Probleme beim Bandlauf bei der Akai GX 77
#2
Hallo Thomas,

da bist du auf ein typisches Problem der GX-77 gestoßen. Vermutlich auch der Grund warum die GX-77er gern in der Bucht stehen, denn der Fehler tritt nicht immer und in jeder Situation auf. Kaum zu glauben, dass dafür so viel Geld geboten und gezahlt wird, denn die Ursache ist m.M. nach nicht geklärt. So lässt sich die Maschine gern als voll funktionierend anbieten.

Mindestens zwei meiner 5 Maschinen zeigen hin und wieder das gleiche Phänomen. Ich halte das für eine Art Altersschwäche. Die Maschine bzw. die Mechanik/Elektronik scheint sehr empfindlich zu reagieren und nur in einem ausbalancierten Zustand sicher zu funktionieren. Leider fehlt mir i.M. die Zeit und die Gelegenheit dem auf den Grund zu gehen, das wird noch ein bis zwei Jahre dauern, bis ich wieder in der Lage dazu bin. Folgendes habe ich aber beobachtet, dass zwar sicher nicht alleinige Ursache ist, aber sicherlich Einfluss hat:

1. BASF Band der Typen DPR-26 und DP26 scheinen die Maschine stärker zu beanspruchen als ein Maxell UD25-120 oder XL-I/II.
Kein Witz: Das grüne/schwarze Vorspannband kannst du als Schaltband nehmen, die Richtungsumschaltung reagiert darauf.

2. Die Bandführungshebel, Umlenkrollen und Fühlstifte neigen zur Korrosion und bilden gern eine raue Oberfläche an den Bandkontaktstellen. Diese sollten peinlichst sauber und glatt sein, damit das Band beim Umlenken nicht zu stark bremst. Bandabriebreste in den Seiten der starren Führungsrollen gründlich entfernen.

3. Die Wickelmotoren scheinen im Laufe der Jahre an Drehmoment zu verlieren. Was mit der Bandführungsqualität (2) das System insgesamt belastet.

4. Der Alugussträger der Mechanik zeigt bei einigen Maschinen Risse. Dies könnte sich ggf negativ auf Achsen und Lager auswirken.

5. Die Wellenlager des Bandantriebes sollten peinlichst gereinigt und leichlauffähig sein. Es müsste mal geprüft werden ob sie beim Betrieb "volle Spule aufwickeln" ihre Temperatur oder Eigenschaften verändern

6. Der/Die Schiebeschalter auf der Hauptplatine bilden Belege, die es zu reinigen gilt. Ein Forumsmitglied hat sie schon einmal gegen Relais getauscht.

Bei ersten Versuchen vor einigen Jahren habe ich festgestellt, dass scheinbar Einzelkomponenten für sich betrachtet immer im „Rahmen des Zulässigen“ agierten. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Grund für die „Altersschwäche“ der GX-77, mehrere zusammenwirkende Ursache hat. Das herauszufinden habe ich mir vorgenommen, wenn auch gleich mir die Möglichkeiten z.Zt. fehlen. (Ich arbeite aber daran)

Wer sich heute eine GX-77 besorgt, sollte unbedingt die nötige Wartungs- und Instandsetzungs- Infrastruktur mit einplanen. Sonst wird er mit dem Maschinchen dauerhaft keinen Spaß haben. Oder man sollte die GX-77 bei einem Fachmann erstehen, der sie geprüft und gewartet hat und ggf. auch wieder warten kann.

Die Endschalterführungshebel kleben gern an ihrem Anschlag und fallen nicht immer herunter. Die Anschlagstellen innen ggf. reinigen oder „befilzen“.

Ich hoffe dass dich das nicht demoralisiert oder demotiviert aber ich halte die GX-77 nicht für ein einfach zu pflegendes Maschinchen. Da gibt es sicher „freundlichere“ Typen für den Gelegenheitsbenutzer.

VG
Michael

(Alle Mannen an die Front, es gilt eine GX-77 zu retten ;-) )
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[Kein Betreff] - von runkelruebe - 23.08.2012, 09:25
[Kein Betreff] - von GXNet - 23.08.2012, 20:40
[Kein Betreff] - von runkelruebe - 25.08.2012, 03:24
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