Schutzklasse I bei HiFi-Geräten
#1
Hallo zusammen,

dieser Beitrag von Andreas hat mich darauf gebracht, diesen Thread zu eröffnen. Es gibt nämlich auch Trenntrafos gezieht für den Audiobereich bzw. sind das dann so eine Art "Stromstationen", wo Trenntrafo, Netzfilter und Steckdosenleiste in einem Gehäuse untergebracht sind. Überwiegend findet man das im High-End Bereich zu dementsprechenden Preisen. Von einem Vertreter solcher Produkte habe ich mal gehört, dass der Trenntrafo deshalb verwendet wird die Gerätekette "legal" Erdfrei zu machen um so Brummprobleme durch Erdschleifen zu eliminieren, da man ja laut VDE gezwungen sei seine Geräte zu Erden. Das kling ja so noch ganz plausibel.

Nun ja, dachte ich mir, für was soll denn das gut sein, wenn sowieso die meisten Geräte der Unterhaltungselektronik als Schutzklasse II, also Schutzisolierung ausgeführt sind. Die Recherche danach brachte mich zu der Erkenntnis, das es in der Tat Hifi-Geräte mit Ausführung als Schutzklasse I gibt. Auch überwiegend im Hochpreissegment.

Nun stellt sich mir die Frage: Wenn der Erdkontakt solche Probleme verursacht, wieso lege ich ihn dann ans Gehäuse, anstatt auf der Primärseite entsprechend zu isolieren und Schlutzklasse II zu erreichen? Für mich macht das keinen Sinn. Oder welche Vorteile bringt mir ein Schutzleiter?

Ich zumindest habe zu Hause kein einziges Gerät, das man zur Unterhaltungselekronik zählen kann und geerdet ist.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
Geräte der Schutzklasse 1 sind leichter zu konstruieren, zudem ist die Zulassung einfacher und Preiswerter.

Gruß Ulrich
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#3
Es muss ja nicht gleich Schutzklasse I sein.

Manche Geräte der Unterhaltungselektronik Schutzklasse II sind hochohmig mit der Netzspannung verbunden. Man nutzt da gern Entstörkondensatoren, hochohmige Widerstände oder Kombinationen daraus. So können sich durchaus Potentialunterschiede zwischen den einzelnen Massen der Geräte ergeben und störend wirken. Man liest ja häufiger mal, daß das Umdrehen des Netzsteckers Brummen beseitigen kann, was kein Blödsinn ist.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#4
Wie kommt denn das zustande? Das Potenzialunterschiede auftreten können, ist ja klar, aber was hat das genau mit der Steckerpolung zu tun. Ich konnte mir das bisher noch nicht erklären.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#5
Warum man hochohmig mit Netzspannung verbindet?

Am ehesten findet man das anscheinend bei TV und Video. So hat das Gehäuse halbwegs Erdpotential bei Schutzklasse II. Gerade bei Fernsehern mit Bildröhre muss sich ja die aufgebaute statische Hochspannung irgendwo hin verkriechen.
Bei Empfängern wie Radio ist das auch sinnvoll, wenn man die Gerätemasse über einen Kondensator mit wenig Kapazität mit der Netzleitung verbindet. Für Hochfrequenz ist der recht niederohmig, man bekommt so eine HF-Masse, wenn man eine unsymmetrische Antenne anschließt.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#6
Eigentlich spielt es für das Prinzip Brummschleife keine Rolle ob irgendwo reale Kapazitäten oder immer vorhandene parasitäre Kapazitäten (Kabel, Trafo usw.) die überbrückende Ursache sind.
Potenziale die nur irgendwo „herumstehen“ führen nicht zum „Brummen“, in beiden Fällen muss erst der Stromkreis geschlossen werden.
Wenn Erde, der Schutzleiter ins Spiel kommt führt es immer zu einem Ableitstrom, bei Schutzklasse I darf er 3,5mA betragen, bei Schutzklasse II 0,5mA.
Fließt dieser Ableitstrom Richtung Erde/Schutzleiter durch signalführende Verbindungen kann es zu einer Brummschleife kommen.

Gruß Ulrich
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