Sony CDP-311 - ein Überlebender aus der CD-Blütezeit
#1
Bei der Auflösung des Haushalts meines leider im Februar verstorbenen Onkels fiel mir ein CD-Player in die Hände. Auf den ersten Blick nichts besonderes. Sony, definitiv zu betagt für MP3-Fähigkeit. Immerhin: Zehnertastatur am Gerät und Peak Search hatte er. Da ich noch Platz in meinem Koffer hatte, packte ich ihn ein (sonst wäre er wohl beim Entsorger gelandet).

Meine Erfahrungen mit einfachen Sony-Geräten sind, wie ich wahrscheinlich schon häufiger erwähnte, nicht die besten. Viele Geräte zeigten bei mir schon in jungem Alter kleine, aber lästige Defekte. Daneben gab es auch einen Totalausfall. Mein erster CD-Player war auch ein Sony, aber ein ziemlich karg ausgestatteter CDP-110 von 1987, an dem ich vor allem die für mich als damaligen Tonbandfreund nützliche Peak-Search-Funktion immer schmerzlich vermisst habe, weshalb ich ihn einige Jahre später auch verkauft und durch einen besser ausgestatteten Technics ersetzt habe. Ich wähnte ihn damals nach rund sieben Jahren Nutzungszeit ohnehin am Ende seiner Lebenserwartung.

Um so erstaunter war ich, als ich den "neuen" CDP-311 bei Wegavision gesucht habe: Er taucht im 1993er-Programm von Sony auf, hat also wohl schon über 20 Jahre auf dem Buckel. Und er funktioniert tadellos! Die Schublade öffnet und schließt noch satt, Fertig-CDs und CD-Rs spielte er in allen Fällen, nur eine CD-RW wollte er nicht wiedergeben. Schwamm drüber, gab's damals ja auch noch nicht.

   

Von den damals 13 (!) stationären CD-Player-Modellen von Sony ist er das zweitkleinste, wobei der kleinere CDP-211 sich von ihm nur dadurch unterscheidet, daß er ohne Fernbedienung ausgeliefert wurde. Also ein absolutes Einsteigermodell, dafür aber schon beachtlich gut ausgestattet. Vor allem hätte ich nie gedacht, daß so eine Billig-Kiste so lange durchhält. Vielleicht muss ich ja meine Meinung über den Hersteller doch revidieren. Wink

Eine richtige Verwendung habe ich für ihn leider nicht, an meiner Wohnzimmer-Anlage hängen bereits zwei Yamaha-CD-Player. Ich denke, er wird sein Gnadenbrot an meinem Mini-Verstärker zur gelegentlichen Balkon-Beschallung verdienen.
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#2
Mein Kenwood DP 2030, das ist das fernbedienbare Modell des kleinen 1030, läuft jetzt nun auch seit 24 Jahren und tut immer noch! Ab und zu mal Linse putzen, bei einigen schnellgebrannten CDs dauert das skippen zwar sehr lang, aber ansonsten immer noch einwandfrei. Ein mir befreundeter High Ender hat mal vor 10 Jahren bessere Ausgangs ICs eingelötet und ein paar bessere Kondensatoren in den Signalweg reingemacht.

Desweiteren haben aber mittlerweile die Kassettendecks von Kenwood aus der Serie von Anfang der 90er, so das KX 2020, mittlerweile Karies, aber die Nachfolgeserie, mein KX 5530, dem aus das große KX 7030 angehört, hat geschätzte 3500 Betriebsstunden klaglos überstanden. Für so einen Plastikbomber kann man da doch auch nur sagen Hut ab! Und der Kopf ist noch immer gut. Das Laufwerk machte schlapp und frißt hin und wieder.


Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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