Schweres Blech im Holzmantel: Grundig TK 600
#1
Guten Tag,

wie schon angekündigt, wollte ich meine Meinung über die Grundig TK 2XX-Serie nochmal überprüfen.
Habe seit Jahren ein TK 248, dem ich aber nie Beachtung geschenkt habe und das irgendwo eingekellert ist.
Ich mochte das Laufwerk nicht besonders, darüberhinaus lahmes Umspulen, ein schnarrender Spaltpolmotor und nur ein
Aussteuerungsinstrument.
Nun, hier im Forum war ab und zu etwas vom TK600 zu lesen, dem grundigschen Topmodell von 1969.
Ordentlicher Synchronmotor, zwei Instrumente und gediegenes Gehäuse, das könnte was sein.
Haben und ausprobieren!

Klingeling, Post!
Ein ob des Gewichts etwas grimmig dreinschauender Mann gab mir einen großen Karton.
Schnell ausgepackt, der Verkäufer war zum Glück ein Verpackungskünstler, alles heil.

Scheint noch gut erhalten zu sein, keine groben Macken. Schauen wir mal weiter.
   

Von hinten große Klappe, das Teil. Der Griff ist aus Vollmetall, schwere Qualität.
   

Wie sehen denn die Köpfe aus, lohnt überhaupt ein Weitermachen?
   

Lohnt, nur wenig Abrieb, sehr schön!

Jetzt aber Deckel ab und die Innereien betrachtet:
   

Noch gut erhalten, obschon etwas vom Tabakrauch gegerbt.
Leider hängen die drei Riemen gerissen im Chassis herum.

Auch von unten macht dieses Gerät einen unverbastelten Eindruck:
   

Die Platine lässt sich servicefreundlich wegklappen:
   

Kurzer Funktionstest ohne Riemen, Band mit der Hand durchgezogen.
Spielt, aber bei Aufnahme und Wiedergabe ist der linke Kanal stumm.
Mithören vor Band aber auf beiden Kanälen möglich.
Nach viel Sucherei habe ich wieder mittels Signalverfolger den Fehler gefunden.
Der böse kleine Transistor hatte doch tatsächlich eine kalte Lötstelle.
Ohne Probieren, Fingerbrummtest, Signalpfadfinderei und Lupengegucke hätte ich das nicht rausgekriegt.

Auf jeden Fall funktioniert es wieder. Die vielen oxidierten Potis lasse ich in Frieden, solange man nicht dran herumfingert
tun sie es ja zur Zeit noch.
   

Die Mechanik kann mich immer noch nicht begeistern, unterdimensionierte Zwergenröllchen sollen die Spulen antreiben, ob das noch klappt?
Zunächst war bei "Start" viel Gewimmere zu hören, der rechte Spulenteller ruckte kraftlos vor sich hin.
Raus mit der Kupplung!
Das Rädchen vom Mitnehmer war hart geworden, ließ sich auch nicht mehr abschmirgeln, um an Weiches im Verborgenen zu gelangen.
   

Irgendwann läuft mir vielleicht die passende Rolle über den Weg. Vorerst gibt es Doppelbereifung (was beim LKW funktioniert, wird ja wohl bei einem Heim-Wohnzimmergerät auch gehen) per Wasserkrandichtung. Funktioniert bestens.
   

Hier sind die fiesen Zwischenräder fürs Umspulen, deren Bereifung auch gerne hart wird. Hier noch nicht, wundersamerweise.
Ersatz gibt es mittlerweile wieder zu kaufen, ein bekannter Gummilieferant hat welche aus neuester Produktion im Angebot.
Solche Rädchen für große Spulen? Da hat Grundig meiner Meinung nach aber zu sehr gespart!
Die Rechnung schien aufgegengen zu sein, bei der Nachfolgegeneration (TK 745 & Co. ) waren die Rädchen noch kleiner und deren Achsen noch
fippsiger. Fürchterlich!
   

Hier sogar versteckt ein Zwischenrad-Zwischenrad, zierlich klein. Ein Garant für lahmes Rückspulen.
   

Alles schön wieder eingebaut und neuen Hauptriemen eingefädelt. Nach
Abnehmen der Kopfträgerplatte kurz ebent durchfädeln, um die
Schwungscheibe legen und, schwupps, da liegt der Riemen schon wie von
selbst in seiner richtigen Position! Da brauchte ich die Axt ja gar
nicht mehr, die ich zwischenzeitlich schon aus dem Keller geholt hatte!
   

Aber es läuft jetzt, dank des schönen Synchronmotors und für den
Wiedergabebetrieb nicht vorhanderer Reib- oder Zwischenrollen fast
geräuschlos. Ein großer Pluspunkt beim TK 600.
   


Gereinigt, zusammengebaut, Ton ab!
   

Fertig! Nur noch etwas säubern.
   

Klingt nicht schlecht, der Specht. Typischer bassbetonter Grundigklang aus den
eingebauten Lautsprechern. Gut für 70er Jahre Schweinemusik in der
Schrankwand oder um sich mit einem Riesenkopfhörer das Hirn rauszublasen
wie der Mann in der zeitgenössischen Werbung "Das Topmodell".

Richtiger Mist ist für mich der Summenregler für Aufnahme, so ein Quatsch! Wozu
dann zwei Aussteuerungsinstrumente? Wahrscheinlich waren die nur zum
Schönfinden oder Angeben gedacht, der Grundiguser sollte damals gar
nicht von Hand aussteuern, sondern sich am besten noch der Automatik
bedienen um mit dem TK 600 ausgeliehene Schallplatten abzuklauen oder
aus dem Radio das Schlagerkarussell aufzunehmen.
Aus dem Grunde braucht die Uher RdL im Hintergrund auch keine Angst zu haben, dass ihr
Besitzer ihr untreu wird und ihr das TK 600 vorzieht.

Dennoch finde ich das Gerät nicht schlecht, sieht nett aus, klingt gut und spielt ohne große Laufgeräusche.
Der Antrieb ist jedoch verschleißanfällig und der Bandpfad sehr verschlungen, mit vielen Messingstiftchen gespickt, die allzu früh
abnutzen.
Dann noch das obligatorische beflockte Andruckband, ein Dreckfänger.
Ach so, bevor sich jemand über "klingt gut" aufregt: Rein subjektives
Empfinden meinerseits, ohne Beleg messtechnischer Ergebnisse.
Für meine kleine Grundigsammlung jedenfalls ein schönes Bonbon, das 600.


Gruß
Peter S.
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#2
Wasserkrandichtung! thumbsup

Danke für diesen Bericht
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#3
Hi Peter,

auch von mir einen Dank für Deine Präsentation der TK600.

In meinem Revier tummeln sich zwei TK248, welches sich sehr über neue Gummis auf den Zwischenrädern freuen würden. Könntest Du mir bitte den Lieferanten und die Bezeichnung/Artikelbezeichnung für den Ersatz nennen oder einen Link dort hin benennen?

Danke und Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Hallo Peter,

danke auch von mir für die Vorstellung.

Kann man noch nachvollziehen, wie der Neupreis der TK 600 im Vergleich zur RdL war? Subjektiv finde ich die Grundig zwar schöner, aber nicht vorhandene kanalgetrennte Aussteuerung ist natürlich ein erheblicher Nachteil. Scheinbar ist Grundig mit den Tonbandgeräten erst sehr spät wirklich im Stereo-Zeitalter angekommen.

Gruß,
Timo
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#5
Hallo zusammen,

ich möchte keine Schleichwerbung machen, aber wenn man "zwischenrad grundig tk 248" in die Suchmaschine eingibt,
tauchen in der Liste zwei Bezugsquellen auf.

>Timo: Ja, der Summenregler ist in der Tat ärgerlich und nimmt dem TK600 etwas an Professionalität, wenn man bei dieser Geräteklasse überhaupt
davon sprechen kann. Grundig-Geräte sollten eben einfach zu bedienen sein. Von der Größe und dem Gewicht her ähneln sich TK 600 und RdL, das Grundig kommt mir sogar noch schwerer vor.
In einer Preisliste von 1973 steht das TK 600 mit einem Großhandelspreis von DM 887,- , das RdL lag zu der Zeit bei 1278,- (hier aber Endverbraucherpreis).

Gruß
Peter S.
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#6
Hallo,

im Thread "TK 248 und TK 600 im Vergleich habe ich von einer Baustelle berichtet.

Der rechte Kanal nahm leiser auf als der linke, allerdings schlug das rechte Instrument weiter aus. Seltsam.
Vor irgendwelchen anderweitigen Bocksprüngen habe ich zunächst die oxidierten Potis mit Kriechöl bepinselt und vorsichtig gängig gemacht.

   

Die Kollegen R141 und R142 (Kopfstrom) habe ich nach der Ölung auf Gleichstand gestellt. Warum die beiden aber vorher schon so am Anschlag standen ist eigenartig. Es sieht nicht so aus, dass sich jemand vor mir mal an dem Gerät zu schaffen gemacht hat, aber man weiß ja nie.

Ergebnis:
http://youtu.be/DVX965yyDfI

Klingt schön gleichmäßig, beide Kanäle gleich laut bei Hinterband.
Jetzt könnte man noch die Elkos tauschen und das Gerät korrekt einmessen, oder man könnte es einfach so lassen und damit unbeschwert
Musik hören, die sowieso nicht hifi ist, nämlich Musik von alten Kratzeplatten von anno Dunnemals. Genau das werde ich jetzt machen.
Kopfhörer auf und die Bässe reindrehen, dass es ordentlich in den Ohren klabastert!

Gruß
Peter S.
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#7
timo,'index.php?page=Thread&postID=172013#post172013 schrieb:Hallo Peter,

danke auch von mir für die Vorstellung.

Kann man noch nachvollziehen, wie der Neupreis der TK 600 im Vergleich zur RdL war? Subjektiv finde ich die Grundig zwar schöner, aber nicht vorhandene kanalgetrennte Aussteuerung ist natürlich ein erheblicher Nachteil. Scheinbar ist Grundig mit den Tonbandgeräten erst sehr spät wirklich im Stereo-Zeitalter angekommen.

Gruß,
Timo

der Vergleich RdL und TK600 hinkt nicht nur wegen dem Aussteuerungsregler. Das RdL war ein echtes Dreikopfgerät wie das TK600 mit den Trickfunktionen des TK248, und diese in stereo, während sie beim TK248 nur mono waren. Uher stopfte auf ziemlich geniale Weise alles in das RdL hinein, was ein Tonbandamateur brauchen konnte, bei Grundig war es dagegen so, dass aus einer Grundkonstruktion zig Varianten entwickelt wurden, von denen keine wirklich alles hatte.

Um das Grundig Dilemma bei den Tonbandgeräten besser verstehen zu können, ist es interessant, mal in die frühen Fünfziger zurückzugehen, und die Geschichte von Kurt Bier zu lesen:

http://www.magnetbandmuseum.de/kurt-bier.html

Das erste Grundig Heimtonbandgerät kam 1951 und war das von Kurt Bier konstruierte Modell 300. Abgesehen von der "falschen" Spurlage war es das wahrscheinlich beste Amateurgerät der frühen Stunde. Das Gerät wurde dann noch zum Modell 500 weiterentwickelt, und dann fingen die Streitigkeiten zwischen Grundig und Bier an. Das Modell 700 war noch direkt aus den Modellen 300 und 500 entwickelt worden, optisch sind die drei Geräte bis auf den Geschwindigkeitsumschalter am 700 nicht voneinander zu unterscheiden. Für die, die mit den Zahlen nichts anfangen können - im Koffer gab es das 500 und 700 als Reporter 500 und Reporter 700.

Die zweite Serie von Grundig Tonbandgeräten begann mit dem TK9, und hörte mit den großen Kisten TK820 etc. auf. Diese Drucktastenlaufwerke, die in beide Richtungen aufnehmen und wiedergeben konnten, und bei denen das Laufwerk komplett elektrisch gesteuert wurde, waren nach meiner Ansicht die besten Laufwerke, die Grundig je gebaut hatte, und auch sie gingen im Kern noch auf die Konstruktion von Kurt Bier zurück.

Das TK5 mit der Drehhebelsteuerung war dann das erste wirklich von Grundig alleine konstruierte Tonbandgerät - und man hat alles über Bord geworfen, was die Grundig Tonbandgeräte bis dahin einzigartig gemacht hat. Mit dem TK5 wurden die Geräte genauso verbaut und störanfällig wie alle anderen Einmotorengeräte auch. Gleichzeitig begann mit dem TK5 die Ära, aus einer Basiskonstruktion zahllose Varianten zu kreiren. Der erste Tiefpunkt bei Grundig war das Erfolgsmodell "drei Tasten links, drei Tasten rechts, magisches Band dazwischen". Exemplarisch für diese Baureihe kann man das TK17 nennen, wahrscheinlich weiß aber heute niemand mehr genau, wie viele Varianten es von dieser Kiste gegeben hat. Spötter sagen, wenn man heute 100000 von den Dingern verschrotten würde, wären immer noch zu viele da - fast jede deutsche Familie hatte so ein Ding zuhause.

Die letzten Geräte, die nach der Strategie "zwei Modelle, unzählige Varianten" gebaut wurden, waren die Einser und Zweier der frühen siebziger. Was danach kam, TK545, 745 etc., war Resteverwertung und folgte keiner wirklichen Strategie mehr, das an sich sehr gute TS1000 kam zu spät, um es mit Revox und Co. noch aufnehmen zu können, und die TS9xx mit den 22iger Spulen verstand kein Mensch mehr. Und um 1980 war es dann auch generell zuende am Tonbandgerätemarkt, zumindest bei den Heimgeräten.

Wer Spaß an historischer Technik und intelligenten Ingenieursleistungen hat, dem empfehle ich, sich mal ein TK9, TK820, TK920 o.ä. an Land zu ziehen. Teuer sind sie nicht, weil sie bis heute nicht als Sammlerstück entdeckt wurden.

Gruß Frank
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#8
Hallo Gemeinde,

bislang hatte ich nur den 2. Aufguss des TK 600 in den Fingern, es gab aber auch noch die erste Ausführung in silbrig.
Laut Datenblatt bestehen die Unterschiede in der Diatauglichkeit und beim älteren Modell im Frequenzgang bei 9,5 cm/s von 30-12500
Hz (später dann 30-16000 Hz). Wird mir wohl nicht mehr zu Gehör kommen, der Unterschied, meine Öhrchen sind wohl schon zu abgenutzt.

Also her mit der ersten Ausführung und Unterschiede gucken:

   

Silberne Abdeckung, andere Knöpfchen rechts, sonst sehe ich keinen Unterschied.


Bei den Köpfen auch keine Besonderheit, der Diapilotkopf ist drin (wurde aber evtl. nachgerüstet)
   

Auch im Innenraum scheint alles gleich zu sein
   


Auf den ersten Blick auch unter der Haube
   

Ich werde aber mal an einem langen Juni-Winterabend genau vergleichen.

Das alte TK 600 funktioniert zwar im Prinzip, einige Kleinigkeiten gibt es aber doch zu reparieren.
Später mehr.


Gruß
Peter S.
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#9
Moin,

mir ist gestern gegen meinen Widerstand eine TK600 zugelaufen, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Von Jens (esla) hatte ich ja schon mal eine in den Fingern, die hatte einen schwarzen Deckel und 2 weitere auch.
Seit gestern kenne ich nun TK600 mit Klarsichtdeckel. Diese wird wahrscheinlich nicht bleiben, das reparieren werd ich nicht lassen können.

To do Liste:

- Netztschalter ist festgeklebt worden und muss ersetzt werden. Wer hätte da was als Idee oder ET?
- übliche Elkokur.
- Bandendabschaltung oder etwas der gleichen rattert bei Play.
- Vor-, und Rücklauf wie gehabt schwergängig zu den Bandenden hin.
- Komplette Bandpfadreinigung.
- ggfs. Einmessen auf DPR35

Foto's folgen noch.

Gruss Andre
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#10
Mein TK 600 spinnt leider nach mehreren Reparaturen schon wieder. Das linke Instrument schlägt sobald man auf Aufnahme drückt immer im gleichen Interval auf unbestimmte Zeit aus, irgendwann hört es dann auf, das macht es unabhängig von den Signalen, die man drauf gibt. Die Automatik richtet sich aber scheinbar danach und reißt dann den Pegel Stück für Stück komplett runter.

Das Problem mit der Bandendabschaltung ist leicht zu beheben, das macht es nämlich, wenn die Mechanik verharzt ist, Alles ein Bisschen schmieren, dann geht es wieder.

Vor und Rücklauf hängen mit den Antriebsrädern zusammen, wenn man die aufrauht geht es eine Weile, wenn das Gerät warmgelaufen ist funktioniert es eigentlich immer, auch wenn es öfter in Benutzung ist, aber wenn es ne Weile nicht gelaufen ist, ist es wieder genau so schwerläufig, wie vor dem Aufrauhen, wahrscheinlich ist einfach das Gummi müde, es kann allerdings auch an der Bremse liegen, wenn die verstellt ist, blockiert sie den jeweils "gegnerischen" Teller.

Einmessen geht einfach.

Bei mir war noch ein Klopfgeräusch zu hören, das auch Einfluss auf den Gleichlauf hatte, ich dachte erst es läge am Gummi der Andruckrolle und habe dann bei Gersbach eine neue Rolle bestellt, was ein Fehler war, denn das Gummi hatte eine beschissene Qualität, es hat am Band geklebt und komische Geräusche erzeugt, erst nachdem ich mit einer Nagelfeile die obere Schicht des Gummis abgeschliffen hatte war Ruhe. Mit dem Ersatzgummi leierte die Maschine zum Ende des Bandes hin, ich habe dann die Feder fester gespannt, es scheint jetzt zu gehen, das Klopfen war aber immernoch da. Ich habe Irgendwann rausgefunden, dass der Kern auf der einen Seite ungleiche Abnutzungen hatte, immer wenn dieser Teil dann auf einen bestimmten Punkt der Halterung traf kam das Klopfgeräusch zustande. Abhilfe: Distanzscheibe zwischen die Andruckrolle und die Halterung und das Spiel mit einer Zange etwas verkleinern, seitdem ist Ruhe.

Es ist mein Lieblingsgerät von Grundig, aber wenn Einmal der Wurm drin ist, dann gehts immer weiter, ein Fass ohne Boden.

Vor Allem gibts IMMER Probleme mit der Aufnahme. Wenn nicht ein Kanal komplett ausgefallen ist, gibt es zumindest eine Ungleichheit im Pegel zwischen beiden Kanälen, meistens zeigt eines der Messinstrumente einen anderen Pegel als das Andere und dann kann man anfangen, die Kondensatoren zu tauschen...

Mit dem Netzschalter habe ich keine Probleme, bei mir rasten die Tasten für die Hinterbandkontrolle nicht mehr ein und müssten eigentlich auch ersetzt werden, aber da bin ich leider auch völlig ratlos, wo man die herbekommen könnte.
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#11
Hallo,

auch bei meinem Gerät (silber) ist die Aufnahme im After. Signal kommt rein und wird auch aufgenommen, die Anzeigeinstrumente schlagen aber nicht aus (heile sind sie),
der Aufnahmeregler ist ohne Funktion bei manueller Aussteuerung, die Automatik regelt auch nicht, es ist nur Gezerre zu hören. Rechts wie links.
Aber ich will ja etwas zum Basteln haben. Hat man spät abends den Fehler gefunden, kann man zufrieden "im Bett gehen", wie der Westfale sagt.
Mittels Signalverfolger werde ich schauen, wo der Hund begraben liegt.

Gruß
Peter S.
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#12
Der Fehler ließ sich weiter eingrenzen.
Sowohl Aufnahmeregler als auch Automatik müssen ja "Futter" bekommen, wenn sie etwas regeln sollen.
Kommt aber keins.
Versteckt unter einem Alublech findet sich die im Servicemanual als "Buchsenplatte" bezeichnete Platine.
Hierauf sitzen die Eingangsverstärker für Aufnahme.

   

Beide Kanäle haben wohl "einen abbekommen", links stärker als rechts. Entweder sind einige Tantalperlen hin oder
mehrere Transistoren.
Puh! Hier fehlt mir jetzt die Zeit, mich damit näher zu beschäftigen. Das muss warten!
Bis dahin wird TK600alt als Wiedergabegerät herhalten müssen. In dieser Beziehung funktioniert es ohne Probleme.
Involviert sind die Transistoren:

T 201/202: 9654-146.97 (weiß jemand aus den Stegreif, welchen Ersatztyp man da nehmen kann?)
T 203/204: BC 154
T 205/206: BC 154
T 207/208: BC 239

Gruß
Peter S.
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#13
Das sind doch alles 0815 dinger! Da kannst Du BC557 (für BC239) und BC550 (für BC154) als immer passend nehmen.
Sind denn die Alten ernsthaft defekt oder ist das Aktionismus?

Für T 201/202: 9654-146.97 wirst Du keine Alternative finden bzw. hier ist Verstand bezüglich der Schaltung notwendig, sofern Ersatz benötigt wird.

Solche nicht standardisierte Industriebezeichnungen hat Grundig ganz gerne genommen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#14
Hallo,

mir ging es nur um die grundigtypische Bezeichnung. Hätte ja sein können, dass jemand für den schon mal
einen Ersatztypen gefunden hat.
Wenn es niemand weiß, finde ich ihn selbst.

Gruß
Peter S.

Edit> Gefunden: Es ist ein BC 330 von Texas Instruments
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#15
Guten Morgen,

der BC 330 oder dessen Ersatztypen können im Ersatzteilemagazin bleiben, er ist unschuldig. Ebenso die Kondensatoren.
Die Vorverstärkerplatine beeinhaltete trotzdem mehrere Fehler, nämlich kalte Lötstellen. Einige Füßchen der Radio- und Phonobuchsen
hatten sich freigestrampelt (ich hasse diese Printbuchsen, Billigmist!). Infolgedessen ließ sich das eingehende Signal auch nicht richtig verfolgen,
mal war es da, mal nicht.
Mit Lupe gesucht, gefunden, nachgelötet, geht.

Weiterhin aber das Phänomen der funktionslosen Aufnahmeregelung, egal ob per Hand oder per Automatik. Signal kam durch und wurde auch aufgenommen, aber kein Ausschlag
der Instrumente und keine Regelung.

Anscheinend hatte sich einer der Vorbesitzer auch schon des Problems angenommen.
Nach dem Ausbau der Reglerplatine waren deutliche Brat-Spuren zu erkennen, hier hatte jemand schon den Fehler vermutet und herumgefingert, ohne Erfolg allerdings, die Platine ist in Ordnung.
Die Lötstellen habe ich danach aber ordentlich neu verlötet.

   

Mit Signalverfolger weiter gesucht, alles ging schön seinen Weg, von der Vorstufe über den Schiebeschalter, dann in die weiteren Instanzen, alles ok, aber bis zum Umschalter Manuell/Automatik
schaffte es das Signal nicht mehr, der Schalter selbst ist nicht korrodiert, sieht alles gut aus.

   

Die Erleuchtung kam heute Morgen, bei hellem Licht und noch frischem, ungetrübten Blick.
Habe heute noch etwas Zeit und wollte "nur kurz eben noch mal nachsehen".

Was sehen wir denn da?
Am T22, ist das etwa...
Ein Riss in der Platine?

   

Auf dem Foto viel besser zu erkennen als in natura (ohne Lesebrille schon gar nicht):

   

Da haben wir es! Die Platine ist sehr empfindlich, Gerät Nummer 1 hatte diesbezüglich auch schon Schwierigkeiten gemacht, Haarrisse und kalte Lötstellen.
Entweder versprödet das Material zunehmend, oder die recht große Platine ist zu labberig aufgehängt, Gerät transportiert und das wars dann.

Bingo!

Nach dem Überbrücken der Risse wieder ganz normale Funktion, Aufnahme lässt sich manuell oder automatisch regeln und die Anzeigeinstrumente schlagen wieder aus.

   

Jetzt werde ich den Lötkolben ein- und die Badehose auspacken, es soll ja gutes Wetter werden. Bastelpause.

Gruß
Peter S.

Nachtrag: Kaputt war auch noch der Rücklauf, Drücken der Taste seltsam leicht, nichts passiert. Taste ausgebaut, deren Nase war abgebrochen, lag aber noch im Gerät.
Nase wieder aufgeklebt und rundum geschient, sicherheitshalber mit der mechanisch weniger beanspruchten Pausentaste getauscht.
Eingebaut, gedrückt, Blockade! Mein Vorgänger hatte dann wohl zu herzhaft nachgedrückt und die Taste kaputtgemacht.

Ursache der Blockade war die verhakte Entwederoderwippe, die sich versteckt an der Unterseite des Chassis befindet:

   

Der rechte der jämmerlichen Blechlappen hatte nachgegeben, war in Richtung des Federzuges verbogen und die Nase der Wippe zeigte nach rechts ins Leere.
Beim Drücken der Rückspultaste stieß der linke Blechlappen also vor Erreichen seiner Einraststellung ans Rondell der Wippe...kein Weiterkommen.

Dies nur für Mitbesitzer, die hier evtl. ebenfalls Probleme haben.
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#16
Hallo,

eine "Baustelle" war noch, ein fieses ca. 100 Hz-Brummen aus der Endstufe, ein gar ungesundes Brummen, bei dem man förmlich schon anfängt zu schnuppern
und schaut, wo denn gleich der feine schwarze Rauch aufsteigt

Beim Abnabeln der Endstufe vom Eingangssignal war das Brummen allerdings weg, die Endstufe (oder vielmehr die Endstufen) war nicht der
Übeltäter.
Beim TK 600 findet man 3 Sekundärstromkreise, einen für die Endstufen, grob gesehen einen für die Aufnahme- und Wiedergabeverstärker und einen
für die Anzeigeinstrumente, die Vorstufe und die Aufnahmeregelung.
Hier fand sich das Brummen. Der Siebelko war unschuldig, ebenso die Zenerdiode. Der Lümmel war der Transistor BC 140.
Freundlicherweise hatte man bei Grundig die Möglichkeit vorgesehen, zwei verschiedene Bauformen einsetzen zu können.
So ließ sich als Ersatztyp ein BD 461 (TO 126) einsetzen, für den sogar schon ein Gewindelöchlein im Kühlblech vorgesehen war.
Das Brummen ist verschwunden.

   

Das etwas jüngere Gerät 1 (mit schwarzer Abdeckung), neigt auch zum Brummen, allerdings weniger und es verschwindet nach ca. 10 Sekunden (das Brummen, nicht das Gerät).
Ob das eine altersbedingte Schwachstelle dieser Kisten ist?
Immerhin sind einige gelbe Frakos aus den frühen 70ern zu finden, die das Ende ihres Lebens bald erreicht haben könnten oder bereits
verblichen sind.

Auf jeden Fall spielt das TK 600 (alt) jetzt wieder schön

   

Gruß
Peter S.
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#17
Hallo Peter,

nicht dass du denkst, hier liest keiner mit, ich tue es und will dir folgendes mitteilen:

Hut ab und ein dickes Danke für diesen absolut klasse Bericht sowie die hartnäckige Fehlersuche und deren Behebung. Sehr stark !

Freut mich, dass der 600er unter den Tonbandgeräten nun entbrummt ist.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#18
Hallo Thomas,

vielleicht hilft ja so ein Basteltipp jemandem mal bei einer Reparatur, vor allem bei einem eher selteneren
Gerät wie dem TK 600. Trotz aller Kritik an manchen Details habe ich immer schon ein Herz für diese Grundig-
Koffer gehabt. Als das TK 600 aktuell war, bin ich allerdings noch zu klein gewesen, auch wäre mein Budget
garantiert zu gering gewesen. Mit viel Quengelei und Eigensparen hat es ja 1975 zu einem TK 545 gereicht.
Aus heutiger Sicht wäre die Kohle vielleicht für ein gebrauchtes TK 248 besser angelegt gewesen, aber ein
Gebrauchtmarkt exisitierte damals so gut wie gar nicht, Zeitungsannoncen waren unergiebig (habe ich versucht).

Gruß
Peter S.
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#19
Zur Klarstellung!

Peter ich lese immer mit, wenn Du schreibst.

Deshalb danke für Deine Berichterstattung!


Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#20
Guten Abend,

ich habe nie gedacht, dass niemand mitliest...und wenn, dann habe ich eben uninteressanten Käse geschrieben und hab selbst Schuld.
Natürlich sind mir wohlwollende Kenntnisnahme oder gar freundliche Antworten lieber, aber erwarten kann ich das nicht.

Die Schar eingefleischter Grundig-Freunde scheint mir aber trotzdem im Forum kleiner zu sein als die anderer, eventuell als wertiger angesehener Marken, Tipps
daher für alle Bastler besonders nützlich.

Gruß
Peter S.
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#21
Hallo mal wieder,

also die Erfahrungen hier kann ich nur bestätigen. Das Ding ist ein kleiner Mistkerl. Wenn es läuft ist es super, klanglich gut - übrigens wie ich finde über die eingebauten Verstärker um Längen besser als sämtliche Uhers, optisch finde ich es so ziemlich als einziges deutsches Heim(klein)tonbandgerät ansprechend, für mich ist es sogar DAS einzige deutsche Gerät, das mich so richtig reizt. Dass es billig verbaut ist kann ich nicht mal unbedingt sagen, vielleicht billig im Vergleich zu anderen Herstellern, aber man muss halt auch einfach sehen, was man für diesen Preis zu diesem Zeitpunkt geboten kam, das ist eigentlich unschlagbar, denn wenn man das Gerät noch um 2 Regalboxen erweitert hat man schon seine erste ernstzunehmende HiFi Anlage, die richtig gut klingt.

Und wahrscheinlich haben die Geräte ja 20 bis 30 Jahre ohne Ausfälle funktioniert, bevor sie angefangen haben rumzuspinnen, da kann man eigentlich nicht von schlechter Qualität sprechen. Über Grundig Geräte muss ich allgemein aber leider sagen, dass wenn da einmal der Wurm drin ist man eigentlich eine Baustelle nach der anderen hat. Das mit der Aufnahme hatte ich jetzt schon bei mehreren Grundig TKs, das ist eigentlich sehr typisch, entweder die Automatik spinnt und stimmt nicht mehr ab, die Kanäle sind plötzlich vom einen auf den anderen Moment ungleich laut oder ein Kanal fällt aus und macht plötzlich nur noch Zisch und Knackgeräusche.

Ich mein "aktuelles" TK 600 zu Michael geschickt, der hat das mit der Aufnahme wieder hinbekommen, es waren immer gealterte Kondensatoren. Dann hatte ich das Gerät einige Tage und habe es dann wieder weg geschickt, weil die Aufnahme erneut nicht funktionierte. Wir haben das Ding jetzt im Laufe der letzten 2 Jahre schon 3 mal hin und her geschickt, glaube ich. Mittlerweile sollten alle Kondensatoren im Aufnahmezweig ersetzt worden sein. Dieses mal hat es etwas länger gedauert, denn Michael hatte viel um die Ohren. Ob es nun hier bei mir rumdümpelt oder er sich dann irgendwann drum kümmert war ja eigentlich egal, also habe ich es ihm irgendwann im April zugeschickt und letzte Woche repariert zurück bekommen. Nachdem das Gerät nun 5 Minuten lief gabs schon wieder Ausfälle, diesmal im rechten Lautsprecher, ok, das war wohl der Oxidation bei der Kälte beim Transport geschuldet, etwas Kontaktspray und das betätigen des Kontakts in der Buchse für externe Lautsprecher beseitigte das Problem. Dann fing das Gerät bei 19 cm/sec an zu schleifen, das altbekannte Problem mit dem Umschaltblech, aber warum jetzt, wo es doch so lange ruhig lief....?!

Beim Versuch es wieder richtig zu biegen fiel der Riemen vom Capstan und ich hatte erst Mal eine Stunde Fummelei bis das dann auch wieder lief - jetzt zum Glück ruhig wie es soll.

Bisher hatte ich nur wiedergegeben, aber da war ja eigentlich die ganze Zeit alles ok, also wollte ich jetzt das eigentliche Sorgenkind - DIE AUFNAHME - testen, drückte Record und Play gleichzeitig und war dann erst mal wieder erschrocken, denn das Gerät brummte und die Aufnahme war verzerrt, im Automatikbetrieb regelte die Automatik durch das laute Brummen runter, nur wenn man auf Manual stellte und den Pegelregler auf Max schob kam eine saubere Aufnahme zustande.

Ich dachte schon, ich hätte durch meine Riemenfummelei irgendein Kabel abgerissen oder so, ist ja alles recht eng in dem Gerät, aber offensichtlich schien alles in Ordnung zu sein. Ich wollte dann Masseverbindungen auf den einzelnen Boards überprüfen und schraubte das Mainboard heraus, das man ja so schön zur Seite klappen kann, erst mal fiel mir schon kurz nach dem Auspacken aus, dass das Blech vom Mainboard daneben hing, aber erst beim Lösen des Boards bemerkte ich, dass um die untere linke Schraube herum ein Riss entstanden war. Als die Platine freistand sah ich, dass nur der Kondensator den Teil der Platine noch hielt, zum Glück war es nur eine Leiterbahn, die betroffen war, sodass ich das mit ein Bisschen Lötzinn wieder leicht fixen konnte.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Paketservice vielleicht etwas grob mit dem Paket umgegangen ist, evtl. hat sich durch einen Sturz oder Erschütterungen das Blech gelöst und dann ist der Riss entstanden. Zum Glück sind keine optischen Blessuren entstanden. Nachdem die Leiterbahn wieder durchgängig war, funktionierte auch die Aufnahme wieder. Das mit den spröden Leiterbahnen kann ich aber bestätigen, das war nicht das erste Gerät mit Riss in der Platine, das ich von Grundig aus dieser Zeit hatte. Verglichen mit japanischen Geräten aus den 80er Jahren fühlen sich die Platinen auch später noch irgendwie eigenartig an und sehen auch irgendwie unfortschrittlich aus, so z.B. in meinem Video 2000 VR 2280, der ja einer der letzten ist, in einem modernen VHS oder Beta Recorder sieht es irgendwie moderner aus, während die Grundig Platinen irgendwie wirken als wären sie aus dem vorigen Jahrzehnt.

Naja zurück zum TK, vielleicht hat Michael auch einfach nur vergessen das Blech einzuhaken und der Riss in der Platine war schon vorher und stärkte sich durch das mehrfach An und Abschrauben wieder, dazu dann noch die Kälte und die Temperaturschwankungen, bei mir stands ja auch ziemlich lange im Flur. Damit wollte ich jetzt nicht Michael die Schuld in die Schuhe schieben oder so, der hat mega gute Arbeit geleistet und ich bin ihm wahnsinnig dankbar, dass er dieses Geduldsspiel mitgemacht hat, vor Allem weil er mir direkt angeboten hat das Gerät noch mal durchzusehen, nachdem ich ihm von meinem Brummproblem erzählt habe, aber so eine Abdeckung kann und darf auch der Beste und Erfahrenste Bastler mal vergessen ;-)

Tja gestern abend - nach nicht mal 2 Tagen in meinem Heim - trat dann der nächste Fehler auf, die betraf dieses mal die Beleuchtung, sie fiel nämlich Phasenweise einfach aus. Erst dachte ich an einen oxidierten Sicherungshalter, die Lampen gingen dann auch Beide nicht an (POWER und Anzeigeinstrumente), ich schliff den Halter ab, probierte es auch mit einer Brücke, aber egal wie ich es probierte, nach einiger Zeit ging das Licht immer wieder aus und dann auch mal wieder an. Am Ende hab ich dann am Kabel gezuppelt, weil ich dachte, dass das vielleicht irgendwo halb daneben hängt, keine Ahnung ob das evtl. einen Bruch hat, aber seitdem geht es, alle Lötkontakte sind in Ordnung und die Leitungen augenscheinlich auch.

Gerade höre ich ein altes Band, das ich von einem Freund bekommen hab. Es ist ein BASF Band, LPR35, der optik nach späte 70er oder frühe 80er, staubt und quietscht und alle paar Minuten ist der Kopf zu. Gerade habe ich mit Gleichlaufschwankungen zu kämpfen, die in unregelmässigen Abständen kommen, ich schätze das kommt vom Schmierband, nach dem Durchhören wandern die alle in den Müll. Sollte ich aber bei meinen intakten Bändern feststellen, dass das Gleichlaufproblem vom Bandgerät kommt bin ich mit meinem Latein so langsam komplett am Ende, ich hatte schon Schwierigkeiten mit der Andruckrolle, die hat Knackgeräusche von sich gegeben und nachdem ich ein NEUES Gummi im Internet bestellt habe, hat das direkt an der Oberfläche geklebt, das liess sich glücklicherweise beheben, indem ich das ganze etwas abschliff, das Knack bzw. Klopfgeräusch war danach allerdings immernoch da und wirkte sich auch durch Leiern auf die Wiedergabe aus, ich glaube ich konnte es mit einer Distanzscheibe beheben, bin mir aber nicht mehr sicher und woher es nun genau kam weiß ich auch nicht.

Ich habe ja eine AKAI GX 747, bräuchte so ein kleines Gerät also eigentlich nicht, finde aber den Gedanken reizvoll, einfach nur den Stecker reinstecken zu müssen und es überall benutzen zu können wo Strom ist, ausserdem machen kleine Spulen auf einer 26er Maschine irgendwie Nichts her. Auf einem Kleinspuler kann das wirklich gut aussehen. Wenn ich es optisch nicht so hübsch fände, gäbe es eigentlich wirklich keinen Grund sich auf dieses Gerät zu versteifen. Es hat mich jetzt schon so viel Ärger gekostet, dass einem eigentlich Alles Andere lieber sein sollte.

Vom Funktionsumfang her finde ich es echt gut durchdacht. Fehlen tut mir zwar auch die kanalgetrennte Aufnahmeaussteuerung, aber da heute Sowieso Alles von Digital kommt, ist das für mich kein wichtiger Faktor mehr, wenn ich mir aber vorstelle in den frühen 70er Jahren vom Konfirmationsgeld so ein Gerät gekauft zu haben und dann Platten von Freunden zu kopieren usw, wäre was zum Ausgleichen der Kanäle doch ganz praktisch, allerdings muss ich auch sagen, dass diese Anzeigeinstrumente bei schnellen Peaks eigentlich kaum zu gebrauchen sind. Bei dynamikreicheren Stücken ist es schwierig damit korrekt auszusteuern und rein optisch fände ich es auch angebrachter, wenn die Anzeige zumindest immer beleuchtet wäre.

Auch echt schwierig finde ich diese umständliche "Schalterwippe" für die Monitortasten, die rasten bei mir nicht mehr richtig ein, das ärgert mich schon eine Weile. Michael hatte sie etwas bearbeitet, wenn man jetzt vorsichtig und langsam Hinterband drückt hält sie manchmal, vorher ist sie teilweise während der Aufnahme einfach rausgesprungen und hielt am Ende gar nicht mehr, aber das wirklich angenehme Gefühl von Wertigkeit, dass man vorher bei den schweren Tasten hatte, ist jetzt leider nicht mehr da. Vielleicht findet sich ja irgendwann mal Ersatz dafür.

Ich habe jetzt echt eine lange Leidensgeschichte mit diesem Gerät hinter mir und hoffe, dass jetzt mal Ruhe einkehrt. So richtig traue ich dem Frieden aber nicht.

Das mit dem Spulen ist übrigens auch so ein Problem. Die Gummis sind bei mir nicht verhärtet und ich hatte sie mehrfach aufgerauht, auch Michael hat sie mehrmals mit Alkohol gereinigt, für eine Weile geht das dann, vor Allem wenn das Gerät warm ist, aber im kalten Zustand bekommt man normalerweise kein Band mehr damit zurück gespult. Der Vorlauf ist einfacher, weil da ja nur ein Übersetzungsrad dazwischen liegt, beim Rücklauf ist noch ein kleines dazwischen.

Ich habe jetzt einfach mal ein Isolierband um den linken Teller geklebt, dadurch zieht das Gummirad mehr nach rechts und übt mehr druck auf das zweite Rad und damit den Motor aus, seitdem scheint das Ganze zu funktionieren, ich hoffe nur das Isolierband löst sich nicht irgendwann, auf die Idee hat mich ebenfalls Michael gebracht. Wenn das auf Dauer allerdings auch nicht geht werde ich wohl die Gummis tauschen müssen.

Spulen ist insgesamt nicht den Grundigs ihre Stärke aber es sollte trotzdem so spulen wie es gedacht war und gerade wenn das Band am Anfang ist, bewegte sich der Teller gar nicht mehr, wenn man Rücklauf drückte, jetzt geht das wieder ziemlich gut.

LG, Tobi
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#22
Sehr interessante Erfahrungen, die man hier vom sagenumwobenen TK 600 zu lesen bekommt.

Ich hatte auch schon mit dem Erwerb dieses Gerätes geliebäugelt, mangels preiswerter Angebote dann doch immer gelassen.
Aus dieser Serie besitze ich nur das 246 mit gleichem Laufwerk und gleichen mechanischen Problemen. Elektrisch funktioniert es bisher einwandfrei, wohl auch deshalb, weil es deutlich unkomplizierter aufgebaut ist.

Und ich denke, dabei werde ich es auch belassen. Ich wäre mit den beschriebenen Defekten des TK 600 hoffnungslos überfordert.
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#23
Ein paar Sachen habe ich noch beizutragen:

Also eins meiner TK 600 hatte einen Phasendreher am Tonkopf, irgendwie waren die Kabel "gegenphasig" angelötet und so löschte sich das Signal im Stereobetrieb aus. Dem Vorbesitzer war das nicht aufgefallen, er war schlicht und ergreifend kein HiFi Freak und gab sich mit dem Sound zufrieden - hielt das für normal. Nachdem ich einen Kanal am Tonkopf abgelötet und umgedreht habe funktionierte das Ganze dann so, wie es sollte. Zum Glück bestand das Problem am Wiedergabekopf. Trotzdem sah nichts verbastelt aus, der Erstbesitzer konnte auch von keinem Kopftausch berichten, man muss also davon ausgehen, dass das Gerät bei Grundig so das Werk verlassen hat. Wenn die Bänder des Vorbesitzers alle in 4 Spur Mono bespielt worden sind, wäre es sowieso nicht aufgefallen. Sowas kommt aber sicherlich bei anderen Herstellern auch mal vor.

Dann habe ich stark das Gefühl, dass das Gerät zum Liegen konstruiert wurde. Ich finde im Stand sieht es einfach nicht gut aus. Die Tasten müssten viel weiter nach oben geneigt sein um im Stand ein Komfortables Bedienen möglich zu machen und es sieht einfach nur voll daneben aus, wenn die eingerasteten Tasten dann so nach unten geneigt sind. Ausserdem gefällt mir auch nicht, dass das Gerät nach hinten schief steht, das ist in der Bedienung natürlich nicht unpraktisch, aber wirkt dann auch irgendwie, als wollte man die nach unten geneigten Einrasttasten ausgleichen wollen, so auf "Mist, jetzt bauen die anderen Alle stehende Geräte, wir müssen unseres auch hinstellen, sonst kaufts keiner.", so ein Uher Variocord oder Royal de Luxe funktioniert auch optisch im Stehen, schön finde ich die aber trotzdem nicht und auch das Konzept mit den Knebelschaltern bei Uher gefällt mir gar nicht.

Ich finde beinah alle Geräte von Grundig bis zum Ende sehen so aus, als seien sie Liegend konstruiert worden, mal davon ab, dass sämtliche Grundig Tonbandgeräte danach einfach nur noch zum Kotzen und Billig aussehen, sehen sie stehend noch beschissener aus. Das TK 600 und dessen kleine Geschwister hingegen sehen wirklich wertig aus, allerdings gibt es auch hier Unstimmigkeiten:

Wozu ist vorne am TK 600 ein Fake Lautsprechergitter? Hat man das so gelassen, damit das Gerät im Liegebetrieb besser belüftet ist? Ich persönlich würde mir ein durchgehendes silbernes Finish passend zur Front mit Grundig Logo wünschen oder einfach ein durchgängiges Holzfunier, an den Seiten, oder eben die sinnvolle Nutzung des Gitters durch die Anbringung 2 nach vorne strahlender Hochtöner um das "Diffuse" Klangbild der zu den Seiten strahlenden Lautsprecher etwas eindämmt.

Dann finde ich die Konstruktion für die Haube echt doof. Das sieht aus wie nachträglich dran genagelt. Natürlich hält das echt gut und ist schön massiv, aber es sieht echt kacke aus, die Japaner haben an ihren Edelgeräten überhaupt keine vorstehenden Nippel oder Scharniere zum Einhaken für irgendwelche Hauben. Ausserdem finde ich es sehr sinnig und gut, dass die Anschlüsse hinter einer Klappe versteckt sind, aber warum muss die so komisch angewinkelt sein, warum diese komischen beiden Plastikfederhaken, warum hätte man da nicht so einen Druckmechanismus oder sowas einbauen können? Einfach ein Gerades silbernes Element als "Deckel".

Noch ein Schönheitsfehler und auch ein haptisch schlecht gelöster Zug: der Geschwindigkeitsumschalter - was nicht nur bei Grundig so gelöst ist. Dieser Haken macht das Gesamtbild der stimmigen Front irgendwie ein Bisschen kaputt. Wäre die Hinterbandkontrolle ein Drucktaster zum Einrasten, statt 2, könnte direkt daneben eine zweite Einrasttaste zum Umschalten der Geschwindigkeit sein und es wäre mechanisch auch von Dort möglich gewesen dieses Blech zum Umlegen des Riemens in Bewegung zu setzen und irgendwie finde ich auch Mikro und Kopfhörerbuchse ein Bisschen deplatziert. Aus jetziger Sicht wäre das viel Sinniger da irgendwie Klinkenbuchsen im unteren Bereich des Gerätes anzuordnen, obwohl das mit diesem Klappmechanismus an der Mikrobuchse ziemlich genial ist, die dann automatisch auf die Buchse schaltet.

Mein letztes Manko: Der Griff... Massiv ist er, gut anfühlen tut er sich und er erfüllt seinen Zweck, aber WARUM muss das Scharnier so dämlich nach aussen zeigen? Auch das sieht aus wie im Baumarkt gekauft und angespackt. Bei Revox z.B. ist der Griff schön eingelassen und das wäre sicher auch nicht teurer gewesen.

Ansonsten finde ich den Tastensatz echt super, ist halt wie beim klassischen Cassettenrecorder klasse angeordnet, schnell zu bedienen, diese "STOP Wippe" finde ich toll, viel komfortabler, als bei Uher und Co. und WENN die Tasten für die Hinterbandkontrolle bei mir noch Einrasten würden, wie sie sollten finde ich auch das haptisch sehr gelungen - tolle Massive Tasten, mit angenehmen Rastpunkten, auch bei der Spurumschaltung, auch die Fader fühlen sich wirklich gut an und nach einmaliger Reinigung ist da auch Nichts mit Aussetzern und Knackgeräuschen.

Und ja trotz des diffus wirkenden Sounds, durch die seitliche Anordnung der Lautsprecher ist es erstaunlich, wie tief sie kommen, allerdings habe ich manchmal den Eindruck eines Frequenzlochs, sicher bin ich mir auch nicht, ob die Lautsprecher abgenutzt sind, denn sie neigen dazu bei starken Bässen schon mal zu knacken oder zu kotzen und so richtig weg bekommt man das auch nicht, natürlich können das auch Gehäuseresonanzen sein oder die Auflagen sind nicht mehr ganz in Ordnung, hat man ja bei Filz oder Gummi öfter, dass sich Zwischenräume zwischen Lautsprecher und Auflagebereich bilden. Allerdings kommt man so blöd an die Lautsprecher, dass ich das wohl nie rausbekommen werde. Wenn Jemand weiß, wie man die Lautsprecher möglichst leicht ab bekommt soll sich bitte melden. Ich würde damit echt gerne experimentieren und sie evtl. sogar tauschen falls sie kaputt sind. Klingen tut das Gerät jedenfalls wie gesagt für eine portable Device schon hervorragend, ich kenne kein anderes Tonbandgerät in der Grösse, das über seine eingebauten Lautsprecher so gut klingt, die Loudness ist sehr gut abgestimmt und auch billige DIN Kopfhörer klingen damit sehr ordentlich und auch der Oberbass ist hier nicht so unangenehm bollerig.

Und zur vergleichsweise winzigen Mechanik kann ich nur sagen, dass andere Geräte in der Größe da auch nicht besser sind. Wenn ich da an Telefunken denke oder auch Uher sind die Teile teilweise noch kleiner konfektioniert und das TK 600 ist für ein Top Gerät doch sehr kompakt gehalten.

Ich finde übrigens nicht, dass hier was fehlt. Die Funktionen sind genau so gehalten, wie sie halt nützlich sind. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in den 70ern daran interessiert gewesen wäre Musik zu sammeln, vom Radio und von Platte zu archivieren und dabei möglichst gute Aufnahmen machen wollen würde brauche ich sowas wie Duoplay, Echo, Multiplay usw. nicht, mich stören die zustätzlichen Regler und Schalter an den späteren Geräten schon sehr, da ist viel zu viel dran, was ich nie benutzt hätte. Und wer hat das am Ende alles benutzt? Das hat doch eher zu Fehlbedienungen geführt, als irgendwas Anderes. Etwas blöd ist wie gesagt, dass keine kanalgetrennte Aussteuerung möglich ist, aber sooooo schlimm finde ich das jetzt auch nicht.

Was mich allerdings wundert ist, dass die Königsgeräte bei den Deutschen ja scheinbar in den 50ern und frühen 60ern gebaut wurde, da gab es bei Herstellern wie SABA und Grundig irgendwie relaisgesteuerte Tipptasten mit Beleuchtung, teilweise waren die Geräte fernbedienbar, es gab schon Autoreverse usw. Wie kommt es dann, dass die Tipptasten und die elektronische Steuerung in den Folgegeräten wieder so als technischer Fortschritt angepriesen wird, dabei scheinen ja die 60er rein mechanisch ein Rückschritt gewesen zu sein... Kann dazu Jemand was sagen?

LG, Tobi
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#24
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=197049#post197049 schrieb:brauche ich sowas wie Duoplay, Echo, Multiplay usw. nicht, mich stören die zustätzlichen Regler und Schalter an den späteren Geräten schon sehr, da ist viel zu viel dran, was ich nie benutzt hätte. Und wer hat das am Ende alles benutzt? Das hat doch eher zu Fehlbedienungen geführt, als irgendwas Anderes.

War aber offensichtlich verkaufsfördernd. Die Royal-Modelle von Uher hatten ihre Popularität m.E. nicht unwesentlich dem legendären Trickschalter zu verdanken. Dabei konnte man mit einer Revox A77 durch die "L > R" und "R > L"-Funktionen genau so einfach die gleichen Trickeffekte verwenden, und bei zahlreichen anderen Geräten (notwendig waren dafür ja letztendlich nur zwei mischbare Eingänge und eine kanalgetrennt schaltbare Aufnahmefunktion) reichte dafür ein externes Paar Signalkabel.
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#25
mal eine Frage - hat jemand eine Idee, wo man nach VU-Metern für das 600 suchen kann ?

Ich hatte vor längerer Zeit ein optisch schönes TS600 mit Klarsichtdeckel für eigentlich zu viel Geld in der Bucht ergattert. Leider waren die Köpfe total runtergeritten, nach über einem Jahr Suche habe ich dann eine teilgeschlachtete Ruine gefunden, bei der die Köpfe noch vorhanden und gut waren.

Das Glück war allerdings nur von kurzer Dauer. Als ich anfangen wollte, die guten Köpfe in mein TS600 zu verpflanzen, fiel mir auf, dass der Vorbesitzer wohl zwei Feldstärkenanzeigen aus Tunern statt der VU Meter eingebaut hatte. Jetzt hängt das Projekt schon wieder, und weil der Kauf schon so lange her ist, kann ich nichts mehr bemängeln. Dummerweise sind die VU-Meter wie die Köpfe auch speziell für das TK/TS600 - die aus dem TK248, die alle Nase lang angeboten werden, passen zwar elektrisch, sind aber zu groß. Beim TK600 ist das VU-Meter ein Teil mit zwei Messwerken.

Weil sich im Inneren des TS600 noch weitere Spuren von Verbastelung finden, überlege ich, ob es sinnvoller ist, sich ein komplett anderes Gerät zu suchen. Das TS600 ist aber ziemlich selten, soll aber ein Teil meiner Grundig Anlage werden, und da wäre ein Deck wesentlich passender als das TK600.

Wenn Ihr eine Idee für das Problem habt, bin ich für jeden Tipp dankbar.

Gruß Frank
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#26
hallo, dank eines netten Forianers konnte ich gerade ein VU-Meter bei Ebay kaufen, das mir die TK600 Suche nicht angezeigt hat. Ich stelle in den nächsten Tagen mal Fotos von der Anlage ein, wenn Interesse besteht.

Gruß Frank
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#27
was ich an Ebay so schlimm finde, ist, dass mindestens jedes zweite Gerät erst dann in der Bucht landet, wenn der Vorbesitzer es verbastelt hat und nicht mehr weiterkommt. Das TS600 wurde mir damals als funktionsfähig verkauft, Reklamationsfrist ist lange verstrichen. Zuerst die runtergenudelten Tonköpfe, dann die falschen VU-Meter, und jetzt wo ich durch Euch passende VU-Meter gefunden habe, stelle ich fest, dass kein einziger Riemen mehr im Gerät ist, und alle mit Lack gesicherten Schrauben schon mal offen waren.

Ich hoffe, dass der Schlaumeier wenigstens seine Finger von der diffizilen Rutschkupplung gelassen hat, sonst muss ich mich das nächste Mal auf Teilesuche begeben - das Ganze jetzt noch sein zu lassen, lohnt nicht mehr, ausserdem packt einen irgendwann der sportliche Ehrgeiz.

Hat jemand noch einen Tipp, wie man die Metallverzierungen wie die Abdeckung der Wickeldorne wirlich stabil und dauerhaft wieder fest bekommt ? In der Servicemappe steht ein Kleber der Firma Akemi, den es nicht mehr gibt, und wo man selbst bei Akemi nichts mehr in der Liste gefunden hat. Pattex, Zweikomponentenkleber und auch Sekundenkleber halten nicht dauerhaft, es muss schon eine Art Bonding zwischen Metall und Kunststoff her.

Gruß Frank
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#28
Andruckrolle:
Bitte keinen Billigramsch nehmen. Es gibt praktisch nur 1 Anbieter im Netz, der vernünftige Rollen hat und diese kosten 50 Euro. Was deutlich unter 50 Euro kostet, kann man vergessen.

Tonbandsorten:
Bitte keine Tonbänder mit Rückseitenbeschichtung verwenden. Wenn ich lese, jemand legt ein LPR 35 auf ein Grundig TK 600 auf... das ist gar nicht für solche Bänder gedacht gewesen. Tonbandgeräte mit Andruckbändchen sollte man damit nicht quälen. Der TK 600 war optimal für BASF LGS 26 bzw. BASF DP 26 LH oder AGFA PE 46.

Glühlämpchen:
Ich kann nicht nachvollziehen, warum oxidierte Sicherungshalter dafür verantwortlich sein sollen, wenn die Glühlämpchen nicht mehr leuchten. Das liegt entweder an oxidierten Lampenkontakten oder möglicherweise tatsächlich an einer Unterbrechung des Stromkabels für die Lämpchen.

Gleichlaufschwankungen:
Wenn die Rutschkupplung verbastelt ist, steigt die Gefahr von Gleichlaufschwankungen. Oft verschlampen die Vorbesitzer die kleinen Beilagscheibchen. Gerne wird auch einfach das halbe Laufwerk verbogen. Das alles wieder in Ordnung zu bringen, kann mehrere Stunden Feinjustage bedeuten.

Schnelles Umspulen:
Ersatz für das kleine Zwischenrad, das nur für den schnellen Rücklauf benötigt wird, gibt es aus aktueller Produktion. Auch neue Zwischenradgummis gibt es seit vielen Jahren aus aktueller Produktion, sowohl im U-Profil, als auch im Kantprofil. Kein TK 600 dieser Welt muß mehr an kraftlosen Schnellbandlauf leiden. Die Gummis gibt es seit vielen Jahren zu kaufen... einfach PN schreiben. Herr Hewicker hat leider seinen Shop geschlossen, aber mich gibt es noch und von mir stammen diese Ersatzteile ja schliesslich.

Ein Zwischenradgummi im U-Profil kostet 15 Euros, zwei Stück sind darin im Gerät verbaut. Zwischenradgummis im Kantprofil sind deutlich preisgünstiger. Das Zwischenrad für den schnellen Rücklauf kostet auch 15 Euros.
Abschleifen, aufrauhen, reinigen usw. macht bei den alten Gummis überhaupt keinen Sinn. Neuer Gummi rein - dann läuft es die nächsten 20 bis 30 Jahre wieder. Bitte keine Isolierbänder um die Wickelteller kleben oder gar die Laufflächen der Wickelteller aufrauhen, auch das habe ich manchmal schon gesehen. Es stehen einem manchmal die Haare zu Berge, was die Leute mit ihren Tonbandgeräten anstellen.
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