BASF Chromdioxid SM Tapes nicht neu bespielbar
#1
Hallo,

ich habe mindestens 10 Stück dieser beiden Typen hier.

[Bild: jHWRox5nMy.JPG]

Keine einzige lässt sich auch nur ansatzweise gut bespielen!
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#2
Hallo Herr Akai,

mit welchen Geraet wollten Sie die Baender neu bespielen ?

MFG Ralf
Ich putze hier nur...
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#3
Hallo auch!
Diesen seltsamen Effekt habe ich bei Chrome Maxima auch festgestellt (Ende der 90er gekaufte Exemplare). Pegelverlust Vor-/Hinterband 2-3 dB (bei einem auf Sony UX-S eingemessenen Gerät), vorher waren die Bänder einwandfrei bespielbar. Wenn man den Pegel erhöht, verzerrt es viel zu früh, regelt man Bias auf und verstärkt noch die Höhenanhebung, treibt man den Kopf (oder das Band?) in die Sättigung. Die Chrom Super II machen da (noch) keine Mucken. Getestet wurde auf einem Technics RS-BX404 im Originalzustand, einem getunten RS-B465 und einem RS-BX626 mit Sendust-Kopf, ebenfalls mit getunter Elektronik.
Ein Kumpel von mir, der früher (in den 80ern) nur Akai-Decks besaß, hatte mit BASF IEC-II Bändern allerdings meistens Ärger, mein ITT-Geraffel dagegen lief mit den BASF zu Höchstform auf...

Schon mal mit anderen Geräten probiert?

Gruß
Jochen
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#4
Getestet wurde auf meinem AKAI GX-6.
Ich habe nur noch ein Telefunken Studio 1M. Dort ist es ähnlich. Wobei hier noch ein weiterer kleinerer Höhenverlust auftritt.
Das Band sieht mit bloßem Auge OK aus. Keine Knitter oder Falten.
Es sind bei mir eher 4-5 db Verlust Vor/Hinterband.
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#5
Pegelverlust habe ich bei den beiden BASF Typen auf meinen Akais GX-6 und GX-A5 auch.
Beim GX-95 kann ich sie zwar einmessen, sind dann aber sehr empfindlich gegen Übersteuerung.
Gruß von

Rüdiger
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#6
Es scheint jetzt zu passieren, was zu befürchten war: einige Chromdioxid-Entwicklungsstufen - und zwar eben die relativ frühen - sind nicht besonders stabil, d.h., sie verlieren ihre magnetischen Eigenschaften zumindest teilweise. Wie weit sich das auf vorhandene Aufnahmen auswirkt, lässt sich schwer sagen - wahrscheinlich sind Pegelverluste, die möglicherweise mit einem ebenfalls niedrigerem Rauschen kommunizieren, so dass die Dynamik mehr oder weniger konstant bleibt.

Problem: es gibt kein Labor mehr, in dem man die Magnetwerte zur Zeit der Produktion mit den aktuell vorhandenen vergleichen kann - ausserdem bräuchte man dafür die Datenblätter.

Die CC war, ohne dass sich das jemand eingestanden hätte, eben nicht für die Ewigkeit gedacht, sondern als Enderbraucherprodukt mit nicht garantierter Lebensdauer (... halte mir jetzt niemand anderslautende Werbesprüche vor ...).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#7
Hallo Friedrich,
was die älteren Bänder betrifft, klingt das ja plausibel, aber was ist mit den neueren, Ende der 90er gekauften Chrome Maxima? Ich habe die Lagerbedingungen nicht verändert, andere Chrome Maxima, um 1990 herum gekauft, laufen immer noch super und lassen sich wie neu bespielen, auch alte CR-S II, 1983/1984 gekauft. Waren das Ende der 90er noch echte Chrom oder Chrom-Substitute (ich frag einfach mal, bestimmt wurde das unter "Cassetten-Schätze" schon diskutiert...)

Gruß
Jochen
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#8
Hallo Jochen,

im Lauf der Entwicklung wurde in mehreren Schritten ordentliche Stabilität bei CrO2 erreicht, ich meine, das sei spätestens Anfang/Mitte der 1980er Jahre gewesen. Genaueres würde eine Analyse ergeben, wann BASF welche Patente angemeldet hat, die die CrO2-Stabilität zum Gegenstand haben.

Übrigens: haben Deine Cassetten auf der hinteren Schmalseite eine Seriennummer? Mich würden die ersten drei Ziffern interessieren, da steckt das Produktionsdatum drin. Es gibt hier im Forum einen Thread, in dem ich mich vor Jahren zu diesem Thema einmal ausgelassen habe.

In BASF-Chrom-IEC-II-CCs war immer Chromdioxid-Band drin; zwei Ausnahmen hießen Reference Super (oder Reference Maxima?) mit Eisenoxiden. Und, ohne meinem Ex-Arbeitgeber gegenüber illoyal zu werden: der etwas abfällige Beiklang in dem werbewirksamen Wort "Chrom-Substitute" war technisch nicht zu rechtfertigen, jedenfalls, seit auch die IEC-II-Typen aus Japan genau so wenig rauschten wie CrO2-Spitzenprodukte und in der Aussteuerbarkeit gleichgezogen hatten.

F.E.
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#9
Hallo Friedrich,

hab hier gerade mal in die Schublade gegriffen und eine "Chrome Maxima II 60", mit welcher ich die Tage getestet habe, vor mir liegen: 050514330R .
Eine C90 gleichen Typs und gleichem Problem hat diesen Code: 278714530O

Bei der Gelegenheit habe ich eine "SK CX-90" getestet, die ich als Ersatzteileträger letztens in einem fast nachbarschaftlichen Rewe-Markt gekauft habe, und mich hat es fast umgehauen: Das Band ist absolut brauchbar! Also doch keine Teileträger, die sind ganz normal einsetzbar, laufen auch nicht übermässig laut. Wer hätte das gedacht...

Gruß
Jochen
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#10
Jochen,

leider lässt mich die Suchen-Funktion dieser website im Stich: ich finde die vor einigen Jahren hier eingestellte Decodierungs-Tabelle für die Rückseitenstempel von BAF-Cassetten nicht mehr. An meine Unterlagen komme ich erst Ende des Monats wieder - hoffentlich vergesse ich die Ermittlung des Produktionsdatums Deiner CCs nicht, sonst bitte eine PM zwecks Erinnerung.

F.E.
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#11
Hallo Herr Engel,
meinten Sie diese Aufstellung von Ihnen?:

"Da keine Firmeninteressen mehr dagegen sprechen – dafür jedoch die Interessen von Technikhistorikern und Sammlern -, können heute Informationen über den Code der Produktions-Daten von BASF-Compact-Cassetten veröffentlicht werden. Diese Codierung, eingeführt im Dezember 1978 mit der CC FS LH I, findet sich als 10-stellige Ziffernfolge auf der hinteren Schmalseite der Compact-Cassetten, eingeprägt zwischen den beiden Löschlaschen. Gekennzeichnet – und damit freigegeben - wurden nur Exemplare, die bestimmte Prüfungen bestanden hatten. Neben der präzisen Zuordenbarkeit im Reklamationsfall war dieser Code auch ein gewisser Schutz gegen Fälschungen.

Die Produktionsdaten waren bei der Mehrzahl der BASF-Compact-Cassetten nach folgendem Schema codiert:
Stellen 1 bis 3: Kalender-Tag des jeweiligen Jahres
Stelle 4: Fertigungs-Jahr; nur die letzte Ziffer der Jahreszahl wurde verwendet, das Fertigungs-Jahrzehnt ist anhand des Designs, des Bandtyps usw. zu bestimmen.
Stellen 5 und 6 geben Auskunft über den Fertigungs-Ort. Die Ziffernfolgen 01 bis 29 waren für das Magnetbandwerk Willstätt reserviert. Zulieferer und Auslandsfertigungen hatten folgende Kombinationen:
33 Eurocassetta
30 Hoffmann
31 Schneider
32 Teldec
40 Brasilien
42 USA
43 Venezuela
44 Spanien
(Stand 1980, weitere Kennziffern sind nicht bekannt, können ggfs. anhand eindeutig zuordenbarer Exemplare ermittelt werden)
Stelle 7 kennzeichnet die Konfektionier-Einrichtung, Stelle 8 die Arbeitsschicht, Stelle 9 die Nummern der am Fertigungstag verarbeiten Magnetband-Blöcke.
Stelle 10: hier ist der Bandtyp codiert:
1 ferro LH
2 Chromdioxid
3 ferro super LH
4 ferrochrom
5 chromdioxid super
6 ferro super LH I
7 Metallpigment
(alles Stand Ende 1978, spätere Änderungen und Ergänzungen möglich)

Eine Ausnahme machte die Fertigung in den USA (Bedford, Massachusetts). Die hier 11-stellige Ziffernfolge bedeutete
Stelle 1 die Bandlänge:
3 C 30
4 C 45
6 C 60
9 C 90
1 C 120
Die Stellen 2 bis 5 geben den Kalender-Tag und das jeweilige Jahr an.
Die Stellen 6 und 7 lauten 42 – also Fertigung in den USA (siehe oben).
Stellen 8 bis 10 sind interne Daten.
Die Stelle 11 gibt codiert den Bandtyp an:
1 „D“
2 Chromdioxid
3 LHS
4 Ferro Chrome
5 Super Chrome
6 LHS I
7 Metal-pigment
8 DPS
(Stand Ende 1982)

Bitte zu beachten: dieser Code galt ausschließlich für BASF-Compact-Cassetten. Die Codes anderer Hersteller sind mir nicht bekannt."

Freundliche Grüße
Volkmar
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#12
Hallo,
Ich hab da noch ein paar Methusalem's von BASF speziell die mit dem abgerundeten Fenster haben keinerlei Seriennummern auf dem Gehäuse, das Band glänzt zwar noch gut aber die Qualität ist maßig, Die Mechanik schrapelt und quitscht gerne.

Der nachfolger mit großem bündigen Fenster mit folgende Nummer: 0642105122 klingt schon besser aber da würde ich keine neuen Aufnahmen mehr drauf machen das Band ist nicht so das wahre.

Alles was danach kam ist deutlich besser zb. CR-S II (Nr. 2475075171) und CR-M II (Nr. 2457047181) sind noch top fit, natürlich auch nicht sonderlich hoch aussteuerbar (-3 db) aber die Aufnahmen damals auf einer UHER Miniport und AIWA AD-F350 klingen heute noch hervorragend.

Die Maxima II mit Riesenfenster (Nr. 1649058381) habe ich damals auch schon mit den AKAI GX-75 MK I bespielt aber auch da die maßige Aussteuerbarkeit, Klang und Qalitätsmaßig spitze und das heute noch.

Danach bin ich auf TDK / Thats und Sony Bänder umgestiegen kein Vergleich zur BASF, natürlich passen die Bänder besser zum AKAI aber schon die Aussteuerbarkeit liegt deutlich über 0 db

Mich wundert nur das die neueren BASF Chrom Kassetten an Stelle 10 eine "1" stehen haben.

mfg
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#13
Chromdioxid-Bänder von BASF der Siebziger und Achtziger Jahre waren immer schon geringer aussteuerbar, als von anderen Herstellern. Vermutlich waren die Kassetten schon damals, als sie neu waren, so wie heute. Die ersten brauchbaren Chromdioxid-Kassetten in meiner Sammlung stammen von 1992, nämlich die BASF Chrome Extra II. Auf dessen Einleger steht:

Zitat:
"Die neue Chrome Extra II: Optimierte Chromdioxid-Beschichtung und ultrastabiles "HEAVY DUTY"-Präzisionsgehäuse für kristallklaren Klang und extreme Langzeitstabilität.
Technical profile:
Dynamic 315 Hz 64,5 dB
Dynamic 10 kHz 51,5 dB
Sensitivity 315 Hz -1,0 dB
Sensitivity 10 kHz -1,0 dB
Print through 58,0 dB bei C60
Print through 56,0 dB bei C90
measured according to IEC 94"
Zitatende

Deswegen sind die BASF-Kassetten nicht schlecht. Aber die Qualität wie bei Maxell XL-II oder TDK SA darf man eben nicht erwarten. Wenn man da bis auf +3dB aussteuert, werden bei Wiedergabe genau so +3dB angezeigt und dumpfer klingt auch nichts. Das schafft keine BASF CE II, egal, aus welchem Jahrzehnt sie stammen möge.
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#14
So langsam wird es Albern.
Kassetten die "leiser" oder "lauter" sind, leise/lauter als Qualitätskriterium.
Bin ich hier noch im Bandmaschinenforum?

Gruß Ulrich
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#15
Bei solchen Kommentaren kann man sich absolut sicher sein, dass es sich tatsächlich ums Bandmaschinenforum handelt.
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#16
Hallo Herr Engel,
ich weiß nicht ob ich Friedrich sagen darf, schließlich haben Sie einen nicht gerade unbekannten Namen und Status in der Magnetband-Branche.

Sie schrieben in 005:
"Es scheint jetzt zu passieren, was zu befürchten war: einige Chromdioxid-Entwicklungsstufen - und zwar eben die relativ frühen - sind nicht besonders stabil, d.h., sie verlieren ihre magnetischen Eigenschaften zumindest teilweise. Wie weit sich das auf vorhandene Aufnahmen auswirkt, lässt sich schwer sagen - wahrscheinlich sind Pegelverluste, die möglicherweise mit einem ebenfalls niedrigerem Rauschen kommunizieren, so dass die Dynamik mehr oder weniger konstant bleibt."

Kann ich das so verstehen, das sich für eine eventuelle Neuaufnahme, der Arbeitspunkt verändert, die Aufnahme an sich aber linear bleibt?
Oder zerlegt sich bei diesem Prozess die Chrom-Cassette so sehr, das Aufnahmen ohne Anpassung der Aufnahme- /Wiedergabe Verstärker evtl. sogar der Entzerrung, nicht mehr möglich sind?

Mit freundlichen Grüßen
Volkmar
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#17
Hallo Volkmar,

das forums-übliche "du" gilt auch für die älteren Semester (wie mich).

Besten Dank für das Ausgraben der Code-Tabelle; genau die habe ich nämlich gesucht. Kannst du bitte noch die URL nachtragen?

Zum Problem selbst kann ich momentan wenig sagen ("Urlaub" in Südtirol). Generell ist das Problem, dass es kein Labor mehr gibt, in dem sich die notwendigen Messungen machen (oder veranlassen ...) ließen. Hauptproblem ist ein Recorder mit IEC-Köpfen und variablem Bias UND das dazugehörige Kopfstrom-Messgerät (getrennte Messung von NF- und HF-Strom) sowie ein eindeutig anzeigendes Klirrfaktor-Messgerät - das könnte man zur Not mit einem Analysator-Programm nachstellen. Aber insgesamt erfordern die oben zitierten Messungen nach IEC 94/6 einen beachtlichen Geräte- und Auswerteaufwand.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#18
´
[off topic] @ Friedrich: Urlaub? Wird zuhause Post angenommen?[/off topic]
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#19
Zitat:Manuel postete
Deswegen sind die BASF-Kassetten nicht schlecht. Aber die Qualität wie bei Maxell XL-II oder TDK SA darf man eben nicht erwarten. Wenn man da bis auf +3dB aussteuert, werden bei Wiedergabe genau so +3dB angezeigt und dumpfer klingt auch nichts. Das schafft keine BASF CE II, egal, aus welchem Jahrzehnt sie stammen möge.
Zitat:uk64 postete
So langsam wird es Albern.
Kassetten die "leiser" oder "lauter" sind, leise/lauter als Qualitätskriterium.
Bin ich hier noch im Bandmaschinenforum?
Vielleicht sollte sich Manuel mal mit dem Thema "Einmessen" beschäftigen.


Gruß

96k
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#20
Einen Satz IEC Normköpfe von ALPS habe ich hier. Um den Rest muss ich aber jemand anderes kümmern Wink

Gruß
Michael
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#21
Zitat:96k postete
Vielleicht sollte sich Manuel mal mit dem Thema "Einmessen" beschäftigen.
Vielleicht hätte die BASF einfach bessere Tonbänder herstellen sollen.

Den Rat mit dem "Einmessen" bitte an jeden anderen Forenuser richten, der die selben Erfahrungen gemacht hat, wie ich. Viel Spaß!
Dann messen wir alle unsere zig-tausenden Kassettengeräte weltweit so ein, dass es für BASF passt und alle anderen Chromdioxid-Bänder wie z.B. Maxell, TDK, Fuji, Sony usw. nicht mehr verwendbar sind. :ugly:

Man stelle sich vor, Internet und Forum hätte es vor 30 Jahren auch schon gegeben: Ich kaufe mir ein teures Kassettendeck, gehe ins Forum, sage dort, dass BASF leiser und dumpfer klingt und bekomme zur Antwort, ich soll mein nagelneues Gerät einmessen. Adieu Garantie-Anspruch. Big Grin Nein, so geht das nicht. Der Kassettenhersteller muß schon die passenden Bänder im Sortiment haben und kann nicht verlangen, dass ich erst meine Geräte auf deren Bänder einmesse. Umgekehrt gefragt - welche Kassettendecks harmonierten denn ab Werk mit BASF Chrome Extra II insofern, dass angezeigter Aufnahmepegel = angezeigter Wiedergabepegel? Mir ist noch keines begegnet. Auch das Drehen an BIAS-Reglern usw. nützt nichts.

Übrigens bezweifle ich, dass man es schafft, z.B. ein 1976er-BASF-Chromdioxidband wiedergabeseitig zu einem Pegel von +3dB zu bringen.
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#22
Zitat:Manuel postete
Zitat:96k postete
Vielleicht sollte sich Manuel mal mit dem Thema "Einmessen" beschäftigen.
Vielleicht hätte die BASF einfach bessere Tonbänder herstellen sollen.

Den Rat mit dem "Einmessen" bitte an jeden anderen Forenuser richten, der die selben Erfahrungen gemacht hat, wie ich. Viel Spaß!
Gern! Steht hier im Forum aber schon oft genug.


Zitat:Manuel postete
Dann messen wir alle unsere zig-tausenden Kassettengeräte weltweit so ein, dass es für BASF passt und alle anderen Chromdioxid-Bänder wie z.B. Maxell, TDK, Fuji, Sony usw. nicht mehr verwendbar sind. :ugly:
Das "Einmessen" auf die verwendete Bandsorte ist eine Bedingung für gute Aufnahmen. Gern kann jeder mit einer Kompromisseinstellung viele verschiedene Bänder bespielen, sollte dann aber keine absoluten Qualitätsurteile über Bandmaterial abgeben.


Zitat:Manuel postete
Man stelle sich vor, Internet und Forum hätte es vor 30 Jahren auch schon gegeben: Ich kaufe mir ein teures Kassettendeck, gehe ins Forum, sage dort, dass BASF leiser und dumpfer klingt und bekomme zur Antwort, ich soll mein nagelneues Gerät einmessen.
Genau die Antwort hat man i.d.R. vor 30 Jahren von seinem HiFi-Händler bekommen. Alles andere ist Gebastel.


Zitat:Manuel postete
Adieu Garantie-Anspruch. Big Grin Nein, so geht das nicht.
Meinst Du den gesetzlichen Gewährleistungsanspruch oder irgendeine Herstellergarantie? In der Regel machte die Einmessung der Händler ohne Garantieverlust und das Öffnen des Gerätes zur genauen Einstellung verwirkt auch nicht den gesetzlichen Gewährleistungsanspruch.


Zitat:Manuel postete
Der Kassettenhersteller muß schon die passenden Bänder im Sortiment haben und kann nicht verlangen, dass ich erst meine Geräte auf deren Bänder einmesse.
Man muß für gute Ergebnisse immer einmessen. BTW: Waren die BASF-Bänder nicht näher am Referenzband als die anderen Mitbewerber?


Zitat:Manuel postete
Umgekehrt gefragt - welche Kassettendecks harmonierten denn ab Werk mit BASF Chrome Extra II insofern, dass angezeigter Aufnahmepegel = angezeigter Wiedergabepegel? Mir ist noch keines begegnet. Auch das Drehen an BIAS-Reglern usw. nützt nichts.
Beschäftige Dich doch bitte mal mit dem Thema "Einmessen", dann lernst Du auch die Funktionen der Regler "BIAS", "Rec.-LV" und "EQ" kennen.


Zitat:Manuel postete
Übrigens bezweifle ich, dass man es schafft, z.B. ein 1976er-BASF-Chromdioxidband wiedergabeseitig zu einem Pegel von +3dB zu bringen.
+3dB von was?


Gruß

96k
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#23
Ach 96k, gib es auf. Deine ewigen Unterstellungen, ich würde keine Ahnung vom Einmessen haben, langweilen mittlerweile bestimmt nicht nur mich.
Hab's Dir schon mal gesagt: Such Dir jemand anders für Deine sinnlosen Diskussionsrunden.
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#24
Manuel, der Frage von Ulrich ist sehr berechtigt. Ob du nun Ahnung von Einmessen hast oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Deine Äußerung oben lassen eher vermuten, dass nicht.

Wie wäre es, wenn du dir für das Ignorieren von Grundlagen eine andere Öffentlichkeit sucht?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Zitat:niels postete
Manuel, der Frage von Ulrich ist sehr berechtigt.
Wenn Du 96k meinst, der heißt nicht Ulrich.
Wenn man hier keine Tatsachen mehr schreiben darf - und dass BASF CR II nun mal nicht kompatibel zu vielen anderen handelsüblichen Chromdioxidbändern ist, brauche ich nun wirklich nicht nachzuweisen - dann verabschiede ich mich freiwillig aus diesem seltsamen Forum.
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#26
Wieder triffst du nicht den Kern der Diskussion.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#27
Frank, zu (017):

keine Sorge, außer unserer Katze ist auch noch ein kompetenter Zweibeiner im Haus.

Ansonsten habe ich - hier und heute - nicht den Nerv, nochmals auf die für die Kompatibilität ungemein wichtige IEC 94 hinzuweisen. So schmerzlich das für manchen sein mag: Grundlage jeder CC-Austauschbarkeit sind nun mal die Referenz-Leerbänder. Ich kann mich mangels Unterlagen hier auch nicht darüber auslassen, wer welche Toleranzen in der Bandherstellung (chargenabhängig!) und im Geräteabgleich hat durchgehen lassen - da treffen wir nämlich auf die Urmutter aller Diskussionen über das individuelle Einmessen von CC-Bändern auf individuell eingestellte Recorder. Also: Schluss für heute.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#28
In der Praxis sieht es so aus: Maxell XL-II oder TDK SA kann ich in Telefunken, Technics, Akai, Sharp, Hitachi, Teac, Denon und Grundig-Geräte verwenden, ohne vorher "einmessen" zu lassen und stelle fest: Input = Output. Verwende ich jedoch eine BASF CR II in diesen Geräten, muß man sehen, aus welcher Zeit stammt die BASF-Kassette. Ab 1992 ist der Output nur um 2 dB leiser, als der Input. Ältere Kassetten können noch leiser sein, die Bänder aus den Siebzigern bis zu 6 dB leiser und die Höhen sind auch vermindert.

Hat sich überhaupt schon mal jemand die Mühe gemacht und Kassetten aus drei Jahrzehnten in 20 verschiedenen Geräten miteinander verglichen und Listen erstellt? Dann bitte melden. Ich war kurz nach der Jahrtausendwende einmal so doof und habe mir diese Arbeit gemacht. Big Grin

Wenn jemand noch doofer ist, als ich, und z.B. einen kleinen tragbaren Mono-Kassettenrekorder für DM 29,95 noch aufwändig "einmessen" lässt, dann bitteschön. Ich greife eben lieber stattdessen zu einer Kassette, die auf Anhieb mit dem Gerät harmoniert. Die BASF hätte ja auch solche Kassetten auf den Markt bringen können, wenn sie gewollt (oder gekonnt) hätte. Oder sie hätten im Einleger einen Hinweis drucken können: "Liebe Kunden! Um in den Genuß des vollen Klangumfangs unserer Produkte zu kommen, lassen Sie bitte ihr(e) Kassettengerät(e) von einem Fachmann regelmäßig einmessen."
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#29
Lieber Friedrich, falls du morgen wieder dabei bist:

Die Norm für IEC zwei wurde doch mehrfach geändert?
Wenn ich die Tabelle 33 aus Zeitschichte, 1. Auflage richtig lese wurde BASF TP 18 C 401 R im Jahr 1971 eingeführt.
1982 wurde das Bezugsband auf BASF S 4592 A 182 geändert, gefolgt im Jahr 1988 auf BASF U 564 W. Wobei hier allerdings die Entzerrung nicht mehr geändert wurde.


Manuel:
Von Monorecordern war bislang noch gar nicht die Rede und hat auch nichts mit dem Thema zu tun.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Zitat:niels postete
Manuel:
Von Monorecordern war bislang noch gar nicht die Rede und hat auch nichts mit dem Thema zu tun.
Mit welchen Geräten ist es denn gestattet, eine BASF Chromdioxid SM neu zu bespielen, von der hier in diesem Thema eigentlich die Rede sein soll? (Antwort: Mit all jenen, die darauf eingemessen sind? Big Grin - also auch Monorecorder!)
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#31
Das ist doch Mumpitz!

Es ging darum, dass eine bestimmte Bandtype nicht mehr zu bespielen sei.

Dann bringt du einen unzulässigen Qualitätsvergleich, weil du zwei Bänder ohne Bezugspunkt vergleichst. Und monierst, dass dieser unzulässige Vergleich von Ulrich moniert wird (ja, ich meinte diese Anmerkung von Ulrich, nicht 96k).
Dann kommst du darauf, dass schön dusselig ist, wer seinen "kleinen tragbaren Mono-Kassettenrekorder für DM 29,95" einmisst. Das hat weder mit dem einen noch dem anderen zu tun.

Äußere dich einfach nicht zum Thema "Einmessen", dann ist schon viel gewonnen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#32
Hallo
Ich poltere nur kurz mal rein , bin gerade durch zufall auf dieses Thema gestoßen. Von den Gezeigten BASF Tapes habe ich auch welche und sie Lassen sich in der Tat schlecht neu bespielen. Ich habe 3 120er und 6 90er , ich habe sie nicht übersteuert und nichtb untersteuert bespielt und wenn ich sie im Auto oder Walkman abspiele , habe ich verzerten und übersteuerten Bass und kommt gesang so zischt es etwas bis stark. Ach ja besser ists mit den Orangenen LHs dieser reihe auch nicht , sie schmieren und zirpen in der Mitte

Gruß Andy
Die Welt ist schlecht geworden. Ich nun auch. Aber nicht zu jedem nur zu jedem der mich ärgert ;-)
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#33
Hallo Manuel und weitere Grundlageninteressierte:

die Kompatibilität von Cassetten zu Recordern (und bei Spulengeräten ebenso) ist seit jeher eine Crux.

Vor der Einführung der IEC-Norm (Typ IEC I / II / III / IV) ca. 1982 (?) gab es keine Verbindliche Empfehlung, welcher Recorder zu welcher Cassette "einfach so" passte; viele Recorderhersteller gaben Empfehlungen ab, oft die "Hausmarke".
Sprich: der Recorder wurde (hoffentlich!) auf einen gewissen Bandtyp je Entzerrungsart ab Werk eingemessen, Kompatibilität zu Fremdcassetten und Nachfolgechargen war Glückssache.

Mit Einführung der IEC-Norm besserte sich dies insofern, dass z.B. ein auf IECII eingemessener Recorder mit einer (normgemäßen!) IECII-Cassette recht gut kompatibel sein sollte. Die BASF Cr II sollten dort meiner erinnerung nach recht vorbildlich gewesen sein.
Jedoch wurden auch nach 1982 längst nicht alle Recorder auf IEC eingemessen; sprich: weiterhin gab es Cassettenempfehlungen der Hersteller und Gazetten.

Zum Einmessen (ganz oberflächlich, bitte nicht hauen):

der REC-Level sorgt für einen gleichbleibenden Aufnahme- zu Wiedergabepegel (keine Abweichung Vor- / Hinterband (lauter / leiser).

Der Bias-Regler sorgt für eine Vormagnetisierungsanpassung und somit (vereinfacht gesagt) für dumpfere / spitzere (bestenfalls unveränderte) Höhen hinter Band.

Somit ist ein (von außen) einmessbarer Recorder für einen Großteil der Cassettentypen geeignet und nicht nur auf die "zufällig" voreingestellte Sorte.
Auch für einen einfachen, nur "innen" einmeßbaren Recorder (fast jeder ist von innen einmeßbar) kann ein Abgleich zu einer starken Qualitätsverbesserung führen. :-)

Was Deine Erfahrungen betrifft:
entweder sind Deine Recorder "halt" nicht BASF-Kompatibel eingemessen oder Deine BASF-Cassetten haben tatsächlich ihre Spezifikation verloren.

Grundsätzlich waren sie (wie in vielen Tests nachzulesen) zu Maxell und TDK historisch meist auf Augenhöhe.
Desweiteren haben die IEC-Juroren fast immer BASF zum IEC-Referenzband gekürt!

Gruß
Frank
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#34
Zitat:niels postete
Äußere dich einfach nicht zum Thema "Einmessen", dann ist schon viel gewonnen.
Ich fange mit dem Thema "Einmessen" ja nicht alle paar Wochen an, denn das halte ich wiederum bei einigen Geräten für - wie Du sagst - "Mumpitz".
Zitat:kesselsweier postete
Sprich: der Recorder wurde (hoffentlich!) auf einen gewissen Bandtyp je Entzerrungsart ab Werk eingemessen, Kompatibilität zu Fremdcassetten und Nachfolgechargen war Glückssache.
Genau so ist es! Hallelujah, endlich jemand, der Ahnung hat. Danke! Smile

Abschließend:
Ein Gerät auf eine bestimmte Bandsorte einmessen ist kein Problem - wenn man es kann. Wink Ob es für das jeweilige Gerät sinnvoll ist, darüber sollte man sich jedoch schon etwas Gedanken machen.

Ein kleines Mono-Kassettengerät, ein Kassettenradio oder auch ein sog. "Ghettoblaster" wird bestimmt nicht eingemessen, an diesen Geräten kann man nicht einmal die Aufnahme manuell aussteuern. Big Grin Trotzdem will man als Besitzer solcher Geräte die bestmögliche Qualität erreichen und ich kann nicht bei jedem voraussetzen, dass er oder sie sein Gerät aufschraubt, Service-Anleitungen besitzt und lesen kann, Bezugsbänder besitzt und was man sonst noch dafür benötigt und selber die Einmessung korrekt vornimmt. Weder damals vor 20 bis 40 Jahren, noch heute. Diese Erwartungen sind weltfremd. Vor allem dann, wenn man mit mehreren anderen Markenherstellern wie z.B. Maxell, TDK usw. auch ohne "Einmessen" zu einem deutlich hörbar besseren Ergebnis kommt, als mit BASF. Dann kauft man sich im Supermarkt eben keine BASF und schon ist der Fall erledigt.

Muß man darüber jetzt diskutieren? Ich glaube nicht. Wink
Mir ist es lieber, die Leute machen ihre eigenen Erfahrungen und berichten davon - hoffentlich ohne jedes Mal befürchten zu müssen, dass gleich wieder jemand mit dem "Einmess"-Einwand kommt. Aus einer knapp 40 Jahre alten BASF Chromdioxid SM (um die es hier schließlich gehen soll, alles andere ist Off-Topic!) wird nie eine TDK SA werden, da kann man so viel "einmessen", wie man will. Wer's trotzdem tun möchte - bitteschön, nur zu. Smile Nicht vergessen, von den gewonnenen Erfahrungen zu berichten. Ich habe meine Erfahrungen schon vor x Jahren gemacht und schreibe dazu nichts mehr in einem Forum. Wird mir zu stressig. Wink
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#35
nur ein Wort:
ich habe mit Sicherheit weniger Ahnung als die (soeben noch) Genannten (und Friedrich sowieso), sondern nur Algemeinplätze rezitiert.
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#36
Das genügt ja auch.
Wir sind hier nicht im Wissenschaftsausschuß des europäischen Normungsgremiums für antike Kassettenbandsorten.
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#37
Ich komme gerade nach Hause und frage mich:
Was läuft denn hier ab?

Ich finde das ursprüngliche Thema höchst Interessant!
Die BASF hatte neben der AGFA (Ost/West) wohl unbestritten das größte Know How in Sachen Magnetbandherstellung.
Fehler, die diese Hersteller in der Entwicklung gemacht haben und erst jetzt hoch kommen sind nicht unwichtig.
Lassen sie doch eventuell auch Rückschlüsse auf Probleme mit weiteren Generationen dieser oder anderer Hersteller zu, egal ob Band oder Cassette, egal ob Fe oder Cr.

Zu meiner Schulzeit, so mit 16, hatten die meisten aus meiner Klasse einen Cassetten-Recorder aus deutscher Herstellung. Da war es echt Geil wenn die Zeigerinstrumente bei japanischen Cassetten so richtig schön regelmäßig an den Endpunkt knallten und dann war das ja auch lauter!!!!

Aber war das wirklich ein Qualitätskriterium?
Damals meinte ich und viele Andere: Ja
Heute weiß ich es besser: Nein

Spätestens mit dem Einmessen meiner Tonbandgeräte auf ORWO-Band weiß ich was Einmessen bedeutet.
Hätte ich es nicht getan bzw. in Auftrag gegeben hätte ich immer geglaubt: Die sind nur für das Klo.

Bei den MC verhält es sich genau so: Einmessen!!

Wenn mir, wie in diesem Thread, jemand daher kommt und ständig von seinen dB's auf seiner japanischen Referenzmaschine rumlabert dann geht mir irgendwann der Hut hoch.
Sagt doch die Empfindlichkeit nichts über die Qualität des Materials aus.
Geschweige denn über die Linearität der Aufnahme.
Wenn mich nicht alles täuscht kommt da ja auch noch die Art des Aussteuerungsinstruments hinzu.
VU-Meter oder Peak Meter

Eventuell wird ja auch noch ein Band von 1970 mit dem Band von 1980 verglichen.
Da sind gerade bei der Cassette wesentliche Weiterentwicklungen passiert.
Jeglicher Vergleich ist damit unseriös
(Keiner wird Heute einen Golf 1 mit dem aktuellen Model vergleichen).

Es sei denn man will seinen Recorder z.B. aus den 90ern auf Bedingungen der 70er umrüsten.
Im Download-Bereich dieses Forums stehen so einige AGFA-Ratgeber, z.B. die Entzerrung von... da kann Mann, wenn Man denn will so einige Informationen heraus lesen.

Ich finde es schon wichtig das es eine IEC Norm gibt und das sich die Hersteller von Magnetbändern daran gehalten haben.
Das die BASF sich sehr nahe an dieser Referenz bewegt haben, spricht für sich.
Aus der Historie heraus gerade was die Langzeitstabilität betrifft, habe ich mich vorwiegend für BASF Cassetten entschieden.
Ich will damit aber auf keinen Fall ausschließen, das Hitachi und Matsushita damals ganz ausgezeichnete Cassetten geliefert haben
Besonders Hitachi , hervorragende Bänder und eine ausgezeichnete Langzeitstabilität.
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#38
Hallo Friedrich,
Deine Anfrage aus 016:
Eine Url habe ich leider nicht.
Ich hatte die Liste kopiert und abgespeichert.

Ich bin ein ORWO geschädigter Mensch.
Dort wurden 1994 die Produktionsräume besenrein übergeben.
Wortwörtlich, alle Unterlagen waren weg, lt. Hr. Gill.
Die Herren Winkler und Gill haben es bis 2012 nicht geschafft sich mal zusammen zu setzen!
Sämtliche Unterlagen zur Magnetbandfertigung in Wolfen und in Dessau wurden von Herrn Winkler in 2010 vernichtet.
Damit gibt es keine Geschichte.

Gruß Volkmar
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#39
Zitat:Wickinger postete
Ich will damit aber auf keinen Fall ausschließen, das Hitachi und Matsushita damals ganz ausgezeichnete Cassetten geliefert haben
Hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber ich bin zu neugierig, um nicht zu fragen: Wirklich Matsushita? TDK war/ist doch keine Matsushita-Tochter, oder bin ich schlecht informiert?
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#40
Zitat:Wickinger postete
Wenn mir, wie in diesem Thread, jemand daher kommt und ständig von seinen dB's auf seiner japanischen Referenzmaschine rumlabert dann geht mir irgendwann der Hut hoch.
Falls damit ich gemeint war - ich hatte insgesamt über 20 verschiedene Kassettengeräte aus unterschiedlichen Herkunftsländern sowie unterschiedlichen Herstelljahren im Test, alle Geräte mit - soweit ich es beurteilen kann - Werkseinmessung.

Zitat:Wickinger postete
Da sind gerade bei der Cassette wesentliche Weiterentwicklungen passiert.
Genau, sie wurden z.B. höher aussteuerbar, also lauter. BASF LH z.B. steht ja für "Low Noise" und "High Output".

Zitat:Wickinger postete
Es sei denn man will seinen Recorder z.B. aus den 90ern auf Bedingungen der 70er umrüsten.
Anders gesagt: Man soll sein 90er-Jahre-Kassettendeck auf 70er-Jahre-Bandmaterial einmessen. Wenn man sich gegen so einen unlogischen Vorschlag wehrt, sieht man ja, was dabei rauskommt.

Ein 70er-Jahre-Band wird nie so hoch aussteuerbar sein, wie ein neueres, besseres Band. Darum gab es ja all die Weiter-Entwicklungen. Sonst hätte man 50 Jahre lang BASF LGS in die Kassetten verbauen können, wenn man nur durch "Einmessen" alles verbessern kann.
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#41
Zitat:Wickinger postete
Ich komme gerade nach Hause und frage mich:
Was läuft denn hier ab?

Ich finde das ursprüngliche Thema höchst Interessant!
Die BASF hatte neben der AGFA (Ost/West) wohl unbestritten das größte Know How in Sachen Magnetbandherstellung.
Fehler, die diese Hersteller in der Entwicklung gemacht haben und erst jetzt hoch kommen sind nicht unwichtig.
Lassen sie doch eventuell auch Rückschlüsse auf Probleme mit weiteren Generationen dieser oder anderer Hersteller zu, egal ob Band oder Cassette, egal ob Fe oder Cr.
Auch ich fragte mich ..........

Doch zurück zum Thema.

Ich habe noch einige OVP Chromdioxid Super II mit großem und kleinem Fenster aus dem Jahre 85 diese Bänder sind nach Calibrierung problemlos mit dem GX-75 MKI bespielbar auch mit Pioneer CT-S710 mit Super auto BLE und anderen dieser Serie die noch kein SONY IC als Record Equilizer hatten, übrigens auch mit den meisten neueren Geräten die eine manuelle Pegel- und Biaskalibrierung hatten.

Die Ergebnisse sind durchweg einwandfrei auch mit Dolby B und C , Aussteuerbarkeit bis knapp 0 db darüber sollte mann nicht gehen.

Und ich sage es nochmal Klanglich Mechanisch gibts bei BASF nix zu mäkeln, ich habe bis heute keinerlei Verschlechterung feststellen können abgesehen von den erwähnten Problemchen bei den im Titelpost abgebildeten Chromdioxid mit kleinem Fenster aus den Jahren 79-80.

Die BASF Metal IV 120 aus dam Jahre 82 spielt bis heute noch exzellent.

mfg
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#42
... Fragen stelle ich mir auch, z. B. was Lautstärke bzw. Wiedergabepegel mit Qualität zu tun haben könnte :-)

... und auch ich bin im Besitz einer nicht unbeträchtlichen Menge originalverpackter BASF Cassetten aus den Mittneunzigern:

- BASF Chrome Maxima CM II,
- Reference Maxima TP II usw.

Aus den 1980ern befinden sich Unmengen von BASF-Tapes aus meinem alten Bestand und aus dem meiner Freunde, die schon da ihren Dienst taten, bevor sie bei mir entsorgt wurden und für Neubespielungen bereit standen bzw. stehen:

- Revox Chromium (von 3/1982)
- BASF CR-S II (von 1983/84/85)
- BASF Chrome Maxima II (von 6/1990)
- BASF Chrome Super II (von 9/1991)
- BASF Chrome Maxima CM II (1994)
- Reference Maxima TP II (1994)

Alle lassen sich problemlos von meinen beiden Revox B215 einmessen und bespielen. Der Vergleich zwischen Original und Kopie ist mit den entsprechenden Einschränkungen nicht wahrnehmbar. Bespielte Bänder weisen auch keinen Pegelverlust auf. Der aufgesprochene Pegel entspricht dem der Aufnahme Vorband.

In der Tat lassen sich einige der BASF-Bänder nicht ganz so hoch aussteuern, wie z.B. Sony oder TDK. Wie es garlock zuvor schrieb: über knapp 0 db sollte man den Pegel nicht aussteuern. Aber das tut der Qualität ja bekanntlich keinen Abbruch, dafür rauschen diese Bänder weniger.

Alle meine Bänder wurden (und werden) am Ende jeweils für 10 Sekunden mit einem Testton (400Hz oder 1 KHz) zwischen -9 und 0db bespielt, je nachdem, wie ich es gerade für sinnvoll hielt. Ein dramatischer Pegelverlust über die Jahre ist in der Regel nicht feststellbar. Bei allen Bändern (auch von denen japanischer Hersteller) kann es sein, dass der Pegel nach all den Jahren um vielleicht um -1 bis -2db abweicht. Aktuell bin ich nicht in der Lage, dass zu überprüfen, da ich z. Zt. in Cairo arbeite. Aber ein eventueller Pegelverlust in dieser Größenordung ist für mich vollkommen unbedeutend und bei allen Bändern mehr oder weniger typisch.

(Textedit: Rechtschreibkorrektur)
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#43
Neugierig durch die sehr kontroversen Erfahrungen und Meinungen habe ich mir heute erlaubt, die beiden im Eröffnungsposting abgebildeten Cassettentypen, die sich natürlich auch in meinem Fundus finden lassen, mittels dem mir als stolzem Besitzer gehörenden Revox B 710 MKII-Deck zu testen.

Fazit:
Keine nennenswerten Unterschiede zwischen Vor- und Hinterband bzw. Pegelanzeige. Eingespeistes Signal: Testtöne und Musikbeispiele einer Test-CD, herausgegeben von der Zeitschrift AUDIO von 1989.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#44
Ich habe jetzt auch mal unterschiedliche BASF Cassetten miteinander verglichen und die sind völlig unterschiedlich, vor Allem kann man nicht Cassetten nach DIN mit denen nach IEC vergleichen. Aber das mit maxell XL II und TDK SA ist ja wohl totaler Blödsinn.

Seit den 80ern ist die TDK SA für die meisten japanischen Gerätehersteller die Referenz. Ein Großteil ist auf die von Werk aus eingemessen. In vielen Gebrauchsanweisungen wird aber auch auf maxell UD-XL II oder XL II hingewiesen. Trotzdem ist es schwierig die passende Cassette zu finden, weil die Bänder sich teilweise jährlich verändert haben - nicht nur im Design - Wenn die Geräte auf dem Markt waren, waren sie höchstwahrscheinlich noch auf die Vofgängerbänder eingemessen.

Mag ja sein, dass da bei japanischen Bändern augenscheinlich der gleiche Pegel rauskommt, das liegt aber doch nur an der Sättigung. Die ist bei den Substitutbändern halt höher, dafür rauschen sie aber auch lauter und der Dynamikbereich sollte bei BASF und den japanischen Modellen ungefähr gleich sein. Ich kriege die BASF Bänder auch nicht in den roten Bereich und trotzdem klingen sie richtig eingemessen nicht schlechter, als die japanischen Cassetten.

Die BASF CS II ist vom Biaspegel wohl am neutralsten, wenn ich den Bias am GX75 auf Mittelstellung stelle (also TDK SA nach Werk), sind im Kalibrierungsmodus beide Balken - Bias und Level - gleich lang, nur eben zu weit unten. Macht aber in einfachen Geräten ohne Einmesshilfe irgendwie auch wieder Sinn, wenn ich damit nämlich die gewohnten +2 oder +4 dB aussteuere bekommt die CS II ihren Sicherheitsabstand um nicht zu verzerren, weil der Pegel auf dem Band dann ja automatisch geringer ist, die Aufnahme wird trotzdem recht neutral, allerdings eben mit etwas weniger Pegel, der Nachteil ist, dass dann Dolby nicht funktioniert. Dafür braucht man dann eben die korrekte Einmessung und das Wissen, dass man mit BASF in der Aussteuerung etwas vorsichtiger sein muss.

Die BASF Cassetten verhalten sich im Pegel (meinen Erfahrungen nach) etwas anders als Chromsubstitutbänder, ab einem gewissen Pegel sind Verzerrungen bei der Aufnahme noch nicht unbedingt hörbar, der Pegel fällt aber hinterband etwas ab, als würde das Band einen "natürlichen" Limiter eingebaut haben. Wenn ich merke, dass ich mich in dem Bereich befinde senke ich den Pegel wieder so weit ab, bis Vorband und Hinterband wieder die gleiche Anzahl an Segmenten aufleuchtet. Diesen Effekt habe ich auch bei anderen echten Chromdioxid Cassetten beobachtet, z.B. AGFA (Die Bänder sind ähnlich gut, wie die von BASF, wenn sie sich nicht auflösen).

Die DDR Cassetten sind völlig durchwachsen, manche sind genau so gut zu bespielen, wie die ausm Westen, andere haben ne beschissene Gehäusekonstruktion und haben schon beim Zeitpunkt des Neukaufs nicht richtig funktioniert. Ich bin mit meinen 26 Jahren zu jung, um das selbst herausbekommen zu haben, noch dazu komme ich aus Hessen, aber es wurde mir von vielen Usern im HiFi Forum bestätigt, die die DDR erlebt haben. Ich habe viele gut erhaltene ORWO Cassetten, die auch ordentlich funktionieren. Auch einige Kaufcassetten von AMIGA sind in meiner Sammlung und die klingen eigentlich durchweg gut und laufen auch ordentlich, obwohl das ja alles ORWO Bänder sein müssten und auch ORWO Gehäuse... Man sieht anhand der oft aufgedruckten Datumsstempel, wie oft sich die Optik verändert hat, weil wahrscheinlich immer das Material verwendet wurde, was halt grad da war, so kann man dann auch die häufig wechselnden Qualitätsstufen der Bänder erklären. Die fest einzumessen ist jedenfalls sehr schwierig. Der Arbeitspunkt ist häufig anders, auch wenn die Cassetten die gleiche Typenbezeichnung haben.

Mit BASF habe ich allerdings auch gewisse Schwierigkeiten. Chromdioxidbänder sind wohl recht unproblematisch, sowohl die ältesten von Anfang der 70er, als auch die letzten aus den 90ern (soweit ich weiß haben die mitte der 90er auch auf Chromsubstitut umgestellt, spätestens seit EMTEC) scheinen langzeitstabil zu sein. Bei den Ferrobändern ist das etwas anders. Die Ferro Extra kann man zwar bereits in den 70ern bis in die absolute Sättigung treten (teilweise habe ich auf dem GX75 bis zu +6 dB ohne hörbare Verzerrungen erreicht), allerdings habe ich da schon mehrere Modelle wo das Band anfängt zu quietschen oder übelst zu stauben (betrifft alle LH Ausführungen bis in die frühen 80er).

Sowohl bei Typ I als auch bei Typ II Cassetten von BASF habe ich bei Modellen aus den 70ern mit Schlitz und mit rundem Fenster Schwierigkeiten mit dem Azimuth. Im verwendeten Deck klingt die Cassette Super, in sämtlichen anderen Geräten ist entweder A oder B Seite nicht hörbar, weil der Azimuth total verstellt zu sein scheint. Das Problem habe ich sowohl im GX 75, als auch mit 2 Kopf Geräten beobachtet. Merkwürdig finde ich das vor Allem beim GX 75, weil bei Doppelcapstanen ja eigentlich der Andruckfilz ausser Kraft gesetzt wird, wäre er daran Schuld würde das Verhalten in einfacheren Decks ja anders sein, also muss es ja wohl irgendwas mit dem Band zu tun haben.

Ich habe in vielen älteren BASF Cassetten wo die Bänder nicht mehr brauchbar waren, das Gehäuse aber noch schön, das Band durch neues aus TDK D oder TDK SA ersetzt. Bei TDK SA habe ich dann ausprobiert, wie weit ich den Bias drehen muss um bei einer Equilisation von 120 Mikrosekunden eine korrekte Wiedergabe zu erzielen, indem ich das GX75 an meine GX 747 angeschlossen und die Chromlaschen der Cassette bei der Wiedergabe abgeklebt habe, damit sie das Deck als Normalband erkennt. Aufgespielt habe ich Sinustöne und dann die Pegelanzeige der GX 747 beobachtet, bei der Aufnahme Kleber ab, bei der Wiedergabe Kleber dran, bis vor und hinterband auf der Pegelanzeige der GX 747 identische Werte angezeigt haben. So habe ich dann auf Chrom Position aufgezeichnet, danach das Band samt Andruckfilz und Abstandsfolie in eines der alten LH Gehäuse gesetzt, sogar der Dolby Pegel scheint so zu stimmen, die Aufnahmen klingen auf Typ I wunderbar. Mit den neuen Bändern jedenfalls habe ich keine Schwierigkeiten mit Azimuthfehlern, es muss also an den alten Bändern liegen und nicht am Gehäuse. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Ein anderes Problem der echten Chromdioxid Bänder ist ein ziemlich krasses Doppeln. Das tritt schon kurz nach der Aufnahme ein. Es hieß mal irgendwo das seien elektrostatische Aufladungen und durch hin und her Spulen würde man das weg bekommen, kann ich nicht sagen, ich habe den Dopplereffekt bei jeder BASF Chromdioxid Cassette und bei Chrome Maxima scheint er am schlimmsten zu sein (vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein), das habe ich bei japanischen Bändern in der Tat nicht. Probleme kriegt man bei CS II und CM II sowieso mit der Präsenzkurve, weil das Doppelschichtbänder sind, weshalb die oberen Höhen immer ein wenig beschnitten wirken, das empfinde ich aber nicht als tragisch, für perfekte Ergebnisse braucht man aber eigentlich ein Deck mit 3 Messpunkten, das nur die Wenigsen besitzen.

Trotzdem, absolut JEDE Cassette braucht ihre Einmessung und XL II ist ganz anders als SA, in der Sättigung nicht, aber im Bias, XL II sollte bei SA Einmessung entweder dumpfer oder heller klingen, ich weiß es grad nicht aus dem Kopf und habe keine XL II zur Hand, nur XL II-S und die ist wieder ganz anders. Und es stimmt schon, man kann mit jedem einfachen Cassettendeck und jeder einigermaßen brauchbaren Cassette subjektiv gute Ergebnisse erzielen auch ohne Einmessung, aber man erreicht nie das Optimum der Cassette und alles Andere ist einfach gelogen, der Unterschied fällt aber bei nem 2 Kopf Deck auch nicht so auf, weil man die Aufnahme nicht direkt vergleichen kann, nur arbeitet Dolby grundsätzlich nicht richtig, wenn die Einmessung nicht 100%ig richtig ist, dann kommt es vor Allem bei Dolby C zu üblen Pumpgeräuschen und das macht einfach keinen Spass, ohne Dolby ist das nicht so wichtig.

Die guten Ghettoblaster, Radiorecorder und Cassettenrecorder haben alle die Möglichkeit im Inneren auf Cassetten einzumessen, Geräte von JVC, Sharp, AIWA etc. erreichen im Cassettenteil sogar HiFi Werte (Beispiele: JVC RC-M70, Sharp GF777 oder WF939/940).

Für unterwegs sind mir aber auch die japanischen Cassetten lieber. Zuhause spielt es keine Rolle wie hoch der maximale Pegel der Cassette ist, aber in Autoradios, Ghettoblastern oder Walkmans ist es gut, wenn die Aufnahme so laut wie möglich ist, sonst ist ganz schnell der Volume Regler auf Max und es geht nicht so laut, wie es gehen sollte.

LG, Tobi
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#45
Wegen der drei Messpunkte, eigetlich jedes Pioneer mit Super BLE mißt mit drei Frequenzen nur die neueren Modelle mit Sony Chip im Aufnahmezweig reagieren allergisch bei zu starken Pegeldifferenzen vor- hinterband und bringen ne Fehlermeldung beim einmessen.

mfg
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#46
Lieber Tobi,

erst einmal: die Tonart „ist ja wohl totaler Blödsinn“ und „alles Andere ist einfach gelogen“ ist hier im Forum zu Recht verpönt, und wenn jemand zuerst vor seiner Tür zu kehren hat, besonders unangebracht.

Zunächst: die IEC 94 ist auf Basis der in die DIN (45 513?) eingegangenen Erkenntnisse abgeleitet; geichwertig mit der englischsprachigen (internationalen) Ausgabe der IEC 94 gibt es eine deutschsprachige DIN IEC 94.

In IEC 94 sind für den CC-Bereich (primäre) Referenzleerbänder definiert, deren erste Aufgabe es ist, die Produktion der CC-Bänder zu vereinheitlichen; dies gilt für jeden Band-Hersteller, der nicht gerade Exoten produzieren will. Zweiter Zweck der Referenzleerbänder ist, Recorder auf kompatible Werte einzustellen (d.h. Arbeitspunkt, Aufnahmeentzerrung, Empfindlichkeit – dies u.a. wegen Dolby). Für diesen Zweck können Hersteller auch interne Bänder (sogenannte sekundäre R.) einsetzen, die natürlich in allen kompatibilitätsbestimmenden Parametern mit der Primär-Referenz übereinstimmen müssen (die Primär-Bänder sind eigens ausgesucht, von den nationalen Normgremien abgenommen und auch deswegen besonders teuer). Je nach dem Stand der technischen Entwicklung wurden in größeren Abständen neue Referenzleerbänder kreiert.

Zugegeben, das ist weder allgemein bekannt noch besonders verbraucherfreundlich, aber nicht zuletzt auf dieser Basis hat das CC-System seine weltweite Verbreitung gefunden. Zweites Bein der Normung sind die Bezugsbänder: zum Einstellen des Wiedergabepegels und des Wiedergabe-Frequenzgangsgangs, also der Wiedergabe-Entzerrung.

Tobi, deine Aussage „Seit den 80ern ist die TDK SA für die meisten japanischen Gerätehersteller die Referenz“ ist also nur insofern richtig, als die SA eben besonders dicht am Referenzleerband IEC-Klasse II gelegen haben mag. Das bekannte Qualitätsdenken der japanischen Industrie – u.a. möglichst enge Einhaltung der Toleranzen – hat da unbedingt Früchte getragen.

Konsequenz (auch auf andere Beiträge zu diesem Thema gemünzt): normgerechtes Einmessen des Recorders setzt ein Referenzleerband voraus; wer auf ein bestimmtes Kassetten-Exemplar einmisst, kompensiert nur dessen Abweichungen vom Referenzleerband. Er darf sich nicht wundern, wenn er auf ein anderes Band wieder neu einmessen muss, weil dessen Toleranzen in der anderen Richtung liegen als die seiner subjektiven Referenz – oben habe ich das als „Urmutter der Diskussion“ bezeichnet. Und bitte daran denken: Cassetten waren ein Massenprodukt, ihre Eigenschaften und insbesondere Toleranzen sind aussagekräftig nur mit statistischer Produktionskontrolle zu erfassen (und bekanntlich sagt die Statistik nichts über den Einzelfall aus). Anders wären die Dinger nicht zu bezahlen gewesen.

„…das liegt aber doch nur an der Sättigung…“: ist dir klar, dass damit nicht die maximale Aussteuerbarkeit (definiert durch Klirrfaktor k3 von 3 %) gemeint ist, die erfahrungsgemäß etwa 4 dB unter der Sättigung liegt, bei der das Band etwa 12 % Klirrfaktor produziert? Ich mache mir hier nicht die Mühe, Grundbegriffe definieren zu wollen, da sei Wikipedia vor.

Die Einstellungen deines GX 75 in allen Ehren, aber sie lassen sich nicht auf andere Recorder übertragen. Und, bitte, was ist „Biaspegel“, wenn im gleichen Satz „Bias und Level“ auftauchen?

Die Azimutjustage (die Schreibweise „azimuth“ ist a) englisch und b) falsch, weil das Wort aus dem Arabischen abgeleitet ist, nicht aus dem Griechischen) ist ein ganz heikles Kapitel. Die Präzision beim Kunststoff-Spritzguss war bis – na, so Anfang der 1980er Jahre – noch nicht so weit, dass das Band immer optimal geführt wurde (ein Verstoß gegen das technisch Naheliegende, nämlich dem Gerät die Bandführung anzuvertrauen, nicht dem Kunststoffgehäuse); damit muss man einfach leben, schließlich ging der Frequenzgang der ersten Recorder kaum über 8 … 9 kHz hinaus, und da spielte der Azimut noch nicht seine spätere Rolle. Schließlich kommt es sogar auf die Lagerung des CC-Gehäuses im Gerät an.

Richtig präzise (und zwar reproduzierbar!) war genaugenommen nur die BASF-Messkassette „Azimuth Mechanism“ in Vollmetallausführung, aber die kostete leider um die 1500 DM (zusammen mit der zweiten, dem Mechanical Mechanism, gar DM 3000) und hatte leider, leider fast keine praktische Bedeutung mehr.

Und nun zum Dopplereffekt – nein, sieh lieber bei Wikipedia nach, gemeint ist hier offensichtlich der Kopiereffekt bzw., als Messgröße ausgedrückt, der Kopiereffekt. Mach’ dir bitte klar: bei gleichem Wert für die Kopier-dämpfung wird bei der rauschärmeren Kassette das kopierte Signal subjektiv immer lauter erscheinen, weil es, so die schöne Beschreibung, eben „weiter aus dem Rauschen herausguckt“.

Damit dieser Beitrag nicht vollends aus den Fugen gerät, verzichte ich auf Weiteres zum Thema Tiefen- und Höhenaussteuerbarkeit: die unterschieden sich bei der Mehrzahl der CC-Bänder Klasse I und II um rund 12 dB (315 Hz gegen 10 kHz). Die Konsequenzen male sich jeder aus. Hinweis: bei digitaler Aufzeichnung gibt es diesen Unterschied nicht!

Soweit meine Beschäftigungstherapie an einem total verregneten Südtiroltag. Lasst euch den Spaß an der CC nicht verderben, auch wenn ich meine, dass dieses Pferd schier zu Tode geritten ist und man nur noch die subjektiv wichtigsten Aufnahmen in ein Digitalformat transkribieren sollte.

F.E.
Edit 19.10.2012: der Unterschied der Aussteuerbarkeit zwischen 315 Hz und 10 kHz ist - realistisch - 16 dB. 12 dB ergeben sich, wenn man die Sättigung (also nicht die Aussteuerbarkeit) bei 10 kHz zugrundelegt.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#47
Das heißt also, deiner Meinung nach sollte jedes Cassettendeck nach einer IEC Messcassette eingemessen sein und dann muss man halt mit den Unterschieden zwischen den einzelnen Bändern leben und kommt nie auf ein bestmögliches Ergebnis, weil die Einmessung auf ein bestimmtes Band nicht normgerecht wäre, es sei denn das Cassettendeck hat einen Einmesscomputer?

Dann könnte man Dolby, dbx oder HighCom ja nie richtig nutzen.
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#48
So. Ich melde mich mal wieder. Hatte das Thema fast vergessen.

Die mit dem grünen Etikett haben alle die gleiche Nr. 2649055212 (2 davon haben gar keine Nr.)
Die "silbernen" haben gar keine Nr.

Die 9 an vierter Stelle bedeutet also 1979?
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#49
... wieder zurück vom Job und zum Entspannen mit dem alten Krempel befaßt :-). Hier also meine Cassetten überprüft auf Pegelverluste bei Cassetten. Alle Cassetten wurden 2005 neu bespielt. Es handelt sich um gebrauchte Cassetten. Alle Cassetten wurden mit Revox B215 MKII aufgenommen und aktuell mit diesen wiedergegeben. Die Revox B215 verfügen über einen Einmesscomputer. Jede Cassette wurde also vor Neubespielung automatisch eingemessen. Die Überprüfung der Cassetten erfolgte immer auf zwei dieser Geräte. Beide Geräte werden regelmäßig von Revox gewartet. Die letzte Überprüfung fand Anfang des Jahres statt. Alle Meßprotokolle waren ausgezeichnet.

Die Pegelanzeige auf diesen Geräten zeigt in vollen db-Schritten an, minimalere Differenzen können also nicht genau erfaßt werden. Die RTWs blieben im Studio. Zum Vergleich habe ich auch noch einige TDK und Maxell laufen lassen.

Bei den meisten Cassetten, egal welchen Fabrikats, schwankte die Anzeige leicht zitternd um +/- 1db. Hier darf nicht vergessen werden, dass alle Testtöne nur am Bandende/ -anfang gemacht wurden und die Bänder hier leichte mechanische Unregelmäßigkeiten zeigen.

- TDK SA-C90 (1979), Testton 400Hz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- BASF CR-S II (von 7/1984), Testton 400Hz bei -8db: kein Pegelverlust
- BASF CR-S II (von 11/1985), Testton 400Hz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- TDK SA 90 (von ca. 12/1985), Testton 400Hz bei -2db: schwankend um +/-1db
- Maxell XL II 90 (von ca. 06/1986), Testton 400Hz bei -2db: schwankend um +/-1db
- TDK SA X 90 (von ca. 12/1986), Testton 400Hz bei -2db: kein Pegelverlust
- TDK SA 90 (von ca. 12/1987), Testton 400Hz bei -4db: kein Pegelverlust
- TDK SA 90 (von ca. 1989), Testton 400Hz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- BASF Chrome Super II (von 9/1991), Testton 400Hz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- BASF Chrome Super II (von 7/1992), Testton 400Hz bei -4 db: -1db Pegelverlust
- BASF Reference Maxima TP II (von 4/1994), Testton 400Hz bei 0db: kein Pegelverlust
- BASF Chrome Super II (von 1/1995), Testton 400Hz bei -4 db: kein Pegelverlust
- BASF Chrome Super II (von 11/1996), Testton 400Hz bei 0db: kein Pegelverlust

Wie meine kleine Meßreihe zeigt, kann man bei meinen Aufnahmen nicht wirklich von Pegelverlusten sprechen. Bei mir ist also alles im grünen Bereich.

Und ja, alle diese Cassetten werden immer noch von mir bespielt und zeigen dabei keine Alterungserscheinungen.

Textedit - und Ergänzungen
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#50
Zitat:Olllafff postete
- TDK SA-C90 (ca. 1979), Testton 400MHz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- BASF CR-S II (von 11/1985), Testton 400MHz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
- TDK SA 90 (von ca. 1989), Testton 400MHz bei 0db: schwankend um +/- 1 db
Mit welcher Bandgeschwindigkeit schaffst Du 400MHz?


SCNR

96k
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