Das kleine Brüderchen: Grundig TK 30
#1
Hallo,

nachdem ich die dickleibigen Varianten vorgestellt habe, nämlich TK35 (Halbspur-mono), bzw. TK 54 (Viertelspur-mono), dann neulich das TK 64 (Viertelspur-stereo) und das feiste
TK 60 (Halbspur-stereo), fehlt aus dieser Reihe nur noch das quasi Grundgerät, das TK 30 (Halbspur-mono).
Etwas schmalbrüstigerer Frequenzgang und geringere Ausgangsleistung im Verleich zum TK 35, sowie ein kleineres Gehäuse, das aber trotzdem mit dem großen Lautsprecher der größeren Modelle bestückt ist.
Auch hat das TK 30 nur 2 (19 und 9,5 cm/s) anstatt 3 Geschwindigkeiten, wie es beim TK 35 der Fall ist.
Anonsten ist es ein vollwertiges Mitglied dieser Baureihe.

   

Mein Exemplar hier konnte ich recht günstig angeln. Schön, auch das Lautsprechergitter ist nicht eingedrückt, was leider oft der Fall ist.
Nur unterhalb der Starttaste ist etwas Lack abgegrabscht, sonst sieht das Ding noch gut aus (BJ. 1958 immerhin).

   

Innen wieder typische Alterskrankheiten, verharztes Fett und bröselige Riemen, sonst alles ok.

Der A/W-Kopf hat schon einige Betriebsstündlein auf dem Buckel, es geht aber noch, notfalls wird er abgeraspelt.

   

Innenleben: Klar, dass das Teil bei Wiedergabe und Aufnahme gezerrt hat. Alles originale Kondensatoren drin. den dunklen ROE hatte ich nur provisorisch eingesetzt, er brachte etwas, aber keine große Linderung.

   

   

Der Zahn der Zeit...

   

   

Der weißliche Belag am Chassis ist kein Zinkfraß, lässt sich mit Öl bepinseln und dann entfernen, wie es bei Plutoniumoxid nun mal so ist.

Beim Zweigeschwindler kann, muss aber nicht der AEG-Innenläufer eingebaut sein. Vorteil dessen ist, dass man seine Lager ölen kann ohne die Riemenscheibe abziehen zu müssen.
Ein Mist ist das beim Außenläufer, mache ich nie wieder.

   

   

Nun kommen Schwarzkittel zum Einsatz:

   

   

   

   

   

Nach dem Austausch funktioniert auch hier wieder alles gut.

Als "kleines" Tischgerät kann das TK 30 ganz schön auf sich aufmerksam machen.

Der ältere Herr, der mir neulich sein TK 54 zum Nachgucken gegeben hatte, beschrieb den Klang so: "Was ich aufgenommen hatte, kam da ganz klar wieder raus!".

Gruß
Peter S.
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#2
Hallo Peter,

wieder einmal eine sehr starke Gerätevorstellung eines hierzuforen doch sehr unterrepräsentierten Herstellers.
Grundig scheint nicht sehr zu interessieren (subjektive Feststellung...) hat sich doch bislang noch keiner zu deiner geleisteten Arbeit geäußert.

An ein solch altes Gerät habe ich mich bislang nicht heran getraut, Messen und Wissen fehlen mir leider.

Um so schöner, von einer Wiederbelebung eines solchen Altertümchens lesen zu dürfen. Herzlichen Dank dafür und viel Freude mit dem Gerät

wünscht
Tim
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#3
Hallo,
im Gegenteil! Peters Vorstellungen ist meist nichts mehr hinzuzufügen und nach meiner Erfahrung geht bei den Grundigs nix kaputt Big Grin Bei jedem Beitrag über die TKs denke ich mir, meine Röhrenkisten wieder herauszukramen, aber dazu hatte ich bisher keine Zeit. Nach ca. 3 Jahren Standzeit brauchen auch diese mal wieder eine "Bewegung", die Reports sind demnächst auch dran und werden ALLE getestet und neu inventarisiert, da ich mich langsam aber sicher nicht mehr an jedes Gerät, ursprüngliche Fehler, Kaufpreis etc. erinnern kann, da häufig auf einen Schlag einige dazukamen. Von den Grundigs weiß ich noch alles, da war der größte Defekt neben defekten Riemen eine Andruckrolle mit Delle (30 Jahre auf "Play" im Dachboden beim Vorbesitzer gestanden).
Schöner Bericht Peter, gerade weil Du die Maschinen vorstellst, die ich nicht habe und kenne bzw. nur vom sehen bei ebay.

Grüße,
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#4
Hallo,

zum Reparierenlernen alter Röhrentechnik sind meiner Meinung nach die Grundigs dieser Reihe gut geeignet.
Günstig zu bekommen, keine toten Spezialteile herinnen, kein Zinkfraß. Zu ersetzen sind Riemen und Kondensatoren, Kontakte evtl. zu
reinigen und zack-Erfolgserlebnis. Leicht en bloc aus dem Gehäuse zu bekommen, auf der Werkbank als Chassis lauffähig, da kann man am offenen Herzen
reparieren (mit raussem Stecker, versteht sich!).
Vielleicht innen etwas sehr verbaut und verknubbelt, aber das übt...

Bei den Kisten ist auch allermeistens die Andruckrolle noch gut (im Gegensatz zu den Nachfolgern TK 40 & Co.), da diese darüberhinaus mit Zugmagnet angedrückt wird, der bei Folien-Endabschaltung
oder im stromlosen Zustand die Rolle freigibt, kann sie nicht permanent am Capstan angepresst bleiben. Hallo Uher, das habt ihr nicht hinbekommen!

Dann noch das musikinstrumentenkorpusähnliche Holzgehäuse, das zum guten Ton beiträgt.

Wer es klanglich etwas schlichter mag:
Die TK 5 und TK 8- Modelle würde ich auch noch zum Basteln empfehlen, ebenso TK 20, 24 und 28.
Die ganz alten TK 9, 16 oder die großen 819, 820, 830 nur für Leute, die selbst Tonköpfe und Schlingfedern fertigen können ;-)

Also, angelt Euch eins und repariert es.

Gruß
Peter S.

Ähnlich beeindruckt von der guten, leicht überdimensionierten Bauweise war ich erst wieder, als ich vor 5 Jahren mein erstes (meine erste?)
ReVox A77 vor mir hatte. Nahezu unzerstörbar und mit dem Hauch verfügbarer Ersatzteile gesegnet.

>ich erinnere mich, dass es vor über 30 Jahren bei der Bundeswehr erlaubt war, auf den Stuben nach Dienstschluß eigene
"Anlagen" in Betrieb zu nehmen. Die Cassettenapparatchen und Ghettoblasterlein meiner Leidensgenossen kamen aber kaum gegen
das abendliche Gegröle und Geklömper der Bierflaschen an. Meine "Anlage" wohl! Sie bestand im Unterbau aus einer dicken Dynacord-Bassbox auf Rollen (aus den 60ern,
oben waren noch die Platzhalter für den passenden Bass-King-Verstärker drin, der war aber irgendwie nicht mehr vorhanden). Auf der Box standen ein Klein+Hummel Telewatt VS 71
Hammerverstärker und als Bandgerät ein TK 35. Höllischen Radau hat der Krempel gemacht! Gestört hat es niemanden, das Unterkunftsgebäude lag etwas abseits an einem Wäldchen.

Den (bierfesten) Telewatt habe ich noch, er harrt der Wiedererweckung.
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#5
PSMS,'index.php?page=Thread&postID=175371#post175371 schrieb:zum Reparierenlernen alter Röhrentechnik sind meiner Meinung nach die Grundigs dieser Reihe gut geeignet.
Günstig zu bekommen, keine toten Spezialteile herinnen, kein Zinkfraß. Zu ersetzen sind Riemen und Kondensatoren, Kontakte evtl. zu
reinigen und zack-Erfolgserlebnis. Leicht en bloc aus dem Gehäuse zu bekommen, auf der Werkbank als Chassis lauffähig, da kann man am offenen Herzen
reparieren (mit raussem Stecker, versteht sich!).
Vielleicht innen etwas sehr verbaut und verknubbelt, aber das übt...
Diesbezüglich kann ich auch meine ersten Patienten, die kleinen Röhrenphilips wie EL3515 sehr empfehlen. Schön zugängliche gedruckte Schaltung, mechanisch für ein Einmotorenlaufwerk noch relativ simpel und wenig was kaputtgehen kann. Das EL3541 ist ähnlich, aber an den Print kommt man nicht ganz so leicht dran wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht verwechsle ich die beiden aber auch. Das EL3542A ist mechanisch mit den 3 Geschwindigkeiten viel komplizierter und auf Lötleisten verdrahtet. Dafür ist tendenziell wenig drin was getauscht werden muss, zumindest meines enthielt fast keine WIMA-Hustenbonbons mehr, sondern Philips-Folienkondensatoren. Beim EL3515 habe ich die Mechanik ziemlich komplett zerlegt und neu geschmiert, beim 3541 sogar den Motor, der quietschte vorher schon beim Drehen von Hand, jetzt schnurrt er wieder wie ein Kätzchen. Gut für Erfolgserlebnisse!

Leider ist das 3515 eigentlich fast nur ein Teilespender weil der Koffer so ranzig ist - Deckelschließe, Kopfabdeckung, Kabelfachabdeckung, Sichtfenster in der Stopptaste und fast alle Schrauben fehlen, der Deckel ist innen mit Kunst-Kroko bezogen und die Tasten, Regler und die Deckplatte unter den Reglern sind räudig lackiert - die Tasten rot, grün und gelb, die Regler rot-blau und die Skalen auf der Deckplatte weiß mit roten Ziffern. War aber ein gutes Übungsobjekt, ist mir glaube ich für 2 Euro zugelaufen und war beim Kauf verstärkertechnisch tot.
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#6
Hallo in die Runde,

was "Modelle zum Kennenlernen der Röhrengeräte" betrifft, schließe ich mich Peters Meinung völlig an und empfehle zusätzlich die Typen TK40 bis 47 und deren Nachfolger TK 321 und 341. Diese Serie wies für Einmotorengeräte unschlagbar gute Gleichlaufwerte auf, hat eine sehr langlebige Mechanik mit Guss-Chassis, die Geräte sind schön zu bedienen und spulen wohl auch noch kräftig um, wenn sie jahrelang auf dem Meeresgrund gelegen haben. Kein Vergleich mit Grundigs späteren Dünnblechkisten TK240ff, TK 244ff etc.

Peter, kennst du das Problem dröhnender Capstanwellen bei TK30/50er/60er Geräten? Ich hatte das schon oft und hatte trotz Ölen des Sinterlagers nicht in jedem Fall langfristig Erfolg.

Beste Grüße

Stefan
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#7
Hallo,

man muss sowohl das obere, als auch das untere Lager (das der Mitnehmerscheibe) ölen. Das untere Lager macht oft Schabegeräusche, dieses liegt am Trockenlaufen und Hartwerden
der Simritscheiben.

Kleine Fleißarbeit, aber recht gut zu bewerkstelligen.

Knurrende, trockengelaufene Capstanlager bei den 40er & Co. sind ekliger, da man zum Ölen einen ziemlichen Wust an Mechanik zur Seite schieben muss.

Gruß
Peter S.
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#8
N'Abend,

ich hatte oft Pech mit dem oberen Lager. Lautes Dröhnen im Stop-Modus (also bei freiem Lauf des Capstan), im Anfangsstadium hört das Dröhnen bei Drücken der Starttaste auf, da nun die GA-Rolle die Welle gegen das Lager drückt. Im fortgeschrittenen Stadium dröhnt's dann immer. Ölen half bei mir bei manchen Geräten dauerhaft, bei manchen nur für einige Zeit (Tage bis Wochen).

Übrigens, Peter, ist dein TK 30 ein frühes Exemplar, erkennbar am Ein-Ausschalter. Der fiel ja später weg, der Geschwindigkeitswähler bekam dann eine Mittelstellung "0" für Netz aus. Noch später (etwa Jahreswechsel 1959/60) wechselten dann die Farben aller Grundig-Tonbandkoffer von blau-grün zu hellgrau. Einen Sonderpokal bekommt übrigens, wer einen TK 54 in blaugrün präsentieren kann. Den hat's angeblich in geringer Stückzahl gegeben, die Gelehrten streiten sich noch, ob das stimmt. Das nur nebenbei.

Beste Grüße

Stefan
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#9
Faszinierend (In memoriam Mr. Spock) :!:

Was mich als altem Elektroniker sehr erstaunt ist, dass die verbauten Widerstände und Kondensatoren nach der noch heute üblichen E12-Reihe dimensioniert sind. Also 22 nF, 4,7 kOhm oder 680 Ohm statt 25 nF, 5 kOhm und 700 Ohm. Bei anderen Herstellern wurden noch bis in die 70er Jahre die alten "runden" Werte, zumindest bei den Elkos, eingesetzt. Studer hat noch bis zur A77 Mk III (mindestens) mit z.B. 250 µF und 50 kOhm (bei den Trimmern) gearbeitet.

Worauf das wohl zurückzuführen ist? War Grundig so fortschrittlich? Waren die neuen Werte billiger im Einkauf?.... Huh

LG Holgi
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#10
Hallo,

ein paar Besonderheiten der frühen TK 30 und 35ige habe ich schon als Sammeljugendlicher in den 70ern bemerkt.

-Motorrolle aus Alu, später Messing
-Bremsen mit extra angelenkten kleinen Filzröllchen, später Filzklötzchen mit Gummistreifenrücklaufsperre
-Andruckhebel auf der linken Seite spitz zulaufend, später quasi gekröpft (um dem zusätzlichen Hebel für die Brummklappe beim TK 50 Platz zu machen).
-Brummklappe und Andruckfilz anders, wurde wohl oft vom Kundendienst nachmodernisiert, dafür gab es eine Umbauanleitung
-Noch kein Abschirmblech zwischen Tonkopfanschlussleiste und Hebel für die Vorspulmechanik
-Tasten "Vorlauf" und "Rücklauf" konnten gleichzeitig gedrückt werden, später befand sich unter beiden Tasten ein entweder-oder-Pinörkel
-Beim frühern TK 35 ist die vordere Leiste über dem Lautsprecher glatt, später mit Aussparung, auf der der "TK 35 " Schriftzug saß
(hier kam beim TK 50 und 55 der Umschalter rein)
-Der alte Gerätegriff war genoppt, der neuere glatt
-Bei der alten Ausführung saß das Gint-Zeichen unter der grünen Anzeigelampe, später mittig über der Tonkopfabdeckung
-Das Material der linken Bedientasten war leicht transparenter elfenbeinfarbener Kunststoff (wie der der Eingangswahltasten), später
etwas dunkleres und milchigeres Material (auch für Aufnahmetaste, Taste "4,7" und Stoptaste)
-Die alte kleine Stoptaste ist glatt, aus dem oben beschriebenen Material und hat keinen vorderen erhabenen Rand

Die vielen Schaltungsänderungen die es wohl gegeben hat, lasse ich mal außen vor.

Blaues TK 54: In einem Prospekt ist es abgebildet, aber wohl nur in gezeichneter Form, ich glaube eher als es herauskam, hatte Grundig schon
die Farbe zu "Creme" gewechselt. Aber durchaus möglich, dass es einige wenige blaue Exemplare gegeben hat, Fotos habe ich noch keine gesehen.

Im Grunde alles völlig unwichtiger Kleinkram, aber interessant, die Unterschiede zu erforschen (wie beim Uher Report auch).

Gruß
Peter S.
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#11
Mein TK 46 rappelt auch ziemlich vernehmlich, einer der vielen Gründe warum es nicht wirklich in Betrieb ist (der Hauptgrund ist allerdings die völlig ausgehärtete Andruckrolle).

Das ist auch so eine Sache - bei den Philipsen der späten 50er und ersten Hälfte der 60er ist der Ausbau der Andruckrolle eine einzige Schraube (und die Kopfabdeckung). Beim TK 46 muss ich mich erst einmal einarbeiten wie das gehen könnte. Beim EL3549 hatte ich die Rolle draußen, weil sie sich dank betonharten Schmierstoffen keinen Millimeter mehr drehen ließ. Ausgebaut, Pfeifenputzer mit Alkohol durchgezogen, neu geschmiert und geht!
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#12
Hallo Peter,

Respekt!! Da spricht der Vollblut-Kenner! Wieder einiges gelernt. Ich ergänze auch noch eine Kleinigkeit: Bei den späten blaugrünen 30ern fiel die blaue Teil-Lackierung der Deckplatte (um das Bedienfeld herum) weg.

A propos Gint-Zeichen: Weißt du, was es damit genau auf sich hat? Steht ja vermutlich für Grundig International, aber was bedeutet das?

Beste Grüße

Stefan
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#13
Ich wüsste auch mal gerne was dieses Gint Zeichen zu bedeuten hat. An jeder Ecke meiner TK40 sieht man es.

Gruß Jan Smile
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#14
Hallo Jan,
hier gibt es Abhilfe:
http://www.radiomuseum-bocket.de/mybb/sh...p?tid=8138

Die Seite hab ich vor Ewigkeiten gespeichert und bisher nicht gebraucht, aber siehe da!

Gruß
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#15
Danke Andreas! thumbup
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#16
Hallo Jan,

und bevor du fragst, was der Index a oder b auf dem rückwärtigen Typenschild deines TK 40 bedeutet: es zeigt an, welcher Motor verbaut ist: TK40a = AEG-Motor, TK 40b = Pabst-Motor. Gilt für alle 40er/300er Typen.

Gruß Stefan
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#17
Hallo Stefan!

Das hatte ich gestern schon irgendwo gelesen. Aber trotzdem danke! Sind einfach tolle Geräte diese alten TK's Big Grin

Gruß Jan Smile
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#18
Hallo,
man muss die Koffer mögen... sind das doch ganz schöne Platzgresser und nicht gerade Multitalente. Für meinen Geschmack war Grundig einfach viel zu lang auf dem “Koffertrip“, kann man mögen, ich bin nicht so der Fan davon. Ich finde das TK28 schon unhandlich, geschweigedenn TK3x und 4x. Aber über Geschmack lässt sich schließlich streiten, in eine Sammlung gehört das ein oder andere Grundig auf jedenfall definitiv.
Gruß Andreas
Festina lente!

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#19
Da dieses hier in hervorragendem optischen Zustand war (nur schmutzig) und mich auch nur 17Euro gekostet hat, hab ichs einfach mitgenommen. Eingesteckt und es lief sogar noch, abgesehen von der verhärteten Andruckrolle. Mittlerweile sieht es nach viel polieren und putzen wieder aus wie neu und arbeitet nach einer gründlichen Schmierkur auch wieder hervorragend. Die Materialschlacht im Inneren hat mich zudem begeistert. Ein paar Aufnahmen hab ich auch schon gemacht und ich find es einfach schnuckelig! Es muss nicht immer ne Haiente sein, damits Spass macht Big Grin

Gruß Jan Smile
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#20
Hallo Jan,

natürlich kann so ein Köfferchen auch Spaß machen Wink

Gruß
Andreas
Festina lente!

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#21
Nachteil der 40er Modelle ist der sehr bescheidene Kofferklang - man sollte sie zur Wiedergabe immer an eine Stereoanlage oder wenigstens ein Röhrenradio anschließen. Größter Vorteil vor allem gegenüber anderen Heimgeräten, egal aus welcher Ära, ist die herausragend robuste und langlebige Mechanik. 40er spulen noch kräftig um, wenn sie zuvor Jahrzehnte auf dem Meeresgrund gelegen haben. Nur etwas übertrieben. Die Gleichlaufwerte wurden lange Zeit von keinem anderen Einmotorer erreicht (0,1% bei 19 bzw 0,12% bei 9,5). Auch die akustische Qualität ist gut (Tk 46 und 47 sind nur deshalb nicht als Hifi-Geräte ausgewiesen, weil es zu ihrer Zeit die DIN 45500 noch nicht gab. Die tehcnisch gleichen Nachfolger 32x/34x sehr wohl).

Gruß
Stefan
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#22
Stefan,

vollkommen richtig.

Und um wieder auf die TK 3x-Serie zurückzukommen: Dort war der Kofferklang deutlich besser als bei den späteren 40ern. Also war auch damals schon das Neue nicht immer zwangsläufig auch besser. Nach der vierziger-Baureihe wurde der Klang der eingebauten LS dagegen wider besser, auch wenn diese Modelle nicht gerade ein berauschend tolles Laufwerk hatten. Vom Sound her ziehe ich jede 200er den 40ern vor.
Und auch laufwerkstechnisch hatte ich durchaus schon 40er-Geräte auf dem Tisch, wo eine leierfreie Wiedergabe und vernünftiges Umspulen erst nach mühseligem Einstellen aller Parameter wieder zufriedenstellend funktionierte. Denn auch dort wurde mit fragwürdigen Blechlappen und Federkraft gearbeitet.

Tss, jetzt bin ich auch wieder vom Thema abgedriftet.....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#23
Hallo Stefan!

Reine Monoaufnahmen klingen auf ihr deutlich besser als zuvor auf Stereomaschinen bespielte Bänder. Wenn man dann beide Spurtasten drückt, gehen die Bässe in die Knie und die Höhen werden schrill und schmerzhaft in den Ohren. Leider hab ich vorwiegend nur Stereomaterial, aber natürlich sind noch ein paar Leerbänder vorhanden, wo ich mir ein paar Monoaufnahmen für die TK40 anlegen kann. Smile
Ich finde den Klang gar nicht sooo schlecht, es zeichnet sogar ein paar zarte Bässe ab. Hätte ich von so einem kleinen Gerät nicht erwartet. Ein guter Freund war gestern da, er war überrascht von dem "guten" Klang und der "Leistungsfähigkeit" der 2W-Monoendstufe. Bestens geeignet für die nächste Grillparty. 8o

Gruß Jan Smile
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#24
Hallo Jan,

na ja, der Kofferlautsprecher bringt nur dünnen Bass, dafür keine Höhen. Schließ doch wenigstens eine Box an (siehe Schaltbild).

Wenn Stereoaufnahmen fies klingen, sobald beide Spurtasten gedrückt sind, liegt das daran, dass die Kopfsysteme gegenpolig angeschlossen sind. Abhilfe ist einfach: Verpole einfach die Anschlüsse vom oberen ODER unteren Kopfsysteme. Geht einfach, sie sind ja auf dem Schaltschieber direkt hinter dem Kopf gut zugänglich angelötet.
Dann heben sich kanalgleiche Signale nicht mehr gegenseitig auf, das Gerät ist jetzt "stereokompatibel".

Hallo Thomas,

der Normalfall ist aber, dass man an den 40er Laufwerken kaum was machen muss, die Laufwerke 220 bis 247 kurzlebige Dünnblech-Klapperkisten waren, die schon in jungen Jahren beim Spulen gegen Bandende fast stehenblieben. Ich habe Papas TK 247 noch in einschlägiger Erinnerung. Von der Präzision der Funktion ganz zu schweigen (Mehrscheiben-Kupplungen vs. "wir verschieben den wackligen Teller gegen den Textilriemen").

Was den Kofferklang betrifft, hast du natürlich Recht: 30er Typen toll, 220 bis 247 hervorragend, nicht zu letzt dank der Hochtöner. Auch die TK 321/341 klingen über die Koffer sehr gut.

Gruß
Stefan
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#25
[quote='Vollspurlöschkopf','index.php?page=Thread&postID=191738#post191738'

Wenn Stereoaufnahmen fies klingen, sobald beide Spurtasten gedrückt sind, liegt das daran, dass die Kopfsysteme gegenpolig angeschlossen sind. Abhilfe ist einfach: Verpole einfach die Anschlüsse vom oberen ODER unteren Kopfsysteme.

[/quote]

Hallo Stefan,

auch wenn wir uns hier immer weiter vom eigentlichen Thema entfernen, so ist das ein sehr interessanter Ansatz. Das gleiche Verhalten hatte ich auch schon bei einem TK 23L, dort bin ich instinktiv so verfahren, dass ich einfach die Kabel umgelötet habe und fortan die Kiste so klang, wie sie sollte. Nur: an dem Gerät hatte zweifellos noch keiner vor mir Hand angelegt, Montagefehler ab Werk ? So etwas darf ja eigentlich nicht passieren, oder ?

Kofferklang 40er / 300er: sind da nicht identische Lautsprecher verbaut ? Besserer Klang nur durch das grössere Holzgehäuse im 300er-Modell ? Oder welche Erklärung könnte es hierfür geben ?

Bin gespannt auf deine Antwort, du scheinst dich mit den Grundig-TK´s sehr gut auszukennen. Und die mistige Mechanik der 247 scheint dir gottlob ja nicht die Freude an den Koffern genommen zu haben....

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#26
Hallo Thomas,

zum Thema Polung der Kopfsysteme: Lt Schaltbilder werden bei TK 40 und auch bei TK 23 in Stellung "beide Tasten gedrückt" (40) bzw. Stellung "D" (23) die Kopfsysteme (!) in Reihe (!) gelegt. Beim 40 definitiv gleichphasig, beim 23-Schaltbild sind die Kopfleitungsfarben nicht genannt.
Wie kommt es nun, dass die Systeme gegenphasig angeschlossen sind? (Beim 40er habe ich es immer so angetroffen, bei 23ern weiß ich das jetzt nicht) Antwort: Ich weiß es nicht. Ich habe immer beim 40 ein System umgepolt.

Thema Lautsprecher: Die Lautsprecher in den 300ern sind ganz anders und deutlich größer. Die Größe erklärt bessere Bässe, aber nicht die bessere Höhenwiedergabe. Das liegt wohl daran, dass diese LS schlicht viel besser sind.

Thema Klappermechanik 247:
Mit dem TK 247 habe ich schon länger Erfahrung. Das bin ich, 1971. (Hab ich glaube ich schonmal hier gezeigt).

Gruß
Stefan


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#27
Guten Morgen!

Ich habe gerade den oberen Kopf umgepolt. (Grünes und gelbes Kabel an der Schalterplatte getauscht)
Es klingt nun tatsächlich etwas besser, besonders die Bässe bleiben nun erhalten. thumbup

Danke für den Tipp, Stefan!

Ich hätte noch eine Frage. Scheinbar war der Motorventilator bodenseitig mit einem Schaumstoffring abgedichtet. Von dem Schaumstoff ist allerdings nicht mehr viel übrig. Wäre es sinnvoll diesen nachzubasteln? Der Motor saugt ja sonst nicht nur Frischluft von aussen an, sondern auch die warme Luft aus dem Geräteinneren.

Gruß Jan Smile
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#28
Hallo Jan,

der Gedanke ist zwar richtig, aber die Mühe brauchst du dir nicht machen.
Fehlender Schaumgummi hat sogar noch einen Vorteil:
Ein zuverlässiger Weg den Motor zu killen ist, das Gerät auf eine weiche Unterlage (Couch, Decke) zu stellen und spielen zu lassen. Der Motor frisst nach einer halben Stunde, ich hab's vor Jahren mal "ausprobiert" ;(. Fehlt der Schaumstoff, kann der Motor wenigstens etwas Luft aus dem Kofferinneren ziehen.

Gruß
Stefan
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#29
Danke, nachdem ich gestern Abend mal nach ner guten Stunde Betriebszeit den Boden aufgeschraubt und am Motor gefühlt habe, werde ich es tatsächlich so lassen. Der Motor wird knalle heiß und das, obwohl ich das Gerät sofort nach Erhalt auf 240V umgepolt habe. Naja, ich hatte den Motor zerlegt, gereinigt und neu geölt, den Lagerspiegel hab ich ebenfalls umgedreht. Mehr kann man nicht machen und er läuft auch schön leise. Als ich das Gerät bekam, dauerte es keine halbe Stunde und der Motor fing an zu klopfen und zu klappern. Ab da hab ich dann nen Rundumschlag in der Mechanik gemacht. Schwungrad ausgebaut, den Nylonspiegel gedreht, gereinigt, mit Hochdreckfett geschmiert, die Treibradmechanik und die Bandtellerachsen zerlegt und neu geschmiert (hier war alles trocken). Die Sicherungshalter muss ich noch erneuern, die alten sind mir ein wenig lüttig. Als die Mechanik schonmal zerlegt war, hab ich noch gleich neue Riemen eingesetzt, obwohl die alten noch erstaunlich gut erhalten waren. Die hätten bestimmt noch ein paar Jahre gehalten. Sind die Riemen bei den TK's generell so langzeitstabil, oder hatte ich einfach nur "Glück"?

Eine TK30 ist auch nicht mehr weit, die ist aber hoffentlich nur auf der Durchreise, aber man weiß ja nie... :whistling: :gear:

Gruß Jan Smile
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#30
Na, da hast du ja einen richtigen Rundumschlag gemacht, lobenswert fleißig und konsequent.

Die Riemen sind quasi unkaputtbar. Ich wechsele die fast nie und habe kaum jemals Schiffbruch erlitten. Bei den TK 30ern liegt dagegen immer wenigstens ein Riemen in Brocken herum, das war noch ein anderes Material (40er = Polyurethan).

Gruß
Stefan
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#31
Ja, als ich mal dran war, hab ichs gleich richtig gemacht. Big Grin

Heutzutage die Riemen halten gerade mal ein paar Jahre und schon schlabbern sie wieder. (Cassettendeck) :cursing:
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#32
...und noch TK 30 kam herbeigeschwommen:
Da ist er, ohne eingeditschtes Lautsprechergitter. Zwar etwas rissig, aber nicht ganz kaputt.

   

Sieht noch ganz gut aus, rechts fehlt wie üblich das Messingschild und die Rückspultaste stammt vom späteren Modell.
Wie sich herausstellte, war der unter der Taste liegende Kontakt zum Bremsmagneten oxidiert, beim Rückspulen lösten die Bremsen also nicht und jemand hatte so lange auf die böse Taste eingewirkt bis sie abbrach.

   

Ansonsten scheint alles original zu sein. Der Tonkopf ist aber anscheinend mal erneuert worden, ebenso der rechte Bandführungsbolzen. Mein Vorteil: Tonkopf hat kaum Einschliff, supergut!
   
   
   
   
   
   
   

Dieses Gerät (1959) hat den schönen Außenläufermotor, der läuft sehr leise. 
Die manchmal verbauten silbernen Innenläufer (siehe oben beim anderen TK 30) hab ich noch nie richtig leise gekriegt, sie haben so ein helles Zirpen, stört mich. Der Außenläufer ist geschmeidiger. Hab mir extra schön neues Sinterlageröl für den bestellt, dann kann der Korken auch wieder weg der den Haltebügel beruhigt, damit der Motor nicht quiekt.

   

Huiiii... jetzt noch die originalfarbene Rückspultaste einsetzen
   

So ist es fein
   

Schöner kleiner Kasten, wundersamerweise funktioniert er so wie er ist, im Originalzustand mit den alten EROs,
Wiedergabe gut, Aufnahme geht auch. Den lass ich so.
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#33
Hallo Peter,

das ist ja mal wieder grandios.

Und das Gerät läuft nach so vielen Jahren einfach los, das ist toll.

Hast Du denn auch ein TK 32 in Deiner Sammlung?
Damit bin ich 1958 mal angefangen. Der Pabst Außenläufermotor hatte mich damals sehr beeindruckt. Eigentlich tut er das heute noch.

Weiterhin viel Spaß an Deinen Geräten (ich habe das M24 Zeigerinstrument für Dich noch nicht vergessen)

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#34
Hallo,

ich meine, ein TK 32 zu haben, es ist aber die neuere Ausführung und wenn, dann gut versteckt.
Das 32 "brauche" ich eigentlich nicht, wegen der 4,75er Geschwindigkeit. Hab ich nie mit aufgenommen.
In der Hochphase meiner Tonbandaufnehmerei (so ca. 1977 bis 1990) war ich zwar immer klamm, aber 19cm/s mussten schon sein. Davon konnte man dann schön Cassetten fürs Auto machen, die eine begrenztere Lebensdauer hatten
(Im Fußraum vom VW 1600 vorm Heizungsrohr geschmolzen, von schlechten Billigplayern aufgefressen, von der Sonne gegerbt, in Bier ersäuft und beim Schrauben aus Versehen über einen ganzen Kasten mit Cassetten drübergefahren, krrrratsch!).

Was das oder den TK 30 anbelangt, habe ich den Hals immer noch nicht voll, TK 30, 35, 54, 60 und 64 sind meine absoluten Lieblingsgeräte, das 35 seit 1970.

Gruß
Peter S.
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#35
Nein, ich hatte nie ein TK 32 gehabt...bis jetzt. Die Neugier bezwang die Vernunft,
klingeling, Pakeheet!

   

Gewagt verpackt, war aber heile

   

Sieht ja noch ganz brauchbar aus, das Ding

   

Stecker rein: Aha, es tut sich was. Vorlauf geht aber nicht

   

Dem auskristallisierten toten Riemen nach zu urteilen, muss das TK32 sehr lange außer Betrieb gewesen sein.
Ansonsten alles drin, alles dran, auch viel Staub. Wenig Bastelspuren.
Was ich bislang nicht wusste, der Motor vom TK32 ist zwar ein Papst-Außenläufer, er läuft aber langsamer als beim TK30, so wie der beim TK35 auf "4,7". Das Vorspulen ist daher grottenlahm, die Rücklaufrolle hat einen kleineren unteren Riemenscheibendurchmesser, sodass sie rascher dreht und das Rückspulen normalschnell ist. 

   

Der Kopf ist allerdings sehr gut erhalten, kaum Einschliff. Auf dem Band ist Oberkrainer /Egerländer-Mucke drauf, mit Mikrofon
vom Radio aufgenommen. Für solche Leute reichte natürlich die 4,7er Bandgeschwindigkeit dicke.

   

Wiedergabe und Aufnahme zerren, es sind wohl noch die originalen ERO-Papierkondensatoren drin.
Reparaturwürdig ist es schon, mal sehen wann und wie.

Gruß
Peter S.
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#36
So, heute etwas Zeit zum Abschalten. Lötkolben go!

Was hatterdenn, der TK?

Erst einmal viel Altstaub, der muss erst weggepinselt und weggesaugt werden, wer weiß, bei welchem Rübezahl das Teil
unterm Bett gestanden hat. Kleine Kellertiere gehören in den Keller, aber nicht auf den Küchentisch (meine Frau war gerade
zum Frühschoppen in der Stadt, da nahm ich die Gelegenheit wahr, bequem am Tisch zu schrauben).
Hat auch geklappt, sie kam erst zu "Ton ab!" wieder, alle verräterischen Spuren waren just getilgt.
Ich sah nur ihren Mund sich bewegen, so laut war das frisch verjüngte Gerät mit "Holy Flypaper" von der '66er Batman-Film-LP.

Eigentlich mag ich die zweite Serie der Grundigkoffer im cremefarbenen Gehäuse nicht besonders, eher langweilige Farbgebung, aber ich gewöhn mich dran, TK 54 oder 64 gibts ja eh nicht anders, auch TK 28 nicht z.B.

TK 32, mit zwei Geschwindigkeiten 9,5 und 4,75...da war ich nie scharf drauf gewesen.
Egal, jetzt hab ich eins. Taugt es was?

Chassis raus:

   

   
   
   

Wie sagt unsere Nachbarin immer zu fremden kleinen Hunden, die ihrem Promenadenfiffi unterwegs am Hintern schnuppern:
"Ja, feeeeeiiiiinnnnn!".
Hier auch, ja feiiin!
Sieht ja alles noch richtig gut aus, die Abschirmung der Eingeweide war noch mit Siegellack geplombt.
Sowas ehrfürchtet! Da war noch nie einer bei.

   
   
   
   
   

Wieder EROtik:

   
   

Der böse EL 84-Störer, er hat ausgedient:
   

Jetzt habe ich mir mal etwas mehr Mühe gegeben und schön ordentlich neue Kondensatoren eingesetzt:

   

Nun Probelauf.....ja hundertprozentig, sehr angenehmer Klang, kein Zerren mehr. Bei 4,75 sogar überraschend gute Tonqualität, das hätte ich nicht erwartet gehabt. Meine angegrauten Ohren hören sowieso nicht mehr jede Nuance, da fällt 4,75 kaum noch auf (schnüff!).

Für den sehr fairen Preis ein schönes Gerät, macht Spaß. Noch das Gehäuse etwas schrubben und der über 60 Jahre alte Kasten sieht wieder richtig gut aus und spielt auch so. 

   
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#37
Ich habe auch ein TK 32
Der Klang (für die damalige Zeit ) ist wirklich nicht schlecht.
Leider hat bei mir der Motor ein Lagerschaden. Auch gut, das Magische Band ist nur bei Aufnahme aktiv.

Gruß
Holger
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#38
Wie äußert sich der Lagerschaden, quiekt der Motor oder sind Rappelgeräusche zu hören?
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#39
Heute war der Lötkolben noch in Reichweite, was solls, Gerät 2 bekommt auch ein paar neue Kondensatoren, die Wachs-EROs waren früher vielleicht mal ganz gut, sind aber definitiv zu alt. Tausch:

   
   
   
   
   

Fertig:

   
   

Lohn der Mühe ist ein vorzüglich klingendes TK 30.

Etwas tun mit die treuen EROs doch leid, was mache ich nur damit?

Aha! Eine Idee habe ich. Der Bandsalat schmeckte neulich doch etwas dröge:

   

Man könnte die EROs wie Parmesan reiben und über den Salat streuen, sie scheinen ja 
noch aus relativ harmlosen Materialien zu bestehen:

   

Nein? Na gut, dann nicht.
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#40
Hallo,

diese großen Grundig-Koffer sind bei 4,75 cm/s wirklich nicht schlecht, das war zu den Zeiten als alles noch teuer war (ein TK 35 kostete neu m. E. 580,- DM, ein BASF LGS Langspielband auf 18er Spule Ende der 1950er 32,50 DM) nicht unwichtig. Da haben die Fürther den Frequenzgang ganz angenehm hingebogen.

Grüße,

Bernd
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#41
Viele schöne Bilder von alter Technik!
Schaue ich mir immer wieder gerne an.

(30.09.2022, 19:57)PSMS schrieb: Etwas tun mit die treuen EROs doch leid, was mache ich nur damit?

Früher habe ich Altteile achtlos weggeworfen.
Inzwischen kommen sie in ein Tütchen, das dem jeweiligen Gerät beigegeben wird.
Dann können künftige Archäologen sie bestaunen oder versuchen, den Originalzustand wieder herzustellen.
Oder was auch immer.

Gruß
TSF
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#42
Hallo TSF.
Das mit den Tütchen mache ich auch so.
Restaurieren ist für mich immer, soweit wie möglich den Originalzustand zu erhalten oder ihn gar wiederherstellbar zu machen.

Hallo Bernd, 
das sehe (oder höre) ich auch so, für normale Unterhaltungsmusik oder gar Aufnahmen vom Mittelwellenradio waren die Grundigs 
bei 4,75 recht gut, ich war beim TK32 angenehm überrascht.
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#43
Zitat TSF : 
Wie äußert sich der Lagerschaden, quiekt der Motor oder sind Rappelgeräusche zu hören?



Die Welle des Motors ist nach unten gewandert so das ein Antriebsrad schon auf das andere aufliegt und schleift.

Also gehe ich davon aus, das untere Lager wird wohl beim Vorgänger zu lange trocken gelaufen sein, so das das ganze untere Lager weg ist.

Aufgemacht habe ich das noch nicht, weil ich bei dieser Generation noch nie ein Lager wechseln musste.

Gruß
Holger
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#44
Hallo, der Beschreibung kann ich nicht ganz folgen. Ich nehme mal an, dass das TK 32 einen Papst-Außenläufer hat, der hat als unteres Lager eine Kugel. Fehlt die eventuell? Ob der alternative Innenläufermotor beim TK 32 eingebaut wurde weiß ich nicht (den habe ich sowieso noch nicht auseinandergehabt), eher unwahrscheinlich, da er ja langsamer als beim TK 30 laufen müsste, was er nicht kann. Fotos wären hilfreich
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