Titelmarkierungen bei DAT - Cassetten
#1
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Vor einiger Zeit konnte ich einen Posten 2 GB- Streamercassetten sehr günstig kaufen. Laut Datenblatt ist das Bandmaterial identisch mit dem in Audio- DAT´s- das wurde hierzuforen auch behandelt.

An Geräten nutze ich hauptsächlich Sony PCM500 und DTC55.

Allerdings habe ich ein Problem mit dem nachträglichen setzen von Titelmarkierungen. Speziell bei klassischem Material werden nach längeren pianissimo- Passagen Markierungen gesetzt, bei kurzen Pausen zwischen Sätzen oder nach Moderation nicht; dies ist aber durch die Pausenlänge bzw. den Pegel vorgegeben und kein Fehler. Die Titelmarkierungen korrigiere ich dann nachträglich manuell.

Nun kommt das Problem: Mitunter werden neu gesetzte Markierungen gar nicht geschrieben, obwohl im Display die "WRITE"- Meldung erscheint und die bis dahin gültige Titelnummer durch " --" ersetzt wurde. Löschen von Markierungen funktioniert ohne Probleme. Wird aber die neue Markierung geschrieben, kommt das große Wundern bei der "Renumber"- Funktion. Teils wird alles richtig neu numeriert, oft aber wird nach dem Zufallsprinzip numeriert- nach 15 Minuten Programm mit maximal zwei echten Titeln zählen die Geräte 15, 20, ja 40 Titel. Das passiert nicht unbedingt am Anfang der Cassette, sondern gerne auch mittendrin.

An Gerätefehler mag ich nicht glauben, vier Geräte dürften nicht den gleichen Fehler haben, zumal drei davon in diesem Jahr überholt wurden und der PCM500 kaum Stunden hat und ebenfalls vor dem Verkauf durchgesehen wurde.

Also doch ein Cassetten- Problem? Früher habe ich schon ohne Probleme Datenbänder verwendet, aber seit ich Digitalradio habe, zeichne ich wieder häufiger Radiosendungen auf.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Meinung zu diesem Problem?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Frank,

an derartige "Renumber"-Probleme erinnere ich mich noch deutlich; weniger deutlich daran, dass und ob sich das Problem bei erneutem "Renumber" nach einem "cold reset" - also Gerät ausschalten und 15 s warten - meist erledigt hatte. Garantie auf diesen Tipp: keine!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Frank, ist beim neu setzen von Markierungen der Abstand zwischen zwei Markierungen stets groß genug? Beim Pionieer D-05 müssen z. B. 30 Sekunden (wenn ich mich richtig erinnere) im Standard-Play zwischen den Track-Markierungen sein, weil sonst im Suchlauf eine Markierung zwar den "Stop"-Impuls auslöst, das Band aber bis zur nächsten Markierung durchrauscht.

Könnte dies zumindest einen Teil des Problems erklären?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
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...nee, nee, die Abstände liegen weit über dem Minimum, oft sogar bis 15 Minuten.

Und wie gesagt, es werden ja willkürlich Markierungen gesetzt, wo nie welche waren. Das passiert beim Senkel nicht Wink.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Werden die nachträglichen Titelmarkierungen mit dem ursprünglichen Aufnahmegerät vorgenommen?
Waren das neue (leere) oder gebrauchte (bespielte) Kassetten?
DATs benutzen leider den Subcode nicht einheitlich.

Gruß Ulrich
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#6
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Nein, es wurden nicht immer die gleichen Geräte benutzt. Aus Mangel an koaxialen Ein- und Ausgängen am Verstärker ist ein Sony DTC57 optisch direkt mit dem Sat- bzw. Kabelempfänger verbunden. Abhören und numerieren geschieht i. d. R mit einem Sony PCM500; allerdings habe ich -eben wegen möglicher Inkompatibilitäten- auch das Aufnahmegerät versucht. Geändert hat es nichts.

Die DDS- Cassetten sind neu und unbenutzt, es war ein Posten, der verramscht wurde, weil im Datenbereich die Speicherkapazität der 60m- Bänder mittlerweile unzureichend ist. Laut den Datenblättern von Sony ist das Bandmaterial bei Daten- und Audio- DAT´s identisch, zumindest bei den 60m bzw. 120- Minutenbändern.

Vor der Erstbenutzung spule ich die Cassetten einmal vor und zurück. Dabei ist mir aufgefallen, dass teilweise der Timecode vorhanden ist, bei anderen Cassetten wurde die Zeit nicht angezeigt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Hallo,
Wenn neue DAT-Cassetten beim Umspulen in einem intakten Recorder (auch nur sporadischen) "Timecode" - hier: besser Absolutzeit, von mir aus auch Rec.-Time/Datum, denn ausgewiesene Pro-Timecodes gibt es je nach Maschine (z.B. PCM70x0) auch noch im Subcode - anzeigen, sind sie nicht neu.
Sind sie wirklich, wirklich neu (aus verschweißter Verpackung) ist der Recorder nicht i. O. .
Menschen, die DAT-Recorder "warten" gibt es übrigens viele.
Trau, schau, wem.
Ich würde hilfsweise zunächst mit allen Geräten kurze Aufnahmen machen und die jeweilige Fehlerrate dann bei Wiedergabe über den PCM R500 (der kann das) anzeigen lassen. Ich gehe nach Deiner Schilderung hier von ganz erheblichen Auffälligkeiten aus. Auch der R 500 selbst ist aber nicht unbedingt unverdächtig. (Es gibt einfach sehr viele DAT-Schrauber und Verschlimmbesserer).
Nach meinen Erfahrungen sind DAT-Subcodes sehr wohl einheitlich und kompatibel. Ich kann da jeden meiner 3-4 Dutzend (Inventur wär mal schön) gewartete DAT-Recorder nahezu aller Hersteller (bis auf Nakamichi und Stellavox) nehmen und..., es klappt mit den Subcodes, incl. Rec.-Zeit/-Datum, Text, Program-Time, Pro-Time...,
je nach grundsätzlicher Geräte-Fähigkeiten natürlich.
DAT-Bänder, die vormals bereits in DAT-Streamern als Backup-Medien verwendet wurden sind nach meinen Erfahrungen nicht mehr gut für Hifi-Zwecke geeignet. Die Fehlerraten sind leider auffällig, und unnötig, hoch; für 32kHz/LP etwa, erheblich zu hoch.
Auch mit dejustierten Recordern bespielte Cassetten können im "späteren Leben" ganz erhebliche Probleme aufwerfen; die gehören möglichst gut kopiert und entsorgt.
Gruß
Rick
Some unions are based on trust,
some unions are a must...
(John Lydon)
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#8
Zitat:Rick Monson postete
Nach meinen Erfahrungen sind DAT-Subcodes sehr wohl einheitlich und kompatibel.
So ganz krieg ich das auch nicht mehr zusammen, dafür ist DAT schon zu lange tot und ich hatte auch nie (praktisch) wirklich was damit zu tun.
Im Subcodebereich (pro Schrägspur 2 Bereiche, über zwei Spuren zusammengefasst ein Subcodeblock a 288 Bit) gibt es doch einen Anwenderbereich, dieser Bereich konnte (und wurde) von Herstellern für gerätespezifische Funktionen genutzt.
Was ich zugegebner maßen auch nicht mehr zusammenkriege ist über wie viele Spuren Start IDs oder auch Programmnummern geschrieben (überschrieben) wurden und ob es einheitlich war.

Ein wichtige Messung, meiner Meinung noch vor der Fehlerrate, ist das Ausgangssignal (RF) des Kopfverstärkers. Hier das Signal eines Kopfes, einer Schrägspur:

[Bild: DATSignaleinKopf.jpg]

Man kann die Bereiche erkennen, in der Mitte ist der PCM Bereich, der zweite “Streifen” von außen ist der Subcodebereich. Werden Start-Ids überschrieben oder Programmnummern hinzugefügt wird nur der Subcodebereich Bereich überschrieben.

Gruß Ulrich
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#9
Zitat:Rick Monson postete
....sie wirklich, wirklich neu (aus verschweißter Verpackung)....
Wenn Cassetten in einem zugeklebten 50er Karton kommen, und darin zu je 10 Stück in Folie eingeschweißt sind, kann man ziemlich sicher von jungfräulichem Zustand ausgehen.

Grundsätzlich werden die Daten wie Aufnahme- Titellauf- und Restzeit und auch die Titelnummern auf allen Geräten korrekt angezeigt. Nur das Neunumerieren ist mitunter problematisch. Muß ich wohl mit leben.

@ Ulrich: Bedeutet die Anzeige rechts oben im Bild, dass das "eingegrenzte" Signal 7,4 mS lang ist?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#10
Zitat:Frank postete
@ Ulrich: Bedeutet die Anzeige rechts oben im Bild, dass das "eingegrenzte" Signal 7,4 mS lang ist?
Die Kopftrommel eines DATs dreht sich mit 2000 Umdrehungen pro Minute, das sind 33,33 Umdrehungen pro Sekunde.
Für eine Umdrehung benötigt die Kopftrommel 30ms.
Bei 2 Köpfen und einer Umschlingung des Bandes von 90 Grad (nur 50% der Zeit berühren die Köpfe das Band, 25% pro Kopf) sind das dann
30ms/(2*2)=7,5ms.

Antwort ist damit ja (die Marker sind nicht exakt an der richtigen Stelle).

Zitat:Frank postete
Wenn Cassetten in einem zugeklebten 50er Karton kommen..
Gab es eventuell im Datenbereich so etwas wie (vor-)formatierte Kassetten?
Spätes Edit: Eine Vorformatierung kann zu Problemen führen, (Audio-) DAT-Recorder „Löschen“ nicht, sie „Überschreiben“.
So etwas wie einen "Über alles Löschkopf" haben die Dinger nicht.

Gruß Ulrich
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#11
Spät, aber immerhin fällt mir dazu noch was ein. Wir hatten einmal eine Reklamation wegen spukhafter Fehler bei DATs, die sich folgendermassen erklären liessen: die Eisenpigmentnadeln werden beim Giessen bekanntlich von einem starken Magnetfeld in Laufrichtung des Bandes orientiert, das Band ist also magnetisch gesättigt. Normalerweise laufen Bänder dann durch eine Löschstrasse, so dass sie magnetisch neutral ausgeliefert werden.

Bei den bewussten DATs war das nicht der Fall (sie stammten, wenn ich mich richtig erinnere, von M..x...l und wurden unter BASF verkauft). Der Spuk war vorbei, als alle DATs vor Auslieferung "entmagnetisiert" wurden.

Also: versuchsweise rinn mit den DIngern in die Drossel (sofern vorhanden ...)

F.E.
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#12
Zitat:uk64 postete
So ganz krieg ich das auch nicht mehr zusammen, dafür ist DAT schon zu lange tot und ich hatte auch nie (praktisch) wirklich was damit zu tun.
Im Subcodebereich (pro Schrägspur 2 Bereiche, über zwei Spuren zusammengefasst ein Subcodeblock a 288 Bit) gibt es doch einen Anwenderbereich, dieser Bereich konnte (und wurde) von Herstellern für gerätespezifische Funktionen genutzt.
Was ich zugegebner maßen auch nicht mehr zusammenkriege ist über wie viele Spuren Start IDs oder auch Programmnummern geschrieben (überschrieben) wurden und ob es einheitlich war.
Hallo Ulrich,

soweit ich das noch in Erinnerung habe, ist der Subcode für Trackbeginn, Skip, End und Timecode gleich, nur bei speziellen Sachen (z.B. 60 Zeichen Text pro Titel bei Pioneer) kann es Unterschiede geben.
Sind Track-IDs nicht ca. 9 Sekunden lang? Umrechnen in Spuren mag ich jetzt nicht. ;-)


Gruß

96k
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#13
Zitat:96k postete

Sind Track-IDs nicht ca. 9 Sekunden lang? Umrechnen in Spuren mag ich jetzt nicht. ;-)
Das geht so gerade noch ohne Taschenrechner:
(9s/30ms)*2=600

Gruß Ulrich
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