TED – die Wunderfolie aus Nortorf
#1
Der große, vierzehn Kilogramm schwere schwarze Kasten scheint auf den ersten Blick wenig mit einem Plattenspieler gemein zu haben. Auf den zweiten Blick auch nicht.

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Die Oberfläche ist geschlossen. Kein Achsnippel zu sehen, über den man die Platte legen könnte. Drei Druckknöpfe mit grüner Schrift - „play“, „select“, „stop“ - in einer Art Display deuten auf eine Vollautomatik hin.

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Ein großer Knebelschalter darüber, drum herum eine Rundskala, der obere Halbkreis nummeriert, unten nur zwei Halbbögen, dazu die Worte „play“, „eject“ und „start“ auf drei und neun Uhr, geben auch nicht unbedingt Aufschluß über die Funktion. Ebensowenig der große, silberne Druckknopf darüber.

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Was ist das?

„Ist das ein früher CD-Player“? fragte mich ein Besucher kürzlich. So falsch lag er mit seiner Vermutung tatsächlich nicht. Zumindest hätte aus diesem Gerät so etwas ähnliches werden können, wie die Revolutionierung der Schallplatten-Technik, die die CD einige Jahre später vorgenommen hatte!

Meine Generation ist mit der Schallplatte als Tonträger für Musik aufgewachsen. Ihre Eigenarten hatte ich frühzeitig, nach unzähligen Stunden Gebrauch, verinnerlicht. Zumindest so, wie die Musiktruhe meiner Eltern und mein Bruns Rubin von Neckermann sie mir präsentiert hatte: Hier knistert was, da rumpelt es, dort knackt es. Und das, pro Seite, bestenfalls etwa zwanzig Minuten lang.

Auch mit Schallfolien hatte ich schon persönlichen Kontakt, bekam eine beim „Tag der offenen Tür“ von der Bundeswehr geschenkt – drei Minuten Big Band-Jazz auf der einen, Werbung für die Selbst-Kasteiung auf der anderen Seite. Irgendwann in der Mitte der 70er Jahre.
Wenn ich auch die eine Seite der Bundeswehr-Folie mit meinem Bruns bis zur „Fadenscheinigkeit“ schrubbte, so wußte ich doch schon damals, mit der Klangqualität einer LP konnte die nicht mithalten. Gruselig.

State of the Art war das Magnetband. Wenn auch Mitte der Siebziger Jahre die Aufnahmen aus meinem Radiorecorder vom Fürther Großversandhaus nicht an die Klangqualität der Langspielplatte heran kamen, so wußte ich doch, daß die Bandmaschinen, die ich von großen Bildern aus den bunten Prospekten der Markenhersteller kannte, der Schallplatte überlegen sein sollten. So hatte man es mir gesagt.
Und magnetische Aufzeichnung war es auch, die ich später in Form des Videobandes zur Speicherung von Filmen erlebte, die sogar zum schnellsten und größten Massenspeicher für Computer avancierte. Sowas muß doch gut sein!, besser als die Schallplatte.

Inzwischen habe ich in vielen Jahren als vollkommen normal gelernt, und kaum jemals hinterfragt, die CD ist der LP und sogar dem analogen Band „irgendwie“ überlegen. Kein Wunder, daß auch der quasi optimale Video-Speicher DVD optisch abgetastet wird und seine Daten digital speichert.

Im Resultat sagte mir mein gewohntes, erlerntes Weltbild also bisher, das optisch abgetastete, digitale Medium sei dasjenige der höchsten Qualität, danach käme die magnetische Aufzeichnung, dann die Schallplatte und dann, erst knapp vor der Wachswalze, die Wabbelfolie. Gelernt ist gelernt.

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Wer käme denn wirklich auf die Idee, von einer Folie Rumpel- und Knack-freie HiFi-Qualität, und noch „ein bischen“ mehr, zu erwarten. Eine skurrile Vorstellung, oder?!


Am 24. Juni 1970 präsentierten die AEG-Telefunken und die, zusammen mit der englischen Decca Record Company gemeinsame Tochter, Teldec auf einer Pressekonferenz in Berlin ein Gerät, das aussah wie ein altertümlicher Koffer-Plattenspieler, jedoch mit Tangential-Tonarm.

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Auf dem Plattenteller drehte sich eine dünne PVC-Folie, wie sie damals als „Schallfolie“ als Zugabe bei Zeitschriften bekannt war. Und tatsächlich empfing die angereisten Reporter das Lied „Alles und noch viel mehr" der bekannten Sängerin Manuela.

Aber eben nicht nur!

Auf dem angeschlossenen Telefunken-Fernsehgerät war die Künstlerin in einer schwarz-weiß-Aufnahme zu sehen und die Musik kam nicht aus den Boxen einer HiFi-Anlage, sondern drang aus dem Lautsprecher des Fernsehers.

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Was an diesem Tag mit den Worten „Meine Damen und Herren, sehen Sie nunmehr die erste Bildplatte der Welt!" in Berlin vorgestellt worden war, sollte eine Revolution werden und hatte auch das Zeug dazu, dieses Versprechen zu erfüllen.
Nur läuft manches eben anders, als Manager und als Entwicklungs-Ingenieure es sich vorstellen.


Drum rum.
Zugpferd der Unterhaltungsindustrie war in den ausgehenden sechziger Jahren das Fernsehen, war vor allem in den USA das hierzulande erst 1967 eingeführte Farbfernsehen gewesen, mit Umsatzgrößen, von denen HiFi-Anbieter nur träumen konnten.
Einzig bestand das Problem des Marktes darin, daß man auf aufwendige und teure Produktionen und eine Sende-Infrastruktur angewiesen war, um ein Programm für Fernsehgeräte anbieten zu können, daß man auf die Vorgaben der Sender, die diese Programme verteilten, angewiesen war, wann man das gewünschte Programm sehen konnte.

Bereits im Jahre 1953 war das Farbfernsehen in den USA eingeführt worden. In den sechziger Jahren schien der Markt derer, die sich in Nord-Amerika die Geräte leisten konnten, weitgehend gesättigt, war vor allem die japanische Konkurrenz dafür verantwortlich, daß die Hersteller-Firmen neue Betätigungsfelder suchten.

Neue Betätigungsfelder suchten auch die Medien-Unternehmen. Verlage, Fernseh- und Kino-Produzenten sahen in den vielen Fernsehern eine Möglichkeit der Verbreitung ihrer Produktionen, sahen in deren Besitzern ein Publikum, an das sie ihre Produkte direkt verkaufen wollten, an das sie aber auch selber, in Konkurrenz zu den Sendern, Werbung würden verkaufen können.

Startschuß für die Idee, einen neuen Markt zu etablieren, war die Verfügbarkeit von Kodaks Super-8 Schmalfilm-Technik im Jahre 1965, mit der die Zahl der Projektoren in den Haushalten merklich zugenommen hatte, und war das Aufkommen von Video-Recordern handhabbarer Größe und zu Geräte-Preisen von unter 10.000 D-Mark. Sie schienen es zu erlauben, kleine Produktionen in großen Mengen zu verbreiten. Sie schienen es aber auch zu erlauben, vorhandene Produktionen, ohne Umwege, an einen großen Käuferkreis zu verteilen.

"Das wird die größte Revolution, die man sich denken kann" hatte Herbert von Karajan zur Einführung des "Kassettenfernsehns" prognostiziert. "Bis spätestens 1980 ..." sollten, so berichtete DER SPIEGEL (30/1971), "... die meisten der dann wohl 320 Millionen Televisionäre in 126 Ländern der Erde ..." ihr eigenes Programm gestalten wollen. Ein riesiger Markt lockte, dessen Volumen, „am Ende des Jahrzehnts ... nach brancheninternen Hochrechnungen … zehn Milliarden Mark“ erreichen sollte.

Und es waren Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre vor allem Philips und Grundig, die mit LDL und dem 1970 vorgestellten VCR, neben dem Schmalfilm, als Einzige über eine serienreife Technik verfügten, diesen Markt tatsächlich zu erobern.
Doch verzichteten sie: „Mit Sony, ihrem einzigen, halbwegs ernsthaften Konkurrenten auf dem Video-Markt, hatten die Holländer eine Art Gebietsschutz vereinbart. Danach war Philips gehalten, das seinerzeit einzigartige Video-System VCR … nur in Europa zu vertreiben. Sony hatte sich bei der Absprache Amerika und Japan reserviert.“ (Der Spiegel 48/1980).
Ein Teil des „Warum?“ erklärte Jahre später der ehemalige Grundig- und Telefunken-Manager Josef A. Stoffels gegenüber dem SPIEGEL: „In Amerika und Japan, wo das Farbfernsehen viel früher eingeführt wurde als bei uns, hätten die europäischen Videohersteller damals vielleicht eine Chance gehabt. Aber es ist nicht damit getan, daß man einen Markt gern erobern möchte. Dazu braucht man auch viel Geld. Die deutsche Industrie, die ja entweder nach dem Kriege total am Boden lag oder aber neu gegründet wurde, hatte einfach nicht die Millionen, um beispielsweise einen amerikanischen Markt vertrieblich erschließen zu können. …“, denn „ ...es kostet weit über hundert Millionen Dollar, um zum Beispiel den US-Markt zu erobern. Das ist schon eine erhebliche Investition“ (Der Spiegel 21/1981).
Insbesondere die deutschen Firmen, die einander eher als Konkurrenten, denn als Partner verstanden, waren hier der japanischen Industrie, deren Angriffe auf die Exportmärkte durch das MITI (Ministry of International Trade and Industry) genannte Tsūshō-Sangyō-shō quasi generalstabsmäßig organisiert und teils auch finanziert wurden, unterlegen. Zumal die japanischen Unternehmen von amerikanischen Handelskonzernen schon seit Jahren geradezu eingeladen worden waren, die USA über deren vorhandene Vertriebsstrukturen zu beliefern und teils auch noch die notwendige Technologie dazu geliefert bekamen.

Als sich in den späten sechziger Jahren in den USA Konsortien bildeten, den Multivisions-Markt zu begründen, waren Philips und Grundig, aber auch die AEG, zumindest nicht eingeladen gewesen.
"Diese Konzentrationsvorgänge", befand dann auch der bayrische Publizistikforscher Peter Glotz, (SPD-MdL) gegenüber dem SPIEGEL (30/1971) zu den Entwicklungen in Deutschland, sind jedoch "lächerlich im Vergleich zur Kapazität internationaler, vor allem amerikanischer Kassettenkonzerne." Denn "auf dem US-Markt kämpfen das Columbia Broadcasting System (CBS), die General Electrics, die RCA (Radio Corporation of America) der Time-Life-Konzern, die "New York Times" und nahezu alle Filmgesellschaften Hollywoods um günstige Startpositionen und weltweiten Einfluß."
So soll, bereits bis 1971, RCA allein umgerechnet 90 Millionen D-Mark in das Film-Abspielverfahren Selecta Vision investiert und zusätzlich 40 Millionen D-Mark für den Ankauf von Rechten bereit gestellt haben. CBS habe für ihr EVR-System eine drei Hektar große Fabrikhalle für ein Kopierwerk errichtet, würde zudem mit britischen (Imperial Chemical Industries) und schweizer (Ciba-Geigy) Großkonzernen über die internationale Vermarktung verhandeln. Und General Electric habe bereits 150 Millionen D-Mark in die AV-Gesellschaft "Tomorrow Productions Inc." investiert. Zudem hatten eine Vielzahl von branchenfremden Investoren, in der Erwartung von Gewinnen im Videomarkt, große Summen bereit gestellt. Ein Beispiel sei die Avco, "ein Konglomerat von Versicherungen, Filmproduktion, Fernsehstationen. Elektronik-, Flugzeugbau-, Rüstungsbetrieben und Landerschließung", die bereits 20 Millionen bezahlt hatte und plante, "noch einmal die dreifache Summe zu investieren, um beim Konsumenten Fuß zu fassen."
Abgesehen von den genannten Investitionen saßen viele der Gesellschaften auf bereits bezahlten Rechten an den Produkten, die den Schlüssel zum Erfolg eines AV-Programms bedeuteten konnten, den Kino- und Fernseh-Filmen der amerikanischen "Traumfabriken".
Grundig und Philips konnten da allein nicht konkurrieren und waren als Partner in den USA, wie auch die AEG, nicht eingeladen.

[Bild: TED_Prototyp5k.jpg]

Die erste Bildplatte der Welt.
Die Bildplatte ist eine 21 cm durchmessende Scheibe von 0,1 mm Dicke und etwa einem Gramm (Der Spiegel) Eigengewicht. Sie besteht aus PVC, ist biegsam und knautschbar, und soll immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurückfinden. Sie galt als quasi "unzerstörbar" und hatte zur Präsentation im Sommer 1970, so Telefunken, bereits 1000 Abspielungen schadlos überstanden, ohne daß sich die Bildqualität merklich verschlechtert hätte.

Auf der Folie des Prototyps befand sich eine einzelne, spiralförmige Rille von 0,008 Millimeter Breite, etwa einem Zehntel der Dicke eines menschlichen Haares, mit einer Packungsdichte von 120 bis 140 Rillensegmenten pro Millimeter (Die Zeit). DER SPIEGEL (27/1970) spricht sogar von 130 bis 150 Rillen pro Millimeter gegenüber 13 Rillen bei der Schallplatte. Der Frequenzgang der Tonspur reichte zunächst bis zu 8.000 Hz (Popular Science 1/71).
Die Informationsdichte lag in dieser Version bereits bei 5 x 10 hoch 5 bit/mm² (Funkschau 3/71) „... und übertraf die des Videobandes mit 10.000 bit/mm² bei weitem“ (Telefunken nach 100 Jahren). "Damit ist das überhaupt dichteste aller existenten Speichersysteme entwickelt worden." bewertete Dieter E. Zimmer für DIE ZEIT in der Ausgabe vom 3.07.1970. Telefunken nannte dies "Dichtspeichertechnik". Und diese Dichte sollte bis zur Markteinführung noch relevant gesteigert werden.

Herrn Zimmer veranlaßte die Vorstellung in Berlin darüber zu philosophieren, was mit dieser Technik noch alles möglich wäre: „Das ganze Gerät ist robuster als ein HiFi-Plattenspieler, verträgt auch Erschütterungen im Betrieb. … Man kann sich ausrechnen, daß es nicht nur für Bildplatten verwendet werden wird, sondern auch für die Datenspeicherung oder die reine Tonaufzeichnung, etwa bei der kommenden Quadrophonie. Immerhin läßt sich theoretisch auf einer Bildplatte von zwölf Minuten Spieldauer ein zwanzigstündiges Tonprogramm unterbringen.

Das Bildplattensystem, das Telefunken und Decca anno 1970 als Protoyp vorgestellt hatten, war zunächst in der Lage gewesen einen Schwarzweiß-Film von fünf Minuten Dauer, samt einkanaligem Ton, über ein Antennenkabel an ein Fernsehgerät zu übermitteln.

Auf der 1. Internationalen Funkausstellung im Herbst 1971 in Berlin präsentierten Telefunken und Teldec ein Farb-fähiges 5-Minutien-Medium (Nachrichtentechnische Zeitschrift), bereits 1972 die spätere Serien-Version der Bildplatte, die in der Lage war auf dem 21 cm-Medium zehn Minuten Farbprogramm samt 2-Kanal HiFi-Ton zu speichern.


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(Dr.Ing. Gerhard Dickopp – Hans-Joachim Klemp – Horst Redlich – Dipl.Ing. Eduard Schüller, Juli 1970)

Die Geschichte der TED.
Als Chefingenieur der Teldec hatte Horst Redlich Anfang der sechziger Jahre ein Verfahren entwickelt, das dem Wunsch entsprungen war die Qualität der LP zu verbessern. Beim Royal Sound-Stereo-Verfahren (http://mikiwiki.org/wiki/Royal_Sound_Stereo) wurde eine Aufzeichnung vorkompensiert, wurden ihr sehr feine, hohe Oberwellen zugesetzt.
Bei der Entwicklung wurde das Problem erkannt, daß die Oberflächengüte des Tonträgers ausschlaggebend dafür wäre, welche Frequenzen man speichern könne: „Welche Signale sind größer als die Oberflächenrauhigkeit“, sind also überhaupt noch abtastbar?

   

Nach der Veröffentlichung von Royal Sound im Jahre 1964/65 setzten die Entwickler Horst Redlich und Hans Joachim Klemp die Grundlagenforschung fort und untersuchten „die Möglichkeiten der Erhöhung der Speicherdichte“, kamen schließlich 1966 zu der Schlußfolgerung, „daß man nicht nur ein paar Prozent mehr als üblich auf einer LP unterbringen kann, sondern daß da eine oder zwei Größenordnungen drinstecken.“ Weitere Oberflächenuntersuchungen brachten das Ergebnis, „... daß die mechanische Aufzeichnungstechnik es ermöglicht, Wellenlängen und Amplituden aufzuzeichnen – umgedacht in Störabständen und Aussteuerung -, die den damaligen magnetischen Verfahren überlegen waren“, so Redlich. Mittel zum Zweck wurde die „Tiefenschrift“, die in ähnlicher Weise schon bei Phonographen-Walzen und bei einem Schallplatten-Verfahren von Pathé (Pathéphone) zum Einsatz gekommen war, bei der die Information nicht an den Rillenflanken gespeichert, sondern in Form von Erhebungen, einzelnen Bits, in den Rillenboden gepresst wurde (http://mikiwiki.org/wiki/Tiefenschrift). Damit ließ sich die Rillenbreite, ihre Höhe und der ungenutzte Abstand zwischen den Rillensegmenten, im Vergleich zur LP, erheblich verringern.

Es blieb aber gleichsam der Vorteil des Mediums Platte, den Dieter E. Zimmer 1970 für DIE ZEIT wie folgt beschrieb: "... die Platte ist ein relativ durchaus rationelles Speichersystem. Auf einer Langspielplatte lassen sich 5000 Informationsatome (bit) pro Quadratmillimeter unterbringen, auf dem Tonband nur 1000. Außerdem bringt die Platte einen Vorteil, den kein bandförmiger Speicher besitzt: den des „Schnellzugriffs". Musikhörer, die zum Beispiel auf der letzten Beatles LP die kitschige Verunstaltung von „The Long and Winding Road" nicht hören mögen, wissen ihn auszunutzen: Sie setzen die Nadel an der betreffenden Stelle einfach ein Stück weiter; auf Bandgeräten dagegen müßte erst weitergespult werden."
Nicht zufällig hatte auch Philips die Form der Platte für sein Bildplattensystem ausgewählt. Die Pioneer Laserdisc und auch die spätere CD, und selbst die DVD sind als Platte konzipiert. Und eine Festplatte hat in der Regel sogar mehrere Platten eingebaut.

Das Entwicklerduo des Schallplattenherstellers Teldec erkannte schnell den praktischen Nutzen für eine massenmäßige Auswertung: Die Vervielfältigung eines mechanischen Datenträgers schien viel einfacher zu bewerkstelligen, als die eines magnetischen!
Arthur Fisher veröffentlichte später in POPULAR SCIENCE (1/71) beeindruckende Zahlen der Decca: „And it can be stamped out at the rate of 12.000 per hour, making it very cheap to manufacture ...“ Wie aufwendig war dagegen das Kopieren eines Magnetbandes?!

Anfangs ging man davon aus, daß die Herstellung eines solchen „Dichtspeichers“, man hatte zunächst mit 30 Rillem pro Radiusmillimeter gegenüber etwa 15 Rillen bei der Schallplatte experimentiert, einfacher war, als das mechanische Auslesen der eng an eng platzierten Daten mit Hilfe der bekannten Verfahren. Die Forscher überlegten, die mechanische Aufbringung hoher Signaldichten sei mit hohen Frequenzen gleichzusetzen, und kamen auf die Idee die mechanische Aufbringung mit einer magnetischen Abnahme zu kombinieren.
Mitte 1967 kamen daher die Telefunken und ihr Spezalist Eduard Schüller, Erfinder des Magnetophons und schon 1953 mit seiner Idee der Schrägspur-Aufzeichnung einer der Innovatoren der Video-Aufzeichnung auf Magnetband, sowie sein Assistent und späterer Nachfolger bei Telefunken, Dr. Ing. Gerhard Dickopp, ins Spiel.

Bis etwa zum Ende des Jahres 1967 wurde an Verfahren gearbeitet, bei denen die Aufzeichnungen von Horst Redlich, in der Teldec-Fabrik in Nortorf/Holstein, in eine magnetische Schicht gepresst wurden. Es galt nun einen geeigneten Abtaster zu entwickeln, wobei man „die Scherung in einem magnetischen Kreis ausnutzen“ wollte. „Wenn ein Kopf oder ein Abtaster über die Oberfläche gleitet, dann verändert sich in Abhängigkeit von der aufgezeichneten Information der Luftspalt in einem geeignet ausgewählten magnetischen Kreis.“ (G. Dickopp)
Zunächst funktionierte das Prinzip mit einem herkömmlichen „Einpol“ als Abtaster. Als man dann jedoch das „Abtastorgan feiner ausbildete“, entstanden größere Spannungen als von der Theorie her erwartet. Es zeigten sich ausgeprägte Resonanzen in dem Ultraschall-Bereich, den der Abtaster eben noch wahrnehmen konnte, und die in einem definierbaren Verhältnis zum Abtastkörper standen. Es stellte sich heraus, daß sich der Abtaster „in seiner Dimension um weniger als 1/100µm zu verändern brauchte“, um diese Spannungen abgeben zu können, was darauf hindeutete, „daß es sich um reine Mechanik“ handeln würde.
In einem weiteren Versuch verzichtete man auf die Magnetisierung des Datenträgers und tastete ihn mit dem gleichen Einpol ab. „... Der Kopf wirkt nicht mehr als Ringkopf, sondern magnetostriktiv.“ (Telefunken nach 100 Jahren). „Siehe da, es funktionierte! Zunächst also war es noch immer ein magnetisch leitendes Gebilde, das auf einem Führungskörper aufgebracht war, ein Saphir, dessen eine Seite eine dünne magnetische Schicht trug.“ (G.Dickkopp)

Die Geschichte, die immer wieder erzählt wird, der Umstieg von der magnetischen auf die mechanische Speichertechnik sei letztlich durch einen „Bruch“ eines magnetischen Abtasters initiiert wurden, wird in einem Interview mit den Entwicklern in der FUNKSCHAU nachdrücklich bestritten. Was nicht dazu beigetragen hat zu verhindern, daß diese Mär weiter verbreitet und gedruckt wurde.

Während die Teldec-Entwickler Redlich und Klemp tagtäglich bei der Schallplatten-Technik mit den Auswirkungen mechanischer Verformungen zu tun gehabt hatten, war das Spezialgebiet des Telefunken-Duos Schüller und Dickopp die Magnetbandtechnik.
Da das Konzept von Altmeister Schüller nun einmal die magnetische Abtastung vorsah, versuchte man zunächst die „mechanisch erzeugten Schwingungen zu unterdrücken“. Das verhinderte aber nicht, das die Teldec-Mannen darüber nachdachten, ob man nicht „den magnetischen Effekt weglassen und sich auf die Ultraschallschwingungen“ konzentrieren sollte.

Zum Jahreswechsel 1967/68 entschloss man sich, „die Mechanik nicht zu beseitigen, sondern zu kultivieren“ und setzte für die Abtastung einen piezo-elektrischen Wandler ein.
Die erste Patent-Anmeldung erfolgte bereits im Februar 1968.

Bis dahin hatte die Entwicklergruppe eine Grundlagenforschung um die Steigerung von Speicherdichten betrieben, ohne auf konkrete Anwendungsgebiete hin zu arbeiten.
Schon 1968 drangen jedoch Berichte über die Entwicklungen zu EVR (CBS) und Selectavision (RCA) nach Berlin und es stellte sich die Frage: „Andere machen interessante AV-Systeme – und wir?

Die Idee, das neue Verfahren für die Speicherung von Bildern einzusetzen, war in theoretischen Ansätzen bereits angedacht worden. Doch war keiner der beteiligten Forscher ein Fernseh-Experte gewesen. Würde die mechanische Abtastung die für die Erzeugung eines Fernsehbildes notwendigen Datenmengen verarbeiten können?
Als alternative Lösung begann bereits 1968 eine Entwicklungsgruppe aus dem „Forschungsinstitut Ulm“ (Telefunken nach 100 Jahren) an der parallelen Arbeit mit einer Lichtabtastung der Bits am Boden der Rille, mit Hilfe einer „Höchstdrucklampe und einem Fotomultiplier“ (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Photomultiplier).

Am Morgen des 2.05.1969 konnte das allererste schwarz-weiß-Bild von einer Bildplatte auf ein Fernsehgerät ausgegeben werden. Es zeigte Sir Edward Louis, den Chef der Decca.
Innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen konnten die beiden Entwicklergruppen jeweils das erste mit ihrem Abtaster-System generierte Bild vorzeigen. „Zuerst mit Licht, dann eine Woche später mit Druck. Wir erkannten aber die Einfachheit des Druckabtasters gegenüber der komplizierten Lichtnachführung und ließen den Lichtabtaster wieder fallen“, berichtete Horst Redlich.

[Bild: Louis_k.jpg]

Bislang hatte die Forschung noch immer eher akademische Züge gehabt. Telefunken, mit etwa 30% Anteil am deutschen Fernsehgeräte-Markt, gleichauf mit Grundig Marktführer, war um die Verbreitung von Farbfernsehgeräten bemüht. Bislang war die Bildplatte aber nur in der Lage gewesen, ein schwarz-weißes Standbild eher minderer Auflösung und mit merklichen Dropouts darzustellen. „Das förderte eine gewisse Skepsis“, drückte es Horst Redlich 1973 rückblickend aus, nachdem das Ergebnis den Oberen der Telefunken vorgeführt worden war.

Ende 1969 schied Eduard Schüller offiziell aus dem Berufsleben aus und wurde am 18.01.1970 in der Abt. 575 in Berlin verabschiedet. Allerdings flog er noch einmal die Woche nach Berlin und stand seinen ehemaligen Kollegen beratend zur Seite.
Am 19.5.76 sollte Eduard Schüller an Morbus Hodgin sterben und liegt seitdem auf dem Friedhof Wedel bei Hamburg begraben (Quelle: Zeitschichten).

Zum Jahresbeginn 1970 entstanden die ersten bewegten Bilder aus der Bildplatte. Das Entwicklerteam drehte die Filme selber, da darauf zu achten war, daß die Bilder nur wenige Details zeigten um das System nicht zu überfordern: Horst Redlich als Regisseur, seine Sekretärin als Schauspielerin und ein weiterer Forschungsassistent als Kameramann. Und aus dem getriebenen Aufwand schloß die Firmenleitung, es würde sich bei der Bildplatte doch nicht nur um eine Spielerei handeln.
So kam es im Frühjahr 1970, so berichtete Dickopp der FUNKSCHAU, zu einer weiteren Vorführung vor leitenden Herren der AEG-Telefunken, der Teldec und der Decca. „Diese Vorführung veranlaßte die Herren, in ihren Terminkalender zu sehen, um einen Termin für eine Pressekonferenz festzulegen. Man meinte, daß in sechs Wochen eigentlich ein guter Termin sei; daß mit der Technik alles klar sei, wurde unterstellt
Und so mußten plötzlich zu dem einen existierenden Prototypen noch drei weitere gebaut werden, wovon zwei sogar funktioniert haben sollen.

[Bild: Prototyp4_k.jpg]

Man mag darüber philosophieren, wie es zu der Bezeichnung der Bildplatte gekommen ist. Der Name „TElevision Disc“ wurde jedenfalls erst zum Technischen Presse-Colloquium der AEG-Telefunken in Frankfurt am Main im Jahre 1972 festgelegt (Funkschau Heft 23 1972).
Mir kommt der Verdacht, die ursprüngliche Bedeutung des Kürzels „TED“ könnte in dem Rufnamen der Person gelegen haben, deren Konterfei zuerst als Standbild durch eine Bildplatte – denn Filmplatte hatte sie hierzulande eigentlich nie geheißen – dargestellt worden war: Sir Edward „Ted“ Louis, den Chef der Decca.
Im Internet wird aber auch über TElefunken-Decca, TEldec Disc oder Television Electrical Disc spekuliert.
Wie auch immer der Name „TED“ zustande gekommen sein mag, die Vorführung im Sommer 1970 in Berlin, und auch die Vorführung zum Jahresende 1970 in New York, waren ein großer Erfolg gewesen.

[Bild: Prototyp2k.jpg]

Und plötzlich standen die Entwickler unter Druck. Denn es galt das angekündigte System auch auf den Markt zu bringen, und der Telefunken-Vertrieb vertrat die Meinung, der Vorreiter von Farbe im Fernsehen könne kein Schwarzweiß-System anbieten. Zudem sollten natürlich Farbfernsehgeräte verkauft werden und die ließen sich möglicherweise sogar in den Ländern, in denen es noch kein Farbfernsehen gab, mit Hilfe eines privaten Farb-Programms absetzen.
Wir haben allerdings erklärt, daß wir noch ein Jahr brauchen, um die Farbe drin zu haben.“ berichtete Horst Redlich der FUNKSCHAU. Und so war der Presse angekündigt worden, die Bildplatte würde 1972 in einer Farb-Version in den Handel kommen.

Für eine Serienversion galt es zunächst, einen neuen Abtaster zu finden, denn die bislang genutzten Saphire hielten nur „fünf oder sechs Platten“ durch.
Da die notwendige Technologie für den Schliff solch feiner Diamanten nicht verfügbar war, mußten sich die Entwickler „diese wahrhaft schwierige Technik selber erarbeiten. Wir schliffen Diamanten, die man mit dem bloßen Auge kaum noch sehen kann.

[Bild: Abtaster_02k.jpg]

Übrigens wird hin und wieder kolportiert, es hätte eine Schleif-Platte gegeben, oder in das Abspielgerät sei ein Bereich eingebaut, an dem die Nadel nach jedem Abspielen einer Bildplatte neu geschliffen werden würde. Das mag möglicherweise beim Protoypen so gewesen sein, wäre jedoch zumindest für die Serienversion unscharf formuliert.
Tatsächlich gibt es eine kleine Scheibe, die nach jedem Abspielen und die nach dem Nadelwechsel zum „Einpolieren“ des Diamanten genutzt wird. Durch eine Mechanik wird sie angehoben, dann für ein paar Sekunden in Rotation versetzt und schließlich wieder in die Ruheposition abgesenkt.

[Bild: TED1005_23k.jpg]

Eine erste Änderung gegenüber dem Prototyp erfolgte in Bezug auf den Ton. Er wurde nun „nicht mehr in die Zeilenaustastlücke des Bildes verschachtelt ... (was zu einer Frequenzbandbegrenzung bei etwa 7kHz geführt hatte). Der Ton wird jetzt auf einer eigenen Trägerfrequenz dem Videokanal, frequenzmoduliert, additiv beigemischt. So kann das volle HiFi-Spektrum übertragen werden. Die Einführung eines zweiten Tonkanals ist möglich“ (Funkschau, Heft 11, 1.06.1972).

[Bild: GrafikKanaele_k.jpg]

Bislang hatte das Bildplattensystem ein Problem gezeigt: War eine Platte beschädigt, dann wanderten die abgetasteten Störungen durch das Bild. Die Techniker führten dieses Phänomen auf den Umstand zurück, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Bildplatte bisher mit dem stetig sinkenden Durchmesser der Rille, zur Mitte der Platte hin, gesteigert werden mußte, um eine gleichförmige Spurgeschwindigkeit von etwa 45 km/h zu halten.
Eine wandernde Störung schien in der Betrachtung auf dem Bildschirm jedoch wesentlich unangenehmer, als eine stehende. In der Konsequenz wurde das Bildplattensystem auf eine konstante Umdrehungszahl umgestellt (Konstante Winkelgeschwindigkeit / Constant Angular Velocity), wenn dadurch auch die Ausnützung der Rillenlänge um fast 50% sank, weil natürlich der Abtaster zum Plattenrand hin mit deutlich höherer Geschwindigkeit durch dir Rille raste, als zur Mitte hin, somit die Bits außen weiter auseinander liegen mußten, als am Ende der Spur, um einen gleichbleibenden Datendurchsatz zu erzielen.
Die Konsequenz war letztlich die Steigerung der Packungsdichte auf nunmehr 280 Rillen pro Radiusmillimeter, um eine gleiche Datenmenge, wie zuvor, unterbringen zu können. Diese Steigerung wurde, bei gleichbleibender Tiefe der Rille, durch eine Veränderung von Rillenbreite und Rillenwinkel ermöglicht.


Für die Einführung der Farbe wurde Professor Dr. Ing. E. h. Walter Bruch, Erfinder des PAL-Systems, in die Entwicklung mit eingebunden. Verschiedene simultane und sequentielle Verfahren wurden durch konkurrierende Entwicklerteams, quasi im Wettbewerb, ausprobiert, und Dr. Bruch nutzte die Gelegenheit der Arbeit an der Bildplatte zur Vervollkommnung seiner Forschung an sequentiellen Systemen der Farbdarstellung.
Schließlich einigte sich das Entwicklungsteam Anfang 1971 auf ein modifiziertes TriPAL-Verfahren, „weil die spezifischen Eigenschaften der Platte damit am besten auszunutzen sind.“ Zudem schien die nichtlineare Druckabtasteung am besten mit dem Tripal-Verfahren zu harmonieren. „Bei anderen Methoden kommt es zu einer Beeinflussung der Farb- und Helligkeitssignale untereinander, außerdem steigt das Rauschen stark an. Bei Tripal hat man die gleiche Dynamik, d.h. den gleichen Rauschabstand, im Farbkanal wie im Luminanzkanal.

Als die Farbe „drin“ war, wurde an der weiteren Steigerung der Packungsdichte gearbeitet.
Tatsächlich war ursprünglich überlegt worden, die 5-Minuten-TED auf den Markt zu bringen. Diese schient handhabbar und hatte genügend Reserven um tatsächlich marktfähig zu sein. Das Problem der kurzen Spieldauer sollte mit einem automatischen Wechsler gelöst werden, der sich bereits in der Entwicklung befand.
Aus technischer Sicht war die 10-Minuten TED irgendwann möglich: „Wir haben ja zwischenzeitlich einiges hinzugelernt“ formulierte es Dickopp im Interview. Die Wiki veröffentlicht, „pro Umdrehung werden zwei im CAV-Verfahren aufgezeichnete PAL-Halbbilder erfasst.

[Bild: GrafikLaufzeit_k.jpg]

Eine der vielleicht auffälligsten Änderungen am System Bildplatte war ihre Verpackung. Wurde die 5-Minuten TED noch nackt gehandhabt, erhielt die Bildplatte später eine papierene Hülle, die sogenannte „Technische Tasche“, die die Bildplatte schützen und ihre Handhabung vereinfachen sollte. Der praktische Nebeneffekt bestand darin, daß diese Tasche die TED innerhalb eines Wechsel-Magazins stapelbar machen konnte.

[Bild: GrafikTT_k.jpg]

Vor allem aus englischen Quellen, aber auch in dem Artikel „Weitere Bildaufzeichnungs-Verfahren“ in der Funkschau vom 1.02.1971, wird immer wieder von einer geplanten 30 cm-Bildplatte berichtet, die bis zu siebeneinhalb bzw. zwölf Minuten Programm zu speichern in Lage gewesen sein sollte. Realisiert wurde die jedoch nie.
Brauchte sie auch nicht. Denn schon vor der Einführung der Bildplatte war klar, die Informationsdichte auf der TED würde sich weiter steigern lassen. Horst Redlich erklärte schon kurz nach der Einführung der Serienversion, daß die derzeitigen Dimensionierungen „die dem System innewohnenden Möglichkeiten“ noch lange nicht ausschöpfen würden und auch eine mechanische Spurhalterung des Abtasters „noch mit wesentlich schmaleren Rillen möglich“ sei. (Funkschau 23/72).

[Bild: Mikroskopie_k.jpg]

Selbst die Speicherung eines ganzen Spielfilms auf einer TED schien aus technologischer Sicht nicht ausgeschlossen! Und auch die Bildqualität war noch steigerundfähig: „Japanische Test-Spezialfilme ...“ zeigten auf der Funkausstellung von 1975 „... was wirklich in dem TED-System steckt“ (Funkschau Heft 22 von 1975).

Die TED wurde schließlich auf der internationalen Funkausstellung im Herbst des Jahres 1973 (31. August bis 9. September), unter dem Motto „ein neues Medium fürs ganze Leben", dem breiten Publikum vorgestellt. Für die Einführungswerbung wurde die Hamburger Agentur H.K. McCann Company beauftragt.
Auf der Funkausstellung von 1975 präsentierte Telefunken, so die FUNKSCHAU (Ausgabe 20 und 22), sogar noch den „Versuchs-Plattenwechlser“, sowie „... Einrichtungen für Zeitlupe und Einzelbilddarstellung“.

Noch 1973 hatten erste Wiedergabegeräte geschlossenen Kundengruppen zur Verfügung gestellt, und ab dem Februar 1974 der Bildplattenspieler und das gesamte Bildplatten-Programm der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.

Doch aus der Einführung von TED zum Jahresbeginn 1974 wurde nichts!
Und das trotz der angelaufenen Produktion der Abspielgeräte. Und das trotz der angelaufenen Produktion von Bildplatten für Großkunden. Und das wohl auch trotz der angelaufenen Produktion von Medien aus dem 350 Titel starken Endverbraucher-Programm vom Winter 1973/74.
Schon im Dezember 1973 erreichte die Presse eine Erklärung: „Die TED-Bildplatte scheint durch die Ausführung der bisherigen Technischen Tasche - das ist die Tasche mit der die Bildplatte in den Bildplattenspieler hinein gegeben wird - bei Versand oder Lagerung nachträglichen Veränderungen unterworfen zu sein. Diese können, wie sich beim Anlaufen der Massenfertigung von Bildplatten herausstellte, beim Abspielen zu Bildstörungen führen. Durch eine Änderung der Technischen Tasche wird dieser Mangel zu beheben sein. Die vorgeschlagenen Änderungen müssen noch erprobt werden; sie werden möglicherweise auch zu Veränderungen am Abspielgerät führen. Ein neuer Auslieferungstermin für die TED-Bildplattenspieler und die TED-Bildplatten kann erst nach Abschluß der gegenwärtig laufenden Erprobung festgelegt werden. - Teldec-Decca weist ausdrücklich darauf hin, daß der festgestellte Fehler den technischen Standard des eigentlichen TED-Systems zur Wiedergabe von auf Bildplatten gespeicherten Bild-Ton-Programmen über Fensehgeräte nicht berührt. Die Hersteller durften davon ausgehen, daß die Serienfertigung der Bildplatte störungsfrei anlaufen würde. Bei Aufnahme der Fertigung neuer Produkte muß allerdings erfahrungsgemäß mit unerwarteten Schwierigkeiten gerechnet werden. ...“ (Funkschau Express 21.12.73).

[Bild: Tasche_01k.JPG]
(Vorderseite, links Version 1973, rechts Version 1975)

Doch die Probleme um die Bildplatte hatten sich nicht binnen weniger Wochen lösen lassen, wenn auch das Abspielgerät unverändert blieb und nur die Technische Tasche einer kleinen Modifikation unterzogen wurde.

[Bild: Tasche_02k.JPG]
(Rückseite, links Version 1973, rechts Version 1975)

Am 17. März“ 1975 „... will Telefunken, "nach technischen Korrekturen und umfangreichen Tests", so Telefunken-Manager Rolf Schiering, ihr TED-System auf den Markt bringen“ (Der Spiegel, 24.02.75).

Doch nicht für lange. „Die beiden Initiator-Fimen stellten nach 400 Tagen den Verkauf schließlich wieder ein“, berichtet später Emil-Heinz Schmitz (Handbuch zur Geschichte der Optik, 1993, Verlag J.P. Wayenborgh) vom frühen Ende der ersten Bildplatte der Welt.

Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle, daß Bundespräsident Gustav Heinemann die vier Erfinder des "Video-System Bildplatte" am 19.10.1972 durch den Berliner Wirtschaftssenator Karl König mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnen ließ (Quelle: "Zeitschichten", "vorläufiges Findbuch" der Senatsverwaltung für Wirtschaft von 2006, Landearchiv Berlin).


[Bild: TP1005_21k.jpg]

Dataratata.
Die Bildplatte hat in der Serienversion einen Durchmesser von 21 cm bei einem Gewicht von etwa sechs Gramm.
Samt Technischer Tasche steigt das Mediengewicht auf etwa 26 Gramm.

Die Gerätepreise sollten weltweit bei der Hälfte eines durchschnittlichen Farbfernsehers, 1975 in der BRD bei unter 1.500 D-Mark, in den USA bei 400 $ und in England bei 200 GBP liegen.
Die TED Single sollte weltweit zum Preis einer Langspielplatte erhältlich sein. Für die USA war ein Einzelpreis von unter 10 $, in der BRD von 10 bis 25 D-Mark avisiert.

Das TED-System hat es in Serie von Telefunken in der PAL-Version (625 Linien, 50 Hz, 25 Bilder/sec, gem. CCIR) und von Sanyo in einer NTSC-Version (525 Linien, 60 Hz, 30 Bilder/sec) gegeben.
Zu einer SECAM-Version ist mir nur die Ankündigung bekannt, ebenso zu Geräten weiterer Hersteller und zu Wechslern.

Die Auflösung (Luminanz) des Systems liegt bei 2,8 MHz (-26 dB), die Chroma-Bandbreite beträgt 500 kHz, der Störabstand, bewertet >= 42 dB.
Der Audio-Übertragungsbereich des TP-1005 mit 40 Hz bis 12.500 Hz, der Klirrfaktor mit <= 5% und der Störabstand mit >= 42 dB (bewertet) angegeben.

[Bild: TED1005_42k.jpg]

Die Bildplatte ist, im Vergleich zur Schallplatte, extrem leicht und an ihrer Unterseite glatt. Um die hohen Geschwindigkeiten von konstanten 1500 Upm in der PAL-Version, von 1800 rpm in der NTSC-Variante, erreichen zu können, wird sie nicht durch einen Plattenteller gedreht, sondern liegt sie auf der sogenannten „Sattelplatte“ und wird ausschließlich, mit Hilfe von drei Mitnehmerzapfen, durch die rotierende Mittelachse bewegt. Die Sattelplatte ist nicht glatt, sondern hat drei sternförmig angeordnete, breite Achsen, zwischen denen sich unter der TED, schon im Ruhezustand, Luft befindet. "Die Fliehkraft und ein Luftpolster, das sich unter der PVC-Scheibe bildet, drängen sie mit gleichbleibendem Druck gegen den Abtast-Diamanten." (Der Spiegel). Dabei ist die vertikale Bewegung auf eine Höhe von 0,05 mm beschränkt.

[Bild: TED1005_16k.jpg]

Im Gegensatz zur Schallplatte ist die Information auf der TED nicht an den Rillenflanken untergebracht, sondern in Form einzelner winziger Erhebungen, Bits, am Rillenboden hinterlegt. Ihre winzigen Bits werden mit Hilfe eines Abtasters mechanisch ausgelesen. "Drei bis vier Millionen pro Sekunde" (Der Spiegel 35/73).
R. G. Gupta berichtet von den Dimensionen der Rille: „Groove spacing was 7 micrometer and vertical depth, 1 micrometer.“ (Audio Video System : Principles, Maintenance & Troubleshooting)

Um die feine Rille mechanisch abtasten zu können, schien den Entwicklern eine herkömmliche Nadel, die auf den Rillenboden hinunter reicht, nicht geeignet. Neben dem mechanischen Verschleiß der Bits bestünde das Risiko, das eine derart feine Nadel das Plattenmaterial zerschneiden würde.
Die Anforderung an den Abtaster lautete also, eine relativ breite Auflagefläche zu besitzen, dabei doch eine deutlich kleinere Informationseinheit einzeln separiert wahrnehmen zu können.
"Das Ergebnis nennt sich „Druckabtastung". Der Abtaststift ist kein spitzer Kegel, sondern gleicht eher einem Bootskiel: Vorn ist er sanft abgerundet, hinten hat er eine scharfe senkrechte Kante. Wenn die Rille mit einer Geschwindigkeit von etwa 45 Stundenkilometern unter ihm vorbeigezogen wird, drückt er mehrere Plastikhöcker auf ihrem Grund nieder. Die plötzlich entlasteten Höcker schnellen hoch und erzeugen an der scharfen Hinterkante des Diamanten einen Druck, den ein darüber starr befestigter Wandler aus Piezo-Keramik registriert und in einen elektrischen Impuls umsetzt." Direkt berührt werden die Bits auf dem Plattengrund also von der Nadel nicht. Vielmehr findet die Übertragung des Signals über die Luftsäule zwischen Bit und Nadel statt.

Die Leerlaufspannung des Druckabtasters liegt mit einer Doppelamplitude bei 50 bis 100 mV. Da die Ersatzinnenkapazität der Wandlerkeramik jedoch nur bei 3 pF liegt, hat Telefunken nicht auf einen Vorverstärker verzichten können und setzt ihn als Impedanzwandler ein.
Der Störspannungsabstand des Abtastersignals aus einer 5µm breiten Spur liegt bei >= 60 dB.

[Bild: GrafikAbtaster_k.jpg]

Die Diamantkufe des Abtasters ist in einem Baukörper mit der Piezokeramik kombiniert. Gemeinsam sind sie über eine Zwischenschicht mit der Abtasthalterung verbunden, die dämpfende Eigenschaften hat und Abtaster und Halterung mechanisch voneinander entkoppeln soll.
Natürlich erzeugt der mechanische Wandler trotzdem Eigenresonanzen. Die untere Resonanz liegt in einer Größenordnung von einigen hundert Kiloherz und entsteht aus dem in Kufe und Keramik zusammengefassten Abtastkörper, sowie aus der Zwischenschicht. In Folge der dämpfenden Eigenschaften der Zwischenschicht lag die Resonanzüberhöhung bei einem neuen Abtaster im unteren Bereich bei 3 bis 6 dB. Die obere Resonanz, die in dem keramischen Wandler entsteht und die durch die dort angekoppelten Massen eine nur geringe Verschiebung erfahren soll, ist erheblich weniger gedämpft und kann daher zu Überhöhungen von bis zu 20 dB führen.
Vor allem niederfrequente Störungen und Nichtlinearitäten beim Druckabtastvorgang können zur Anregung der beiden Resonanzen führen.“ (Funkschau). Um diese weitest möglich auszuschalten ist der Bildplattenspieler TP1005 mit einem Eingangsbandpaß mit einem Durchlassbereich von 0,5 bis 5,5 MHz ausgestattet.

[Bild: GrafikBlock_01k.jpg]

Bild und Ton werden auf einer Bildplatte der Serien-Version, wie auf einem Magnetband, mit Hilfe einer frequenzmodulierten Trägerschwingung aufgezeichnet; das Verfahren wurde allerdings, im Vergleich zur Magnetband-Aufzeichnung, in Bezug auf die Farbcodierung, Modulation und Tonaufzeichnung auf die Fähigkeiten der Bildplatte in Störabstand und Bandbreite optimiert.
So wurde bei der TED für die Speicherung der Bildinformation ein spezielles Tripal D-Verfahren eingesetzt, das die zur Verfügung stehende Bandbreite und den Störabstand optimal ausnützt und mit dem die bei einer sequenziellen „Farbaufzeichnung üblicher Art bei einigen Bildinhalten auftretenden Streifenstrukturen … praktisch vermieden“ (Funkschau) werden.
Die Besonderheit des für die Bildplatte verwendeten Modulationsverfahrens liegt darin, daß der „Bild-FM-Modulator … vor Beginn jeder Zeile auf den Amplitudenwert Null getastet“ wird. „Somit beginnt jede Zeile mit der gleichen Phasenlage für die Trägerfrequenz. Der Träger ist dadurch mit dem Videosignal korreliert.“ Die Folge ist, daß „die durch unvermeidbare Nichtlinearität im Übertragungsprozeß auftretenden Interferenzen im Bild weniger störend in Erscheinung treten. Dadurch wird es möglich mit dem Videofrequenzband näher an den Hubbereich der Trägerfrequenz heranzugehen“, der sich von 2,75 bis 3,75 MHz erstreckt. „Für die Bildübertragung ausgenutzte untere Seitenbandfrequenzen reichen hinunter bis etwa 0,5 MHz.

Die mit den beiden Tonkanälen frequenzmodulierten Trägerschwingungen und die Bildträgerschwingung werden für die Aufzeichnung additiv überlagert. Die Tonträgeramplituden sind bei der Aufzeichnung gegenüber dem Bildträger um etwa 30 dB abgesenkt.“ Der mittlere Träger für einen ersten Tonkanal liegt bei 1 MHz, der für einen zweiten bei 0,8 MHz. Der Frequenzhub beträgt in beiden Fällen +/- 50 kHz.
Eine spezielle Aufbereitung bei der Aufzeichnung sorgt dafür, daß „bei der Wiedergabe trotz der Kanalüberlappung keine Beeinflussung der Kanäle untereinander stattfindet.

[Bild: GrafikBlock_02k.jpg]

Schon im Sommer 1972 schrieb die FUNKSCHAU (23/72): „Bei einer Doppelamplitude (Spitze-Spitze-Wert) des Bildträgerreliefs auf der Platte von etwa 0,4 µm“ besitzt „das Tonträgerrelief … eine Doppelamplitude von wenig mehr als … 0,01 µm; das entspricht etwa 30 Atomlagen und nur noch einem geringen Bruchteil der Molekular-Kettenlänge des verwendeten Plattenmaterials
In diesen geringen Dimensionen wird der große Vorteil der TED gegenüber der Schallplatte deutlich, deren Fähigkeit zur Hochton-Aufzeichnung, aber auch deren gesamtes Fassungsvermögen von der Oberflächenrauhigkeit des verwendeten Medien-Materials begrenzt ist. Nicht so bei der TED. Das Ergebnis ist eine mögliche Spielzeit und Qualität, von der HiFi-Fans geträumt hatten. Musikverlage hingegen weniger.

Von Netzfrequenzschwankungen soll die Bildplatten-Wiedergabe übrigens unabhängig sein. „Ein eingebauter Taktoszillator wird bei der endgültigen Ausführung des Wiedergabegerätes für einen stabilisierten Lauf sorgen, auch wenn die Netzfrequenz einmal auf 48 oder gar 47 Hz abgefallen sein sollte“, berichtet die FUNKSCHAU (Neue Technik: Neues über die Bildplatte, Heft 11, 1.06.1972)

Hatte in der Version von 1971 „ein Signalelement der frequenzmodulierten Aufzeichnung auf der Bildplatte eine Speicherfläche von 10 µm² benötigt“, verbrauchte eine vergleichbare Aufzeichnung in „gleicher Bildqualität“ in der auf dem Technischen Presse-Colloquium von AEG-Telefunken im Herbst 1972 vorgestellten 5-Minuten-Farbversion nur noch 5 µm² Speicherfläche. Und das bei deutlich verbesserter Tonqualität.
Trotzdem nennt die FUNKSCHAU den Abtaster Ende 1972 „im heutigen Aufbau extrem fehlangepaßt ...“, was sich auch im mechanischen Eingangswiderstand des Abtasters ausdrückt, der „im Bereich der mittleren Bildträgerfrequenz mehrere Zehnerpotenzen über dem mechanischen Innenwiderstand der Platte“ läge. Doch schon bei dieser „Fehlanpassung“ würde die Nutzsignalenergie aus einer 0,5 µm breiten Spur für eine gute Bildwiedergabe ausreichen. Mit einer besseren Anpassung wäre die Packungsdichte von Informationen auf der TED noch steigerbar. Was dann auch geschah.

Im Herbst 1973 stellte die FUNKSCHAU (Ausgabe 21) den Platzbedarf für die Darstellung eines Fernsehbildes verschiedener Farb-tauglicher, zeitgenössischer Systeme gegenüber: „Es ergibt sich pro Vollbild eines Fernsehprogrammes ein Raumbedarf (...): Super-8-Film: 24 qmm, VCR: 45 qmm, EVR in Farbe: 16 qmm, Bildplatte TED: 1,5 qmm.


[Bild: TP1005_01k.jpg]

Das Abspielgerät.
Telefunken entwickelt den für die Serienfertigung vorgesehenen TED-Bildplattenspieler, während die Teldec die Bildplatte selbst produziert“ (Funkschau Heft 21, 1973, „Duell der Bildplatten“).

Die Fertigung des TP1005 fand im Berliner Telefunken-Werk in der Schwedenstraße statt. (Funkschau, Heft 21, 1973, „Audiovision kommt in Schwung“). Für das erste Jahr nach der Markteinführung erwartete Telefunken ursprünglich eine Produktion von 30.000 Einheiten (Der Spiegel 24.02.1975).

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In Berlin entstand ein Klotz im „Stahlmantelgehäuse“ von 14 kg Eigengewicht und mit Abmessungen von 460 x 160 x 310 mm (BHT), der im Handel auch „Flachtresor“ genannt wurde. Sein Antrieb erfolgt mit Hilfe eines großen Papst Außenläufer Synchronmotors.
Das Design der Serienversion des TP1005 folgt dem Ideal der Telefunken HiFi-Geräte seiner Zeit, so daß er sich problemlos mit einer M3000 Bandmaschine oder einem zeitgenössischen Opus Receiver kombinieren ließe.

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Der TP1005 verschickt sein UHF-Fernsehsignal meist auf Kanal 36, läßt sich jedoch, im Innern des Telefunken, zwischen den Kanälen 34 bis 39 einstellen.
Der Telefunken erzeugt an einer IEC-konformen Koax-Ausgangsbuchse ein Signal von 2 mV Spannung an 75 Ohm. Eine zweite Antennenbuchse erlaubt den Anschluß der Fernseh-Antenne, deren Signal der Telefunken solange durchschleift, wie das Gerät nicht eingeschaltet ist.

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Ein Druck auf den großen, silbernen Knopf, auf der Oberseite des Abspielgeräts, schaltet den Telefunken ein. Dieses Element ist dermaßen solide ausgeführt, daß niemand mehr sich erinnern wird, daß es jemals Probleme mit Hauptschaltern an Telefunken-Geräten gegeben hätte oder geben könnte.

[Bild: TP1005_02k.jpg]

Als Reaktion auf das Einschalten leuchtet an der Vorderseite, unter dem Einschub für die Platte, ein schmales weißes Leuchtband auf, das signalisiert, ob bereits eine Bildplatte eingelegt ist, oder nicht. Leuchtet die Lampe, ist der Ladeschacht noch leer.

Übrigens zeigt die Technische Tasche zwei unterschiedliche Bilder (s. oben). Die eine Seite ist mit einem schwarzen Pfeil und der Grafik der Rillenseite der Bildplatte bedruckt. Die Oberseite zeigt einen weißen Pfeil und eine gänzlich schwarz farbene Grafik der TED.

[Bild: TP1005_06k.jpg]

Genau, diese Bilder zeigen, wie die Bildplatte in der Tasche liegen soll, was sich leicht durch die Aussparung der Tasche kontrollieren läßt. Die Rillenseite reflektiert Licht bunt.

[Bild: TP1005_17k.jpg]

Nun geht’s los:
Mit samt der Technischen Tasche, weißer Pfeil nach oben und in die Richtung, in die der aufgedruckte Pfeil weist, wird die Bildplatte in das Abspielgerät geschoben, bis nur ein halber Zentimeter aus dem Gerät herausragt.

[Bild: TP1005_04k.jpg]

Die Tasche liegt dann richtig ein, wenn durch eine rechteckige Aussparung dieser überstehenden Lasche der Pfeil auf dem Gerätegehäuse zu sehen ist, der, direkt vor dem „Einlegeschlitz“, in diesen hinein zeigt. Wird die Tasche versehentlich falsch herum eingelegt, blockiert der Telefunken sämtliche weiteren Eingaben, da der Taster der „Taschensperre“ nicht in die vorgesehene Aussparung einrasten kann.

[Bild: TED1005_31k.jpg]

Als nächstes wird der große Knebelschalter am Abspielgerät im Uhrzeigersinn um 180°, in Richtung des grünen Pfeils im Display, gedreht, bis er auf den roten Punkt in „neun Uhr“-Position zeigt.

[Bild: TP1005_07k.jpg]

[Bild: GrafikLader_k.jpg]

Über einen Mechanismus, der die Drehbewegung des Knaufs mit Hilfe von Zahnriemen und Stahlseilen überträgt, ziehen Gummiwalzen, die in die Aussparungen der Hülle eingreifen, die Folie aus der Tasche heraus und führen sie um eine Achse herum, unter die im Gerät verbleibende Papierhülle.

[Bild: TED1005_25k.jpg]

Sollte die Platte geladen sein und die Lade-Kontroll-Lampe dennoch leuchten, wurde die Bildplatte aus irgendeinem Grunde nicht in die korrekte Spielposition befördert und darf keinesfalls die „play“-Taste gedrückt werden. Stattdessen sollte die Platte wieder entladen werden.

[Bild: TP1005_08k.jpg]

Das Entladen kann bei beliebiger Stellung des Knebelschalters, und in Position Stop des Laufwerks, durch das Drehen des Knebels entgegen dem Uhrzeigersinn, in Richtung des roten Pfeils „eject“ im Display, bis zur Position des grünen Pfeils „start“, erfolgen.
Zeigt der Knebel nach rechts (drei Uhr), läuft mit vernehmlichem Geräusch die Polierscheibe an und kann die Technische Tasche samt TED entnommen werden.

[Bild: TED1005_36k.jpg]

Bevor wir entladen, kucken wir erst einmal, hoffen, daß wir etwas zu Kucken kriegen: Ist die Platte also geladen, befindet sich über der nun umgedrehten Folie ein polierter Metallstab, auf dem der Tonkopf-Schlitten des Bildplattenspielers, in der Art eines Tangential-Tonarmes eines Schallplattenspielers, von der Außenseite zur Innenseite der Bildplatte geführt wird.

[Bild: TED1005_39k.jpg]

Der Antrieb dieses Schlittens erfolgt wiederum über das Seilzug-System, das gleichzeitig den Knebelschalter weiter bewegt, der die abgelaufene Spielzeit anzeigt, der aber auch den Schlitten, per Hand gedreht, in eine bestimmte, gewünschte Position führen kann, die mit Hilfe einer Minuten-Skala am Knebelschalter anvisiert wird.

[Bild: TED1005_30k.jpg]

Solange der Player sich in Ruhe befindet, wird sämtliche Bewegung manuell, über das Drehen des Knaufs initiiert. Erst mit dem Druck auf die „play“-Taste fährt die Bildplatte an, wenn sich der Knebel in einer Position befindet, daß sich seine weiße Markierung innerhalb des grünen Bereichs, in Pfeilrichtung hinter der Markierung „play“ im Display, befindet.
Beim Weiterschalten, von der Position am roten Punkt, über „play“ wird die Nadel, über einen breiten „Reinungsdocht“ hinweg, der die Nadel von Staub befreien soll, in die erste Betriebsposition gebracht.

[Bild: TED1005_22k.jpg]

Das Starten des Antriebs ist nicht mit einem Druck auf die Tipp-Taste eines CD-Players, ist auch nicht mit einem Druck auf eine Kurzhub-Taste einer Bandmaschine und ist auch nicht mit dem Druck auf die kombinierte Netz- und Play-Taste eines alten Cassette Recorders zu vergleichen.
Vielmehr hat man den Eindruck, hier will der Starter eines Oldtimers gedrückt werden. Man braucht Kraft und Ausdauer. Denn wenn man die Taste nur kurz drückt, dann passiert eigentlich garnichts. Die Taste will so lange und mit Kraft herunter gedrückt werden, bis die Bildplatte zumindest annähernd ihre Sollgeschwindigkeit erreicht hat. Laut Bedienungsanleitung sind das zehn Sekunden.
Es wird behauptet, es hätte Menschen gegeben, die nicht in der Lage wären, einen TP1005 zu starten. Übertrieben? Jedenfalls rasten die Funktionstasten des TP1005 nicht ein

[Bild: TED1005_21kNadel.JPG]

Wenn die TED in ihrer Sollgeschwindigkeit dreht, dann wird gleichsam auch der Abtaster in Bewegung gesetzt.
Der Vortrieb des Abtaster-Schlittens erfolgt motorisch um etwa eine Rillenbreite pro Umdrehung, wird also in seiner Quer-Bewegung nicht von der Nadel in der Rille gezogen.
Trotzdem dient die Rille als Führung zur Spurhaltung des Abtasters.

[Bild: TP1005_09k.jpg]

Da die Nadel auf einem vergleichsweise langen Stäbchen aufgeklebt ist, kann sie sich auch seitwärts auslenken, so daß in der Anpassung der Schrittweite und -Folge des Vortriebs des Schlittens an die sich im immer kleineren Durchmesser fortsetzende Rille eine gewisse Toleranz besteht.

Der Vortrieb des Schlittens läßt sich übrigens mit Hilfe der „select“-Taste für etwa zehn Sekunden Dauer ausklinken, so daß in dieser Zeit immer das gleiche Rillensegment, das innerhalb des horizontalen Bewegungsspielraums der Nadel liegt, abgetastet und damit eine Art Standbild bzw. „Szenenwiederholung“ erzeugt werden kann.
Je nach Durchmesser des Rillensegments, an dem der Schlitten angehalten wird, variiert die Länge des Bereichs, den die Nadel bei angehaltenem Schlitten erreichen kann, zwischen einer und zwei Sekunden Spielzeit (Anleitung).
Ist die „select“-Taste gedrückt, wird die Verriegelung des Knebelschalters für die Dauer der „Szenenwiederholzeit“ aufgehoben und er läßt sich innerhalb des durch Ziffern markierten Bereichs frei bewegen, was dazu führt, daß die Abtastnadel in ihrer Position der Vorgabe des Benutzers folgt. Diese „Szenensuche“ kann am Bildschirm oder mit Hilfe der Minutenskala im Display verfolgt werden. Das funktioniert tatsächlich!

Erreichen Knebelschalter und Abtastschlitten die Endposition, wird der Antrieb der Bildplatte automatisch gestoppt und die Verriegelung des Knebelschalters gegen manuellen Eingriff gelöst. Das gleiche passiert nach einem Druck auf die Taste „stop“.
Die TED kann nun entladen werden.

Abgesehen von den Hub-Kräften, die die Bedienung der „play“-Taste verlangt, ist der Umgang mit dem TP1005 wirklich kinderleicht. Eigentlich sogar leichter, als mit einem Plattenspieler.
Die Einzige Justage, die der Telefunken verlangt, ist die Einstellung des Abtasterandrucks, der möglicherweise nach einem Nadelwechsel erfolgen muß.

Der Austausch des Abtastsystems Telefunken DB-12 ist einfach und soll nach durchschnittlich 500 Abspielungen erfolgen. Die Nadel verschleißt nämlich, soll die Bildplatte jedoch keinesfalls zerstören können.

Das entladene,abgeschaltete und vom Netz getrennte Gerät wird geöffnet, indem der Benutzer zwei kleine metallene Entriegelungsknöpfe am linken und rechten Rand der Vorderseite, direkt über der silbernen Zierblende, eindrückt und den Gehäusedeckel nach oben klappt.
Der Deckel des Ladeschachts wird leicht, gegen eine Federspannung, nach rechts gedrückt und kann dann ebenfalls nach oben geklappt und im Gehäusedeckel arretiert und damit gegen versehentliches Zufallen gesichert werden.

[Bild: TED1005_39kNadel.jpg]

Dann wird der Abtaster-Schlitten in eine leichter zugängliche Position gebracht, indem der Knebelschalter soweit gedreht wird, daß der Schlitten zugänglich wird. Dafür muß eine weiße „Taschensperrklinke“ an der Basis des Knebelschalters nach hinten gedrückt werden, um die Bewegung frei zu geben.

[Bild: TED1005_27k.jpg]

Die Nadel läßt sich einfach aus ihrer Halterung, nach vorn, herausziehen. Die Ersatznadel wird, bis zum Einrasten eines Metallknopfes in eine Haltegabel, in die Halterung hinein gedrückt. TKS- oder T4P-Nadeln sind nicht einfacher zu tauschen.
Der Abtaster DB12 für den TP1005 besteht aus einer 38 mm langen, massiven Metallhülse von 6 mm Breite, 10 mm Höhe und von etwa 4g Eigengewicht.
Allein das Stäbchen ist über 13 mm lang und ruht auf einem runden Federelement. Die Nadel ist mit einer feinen Litze mit dem Metallkörper des Abtasters verbunden.

[Bild: Abtaster_01k.jpg]

Als nächstes wird der Knauf wieder in Ruheposition gebracht und die Deckel geschlossen, dann das Gerät angeschaltet und, ohne Platte und bei Knaufstellung in Ruheposition, die „start“-Taste gedrückt. Die Nadel wird nun „ca. 1 Minute einpoliert“.

Nun wird, bei eingeschaltetem Gerät, wiederum der Gehäusedeckel geöffnet, und eine große Kunststoff-Regulierschraube, rechts neben dem Deckel des Ladeschachtes, vorsichtig, entgegen dem Uhrzeigersinn, bis zum Anschlag gedreht.

[Bild: TED1005_28k.jpg]

Dann wird eine gut erhaltene Bildplatte geeigneter Spielzeit eingelegt und der Knauf auf die Stellung „8“ gedreht und der Antrieb gestartet.
Wenn sich jetzt eine Streifenbildung auf dem Bildschirm zeigt, dreht man die Regulierschraube so lange im Uhrzeigersinn, bis die Streifen verschwinden.
Danach wird das Gerät gestoppt, die Bildplatte entnommen, der Deckel geschlossen und ... was auch immer.


Fortsetzung folgt ...
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
... hier:

Probleme.
Der Bildplattenspieler Telefunken TP1005 kennt einige typische Probleme. So ist die Nadel einem stetigen Verschleiß unterworfen, was zunächst in der Bildqualität erkennbar wird: Das Fernsehbild zeigt plötzlich farbige Artefakte, dann Unschärfe, bis hin zu einem flimmernden Halbbild-Aufbau. Irgendwann zeigt auch der Ton Störungen.
Falls diese Probleme nicht durch eine Reinigung der Nadel behoben werden können, ist spätestens jetzt ein Nadeltausch angebracht.

Übrigens scheint auch das Medium zu verschleißen, anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, daß einige Platten bereits nicht mehr abspielbar sind, während andere, mit der selben Nadel und der selben Einstellung, noch ein sauberes Bild zeigen. Mit einer besseren Nadel ist dann das Bild der vorher nicht mehr abspielbaren TED wieder vorzeigbar!
Einerseits könnte im Laufe der Jahrzehnte ein Verschleiß an den Bits und an den Rillenflanken, die für die Spurhaltung wichtig sind, eingetreten sein, andererseits können auch Auswirkungen von außen das PVC-Material verformt haben. So lag schon die Verzögerung der Einführung der Bildplatte in mechanischen Abdrücken, die die Technische Tasche im Material gestapelter Bildplatten hinterlassen hatte. Deshalb sollten TEDs stehend, und nicht liegend, lagern!
Ein weiterer bekannter Fehler resultiert aus der Verformung der Technischen Tasche selbst. Ist die nicht mehr plan, hat der Lademechanismus Probleme die TED wieder in die Tasche zu schieben. Besonders tritt dies bei den Taschen der ersten Generation auf, deren Oberseite weniger formstabil ist, als die spätere, weniger tief ausgeschnittene Serienversion.

[Bild: TED1005_26k.jpg]

Dem einzigen weiteren mechanischen Kontakt, neben der Abtastung, dem die Bildplatte regelmäßig ausgesetzt ist, ist der Lademechanismus, also die breiten Gummirollen, die die Bildplatte aus der Tasche ziehen. Wenn hier Fremdstoffe in der Oberfläche eingeschlossen sind, werden die natürlich auch Abdrücke in einer Bildplatte hinterlassen können.

Natürlich ist die Bildqualität der TED auch von der Behandlung des Mediums abhängig. Fingerfett oder anderer Dreck in den Rillen wird die Abspielung genauso stören, wie mechanische Beschädigungen jedweder Art.
Die Bedienungsanleitung weist zudem darauf hin: „Ein durch Berührung möglicherweise entstandener Störeffekt wird durch mehrmaliges Abspielen der Platte beseitigt.“ Ich mag nicht glauben, daß auf diese Weise Fingerfett entfernt werden soll, sondern denke eher an statische Aufladung.

[Bild: TP1005_14k.jpg]

Staub hingegen ist in üblicher Weise übrigens weniger das Problem der Bildplatte. Denn im Vergleich zur klassischen Schallplatte, in deren Rillen sich gerne Staub ansammelt, ist die Bildplatte in der Regel durch die Technische Tasche geschützt und sind die Rillen der Bildplatte so fein, das herkömmlicher Staub kaum in sie eindringen kann, schon beim Anlaufen der Platte im Abspielgerät von der vergleichsweise glatten Oberfläche geschleudert wird.
„Moderner“ Staub hingegen wird auch auf die Bildplatte Einfluß nehmen können. Ein Hoch auf die Nano-Technik, deren Folgen heute noch nicht einmal für den Menschen erforscht sind. Auch noch nicht in Bezug auf die Bildplatte.

[Bild: TP1005_15k.jpg]

Staub- und Dreck-anfällig ist natürlich, wie beim klassischen Plattenspieler, die Nadel.
Für die oberflächliche Nadelreinigung ist im TED der sogenannte „Reinigungsdocht“ zuständig, der zwischen der Ruheposition und der ersten Betriebsposition der Nadel, angebracht ist. Auch der Docht verschleißt natürlich im Laufe von Jahrzehnten, wie an meinem Bild, weiter oben, erkennbar ist.

[Bild: TP1005_24k.jpg]

Durch das Bewegen des Knaufs zwischen den Positionen „roter Punkt“ und „play“ wird die Nadel über den Pinsel geführt, solange dieser denn noch nicht verbraucht ist. Bei hartnäckigem Staub-Befall läßt sich der Knauf natürlich hin und her drehen, so die Nadel mehrfach über den Docht führen.

[Bild: TED_Zubehoer_k.jpg]

Als Original-Zubehör hatte Telefunken eine „rote Reinigungsvorrichtung“ für den Abtaster beigepackt. Letztlich handelt es sich hierbei um ein in ein Kunststoff-Formteil verpacktes Filzpad, das mit Reinigungsflüssigkeit benetzt, über die Nadel gerieben werden soll.
Die „Verpackung“ hat dabei wohl den Sinn zu verhindern, daß zuviel Kraft auf die Nadel ausgeübt wird: Sie hält das Filz in einer definierten Höhe und erlaubt die Bewegung nur in definiertem Maße, also ohne die Nadel zu beschädigen. Zudem soll die Vorrichtung wohl auch verhindern, daß zuviel Reinigungsflüssigkeit an die falschen Stellen gerät.
Diese Grundreinigung soll übrigens nach 15 bis 20 Betriebsstunden erfolgen.

[Bild: TED1005_41k.jpg]

Im gleichen Turnus soll sie sogenannte „Sattelplatte“ gereinigt werden, auf der die Bildplatte zu liegen kommt, wenn sie sich im Gerät nicht dreht. Auch hierzu gab es ein spezielles Werkzeug, das „schwarze Reinigungsinstrument“, dessen Filz ebenfalls mit Reinigungsflüssigkeit benetzt werden soll, und das über einen doppelt gekröpften Stil verfügt, der es erlaubt, das Filz auch unter die Laufschiene des Abtaster-Schlittens zu bewegen.

Auch das Verschleißen der Polierplatte will ich übrigens nicht ausschließen. Eine Reinigungs-Anleitung für diese Platte gibt es jedoch nicht.

Als ein Problem dürfte sich im TP1005, wie in jedem anderen alternden Gerät, sicherlich die Veränderung oder die Abwesenheit von Schmierungen, oft im Zusammenwirken von Schmutz und Nikotin, auswirken. Infolgedessen entstehen mechanische Hemmungen, die den Ablauf der Mechanik, z.B. den regelmäßigen Lauf des Abtaster-Schlittens stören können.

Bei einem meiner TP1005 scheint die Federspannung an der Taschenklinke nicht mehr ausreichend, die Sperre in die Ruheposition zurück zu führen. Neben mangelnder Schmierung kann hier auch eine nachlassende Federspannung der Grund sein.
Bei einem anderen Gerät habe ich einen gerissenen Zahnriemen und aufspleissende Enden der Metallseile gesehen, die den Schlitten befördern.

[Bild: TED1005_20k.jpg]

Normal ist auch die Alterung der elektrischen Bauelemente. Es sollte Jedem bekannt sein, daß die Kapazität von Kondensatoren, vor allem nach langer Nicht-Benutzung eines Apparats, nicht mehr dem vorgegebenen Toleranzbereich entsprechen muß.

Von Plattenspieler her ist bekannt, daß die Aufhängung der Nadel des Abtasters aushärten kann. Dies passiert selbst bei unbenutzten, alten Systemen.
Ausschließen, daß die Resonanz-dämmende Zwischenschicht im Abtaster des Telefunken ihre Eigenschaften verändert, will ich nicht. Ebenso können mechanische Hemmungen im Lauf des Abtasterschlittens oder Vibrationen im Antrieb der Platte dazu führen, daß Resonanzen entstehen, die, über die Grenzen des Filterbereichs des Eingangsbandpaß hinaus, in den Übertragungsbereich des Bildplattenspielers wachsen.

Aus heutiger Sicht ärgerlich, der Telefunken ist – fast erwartungsgemäß - ein 220V-Gerät. Wer hatte Mitte der siebziger Jahre erwarten können, daß sich die EG in den Achtzigern auf eine einheitliche Spannungsversorgung von 235 Volt einigt.
Bislang hat meiner das überlebt.


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Ein Spiefilm auf Bildplatte?
Als die Bildplatte im Jahre 1970 vorgestellt worden war, da war sie eine Technische Spielerei gewesen. Mit der Ankündigung, sie solle zu einem Serienprodukt entwickelt werden, galt es nun ihr einen Zweck zu verleihen, galt es einen Markt zu schaffen und galt es Partner zu finden, mit denen man die TED gemeinsam einführen und das System weiter entwickeln könnte.
Und so hatte die AEG-Telefunken der Presse im Jahr 1971 erklärt, es solle eine „offene Lizenzpolitik“ zur Anwendung kommen, „... d.h. die Rechte dürften vielen Lizenznehmern zur Verfügung gestellt werden. ...“ (Funkschau, Heft 1 vom 1.01.1971).

Telefunken und Decca hatten in Philips ein Vorbild gesehen. Deren „kluge, gut durchdachte Lizenzstrategie“ hätte der Compact Cassette den Weg zum „Weltstandard“ geebnet. (Funkschau Express, 8.06.73).

Um weitere Perspektiven des TED-Systems aufzuzeigen, hatte Telefunken bereits 1972 ein „Labormuster“ (Funkschau 1.12.72) eines „Magazinspielers“ in Betrieb, mit dem „längere Programme ohne störende Unterbrechungen abspielbar sein“ sollten (Funkschau 20.07.73). Laut einer einzigen englischen Quelle ("An introduction in new media" Public Record Office c1999, Seite 9) sollte dieser Wechsler sechs Bildplatten bevorraten können und damit bis zu einer Stunde Spielzeit ermöglichen.
Auch ein normaler Wechsler, „mit 4,5 s Wechslerpause“ befand sich in der Entwicklung und stand im Herbst 1975, „labormäßig fertig“, auf der Funkausstellung (Funkschau 22/75).
Zudem hatte Telefunken „... in Berlin in Privatvorführungen die TED auch in einer 60Hz-NTSC-Version gezeigt, aber weder Telefunken noch Decca wollen die entsprechenden Spieler bauen, sondern verhandeln mit amerikanischen Lizenznehmern“ (Funkschau Express: Bildplatte, Heft 21 vom 12.10.73). Eine klare Einladung für einen amerikanischen Hersteller zur Beteiligung, vor allem nachdem die TED bereits Ende 1970 in den USA erfolgreich präsentiert worden war.
Die Zenith Corporation wurde eine Zeit lang als Hersteller des amerikanischen TED-Abspielgeräts gehandelt, kolportierte beispielsweise die FUNKSCHAU (1.10.72).

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Werbung 1972

Die USA, in der zu diesem Zeitpunkt „etwa die Hälfte der Welt-Schallplattenproduktion“ (Funkschau Express, 8.06.73) verkauft wurde, waren von Telefunken und Decca als der wichtigste Export-Markt ausgemacht worden.
Mein Eindruck ist der, die Telefunken, im überseeischen Rundfunk- und Fernsehmarkt sowieso nicht etabliert, begann ein Konzept für den europäischen Kontinent zu entwickeln, während die Decca, mit weltweiten Kontakten im Musikmarkt ausgestattet, den anglo-amerikanischen Markt verantwortete. Eine Tochter der Decca, London Records, wurde „Software-Verkaufsagent für die Vereinigten Staaten“ (Funkschau Express, 8.06.73).
Bill Bayliff, Anfang der siebziger Jahre verantwortlich für die Entwicklungsarbeit an der TED bei Decca, hielt die Chancen der Bildplatte in den USA für gut, weil ihre, deutlicher noch als in Europa, der Bildqualität vieler Fernsehsender in den Vereinigten Staaten überlegen gewesen sei (Laser focus with fiberoptic communications, Band 16,Ausgaben 1-6).
Noch 1973 ging die Decca davon aus, die Bildplatte würde im „Spätfrühling 1974“ in den USA, mit einem „Gerätepreis von etwa 700 Dollar“, eingeführt, die Single sollte unter zehn Dollar kosten. „Nach den Vorführungen des TED-Systems auf der Funkausstellung in Berlin und auf der Vidca in Cannes/Frankreich“ sollten „… im September Demonstrationen in New York, Los Angeles und Houston stattfinden“ (Funkschau Express 8.06.73).

Es schien keinen Grund zu geben, warum man nicht erfolgreich sein sollte, denn das Interesse an der TED war weltweit groß, wie es auch Aubrey Harris, Chef-Ingenieur für elektronische Geräte an der Universität von Californien schon gegenüber ELECTRONICS WORLD (Bd. 85, 1971, Ziff-Davies) in seinem Artikel „The Teldec Television-Disc“ bestätigt hatte, der zudem in einem Vergleich der zu diesem Zeitpunkt angekündigten AV-Systeme (Video, EVR, Selectavision, TED) resümierte: „The Teldec device may well be the winner.“ Sowohl das Abspielgerät, als auch die Medien würden zu den geringsten Preisen in der Konkurrenz angeboten.

Man hatte ein gutes Produkt, preiswerter und besser in der Qualität, als alle Mitbewerber, war zudem der erste am Markt. So schien es.
Man zeigte, was man konnte, man zeigte, was man können würde, und nun erwarteten Telefunken und Decca, andere Firmen würden sich freiwillig um die TED engagieren.

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Atemluft-bewegtes Konditoren-Gebäck … Pustekuchen.
Die große Ernüchterung setzt ein; die hektische Gründerzeit ist zunächst einmal abgeschossen.“ So begann die FUNKSCHAU ihren Bericht „Mehr Vision als Audio-Vision“ in der Ausgabe 7 vom 1.04.1971.

Die erhoffte Unterstützung, Engagement und Investitionen Dritter, blieb zunächst aus. Vor allem aus den USA kam kein Interesse an einer Lizenzierung von TED.
Einerseits investieren amerikanische Unternehmen am liebsten in eigene, zumindest in amerikanische Technologie. Andererseits war die Entwicklung der Vorreiter der amerikanischen AV-Systeme ins Stocken geraten: EVR und Selctavision waren von der Serienreife noch weiter entfernt, als man es erhofft hatte. Und die Rahmenbedingungen wurden schwieriger, als man es befürchtet hatte. Und das Engagement hatte Geld gekostet.
Und auch die alternativen AV-Systeme der frühen Siebziger Jahre (U-Matic, VCR, Super 8), und die, die Hersteller wie Telefunken (TED), Sony (Beta) und Philips (VLP) ankündigten, schienen nicht in der Lage den Markt zu erschließen, auf den viele der Investoren abgezielt hatten: Das Abspielen amerikanischer Kinofilme. Das hingegen versprachen amerikanische Firmen, wie MCA und Zenith, die zur Mitte der siebziger Jahre begonnen, an eigenen Bildplatten-Systemen zu arbeiten.
Warum also Geld in die Hand nehmen und in neue Technologien investieren, wenn man gerade enttäuscht und der Markt unübersichtlicher geworden war. Das Risiko sollten die Entwickler dieser Technologien gefälligst selber übernehmen.

Vor allem die Software-Anbieter versuchten sich anders aus der Affäre zu ziehen: So war der erste in Deutschland von Neckermann im Versand angebotene Spielfilm auf VCR im Jahre 1971 "Die Lady aus dem Weltraum" mit Dietmar Schönherr und Vivi Bach (http://www.super-8-hobby.de/rezent723.htm) gewesen. Für 99 D-Mark bekam man einen Film von exakt 65 Minuten Dauer, der maximalen Spielzeit der europäischen Videocassette.
Und welcher Film zu lang war, der ließ sich zur Not auch kürzen, wie zahlreiche Super 8-Veröffentlichungen von Kinofilmen belegen.

Rückblickend wird ein Analyst zu dem Schluß kommen, es waren nicht amerikanische Firmen, die mit der Herstellung von leeren oder bespielten Medien für Philips-Recorder vorausgegangen und damit der Philips Compact Cassette zum Erfolg verholfen hatten. Tatsächlich hatten sich die USA der Einführung der europäischen Cassette im Musikmarkt lange Zeit, zugunsten der amerikanischen 8-Spur-Cassette, widersetzt.
Vielmehr waren es japanische Firmen gewesen, die erkannt hatten, mit hochwertigen Laufwerken für die Philips Cassette würden sie ein Schlüsselprodukt in den Händen halten, mit dessen Herstellung sie im bereits erschlossenen und standardisierten HiFi-Markt nicht gegen einen etablierten Anbieter hatten konkurrieren müssen, gleichsam frühzeitig die technologische Führerschaft erringen konnten.

Die Bildplatte hingegen war abhängig von einem Software-Markt, der erst noch erschlossen werden mußte, für den fernöstliche Hardware-Hersteller keinen Schlüssel hatten; der schien in Hollywood zu liegen.
Die Bildplatte war abhängig vom Markt der Farbfernsehgeräte gewesen, für die noch nicht einmal jedes Land einen Standard etabliert hatte, und um den japanische Hersteller zu Beginn der siebziger Jahre noch kämpften.
Die TED war eine interessante Technologie, doch ein Schlüsselprodukt war sie noch nicht gewesen.

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Es war also an Telefunken und an der Decca, für die TED einen Markt zu erschließen. Und es schien, es würde solch einen Markt geben können.

Die Option Musik? Mit der Idee, die TED wäre auch zur Musikspeicherung geeignet, stand der ZEIT-Journalist Dieter E. Zimmer 1970 sicherlich nicht allein. Zweifellos wäre das Medium in der Lage gewesen, die Musikwiedergabe zu revolutionieren, wozu die Forschung an der TED einstmals begonnen hatte.

Doch hätte die Teldec, wie schon früher beispielsweise Tefi, mit dem Tefifon, gegen die mächtigen Plattenfirmen antreten müssen, die schon im „Kampf der Systeme“, zwischen Single-Alben und LP, nicht in der Lage gewesen waren, sich auf ein einziges Schallplattenformat zu einigen. Welcher der vornehmlich US-Amerikanischen Konkurrenten wäre bereit gewesen, ein neues, vollständig inkompatibles System einzuführen, dafür auch noch Lizenzgebühren zu bezahlen, sich möglicherweise von einem einzigen Presswerk-Betreiber in Europa abhängig zu machen und gleichsam die eigene Ware – Musik – zu verramschen, um eine ganze TED zu füllen und sie gleichzeitig für den Verbraucher bezahlbar zu halten?
Für das Tefifon hatten schließlich unbekannte Interpreten die Musik, die man zum Betrieb des Gerätes brauchte, neu einspielen müssen. Für das Tefifon hatte es fast nur Cover-Versionen gegeben! Kaum ein erfolgversprechender Weg für ein neues Massenmedium.

Doch ganz war die Idee nicht vom Tisch. Im Sommer 1973 hatte Ted Hofberg von London Records in New York angedeutet, „Nicht ausgeschlossen seien Kombinationen aus Bild- und Schallplattenspieler zu einem späteren Zeitpunkt“ (Funkschau Heft 12 vom 8.06.73).


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(Media Pac mit neun Bildplatten)

Zweifellos würde es auch Spielfilme auf der TED geben. „In vielen Gespräche mit den Menschen, die die Programmseite vertreten, und in Versuchsreihen, wo wir in Filmen Schwarzpausen einfügten, und zwar in regelmäßigen und in unregelmäßigen Intervallen, und mit Pausenlängen von einer bis 15 Sekunden Dauer, haben wir herausgefunden, daß man bei einer Spieldauer von zehn Minuten mit einer dann folgenden Pause von fünf Sekunden gut leben kann“, fasste Rolf W. Schiering die Ergebnisse einer Erhebung der Telefunken zusammen. Letztlich hatte er schon im Interwiev mit der FUNKSCHAU im Jahre 1972 eingeräumt, der ehemals angekündigte Magazinspieler, der mehrere Bildplatten in Folge, ohne Schwarzpausen, hätte abspielen können sollen, würde nie erscheinen, hätte mit der Einführung der 10-Minuten-TEDseine Berechtigung ... verloren“. Stattdessen sollte der einfachere Wechsler, der stetig nachgeladen werden musste und der den Wechsel von einer TED zur nächsten in 4,5 Sekunden schaffen sollte, langlaufende Programme bewältigen.
Für ein amerikanisches Publikum, das schon in den frühen Siebzigern an viel häufigere Werbepausen im Fernsehen gewöhnt war, als wir heutzutage, sicherlich keine große Umstellung.

Die Entscheidung für die 10-Minuten-Spieldauer hatte allerdings auch einen weiteren Grund: die Bildplatte sollte, weltweit, zum Preis einer Langspielplatte in den Handel kommen, der Abspieler zum halben Preis eines durchschnittlichen Farb-TV-Geräts.
Um einen so vergleichsweise günstigen Verkaufspreis bei den zu erwartenden kleinen Startauflagen realisieren zu können, mussten die Produktionskosten gering gehalten werden, berichtete Rolf Schiering. Und daher war es relevant, daß die Lagerung von Filmen in vielen Archiven auf 10-Minuten-Rollen vorgenommen wurde, „wie es in der Kinotechnik üblich ist. Beim Überspielen solcher Rollen auf Bildplatten ist dann kein Ummischen, kein Neuschneiden und kein neues Vertonen mehr nötig.
Ist ist unnötig darauf hinzuweisen, das der Preisdruck bei der Herstellung von Bildplatten nicht eben dazu geführt haben wird, daß die TED's in der besten erreichbaren Qualität kopiert worden waren.

Rolf W. Schiering war seit 1971 zuständig für Marketing und Vertrieb der neu eingerichteten Abteilung „audiovisuelle Anlagen“ der Telefunken gewesen. Und während er noch die Hoffnung der Film-Fans am Leben hielt, auf der TED würden auch Spielfilme zu sehen sein, war längst eine andere Erwartung formuliert worden: „Die Verkaufspreise für solch Langzeitprogramme dürften beträchtlich hoch liegen, und der Besitzer würde sich ein solches Programm nicht oft genug ansehen“, resümierte Schiering seine Überlegungen schon auf dem Technischen Presse Colloquium der AEG-Telefunken, zur Vorstellung der späteren Serien-Version der TED, gegenüber den Medien (Funkschau 1.12.72).
Diese Einschätzung bestätigte später auch Kenneth G. Thome, Manger der Decca Videodisc Division: „Another cause of TeD's failure was the difficulty in finding video programs that anyone wanted to watch more than once or twice“ (Laser focus with fiberoptic communications, Band 16,Ausgaben 1-6), was natürlich Einfluß darauf hat, welchen Preis der Kunde bereit ist auszugeben. Und kurz laufende Programme schaut man sich eher häufiger an, als Langläufer.


Natürlich richteten sich die Planungen des Marketings von Telefunken nicht an den Utopien des zukünftig Machbaren aus.

Kein Wunder, daß der erste Film, der im Sommer 1970 von einer Bildplatte abgespielt worden war, ein Musik-Clip aus dem eigenen Fundus gewesen war. Kein Wunder, das der zweite Film, den die Pressevertreter direkt im Anschluß hatten sehen können, ein Imagefilm eines Mineralöl-Konzerns gewesen war!

Zwischen einer und acht Minuten“, so Schiering im Interview mit der FUNKSCHAU, würde der Bedarf für die Laufzeit im Bereich Unterricht, aktuelle Information und Service liegen. Genau richtig also, für die Kapazität der TED.
Ich meine nicht, daß wir vom 21 cm-Format abgehen sollten ...“, beantwortete er im weiteren die Frage nach dem in früheren Zeiten angekündigten 30cm-Format des Mediums. Für uns „... sind die 21 cm … so gut wie zementiert ... denn dieses Format hat gegenüber allen anderen den großen Vorteil, daß man es allen Zeitungen und Zeitschriften beifügen kann.“ (Funkschau 20.07.73).
Das knautschbare und unempfindliche Material der TED war, zusammen mit ihrem Format, ein Vorteil, der sie konkurrenzlos machte, und der ihren Machern eine Nutzung erlaubte, von der die Konkurrenten Video und VLP ausgeschlossen waren, deren Medien im Postversand einfach mehr Geld kosten und eventuell nicht betriebsfähig beim Kunden ankommen würden, deren Medien einfach deutlich größer waren und sich daher nicht so gut mit Zeitschriften und Büchern kombinieren ließen..

Bei der offiziellen Vorstellung der TED in Berlin räumte später Oskar Schmidt, Sprecher des Vorstandes von Telefunken, ein: "Wir mußten davon ausgehen, daß für das TED-System ein neuer Markt aufzubauen ist, für den keine Erfahrungswerte aus anderen Produktionsbereichen vorliegen." Die Erkenntnis, „... daß sich der Markt bis 1980 und darüber hinaus auf zwei Systemen aufbauen wird. Das erste ist eines für Eigenaufnahme und Wiedergabe (Prototyp: VCR-Gerät und ähnliche Magnetband-Anlagen), das zweite ein reines Wiedergabesystem, wofür die Bildplatte die einzige Lösung ist" (Funkschau 12.10.73), resultierte nicht zuletzt aus der Arbeit des schweizer Prognos-Instituts, das Ende 1972 das zweitausend Seiten starke und für 35.000 Mark erhältliche Gutachten "Audiovision in Westeuropa bis 1980" veröffentlichte, in dem ein starker Anstieg des AV-Marktes in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre vorhergesagt wurde: „Langfristig hat auf diesem Markt die Bildplatte die größten Chancen.“ Gemeint war die TED, für den Konsumenten-Markt, bei dem vor allem die „relativ niedrigen Kosten für das Trägermaterial und die Prägung“ ins Gewicht fallen würden. Ab 1978/79 sei „... dann mit einer beträchtlichen Verwendung der Bildplatte als Beilage für Zeitungen und Zeitschriften zu rechnen.“ Die „Ausgabebereitschaft“ der Haushalte, läge „pro Programmstunde bei 25 DM (Unterhaltung) und 30 ... 40 DM (Bildungsprogramm)“.

Semiprofessionelle Anwender würden eher zu Video tendieren wollen, weil man damit selber aufnehmen könne.
Wer jedoch mit einer standardisierten Präsentation einen großen Interessentenkreis erreichen wollte, für den schien die TED ideal. Eine meiner TEDs spielt jedenfalls keinen Western, sondern den bebilderte Produktkatalog von Rosen-Horstmann aus Elmshorn.

Abnehmer für die neue Bildplatte und ihren Spieler sind zwei Hauptgruppen: die Haushalte und der sogenannte Institutionelle Markt wie Schulen, Öffentliche Dienste, Industrie, Handel und Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen“ skizzierte Bernhard Hussmann, Vorstandsmitglied von Telefunken, gegenüber der Presse die Zielgruppen für die TED (Funkschau Heft 21, 12.10.1973).
Bis 1980“, so prognostizierte Hussmann, „wird es im Bundesgebiet 20 Mio. Farbgeräte und 1,5 Mio. TED-Plattenspieler geben!

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Vorstellbar waren also Produkt-Präsentationen in Kaufhäusern, Lehrfilme für Schulen, Schulungs-Videos für Firmen, bebilderte Produkt-Kataloge, bebilderte Dia-Shows und kurze Filme als Zugabe zu Zeitschriften, Magazinen und Büchern. So hatte Telefunken die TED genauso den Sparkassen vorgestellt, wie auf einem Kongreß der Tanzlehrern in München präsentiert (Funkschau Express, 8.03.73). Und so präsentiert Gut-Reisen auf einer meiner Platten „Rhodos“ und das Maggi-Kochstudio den „Sossentag“.
Das erste "dreidimensionale Buch" bringt der Verlag Chr. Belser, Stuttgart, zur Internationalen Funkausstellung in Berlin (31. August bis 9. September) heraus. Es wird neben Texten und Fotos von Deutschen Städten als Novität Bildplatten von AEG-Telefunken/Decca (TED-System) enthalten, die den Buchinhalt in neuartiger Weise ergänzen, indem sie nicht etwas nur als "Anhang" beigegeben werden, sondern unmittelbar beim zugehörigen Textkapitel ihren Platz finden. Herausgeber des Buches ist Werner Höfer (WDR), die Autoren sind namhafte deutsche Schriftsteller und Journalisten. Die Redaktion des Bildmaterials auf den Platten liegt beim Chefredakteur des "stern", Wolfgang Venohr.“ (Funkschau Express: Audiovision, Heft 5, 2.03.1973)
Das 24-bändige Lexikon des Bertelsmann-Verlages sollte „eine audiovisuelle Ergänzung in Form der TED-Bildplatte“ des Fernsehpublizisten Rüdiger Proske bekommen (Funkschau Express 12.10.73). Und die „Ullstein AV … vertreibt … künftig ihre beiden audiovisuellen Fortbildungsprogramme für Ärzte ("medicolloc" für den praktischen Arzt und "dendicolloc" für den Zahnarzt) nur noch auf der Bildplatte des TED-Systems von Telefunken-Decca. Das "denticolloc"-Programm … erscheint bereits Mitte November auf der Bildplatte, während "medicolloc", das schon seit 1972 als Super-8-Lichttonfilm auf dem Markt ist, offenbar parallel als Film und auf Platte bis März 1974 geliefert wird, dann nur noch auf der TED.“ So jedenfalls kündigte Ullstein es im Spätsommer 1973 an (Funkschau Express, 31.08.73), und behielt sich vor, auf jeder Bildplatte des Abonements auch Werbung für die Zielgruppe zu platzieren.
Selbst noch zur Funkausstellung 1975 hatte der ITS (International Tourist Service) angekündigt, „... seinen Kunden zukünftig die Reiseziele auf Bildplatte vorzuführen“ (Funkschau 22/75).

Zweifellos sind solche Kunden wichtiger gewesen, als ein Film-Fan, der sich möglicherweise über Schwarzpausen ärgert und sich dann an einem der doch länger laufenden Video-Systeme orientiert.
Und eine mehrteilige Serie von Bildplatten als Beigabe zu Periodika wäre nicht nur für den Lizenzinhaber, sondern auch für den Verleger von Interesse. Schon 1971 hatte Prof. Dr. phil., Dr. Dr. Ing. E.h. Fritz Schröter in seinem Artikel „Weitere Bildaufzeichnungs-Verfahren“ (Funkschau 1.02.71) festgestellt, die "Bildplatte" käme „dem Sammlertrieb ... einladend entgegen.“ Wie viel einfacher ist es, eine TED zu verkaufen, wenn der Verbraucher sich nicht für das Bildplatten-System entscheiden muß, sondern zunächst Zeitschriften kauft, denen die erste, zweite, dritte TED beiligt. Und vielleicht kauft man bald die Zeitschrift, weil ihr eine vierte TED beiliegt.
Und Spielfilme, und die dazu notwendigen Wechsler, könnte man auch später noch anbieten, wenn sich das System etabliert hätte.

Sicheres Geld von Großabnehmern in der Kasse zu haben ist zweifellos wichtiger, als die ernsthaft formulierte Begeisterung doch finanziell zurückhaltender privater Käufer.
Freilich formulierte die Telefunken das in ihrer Presse-Erklärung anders: „Telefunken/Decca sind sich darüber im klaren, daß zum Durchsetzen dieses Systems die Kraft eines 12-Umsatzmilliarden schweren Konzerns wie AEG-Telefunken plus englische Decca nicht allein ausreicht, daß vielmehr eine kluge, gut durchdachte Lizenzstrategie nötig ist.“ (Funkschau Heft 12, 8.06.1973).

Kein Wunder, daß die Programme für Großabnehmer von Teldec zuerst produziert wurden. So hatte Telefunken angekündigt, die Serienproduktion des Bildplattenspielers TP1005 im Herbst 1973 aufzunehmen, die Technik jedoch erst Anfang 1974 für den Endkunden verfügbar zu machen und auf das Weihnachtsgeschäft zu verzichten! „Wir sind der Meinung, das in der Hektik des Vorweihnachtsgeschäfts der Handel nicht in der Lage sein wird, ein so grundlegend neues System mit der Aufmerksamkeit und der Liebe am Markt einzuführen, wie das System es verdient. Das alles bezieht sich auf den sogenannten Haushaltsmarkt. Das schließt nicht aus, das Bildplattengeräte noch 1973 geliefert werden für die Anwendung an in sich geschlossene Informationskreisen" (Funkschau Express 8.06.73).

Der Bildplattenspieler sollte „vertriebsgebunden“, nur über die Händler verkauft werden, die „Bildplatten und -Spieler gleichermaßen anbieten, die geeignete Verkaufs- und Vorführräume haben und über einen funktionierenden Kundendienst verfügen“ würden. Der institutionelle Markt sollte „aquisitorisch von Telefunken betreut“, wobei der Verkauf über die autorisierten Einzelhändler abgewickelt werden sollte, „schon um deren Kundendienst verfügbar zu haben“ (Funkschau 12.10.1973).

Ein Grund für die Verzögerung der Auslieferung an private Verbraucher mag auch gewesen sein, daß man die Start von TED in den USA auf das Frühjahr 1974 gelegt hatte, neben der Telefunken und Decca, die die PAL- und SECAM-Geräte bauen sollten, noch kein Partner für die 50Hz-NTSC-Version bereit stand.
Denn die Lizenzierung an kapitalkräftige Partner machte weiterhin Probleme. Der vermeintliche US-Amerikanische Systempartner Zenith hatte sich einem Konsortium für die Entwicklung einer amerikanischen Bildplatte angeschlossen. Die sollte freilich nie auf den Markt kommen.
Zudem war zwar an die Öffentlichkeit gedrungen, Saba sollte Lizenznehmer für das TED-Abspielgerät werden, doch kommentierte der Saba-Eigentümer GTE aus New York dies noch zur Funkausstellung 1973, man würde zunächst die Prüfung des Systems durch Saba abwarten und sei bis dahin „offen nach allen Seiten“ (Funkschau Heft 21, 12.10.1973). Saba sollte nie einen Bildplattenspieler bauen.

Lediglich die japanischen Mitbewerber zeigten echtes Interesse an dem Systen: Während die FUNKSCHAU in der letzten Ausgabe 1973 andeutete, Sanyo hätte begonnen sich für die TED zu interessieren, wird John R. Free in seinem Artikel „Video discs for your colour TV“ für POPULAR SCIENCE im November 1974 deutlicher: „The Japanease version of the US/Japan NTSC television standard might cost under $400 from Sanyo, a TeD licensee ...
Und auch in dem „Personal electronics buyer's guide“ der Brüder Charles J. und Roger J. Sippl kann man lesen, a „Collaboration among Sanyo, Japan's King Records, Kogonsha, Germany's Telefunken, and United Kingdom's Decca (TeD) produced a much-improved player“.
Diese Kooperation, über die die FUNKSCHAU am 23.11.73 berichtete, war schon die zweite mit einem japanischen Konsortium, nachdem nur kurz zuvor eine Vereinbarung mit Asahi Shimbun, Nippon Educational Television und Asahi Sonorama geschlossen worden war, „die der Asahi-NET-Gruppe das Recht zum Herstellen von TED-Bildplatten“ (Funkschau Express 26.10.73) einräumte und somit auch erste Software aus Japan für das TED-System gesichert hatte.
The personal electronics buyer's guide nennt zudem die japanische General Corporation als Software-Partner für die TED.

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Schließlich bestätigt Gregory W. Noble in seinem Buch „Collective action in East Asia: how ruling parties shape industrial policy“ die Einführung von TED im Jahre 1977 als das erste Bildplattensystem in Japan durch „...a medium sized electronics firm...“, noch vor Matsushita's VISC.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Telefunken und Decca das TED-System bereits aufgegeben.

Noch in der Ausgabe Heft 5 vom 22.02.1978 berichtete die FUNKSCHAU in der Rubrik "Briefe aus Japan" über die vier in Japan erhältlichen Bildplattensysteme: Das System TED würde von General Sanyo hergestellt. "Auf der TED-Platte ergeben sich 280 Umdrehungen der Rille innerhalb von 1 mm des Durchmessers ... Die Umdrehungen pro Minuten betragen 1800 ...", bei einer Wiedergabezeit von 10 Minuten.

Und so schlug sich auch die mangelnde Zahl der Lizenznehmer in dem Programm für die [i]TED
nieder: „... im ersten TED-Katalog stößt das Publikum zwischen einer Mischung aus Kultur und Cartoons, Fitness und Fußball, zwischen Sprach-, Bastel-, Computer- und Ikebana-Kursen immer wieder auf uralte Bekannte aus der deutschen Fernsehfamilie: den Tierforscher Sielmann und den Wissenschaftsprofessor Haber, den Trientiner Bergsteigerchor und, natürlich, Heinz Rühmann und Peter Alexander. Dick und Doof und Lolek und Bolek sind dabei, ja sogar die zu Recht als brutal angeprangerte Kinderserie "Speed-Racer" der ARD feiert auf TED ihr Comeback. In diesem illustrierten Sammelsurium von Völkerkunde, Babypflege, Wunschkonzert und Märchenstunde fehlen“, so DER SPIEGEL (9/75), „neue Ideen oder gar mediengerechte Produktionen.


Noch mehr Platten.
Immer wieder wies die Telefunken darauf hin, die TED sei das "erste marktreife audiovisuelle System dieser Art in der Welt" (Telefunken Werbung 1975). Daran, und trotz der Verzögerungen in der Markteinführung, sollten auch die zahlreichen Versuche der Mitbewerber nichts ändern können.

Die erste Bildplatte der Welt stammte übrigens tatsächlich von dem schottischen Erfinder und Fernseh-Pionier John Logie Baird, der im Jahre 1927 eine Schellack-Platte vorstellte, von der bei 78 Upm 30-zeilige Fernsehbilder mechanisch abgetastet und auf einen „Televisor“ ausgegeben werden konnten (wiki).

Doch das focht die Telefunken sicherlich nicht an.
Ärgerlich war zweifellos, daß die Zenith Corporation nicht die NTSC-Version des TED-Players produzieren wollte, sondern sich an einer eigenen, optisch abgetasteten Bildplatte versuchte. Auch MCA (Disco Vision, Funkschau 2.05.73) und Thomson-CSF versuchten sich an einem optisch abgetasteten Medium, während RCA an einer elektrostatischen Bildplatte gearbeitet haben soll (Funkschau Express: Bildplatte Heft 21, 12.10.1973).
Diese Hersteller gaben Mitte der siebziger Jahre auf und begannen Philips zu unterstützen.

Tatsächlich funktioniert haben soll auch die zweite deutsche Bildplatte, die magnetisch beschreibbare und abzutastende MDR (Magnetic Disc Recorder) von Erich Rabe (Nürnberg), für die Wolfgang Bogen (Berlin) das Kopfsystem mit einer Spaltbreite vom 0,25µm und 0,35µm entwickelt hatte.
Das von der BASF hergestellte, doppelseitig bespielbare Medium wurde im Labor mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 156 U/min (Serienversion: 78 Umin) auf einen nur geringfügig modifizierten handelsüblichen Plattenspieler vorgeführt und sollte, mit einer Spurbreite von 25µm, vom Anwender selber bespielbar sein (Funkschau 28.09. und 12.10.73).

Das frustrierendste Erlebnis der Verantwortlichen bei Telefunken, Decca und Teldec mag jedoch der sich immer wieder wiederholende Auftritt der Philips auf Messen und Veranstaltungen gewesen sein, die nicht müde wurde, mit brillanten Bildern einen Ausblick auf die VLP des Herrn Dr. K. Compaan zu zeigen und jeweils anzukündigen, die würde in wenigen Monaten verfügbar werden.
Nur sollte die VLP erst 1980 in den Handel kommen. Auch wenn es Philips 1975 gelungen war, eine Allianz mit MCA einzugehen, und damit Zugriff auf das Archiv des Film- und Fernseh-Produzenten Universal Pictures zu erhalten. Bei Spielzeiten von 30 bis 45 Minuten je einseitigem VLP-Datenträger. Auch wenn Philips noch auf der Funkausstellung von 1975 publizierte, man würde erfolgreich mit Mitbewerbern (MCA, Thomson-CSF, Zenith) darüber verhandelt, die VLP zum internationalen Standard für die Bildplatte zu machen.
Certanly Philip's display was something of a blocking manoeuvre to make people wait for the VLP, if, and when, it arrives ...“ schlußfolgerte Richard Whittington für New Scientist (25. Okt. 1973) in seinem Bericht von der Vidica '73. „... TeD ist very much a part of today ...“ dachte der Autor noch im Oktober 1973, kurz bevor Telefunken den Start des Systems wegen der Probleme mit der Technischen Tasche verschieben mußte.

Im Jahre 1978 wären in Japan, so die FUNKSCHAU (Heft 5 von 1978) vier Systeme von japanischen Herstellern im Angeboten gewesen: Das TED-System, gebaut von General Sanyo, das MCA-Philips-System, in Lizenz hergestellt von Pioneer, das RCA-System, nach dem elektrostatisch-kapazitäts-System, das bei Toshiba produziert wurde, und das eigene TMM-System vom Matsushita, das, wie die TED, nach einem "Kontaktdruck-Verfahren abgetastet wurde. TMM basierte auf 30 cm durchmessenden Platten, die mit 450 Upm drehte und bis zu 60 Minuten Spielzeit ermöglichte.

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Das letzte „Bildplatten“-System war die 1990 vorgestellte CDi, wiederum von Philips und Sony entwickelt, die tatsächlich eine Erweiterung des offiziellen CD-Standards darstellte und in der Lage war auch sogenannte Video-CD's abzuspielen.
Die CD-Interaktiv konnte nicht nur Bild- und Tonsequenzen speichern, es war auch möglich diese individuell anzusteuern, somit genauso interaktive Dia- und Clipshows abzuspielen, wie „Computerspiele“ zu generieren.


Große Ziele, kleine Brieftaschen.
Als die AEG-Telefunken in die Entwicklung um die TED eingestiegen war, da war sie nur zu gern bereit gewesen, in ein neues Medium zu investieren. Eine lukrative Perspektive lockte und der Vorstand war zu dieser Zeit intensiv bemüht gewesen, den Konzern zu vergrößern, zu Siemens aufzuschließen um den Münchner Konkurrenten bald wieder zu überholen. Dieses Ziel schien wichtiger, als alles andere.
Mit der Beteiligung an der Kraftwerks-Union war die AEG Deutschlands erster Hersteller von Kernkraftwerken gewesen. PAL sicherte der AEG die Vorherrschaft im Farbfernsehgeräte-Sektor. Im gesamten deutschen TV-Markt lag sie, gleichauf mit Grundig, jeweils mit einem Marktanteil von 30%, auf Platz eins. Allein zwischen 1967 und 71 sollten an die fünfzig Firmen-Zukäufe und -Beteiligungen helfen, ihr Ziel, die Nummer eins zu werden, zu erreichen.

Bis in die späten sechziger Jahre hinein war es dem Konzern, wie der ganzen deutschen Wirtschaft, eher prächtig gegangen. Die Zeiten waren von einem unaufhörlichen Wachstum geprägt gewesen. Noch 1968 hatte die AEG den Besitzern einer 50 D-Mark-Aktien ganze 15,50 DM Dividende zahlen können. 31% Rendite!

Als die TED den Vorständen von AEG-Telefunken und Decca vorgestellt worden war, galt der AEG-Konzern mit 178.000 Mitarbeitern als das zwölft-größte Elektro-Unternehmen weltweit (wiki).
Gute Voraussetzungen für die Entwicklung und Einführung einer neuen Technologie?

Von 1967 bis 71 kostete der Expansionskurs die AEG 2,8 Mrd. DM (Der Spiegel 47/79), kosteten die fremd-finanzierten Investitionen allerdings auch mehr Zinsen, als sie Ertrag einbrachten.
So war die Sparte Unterhaltungselektronik der AEG „schon seit 1967 ertraglos“ gewesen (Der Spiegel 4/75). Durch den Kauf von Kuba/Imperial für 70 Mio. Mark, mit dem die AEG Kapazitäten erworben hatte, die sie nie benötigen sollte, war der Bereich nun endgültig defizitär geworden: Die AEG verlor allein hier „... zwischen 1970 und 1972 rund 300 Millionen Mark“ (Der Spiegel 46/74). Zudem fielen Anfang der siebziger Jahre die Festpreise im Fernseh- und Rundfunkmarkt und begann damit ein gnadenloser Preiskampf.

Kein Wunder, daß der AEG-Vorstandschef Groebe in der damals konkurrenzlosen Bildplatte zunächst ein Instrument gesehen hatte, die Position des Unternehmens in dieser Sparte wieder zu verbessern: Dem „drohenden Würgegriff japanischer Konkurrenten", könne die deutsche Industrie nur entgehen, indem sie immer höherwertige Produkte erfinde, wie es beispielsweise die AEG mit der Bildplatte für das audiovisuelle Fernsehen geschafft habe. Groebe hoffnungsvoll: „Hier wenigstens steht die ganze Welt Schlange.“ (Der Spiegel 52/1971)

Die Reaktion der AEG auf die bedenkliche Entwicklung innerhalb des Geschäftsfeldes der Unterhaltungselektronik war zunächst gewesen, diese Sparte zum Jahreswechsel 1971/72 in eine eigene Gesellschaft auszugliedern: In die Telefunken Fernseh und Rundfunk GmbH in Hannover. „Zusammen mit der italienischen Zweigfirma Imperial Radio e Televisori und der hundertprozentigen Tochter Imperial Fernseh und Rundfunk GmbH werden 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. Es gibt Werke in Celle, Hannover (2), Braunschweig, Berlin-Schwedenstraße und Mailand.“ (Funkschau vom 1.08.72).
Man rechnete für 1972 mit etwa 800 Mio D-Mark Umsatz, davon 20% durch den Export, hauptsächlich nach Schweden, in die Schweiz und in die Niederlande. 40% des Umsatzes würden durch Farb- und 20% durch s/w-Fernsehgeräte, der Rest durch Rundfunk-, Stereo- und Phonogeräte erwirtschaftet.
Doch Imperial wurde bereits 1972 geschlossen.

Die Vermarktung der TED war im Spätsommer 1973 an die "TED-Bildplattengesellschaft mbH AEG-Telefunken-Teldec OHG", mit den Gesellschaftern AEG-Telefunken und Telefunken-Decca Schallplatten GmbH, weitergegeben worden (Funkschau 12.10.73).
Ähnlich verhielt es sich mit der „internationalen Patent- und Lizenzverwertungsgesellschaft“ (Funkschau Spezial, Heft 24, 1973), der „TED-Bildplatten AG“ in Zug in der Schweiz, die für die Lizenzvergabe zuständig war.

In ihrem Geschäftsjahr 1973, in dem die Telefunken das TED-System auf der Funkausstellung vorgestellt hatte, lag der AEG Konzern-Umsatz zwar mit rund 12 Milliarden Mark (176.600 Beschäftigte) in beeindruckender Höhe und hatte der Aufsichtsratsvorsitzende für das laufende Geschäftsjahr 10% Dividende angekündigt (Die Zeit 9.02.73). Doch ausschütten sollte die AEG am Jahresende exakt 0. In Prozent, wie in D-Mark.

Der Zusammenbruch des Bretton-Woods Systems hatte zur Folge gehabt, daß die D-Mark, gegenüber dem US-Dollar, in kürzester Zeit fast um eine Mark an Wert gewann und somit deutsche Waren in den USA fast 25% teurer wurden. Dies just in der Phase, als die TED serienreif wurde.
Demgegenüber wurden amerikanische Exporte nach Deutschland plötzlich günstiger, was vor allem in der Bauelemente-Branche zu Buche schlug, in der Telefunken konkurrierte.
Ausgerechnet 1973 verschärfte die Ölkrise, die für steigende Kosten bei sinkenden Umsätzen sorgte, die Lage. Und noch immer hatten nicht alle europäischen Länder die Entscheidung getroffen, wann und nach welchem Standard sie das Farbfernsehen einführen würden.

Der Yen stieg, im Vergleich zum Dollar, nicht so schnell an, wie die D-Mark, so daß sich die japanischen Hersteller, gegenüber den deutschen, in den USA weiter etablieren konnten. Erst Einfuhrbeschränkungen und der dann doch steigende Wert des Yen sorgten dafür, daß die japanischen Hersteller sich verstärkt nach Europa und nach Deutschland orientierten, begannen eigene Niederlassungen zu gründen, um den Markt zu erschließen. Sony beispielsweise hatte sich den Zugang zum deutschen Markt 1974 mit der Übernahme von Wega erkauft.
Parallel dazu wurden deutsche Geräte auf den Export-Märkten, aufgrund der immer stärker werdenden D-Mark, aber auch durch die Folgen von Lohnerhöhungen und Arbeitszeit-Verkürzung, weiterhin teurer.

Mit der Kraftwerkssparte schrieb der Erbauer des ersten deutschen Kernkraftwerks hohe Verluste, kostete allein das Kernkraftwerk in Würgassen an der Weser den AEG-Konzern 220 Mio. DM an Haftung und Nachbesserungen, und auch aus sechs Folgeprojekten des gleichen Generator-Typs drohten noch Mitte der Siebziger Jahre ein weiteres 200-Millionen-Risiko. Insgesamt sollte das Kraftwerks-Engagement die AEG 1,2 Mrd. DM kosten.
Zudem hatte sich die AEG von den Bonner Politikern überreden lassen, zusammen mit Nixdorf einen eigenen Großrechner zu entwickeln. Ein grandioser Flop! „Mit einem Verlust von 90 Millionen Mark endete der Versuch ...“ (Der Spiegel 18/75).

In den Jahren 1968 bis 74 hatte die Aktie der AEG etwa drei Viertel an Wert verloren, allein innerhalb dreier Tage im November 1974 13% eingebüßt (Der Spiegel 46/74). Von den etwa fünfzig hinzu gekauften Firmen und Beteiligungen entpuppten sich „viele schon nach kurzer Zeit als Fehlinvestition“ (Der Spiegel 4/75).

Allein in der Sparte Unterhaltungselektronik schob sich der Verlust bis 1975 „zu fast einer halben Milliarde Mark hoch ...“ (Der Spiegel 4/75).
Bereits Anfang der Siebziger Jahre beherrschten die asiatischen Anbieter den US-Markt und nur kurze Zeit später den Weltmarkt für schwarz-weiß Fernseh-Geräte. Schon 1971 lag der Marktanteil asiatischer Hersteller in Deutschland bei Mono-Rundfunkgeräten bei 70%, bei Taschen-Transistorgeräten sogar noch höher. Der AEG-Generaldirektor Hans Groebe zitierte Anfang der siebziger Jahre im Interview aus einer Marktuntersuchung der AEG, „ausländische Einfuhren“ würden „spätestens 1980 bei den meisten Produktgruppen über die Hälfte des heimischen Bedarfs decken werden, bei Rundfunkgeräten und Tonbandkassetten sogar fast hundert Prozent.
Im Inland war Grundig davon gezogen. Nordmende und Philips stritten sich um den zweiten Platz unter den Farbfernsehgeräte-Anbietern, und Telefunken konkurrierte mit Saba nur noch um den ersten Platz neben dem Sieger-Podest.
Nicht hilfreich war auch die allgemeine Konjunktur-Flaute, die insbesondere 1975 zusätzlich auf die Umsätze drückte. So gab das Telefunken-Vorstands-Mitglied Bernhard Hussmann auf einer Pressekonferenz am 4.09.1975 unumwunden zu, „... daß es schwierig ist, in einer Konjunktur-Flaute Käuferinteresse für ein völlig neues Produkt zu gewinnen.“ So lange Farbfernseher schwer abzusetzen wären, müsste man die Hoffnungen für die Bildplatte zurückschrauben (Funkschau 22/75)

Im Frühjahr 1975, praktisch zeitgleich mit der tatsächlichen Einführung der TED, bekam die AEG von Ihrer Hausbank einen neuen Chef, Walter Cipa, verordnet. Die bisher geheim gehaltene Konzern-Weltbilanz zeigte die Situation überdeutlich: „Danach war im Zeitraum von 1966 bis 1975 das Fremdkapital von 2,4 auf 9,33 Milliarden Mark emporgeschnellt. Die Eigenkapitalquote schrumpfte im selben Zeitraum von 38 auf 13 Prozent.“ (Der Spiegel 47/79).
Eine Radikalkur sollte die drohende Insolvenz abwenden, weite Teile des Unternehmens verkauft werden. So auch das Röhrengeschäft, die Bauelemente und die Unterhaltungselektronik, die 1976 nur noch etwa 12% am Konzernumsatz erwirtschaftet hatte. Doch die angefragte Blaupunkt (Bosch, Siemens) wollte diese Struktur nicht. Und sonst auch niemand.

Zur Sparte Unterhaltungselektronik gehörte natürlich auch die Bildplatte. Und ob die irgendwann in der Lage gewesen wäre, Gewinne zu erwirtschaften, interessierte ein neues Mangement, das die Telefunken verkaufen wollte, nicht wirklich, wenn es darum ging, dafür weitere Investitionen zu tätigen.
...im Mai 1976 ließ die AEG das Projekt auslaufen.", berichtete Reginald Rudolf in seinem Artikel „Das Ende der Bildplatte" in der DEUTSCHEN ZEITUNG vom 21.5.1976.

Belastbare Informationen über die Menge der gebauten oder verkauften TED-Bildplattenspieler kenne ich nicht.
Beispielsweise John's Radio Web nennt 6.000 verkaufte Bildplattenspieler und 15.000 TED-Bildplatten (http://www.hupse.eu/radio/frameset.htm?t...tp1005.htm). In englisch-sprachigen Quellen kann man lesen, es wären etwa 5.000 Bildplattenspieler an 2.500 Händler ausgelierfert, außerdem 30.000 TED-Bildplatten gefertigt worden. Woher diese Infos stammen, ist nirgendwo genannt.

Ebefalls das niederländische John's Radio Web benennt übrigens den angeblich letzten neu erschienenen TED-Bildplattenspieler: "In 1980 wordt nog een video jukebox met 50 Teldec platen op de markt gebracht, maar daarna is het afgelopen met de mechanische beeldplaat." Ich unterstelle, zumindest wird nicht die Telefunken Urheber dieser Jukebox gewesen sein.


Abgesang.
Entgegen aller Ankündigungen, man würde bald wieder Schwarze Zahlen schreiben, stieg der Schuldenberg, und konnte aus dem Bereich Telefunken lediglich das Bildröhrenwerk Ulm im Jahre 1978 an die französische Thomson-Brandt verkauft werden.
Allein für das Jahr 1979 sollte dem Unternehmen, bei einem Umsatz von 14 Mrd. DM, ein Verlust von etwa 1 Mrd. DM in Aussicht gestellt gewesen sein. Bei einem Aktienkapital von nur 930 Mio. Mark. Und das nach einem Rekordjahr der Elektronik-Branche.

Unter Führung der Dresdner Bank entstand also ein Sanierungspaket, das Werksschließungen, Verkäufe von Immobilien, Entlassungen von 13.000 Mitarbeitern und einen Kapitalschnitt vorsah.
Durch den Schnitt wird das Aktienkapital des Unternehmens von 930 auf 310 Millionen verringert. Der Differenzbetrag dient dazu, den Verlust, der sich im 1979er Rechenwerk der AEG auf einen Betrag von einer Milliarde Mark addieren dürfte, teilweise zu löschen -- um 620 Millionen.“ (Der Spiegel 47/79).
In einem zweiten Schritt sollte das Aktienkapital um 310 Millionen DM aufgestockt werden, um dem Konzern frisches Geld zuzuführen. Die Differenz zwischen dem realen Aktienkurs von 37 Mark, und den avisierten 150 Mark Ausgabepreis, sollten die Gläubiger-Banken zahlen.

Am Ende wurde die AEG zerschlagen, fiel die Unterhaltungselektronik 1984 an die französische Thomson.
Ihren Kaufpreis konnte die Telefunken innerhalb kürzester Zeit amortisieren. Aufgelöst wurde das Unternehmen trotzdem. Wie nicht lange später auch die gesamte Unterhaltungselektronik-Sparte Thomson Grande Public.

Deutschlands größter Industrie-Konzern hat die Marke Telefunken inzwischen endgültig verkauft. Wie die Gesellschaft für drahtlose Kommunikation einstmals gegründet worden war, ohne eigene Forschung und Fertigung, soll unter dem Namen Telefunken, unter deutschen Management, eine Produktpalette mit eigener Identität entstehen.


[Bild: TED_08a.jpg]

Selbsterfahrung.
Kinder der Ei-Pott-Generation werden an den ersten Versuchen, einem TP-1005 etwas zu entlocken, was einem Bild gleichen könnte, verzweifeln.

Es beginnt schon damit, daß der 46 cm breite Player in kaum einen passenden Schacht eines modernen TV-Racks passt, also „irgendwohin“ gestellt werden muß. Und prompt ist das vorhandene Antennenkabel zu kurz. Nein, kein SCART-Anschluß. USB?
Übrigens ist die Aussage, die man auf manchen Websites findet, der TP1005 wäre deutlich größer, als ein Videorecorder, Unsinn, Jedenfalls ist er nicht größer, eher kleiner, als ein zeitgenössischer Videorecorder!

Hat man sich schließlich irgendwo ein langes Antennenkabel geliehen und mit dem Telefunken und mit dem TV-Gerät verstöpselt, stellt sich die Frage: Und jetzt?

[Bild: TED_01a.jpg]

In früheren Zeiten hatten TV-Geräte zunächst so etwas wie ein Bildrauschen gezeigt, wenn kein Sender eingestellt war. Moderne Fernsehgeräte zeigen hingegen ein meist blaues Bild. Nur ist die Farbe solch Gezeigten eher unwichtig.

Man stelle sich vor, man hat einen neuen alten Rundfunk-Tuner gekauft und probiert ihn das erste mal aus, dreht also am Tuning-Knopf und hört schon am An- und Abschwellen des Zwischenfrequenz-Rauschens, daß etwas passiert, selbst dann, wenn der Tuner keinen Sender empfängt. Hat man hingegen das Muting eingestellt und den Sendersuchlauf gestartet, dann hört man nichts. Fehlt dann auch noch ein Frequenz-Display, in dem sich zumindest Ziffern ändern, dann hat man gar kein Indiz dafür, ob sich überhaupt etwas tut.
Der TP1005 generiert kein Testbild, und mein Fernseher zeigt nur blau. Tut sich was? Ist das Antennenkabel kaputt? Ist der Abtaster kaputt? Ist die eingelegte Bildplatte kaputt? Hat der DVD-Player gewohnte Fernseher Angst vor dem Telefunken?!

[Bild: TED_02a.jpg]

Wenn man bei modernen Geräten auf die „play“-Taste tippt, dann läuft das Gerät auch auf play, und bestätigt das auch mit Hilfe vielerlei zusätzlicher Anzeigen.
Wenn man beim TP1005 kurz auf die „play“-Taste drückt, dann surrt es kurz und dann passiert weiter nichts. Und der Fernseh-Bildschrim zeigt blau. Gutes blau, oder böses blau?

Bei mir hat es einige Zeit gedauert, bis ich gemerkt habe, ein kurzer Druck auf die „play“-Taste führt eben nur zu einem kurzen Surren, keinesfalls jedoch dazu, daß der Telefunken die TED abspielt. Vollkommen egal, ob beim Fernseher der Sendersuchlauf läuft, oder nicht. Ganz unabhängig von der Farbe des Bildschirms oder des Bildschirm-Gehäuses.
Ein etwas längerer Druck auf die „play“-Taste führt übrigens zu einem anschwellenden Surren, solange man drückt, oftmals gefolgt von einem abschwellenden Surren, sobald man aufhört zu drücken. Soll die Taste eigentlich rasten, oder nicht? Der Bildschrim meines Fernsehers quittiert dies übrigens, bei laufendem Suchlauf, mit einem überhaupt nicht schwellenden Blau. Weder auf noch ab.

Irgendwann hatte ich raus, wie lange ich drücken muß, damit aus dem Surren, auch nach dem Loslassen der Taste, ein kontinuierliches Laufgeräusch wird, das mir glauben machte, die Platte würde sich nicht nur drehen, solange ich die „play“-Taste drücken würde. Eine kleine Hilfestellung gibt übrigens ein leises, metallisches Klacken, das ich als mit der Funktion eines Relais assoziiere, das mir sagt: „Nun kannst Du loslassen“.
Nun reagierte der Fernseher tatsächlich auch mit einem Bild. Jedenfalls nach einigen, Nerven aufreibenden Sekunden.

Übrigens braucht ein warmer TP1005 weniger Zeit, um anzulaufen, als man bei einem kalten Player drücken muß. Und überhaupt scheint es, seit ich öfter mit dem Telefunken spiele, geht auch alles viel einfacher und schneller.

[Bild: TED_05a.jpg]

Später erfuhr ich, welches Glück ich gehabt hatte, daß es dem Suchlauf gelungen war, beim ersten Versuch die richtige Einstellung zu finden. Denn natürlich war mein TP1005 nach der langen nicht-Benutzung nicht mehr optimal justiert, war die Nadel tatsächlich ziemlich abgenutzt, und spielte der Telefunken nur wenige Bildplatten tatsächlich von der ersten Minuten an sauber ab. Soll heißen, bei einigen Bildplatten zeigte er nur ein Mittelteil. Und hätte der Suchlauf den richtigen Kanal ausgerechnet zum Anfang oder Ende der TED versucht, hätte ich wahrscheinlich bis zum Sankt Nimmerleins-Tag auf einen blauen Bildschirm starren und mich fragen können, ob das wohl so sein soll.
Denn für die Justage der Nadel benötigt man ja schließlich das Fernsehbild.
Aber glücklicherweise bin ich kein Kind der Ei-Pott-Generation, vertraue nicht nur auf die Technik und starre nicht nur.

[Bild: TED_04a.jpg]

Irgendwann hatte ich die Nadel justiert und meine erste TED gesehen: „Im Sarg trägt man keine Schuhe.“ Britische Comedy.
HDTV ist es nicht. Aber wie würde wohl eine vierzig Jahre alte Video-Aufzeichnung heute aussehen?

Erst kürzlich konnte ich im Vorfeld der „Euro“ einige Aufzeichnungen alter Fußballspiele im Fernsehen betrachten. Es fällt auf, die Bildqualität der mit Film aufgezeichneten Spiele ist aus heutiger Sicht – jedenfalls mit meinem Fernsehgerät – nicht schlecht. In den siebziger Jahren wurde die Qualität dann jedoch merklich „Video“-like. So wie man das auch von alten BBC-Produktionen kennt. Schlechter.
Ich will nicht behaupten, die Bildplatte käme an diese Video-Qualität heran. Doch war die TED halt ein System für den Heimgebraucht und war das, was die Sende-Anstalten benutzten, Profi-Material, das schon von Profis hergestellt und nicht im Massenbetrieb kopiert worden war.

Zwar hatte der ARD-Ratgeber Technik im Jahre 1975 festgestellt, Sielmanns „Kobolde des Waldes“ wären im TV-Original in besserer Bildqualität zu sehen, als von der TED, doch hatte man sich, zum Ärger der Telefunken, einen entsprechenden Vergleich mit der VLP oder gar mit den zeitgenössischen Videosystemen erspart.

Wenn ich mir die TED heute anschaue, dann sehe ich die, aus heutiger Sicht, Mängel in der Bildqualität. Mangelnde Auflösung und Schärfe, Farbstiche. Mangelnder Kontrastumfang.
Fakt ist aber auch, anno 1975 konnte weder VCR noch Beta mit der Qualität der TED mithalten, 1976 das VHS-System auch nicht. Gegen die Bildqualität von Super 8 und gegen die der Video-Systeme und gegen die Bildplattensysteme der achtziger Jahre hat die TED natürlich keine Chance.

Und hätte man TED weiter entwickelt? Japanische Versuche mit ihrer NTSC-Version der TED zeigten, es ging noch mehr, als 1975 in Serie vorhanden.

[Bild: TED_06a.jpg]

Inzwischen habe ich diverse Bildplatten gesehen und mich an die Super-8 Filme erinnert, die wir damals teuer gekauft hatten. Star Wars, gekürzt auf zwanzig Minuten Spielzeit. Die Unheimliche Begegnung der Dritten Art, gekürzt auf zwanzig Minuten Spielzeit. Da hätte die TED, was die Spielzeit, noch mehr was den Komfort angeht, mithalten können; auch preislich. Zumal ich mich erinnere, selbst die gekauften Schmalfilme mussten mehrfach geklebt werden. Das wäre der TED nicht passiert.
Tatsächlich hatten wir unsere Super 8-Filme aber meist selbst gedreht: Per Stop-Motion angetriebe, auf Gummibällen sitzende, durch den Garten rasende Verwandte. Mit Luftgewehren abgeschossene Plastikmodelle, mit China-Böller Special-Effects. Die Bildplatte hatte solch Eigenleistung bis zum Ende verweigert. Ob wir sie gekauft hätten?

[Bild: TED_07a.jpg]

Ikebana. Wie säuge ich richtig? Sibirien. Wahrscheinlich nicht meine Programme. Damals jedenfalls nicht. Allerdings zeigt der TED-Katalog auch diverse Zeichentrick-Filme, für die die Spieldauer der TED fast ideal zu sein scheint. Wenn auch die Asterix-Filme auf gleich jeweils ein halbes Dutzend unzusammenhängende Bildplatten aufgeteilt werden mussten. Doch als Kind hätte mich das nicht gestört. Zumal man als Kind in diesen Zeiten noch nicht daran gewöhnt war, längere Zeit unbewegt vor einer Kiste zu sitzen.

[Bild: TED_09a.jpg]


Nachtritt.
Wer heute den DVD-Player, wer vor Jahren den Videorecorder wie selbstverständlich als Medium des Fernseh- und Kinofilms benutzt hat, der wird kaum verstehen, welche Vorstellungen die Hersteller von Geräten und Programmen zum Dekadenwechsel von den Sechzigern in die siebziger Jahre hatten.
Auch Video war noch lange nicht in der Lage, einen ganzen Spielfilm auf nur einer Kassette zu speichern. Und auch der Schmalfilm zeigte Hollywood-Filme bestenfalls deutlich gekürzt. Und so waren Dokumentationen und Lehr-Sendungen, vor allem aber Präsentationen, Werbung und Image-Filme das, womit sich die AV-Medien hierzulande füllen sollten. So die Theorie. Und so schien die Laufzeit einer TED von zehn Minuten nicht zu kurz, sondern verträglich, wenn nicht gar gerade richtig.

Das System war im Vergleich zum Schmalfilm in der Lage, den oftmals vorhandenen Fernsehbildschirm zu nutzen, so daß nicht erst die Leinwand aufgebaut werden brauchte. Zudem läuft der TP1005 deutlich leiser, als die meisten Filmprojektoren, verbrennt er auch sein Medium nicht, wie es Projektoren immer wieder mit Film taten, und ist auch seine Bedienung einfacher und schneller.
Gegenüber den Videosystemen war die Bild- und Tonqualität von Bildplatte überlegen. Zudem war die TED unempfindlich und konnte per Briefpost verschickt werden. Insbesondere bis in die Mitte der siebziger Jahre war das System auch deutlich kleiner, leichter, und somit mobiler als alle vorhandenen und angekündigten Konkurrenten.

Das alles schien folgerichtig. Nur sah das der Kunde genauso?

Warum nicht die Informationen, die bislang in Büchern und Periodika gedruckt worden waren, in Zukunft in Form von laufenden Bildern unter die Leute bringen? Warum nicht Denjenigen, die Werbung treiben wollen und das bisher in Broschüren taten, ein neues Medium anbieten, in denen sie bewegte Produkt-Informationen überall da zeigen könnten, wo ein Fernseher stand. Warum nicht jenen, die Schulungen durchführen, ein Medium anbieten, bei der das laufende Bild bei Tageslicht auf einem Fernsehschirm abgespielt werden könnte, anstatt im Dunkeln und auf einer Leinwand?

Das alles schien folgerichtig. Nur sah das der Kunde genauso?

Vielleicht hätte Telefunken das Bildplatten-System durchsetzen können, wäre es bereits, wie zunächst angekündigt, im Jahr 1972 in den Handel gekommen. Kam es aber nicht.
Vor allem scheint die Frage unbeantwortet, welcher Kunde bereit gewesen sein mag, zum halben Preis eines Farbfernseh-Gerätes ein Abspielgerät zu kaufen um Programme zu sehen, die Werbung zeigten, die Dinge zeigten, deren Inhalte man auch drucken konnte.

Heutzutage bekommen Kunden ihr Endgerät zum Telefonvertrag dazu geschenkt, wenn sie nur versprechen, genug zu telefonieren. Heutzutage bekommen auch Computerbesitzer ihren Drucker zur Tinte dazu geschenkt, wenn sie nur versprechen, genug zu drucken.
Vielleicht hätten die Verlage anno 1974 anbieten sollen, einen TP1005 als Zugabe zu einem Abonnement dazu zu geben.

Die ursprüngliche Idee, die TED für den institutionellen Markt zu konzipieren, war folgerichtig und hätte, wäre es nicht zu dem ärgerlichen Fiasko mit der Technischen Tasche gekommen, zum Erfolg führen können.
Ich könnte mir gut vorstellen, Lehrer wären begeistert gewesen, die schweren 16mm-Projektoren im Schrank lassen zu können. Fahrlehrer wären begeistert gewesen, ihr Lehr-Material, ohne Abnutzung des Datenträgers, immer wieder vorführen zu können. Promoter wären begeistert gewesen, ihre Produktvideos per TED in jedem Schaufenster, in Kaufhäusern und in Kassenzonen vorführen zu können. Bebilderte Bedienungsanleitungen, Eindrücke ferner Reiseziele, aktuelle Prouktkataloge. Zweifellos hätte die TED sich eine Basis erarbeiten können, selbst noch, als Videotheken schon Spielfilme verliehen. Wahrscheinlich hätten die Videotheken sogar den Ausleih-Katalog per TED verbreitet. Muß man nicht zurück spulen und leiert nicht so schnell ab.
Wäre da nicht das Fiasko mit der Technischen Tasche gewesen, das die Zahl der Institutionellen Kunden für die TED sicherlich nicht gesteigert haben dürfte. Und wäre da nicht eine Firma gewesen, die, als TED schließlich auf den Markt kam, bereits ums Überleben kämpfte.

Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, RCA, MCA, CBS, Zenith, Thomson, und viele andere, sind daran gescheitert, Ihre Bildplattensysteme einzuführen.

Als die Telefunken 1972 die 10-Minuten-Farbversion der TED präsentierte, baute die AEG gerade die erste öffentliche Datenbank der Bundespost, „eine Computer-Telexauskunft“ auf der Basis von „zwei Digitalrechnern TR-86 von AEG-Telefunken mit je einer Kernspeicherkapazität von 64 k-Worten zu je 24 bit ...“ (Funkschau 2.03.73).
Wer heute für seine täglichen Verrichtungen mit solch Computer-Kapazität auskommen würde, der mag die AEG-Telefunken für die TED kritisieren. Alle anderen werden zur Kenntnis nehmen, daß alle Konkurrenten, die sich an vermeintlich modernere, Laser-basiernde Systeme gewagt hatten, entweder gescheitert waren oder ihre Systeme erst Jahre später in den Handel bringen konnten, und dann auch scheiterten.

Vielleicht hätte es aber auch schon gereicht, den TP-1005 rechtzeitig mit einem Hochpegel-Ausgang zu versehen und ein Programm von HiFi-Tonaufnahmen auf den Markt zu bringen. Das zu einer Zeit, als ein japanischer Industrieller bestenfalls begann darüber nachzudenken, ob man nicht versuchen könne ein Medium zu entwickeln, auf dem sich eine ganze Overtüre in höchster Klangqualität speichern ließe

Fortsetzung folgt ...
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#3
...hier:

Noch eine Anmerkung.
Es ist bald 40 Jahre her, das die TED-Bildplatte eingestellt wurde. Dabei gewesen bin ich nicht, auch nicht bei ihrer Entwicklung.
Eine gewisse Hoffnung, zumindest die von mir als „Primärquellen“ bezeichneten Texte mögen nicht allzu falsch sein, mag ich bei den „Sekundärquellen“ schon kaum noch hegen. Hier finde ich nämlich immer wieder Aussagen, die zumindest in den „Primärquellen“ bestritten oder anders dargestellt werden. Als großen Unsinn empfinde ich die Erklärung auf der Homepage rad-io.de, auf der behauptet wird, auf der TED gäbe es keine einzelne, sondern viele nicht miteinander verbundene Rillen, zwischen denen der Tonabnehmer wechsele. So verbreitet zum Beispiel das Buch „Telefunken nach 100 Jahren“ die Mär, von der 30cm-TED, von dem gebrochenen Magnetkopf, trotz dessen Unfall „... die gespeicherte Information wiedergeben ...“ wurde, und von der „Laserlichtabtastung“, die „untersucht und vervollkommnet“ wurde.
Allen diesen Thesen widersprechen die Interviews der Funkschau mit Horst Redlich, Gerhard Dickkopp und Ralf Schiering: Auf der TED befindet sich eine einzige, spiralförmige Rille. Eine 30cm Platte hätte es nie gegeben, der Abtastkopf des Herrn Schüller sei nie gebrochen und die Lichtabtastung sei nicht mit Laser, sonder mit Höchstdruck-Lampen versucht worden.

Was mag sonst noch falsch sein?
Vielleicht habt Ihr noch weitere Quellen zum Thema, die meinen Artikel korrigieren oder ergänzen? Zum Beispiel die vollständige Dissertation aus Prag! Her damit!

Dies ist die Vorversion 0,87 vom 2.10.2012 des Artikels, den ich in Zukunft noch aktualisieren werde.

Eine Liste der tatsächlich erschienenen TED-Bildplatten, soweit mir bekannt, habe ich weiter unten angefügt.

[Bild: TED1005_19k.jpg]

Quellen.
Primärquellen.

Bedienungsanleitung TP1005 (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-TP1005/)
Schaltbilder TP1005 (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-TP1005s/)
TED-Bildplattenprogramm (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-Programm/)
Händler-Präsentation (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/T...sentation/)
TED-Prospekt (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-Werbung/)
Fundstück (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-Fragebogen/)
TED-Zeitung (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/TED-Zeitung/)
Telefunken Programm 1975 (http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/1...75-034.jpg, http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/1...75-035.jpg, http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/1...75-028.jpg, http://www.hifi-archiv.info/Telefunken/1...75-029.jpg)
Die Signalverarbeitung bei der Bildplatte“ von Horst Redlich / Gerhard Dickopp (Funkschau Heft 23 vom 1.12.1972)
So kam es zur Bildplatte“; Interview mit Horst Redlich, Gerhard Dickopp und Rolf Schiering (Funkschau Heft 14 und 15 vom 6.07. und 20.07.1973 )

Sekundär- und Tertiärquellen
Der Spiegel Heft 27 vom 29.06.1970 („Viel Platz“)
Funk-Technik Bd. 25/1970, Nr.14 ("Das neue Video-System Bildplatte" von W. Roth, W.)
Die Zeit vom 13.07.1970 („Bilder aus dem Plattenspieler“ von Dieter E. Zimmer)
Fono Forum Heft 8 1970, S. 549-551 („Edisons schnelle Enkelin - AEG-Telefunken und Teldec stellten in Berlin die Bildplatte vor“ von Ingo Harden)
Funkschau Heft 1 vom 1.01.1971 (Gestern und heute: Die Bildplatte)
Popular Science 1/71 („Amazing Video Disc plays through your TV“ von Arthur Fisher)
Funkschau Heft 3 vom 1.02.1971 (Weitere Bildaufzeichnungs-Verfahren von Prof. Dr. phil., Dr. Dr. Ing. E.h. Fritz Schröter)
Funkschau Heft 7 vom 1.04.1971 („Mehr Vision als Audio-Vision“)
Der Spiegel Heft 30 vom 19.07.1971 („TV à Ia carte: Eine Industrie rüstet auf“)
Der Spiegel Heft 13 vom 20.03.1972 („Mund halten“)
Funkschau Heft 11 vom 1.06.1972 (Neue Technik: Neues über die Bildplatte)
Funkschau Heft 19 vom 1.10.1972 („VLP-die Video-Langspielplatte“)
Funkschau Heft 23 vom 1.12.1972 („Die Bildplatte spielt jetzt zehn Minuten“)
Funkschau Heft 5 vom 2.03.1973 (Funkschau Express: Audiovision)
Funkschau Heft 6 vom 16.03.1973 (Die Prognos-Untersuchung des AV-Marktes, s.a. Heft 1/73)
Funkschau Heft 12 vom 8.06.1973 (Funkschau Express: Kurz berichtet)
Funkschau Heft 12 vom 8.06.1973 (Funkschau Express : Der Start der Bildplatte wird vorbereitet)
Funkschau Heft 13 vom 22.06.1973 (Funkschau Express)
Der Spiegel Heft 35 vom 27.08.1973 (Audiovision: „Start mit Lolita“)
Funkschau Heft 18 vom 31.08.1973 (Funkschau Express: Audiovision)
Die Zeit vom 31.08.1973 („Vision vom großen Geschäft“ von Gunhild Freese)
Funkschau Heft 20 vom 23.09.1973 (Funkschau Express: Audiovision)
Funkschau Heft 21 vom 12.10.1973 („Das Duell der Bildplatten“)
Funkschau Heft 21 vom 12.10.1973 (Funkschau Express: Audiovision)
Funkschau Heft 21 vom 12.10.1973 (Funkschau Express: Bildplatte)
Funkschau Heft 21 vom 12.10.1973 („Die Audiovision kommt in Schwung“)
New Scientist 25. Okt. 1973 („AV view: Up and coming discs“ von Richard Whittington zur Vidica '73)
Funkschau Heft 22 vom 26.10.1973 (Kurz berichtet)
Funkschau Heft 24 vom 23.11.1973 (Funkschau Express: Industrie "Immer wieder die Japaner")
Funkschau Heft 26 vom 21.12.1973 (Funkschau Express: Audiovision)
Der Spiegel Heft 5 vom 28.01.1974 („Kerbe im Ausschnitt“)
Popular Science 11/74 („Video discs for your colour TV“ von John R. Free)
Der Spiegel Heft 8 vom 17.02.1975 (Bildplatte: Neuer Startversuch)
Der Spiegel Heft 9 vom 24.02.1975 („In der Dürre gestartet“)
Die Zeit vom 14.03.1975 („Premiere in aller Stille“ von Gunhild Freese)
Die Zeit vom 25.04.1975 (Zeitmosaik)
New Scientist 22.05.1975 („Floppy future for the Video Disc?“ von Richard Whittington)
Popular Mechanics 7/75 („LP records for your TV set“ von Ivan Berger)
Funkschau Heft 20 vom September 1975
Funkschau Heft 22 vom Oktober 1975 („Bildplatten und andere AV-Geräte“)
Die Zeit vom 2.04.1976 („Die Revolution fiel ins Wasser“ von Gunhild Freese)
Deutsche Zeitung vom 21.05.1976 („Das Ende der Bildplatte“ von Reginald Rudolf)
Funkschau Heft 5, 22.02.1978, S. 74/186 ("Brief aus Japan: Bildplattensysteme: Matsushita zuversichtlich")

Gestalten – Die „Silberlinge“ erobern den Markt“ von Wolfgang R. Irmscher und Robert Einsel (Telefunken nach 100 Jahren, Herausgeber: Ermann Thile, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, S.110ff)
Audio Video System : Principles, Maintenance & Troubleshooting“ von R. G. Gupta
Handbuch zur Geschichte der Optik“ von Emil-Heinz Schmitz, Verlag J.P. Wayenborgh, 1993
Videodiscs“ von Edward W. Schneider von Julius L. Bennion
Laser focus with fiberoptic communications“ Band 16,Ausgaben 1-6
The personal electronics buyer's guide“ von Charles J. Sippl und Roger J. Sippl
Collective action in East Asia: how ruling parties shape industrial policy“ von Gregory W. Noble
Die AEG: Aufstieg und Niedergang einer Industrielegende“ von Peter Strunk, 1999
Electronics world Band 85, Ziff-Davies 1971
NTZ - Nachrichtentechnische Zeitschrift, Band 26, VDE-Verlag, 1973
Die TED Bildplatte. Methodology for preserving the audiovisual program repertoire heritage of the German TED videodisk system.“ Dissertation von Joachim Polzer, 542 Seiten, dt.-engl.-tschechisch, Prag 2010.
"An introduction in new media", Public Record Office c1999, Seite 9

http://fernsehmuseum.info/ted-bildplatte-1970.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Television_Electronic_Disc
http://www.terramedia.co.uk/media/video/...o_disc.htm
http://meinews.niuz.biz/ersatz-t78931.ht...733068&amp
(http://www.volker-schauff.de/techblog/in...CED-und-Co)
http://ww.w.themarketingcorp.com/?m=Tele...ronic_Disc
http://www.hupse.eu/radio/frameset.htm?t...tp1005.htm

PAL:
http://www.scheida.at/scheida/Television...7_2007.htm
Royal Sound
http://mikiwiki.org/wiki/Royal_Sound_Stereo

Telefunken:
Der Spiegel Heft 52 vom 20.12.1971 („Angriff auf Mekka“)
Funkschau Heft 15 vom 1.08.1972 („Telefunken zeigt sich zuversichtlich“)
Die Zeit vom 11.05.1973 („Die AEG hat das Schlimmste überstanden“)
Die Zeit vom 14.12.1973 („Land in Sicht“)
Die Zeit vom 14.03.1975 („Manager-Inzucht schwächt den Riesen“)
Der Spiegel Heft 47 vom 19.11.1979 („AEG: Weltfirma am Abgrund“)

Die Konkurrenz / Hintergrund:
Die Zeit vom 8.05.1970 („Wettlauf zur Bildkassette“ von Dieter E. Zimmer)
Funkschau Heft 5, 22.02.1978, S. 74/186 ("Brief aus Japan: Bildplattensysteme: Matsushita zuversichtlich")
Die Zeit vom 12.05.1978 („Wettkampf der Systeme“ von Gunhild Freese)
Die Zeit vom 9.06.1978 („Konfusion um die Audiovision“ von Rainer Bücken)
Die Zeit vom 23.03.1979 („Farbige Fernsehbilder von dünnen Scheiben“ von Rainer Köhle)
Der Spiegel Heft 33 vom 18.08.1979 („Zeitalter der Videotie“)
Der Spiegel Heft 33 vom 11.08.1980 („Haushoch überlegen“)
Der Spiegel Heft 48 vom 24.11.1980 („Dies ist für uns das Jahr Null“)
Elektronik-Zeitung vom 13.04.1981 („Kampf um die Bildplatte“ von Gerhard Girschweiler)
Der Spiegel Heft 53 vom 28.12.1981 („Schlechter Start für die Bildplatte“)
Der Spiegel Heft 5 vom 1.02.1982 („Besser als Gold“)
Der Spiegel Heft 34 vom 23.08.1982 („Gemäßigter Schritt“)
Der Spiegel Heft 10 vom 7.03.1983 („Langer Atem“)
Der Spiegel Heft 16 vom 16.04.1984 („Im Eimer“)

Patente:
http://www.directorypatent.com/US/3973080.html
http://www.directorypatent.com/US/3941945.html
http://www.directorypatent.com/US/4027330.html
http://www.directorypatent.com/US/3830968.html
http://www.directorypatent.com/US/3800099.html
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http://www.directorypatent.com/US/3863022.html
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http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ996264.html
http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ988861.html
http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ966066.html
http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ955535.html
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http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ954046.html
http://www.directorypatent.com/CA/CAZZUCZZ946976.html
http://www.directorypatent.com/US/3891222.html
http://www.directorypatent.com/US/3946167.html

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Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Vielen Dank für diesen vorzüglichen Bericht, o Großmeister der Gerätevorstellungen!

Gruß
Peter S.
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#5
Hallo Matthias!

Mit diesem spannenden und umfassenden Bericht über ein fast vergessenes
Speichermedium hast Du dafür gesorgt, daß es wieder in´s Rampenlicht
gerückt wird.

Wunderbar, daß Du Dir die Zeit genommen hast, uns die "TED" so toll zu
beschreiben.

Ganz herzlichen Dank dafür.

Grüße
Wolfgang
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#6
Vielen Dank für diese umfängliche Systemdarstellung der "TED-Bildplatte". Es freut mich feststellen zu können, das die "TED" sich doch so großer Resonanz mittlerweile erfreut.

In diesem Zusammenhang vielleicht noch Folgendes: Wir arbeiten gerade daran, rund 12 längere Interviews aus den Jahren 2004/2005 zur TED mit den Erfindern, Entwicklern und Managern im Hause Telefunken, Teldec und Decca (soweit sie damals noch gelebt haben) wohl im nächsten Jahr (2013) als eBook herauszugeben. Dies dann als zweiter Band in der Buch/eBook-Reihe "Achtung Aufnahme! - Gespräche zur Medienpraxis des 20. Jahrhunderts". Anfang des Jahres ist als erster Band der neuen Reihe erschienen: "Lebensbilanz - 80 Jahre Klangaufzeichnung - Peter K. Burkowitz im Gespräch mit Engel • Kuper • Bell • Polzer". Peter Kurt Burkowitz ist leider am 29. Juni 2012 verstorben; Anlass für Autoren, Herausgeber und Verlag den Band in den nächsten Tagen als eBook aktualisiert herauszugeben: seine Lebensbilanz aus dem Jahre 2011 wird so nun zu seinem Vermächtnis.

Weitere Infos dazu folgen dann nach.
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#7
"Mein" allererster Farbfernseher von Telefunken war von 1976 und dieses Gerät hatte 12 Programmspeicherplätze. Der letzte, 12. Programmspeicher war am Gerät selber (nicht an der Fernbedienung) mit "AV" gekennzeichnet. In der Bedienungsanleitung steht, dass man mittels dem rückwärtigen SCART-Anschluß an dieses Fernsehgerät einen Bildplattenspieler anschließen kann.

Ich habe nie einen solchen Bildplattenspieler in echt vor mir gesehen. Aber immerhin wußte ich schon als kleines Kind von der theoretischen Existenz sogenanner "Bildplattenspieler" und wußte auch lange vor dem Kauf unseres allerersten Videorekorders, wofür ein AV-Anschluß und eine SCART-Buchse nützlich sind. Dem Bildplattenspieler sei Dank!

Danke für die Arbeit. Wie Bildplattenspieler funktionieren, wie sie aussehen, was sie können, was man davon zu erwarten hat, insbesondere nach rund 40 Jahren Alterungsprozeß, wurde hier aussagekräftig dargestellt. Sicherlich interessant für jeden, der sich für Unterhaltungselektronik von anno dazumal interessiert.
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#8
Zitat:Manuel postete
"Mein" allererster Farbfernseher von Telefunken war von 1976 (...) dass man mittels dem rückwärtigen SCART-Anschluß (...)
SCART, 1976? Das wage ich doch stark zu bezweifeln! :-)
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#9
1976 gab es noch keine Geräte mit Scart.
Auch andere AV Anschlüsse (DIN-AV, PL, BNC usw.) steckten 1976 noch in den Kinderschuhen.
Aufgrund der häufig noch nicht vorhandenen Netztrennung der Fernsehgeräte war es gar nicht möglich, das Bildsignal erfordert eine galvanische Verbindung.
Daher wurde der TED, wie zu der Zeit üblich, über einen HF Modulator mit dem Fernseher verbunden (Antennenbuchse). Hier konnten einfache Koppelkondensatoren eingesetzt werden.

Gruß Ulrich
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#10
Moin, moin,

so ist das, wenn sich Erinnerungen im Laufe der Jahre vermischen Wink

Noch ein kleiner Nachtrag.

Das Programm. ... zumindest ein Teil davon
Bildplatten sollten, weltweit, zum Preis einer LP in den Handel kommen. In Deutschland war ein Einstiegspreis von 10 DM für die TED-Single avisiert.
Das galt allerdings nur für Singles eines Standard-Programms. Der tatsächliche Preis der Single konnte bis zu 25 DM erreichen. Doppel-Alben und die sogenannten Media-Pac's, Sammlungen mit mehreren Bildplatten, waren natürlich teurer.

Nach Sparten geordnet habe ich die Titel nach der Vorgabe des Kataloges.

Populäres Wissen (Hobby, Naturwissenschaft, Kultur, Länder & Städte, Gesundheit & Fitness)

Folklore aus aller Welt: Tänze aus der Tatra (Film Polski) – Telefunken Nr. 8.10029, Teldec c1975, Single
Brasilien – Metropolen des Urwaldes (Dr. Fleck Filmproduktion) – Telefunken Nr. 8.16004 SM, Teldec c1975, Doppel-Album
Bhutan – Teldec Nr. 78.51802, Dreifach-Album **
Versunkene Städte – lebende Götter (Telepool) – Telefunken Nr. 8.19000 TQ, Teldec c1975, Dreifach-Album
Portrait Budapest – Hauptstadt Ungarns (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.12002 BR, Teldec c1975, Single
Alaska, Die 7 Millionen Dollar-Story: 1. „Die Pfanne am Polarkreis“ von Erwin Kirchhof und Ulrich Plomin – Deca Nr. 8.12007 BR, Teldec c1975, Single
Alaska, Die 7 Millionen Dollar-Story: 2. "Wilder Westen mit Komfort", Decca Nr.8.12009, Single
Sibirien, Gesichter & Landschaften: 1. Teil „Signale aus Akademgorodok“ von Erwin Kirchhof und Ulrich Plomin – Decca Nr. 8.12011 BR, Teldec c1975, Single
Sibirien, Gesichter & Landschaften: 2. Teil "Wo Computer Schätze heben", Single
gut-Reisen: Rhodos (Bibo-Film), Teldec 78.54016, c1973, Single
Karibu-Afrika - Folge 1: Im Sand der Namib-Wüste (Vivi Bach, Dietmar Schönherr etc., Mirage Filmproductions) - Decca Nr. 8.14003 SF, Teldec c1975, Doppel-Album
Grönland 1 - Das große Imaqa, Single
Japan - Utopia made in Nippon, Single
Vier Jahreszeiten (Norwegen), Single
Prag, Single

Origami – Papierfaltspiel (Japan Video System R&D Inc.) - Telefunken Nr. 8.12004 BR, Teldec c1975, Single
Ikebana – Japanische Blumensteckkunst (Japan Video System R&D Inc.) - Telefunken Nr. 8.12006, Teldec c1975, Single
Bastlen im Garten: Fogle 1. „Das Spalier“ - Decca Nr. 8.12005 BW, Teldec c1975, Single
Basteln im Garten: Folge 2. „Der Sandkasten / Pfosten setzen“ - Decca Nr. 8.12008, Single
Was Schmalfilmer wissen sollten... - Ullstein AV Nr. 78.7700-01 / -02, Doppel-Album **
Mehr Wissen mit Prof. Haber: Gesellschaftsspiele – Ullstein 78.77001 31701, Teldec c1975, Single
Sossentag im Maggi-Kochstudio (Rezept 12-20) – Teldec 8.10126

Die Walfänger (Argos Films) – Telefunken Nr. 8.16003 SQ, Teldec c1975, Doppel-Album
Windjammer, Single
Im Jagdrevier: Der Jagdhund in der Schule (Aurora Television) – Telefunken Nr. 8.12003, Single **
Im Jagdrevier 2: Raubwild in Wald und Feld (Aurora Television) – Telefunken Nr. 8.12022 BW, Teldec c1975, Single
Unterwegs mit Dick van Deufel (1): Kinder, Tiere und ein verrückter Fotograf / Kinder, Tiere und Papier / Unterwasser-Hühner), Single

Landschaft als Sprache – zum Gedächtnis an den Einzelgänger Caspar David Friedrich (UNDA-Film Dr. Walter Koch) – Telefunken Nr. 8.16001 SQ, Teldec c1975, Doppel-Album
Aufbruch in die Moderne – die deutsche Künstlergemeisnchaft „Die Brücke“ (UNDA-Film Dr. Walter Koch) – Telefunken Nr. 8.16002 SQ, Teldec c1975, Doppel-Album
Helmut Qualtinger liest aus „Mein Kampf“ (InterTel) – Teldec 78.51801 TQ c1975, Dreifach Album

Overtüre – Bilder werdenden Lebens / Egmont Overtüre von L.v. Beethoven, Op.84 (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.12019 BK, Teldec c1975, Single
Mutter und Kind: Schwangerschaft und Vorbereitung auf die Geburt – Videophon/Ariola 58070, Single
Mutter und Kind: Die Entwicklung des Kindes im Mutterleib und die Geburt – Videophon/Ariola 58071, Single
Mutter und Kind: Entwicklung und Pflege des Neugeborenen – Videophon/Ariola 58072, Single
Mutter und Kind: Der Säugling und seine Umwelt – Videophon/Ariola 58073, Single

Golftraining mit John Jacobs, 1.Teil: Slice und kurzes Spiel (Little, King & Partners) – Decca Nr. 8.12020 BW, Teldec c1975, Single
Golftraining mit John Jacobs, 2.Teil: Der Sand, Single
Sport mit Spaß: Schwimmen – Videophon / Ariola 59000/1-2, Doppel-Album
Sport mit Spaß: Tischtennis – Videophon / Ariola 59001/1-2, Doppel-Album
Sport mit Spaß: Tennis – Videophon / Ariola 59003/1-2, Doppel-Album
Sport mit Spaß: Volleyball – Videophon / Ariola 59004/1-2, Doppel-Album
Sport mit Spaß: Wandern-Laufen-Radfahren (Per Pedes und Pedale) – Videophon / Ariola 59006/1-2, Doppel-Album
Sport mit Spaß: Badminton – Videophon / Ariola 59005/1-2, Doppel-Album
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „Der Towart“ - Videophon Nr. 58 050, Single
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „Der Kopfball“ - Videophon Nr. 58 051, Single
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „Dribbling“ - Videophon Nr. 58 052, Single
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „An- und Mitnehmen“ - Videophon Nr. 58 053, Single
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „Das Zusammenspiel“ - Videophon Nr. 58 054, Single
König Fußball – audiovisueller Trainingslehrgang …: „Der Spannstoß", Single
Schau zu, Tanz mit, Single
Golf - The short Game, Single
Golf - The Slice, Single
Ski ABC, 7877902, Single

Expedition ins Tierreich (Heinz Sielmann): Kobolde des Waldes – Decca Nr. 8.19001 Dreifach-Album
Exotisches Tierlexikon - Der Afrikanische Elefant (Ivan Tors) – Videophon / Ariola 59060, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Der Gepard (Ivan Tors) – Videophon / Ariola 59066, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Bären (Ivan Tors) – Videophon 59062/1-2, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Gilftschlangen (Ivan Tors) – Videophon 59067/1-2, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Der Löwe, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Delphine, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Die Giraffe, Doppel-Album
Exotisches Tierlexikon - Menschenaffen, Doppel-Album
Spinnen, Single
Im Paradies der Tiere - Krokodil - Ullstein AV 78.75920, Single c1975
Im Paradies der Tiere - Strauß - Ullstein AV 78.75921, Single c1975


Unterhaltung (Musik, Spielfilm, Cartoon, Sport)

Su Kramer - Die Sonne ist rot, Single
Adamo & Co, 46245001, Single
La Montanara (Coro S.A.T. Original Bergsteiger-Chor, Bayrischer Rundfunk) – Telefunken Nr. 8.10017 BR, Teldec c1975, Single
Jürgen Marcus - Schmetterlinge können nicht weinen 1 TED 810.100, Single
Jürgen Marcus 1 TED 810.101, Single
Jürgen Marcus (Teldec) – Telefunken Nr. 8.10024 BN, Teldec c1975, Single
Jean-Claude Pascal – Decca Nr. 8.10000, Single
Jean-Claude Pascal, Single (anderes Cover)
Les Humphries Singers, Single
Schobert + Black (ITAV / Teldec) – Telefunken Nr. 8.10025 BS, Teldec c1975, Single
Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer (Teldec) – Telefunken Nr. 8.12009, Teldec c1973, Single
Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer (Teldec) – Telefunken Nr. 8.10050 BF, Teldec c1975, Single
Video Show (Su Cramer, Jürgen Marcus, Les Humpfires Singers, Teldec) – Telefunken Nr. 8.10090, Teldec c1975, Single
Super-Stars in Video (Slade / Ralph McTell / T-Rex, kTV) – Videophon / Ariola 58105 BNM, Single
Super-Stars in Video (Christie / Gilbert O'Sullivan / Barry Ryan / Middle of The Road / Dawn / Mungo Jerry, kTV) – Videophon / Ariola 59110 BPM, Doppel-Album
Hitparaden Souveniers, Single
Das klingende Autogramm: Anneliese Rothenberger (EMI AV) – EMI Electrola 1C462-45000, Teldec c1975, Single
Show International (Jerry Rix / Joy Flemming / Don Anderson & Friends) - Euromedia / Intercord - 41203, Single
Video Show, Single
So klingts im Alpenland, Single
Wiederesehen macht Freude, Single
Happy Day Singers - AudiTon Videosound, Single
Peggy March, Single
Ina Martell,60er, Single
Willy Schneider, Single
Senta Berger, Single

Cartoonagen: Das Lied des Yeti / Infantilismus / Mr. Big Man (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.10014 BK, Teldec c1975, Single
Barnabas – Der Schreibmaschinenrabe – Decca Nr. 8.11006, Single
Satirycon: „Leidenschaft“ und „5-Minuten-Krimi“ - Decca Nr. 8.10026, Single **
Ein Münchner im Himmel – Telefunken Nr. 8.10117, Single
It's the only way to go: Im Sarg trägt man keine Schuhe (Polytel Film) – Decca Nr. 8.18000 TF, Teldec c1975, 3fach-Album
Die Tagesshow (schwarzer Humor in Color) – Videophon / Ariola 58100, Single
Striptease total und andere Makabritäten (schwarzer Humor in Color) – Videophon / Ariola 58101 BRU, Single

Stars der Flimmerkiste - Charlie Chaplin: Der Polizist, Doppel-Album
Stars der Flimmerkiste - Charlie Chaplin: Die Schnapskur, Doppel-Album
Stars der Flimmerkiste - Stan Laurel: Gags am Fliessband, Single
Kintopp-Raritäten 1: Im Bauche des Alligators / Frühlingserwachen / Die Flugmaschine (Institut für Tele- und Audiovision) – Decca Nr. 8.10022 BN, Teldec c1975, Single

Die große Regatta: Operation Sail '72 (Film Polski) – Decca Nr. 8.14000 BM, Teldec c1975, Doppel-Album
Fünf Tage bis Monza (43. Internationale Sechs-Tage-Fahrt, Filmteam / Telepool) – Telefunken Nr. 8.14002 SF, Teldec c1975, Doppel-Album
Olympische Rhapsodie (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.10009 BR, Teldec c1975, Single
Fußball WM '54: Deutschland-Ungarn (Sport-Film Hans Schubert) – Ullstein 78.76001, Teldec c1975, Single
Fußball WM '58 / Fußball WM '62 (Sport-Film Hans Schubert) – Ullstein 78.76002, Teldec c1975, Single
Fußball WM '70 (Sport Film Hans Schubert) – Ullstein 78.76004, Teldec c1975, Single
Fußball WM '70 : Deutschland – England 3:2 – Ullstein 78.76005
Fußball WM '74: Deutschland-Niederlande 2:1 – Ullstein 78.76007, Doppelalbum
Fußball WM '74: Die siegreiche Elf – Ullstein 78.76008, Doppelalbum
Fußball WM '74: Deutschland-DDR 0:1 – Ullstein 78.76009, Single
Fußball WM '74: Die schönsten Tore – Ullstein 78.76010, Single
Fußball-Ballett – Der Fernseh-Hit der WM '74 von Manfred Sellge – Ullstein 78.76011 31611 BWS, Teldec c1975, Single
Das sensationelle Fußballspiel – Ullstein 78.54040, Single
Toni Sailer, Single

Das Gespenst von Canterville nach Oscar Wilde – Videophon / Ariola 59040 – Doppel-Album
Der Fatalist "Duell mit dem Tod" nach Michael Lermotow – Videophon / Ariola 59045 – Doppel-Album

Asterix der Gallier – Spion aus Rom (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-01, Teldec c1975, Single
Asterix der Gallier – Ein Verräter trinkt mit (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-02, Teldec c1975, Single
Asterix der Gallier – Miraculix in Not (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-03, Teldec c1975, Single
Asterix der Gallier – So wird man Kaiser (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-04, Teldec c1975, Single
Asterix der Gallier – Der große Bluff (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-05 (78.75905 31905), Teldec c1975, Single
Asterix der Gallier – Mit dem Latein am Ende (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75901-06, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Besuch vom Nil (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-01 / 78.75907 31907, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Eine Königin geht baden (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-02 / 78.75908 31908, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Diät für Obelix (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-03, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Zyankalitorte - satt (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-04, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Nichts als Intrigen (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-05, Teldec c1975, Single
Asterix und Cleopatra – Cäsar verliert seine Wette (Productions Dargaud) – Ullstein 78.75907-06 / 78.75912 31912, Teldec c1975, Single
Heinz Rühmann – Der Primus (Die amüsante Episode aus dem Spielfilm „Das Liebeskarrussell“) - Ullstein 78.78901 31891, Teldec c1975, Doppel-Album
Peter Alexander / Anita Ekberg - Lolita (Episode aus dem Spielfilm „Das Liebeskarussell“ - Ullstein AV 78.78903, Doppel-Album **
Man nennt mich Halleluja – UfA 78.57001, Vierfach-Album
Dick & Doof in der Fremdenlegion – UFA-ATB 78.57002, 5fach Media-Pac
Laurel und Hardy, 8.10015, Single
Der letzte Mohikaner – UFA-ATB 78.57004, 4fach Media-Pac
Kommando Sinai – UFA-ATB 78.57003, 4fach Media-Pac **
Hiroshima Mon Amour (Regie: Alain Resnais, Prod.: Argos Films etc.) - Telefunken Nr. 8.18001 YA, Teldec c1975, Neunfach-Album
Roman Polanski – Wenn die Engel fallen (Film Polski) – Telefunken Nr. 8.14004 SQ, Teldec c1975, Doppel-Album
Belcrest Story, Single
Feuerzangenbowle, 7863000, Media-Pac
Lucky Luke neutrales Cover, 7875005, Single
Mandingo, Single
Amor (Porno), Single
Die keusche Susanne, Single
Krimi Nr. 618, Single
Krimi Nr. 619, Single
Krimi Nr. 620, Single


Kinder-Jugendprogramm

Space Angel: Drachenfeuer Teil 1 (Interlingual TV) – Decca Nr. 8.10023, Teldec c1975, Single
Space Angel: Drachenfeuer Teil 2 (Interlingual TV) – Decca Nr. 8.10028, Teldec c1975, Single
Speed Racer: Die Schlucht der Apachen – Ullstein AV 78.75001, Single
Judo Boy - Der einäugige Tiger – Ullstein AV 78.75003, Single
Die Abenteuer des Bären Colargol im Weltraum, Folge 1: In der Schule (Albert Barille-Procidis) – Telefunken Nr. 8.11000 BS, Teldec c1975, Single
Die Abenteuer des Bären Colargol im Weltraum, Folge 2: Startversuche (Albert Barille-Procidis) – Telefunken Nr. 8.11001 BS, Teldec c1975, Single
Die Abenteuer des Bären Colargol im Weltraum, Folge 3: Start in den Kosmos (Albert Barille-Procidis) – Telefunken Nr. 8.11010 BS, Teldec c1975, Single
Die Abenteuer des Bären Colargol im Weltraum, Folge 4: Gefahrvoller Ausstieg (Albert Barille-Procidis) – Telefunken Nr. 8.11011 BS, Teldec c1975, Single
Die Abenteuer des Bären Colargol im Weltraum, Folge 5: Mondlandung, Single
Die Abenteuer des blauen Ritters, Folge 1.: Erster Feldzug (Film Polski) – Decca Nr. 8.11002 BN, Teldec c1975, Single
Die Abenteuer des blauen Ritters, Folge 2.: Romantische Abenteuer (Film Polski) – Decca Nr. 8.11012 BN, Teldec c1975, Single **
Peterchens Abenteuer, Folge 1: Peterchen als Froschmann / … als Jäger (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.11004 BK, Teldec c1975, Single
Peterchens Abenteuer, Folge 2: Peterchen und die Hundeausstellung / … und das Wundermittel (Hungarofilm) – Decca Nr. 8.11013 BK, Teldec c1975, Single **
Das schreckliche Bett, Doppel-Album
Der Bewohner der Standuhr, Folge 1: Der Kapellmeister (Fuilm Polski) – Decca Nr. 8.11005 BK, Teldec c1975, Singel
Bozo, der Clown, Folge 1: Der fliegende Teppich / Das Geisterhaus (Larry Harmon Pictures) – Decca Nr. 8.11009 BR, Teldec c1975, Single
Kiri, der Clown, Folge 1: Das Kiri-Trio / Die Akrobaten – Telefunken Nr. 8.11008, Single **
Die Abenteuer des Calimero 1: Calimeros Geburt / Botaniker und Detektiv – Videophon / Ariola 58000, Single
Calimero 2: … auf große Fahrt / … hat Pech beim Spiel – Videophon / Ariola 58001, Single
Calimero: ...und der Gehorsam / ...und die gefährlichen Freunde – Videophon 58002, Single
Calimero: ...als Fernsehstar und Fotograf / … ist an allem Schuld – Videophon / Ariola 58004, Single
Lolek und Bolek: Der Herr des Urwalds – Videophon 58 021, Single
Lolek und Bolek: Auf der Schatzsuche – Videophon 58 022, Single
Lolek und Bolek: Auf Robinsons Spuren – Videophon 58 023, Single
Pit und Petra: Der Mond im Apfelbaum – Videophon/Ariola 58047, Single
Pit und Petra: Die Tarnkappe, Single
Der verzauberte Bleistift: Die Vertreibung des Spielverderbers – Videophon 58 034, Single
Der verzauberte Bleistift: In der Gewalt der Bankräuber – Videophon 58 035, Single
Rex, der kleine Hund. Folge 1: Der Erzieher – Telefunken 8.11003, Single
Rex, der kleine Hund. Folge 2: Der Beschützer – Telefunken 8.11014, Single **
Die Abenteuer der Cappuccetto: Der brüllende Löwe (Regusci Film) – Teldec 78.51401 c1975, Doppel-Album
Die Abenteuer der Cappuccetto: Der Schluckauf der Grossmutter (Regusci Film) – Teldec 78.51402 c1975, Doppel-Album
Hotte Hummel: Im Wald der Raubfalken (Yomiko Advertising) – Ullstein 78.75002, Teldec c1975, Single
Dick & Doof, Folge 1: Der Löwe ist los / Erste Hilfe – Decca Nr. 8.11007, Single **
Dick & Doof, Folge 2: Falscher Alarm / Die Geheimagenten – Decca Nr. 8.11015, Single **
Aladin und die Wunderlampe, Teil 1: Aladin und der Zauberer (Films Jean Image) – Telefunken Nr. 8.18501 TA, Teldec c1975, Dreifach-Album
Der selbstsüchtige Riese nach Oscar Wilde (Reader's Digest / Potterton Productions) – Decca Nr. 8.15000 SF, Teldec c1975, Doppel-Album
Der Räuber Hotzenplotz, Teil 1: "Der Goldschatz", Doppel-Album

Es war einmal: Frau Holle – Ullstein 78.75006, Teldec c1975, Doppel-Album
Es war einmal: Schneewittchen – Ullstein 78.75007, Teldec c1975, Doppel-Album
Es war einmal: Allerleihrauh – Ullstein 78.75008, Teldec c1975, Doppel-Album **
Es war einmal: Gänsemagd – Ullstein 78.75009, Teldec c1975, Doppel-Album
George: Freddy's Ankunft (InterTel Televisions AG) – Decca Nr. 8.14001 SF, Teldec c1975, Doppel-Album
George: Freddy's Charter Service (InterTel Televisions AG), Decca Nr. 8.14005 SF, Teldec c1975, Doppel-Album


Schulung/Fortbildung (Sprachkurs, Beruf)

Noch nie war Farbfernsehtechnik so kompakt, so sicher, so perfekt... (Teldec) – Telefunken Nr. 8.10128, teldec c1973, Single
Computer ohne Geheimnisse (Institut für Video-Informationssysteme) – Telefunken Nr. 8.19500 YA, Teldec c1975, Vierfach-Album
Geld I, Single
Geld II, Single
Geld III, Single
Einführung in die Chemie, Single
Diode 1, Single
Diode 2, Single
Diode 3, Single
Diode 4, Single
Ferngesteuerte Animation - Kaffee und Tee, Single
Weltraum 2000 – Unser Mond, Single

Englisch für Kinder, Lektion 1: Wir spielen und lernen Englisch – Decca Nr. 8.13000 BR, Teldec c1975, Single
Englisch für Kinder, Lektion 2: Im Bahnhof und beim Maler – Decca Nr. 8.13001 BR, Teldec c1975, Single
Englisch für Kinder, Lektion 3: Beim Kaufmann und im Zirkus, Single
Englisch für Kinder, Lektion 4: Bei der Post und der Polizei, Single
Englisch für Kinder, Lektion 5, Single
Kinder laufen spielend Ski (Bayrischer Rundfunk / BLV) – Telefunken Nr. 8.16005 SQ, Teldec c1975, Doppel-Album

Yoga für jeden mit Kareen Zebroff – Ullstein 78.76031 31631 BWR, Teldec c1975, Single
Yoga im Beruf, Single

Unterrichtsmitschnitt einer Schulklasse, Single


Sonstiges

Die TED-Bildplatte – Eine Auswahl aus dem Telefunken/Decca Programm – Nr. 68.10002, Teldec c1975, Single
Die TED-Bildplatte Folge 2 - Eine Auswahl aus dem Telefunken/Decca Programm, Single
1975 – Ein neues Medium stellt sich vor – Videophon / Ariola, Single
Ullstein AV präsentiert – Ullstein Nr. 78.70536, Teldec c1975, Single
Systemeinführung, Single

AEG – Telefunken Hausgeräte 1976, Doppel-Album
Rosen-Horstmann, Best.Nr. 68.10024, Single
Funkausstellung 1973, 810199, Single
Telefunken Chassis 711, Single
Rheinelekra – Alles Elektrisch, Single
Varta - Eine moderne Harlekinade: Columbine '73, Single
TV Werbung - TV Commercial Teil I, Single
TV Werbung - TV Commercial Teil II, Single

Medithek - Adipositas im Kindesalter I/II, Doppelalbum - Akute Elementargefährdung: Atmung, Single - Akuter Hörverlust vaskulärer Genese, Single - Akute Leukämie I/II, Doppel-Album - Anuspraeter I/II, Doppel-Album - Autogenes Training I/II, Doppel-Album - Behandlung des Bronchial-Karzinoms, Single - Beurteilung und Behandlung von Haltungsschäden bei Kindern und Jugendlichen I/II, Doppel-Album - Biofeedback I/II, Doppel-Album - Candida Infektionen der Vagina, Single - Chronische Pankreatitis I/II, Doppel-Album - Chronischer Verschluß der Gliedmaßenarterien I/II, Doppel-Album - Chronischer Verschluß der Gliedmaßenarterien III/IV, Doppel-Album - Das akute Glaukom, Single - Das hüftkranke Neugeborene, Single - Das Karpaltunnelsyndrom I/II, Doppel-Album - Das Melanom, Single - Das Querschnittssyndrom I/II, Doppel-Album - Das Sinusknotensyndrom I/II, Doppel-Album - Das Zervikalsyndrom I/II, Doppel-Album - Der Bandwurm, Single - Der Hirninfarkt I/II, Doppel-Album - Der Hirninfarkt III, Single - Der Notfallpatient, Single - Diagnostik der chronischen Bronchitis I/II, Doppel-Album - Diagnostik der Pankreatitis I/II, Doppel-Album - Diagnostik der Pankreatitis III, Single - Diagnostik des Mammakarzinoms I/II, Doppel-Album - Die akute und chronische Niereninsuffizienz I/II, Doppel-Album - Die akute und chronische Niereninsuffizienz III, Single - Die Behandlung von Hemiplegien zu Hause I/II, Doppel-Album - Die intraartikuläre Injektionstechnik I/II, Doppel-Album - Die koronare Herzkrankheit I/II, Doppel-Album - Die koronare Herzkrankheit III/IV, Single - Die Lues I/II, Doppel-Album - Die periartikuläre Infiltrationstechnik I/II, Doppel-Album - Die Punktion der Vena subclavia als Notfallmaßnahme I/II, Doppel-Album - Ein Fall von Pankreasfibrose, Single - Einige Venenerkrankungen der unteren Extremitäten und ihre Behandlung I/II, Doppel-Album - Einige Venenerkrankungen der unteren Extremitäten und ihre Behandlung III, Single - Einleitung der Rehabilitationsmaßnahmen III, Single - Eisenmangel-Eisentherapie I/II, Doppel-Album - Eisenmangel-Eisentherapie III, Single - Ekzeme I/II, Doppel-Album - Epilepsie, Single - Erbrechen beim Säugling I/II, Doppel-Album - Erkennung des Bronchialkarzinoms I/II, Doppel-Album - Erkrankung der Haut durch Dermatophyten I/II, Doppel-Album - Erste Hilfe bei Augenverletzungen I/II, Doppel-Album - Extensionsbehandlung der Wirbelsäule I/II, Doppel-Album - Fremdkörper im Gehörgang III, Single - Frische Knieverletzungen I/II, Doppel-Album - Früherkennungs-untersuchungen bei Kindern I/II, Doppel-Album - Früherkennungs-untersuchungen bei Kindern III/IV, Doppel-Album - Früherkennungs-untersuchungen bei Kindern V/VI, Doppel-Album - Früherkennung des Diabetes I/II, Doppel-Album - Früherkennung des Diabetes III/IV, Doppel-Album - Frühoperation bei entzündlichem Gelenkrheumatismus, Single - Funktionelle Durchfälle I/II, Doppel-Album - Funktionelle Durchfälle III, Single - Fuß des Kindes I/II, Doppel-Album - Gastroenterologie, Doppel-Album - Genitalkarzinom der Frau I/II, Doppel-Album - Gesichtsfurunkel, Single - Hallux Valgus, Single - Herzbeschwerden, Single - Herzmassage, Single - Hiatushernie, Single - In eigener Sache, Single - Inhalationstherapie mit Aerosolen I/II, Doppel-Album - Kindlicher Strabismus, Single - Koronarinsuffizienz-Diagnostik durch Angiographie I/II, Doppel-Album - Lumbago und Ischias I/II, Doppel-Album - Lungenödem I/II, Doppel-Album - Moderne Gastroenterologische Endoskopie I/II, Doppel-Album - Mongolismus, Single - Morbus Parkinson, Single - Neurologische Untersuchung der unteren Extremitäten I/II, Doppel-Album - Notfallmedizin, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft I/II, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft III/IV, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft V/VI, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft VII/VIII, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft IX/X, Doppel-Album - Notsignale in der Schwangerschaft XI/XII, Doppel-Album - Onchozerkose, Single - Paradoxe Atmung, Single - Perinatale Medizin I/II, Doppel-Album - Perinatale Medizin III, Single - Persistierende fötale Hüftstellung I/II, Doppel-Album - Praenatale Diagnostik von Erbkrankheiten I/II, Doppel-Album - Praxisführung und Organisation - Anmelde-und Wartesysteme in der Praxis I/II, Doppel-Album - Praxisführung und Organisation - Dokumentations und Registratursysteme in der Praxis I/II, Doppel-Album - Proktologie in der Allgemeinpraxis I/II, Doppel-Album - Prophylaxe der Netzhautablösung, Single - Pruritus ani I/II, Doppel-Album - Pulmologie I/II, Doppel-Album - Pyelonephritis I/II, Doppel-Album - Rektoskopie zur Krebsvorsorge I/II, Doppel-Album - Rehabilation nach Herzinfarkt I/II, Doppel-Album - Rehabilation nach Herzinfarkt III, Single - Rehabilation-Schadensfolge I/II, Doppel-Album - Rehabilation-Schadensfolge III, Single - Rheumatologie I/II, Doppel-Album - Rheumatologie III, Single - Rheumatoide Arthritis I/II, Doppel-Album - Rheumatoide Arthritis III, Single - Respiratorische Notfälle beim Kind I/II, Doppel-Album - Respiratorische Notfälle beim Kind III, Single - Salmonellosen I/II, Doppel-Album - Schadensfolgen und rehabilitative Maßnahmen I/II, Doppel-Album - Schmerzhafte Schulter - blockierte Schulter I/II, Doppel-Album - Schock und Mikrozirkulation I/II, Doppel-Album - Stereotaktische Eingriffe I/II, Doppel-Album - Technik der Injektionen I/II, Doppel-Album - Tetanus, Single - Therapie des Mammakarzinoms I/II, Doppel-Album - Therapie des Mammakarzinoms III, Single - Totalersatz des Hüftgelenkes I/II, Doppel-Album - Trichomoniasis, Single - Trisomie 18, Single - Urininkontinenz der Frau, Single - Vitale Funktionsstörungen der Atmung 1, Single - Vitale Funktionsstörungen des Herz-Kreislaufsystems - Kardiopulmonale Reanisation, Single - Vitale Funktionsstörungen des Herz-Kreislaufsystems - Sofortmaßnahmen, Single - Vitale Funktionsstörungen des Herz-Kreislaufsystems - Entstehungsmehanismen, Single - Vitamin B12 Resorptionsstörung, Single - Zur Diagnose der infektiösen Mononukleose, Single
Bißregulierung, Nr. 78.72003, Single


Die FUNKSCHAU schreibt in der Ausgabe Nr. 22 von 1975, „etwa 150 TED-Bildplatten-Titel offerierte Telefunken zur Internationalen Funkausstellung ...“ (Funkausstellungsbericht: Audiovision).
Meine Auflistung nennt die Platten, die mir persönlich bekannt sind, die Platten, die im Bildplatten-Katalog mit Bestellnummern genannt sind und die Platten, die in einer Anzeige im Internet (razyboard.com) zum Verkauf angeboten sind.
Zum Teil sind auch die genannten Medien im Programm mit dem Attributen „In Kürze lieferbar“ (*) und „In Vorbereitung“ (**) versehen. Den doppelten Stern habe ich dort in meine Liste übertragen, wo ich nicht aus eigener Anschauung, oder bestätigt durch andere Quellen, sagen kann, das diese TED tatsächlich erschienen ist. Der Katalog - den Link dazu findet Ihr oben - führt weitere Folgen von Serien, teils mit Namen, jedoch ohne Bestellnummer auf, so daß ich nicht nachvollziehen kann, ob diese tatsächlich produziert worden sind. Das gilt auch für die weiter oben, im Artikel genannten Bildplatten. Dementsprechend habe ich diese TED's nicht in meiner Liste aufgeführt.

Wem weitere Bildplatten bekannt sind, der möge sie mir bitte nennen!

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#11
Ehrlich gesagt könnte ich mir auch nicht erklären, wie dieser alte Fernseher automatisch auf Programmplatz 12 hätte umschalten sollen. Ich muß mal suchen, ob ich die Bedienungsanleitung noch aufgehoben habe. Das Gerät existiert leider nicht mehr, nach insg. drei Reparaturen wurde der Fernseher im Sommer 1989 entsorgt. Hat gerade mal 13 Jahre gehalten, hat nicht viel getaugt.

Mein aktueller Fernseher von Universum/Quelle ist seit Juni 1991 täglich im Gebrauch und funktioniert immer noch, seit 21 Jahren ohne Reparaturen. Das nenne ich mal Qualität. Einen SCART-Anschluß gibt es jedoch bei dem auch nicht. Big Grin Muß ich zwangsweise alles über den 75-Ohm-Antennenanschluß verbinden... Videorekorder und Digitalreceiver. So ein Bildplattenspieler wäre erst recht kein Problem. Sind schon interessante Erscheinungen...
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#12
Das ist ja eine ziemlich vollständige Liste der TED-Bildplatten-Veröffentlichungs-Ankündigungen jener damals aktiven Labels. Mein Kompliment zu beiden Beiträgen! Allerdings gilt es zu beachten, dass nicht jede Programmankündigung seinerzeit auch erschienen ist und nicht jede Titel-Erscheinung auch angekündigt wurde, was das "Listen" tückisch macht, zumal das Unternehmensarchiv sowohl der Teldec Press in Nortorf als auch der Teldec Schallplattengesellschaft in Hamburg leider als verschüttet gelten müssen. Die Schwierigkeit war hier also, zwischen (damaligen) Programmankündigungen und tatsächlichen Erscheinungen zu unterscheiden. Wobei dann auch noch zu unterscheiden wäre, was in Berlin tatsächlich gemastert wurde, in Nortorf auf den sechs dortigen TED-Pressen vervielfältigt und schließlich dann auch in die Läden und unter die Ladentische gewandert ist. Die letzten TED-Master wurden übrigens erst Ende 1980 / Anfang 1981 in Berlin "geritzt", als das für die TED-Bildplatte von Redlich nach Inspiration durch seine Besuche bei der RCA in den USA übernommene bzw. weiterentwickelte "Direct Metal Mastering" von der TED-Technologie im LP-Audio-Bereich übernommen bzw. adaptiert wurde.

Spannende Geschichten damals, kurz vor dem Aufstieg der CD-Digital Audio.
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#13
Echt ein Super Bericht über die TED Bildplatten Technik... kannte diese geräte nur durch abbildungen in alten Prospekten... meine eltern hatten sich um 1974 einen Nordmende Spectra Color Fernseher mit Sensor Tasten und Ultraschall Fernbedienung angeschafft da lag damals auch ein Prospekt über die TED Bildplattenspieler bei der Anleitung und Garantiekarte des Fernsehers dabei...

@Manuel Einen Scart anschluß wird dein alter Telefunken fernseher nicht gehabt haben... aber vielleicht hatte der Fernseher schon einen 5 oder 6 poligen DIN AV eingang gehabt...

schau mal hier:

http://www.elektron-bbs.de/elektronik/ka.../index.htm
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#14
´
Wenn ich das lese, scheint der TED- Bildplattenspieler eine gewisse Verbreitung gefunden zu haben - was anderen Quellen wiederspricht, die das TED- System als Flop darstellen. Entwicklung, Fertigung und die fehlende Akzeptanz sollen ein großer Schritt in Richtung Untergang von Telefunken gewesen sein. Angeblich sei Telefunken auf dem größten Teil der produzierten Geräte sitzengeblieben.

Gibt es belastbare Zahlen zum Absatz?

Definitiv weiß ich, dass mein damaliger Chef drei der Geräte und einen Schwung Bildplatten in Kommission nahm und nach Ablauf der Frist wieder zurückgab. Mangels Kaufinteressenten, und das in einem der führenden Rundfunkläden mit der größten Plattenabteilung der Stadt.

Ganz allgemein waren damals viele Fernsehempfänger noch nicht "videotauglich", zumindest für die VCR- Geräte. Abhilfe schaffte eine kleine Änderung in der Horizontalendstufe, die das seitliche kippen des Bildes verhinderte. Im Prinzip war es gleichgültig, auf welchen Programmplatz man die AV- Geräte legte, aus Gründen der Einfachheit hat manin der Regel den letzten genommen; die Anzahl der Sender war ja noch übelsichtlich. Ärger gab es, als in NRW als einer der ersten Privatsender RTL an den Start ging - dummerweise auf Kanal 36....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Zitat:Frank postete
Wenn ich das lese, scheint der TED- Bildplattenspieler eine gewisse Verbreitung gefunden zu haben - was anderen Quellen wiederspricht, die das TED- System als Flop darstellen.
Natürlich kann man TED nur als einen Flop bezeichnen, das schmälert nicht die
Entwicklungsleistung.
Aus dem Prinzip der mechanischen Abtastung wurde ja auch noch mal der
Versuch unternommen ein digitales Speichermedium zu Entwickeln.
Im Gegensatz zur TED kam es aber nie zur Markteinführung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mini-Disk

Wobei mich hier interessieren würde wo die Prototypen abgeblieben sind.

Zitat:Frank postete
Abhilfe schaffte eine kleine Änderung in der Horizontalendstufe, die das seitliche kippen des Bildes verhinderte.
Die AV Zeitkonstantenumschaltung befindet sich im Horizontalgenerator(Oszillator), genauer im Phasenvergleich (indirekte Synchronisation.).
Diese Umschaltung war bei "normalem" Empfang nicht gewünscht, so würde häufig die Umschaltung nur auf einem (dem letzten) Programmplatz vorgenommen.

Gruß Ulrich
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#16
Moin, moin,

irgendwelche Zahlen zur Verbreitung habe ich leider noch keine gefunden.
Es sind Erwartungen von 30.000 abgesetzten TP1005 für das Jahr 1975 und von insgesamt 1,5 Mio. Bildplattenspielern bis 1980 zu finden, außerdem wurde seitens Telefunken eingeräumt, in der Wirtschaftsflaute müsse man die Erwartungen nach unten korrigieren. Um wie viele Einheiten steht nicht geschrieben.

Wie viele Geräte in den 400 Tagen Angebotsdauer tatsächlich abverkauft worden sind, ist nicht bekannt.
Es wird wiederum kolportiert, die Verkaufszahlen seien weit hinter den Erwartungen zurück geblieben, man hätte die Geräte irgendwann unter Einstandspreis und schließlich über die Elektronik-Partienverkäufer für umrum 100 DM abverkauft. Aber das sind bestenfalls Tertiär-Quellen, die das behaupten. Belastbare Informationen dazu habe ich nicht.

Der ganze Spaß, die Entwicklung seit Mitte der sechziger Jahre, bis zur Einstellung im Jahre 1977, dürfte die Beteiligten sicherlich einige Millionen gekostet haben. Ich tippe auf einen achtstelligen D-Mark Betrag, von dem allerdings einiges durch die allgemeinen Investitionen für Forschung und Entwicklung abgedeckt gewesen sein dürfte. Der Rest teilt sich dann unter allen Beteiligten - auch den Verlagen - auf. Trotzdem wird der Verlust für die AEG/Telefunken immer noch erheblich gewesen sein.
Ich bezweifle allerdings, daß diese Größenordnung mehr als ein Sarg-Nägelchen für die AEG gewesen sein kann. Schaut Euch mal die Zahlen an, mit denen dort jongliert wurde.

Meine Liste hat den Anspruch, zumindest die TEDs zu nennen, die schon einmal gesehen worden sind.
Du findest einige Titel in der Liste mit recht langen Beschreibungen dahinter (Produktionsfirma, Veröffentlichungsdagtum), die mir persönlich vorliegen bzw. vorlagen.
Zudem gibt es eine lange Liste von zur Zeit angebotenen TEDs eines Sammlers, von denen ich unterstelle, daß er sie auch tatsächlich hat; sonst dürfte er sie nicht anbieten.

Die Titel im Katalog, die lediglich als Ankündigung benannt wurden und mir nicht vorlagen und in der Angebotsliste auf "razyboard.com" nicht vorgkommen, habe ich nicht berücksichtigt.

Ich habe das Telefunken-Programm von 1975 bei Wegavision hinterlegt (s. Link), so daß Interessenten dort stöbern können, was noch so angekündigt war.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#17
Schöner Bericht Matthias, danke dafür.

Als einen der größten Mängel würde ich die zu geringe Spielzeit sehen, wer will schon alle 10 Minuten die Platte, nein Folie wechseln? Von daher bin ich verwundert, dass man überhaupt realistische Chancen für dieses Gerät im Konsumbereich sah. Für Schulungsfilme, etc. könnte ich mir das Gerät eher vorstellen. Kann aber auch mit meinem Blickwinkel aus dem Jahr 2012 zusammenhängen und schmälert nicht die Ingenieursleistung die in dem System steckt.

Ich habe alte Elektor Ausgaben ab 1976 und erinnere mich die TED Chassis als Abverkaufsware in den Anzeigen der Firma Trafo Löwe gesehen zu haben, das müsste irgendwann zwischen 1978 und 81 gewesen sein. Bei Interesse kann ich nochmal nachsehen.

David
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#18
Hi Matthias,

sehr lesenswert und interessant :etscha:

Ich wußte noch nicht mal was "TED" ist und daß es sowas gab.
Deswegen war das umso interessanter für mich, Deinen schönen Bericht zu "erschmökern". Danke dafür.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#19
Moin, moin,

ein paar kleine Ergänzungen habe ich eingefügt, so zum Beispiel zwei zeitgenössische Bilder und eine Anmerkung zum Thema Auflage:
Ohne Hinweis auf die Quelle habe ich auf John's Radio Web in den Niederlanden die Aussage gefunden, es wäre 6.000 Bildplattenspieler und etwa 15.000 TED-Bildplatten hergestellt worden. Auf einer englisch-sprachigen Seite findet sich der Hinweis, er wären 5.000 TP1005 an 2.500 Händler ausgeliert, und ca. 30.000 Bildplatten hergestellt worden.


Zitat:David77 postete
...Als einen der größten Mängel würde ich die zu geringe Spielzeit sehen...
Ich habe alte Elektor Ausgaben ab 1976 und erinnere mich die TED Chassis als Abverkaufsware in den Anzeigen der Firma Trafo Löwe gesehen zu haben, das müsste irgendwann zwischen 1978 und 81 gewesen sein. Bei Interesse kann ich nochmal nachsehen.
Hallo David,

INTERESSE !!!
Du glaubst doch nicht, das würde ich mir entgehen lassen Wink

Spielzeit? Klar! Nur darfst Du nicht vergessen, anno 1975, vorher sowieso, gab es keine Alternative, die einen Spielfilm am Stück abspielen konnte. So mußten jene, die Filme sehen wollten, sich halt mit Pausen, mit Kürzungen oder mit der Einrichtung eines 16- oder 35mm-Heimkinos arrangieren.
Sogar die VLP von Philips, die eigentlich 45 min hatte spielen sollen, wurde 1973 auf 30 Minuten Laufzeit gekürzt um die Betriebssicherheit zu gewährleisten und die Bildqualität zu verbessern. Man kündigte sogar an, daran zu arbeiten, einen flexiblen Träger zu entwickeln, um das Medium, so wie die TED, verschickbar zu machen.

Ich bin sicher, hätte die TED zwei Stunden gespielt, hätten die Macher nicht gemeckert. Das war aber 1975 noch nicht möglich, so daß man halt alternative Märkte suchte, in denen die 10-Minuten Laufzeit Sinn machte.

Und ich bin überzeugt, man hätte auch mit der 10-Minuten-Spielzeit mehr Erfolg gehabt, wäre die AEG nicht der quasi einzige Anbieter gewesen und wäre die AEG nicht schon annähernd pleite gewesen, als die TED schließlich auf den Markt kam.
So konnte die TED weder weiter entwickelt, noch das Thema Bundling der Medien mit Büchern und Zeitschriften hinreichend umgesetzt werden.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#20
Der mit Sicherheit "höchstprozentige" TED-Spieler ist ein Geburtstagsgeschenk an einen der Entwickler, Dr. Mantz, von 1974:

[Bild: TED_3a_ex_MHW_092.jpg]

Na, denn man Prost!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#21
Zitat:uk64 postete
.... Natürlich kann man TED nur als einen Flop bezeichnen, das schmälert nicht die Entwicklungsleistung...
Natürlich nicht, es war nur eine Entwicklung unter vielen, die sich nicht durchsetzten konnten.

Heute flimmern in Baumärkten an fast jeder Ecke Bildschirme, die irgendwelche sensationellen und neue Produkte anpreisen - das hätte mit der gegebenen Laufzeit ein Einsatzgebiet sein können. Vermutlich wegen der Kosten und der der damals noch voluminösen Technik konnte / wollte man es nicht umsetzten.

Die damals gängigen -meist von institutionellen Anwendern beschafften- Videorecorder wie Philips N1500 und baugleiche konnten zwar mit längeren Laufzeiten dienen, waren aber ungleich teurer als TED. Auch die waren nicht wirkliche Renner, die kamen erst mit VHS und Betamax.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#22
Zitat:Friedrich Engel postete
Der mit Sicherheit "höchstprozentige" TED-Spieler ist ein Geburtstagsgeschenk an einen der Entwickler, Dr. Mantz, von 1974 ... Na, denn man Prost!
Hallo Friedrich,

danke für das Bild. Jetzt wissen wir, warum die TED-Entwicklung so lange gedauert hat und so teuer geworden ist, das die AEG schließlich pleite gegangen ist ... Wink

Zitat:Frank postete
... Heute flimmern in Baumärkten an fast jeder Ecke Bildschirme...
Hallo Frank,

das Problem ist wohl, jede neue Nutzung muß erst einmal entdeckt und am Markt durchgesetzt werden. Zudem müssen Strukturen geschaffen werden, sie zu nutzen.

Als die TED auf den Markt kam, war der Einzelhandel in Deutschland vielfach noch von einem Netz an Nahversorgung dominiert: Viele kleine Läden.
Mitte der siebziger Jahre konnte ich alles, was den Tagesbedarf ausmachte, in einem Radius von fünfhundert Metern kaufen. Allein Feinkosthändler gab es in diesem Radius ein knappes Dutzend.
Heute sind von den damaligen Läden kaum noch welche über. Anstatt Fachhändlern gibt es bestenfalls noch Kistenschieber und Industrieteig-Heißmacher.
Von den Fachhändlern, die es damals gab, hätte keiner einen Bedarf und auch nicht den Platz gehabt, sich einen Fernseher an die Kasse zu stellen. Unser Edeka-Händler, 1,3km weg, hat inzwischen an jeder seiner zehn Kasse einen Flachbildschirm hängen. Doch hat er auch den Platz und auch den Umsatz, daß sich der Spaß lohnt! Anno 1975 gab es solche großen Läden extrem wenige.

Was ich heute in den Baumärkten, Kaufhäusern etc. am bewegten Präsentationen sehe, wird dem Handel oft von den Promotern gestellt. Bezahlt werden die Werbemittel häufig genug von den Hersteller-Firmen der Produkte, die angeboten werden. Inzwischen sind sogar reisende Shop-in-Shop-Systeme von Provisionsabhängigen oder Selbstständigen die Aufsteller. Solche Strukturen mußten erst einmal eingeführt werden.
Nicht zufällig hatte Telefunken die "aquisitorische Betreuung" des Institutionellen Marktes selber übernehmen wollen. Weil es niemanden gab, der es sonst hätte tun können. Das Problem dürfte nur gewesen sein, auch Telefunken hatte keine Strukturen zum Vertrieb an potentielle Interessenten, auf die man hätte zurückgreifen können.

Der erste Videorecorder meiner Oma, ein 2x4 Stunden mono-Gerät von Grundig "Made in Germany", hat Anfang der achtziger Jahre noch annähernd dreitausend Mark gekostet. Mein letzter VHS-Recorder, ein 6-Kopf HiFi-Gerät von Philips "Made irgendwo in Asien", hat mit 179 Mark? Euro? Keine Ahnung, zu Buche geschlagen. Für neue DVD-Player habe ich nie mehr als 40€ ausgegeben.
Die Investition von 1.500 Mark für einen TP1005 wird sich jeder Händler zweimal überlegt haben. Trotzdem war das weit weniger, als ein Händler für ein alternatives Promo-Abspielgerät hätte ausgeben müssen. Insofern waren die Chancen für die TED in diesem Markt eigentlich gut. Nur hätte diesen Markt jemand beackern müssen ...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#23
Der TED Bildplattenspieler war damals in Bremen recht weit verbreitet. In meiner Kindheit bin ich dem seltsamen Gerät sowohl in meiner Grundschule begegnet, als auch in den Fernsehfachgeschäften und besonders im Bremer Überseemuseum. Dort hatte man zu diversen Ausstellungen immer Bildplattenspieler aufgebaut, an denen dann jeder einen Film zum Thema sehen konnte. Gerade Kinder machten sich allerdings auch einen Spaß daraus hin- und herzudrehen, was weder Bildplatte noch Nadel auf die Dauer guttaten.

Es gab auch im Vertrieb große Probleme, die auch ein Grund für den Flop waren. Zuerst hatten die Fachhändler hier Bildplatten aber kein Gerät, dann schickten viele Händler die Platten zurück, weil sie nicht mehr an eine Lieferung glaubten. Dann kamen die Bildplattenspieler, aber es waren zu wenig Filme da.
Technikfreaks, Schulen, Unis, Museen usw. kauften dann zum recht hohen Preis, aber der Privatkunde konnte sich dafür kaum begeistern, zumal auch VCR aufkam und man damit aufnehmen konnte. Die Kürze der Filme war ein großes Manko. Nachdem aber doch einige Bildplattenspieler verkauft worden sind, kamen dann 1 Jahr später Berge von Filmen, die dann kaum noch Abnehmer fanden. Irgendwann wurden die für 99 Pfennig ( für die Demobildplatten ), bzw. für 4,99 DM verramscht. Von Taschengeld kaufte ich mir 2 CALIMERO Bildplatten, denn mein Großvater hatte mittlerweile einen Bildplattenspieler erstanden.
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#24
Hochinteressanter Thread! Obwohl alt (das Thema), gestatte ich mir eine Anmerkung:

Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=148229#post148229 schrieb:[…] das Aufkommen von Video-Recordern handhabbarer Größe und zu Geräte-Preisen von unter 10.000 D-Mark.
So überschaubar das in heutigen Voodoo-HiFi-Zeiten klingt, so bekam man zu jener Zeit doch immerhin zwei Volkswagen für das Geld.


Inflationäre Grüße

TSD
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#25
Ich hab auch noch eine Platte (aber kein Gerät) im Bestand, mit dem verheißungsvollen Titel "Soßentag im Maggi-Kochstudio"!
VG Stefan
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#26
Einen großen Fehler, den europäische/deutsche Unternehmen meiner Ansicht nach gemacht haben war im Videobereich die Inkompatibilität. Philips/Grundig haben ja von 1971 bis ca. 77 3 verschiedene Videosysteme für die gleichen Cassetten raus gehauen, aber keins war kompatibel zum Anderen. Höhere Spieldauer auf den gleichen Cassetten ist ja schön und gut, aber was bringt’s mir, wenn ich Aufnahmen von einem älteren Gerät dann nicht abspielen kann. Mit Video 2000 erschien dann auch noch ein neues Cassettenformat, das noch mal Alles über den Haufen hauen sollte. Das sind 4 Systeme innerhalb von 8 Jahren. Über VHS und Beta wurde abgelästert, genau so wie man sich immer damit brüstete, dass PAL das Bessere Farbfernsehsystem sei, aber NTSC ist auch fast 20 Jahre älter. Wenn nun schon 2 Videosysteme auf dem Markt sind, ist es ja auch irgendwie leichter, zeitverzögert was zu entwickeln, was dem überlegen ist.

Ich habe sowohl SVHS, Beta, als auch Video 2000 und mit keinem System hatte ich mehr Schwierigkeiten als mit Video 2000, das fängt schon damit an, dass bei Fremdbändern häufig einfach das Bild weg läuft und meine keine Nachregelmöglichkeit hat, bei VHS und Beta geht das eigentlich immer irgendwie und zumindest bildtechnisch würde ich VHS oberhalb Video 2000 einstufen - zumindest ab VHS HQ, Beta war schon vorher besser, ab HQ sind sie gleichwertig.

Die Japaner haben da mehr auf Kompatiblität geachtet. Man kann selbst mit einem DVHS Recorder immernoch VHS Cassetten aus den 70ern Abspielen. Manchmal denke ich, die Deutschen haben sich ihr Grab selbst geschaufelt.

LG Tobi
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#27
Zustimmung, Tobi.
Zumindest war es grobe Selbstüberschätzung zu glauben, mit Video 2000 gegen die weltweiten Systeme Beta und VHS gewinnen zu können - diese waren zum Zeitpunkt der 2000-Einführung im weltgrößten Markt USA längst in großen Stückzahlen eingeführt.
Ein großer Nachteil von Video 2000, der heute selten genannt wird, war der hohe Casssettenpreis. 80 DM war nun mal doppelt so viel wie 40 DM, auch wenn die Cassette doppelte Spielzeit bot. Der (etwa) gleiche Stundenpreis trat psychologisch zurück angesichts der Preissschilder.
VG Stefan
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#28
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=235355#post235355 schrieb:mit keinem System hatte ich mehr Schwierigkeiten als mit Video 2000
Das kann ich bestätigen, ich habe in einem Kopierwerk gearbeitet, wo die Verleihkassetten für die Videotheken hergestellt wurden. Die Konstruktionsfehler des Formats Video 2000 fangen bei der Cassette an. Die Bandendabschaltung wird durch eine halbseitig !! auf dem Videoband aufgebrachte, ziemlich lange Reflektionsfolie ausgelöst. Durch diese Folie wird der Wickel in der Cassette an der Bandseite ohne Folie sehr ungleichmässig, das Band verformt sich auf dieser Hälfte und die ersten Meter Band am Anfang oder Ende der Cassette werden unbrauchbar. Aus diesem Grund bekamen die Video 2000 Recorder im Kopierwerk den Aufnahmebefehl 1 Minute vor den VHS und Beta Recordern. Der 2. Konstruktionsfehler ist die Aufnahme mit den DTF-Videoköpfen. Diese Köpfe bestehen aus einem Piezoelement, an dessen Spitze der Videokopf sitzt. Durch zuführen einer hohen Gleichspannung an das Piezoelement kann der Kopf bewegt werden. Dadurch lässt sich eine Zeitlupen und Zeitraffer Wiedergabe ohne Rauschzonen realisieren. Das Prinzip stammt aus dem Profi-Videobereich und funktioniert gut. Bei der Aufnahme gibt es aber ein Problem, diese Piezoelemente haben keine definierte 0-Stellung, wenn keine Gleichspannung anliegt. Daher müssen beim Video 2000 Format die Piezoelemente auch bei Aufnahme mit einer Gleichspannung angesteuert werden. Diese Regelung während der Aufnahme ist aber sehr empfindlich, weil sie nur während der Dauer weniger Zeilen in der sogenannten Austastlücke des Videosignals stattfindet. Bei Fehlern in diesem Regelkreis entstehen Aufzeichnungen, die auf keinem Gerät abspielbar sind. Kein Profi-Videoformat benutzt diese "beweglichen" Videoköpfe für die Aufzeichnung, sondern nur für die Wiedergabe. Beim Video 2000 Format gleicht die Regelung der DTF-Köpfe bei der Wiedegabe mit Normalgeschwindigkeit auch starke Bandlauffehler aus, die bei einem VHS oder Beta Gerät sofort zu Rauschzonen im Bild führen würden. Bei der Wiedergabe von Aufnahmen auf einem Fremdgerät addieren sich aber solche Fehler und können teilweise nicht mehr ausgeregelt werden. Wenn Leute von der tollen Bildqualität von Video 2000 sprechen, muss ich lachen. Für mich sind nicht die Features wie störstreifenfreie Zeitlupen- und Zeitraffer-Wiedergabe massgeblich, sondern die Bildqualität bei normaler Wiedergabegeschwindigkeit. Der "Klarzeichner" Regler an den Grundig Geräten ermöglichte entweder ein grieseliges Bild mit Schärfedetails oder ein ruhiges, aber dafür total unscharfes Bild.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#29
Darf ich mir trotz dieses hochinteressanten Beitrags erlauben, einen Fehler und ein Mißverständnis zu korrigieren?

Der Fehler: Mitnichtem werden in Filmarchiven im Gegensatz zu der Aussage von Telefunken die Filmkopien in 10 Minuten Portionen gelagert (Konstruktionsziel Laufzeit TED), sondern die Filmindustrie hat spätestens mit Ende des zweiten Weltkrieges bis zum Verbot des Nitrofilms 1953 auf sogenannte 600 Meter Akte umgestellt (also 22 Min Maximallaufzeit). Lediglich die Japaner behielten bis zum Ende der Analogzeit 2013 durchaus den 300 Meter Akt bei. Die 600 m Aktlänge sollte in diesen 20 Jahren auch in der Konstruktionsabteilung bei Telefunken angekommen sein.

Das Mißverständnis: Warum sollte der genannte Super 8 Film Brandlöcher bekommen? Bei fach und sachgerechtem Umgang mit Gerät und Material passiert das nicht. Vergleichbar könnte ich sagen: Das Tonband verknickt und reißt ja, also muß es durch eine neue Entwicklung ersetzt werden.

Ich danke für Gehör und Beachtung!
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#30
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=235377#post235377 schrieb:Der 2. Konstruktionsfehler ist die Aufnahme mit den DTF-Videoköpfen. Diese Köpfe bestehen aus einem Piezoelement, an dessen Spitze der Videokopf sitzt. Durch zuführen einer hohen Gleichspannung an das Piezoelement kann der Kopf bewegt werden. Dadurch lässt sich eine Zeitlupen und Zeitraffer Wiedergabe ohne Rauschzonen realisieren. Das Prinzip stammt aus dem Profi-Videobereich und funktioniert gut. Bei der Aufnahme gibt es aber ein Problem, diese Piezoelemente haben keine definierte 0-Stellung, wenn keine Gleichspannung anliegt. Daher müssen beim Video 2000 Format die Piezoelemente auch bei Aufnahme mit einer Gleichspannung angesteuert werden.
Das ist tatsächlich ein gravierender Konstruktionsfehler. Im Profi-Videobereich wurden die dynamischen Köpfe nur für die Wiedergabe verwendet. Die Aufnahme erfolgte immer mit feststehenden Köpfen. Zwischen der Technik der Heim-Videorecorder und der Profi-Maschinen liegen Welten!

Hier mal ein Blick auf die Upper-Drum eines Sony Betacam SP Recorders: https://2.bp.blogspot.com/-j6HRLmPQJdg/V...Image3.jpg
In diesem Video sind Aufbau und Funktionsweise der gesamten Kopftrommel erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=10A066JNe6U
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#31
Die Kopftrommel einer Betacam SP sieht ja noch harmlos aus gegen eine Kopftrommel von einer DNW-A100, Betacam SX mit SP-Playback.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#32
Mit Betacam SX hatte ich bislang überhaupt nichts zu tun. Was genau ist das für eine Version? Die Bezeichnung SX läßt vermuten, dass es sich um eine abgespeckte Version von Digital Betacam handelt?

Um wieder auf das Thema zurückzukommen: Die TED eignete sich aufgrund der Laufzeit von nur 10min hervorragend als "Video-Single". Gab es zu dieser Zeit eigentlich schon Musik-Clips wie wir sie heute kennen? Wie hoch war die Lebenserwartung einer solchen Bildplatte?
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#33
Betacam SX war das erste MPEG-komprimierte Profi-Format von Sony mit einer MPEG-Datenrate von 18MB/s, die Cassetten sind quietschgelb. Betacam SX war der Vorläufer des MPEG IMX Formats mit 50MB/s. Der DNW-A100 war ein sogenannter Hybrid-Recorder, Band- und Festplatten- Laufwerk in einem Gehäuse. Zwischen Band und Festplatte konnte mit 4facher Realtime-Geschwindigkeit kopiert werden, Record und Playback. Wegen der 4fach Geschwindigkeit sitzen da ein paar Köpfe mehr in der Trommel.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#34
Wie war die Bildqualität gegenüber der ebenfalls verlustbehateten DCT-Kompression von Digital Betacam? MPEG war ja eher eine Erfindung für den Consumer-Bereich.
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#35
Zufälligerweise habe ich diesen sehr interessanten und reichlich bebilderten Thread zum TED-Bildplattenspieler gefunden.
Dazu muss ich was ergänzen.

Worum geht es?

In den Technischen Sammlungen Dresden steht auch so'n Gerät - und dazu habe ich dann in folgenden Foren etwas gepostet:

https://www.robotrontechnik.de/html/foru…?threadid=11997 und dann noch hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-29995.html
mit weiteren aktuellen Ergänzungen.

Es wird sicherlich die Sicht auf diese exotische Maschine etwas erweitern.

Falls Fragen sind - bitte nur direkt an meine eMail-Adresse -> HP/Impressum

Grüsse aus Berlin

PSblnkd
www.ps-blnkd.de
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