Aufbau einer Switchbox für Tapedecks Cinch
#1
Hallo us Kölle in die Runde,

seit geraumer Zeit verrichtet ein Onkyo TX-8050 aus einem Nachlass seinen Dienst, um meine Boxen zu bedienen. Er klingt wesentlich neutraler und klarer als sein Vorgänger, ein etwa 25 jähriger Kenwood-Amp. (KA 990-SD)
Allerdings hat der Onkyo-Receiver nur noch einen Tape-Anschluß mit Monitor-Funktion. Besitze aber drei Tapedecks, mit denen ich gerne weiter wahlweise aufnehmen und wiedergeben möchte. Da ist natürlich der Kauf einer Cinch-Switchbox sinnvoll. Jedoch gibt es zahlreiche Fabrikate die als "AV-Schaltgeräte" angeboten werden, aber keine Monitorfunktionen unterstützen.

Deshalb bin ich aktuell dabei, eine Switchbox selbst zu bauen. Das Material habe ich schon bei einem bekannten Elektronik-Shop mit dem großen "C" bestellt:
Alu-Profil-Gehäuse, 2x10 Cinch-Einbaubuchsen und zwei 2x6 Drehschalter (Fa. Lorlin) plus Drehknöpfe.
Auf die Umschaltmöglichkeit Tape A-B oder B-A verzichte ich, weil ich analoges Kopieren im Digitalzeitalter für nicht mehr zweckmäßig halte.

Hier ist der Schaltplan:
   

Da es bei den Elektronik-Shops nur Drehschalter bei zwei Eingängen mit min. sechs Ausgängen gibt, so kann die Box mit weiteren drei Tapedecks/Recorder -Cinchbuchsen als auch drei weiteren Audioquellen aufgebaut werden.
Die Einbaubuchsen werden ohne Isolierung an das Metallgehäuse verschraubt, so daß alle Cinchkabel mit gemeinsamer Masse versorgt werden. Der OUT-Anschluß der Box wird mit dem Tape-Eingang des Receivers verbunden.

Heribert
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#2
Hi Heribert,

genau das Thema hatte ich vor einigen Monaten auch und durch eine Patchbay gelöst:
http://new-hifi-classic.de/forum/index.p...#msg157333

(die Story von Anfang an: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=7220.0)

Die Lösung ist super robust und mega flexibel... thumbsup
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
Hallo Heribert,
ich bin jetzt nicht der große Fachmann in solchen Dingen, doch hätte ich Bedenken bei deiner Schaltung da ja alle drei Tape-Eingänge immer parallel geschalten sind. Da kannst Du bequem auf allen drei Geräten aufnehmen, aber ob das Anpassungsmäßig, sprich Widerstand und Spannung, funktioniert kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Vielleicht äußert sich hier noch ein Fachmann und auch ich habe wieder was gelernt. Vielleicht weißt Du es auch genau sonst hättest Du Dir ja nicht solche Mühe gemacht.

Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#4
Hallo Heribert,

ohne einer Eigenkreation zu wenig Respekt zollen zu wollen......ich würde die Lektüre von Matthias' tollen "Helferlein"-Beitrags empfehlen:

Helferlein

und dann z.B. den dort beschriebenen Akai Deck Selector DS-5 zumindest als Alternative in Betracht ziehen...benutze ich selbst (aus-1-mach-4) und möchte es nimmer missen.

Schöne Grüße
Frank
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#5
Hi zusammen,

diese Umschaltboxen von damals sind mit Sicherheit ideal für den Zweck, aber für so ein Akai DS-5 sind heutzutage schon mal 100€ hinzulegen.
Die anderen Böxchen gibt's oft günstiger, dafür aber z.B. oft "nur" mit DIN (z.B. Telefunken, Canton) - bringt einem nicht so viel, wenn man Cinch-Anschlüße hat - oder es müssen überall Adapter dazwischen.

Die Lösung mit der Patchbay mag nicht die Schönste sein, aber die Flexibelste.
Patchbays gibt's u.A. von Mosses&Mitchell auch in silber, falls sich einer an schwarz stört.
Wer's nicht in Studiotechnik braucht (also nicht auf Bantam Stecker setzt), bekommt sehr günstige Patchbays mit 6,3mm Klinke (z.B. bei Thomann).
Gibt's außer zum selbst verdrahten (siehe meine) auch schon mit rückseitigen Cinch-Anschlüßen für wenig Geld.

Laßt Euch die Möglichkeiten der Sache mal auf der Zunge zergehen. Da läßt sich absolut alles kreuz und quer stöpseln wie man's braucht.
Hatte bei mir 'ne Weile gedauert mich damit zu arrangieren, aber ich geb das Teil nicht mehr her.

Sorry, wenn ich den Thread "ge-hijackt" habe ....
Gruß, Kuni
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#6
Vergessen:
Eine DBX CX-2 Vorstufe wäre auch noch eine interessante Alternative, sie als Umschalter zu "mißbrauchen":
http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6147.0
Gruß, Kuni
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#7
Hallo in die Runde,

erstmal vielen Dank für die Reaktionen... ^^ Hatte vor meinem Beitrag das Forum mit entsprech. Stichworten abgesucht, nichts gefunden, war mir aber fast sicher, daß das Thema irgendwann vor Jahren schon mal erwähnt wurde...
@Frank:
danke für die Bilder. Das Design des Akai DS-5 kommt mir irgendwie bekannt vor...?...? ahhh ja, meine Zeitschaltuhr Akai DT-200 hat das gleiche "Gesicht". Tja, es wurde wohl auch in den 80`Jahren produziert? Hätte ich auch gerne gehabt...

@Wolfgang:
Deine Bedenken sind durchaus gerechtfertigt. Muß ich ausprobieren, wie die ohmschen (besser impedantischen) Verhältnisse sich auswirken. Da der alte Kenwood-Amp auch diese Parallel-Schaltung besitzt, bin ich zuversichtlich, daß es funktioniert. Sonst muß ich ein paar verschiedene 1/8 W-Widerstände rausholen und messen und...

Edit: Habe mir gerade nochmal das Schaltbild des KA-990 SD angeschaut, die Eingänge werden parallel auf die Rec-Buchsen verteilt. Es sind keine Widerstände / sonst. Bauteile an den Schaltern verbaut. Er funktioniert auch bei mir (noch) ohne Stromversorgung. 8)

@Kuni
Interessante Alternativen! Am Ende muß der Aufwand/Geldbeutel entscheiden...

Heribert
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#8
Hallo Heribert,

ich würde - bei aller Freude an Originalen und bei allem Respekt vor den gemachten Substitut-Vorschlägen - den Selbstbau weiter verfolgen. Erstens sind, wie schon angemerkt, Original-Akai/Sony und sonstige Umschalter relativ teuer (...mit 100,- kommst Du da kaum dran...).
Zweitens sind diese Originale zumeist auch "original" 30 Jahre alt (und älter) und das berüchtigte Schalterknarzen stellt sich dort ebenso oft und gerne ein, wie an anderen hifidelen Geräten. Und so wie ich Dich einschätze hast Du absolut keinen Bock drauf, soetwas hinzunehmen.
Ich betreibe zB eine DBX-200-Unit und obwohl schon einmal gründich gereinigt kommt dieses (inwendig eigentlich stroh-doofe) Passiv-Teil häufiger mal mit irgendwelchen Knistergeräuschen daher (wohlmögl. kalte Lötstellen... ...muß da mal ran). Sicher kostet der Selbstbau auch einiges aber mit ein bischen Glück lässt sich ein ansprechendes 19" Gehäuse auftreiben. Zwar sind die schönen mehrstufigen Radio-Button-Kaskaden heutzutage nicht mehr zu bekommen aber es geht eben auch anders.
Soweit mein Senf zum Thema...

Viele Grüße
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
Kleiner Tip zu den Lorlin-Drehschaltern. Da liegt unter der Befestigungsmutter eine Scheibe mit einem kleinen Stift oder Lasche. Je nach dem in welches Loch des Gehäuses man den den Stift steckt, wird die Anzahl der Schaltstellungen auf 5,4,3 oder 2 begrenzt.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#10
@Peter:
Jawohl, werde erstmal mit dem Selbstbau weitermachen, zumal die Teile bestellt sind.

@bitbrain:
Vielen Dank für den Hinweis. Wink Hatte bisher noch keine "Lorlin's" verbaut. Bei den qualitativ besten und teuersten, mit vergoldeten Kontakten versehenden Drehschalter der Fa. Elma werden schwarze Kunststoffstifte zur Schaltbegrenzung benutzt...

Heribert
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#11
Hallo in die Runde,

nach ein paar Wochen Zeit kann ich Vollzug melden: Die Switchbox ist fertig. Habe einige Zeit warten müssen, bis ich bei einem Bekannten die Standbohrmaschine (ca. 80 Jahre alt!) in der Werkstatt benutzen konnte.

Das Gerät funktioniert hervorragend, die Bandmaschinen tönen genauso gut wie vorher am alten Amplifier.Trotzdem ich drei Maschinen am Input angeschlossen habe, ist kein Pegelverlust festzustellen. Vieleicht würden Millivoltmeter und Testsignale Pegelabfälle im Centi-Bel Bereich feststellen?

Höre gerade die Symphonischen Tänze über die West-Side-Story von Bernstein zum Test der Box und zum genießen von der B 77...

Heribert
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