16.01.2020, 18:28
@Enno - die Theorie, dass die deutschen Hersteller den HiFi Markt aufgegeben haben, weil die Japaner schon zu dominant waren, halte ich - sorry - für Blödsinn, und habe sie so auch noch nirgendwo gehört oder gelesen. Die deutschen Hersteller waren Anfang der sechziger Jahre ganz vorne dabei, das Problem war aber, dass die damaligen Deutschen mit Geld Fernseher kauften, und die Jugendlichen, die sich für HiFi interessierten, noch kein Geld hatten. Bis Ende der sechziger Jahre haben die deutschen Hersteller stramm mitgezogen, zum Beispiel mit dem Verstärker Grundig SV140 und der zugehörigen HiFi-Anlage. PE, Dual und ELAC haben noch lange in die siebziger Jahre hinein den weltweiten Markt für Plattenspieler dominiert, und die deutschen Lautsprecherhersteller haben nicht mal während der Japan Invasion schlimm Federn gelassen. Ach ja, ich weiß nicht, ob jemand die Südfunkwerke kennt - die haben für Dual Komponenten gebaut, die jeder Laie für japanisch hält, haben Geräte für Versandhäuser gebaut, von denen auch jeder glaubt, dass sie aus Asien kamen, und waren noch lange bis in die achtziger für Konfektionierer wie Rosita aktiv. Wie hätte so eine Firma gerade im Kampfpreissegment der Versandhäuser und Kaufhausketten bestehen können, wenn die Japaner so viel billiger gewesen wären ?
Hätten die Japaner den Markt so fest im Griff gehabt, wäre es Herstellern wie Grundig, Philips oder den ganzen von Thomson geschluckten Marken wie Telefunken oder Dual nicht gelungen, nach dem Weckruf innerhalb von ca. drei Jahren ein voll konkurrenzfähiges HiFi Programm aus dem Boden zu stampfen, was gut getestet und bis in die neunziger Jahre verkauft wurde. Ach ja, bei der "unbedeutenden" Entwicklung der CD waren die Europäer auch entscheidend mit dabei.
Die Deutschen neigen generell zum Schwarzsehen und dazu, ihr eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen. Ich kann mich noch an die frühen achtziger erinnern, als wir uns von ARD und ZDF die Japaner als ein Volk von Nerds präsentieren lassen durften, die uns unsere Rückständigkeit vorgeführt haben. Zur gleichen Zeit kaufte jeder Japaner, der es sich leisten konnte, Haustechnik von Miele, HiFi von Burmester ud Autos von Mercedes. Und in den neunzigern hatten wir dann in Dresden das fortschrittlichste Halbleiterwerk der Welt, und die Asiaten kauften bei uns ein. Die Realität beim Auto sieht heute so aus, dass weltweit abgesehen von ein paar Nerds kein Schwein Elektroautos haben will. Diese Hand voll Öko-Honks hat aber in Europa und speziell in Deutschland so einen politischen Einfluss, dass die Autohersteller gerade von der Politik an die Kette gelegt werden - gegen den Willen der Autokäufer. Ich denke, die Autohersteller werden demnächst zweigleisig fahren - in Europa gezwungenermaßen die Gesetze einhalten, und für die Exportmärkte weiter Autos bauen, die der Käufer wirklich haben will, und mit denen man Geld verdienen kann. Der Niedergang der Unterhaltungselektronik hatte damals rein wirtschaftliche Gründe, die Autoindustrie wird politisch zugrundegerichtet. Und hier passiert wieder das selbe wie damals - statt sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein und diese zu verteidigen, verehren die Deutschen einen Hazardeur Elon Musk, der in Deutschland schon wegen Konkursverschleppung im Knast säße, und sehen die Chinesen als innovativ, die gerade die dreckigsten Großkraftwerke der Welt in Betrieb nehmen, und sich von der E-Auto-Förderung zurückziehen, weil auch China die Physik nicht auf den Kopf stellen kann.
Gruß Frank
Hätten die Japaner den Markt so fest im Griff gehabt, wäre es Herstellern wie Grundig, Philips oder den ganzen von Thomson geschluckten Marken wie Telefunken oder Dual nicht gelungen, nach dem Weckruf innerhalb von ca. drei Jahren ein voll konkurrenzfähiges HiFi Programm aus dem Boden zu stampfen, was gut getestet und bis in die neunziger Jahre verkauft wurde. Ach ja, bei der "unbedeutenden" Entwicklung der CD waren die Europäer auch entscheidend mit dabei.
Die Deutschen neigen generell zum Schwarzsehen und dazu, ihr eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen. Ich kann mich noch an die frühen achtziger erinnern, als wir uns von ARD und ZDF die Japaner als ein Volk von Nerds präsentieren lassen durften, die uns unsere Rückständigkeit vorgeführt haben. Zur gleichen Zeit kaufte jeder Japaner, der es sich leisten konnte, Haustechnik von Miele, HiFi von Burmester ud Autos von Mercedes. Und in den neunzigern hatten wir dann in Dresden das fortschrittlichste Halbleiterwerk der Welt, und die Asiaten kauften bei uns ein. Die Realität beim Auto sieht heute so aus, dass weltweit abgesehen von ein paar Nerds kein Schwein Elektroautos haben will. Diese Hand voll Öko-Honks hat aber in Europa und speziell in Deutschland so einen politischen Einfluss, dass die Autohersteller gerade von der Politik an die Kette gelegt werden - gegen den Willen der Autokäufer. Ich denke, die Autohersteller werden demnächst zweigleisig fahren - in Europa gezwungenermaßen die Gesetze einhalten, und für die Exportmärkte weiter Autos bauen, die der Käufer wirklich haben will, und mit denen man Geld verdienen kann. Der Niedergang der Unterhaltungselektronik hatte damals rein wirtschaftliche Gründe, die Autoindustrie wird politisch zugrundegerichtet. Und hier passiert wieder das selbe wie damals - statt sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein und diese zu verteidigen, verehren die Deutschen einen Hazardeur Elon Musk, der in Deutschland schon wegen Konkursverschleppung im Knast säße, und sehen die Chinesen als innovativ, die gerade die dreckigsten Großkraftwerke der Welt in Betrieb nehmen, und sich von der E-Auto-Förderung zurückziehen, weil auch China die Physik nicht auf den Kopf stellen kann.
Gruß Frank