6.10.2013 /20 Uhr DLF: "Eine kleine Geschichte des Walkman"
#1
Jungs: wen es interessiert heute Abend im Deutschlandfunk:

Music to go
Eine kleine Geschichte des Walkman
Von Sascha Wundes
Regie: Tobias Krebs
SWR 2012

Eine
"körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von
Hörereignissen" meldete der Aachener Erfinder Andreas Pavel 1977 zum
Patent an. Zwei Jahre später fand das japanische Unternehmen Sony einen
kürzeren Namen für das Ding: Walkman. Kopfhörer auf, Kassette an und
los: Musik zum Mitnehmen. Das Konzept wurde ein Riesenerfolg. Doch schon
bald meldeten sich sozialpädagogische Bedenkenträger. Würde eine
Generation von Jugendlichen unterm Kopfhörer nicht in isolierter
Weltabgewandtheit heranwachsen? Längst sind die Teens der 80er-Jahre
erwachsen. Und die einstige technische Innovation hat längst ihre
Geschichte, samt Mythen und Legenden: Es war einmal, als wir uns "voll
cool" fühlten und ›Musik zum Mitnehmen‹ als Unabhängigkeitsbewegung
galt.
Gruß von

Rüdiger
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#2
Danke für den Hinweis.
Eifrige Radiohörer haben die Sendung indes bereits im Mai gehört: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feature/2090465/

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
mx1000,'index.php?page=Thread&postID=161422#post161422 schrieb:Eine "körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen" meldete der Aachener Erfinder Andreas Pavel 1977 zum Patent an.
An die Diskussion zu den "privat völlig unattraktiven Spulentonbandgeräten" anknüpfend: Kann es stimmen, dass die Compact Cassette erst durch den Walkman ihren eigentlichen Siegeszug antrat?

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#4
Hallo Anselm,

er mag sicherlich dazu beigetragen haben. Vorher gab es schon ein relativ großes Angebot an batteriebetriebenen Kofferradios mit Kassettenteil, die sich großer Beliebtheit bei Alt und Jung erfreuten. Als in den späten Siebzigern die Tonqualität vor allem bei selbst erstellten Aufnahmen besser wurde, was dem technologischen Fortschritt zugrunde lag, wie z.B. der Entwicklung von CrO2-Bändern, stieg die Beliebtheit nochmals stark an. Durch weniger schwergängige Kassettengehäuse konnten auch Mini-Geräte wie diese als "Walkman" bezeichneten Vertreter der Kassettenabspieler erst für den Endverbraucher interessant gemacht werden. Die Miniaturisierung der technischen Komponenten, Stichwort IC- und Chip-Technik, trug auch dazu bei, dass es einen Walkman überhaupt geben konnte, der vor allem für jüngere Leute zu einer Art Bestandteil für einen modernen Lebenswandel und zugleich Statussymbol wurde. Nicht zu vergessen sind natürlich Autoradios mit Kassettenteil, die der Kassette als Musikspeicher für unterwegs zusätzliche Attraktivität verliehen haben.

Dann haben wir noch den Riesenvorteil, dass auch Stereo-Aufnahmen keine Einschränkungen der Gesamtlaufzeit bedeuteten. Eine C60-Kassette brachte immer 2x 30 Minuten Spielzeit - ob mono oder stereo, spielt keine Rolle. Bei Spulentonband war das noch anders und im Vergleich zur Kassette schließlich zu teuer bei mittlerweile (um das Jahr 1977 herum) vergleichbarer Aufnahme- und Wiedergabe-Qualität.

Kurz und gut: Alles miteinander gebündelt, d.h. technologischer Fortschritt einerseits und die Idee eines solchen "Walkman" andererseits dürfte der Kassette den Siegeszug beschert haben. Das menschliche Bedürfnis nach klein, handlich, unkompliziert und jederzeit überall verfügbar wurde durch ihn jedenfalls erfüllt. Auch wenn es noch bis weit in die Achtziger Jahre hinein gedauert hat, bis sich die letzten Skeptiker endgültig vom Spulentonband verabschiedeten und allmählich zur Kassette wechselten. Irgendwann hatte man ohnehin keine Wahl mehr, als im Supermarkt keine Tonbänder mehr im Regal angeboten wurden, sondern stattdessen alles voll mit Kassetten war.

Immerhin dauerte es also einige Jahre nach der Markteinführung im Jahr 1963, bis die Kassette sich so richtig etablieren konnte. Heutzutage hätte man seitens der Industrie diese Geduld wohl nicht mehr.

Gruß,
Manuel
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#5
Hallo Manuel,

stimmt, ich hätte bloß an mich selber zu denken brauchen. Ich hatte jahrelang mein CR 124, bevor ich mir einen Walkman zulegte. Marke? Grundig! Wink

Danke für Deinen Bericht, Anselm
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