DCC Rekorder als A/D Wandler
#1
Hallo,

vor kurzem habe ich einen DCC Rekorder von Philips bei ebay ersteigert. Ich frage mich inwieweit er auch zur Digitalisierung analoger Audio-Compact-Cassetten dienen kann. Ein entsprechender Digitalausgang ist vorhanden. Jetzt stellt sich die Frage wie das quantisierte analog Signal abgebiltdet wird, da hier oftmals der Wiedergabepegel bzw. die Aussteuerung der Aufnahme auch übersteuert sein kann. Sind hier für den Bereich größer 0dB Reserven für die Qauntisierung vorhanden oder geht jedes Signal über 0dB einfach in die Begrenzung?
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#2
Hallo gruenlilie

Zitat:Jetzt stellt sich die Frage wie das quantisierte analog Signal abgebiltdet wird, da hier oftmals der Wiedergabepegel bzw. die Aussteuerung der Aufnahme auch übersteuert sein kann. Sind hier für den Bereich größer 0dB Reserven für die Qauntisierung vorhanden oder geht jedes Signal über 0dB einfach in die Begrenzung?
Alles über 0 db wird übersteuert. Da gibts keine Reserven. Deswegen ist die optimale Aussteuerung sehr wichtig. Du kannst doch an deinem Deck manuell aussteuern? So hoch wie möglich, damit die die ganze Bittiefe nutzt, aber nur so hoch wie nötig, damit du nicht übersteuerst.

Ich sehe aber ein anderes Problem: Das wurde schon im Zusammenhang mit MiniDisc besprochen: Ist die während der Wandlung die Kompression bereits aktiv? Wird also digitalisiert, komprimiert und das Signal dekomprimiert digital als PCM-WAVE ausgegeben?

Tönt zwar unlogisch, das Signal zu komprimieren und es dann gleich dekomprimiert wieder auszugeben. Bei Profi-Geräten schein dies nicht der Fall zu sein, bei Amateur-Geräten hingegen schon. Evtl. steht dazu etwas in deinem Handbuch.

"Schlimm" ist es nicht, da es eigentlich unhörbar sein sollte und die Möglichkeiten des System über den der Kassette liegen, aber störend bleibt es.

Gruss
Etienne
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#3
Zitat:Etienne postete
Hallo gruenlilie

Alles über 0 db wird übersteuert. Da gibts keine Reserven. Deswegen ist die optimale Aussteuerung sehr wichtig. Du kannst doch an deinem Deck manuell aussteuern? So hoch wie möglich, damit die die ganze Bittiefe nutzt, aber nur so hoch wie nötig, damit du nicht übersteuerst.

Ich sehe aber ein anderes Problem: Das wurde schon im Zusammenhang mit MiniDisc besprochen: Ist die während der Wandlung die Kompression bereits aktiv? Wird also digitalisiert, komprimiert und das Signal dekomprimiert digital als PCM-WAVE ausgegeben?

Tönt zwar unlogisch, das Signal zu komprimieren und es dann gleich dekomprimiert wieder auszugeben. Bei Profi-Geräten schein dies nicht der Fall zu sein, bei Amateur-Geräten hingegen schon. Evtl. steht dazu etwas in deinem Handbuch.

"Schlimm" ist es nicht, da es eigentlich unhörbar sein sollte und die Möglichkeiten des System über den der Kassette liegen, aber störend bleibt es.

Gruss
Etienne
Ich möchte hier kein eingespeistes analoges Eingangssignal digitalisieren (auf DCC aufzeichnen, bzw. ein analoges Signal am Eingang des Rekorders digitalisieren). Es geht mir hier um schon vorhandene Aufnahmen auf analog Kompakt-Kassette die ich dann direkt vom digitalausgang des Rekorders z.B. in einen Rechner einspeisen kann, so dass ich hier keine A/D Wandlung im Rechner benötige. Wenn sich die Quantisierung beim abspielen der analogen Kassetten, so verhält das alles über 0dB in die Sättigung/Begrenzung geht, dann ist es sicherlich besser das analoge Signal direkt im Rechner zu digitalisieren, da es dann die Möglichkeit gibt das Eingangssignal auszusteuern.
Die Verzerrungen bei der Wiedergabe einer analogen Kassetten im DCC-Rekorder würden bei einem übersteuerten Wiedergabepegel (Aufnahme mit einem Analog-Kassettenrekrder) ungleich größer sein als bei Wiedergabe dieser Kassette über einen Analog-Kassettenrekorder.
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#4
Etienne:
Ich glaube, gruenlilie meinte folgendes: Das DCC Deck wird zum Abspielen von analogen Cassetten benutzt. Manuelle Aussteuerung bei der Wiedergabe ist nicht möglich.
Laut den DCC Faq wird das Signal bei Wiedergabe von analogen Cassetten nicht komprimiert sondern läuft nur durch den AD Wandler.

DCC Decks sind eine tolle Sache, wenn man keinen externen AD-Wandler hat Smile Die gängigen Receiver/Verstärker trennen analoge und digitale Wege voneinander, z.B. wenn ich ein analoges Tapedeck anschliesse, habe ich das Signal nur an den analogen Ausgängen des Receivers, obwohl die Technik zum Wandeln ja im Receiver vorhanden ist. Das DCC Deck ist hier benutzerfreundlicher und gibt analoge Eingangssignale (und abgespielte analoge Cassetten) auch digital aus. Auch nützlich, wenn man keine freien analog Anschlüsse am Receiver/Verstärker frei hat, dafür aber digitale Smile

Gruenlilie:
Die Aussteuerungsanzeige im DCC Deck geht bei Wiedergabe von analogen Tapes bis max 0db. Ich würde mir kritische Tapes mal über DIGITAL OUT anhören. Kommt es überhaupt zu hörbarem Clipping?
Ich habe etliche Hörspiel und Audioliteratur Kassetten direkt vom DCC Deck digitalisiert. War halt unkritisches Material.

Hast Du noch ein analoges Tapedeck zusätzlich? Dann kannst Du, wenn Du absolut sicher gehen willst, folgendes tun.

Ich nehme mal an, dass Du eines der kleineren Philips Decks ersteigert hast und nicht die "das dicke" Marantz DD82. Deshalb wird Dein Deck keine "Monitor" Funktion haben, oder?
Ein analoges Tapedeck an den ANALOG IN des DCC DECKS. Eine DCC ins DCC DECK und in den Aufnahmemodus gehen (analoge Eingangsquelle wählen). Jetzt kannst Du das Signal am DCC Deck manuell aussteuern und es liegt trotzdem am DIGITAL OUT des DCC Decks an. Das DCC Deck verlässt den Aufnahmemodus auch nicht nach einer bestimmten Zeit.
Ob bei dieser Vorgehensweise die Kompression "durchlaufen" wird, kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Allerdings hast Du so die Aussteuerung unter Kontrolle. Selbst wenn es zur Kompression kommen sollte, wirst Du nichts hören... traue Deinen Ohren Smile
Diese Variante schont auch die Köpfe der DCC Decks vor Verschmutzung durch Bandabrieb.

Testweise, habe ich das gerade mal gemacht und höre Alanis Morissette "Live im Alabama" (1996) von einer analogen Cassette AD-gewandelt von einem kleinen PHILIPS DCC 300. Die Cassette ist fast durch und ich höre immer noch Smile

Edit: Wieder etwas zu spät (weil ich das Setup aufgebaut habe und vom guten Sound überrascht war Smile )

Trotzdem würde ich es an Deiner Stelle erstmal mit dem DCC Deck versuchen.
Ich bevorzuge die externe Wandlung. Die analogen Eingänge der meisten Consumer Soundkarten haben mich nicht überzeugt.
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#5
Hallo gruenlilie
Hallo cdj74

Jetzt ist mir klar, was gruenlilie machen will. Darum auch das Problem bei der Ausssteuerung. Eigentlich logisch.

Ich finde den Vorschlag von cdj74 mit dem zusätzlichen analogen Tapedeck gut. Hätte ich wohl auch vorgeschlagen.

Gruss
Etienne
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#6
Zitat:Etienne postete
Hallo gruenlilie
Hallo cdj74

Jetzt ist mir klar, was gruenlilie machen will. Darum auch das Problem bei der Ausssteuerung. Eigentlich logisch.

Ich finde den Vorschlag von cdj74 mit dem zusätzlichen analogen Tapedeck gut. Hätte ich wohl auch vorgeschlagen.

Gruss
Etienne
Hallo Miteinander,

vielen Dank für die Anregungen. Es ist manchmal schwer was man meint in eindeutigen Sätzen zu formulieren. Technisch hätte es mich schon interessiert ob der DCC Rekorder wirklich, bei der Wiedergabe analoger Tapes Pegel größer 0dB abschneidet. Von der Konstruktion fände ich solch eine Realisierung etwas daneben, da kaum ein Tape von seinem Bezugspegel identisch ist und oft bis zur 3dB Marke ausgesteuert wurde. Wenn hier aber dennoch eine Austeuerungsreserve be der Digitalisierung vorhanden ist, wäre es eine bequeme alternative um alte Aufnahmen ohne große Clippingverzerrungen zu digitalisieren. Denn bis man die optimale Aussteuerung unterschiedlicher Kassetten manuell gefunden hat dauert es.
Mein DCC Rekorder ist ein DCC900 also nicht ganz so klein. Mit Mit teilweise bespielten 5 Kassetten hat es einschließlich Versand 57,-EUR gekostet. Ich denke der Preis war okay.
Sollte die Begrenzung der A/D Wandlung aber schon bei 0dB liegen, so werde ich das Signal doch lieber direkt in den Rechner speisen. Meine Terratek EWX96/24 liefert bei der Wandlung sicherlich bessere Ergebnisse als die meis´ten anderen Einsteckkarten.
Gruß
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#7
Hallo gruenlilie

Ich habe eine M-Audio Audiophile 24/96. Diese Karte und deine Terratec basieren auf dem gleichen Design. Meine hat MIDI und koaxiale Anschlüsse, deine kein MIDI und optische Anschlüsse. Sonst sind sie blaulich meines Wissens identisch.

Der A/D-Wandler (wie auch der D/A-Wandler) der Karte hat hervorragende Werte und dürfte die des DCC-Gerätes weit übertreffen.

Wenn du einen Verstärker/Vorverstärker mit Pre-Out hast, würde ich es folgendermassen machen:

MC über DCC abspielen. Analogen Tape-Out an Verstärker/Vorverstärker anschliessen. Pre-Out an der Soundkarte anschliessen. So kannst du den Wandler der Karte nutzen, kannst mit dem Verstärker einpegeln und dazu noch das Digitalformat wählen. Auch kannst du so sicher sein, dass PASC nicht aktiv ist.

Gruss
Etienne

P.S: Der Preis war absolut ok.
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#8
Zitat:Etienne postete
Hallo gruenlilie

Ich habe eine M-Audio Audiophile 24/96.
...
Der A/D-Wandler (wie auch der D/A-Wandler) der Karte hat hervorragende Werte und dürfte die des DCC-Gerätes weit übertreffen.
Da bin ich mir nicht so sicher... Die in den PHILIPS DCC Decks verbauten AD-Wandler stellen viele andere externe AD-Wandler in den Schatten (Klanglich wurde an den DCC Decks nie etwas kritisiert). Natürlich hat die Technik Fortschritte gemacht, aber deshalb sind damalig sehr gute Bauelemente heute nicht schlecht und technisch nicht überholt. Man darf nicht vergessen, dass die DCC Decks für diesen Zweck entwickelt wurden.
Die M-Audiophile 24/96 kostet bei Thomann 88 Euro, ist also noch als Consumerkarte zu sehen. Ich will die Karte keinesfalls schlecht machen (M-Audio baut gute Karten, und wie schon in anderem Zusammenhang erwähnt habe ich auch eine... allerdings "größere"), aber man sollte "schriftliche Werte" nicht überbewerten. Im PC herrschen besondere Verhältnisse... die Abschirmung der meisten Karten ist mangelhaft oder gar nicht vorhanden. Dazu gab's ja schon mal einen Thread (Multimedia PC).

Der Preis geht absolut in Ordnung, wenn das Deck nicht abgenudelt ist, kann man sogar von einem Schnäppchen reden Smile Allerdings ist das 900er Deck auch ein 1. Generation Deck (PHILIPS DCC 300, 600, 900) und verfügt nicht über die 18bit Aufnahme. Technisch ist es mit dem 300er und 600er nahezu identisch. Optisch passt es aber wegen der Standardgröße zu anderen Komponenten und auch die Ausstattung ist besser.

Ich habe gerade mal eine analoge Cassette mit sehr hohen Pegeln (war nur am Anfang bei der Aufnahme dabei und irgendwann später setzte das Schlagzeug ein Wink ) gehört und kann trotzdem keine Clipping Artefakte hören, wenn sie auf dem DCC Deck läuft. Ich würde es einfach Probieren: Einmal analoge Cassette (am besten kritisches Material) vom DCC Deck in den PC über digitale Verbindung. Und dann analoges Tapedeck an den analog Eingang der Soundkarte. Dann vergleichen, was für Dich besser klingt.

Wenn Du aber eh analog "einspielst", würde ich das DCC Deck draussen vorlassen und von einem Analog Tapedeck abspielen. Reinigung der DCC Decks ist nicht so einfach und analoges Bandmaterial kann auf Dauer doch zu Verunreinigungen führen.
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#9
Hallo cdj74

Ich sehe die Karte nicht als "Consumer-Karte". Sie lag anfangs bei ca. 400 €. Sie ist erst jetzt, da Auslaufmodell, so günstig zu bekommen. Midiman/M-Audio ist ja im Musikersegment tätig, nicht unbedingt primär im PC-Bereich. Sicher sind die Sachen nicht gleich gut wie von RME, aber schlecht sind sie nicht.

Alleine schon wegen der höheren Bittiefe würde ich die M-Audio dem DCC-Rekorder vorziehen.

Gruss
Etienne
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#10
Ich nehme mal an, am "Ende" soll 44,1kHz/16Bit rauskommen... CD Standard. Bringt da die höhere Bittiefe wirklich etwas? Immerhin geht's um's Digitalisieren von analogen Cassetten und nicht um CD Mastering.
Wenn nachträglich noch viel an den erzeugten .wavs gearbeitet wird, ist die höhere Bitrate wohl von Vorteil, aber hier ging's doch eher um das möglichst "unaufwendige" Digitalisieren.

Bei Thomann kostet die Audiophile 24/96 schon seit mind. 1 1/2 Jahren unter 100 Euro. Weil ich mit meiner M-Audio 1010LT sehr zufrieden bin, hab ich die 24/96 auch schon verbaut (u.a. im Rechner meines Bruders). Hauptsächlich wegen S/P-DIF In/Out und MIDI I/O (Das bietet keine andere Karte zu dem "aktuellen" Preis). Diese Adapterkabel von Gameport auf MIDI I/O kosten 25 Euro. Da lieber gleich in eine Karte, die die Schnittstellen hat/bzw. eine Kabelpeitsche mit den Schnittstellen Smile

Trotzdem digitalisiere ich Kassetten nicht mit der 1010LT, sondern an dem anderen Rechner (mit der Hoontech XG/Digital IN) und DCC Deck als AD Wandler. Die mach-/hörbaren Qualitätsunterschiede sind zu gering, wenn überhaupt vorhanden.
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