28.12.2004, 02:44
Hallo,
wie an anderer Stelle schon mal erwähnt, bin ich umständehalber ausgesprochener Kopfhörer-Fan. Entsprechend groß war mein Schock, als mein gut ein Jahr alter Sennheiser HD-570 am Tag vor Heiligabend plötzlich auf einer Seite verstummte. Alles Drehen, Rütteln und Putzen an den zahlreichen Steckverbindungen half nichts: Der Kanal blieb tot.
Also begab ich mich am Heiligmorgen noch mal zur hiesigen Filiale der Geiz-ist-geil-Kette und machte meine Garantieansprüche geltend. Bei der Gelegenheit wurde ich gleich darauf hingewiesen, daß die normale Bearbeitungszeit bei Sennheiser drei Wochen beträgt. Angesichts der Feiertage könnten es jetzt auch vier oder noch mehr werden.
Da mir die Vorstellung, so lange völlig kopfhörerlos zu sein, überhaupt nicht behagte, stöberte ich im gleichen Laden nach preiswertem Minlmal-Ersatz und wurde nicht fündig. Für < 10 Euro gab es nur In-Ohr-Hörer. Das wollte ich nun doch nicht.
Auf meinem Rückweg nach Hause kam ich an einem der neuerdings zahlreichen Schnäppchen- und Restemärkte unserer Innenstadt vorbei und kam (was manchem HiFi-Freund vermutlich eine ziemlich grauenhafte Vorstellung ist) auf die Idee, dort mal nach einem billigen Kopfhörer zu schauen. Und siehe da: In einem Regal lagen zwei verschiedene Modelle von Vivanco: Ein Walkman-Kopfhörer in nicht mehr ganz aktueller Bauweise (mit den Schaumstoffpuschen) für 2,50 Euro und ein "Fullsize"-Kopfhörer mit 6,3 mm-Klinkenstecker für 5 Euro. Trotz der nicht gerade seriösen Beschriftung der Verpackung ("Bass Hopper"; "Digital Power") griff ich zum teureren Modell.
Gestern habe ich mal einen ausgiebigen Kopfhörer-Abend gemacht, und ich muß offen gestehen, daß ich zu meinem eigenen Erstaunen von diesem Modell recht angetan bin. Um die negativen Seiten vorweg zu nehmen:
- Die Materialqualität ist an vielen Stellen natürlich nicht mit meinem im gängigen Straßenpreis mehr als zehn mal so teuren Sennheiser zu vergleichen. Der Bügel ist aus hartem, ungepolsterten Plastik, ebenso die Außenschalen der Hörmuscheln. Die Innenpuschen der Muscheln sind in Sachen Hautfreundlichkeit sicher auch nicht auf Sennheiser- oder AKG-Niveau und bei längerem Hören etwas schweißtreibend.
- Die Zuleitungskabel zu den Hörmuscheln sind außenliegend und recht dünn. Ich könnte mir vorstellen, daß sie bei unachtsamer Behandlung gerne mal durchreißen.
- Das Anschlusskabel ist recht dick, was in Sachen Verlustfreiheit und Robustheit sicher ein Vorteil ist, aber das Gewicht des Kopfhörers erhöht. Außerdem hat es bis heute seine "aufgerollte" Form aus der Verpackung nicht wieder aufgegeben.
- Alle Kabel sind fest. Ein Adapter auf 3,5 mm-Klinke ist nicht enthalten.
Positiv dagegen:
- Stabile Bauweise.
- Gewicht noch OK (laut Verpackung 200 Gramm, aber wahrscheinlich ohne Kabel).
- Tragekomfort ist ordentlich.
- Anschlusskabel ist ausreichend lang.
Positivster Aspekt aber: Der Klang. Im ersten Moment hatte ich im Vergleich zum Sennheiser noch den Eindruck, daß der Vivanco etwas "durch die Nase" klingt, aber das verflüchtigte sich schnell. Ansonsten gibt es absolut nichts zu meckern. Im Gegensatz zu manch anderem Billig-Kopfhörer werden keine Details verschluckt. Basse sind selbst bei hohen Pegeln unverzerrt, die Höhen klar. Angesichts des Preises wirklich erstaunlich.
Ich brenne nun um so mehr darauf, meinen Sennheiser zurückzubekommen, um beide Hörer mal direkt vergleich zu können. Den Vivanco kann ich jedenfalls jedem, der einen Ersatz-, Gelegenheits- oder Zweitkopfhörer sucht und ihn für einen ähnlichen Preis sieht, bedenkenlos weiterempfehlen.
Gruß,
Timo
![[Bild: VivancoSR110-small.jpg]](https://tonbandforum.de/bildupload/VivancoSR110-small.jpg)
wie an anderer Stelle schon mal erwähnt, bin ich umständehalber ausgesprochener Kopfhörer-Fan. Entsprechend groß war mein Schock, als mein gut ein Jahr alter Sennheiser HD-570 am Tag vor Heiligabend plötzlich auf einer Seite verstummte. Alles Drehen, Rütteln und Putzen an den zahlreichen Steckverbindungen half nichts: Der Kanal blieb tot.
Also begab ich mich am Heiligmorgen noch mal zur hiesigen Filiale der Geiz-ist-geil-Kette und machte meine Garantieansprüche geltend. Bei der Gelegenheit wurde ich gleich darauf hingewiesen, daß die normale Bearbeitungszeit bei Sennheiser drei Wochen beträgt. Angesichts der Feiertage könnten es jetzt auch vier oder noch mehr werden.
Da mir die Vorstellung, so lange völlig kopfhörerlos zu sein, überhaupt nicht behagte, stöberte ich im gleichen Laden nach preiswertem Minlmal-Ersatz und wurde nicht fündig. Für < 10 Euro gab es nur In-Ohr-Hörer. Das wollte ich nun doch nicht.
Auf meinem Rückweg nach Hause kam ich an einem der neuerdings zahlreichen Schnäppchen- und Restemärkte unserer Innenstadt vorbei und kam (was manchem HiFi-Freund vermutlich eine ziemlich grauenhafte Vorstellung ist) auf die Idee, dort mal nach einem billigen Kopfhörer zu schauen. Und siehe da: In einem Regal lagen zwei verschiedene Modelle von Vivanco: Ein Walkman-Kopfhörer in nicht mehr ganz aktueller Bauweise (mit den Schaumstoffpuschen) für 2,50 Euro und ein "Fullsize"-Kopfhörer mit 6,3 mm-Klinkenstecker für 5 Euro. Trotz der nicht gerade seriösen Beschriftung der Verpackung ("Bass Hopper"; "Digital Power") griff ich zum teureren Modell.
Gestern habe ich mal einen ausgiebigen Kopfhörer-Abend gemacht, und ich muß offen gestehen, daß ich zu meinem eigenen Erstaunen von diesem Modell recht angetan bin. Um die negativen Seiten vorweg zu nehmen:
- Die Materialqualität ist an vielen Stellen natürlich nicht mit meinem im gängigen Straßenpreis mehr als zehn mal so teuren Sennheiser zu vergleichen. Der Bügel ist aus hartem, ungepolsterten Plastik, ebenso die Außenschalen der Hörmuscheln. Die Innenpuschen der Muscheln sind in Sachen Hautfreundlichkeit sicher auch nicht auf Sennheiser- oder AKG-Niveau und bei längerem Hören etwas schweißtreibend.
- Die Zuleitungskabel zu den Hörmuscheln sind außenliegend und recht dünn. Ich könnte mir vorstellen, daß sie bei unachtsamer Behandlung gerne mal durchreißen.
- Das Anschlusskabel ist recht dick, was in Sachen Verlustfreiheit und Robustheit sicher ein Vorteil ist, aber das Gewicht des Kopfhörers erhöht. Außerdem hat es bis heute seine "aufgerollte" Form aus der Verpackung nicht wieder aufgegeben.
- Alle Kabel sind fest. Ein Adapter auf 3,5 mm-Klinke ist nicht enthalten.
Positiv dagegen:
- Stabile Bauweise.
- Gewicht noch OK (laut Verpackung 200 Gramm, aber wahrscheinlich ohne Kabel).
- Tragekomfort ist ordentlich.
- Anschlusskabel ist ausreichend lang.
Positivster Aspekt aber: Der Klang. Im ersten Moment hatte ich im Vergleich zum Sennheiser noch den Eindruck, daß der Vivanco etwas "durch die Nase" klingt, aber das verflüchtigte sich schnell. Ansonsten gibt es absolut nichts zu meckern. Im Gegensatz zu manch anderem Billig-Kopfhörer werden keine Details verschluckt. Basse sind selbst bei hohen Pegeln unverzerrt, die Höhen klar. Angesichts des Preises wirklich erstaunlich.
Ich brenne nun um so mehr darauf, meinen Sennheiser zurückzubekommen, um beide Hörer mal direkt vergleich zu können. Den Vivanco kann ich jedenfalls jedem, der einen Ersatz-, Gelegenheits- oder Zweitkopfhörer sucht und ihn für einen ähnlichen Preis sieht, bedenkenlos weiterempfehlen.
Gruß,
Timo
