Spotify im Test
#1
Hallo in die Runde!

Ich hab es einfach mal getan! Ich habe mich bei Spotify angemeldet, und mal in das Gratisangebot reingehört. Die Anmeldung ging ratzfatz, Username eingegeben, Passwort ausgedacht, die Software heruntergeladen und gestartet.

Alles sehr übersichtlich, aber nur in englisch, die Werbung natürlich in Deutsch... Links oben hat man verschiedene Möglichkeiten, Musik zu suchen, heruntergeladene Musik anzuzeigen für den offline-Modus, anderen beim Musikhören zu "folgen", u.v.a.m. Darunter wird das Cover des Albums angezeigt, aus dem das laufende Musikstück, ebenso in einem grossen Fenster in der Mitte des Bildschirms. Rechts oben kann man sein Profil und Account bearbeiten, in den privaten Modus wechseln, damit kein anderer mitbekommt, was man so an Musik hört (wieso sollte das für andere auch interessant sein?) aber wehe, man wählt diese Option! Dann kommt gleich eine harsche Warnung, offenbar will man das nicht wirklich. Ach ja, Updaten kann man auch... In der Fußleiste schließlich die Bedienelemente, ein Button für Start/Stop, vorwärts/rückwärts springen (Wo ist denn der Record-Button? Er fehlt! Das ist eindeutig ein Bug in der Software...).

Womit man ja auch gleich beim Thema wären: Kann man das, was da so streamt, auch gleich am Rechner aufnehmen? Da hätten wir im Angebot den No23-Recorder, Steinberg Wavelab, Nero Wave-Editor, die können alle das aufnehmen, was der Rechner so an seinem Audio-Ausgang anliegen hat. Grundsätzlich zumindest.

Mein erster Versuch einer Aufnahme mit dem Steinberg Wavelab war eine Bauchlandung. Das klingt, als hätte man die Lautsprecher verpolt, beim Druck auf die Mono-Taste am Verstärker erheblicher Lautstärkeverlust. Ha! Aber ich kann doch bei einem Kanal die Phase um 180° drehen! Gesagt, getan. Aber Fehlanzeige, es klingt noch schlimmer, nun klingt es auch noch, als hätte ich einen Zeitversatz zwischen den Kanälen.
Völlig verrückt. Ok, dann teste ich mal mit dem No23-Recorder. Genau der gleiche Schlamassel bei der Wiedergabe der Aufnahme. Den Wave-Editor habe ich mir gleich gespart. Also wenn aufnehmen, dann sind wir natürlich mit unseren analogen Kopierschutzignoranten bestens aufgestellt Wink .

Aber lohnt sich denn überhaupt die Aufnahme aus dieser Quelle? Ich habe einfach mal Sachen aufgerufen, die ich auch hier auf CD habe, und musste schnell feststellen, dass hier deutlich am Klang gekurbelt wurde. Mal abgesehen davon, dass bei komplexen Musiksignalen bei den 160kBit im Gratis-Modus schrille Störsignale ins Ohr beißen (IsaoTomita, Album "Snowflakes are dancing", Titel: The engulfed cathedral), aber das war ja bei so niedrigen Bitraten ja fast zu erwarten, nein, es wurde offensichtlich auch an den Höhen und Bässen gedreht, manche Stücke klingen überspitzt (Tangerine Dream, Album "Exit", Titel "Remote Viewing") und rauschen stärker als im Original. Dazu kommt, dass der Stereo-Klangeindruck so ein wenig an die Stereo-Basisverbreiterung meines seligen GRUNDIG RR1020 erinnert, wenn man sie ein wenig aufregelt hat. Hätte man das denn nicht unterlassen können? Das kommt offenbar dabei heraus, wenn Zeitgeist-Ton"techniker" meinen, ihren Senf beitragen zu müssen. Spotify - das ist Musik vakuumverfiltert und gefrierfrittiert :pinch: .

Bon Áppetit pour les oreilles!
...und Gruß
Jochen

PS: Wenn ich mal nichts Wichtigeres zu tun habe, teste ich mal das Premium-Angebot...
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#2
Spotify sagt mir nichts.

Könntest Du mir und anderen Mitgliedern kurz erklären, was das ist?
Ich nehme an, irgendeine Plattform, um Musik als MP3 herunterzuladen.
Ist das eine Art Tauschbörse für Musik, legal, illegal oder schxxxegal?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
dl2jas,'index.php?page=Thread&postID=158307#post158307 schrieb:Ist das eine Art Tauschbörse für Musik, legal, illegal oder schxxxegal?

Nein, nicht Tauschbörse, sondern Musik-Streamingdienst. Und ganz offiziell und legal und von vielen großen Musiklabels unterstützt.

Ein Arbeitskollege beschallt sich immer am Schreibtisch damit. Ich habe mal ein bisschen im Sortiment blättern dürfen, und die Auswahl an Musikstücken kriegt von mir (natürlich subjektiv und an meinen musikalischen Vorlieben gemessen) eine 3+. Die Qualität kam mir, über ein PC-Headset angehört, sehr gut vor.

Blöd aus meiner Sicht ist, daß man die Musikstücke nicht erwirbt, sondern nur für das Streaming bezahlt. Sprich: Wenn man den Dienst irgendwann kündigt, hat man nichts mehr. (Rein technisch ist es natürlich auch irgendwie möglich, die Stücke herunterzuladen, aber das ist dann nicht mehr legal und verstößt gegen die Nutzungsbedingungen.)
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#4
Timo, besten Dank für die Erklärung, offensichtlich gehöre ich da nicht zur Zielgruppe.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Hallo zusammen!
@Andreas: Ganz grosses Sorry, dass ich mich nicht besser erklärt habe, aber ich war der Überzeugung, dass Spotify & Co. schon einen gewissen Bekanntheitsgrad hätten, besonders bei einer musikaffinen Truppe wie uns Magnetbandfans, da man ja immer nach Futter für unsere Lieblinge sucht. Es werden ja auch unterschiedliche Musikgenres bedient, insofern musst du nicht zwangläufig nicht zu der avisierten Zielgruppe zählen. Ok, bei der Tatsache, dass das Tonmaterial im mp3-Format vorliegt, bekommt mancher Audiophile Zahnschmerzen, aber bei 320kbit/s sollte die Tonqualität doch passabel sein.

@Timo: Im ersten Augenblick fand ich die Tonqualität selbst bei den 160kBit/s gut, und für die Nebenbeibeschallung mehr als ausreichend. Man kann für den "offline-Modus" auch Stücke herunterladen, dann hat man sie auch, aber ob ein Zugriff auf die Musikstücke auch durch andere Programme als das Spotify-Geraffel möglich ist, wird sich möglicherweise noch klären. Einfach werden es die Spotifizierer dem "Piraten" bestimmt nicht gemacht haben

Was ich gestern noch vergaß zu schreiben: Spotify installiert sich so auf dem Rechner, dass es bei jedem Hochfahren sofort und ungefragt startet. Das verlangsamt den Rechner deutlich, und ich habe dann ziemlich genervt das Starten der Software mit "msconfig" unterbunden (ich habe momentan ein System mit 2,6GHz Doppelkernprozessor und 2 GB DDR2-Speicher mit Win XP am laufen).

Was ich wirklich positiv finde, ist die Radiofunktion bei Spotify. Man wählt einen Stil und/oder eine Epoche ( z.B. 70er oder 80er, Rock, Pop) aus, und es kommt eine zufällige Auswahl zu Gehör, und das bei weitem abwechslungsreicher als im normalen Dudelfunk.
Und wenn man mal das Programm unabsichtlich oder aus Eile einfach nur ausklickt, spielt das "Radio" genau da im Stück weiter, wo man abgeschaltet hat.

Gruß
Jochen
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