicht mehr zu reden ...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#21
arricchito,'index.php?page=Thread&postID=181797#post181797 schrieb:Sorry,...
Als Pensionist (Rentner) hat man nichts zu verschenken und muss schauen wie man mit dem bisserl Geld durch den Monat kommt.

Da musst Du Dich auch in meinen Augen keineswegs für entschuldigen. Ich werde das sicher auch nur solange machen (können), solange ich mir das leisten kann. Andererseits - ich bin eben auch bereit, für ein Schnitzel von einem freilaufenden Schwein auf den Konsum jedes zweiten Schnitzels zu verzichten. Will sagen: manchmal kann man den bewussten Kauf eines nachbarschaftlichen Produktes schon dadurch "quer-finanzieren", in dem man auf Anderes (...weniger Wichtiges) verzichtet. Klar: wenn die Decke schon so kurz ist, dass entweder der Kopf oder die Füsse frieren, gibt es diese Entscheidungsfreiheit nicht mehr.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste