Ein „Meilenstein“ unter den Lautsprecherboxen
#1
Moin, moin,

Öfterleser wissen, ich hab' was Neues. Zumindest etwas, das ich für ungewöhnlich genug halte, es Euch vorzustellen.

Ein nachmittäglicher Anruf, ob ich mal kommen könne. Das Wetter ist gut, also mache ich mich auf den Weg.
Ein paar hundert Meter weiter am Ziel angekommen: es sortieren zwei Männer Altmetall auf einem Parkplatz. Hinter einem Anhänger, einem Kleintransporter und einem Haufen Schrott, stehen ein Paar Jamo-Boxen mit I.Q-Emblemen, zwei verkratzte 19"-Dynacord-Geräte und zwei Dinger, die einem Paar großer Röhren-Fernseher mit Stoff-Kondom vor der Mattscheibe ähneln.

[Bild: DQ10_07k.jpg]

Zwei hölzerne Wangen fassen ein Stoff-bespanntes, leicht gewölbtes Metallgitter ein. Dieser Bespannungsrahmen ist, leicht schräg stehend, vor ein auf drei kleinen Beinchen stehendes Kunststoff-Gehäuse geschraubt, ragt jedoch um 50% über dieses Gehäuse hinaus.

[Bild: DQ10Rahmen_01k.jpg]

Welcher Kenntnisreiche diese Boxen das erste mal von vorn sieht, der wird wohl an Quad Elektrostaten erinnert.
Auf Audiogon.com kann man lesen, das Design sei bewußt so gewählt gewesen, sollte Assoziationen zu dem britischen Vorbild wecken. Denn diese Boxen wären mit dem Anspruch angetreten, die ersten dynamisch bestückten Systeme zu sein, die die gleiche klangliche Leistung würden erzeugen können, wie die englischen Elektrostaten.
Kein Wunder, das STEREOPHILE sich im Test genötigt fühlte, sie mit einem Quad ESL zu vergleichen: Der könne allerdings manches noch ein kleines bischen besser, was die Dahlquist schon sehr gut täten (" ... the Quad still does a tiny bit better what the Dahlquist does extremely well ...").
Das Ziel war trotzdem erreicht worden. Schon deshalb nennt STEREO REVIEW (Bd.53) sie eine "Landmark".


1972 stellte die The Saul Marantz Company den Prototyp auf der New York Audio Show vor (The Absolute Sound 140-145). Carl Marchisotto erinnerte sich 2009 an seinen Besuch auf der Messe, "... There was a big sign that stated: "This is not an Electrostatic Loudspeaker.""
Zum Beginn des Jahres 1973 sollte das Marketing für die noch namenlosen Lautsprecherboxen beginnen, die bis dato unter der Projektbezeichnung "Phased Array Model 10" liefen (Journal of the Audio Engineering Society, Band 20).

[Bild: DQ10_01k.jpg]

Der Entwickler Jon Dahlquist hatte seine Boxen mit insgesamt jeweils fünf Treibern ausgestattet. In der ersten Version waren linke und rechte Box identisch, später dann gegensinning aufgebaut worden.
Für den Subwoofer gibt es ein geschlossenes Gehäuse. Die vier übrigen Chassis sind obenauf, hinter dem Bespannungsrahmen aufgebaut.

[Bild: DQ10TT_01k.jpg]

Die ersten 2.000 Einheiten waren mit 10"-Bässen der Chicago Telephone Supply (CTS) ausgestattet. Diese tausend Paar Boxen sollen um 1973/74 entstanden sein. Danach kam ein langhubiger Woofer von Advent zum Einsatz, der von Henry Kloss unter Verwendung eines 12" Korbes entwickelt worden war. Um den Zwischenraum zwischen 12"-Korb und 10"-Konus zu schließen, sind diese Chassis mit einem Hartfaser-Ring überklebt, unter dem die Schaumstoff-Sicke befestigt ist

[Bild: DQ10TT_04k.jpg]

Die mit diesen Chassis ausgestattete zweite Baureihe wird als DQ-10a bezeichnet. Spätere Varianten haben keine offizielle neue Bezeichnung erhalten, nicht einmal die gegensinnig aufgebaute, sogenannte "Spiegel-Version".

Ein Philips D5060 125mm-8 Ohm-Konus "Made in Belgium" schließt als Mitteltöner an den Übertragungsbereich des Subwoofers an. Zwei 4 Ohm-Kalotten von 50mm ("Made in Germany") und 19mm Membrandurchmesser sorgen für den oberen Mittel- und Hochton-Bereich. Ein "piezo-electric supertweeter" kommt als Superhochtöner zum Einsatz.

[Bild: DQ10HT_05k.jpg]


Die DQ-10 ist also ein 5-Wege System mit Übergangsfrequenzen von 400, 1.000, 6.000 und 12.000 Herz. Der Frequenzumfang ist im HiFi-Jahrbuch 8 von 1976 mit 30 - 27.000 Hz +/-2dB angegeben. Die Belastbarkeit läge mit 8 Ohm Impedanz bei 180 Watt sinus, beziehungsweise bei 250 Watt für kurze Impulse.
Das italienische Jahrbuch ANNUARIO SUONO 1975/76 bezeichnet die Boxen für eine Verstärker-Leistung von 100 bis 200 Watt (RMS, Ohm, 20-20k Hz) als geeignet und nennt einen Schallpegel ("Massimo Livello Acustico") von 95 dB und einen Dämpfungsfaktor ("Fattore di smorzamento") von > 50.

[Bild: DQ10HT_07k.jpg]

Neben dem Anschlußterminal (250V, T3,15, AGC 2-3A) und neben dem Kalotten-Hochtöner (250V, 0,8A, AGC 8/10) befindet sich jeweils eine Überlast-Schmelzsicherung von 3cm Länge.

[Bild: DQ10Terminal_02k.jpg]

Mit einem Pegelregler am Terminal lassen sich die Höhen einstellen; Die Klangregelung setzt bei 3 kHz ein und erzeugt eine sanft und kontinuierlich ansteigende Verstärkung bis um 2 dB bei knapp über 10 kHz. In die andere Richtung erzeugt sie, bei gleichem Einsatzpunkt und vergleichbarem Anstieg, eine maximale Abschwächung von 4 dB bei knapp über 10 kHz.

Die Schallwand für den außerhalb des Zentrums angeordneten Tieftöner misst 73 x 39 cm (BxH). Über die Tiefe von 19 cm verjüngt sich der Subwoofer in der Breite nach hinten auf 54 cm. Es entsteht ein Volumen von etwa 50 Litern.
Mitsamt der Schallwand entstehen Boxen von 774 mm Breite und 800 mm Höhe, sowie von einer maximalen Tiefe am Boden von 288 mm, bei jeweils 28,5 kg Gewicht.

[Bild: DQ10_03k.jpg]

Als zusätzliche Erweiterung kam in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre die DQ-1W-Bassbox mit einem 13"-Chassis (Frequenzgang ("Gamma Riprodotta"): 25-150 Hz, obere Grenzfrequenz ("Limite Superiore"): 400 Hz, Impedanz: 8 Ohm, geeignet für Verstärker von 50 bis 100 Watt (RMS, 8 Ohm) und Dämpfungsfaktor > 50, Abmessungen: 635 x 393 x 304 mm, lt. Annuario Suono), und der DQ LP-1 Baß-Equalizer in das Angebot der Dahlquist Inc. aus New York. Zusammen bildeten Sie dann das DQ-10 Soundsystem.


Form follows function.
Die Bauweise der Dahlquist ist charakterisierend. Während der Subwoofer in ein geschlossenes Gehäuse eingesetzt ist, sind die übrigen Chassis in Holzbrettchen geschraubt, die kaum mehr Fläche zeigen, als für die Besfestigung der Mittel- und Hochtöner notwendig. Nur der herstellerseitig nach hinten offen konstruierte Philips mußte mit Fasermatten abgedeckt werden; die übrigen Chassis zeigen dem Betrachter ihre geschlossene Rückseite.

[Bild: DQ10HT_06k.jpg]

Sinn dieses Konzeptes ist die Reduzierung der Schallwandfläche, damit auch die Reduktion von Schallwand-Reflexionen. Zudem sorgt die Bauweise dafür, daß die Bewegung des Tieftöners keinesfalls die anderen Chassis beeinflussen kann.

[Bild: DQ10HT_08k.jpg]

Tatsächlich scheint es, zumindest deutet THE ABSOLUTE SOUND (Ausg. 122-127) das an, wurde das "Phased Array" genannte Grundkonzept der Anordnung der Chassis erst 1973 in der endgültigen Form verwirklicht, das ein weiteres charakterisierendes technisches und auch gestalterisches Merkmal meiner neuen Boxen geworden ist. Wahrscheinlich mehr als die oben genannte Unterstellung, man habe versucht dem ESL zu ähneln.

Die Idee des phasengesteuerten Feldes wurde 1905 von Karl Ferdinand Braun für die gerichtete Übertragung von Radiowellen vorgestellt und hat sich vor allem in der Übertragungs- und Radar-Technik verbreitet. Die spezielle Verschaltung der einzelnen Elemente eines Feldes von Wellen-Emittern erlaubt die elektronische Ausrichtung ihrer Abstrahl-Richtung durch die individuelle Ansteuerung der Elemente, ohne daß eine Mechanik bzw. mechanische Verstellung der Elemente von Nöten wäre.
Zum Beispiel bei einer Gruppen-Antenne werden "die Phasenwinkel der in einer Matrix angeordneten Sendeelemente genutzt um durch Interferenz eine Bündelung zu erzielen" (http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Pha...tenne.html).

In der Lautsprechertechnik ist weniger die Möglichkeit der Änderung der Ausrichtung einzelner Elemente zur Laufzeit von Interesse, sondern dient die spezielle Anordnung im definierten Feld, hier quasi im Quadrat anstatt, wie sonst üblich, in Reihe, ausschließlich der Bündelung der Abstrahlung zum Zwecke der Unterdrückung von Raumeinflüssen, ohne daß dafür mechanische, Klang-verändernde Einrichtungen (Linsen, Trichter etc.) verwendet werden müssten.

Generell sind die Einflüsse des Raumes, in dem Boxen aufgestellt werden, das größte Problem bei der Konstruktion von Lautsprecherboxen. Einerseits, weil sie individuell, also von Raum zu Raum unterschiedlich und damit für den Konstrukteur nicht vorhersehbar sind. Andererseits weil sich die Besitzer von Lautsprecherboxen meist nicht um eben diese Einflüsse, und die Möglichkeit ihrer eigenen Einflußnahme darauf, scheren.

Es gibt tatsächlich Lautsprecherboxen, bei denen der Raumklang bewußt in die Konzeption der Box mit einbezogen wird. Die Konstrukteure der Flachboxen der späten sechziger und der siebziger Jahren haben die Wand-Reflexionen benutzt, um die Baßtüchtigkeit ihrer Konstruktionen zu verbessern. Als Beispiel seien auch Peter M. Pfleiderers Horn-Boxen genannt, bei denen, neben der Schallwand, eine zweite Haupt-Abstrahlrichtung für die "erste Schallstarke Reflexion" sorgen soll.

Eine andere Boxen-Konzeption besteht eben darin, durch Bündelung der Schallwellen die Abstrahlung aus den Boxen möglichst auf den Direktschall zu beschränken und damit das Gros der Raumeinflüsse zu unterdrücken, zumindest zu übertönen.
Eben zu diesem Zweck wurde bei der Dahlquist DQ-10 das Phased Array-Prinzip eingesetzt, bei dem die einzelnen Chassis so angeordnet sind, daß in den Bereichen, in denen sich die von den einzelnen Lautsprechern abgestrahlten Schallwellen überschneiden, Interferenzen entstehen, die letztlich die Auslöschung dieser Schallanteile befördern sollen. Der Direktschall hingegen wird nicht schon an der Quelle reduziert und kann somit die natürlich immer noch vorhandenen restlichen Raum-Reflexionen zumindest übertönen.

[Bild: DQ10_02k.jpg]

Ein drittes charakterisierendes Merkmal der Dahlquist ist ihr Time Delay Control-System. Was großartig kling, scheint sich in der Konstruktion der Boxen auf einen geringen Versatz in der Befestigungsebene der Chassis zu beschränken. Lächerlich?

Mehrwege-Boxen haben das Problem, daß die Trennung von Frequenzbereichen durch die Weiche selten abrupt erfolgt, also beispielsweise der Tieftöner und der Mitteltöner, oder der Mittel- und der Hochtöner zwar unterschiedliche Scheitelfrequenzen allein reproduzieren, sich ihr Arbeitsbereich aber in bestimmten Frequenzbereichen, um die Übergangsfrequenz herum, überschneidet.
Man stelle sich vor, der Abstand der Akustischen Mitte zweier Chassis beträgt 50mm. Üblicherweise bedeutet das, die von ihnen abgestrahlten Schallwellen kommen zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt beim Zuhörer an. Es gibt einen Zeitversatz. Der ist umso größer, je weiter die Chassis auseinander liegen. Liegt die Übergangsfrequenz zwischen den Lautsprechern bei 3450 Hz, so entspricht schon der Abstand von 50mm einer halben Wellenlänge und somit einem Phasenversatz, der an der Hörposition zu einer teilweisen Frequenzauslöschung bei 3450 Hz führen kann. Um diesen Phasenversatz auszugleichen, bedarf es im Beispiel bei der Abstrahlung des Signals durch eines der beiden Chassis einer zeitlichen Verzögerung um 145µs - der Hälfte der Dauer einer Schwingungsperiode eines 3450 Hz-Tons (s. auch http://sound.westhost.com/ptd.htm).

Bei modernen Lautsprechersystemen besteht die Möglichkeit der Einmessung der Box auf die Hörposition, bezogen auf einen Frequenzbereich, in Amplitude, Phase und Verzögerung der Abstrahlung. Anfang der siebziger Jahre waren solche Möglichkeiten eher nicht verbreitet. Und für einen 3 Mann-Betrieb war Anfang der siebziger Jahre und ohne Simulationssoftware selbst die Einberechnung einer Zeitverzögerung in die Frequenzweiche nur schwer zu bewältigen.
Dahlquists Lösung liegt einerseits in einer Schrägstellung der Schallwand, um den Versatz der Laufzeit zwischen Chassis und Hörposition möglichst gering zu halten. Außerdem liegen nicht alle Chassis in einer Linie übereinander, sondern teils nebeneinander, so daß die Abstände zueinander verringert werden können.
Zudem hat Jon Dahlquist einen kleinen Trick angewandt, den man auch bei jüngeren Cabasse- oder Hans Deutsch-Boxen beobachten kann: Die verschiedenen Chassis werden in der Ebene hintereinander angeordnet. Dabei ist der Abstand zwischen Subwoofer und Mitteltöner - die Wellenlänge bei der Übergangsfrequenz von 400 Hz beträgt etwa 862 mm - naturgemäß größer, als zwischen den Kalotten - die Wellenlänge bei der Übergangsfrequenz von 6.000 Hz beträgt etwa 57,5 mm (bezogen auf eine Schallgeschwindigkeit von 345 m/s). In der Summe sollen Versatz und Schrägstellung ausreichen um an der Hörposition möglichste geringe Auslöschungen zu erzeugen. Was natürlich eine exakte Positionierung von Boxen und Hörplatz voraussetzt. Und das schon geringe Abweichungen von diesem Ideal merkliche Veränderungen im Klangild der DQ10 verantworten, bestätigt auch Roger Driscoll im Test für THE GRAMMOPHONE (März 1977).


[Bild: DQ10_06k.jpg]

... und wie klingts?
Ein Geheimnis eines großen Lautsprechersystems, so zitiert THE ABSOLUTE SOUND (Ausg. 119-121) Jon Dahlqusit, bestünde in der Abstimmung der Treiber aufeinander, die eine gleiche Klang-Charakteristik zeigen sollten (" ... one of the secrets of a great speaker system was matching its drivers so they all had the same basic "sound" or "character."..."), um Konsistenz und Kohärenz des Klangbildes zu gewährleisten.
In dieser Leistung des Entwicklers sieht Roger Driscoll in seinem Test tatsächlich die eigentliche Stärke der Boxen, mehr als in all den im Aufbau umgesetzten Prinzipien der Dahlquist ("... and I think the secret is in the very careful choice of drive units, more than anything else.").

Die DQ-10 wäre, so Dahlquist im Interview mit STEREO REVIEW (Bd. 50/1), vor allem für die Wiedergabe einer Opernstimme entwickelt worden. Kein Wunder, denn einerseits hatte sich die Populär-Musik zum Zeitpunkt der Entwicklung der Boxen kaum HiFi auf die Fahnen geschrieben gehabt, andererseits war mit Sidney Stockton Smith ein ausgebildeter Tenor an der Entwicklung der Boxen beteiligt gewesen.
Aus diesem Entwicklungsziel heraus erklärt sich nicht nur, das vermute ich, die eher weiche Abstimmung des Tiefton-Bereichs, sondern vor allem auch die Verwendung des 5-Wege-Prinzips mit der Aufteilung des typischen Frequenzbandes von Stimmen auf zwei Chassis. Denn ein einzelner Lautsprecher, der in der Lage gewesen wäre diesen Frequenzbereich zufriedenstellend wiederzugeben, wäre nicht zu finden gewesen ("...The DQ-10 was conceived in large part as a reproducer of the operatic voice, and that's a task for which it is extremely difficult, if not impossible, to find a single driver that's satisfactory over the full range. So I used two drivers.").

Carl Marchisotto erinnert sich 2009 an die Abspielung einer Live-Aufnahme von einer Tandberg 64X über die DQ10, "The sound was so "live" I could not believe my ears. I decided there and then that this guy Jon Dahlquist must know more about speakers than anyone else."

Im Test für STEREOPHILE zeigte sich auch J. Gordon Holt begeistert. Im Gegensatz zu vielen anderen Boxen mit vielen Chassis, spiele die DQ10 so homogen wie ein einziger großer Lautsprecher ("... the DQ-10 sounds like one big speaker"), bei dem man die Abstufung der einzelnen Chassis nicht erhören könne.
Die Bühne, die sie bilde, und ihr Auflösungsvermögen würden lediglich durch den Quad Elektrostaten übertroffen, der allerdings weder weiter in die Höhen hinein, noch tiefer im Bass wiedergeben könne. Lediglich im Tieftonbereich gäbe es Anlass zu Kritik; der sei etwas weich ("... a bit loose and flabby") geraten. Innerhalb ihrer Preisklasse allerdings, 1974 war das Paar in den USA für 395$ (in Japan für 150.000 Yen / ca. 500$) zu haben gewesen, würde die Dahlquist fraglos zu den besten Boxen überhaupt gehören.

THE ABSOLUTE SOUND ging noch weiter und erklärte, die DQ-10 gehöre zu den "... 3 besten Lautsprechern der Welt." So zumindest zitierte 1977 der Distributor Soundphonic in seiner Werbung (Stereo Nr. 42).

Hierzulande wurde die DQ-10 im Jahre 1976 übrigens für 2.200 DM / Stück angeboten (HiFi Jahrbuch 8, DM HiFi-Handbuch 1977) und war damit teurer als ein ESS Amt 1b Monitor, fast doppelt so teuer wie ihr Vorbild, der Quad Elektrostat. Etwa zum gleichen Preis zu haben waren ein Bose 901 Lautsprechersystem II und ebenso ein KLH Research X SCX³.
In England hatte es die Dahlquist 1977 für 343 GBP pro Stück gegeben. "I cannot see why it should be so expensive" mäkelte Roger Driscoll in seinem Test für THE GRAMMOPHONE (März 1977). Allerdings mochte er an den Meßergebnissen der Dahlquist kaum etwas kritisieren: "...very low harmonic generation, accurate transient response and a well enough balanced axial pressure response. Although the polar radiation patterns were less than satisfactory, the general middle and treble balance and tonal accuracy of the DQ10 were very musical indeed. The middle register balance was excellent and open, with no hint of constraint or colouration; the treble was very smooth, perhaps a little soft in terms of extreme high frequency presence. "
Und auch mit dem Hörtest bestätigte sich der Eindruck, den die Messergebnisse nahe legten: "There is no doubt of this speaker's true transient precision, which is to say fine musical tonality. In this respect the DQ10 possesses one of the finer qualities of an electrostatic design. During one musical evening, listening to the Brahms Violin Concerto, the speaker gave me a glimpse of the solo instrument's wonderful diction." Zusammenfassend kam er zu dem Schluß, die DQ10 erzeuge ein meist präzises und gut ausgewogenes Klangbild ("The DQ10 is in most respects a very high quality loudspeaker and produces a most accurate and well balanced sound. Its voice and tonal accuracy are particularly good ...")


Unbestreitbar ist die DQ-10 heute ein Klassiker, ein Meilenstein im Lautsprecherbau, wie die STEREO REVIEW es formulierte. In Deutschland ist sie noch im HiFi-Jahrbuch Nr. 11 von 1982 aufgeführt und konkurriert dort, trotz "Notlösungen" wie dem Advent-Baß, mit zehn Jahre jüngeren Konstruktionen. Selbst die STEREOPLAY hat das DQ10-Soundsystem, bestehend aus den DQ10 plus DQ1W-Subwoofer noch im März 1982 getestet. Kaufpreis: 7200 DM. Ergebnis: Spitzenklasse III. Gleichauf mit Canton CT2000, Backes & Müller BM6, T+A Solitaire OEC 500, Electro Voice Sentry III oder Quadral Montan.
Doch darf man sie nicht im Kontext der Hörgewohnheiten der achtziger Jahre sehen. Man versteht eine DQ10 erst dann, hört man sie im Vergleich mit Konstruktionen der ausgehenden Sechziger, die zu übertrumpfen sie angetreten war.


Mein erster akustischer Eindruck von meinen neuen DQ10 war ein sirrendes Geräusch: Genau, die Hartfaser-Ringe an den Tieftönern waren locker. Jens Hoffmeyer klebte mir, im Geiste stelle ich mir vor: fluchend, jedenfalls hat er später so etwas erwähnt, neue Sicken ein und befestigte auch die Ringe neu.
Ein neuer Anlauf: Das Sirren war weg.
Nun schien aber die eine Box keine Höhen zu produzieren. Hier zeigte sich der große Vorteil der Dahlquist: In solchem Fall darf man bei anderen Boxen in der Regel einen Hochtöner tauschen. Ich maß zunächst einmal die Sicherung vor dem Hochtöner durch und konnte dann, mit Hilfe von ein wenig Alufolie, meine Testsitzung fortsetzen. Der Einbau einer Ersatz-Sicherung wird folgen. Versprochen.

Höhenbetont, und mit plakativen Mitten. So spukt in meinem Hinterkopf ein Vorurteil gegenüber dem Klangbild von Boxen aus der frühen Mitte der Siebziger Jahre herum.
Schon der erste Klangeindruck der Dahlquist schien mir hingegen eher modern. Sehr musikalisch! Und ausgeglichen. Tiefbaß-Phänomene sind die DQ10 sicherlich nicht. Doch lassen Sie sich zumindest von modernem Baßgewittern nicht verwirren, wie es manch älteren Boxen widerfährt.

Besonders positiv fällt der Piezo-Hochtöner auf. Weil er, wider Erwarten, nicht besonders auffällt, sich einfügt.

Das Klangbild der Dahlquist ist fein ziseliert, wirkt transparent, in sich stimmig, musikalisch.
Druckvoll oder gar „brutal“ präsentiert die DQ10 garnichts. „Ausgeglichen“ ist ihre Charakteristik, keinesfalls aber ausgleichend.

Katie Melua (live at the O2-Arena) präsentieren die Boxen souverän. Auch wenn man dem einen oder anderen Blues-Titel anmerkt, es fehlt der gewohnte Drive. Noch mehr bei Korn (MTV unplugged) wird klar, ein gewisser Druck und auch die Rauhigkeit der Stimmen sind nicht in gewohnter Weise vorhanden. … Verglichen mit einer Arcus TL500, der ATL Translife oder den aktiven Pfleid PP108, die vorher mein Wohnzimmer bevölkerten.

Genau, was will ich eigentlich?
Also die ESS Tempest LS5 von 1978 hervorgeholt. Je ein Heil Air Motion Transformer, ein 10“Tieftöner und eine rückwärtige 10“-Passivmembran zieren die kleinen Standboxen.

Der Tieftonbereich der ESS ist präsenter, dafür merklich langsamer, als bei der DQ10. Passivmembran. In den Mitten fehlt den LS5 etwas, was die DQ10 ihnen vormachen. Im oberen Bereich kann die ältere Dahlquist nicht mit dem AMT-Hochtöner mithalten.
Das Klangbild der Dahlquist ist homogener, dafür ist die jüngere ESS präsenter, zeichnet exakter. Geschmacksache..

Meine Saba Telewatt TL4 und die Goodmans Magnum-K aus den Sechzigern machen deutlich, was die Dahlquist eigentlich bedeutet.
Ihr Übertragungsbereich ist weiter und hörbar durchsichtiger, weniger verfärbt. Ihre Auflösung scheint höher.
Auch eine große Kirksaeter Prof.200 aus den späten Sechzigern kommt näher heran, klingt aber viel wärmer, weicher als die Dahlquist. Ohne Höhenanhebung spielt sie bedeutend dunkler. Das fällt heute natürlich auf. Anfang der siebziger Jahre, mit Schallplatten aus den Sechzigern, vielleicht weniger.

Die Dahlquist hat mir bewiesen, auch in der ersten Hälfte der siebziger Jahre war es möglich Lautsprecherboxen zu bauen, die, nach heutigen Gesichtspunkten, modern und ausgeglichen klingen.
Vielleicht wäre Jon Dahlquist in der Lage gewesen, eine Tiefton-Wiedergabe zu implementieren, die jener moderner Boxen entspricht. Doch wofür? CD und selbst DMM waren anno 1971 nicht absehbar. Bässe, die eine Platte nicht enthält und die UKW nicht kann, die braucht eine Box nicht reproduzieren. Was nicht da ist, kann man nicht reproduzieren. Also hat man andere Prioritäten gesetzt, als man das heute täte.

Auf jeden Fall kann man die Dahlquist gut hören, reproduziert die DQ10 Musik auf hohem Niveau. Auch aus heutige Sicht. Und sie tut dies in einem Design, das Aufmerksamkeit erregt. Wenn man denn den Platz für solche Erreger hat.


[Bild: DQ10TT_02k.jpg]

Insgesamt sind die DQ10 bis in die achtziger Jahre hinein, mit einer Gesamtauflage von circa 55.000 Einheiten, 27.500 Paaren, gebaut worden. Etwa die ersten 2.000 Einheiten werden DQ10, die späteren DQ10a genannt.
Meine Baß-Chassis stammen von 1976 und die Seriennummern bewegen sich in einer Region deutlich über 2.000, so daß es sich dabei wohl bereits um DQ10a handelt.

[Bild: DQ10Weiche_01k.jpg]

Neben der Veränderung am Bass-Treiber wurde auch die in Handarbeit bestückte Frequenzweiche kontinuierlich Änderungen unterzogen; die Form der freien Verdrahtung erleichterte die Evolution, weil keine gedruckten Schaltungen geändert werden mussten. Mit der DQ10a zogen Yello Caps in die Serie ein, und später der gespiegelte Aufbau der Boxen.

[Bild: DQ10Weiche_06k.jpg]

Im Netz kursiert eine Schaltung für die Frequenz-Weiche von Modellen einer Seriennummer 1063/1064. Die Bestückung meiner Weiche (06884/06885), von der ich aufgrund der noch verklebten und kontinuierlich verwendeten Bauelemente vermute, sie ist noch original erhalten, weicht in einigen Werten davon ab.
Für die Spulen unterstelle ich mangels Aufdruck, die Werte auf der Schaltung entsprechen den bei mir verbauten Typen: L1+L2 1,27mH, L3 0,8mH, L4 0,2 mH, L5 0,5 mH
Die sechs bipolaren Elkos (C1-C6), alle samt 50 Volt-Typen, sind bei mir mit 8,2µF, 16µF und 70µF bezeichnet. Die Schaltung nennt hier teils andere Werte (C1 80 µF, C2 16 µF, C3+C4+C5 6,5 µF, C6 8,5 µF, C7 0,1 µF, C8 0,15 µF).
Auch bei den bei mir verbauten Rockwood-Wiederständen (10% Toleranz) unterscheiden sich die Schaltung in einigen Punkten: Während bei mir je vier Typen von 4 Ohm (15 Watt, 5 Watt etc.) und 30 Ohm / 3 Watt verbaut sind, findet sich im Schaltbild eine andere Bestückung: R1 4 Ohm / 15 Watt, R2 4 Ohm / 5 Watt, R3 5,5 Ohm / 7,5 Watt, R4 5 Ohm / 5 Watt, R5 3 Ohm / 5 Watt, R6 35 Ohm / 5 Watt, R7 30 Ohm, RP1 25 Ohm


Seitens Dahlquist wurde übrigens an interessierte Kunden eine Anleitung zum Update der alten Modelle verschickt, so daß sich zum Beispiel auch DQ10 mit Advent-Bässen finden.
Übrigens glaube ich aus dem Bericht in THE GRAMMOPHONE entnehmen zu können, schon Käufer neuer Boxen hatten als Bestandteil des Handbuchs Änderungsvorschläge mitbekommen.


[Bild: DQ10_05k.jpg]

Ihr Design ist zweifellos auch 1982 noch eigen und unverwechselbar gewesen. Der Aufwand in der Fertigung galt zudem als enorm hoch, was wohl den Preis der Boxen erklärt. Die Grundkonstruktion ist auf jeden Fall "solide" zu nennen. Wenn auch die drei kleinen Möbelfüßchen etwas zierlich wirken. Alternativ konnte man die Boxen irgendwann auch mit den Standfüßen ST-10 als Sonderzubehör ordern.
Ärgerlich ist das rückwärtige Metallgitter, das sich zum Schutze von Frequenzweiche und Chassis, von der hinteren oberen Kante des Baßgehäuses zum Bespannungsrahmen hin zieht. Gegenüber dem Gehäuse ist es nur durch ein dünnes, selbstklebendes Samtband bedämpft und lediglich mit wenigen Schrauben gesichert, deren Köpfe so klein dimensioniert sind, daß sie problemlos durch die Maschen des Gitters rutschen können.
Zudem gelten auch die Sicherungshalter als zumindest billig ausgeführt.

[Bild: DQ10Schraube_01k.jpg]

Ein typischer Fehler älterer DQ-10 ist also ein Mitschwingen des Gitters, das sich hier und da gelöst hat. Vor allem dann, wenn das selbstklebende Band fehlt, das Gehäuse und Gitter gegeneinander abdämmen sollen. Im Test von THE GRAMMOPHONE scheint sich das Schwingungsverhalten der Gitter schon bei neuen Boxen in der Eigenresonanz des Gehäuses abgebildet zu haben; das kann man leicht nachvollziehen, wenn man einmal gegen die Gitter stößt und ihr Schwingen hört.
Aus heutiger Sicht weit kritischer sind die typischerweise zerfallenden Sicken der Tieftöner. Bei der zweiten Baureihe kann zudem der Hartfaser-Ring zu schwingen beginnen, wenn seine Verklebung hart geworden ist, und der Ring, gegenüber dem festen Korb, zu schwingen begonnen hat.


[Bild: DQ10_00k.jpg]

Ein wenig Geschichte.
Schon während seines Ingenieur-Studiums an der "Columbia" (University of Columbia) in der Mitte der sechziger Jahre soll Jon G. Dahlquist sich intensiv mit dem Thema Klangreproduktion beschäftigt haben, berichtet ein ehemaliger Kommolitone Charlie Porter (http://www.avguide.com/forums/anyone-inf...-dahlquist). Schon zu Studien-Zeiten hätte Dahlquist eigene Boxen konstruiert, z.B. unter Verwendung von zwei Paar hochkant gestellter Quad Elektrostaten, ergänzt um spezielle, bewegungslose Hochtöner zwischen je zwei der ESL's.
Sein Faible für die originalgetreue Wiedergabe von Musik wurde auch dadurch deutlich, daß Dahlquist noch 1974 gegenüber BILLBOARD (11.05.74) die Meinung vertrat, Musik müsse frontal präsentiert werden ("Jon Dahlquist, however, takes even a harder line insisting that all sound must be frontal") und sei nicht für die Quadrophonie geeignet. Sicherlich hätte er auch vertreten, Musik wäre nicht für Surround oder andere Raumklang-Verfahren gedacht.

Zuerst jedoch arbeitete er nach seinem Studium an Vibrations- und Stress-Analysen für das Raumfahrtprogramm (Stereo Review Bd. 49), hatte kurze Zeit für Rectilinear Research gearbeitet und schließlich begonnen mit zwei Mitarbeitern in einer Werkstatt von der Größe einer Doppelgarage in Freeport, New York, erste Prototypen zu entwickeln. Freeport sollte zunächst auch die Heimat für die spätere Firma Dahlquist bleiben.

[Bild: DQ10Marantz_k.jpg]

Einen dieser Prototypen (High Fidelity Bd. 26) hörte im Jahre 1972 Saul Bernhard Marantz, der schon früher mit dem Verstärker-Entwickler Sidney Stockton Smith und der Tuner-Koryphäe Richard "Dick" Sequerra seine Fähigkeit bewiesen hatte, neue Talente für die HiFi-Branche zu entdecken (The Absolute Sound Bd. 20).
Marantz hatte 1968 Superscope verlassen und war nach einer kurzen Stippvisite bei Bozak (Journal of the Audio Engeneering Society Bd.23) frei für ein neues Projekt gewesen.
Unterstützt von Sidney Stockton Smith begannen Dahlquist und Marantz die Konzeption für eine Serie zu entwickeln, präsentierten 1972 den Prototypen der DQ-10 und einer weiteren Box, und gründeten schließlich 1973, zusammen mit William Colbert, die Firma Dahlquist Inc (Audio Bd. 74, Journal of the Audio Engineering Society Bd. 20), an der Marantz zunächst 49% hielt.

Die DQ-10 soll bereits 1973 in der Serienversion verfügbar gewesen sein (High Fidelity Musical America: Band 23,Ausgabe 1). Der Auftritt des neuen Herstellers war immerhin so überzeugend gewesen, daß ebenfalls bereits 1973 Nakamichi ankündigt hatt,e das Programm nach Japan zu importieren (Billboard 24.11.73).
Mit den ersten Erfolgen kaufte Jon Dahlquist ein Fabrik in Hoppauge. Trotzdem hatte Dahlquist, selbst in Spitzenzeiten in den Siebzigern, wohl kaum einmal mehr als 15 Beschäftigte gehabt, wie Carl Marchisotto später berichtete.

Im Jahre 1976 stellte Jon Dahlquist Carl Marchisotto als leitenden Entwicklungs-Ingenieur ein. Zusätzliches Know How war nötig geworden, weil Dahlquist in Elektronik expandieren wollte.
Die erste Aufgabe von Marchisotto war die Entwicklung einer Frequenzweiche für den in Konzeption befindlichen Subwoofer DQ-1W; der war bereits im italienischen ANNUARIO SUONO 1975/76 angekündigt.
In Zusammenarbeit mit Saul Marantz entstand der LP-1 Variable Low Pass Filter. Marchisotto war ebenfalls verantwortlich für die Entwicklung der Spiegel-Version und für viele andere Boxen der Marke.

Sah Saul Marantz seine Aufgabe zunächst in der Förderung des Talents Dahlquist und wollte seine Tätigkeit auf den Aufbau der Produktion beschränken, galt er doch bald als "Kopf" der Firma und führte sie sogar bis 1978 (Billboard 19.11.77). Dann ging er vorläufig in den Ruhestand, aus dem er sich jedoch sporadisch wieder zurück melden sollte ("In Memoriam", AES Journal, Vol.45, April 1997)

Ende der achtziger Jahre erlitt Jon Dahlquist einen schweren Auto-Unfall. Er fiel ins Koma und blieb Hirn-verletzt, brauchte sehr lange für die Rehabilitation.
Seine Familie verkaufte die Firma Dahlquist; die Marke wird von den Käufern bis heute geführt. Jon Dahlquist habe sich zum Schluß um die Verwaltung des ehemaligen Firmengeländes gekümmert und sei um die Jahrtausendwende herum verstorben, kann man auf audiokaram.org und audioasylum.com lesen. Auch seine ehemaligen Partner Saul Bernhard Marantz (1911-97) und Sidney Stockton Smith (1923-2000) sind inzwischen verstorben.
Während Carl Marchisotto 1990 Acarian Systems (ALON) und 2004 Accent Speaker (NOLA) gründete, kümmeren sich andere ehemalige Dahlquist-Mitarbeiter bei Regnar Inc. um den Erhalt der originalen Dahlquist-Geräte (http://www.regnar.com/).

Quellen:
HiFiJahrbuch 8 (812), 9 (10-86), 11 (11-77)
DM HiFi-Handbuch 77, 78, 79
Annuario Suono 1975/76, 1976, 1976/77, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983
Audio Visione 35/79
Audio Magazine Bd.74
The Absolute Sound 119-121. 122-127, 140-145, Bd. 20
Journal of the Audio Engineering Society, Bd. 20, Bd.23, Vol. 45
Stereo Review Bd. 49, Bd. 50/1, Bd.53
Billboard 24.11.73, 11.5.74, 19.11.77
High Fidelity Bd.26
High Fidelity Musical America: Band 23, Ausgabe 1
Stereoplay (D) 3/1982
The Grammophone 3/77 http://www.gramophone.net/Issue/Page/Mar...124%20-...
http://www.stereophile.com/floorloudspeakers/174dq10
http://www.syer.net/dahlquist.htm
http://www.nolaspeakers.com/interconnect/issue1.php
http://www.audiokarma.org/forums/archive...38582.html
http://community.klipsch.com/forums/p/14...89067.aspx
http://www.avguide.com/forums/anyone-inf...-dahlquist
Patente:
http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parse...PN/3824343
http://www.ptodirect.com/Results/Patents...PN/3927261
http://www.ptodirect.com/Results/Patents...t-Jon-G%29

Meine Vorstellung der Dahlquist DQ-10 enthält mit Sicherheit Fehler, die die Wissenden unter Euch bitte korrigieren mögen.
Vielleicht hat auch der eine oder andere Quellen-Material, das mir nicht zugänglich war? Her damit! Damit aus dieser Beta-Version 0,96 Bald eine zumindest richtige wird.

P.S.: Dieser Text samt Bilder ist ausschließlich für die interne Verwendung durch Besucher des "Bandmaschinenforum" gedacht. Die durch Gänsefüßchen hervorgehobenen oder kursiv gesetzten Zitate unterliegen gegebenenfalls Urheberrechten Dritter. Eine, auch auszugsweise, private oder gewerbliche Nachverwertung ohne schriftliche Genehmigung ist ausdrücklich untersagt.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#2
Prächtig!

Vielen Dank für diese Vorstellung. Vielleicht können wir bei dir ein (kleines) Testhören veranstalten?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#3
Hallo Matthias,

auch wenn die Boxen nicht mein Geschmack sind, bedanke ich mich recht herzlich für Deine große Mühe, uns hier die Lautsprecher so ausführlich vorzustellen, interessant sind sie aber allemal.

Hut ab für Deinen Bericht und Gruß aus Bärlin :winker:,

Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#4
Hinter der Fassade hätte ich in Sachen Lautsprecherbestückung so ziemlich alles erwartet, aber nicht das. Vor allem der Piezo hat mich doch sehr überrascht. Wenn ich mich nicht täusche, ist das die einzige "richtige" HiFi-Box mit Piezo-Höchtöner, die ich bisher gesehen habe.

Interessante Lautsprecher, und wie immer eine tolle und unterhaltsame Vorstellung. Danke!
Zitieren
#5
Moin, moin,

danke für die Blumen.

Zitat:niels postete
... Vielleicht können wir bei dir ein (kleines) Testhören veranstalten? ...
Hallo Niels,

im Prinzip schon. Doch stehen die Boxen zum Verkauf: Wenn weg, dann weg ...

Aber falls Du vorher in der Nähe sein solltest ... melde Dich.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#6
Hallo,

der Begeisterung über Matthias (gewohnt) informative Beschreibung kann ich mich nur anschließen.

Eine interessante, wenn auch in einigen Details fragwürdige,
Konstruktion.
Aber wenn man die Enstehungsgeschichte bzw. die damaligen
Rahmenbedingungen nicht kennt, versteht man auch solche Konstrukte
nicht. Insofern mag der Einsatz eines "Super Tweeters" der rettende
Strohhalm gewesen sein, mit dem der Konstrukteur der Box die
gewünschte Hochtonpräsenz einzuhauchen gedachte.
Damalige Konus- und Kalotten-HT waren jedenfalls zu Beginn der 70er
noch nicht so weit, in die höchsten Frequenzen vorzudringen.

Immerhin: wenn man den gescholtenen "Piezo"-Lautsprecher (die
Bez. ist eigentl. irreführend, da der umgekehrte Piezo-Effekt zur
Schallerzeugung genutzt wird) mit einer aufwendigen Filterschaltung
"in die Zange" nimmt (was hier dem Schaltbild der Weiche nach getan
wurde), kann man ihm auch ein paar "Manieren" beibringen.

In der Regel allerdings wurden diese Hochtöner in Billigst-Boxen
ohne nennenswerte "Befilterung" eingesetzt, galt es doch bei diesen
Brüllwürfeln mit geringem Materialeinsatz ("Piezos" waren immer recht
günstig) und einfacher F-Weiche (der Piezo-HT braucht kaum zusätzl.
Bauteile auch wenn die Annahme, diese HT seinen "unkaputtbar" ein
Irrglaube ist) zum Ziel zu kommen.

Aber so einfach haben es sich die Erdenker der DQ-10 nicht gemacht,
wie wir oben sehen dürfen.

Timo liegt deshalb zwar mit seinere Einschätzung
Zitat:ist das die einzige "richtige" HiFi-Box mit Piezo-Höchtöner, die
ich bisher gesehen habe....
nicht ganz falsch aber immerhin
durfte ich auch schon diesen HT-Typ in Atlantic-Boxen (HD-/ATL-
Verwandtschaft*) sehen. Es scheinen also auch andere Hifi-LS-Hersteller den
Einsatz des "Piezo-HT" nicht gescheut zu haben.

Aus Matthias Beschreibung entnehme ich, dass diese Boxen
vorzugsweise den Klassik-Hörer begeistern können. Was auch sonst
wäre zu der damaligen Zeit unter dem Begriff "Hifi-hörenswert" in Schall
umgewandelt worden. Der Begriff "E-Musik" erfuhr erst im Wandel der
nachfolgenden Jahrzehnte eine Erweiterung.

Aber ob nun "U" oder E"... ...neugierig sind meine Ohren auf so etwas
allemal, sollte sich also die Gelegenheit ergeben, da mal näher
hinzuhören, würde ich es gerne tun. (Aber wenn weg, dann weg...
...is' schon klar)

Soweit mein Senf und d. Ende der Pause.

Gruß

*edit - das musste gerade gerückt werden.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#7
Zitat:PeZett postete
... Soweit mein Senf und d. Ende der Pause.
Hallo Peter,

danke für den Senf. Meine Boxen und ich freuen uns drüber.

tatsächlich, so sagte mir ein auch Dir bekannter Service-Mensch von Amptown, sind die Piezo's, vor allem in den USA und im PA-Bereich, garnicht so "unverbreitet" gewesen.
Wie Du schon andeutest, muß man allerdings etwas mehr in die Weiche investieren, als bei herkömmlichen HiFi-Chassis von Nöten, um zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen.

Höre es Dir an, falls Du mal in der Nähe bist.
Momentan wollen die Boxen wohl nach Italien, suchen aber noch eine Mitfahrgelegenheit, bleiben daher noch ein paar Tage.

Übrigens, bevor Hans Deutsch persönlich über Dich hereinbricht: "Atlantic" war kein "Abklatsch", sonder der höchst offizielle Vertrieb von Herrn Deutsch, und wenn Du von "Atlantic" das "antic" weg läßt, weißt Du auch, daß "Atlantic" kein "Abklatsch" von "ATL" gewesen sein kann, weil älter und, gewissermaßen, die gleiche Firma. Wink

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#8
Danke für den Hinweis - eigentlich meinte ich das gar nicht so abwertend, wie es sich dann am Ende gelesen hat, deshalb habe ich
das auch korrigiert.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#9
Hallo Mathias,

ich habe gerade mit großem Interesse Deinen Bericht über die Dahlquist gelesen.

Respekt,sehr schön ausgearbeitet und sehr interessante Lautsprecher.

Mich würde noch interessieren,an welchem Verstärker Du sie denn gehört hast ?(Habe ich dasvielleicht übersehen?)

Gruß

Michael
Zitieren
#10
Zitat:DMichel postete
... Mich würde noch interessieren,an welchem Verstärker Du sie denn gehört hast ? ...
Hallo Michael,

zur Zeit spielen sie an einem Saba HiFi-Studio Freiburg Telecommander aus den frühen Siebzigern.

Als erstes hatte ich sie allerdings an meiner Allzeit-Bereit-Endstufe, einer 240er ALBS DAC-MOS II, dann an einem zeitgenössischen Loewe QV310 und dem Nordmende 7500/VS (gegen Saba und Goodmans) probiert.
Schließlich wollte ich wissen, wie es zeitgenössisch klingt, auch wie es mit Platten klingt.

Den Vergleich mit der ESS hat, damals wie gleich (wenn Peter kommt), ein Team ASC AS 3200 / 3300 absolviert. Der elektronisch umschaltbaren Ausgänge wegen.

Vielleicht schreibt Peter ja auch noch was, wenn er wieder zuhause ist Wink

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#11
Hallo Matthias,

die Idee,zeitgenössische Verstärker dranzuhängen,macht Sinn.
Ein Röhrenverstärker an den Lautsprechern betrieben,hätte mich allerdings auch sehr interessiert.

Es sind übrigens sehr schöne Vintage-Verstärker,die Du da hast.

Besonders der "Joystick" des Löwe finde ich sehr ausgefallen :-)

Bin mal gespannt,ob Peter etwas schreibt.

Gruß

Michael
Zitieren
#12
Hallo Miachael,

leider schlummern die Carad PPC27/AAS26b noch unrestauriert in meiner Höhle, so daß ich die Dahlquist nicht an Röhren testen kann.
An Transistor-Verstärkern fällt allerdings auf, der Wirkungsgrad ist nicht eben toll: Als ich die Boxen das erste mal an der ALBS-Endstufe betrieben hatte, dachte ich erst, die sei kaputt, weil ich den Lautstärke-Regler am Vorverstärker doch recht weit aufdrehen mußte, um eine gewohnte Lautstärke zu erzeugen.
Auch im Vergleich mit den ESS fällt an der ASC-Kombi ein deutlicher Lautstärke-Sprung auf, wenn man von dem einen auf den anderen Ausgang umschaltet.
Für Röhren-Verstärker also nicht unbedingt eine ideale Voraussetzung.

Zum "richtig laut-hören" ist die Dahlquist allerdings sowieso nicht gebaut. Vielmehr habe ich den Eindruck, bei hoher Lautstärke klingt der Bass nicht mehr richtig.

Die Stärke der Dahlquist ist ganz eindeutig das entspannte Musikhören. Sie strengt nicht an, sie nervt nicht, klingt unglaublich ausgeglichen, verfärbungsfrei und dabei "modern" genug, dass man auch Rockmusik hören kann.
Wir haben gestern einige Stunden mit Jose Carreras (Love Songs), The String Thing (The String Thing, Alles wird gut), Korn (MTV unplugged), Katja Ebstein (Witkiewicz) und Katie Melua (Live at the O2-Arena) verbracht, und Peter hat zunehmend von der ESS weg, zur DQ10 hin geschaltet.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#13
Hallo Mathias,

da ich kein "richtig-laut-hörer" bin,käme mir das entgegen ;-)

Sag mal,wo bekommst Du eigentlich immer die zum Teil doch recht seltenen Geräte her?

Die AAS26B,welche auch noch handverdrahtet ist,gibt es ja auch nicht wirklich oft.

Gruß

Michael
Zitieren
#14
Zitat:DMichel postete
... Sag mal,wo bekommst Du eigentlich immer die zum Teil doch recht seltenen Geräte her? ...
Hallo Michael,

bei einigen Sachen, wie diesen Dahlquist, ist es Zufall, dass mal ein Zuträger etwas hat, was aus dem Rahmen fällt. Hier und da finde ich mal etwas auf 'nem Flohmarkt oder anderen offen zugänglichen Handelsquellen. Der eine oder andere hier im Forum kennt diese Quellen ja schon. Wink

Und bei Geräten, wie dem Carad, habe ich vorsätzlich gesucht. Und wenn man sucht, dann findet man irgendwann.

Nichts besonderes, halt mit Zeitaufwand verbunden, wozu nicht jeder Gelegenheit oder Lust hat.

Wenn Du also eine funktionsfähige Röhre mit genug "Wumms" hast, 2x 6 Watt sollten es eher nicht sein, dann bringe sie gerne mit und höre Dir die Dahlquist an.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#15
Hallo Mathias,

da Hamburg von Düsseldorf doch etwas weiter entfernt ist,muss ich erst einmal eine Gelegenheit abwarten.
Ich wollte irgendwann mal die Eisenbahnausstellung in der Speicherstadt besichtigen.

Wenn ich dorthin fahre,würde ich voher nachfragen,ob es Dir passt und ob Du die Dahlquist dann überhaupt noch hast.

Eine Destiny EL34-Röhre müsste ja eigentlich genügen,denke ich.

Schönen Gruß

Michael
Zitieren
#16
Hallo miteinander...

...die von Matthias zuvor geschilderten Eindrücke können meine alten Lauscher
wirklich nur bestätigen. Selbstredend habe ich die Boxen dank Matthias Gastfreundschaft
"nur" gehört - gemessen haben wir nichts. Es sollte doch auch ein wenig geplaudert werden...
...weshalb mein Geschreibsel auch nur Subjektives wiedergeben kann.

Vorweg schicken möchte ich, dass wir natürlich den Lautstärkeregler des Verstärkers bei der
Dahlquist aufgedreht haben, um die Wirkungsgrad-Differenz zur ESS auszugleichen.
Die nachträglich beschriebenen Unterschiede sind also nicht der geringeren Lautheit
gegenüber der ESS geschuldet, sondern tatsächlich bei gehobenem Pegel hörbar.

Zuerst durfte J.Carreras "ran": hier wird der ausgewogene Charakter der Dahlquist deutlich. Während
die ESS die Stimme des Tenors vor das Orchester zu setzen scheint, nimmt die Dahlquist die
Stimme zurück und stellt sie in eine Hörebene mit dem Orchester. Ob nun das eine oder das
andere im Sinne des Tontechnikers gewesen sei, mag man dahin stellen aber man hat auf
jeden Fall den Eindruck, hier würden zwei unterschiedliche Aufnahmen abgespielt, so deutlich
sind die Unterschiede. Nicht dass die DQ10 irgend etwas "verschluckt"... ...sie gibt das gesamte
Spektrum mit (subjektiv empfunden) gleichem Pegel wieder. Das wirkt nicht unbedingt
beeindruckend aber in jedem Falle harmonisch, unangestrengt und unaufdringlich.
Zu bewerten, auf welcher Box mir J.Carreras besser gefiel, schien mir nicht möglich - völlig anders
eben.
Etwas moderneren Zuschnitts die CD von Korn, die natürlich auf Grund ihrer zeitgenössischen
Aufnahmetechnik den Basstreiber mehr herausfordert. Diese Disziplin beherrscht die ESS
logischerweise besser aber deswegen die DQ10 wegschalten mochte man auch nicht.
Beeindruckend war vor allem, dass die Solostimme des Leadsängers gänzlich anders
klang: über die ESS wesentlich rauher und härter als über die DQ10. Es drängte sich auch hier
der Verdacht auf, mit unterschiedl. Aufnahmen zu tun gehabt zu haben... ...war aber nicht!
Was jetzt nun authentischer klingt, wird man wohl nur wissen, wenn man den Sänger
mal live und ohne "Schnörkel" hört.
Dann hörten wir String Thing (Quartett aus Violine, Cello, Bratsche u. Baß... ...wenn ich mich recht
entsinne). Diese auf klassischen Instrumenten gespielten Titel sind teilweise sehr lebhaft... ...weshalb
hier umso deutlicher wurde, dass eine Box der persönlichen Stimmungslage des Hörers entsprechen
kann. Will man entspannt geniessen, hat bei String Thing die DQ10 eindeutig die Nase vorn... ...die ESS
würde dann nerven.
Hat der/die Hörer/in einen etwas "wibbeligeren, munteren" Tag erwischt, darf es auch die ESS sein.
Um unsere Aufmerksamkeit gelegentlich dem Gespräch zuzuwenden, haben wir String Thing dann
aber mehrheitlich über die DQ10 gehört.
Und Katja Ebstein? Ja, das war die Überraschung schlechthin... Hat doch die ESS schon bei der ersten
Hörsession vor einigen Monaten bewiesen, eigentlich eine "Vokal"-Box zu sein (Stimmen liegen ihr...).
Aber K.Ebsteins klare, deutliche, etwas sanfte (aber nicht schwache) Stimme wollte auf der ESS zu sehr
in den Vordergrund und das nervte (mich) gewaltig. Da habe ich ganz schnell auf die DQ10 umgeschaltet
und bin dabei geblieben. Obwohl die zeitgenössichen Aufnahmetechnik der Scheibe, die mit jazzigen
Instrumental-Arrangements K.E. begleitet, doch eher die ESS empfohlen hätte, gefiel mir die etwas "einebnende"
Wiedergabe über die DQ10 mit dieser CD sehr viel besser.

Was habe ich daraus gelernt? Man sollte ein solches Lautsprecherkonstrukt nicht verurteilen, bevor man es
gehört hat. Der vielgescholtene Piezo-HT jedenfalls ist hier dermassen dezent in Szene gesetzt, dass er
überhaupt nicht unangenehm auffällt. Insgesamt ist die DQ10, wie Matthias schon schreibt, eine ausgeglichene,
harmonische Box, mit der sich unangestrengt hören lässt. Spektakulärer "Bombast" ist hingegen nicht ihr
Ding.

Desweiteren wurde (m)eine These mal wieder untermauert, dass es von Fall zu Fall (Musikrichtung, Stimmungslage...)
mal auf der einen , mal auf der anderen Box gefälliger klingt (subjektiv!). Die "Eine" für "Alles" zu finden, ist m.E.
nun mal schwer.

Und (m)eine These, dass die Box immer noch die grössten Einflussmöglichkeiten innerhalb der Wiedergabekette
bietet, hat sich auch wieder mal bestätigt. Bei einem Wechsel der Zuspieler oder des Verstärkers hätten wir wohl
kaum solche signifikanten Unterschiede herausgehört.

Letztendlich bleibt mir, Matthias für den interessanten Abend, die Horizonterweiterung und die Geduld (...es ging bis fast
1:00 Uhr !) zu danken.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#17
Hallo Peter,

ein schöner Hörbericht!

Ich finde es immer sehr interessant,wenn ich Berichte über seltene HiFi-Gerätschaften(hier Lautsprecher) lesen kann.

Zugegebenermaßen ist so etwas auch immer leicht subjektiv angehaucht,aber wenn dann doch mehrere ähnliches schreiben,kann man sich doch zumindest ein Grundbild machen.

Gruß

Michael
Zitieren
#18
Hi,

bin neu hier also erstmal HALLO AN ALLE FOREANER Smile

Ich bin seit ca. 2 Jahren stolzer Dq10 Besitzer. Es ist bereits mein zweites Paar, das zweite wurde inzwischen an einen guten Kumpel von mir verkauft der seine 5000 Euro teuren Proac Response D25 gegen die Dq10 getauscht hat. Ich kann also sagen daß ich gewisse Erfahrung mit den Dahlquist habe. Gekauft habe ich sie per Zufall als ich irgendwo in der Bucht komische Lautsprecher entdeckte die sehr ähnlich meinen damaligen Quad Esl57 Elektrostaten aussahen. Da der Verkäufer um die Ecke wohnte, habe ich mich auf den Weg gemacht um die Dq10 probe zu hören. Angeschloßen waren sie an eine Naim Vor- Endstufenkombo und einen Naim Cd PLayer. Der Händler meinte die seien "richtig geil" Smile...naja, Metallica Live CD aufgelegt und...nach den ersten Takten wußte ich daß ich nicht alleine nach Hause zurück komme. Habe sie sofort mitgenommen, 300 Tacken bezahlt und nach Heim gefahren...
Es hat sich herausgestellt daß es sich ein eine wahre Legende handelt, vor alle m bei den Amis. Klanglich fand ich die Boxen sofort total genial, nur das Problem ist, es ist äußerst schwierig den Klang der Boxen zum Topniveau zu bringen, spricht man braucht EXTREM gute und unbedingt STROMSTABILE Elektronik um zu erfahren wozu die Dahlquist wirklich fähig sind. Ja die Dq10 liebt "Current".
Die Amis lieben ihre Krells, Levinsons, Adcons oder Röhren von Audio Research.
Matthias, sorry nichts gegen deine VErstärker, sind bestimmt tolle Geräte, aber für die Dq10 sind sie wie Perle für die Säue....Saba Telekommander kenne ich, meine Eltern haben immer noch so ein Gerät im Schlaftzimmer, damit kann man 2 Wege relativ empfindliche Boxen befeuern aber nicht die Dq10.
Ich habe innerhalb von zwei Jahren folgende Gerätschaften an die Dq10 geworfen:
- Jungson JA88D - 80W Class A Transistorverstärker, die Leistung war gerade OK, der Amp konnte die Boxen gut im Griff bekommen
- Denon AVC-A10SE - für einen Surroundverstärker eigentlich nicht schlecht, nur war er fast schon am Ende mit Leistung
- Marantz SR6200 - Lesitungtechnisch bis zum gewissen Punkt auch ok, klanglich geht..
- AVM M1 Monos - viel Leistung, wenig Musik
- die oben erwähnte Naim Kombo (kenne die Bezeichnung leider nicht) - absolut spitzenmäßig

Folgende Röhrenverstärker folgten:
- Fisher 500C - 30 watt mit 7591 Endröhren - zu wenig Saft
- Yaqin MS34d - 40 Watt mit el34 Röhren, schon besser als Fisher aber immer noch zu schwach.
- Audio Note Verstärker mit el84 Röhren und 17 Watt, komischerweise hörte sich viel besser an als der doppelt so starke Yaqin.

Letztendlich den absolut besten Klang konnte ich mit dem Amp hier erzielen:
http://www.triode.co.jp/english/07.html

Kt88 Röhren im Gegentakt mit 45 Watt...sehr genial, endlich ein Röhrenamp der die Boxen richtig im Griff hatte. Gebraucht schon ab 1200 euro.

Dann folgten zwei Eico HF60 Röhrenmonos mit el34 Röhren und brillianten Acrosound Übertragern. Das war ziemlich der beste Klang den ich mit DQ10 gehärt habe, leider kosten die Geräte so um 2000 Dollar zzgl. Zoll usw.
Ich denke ich könnte damit alt werden, Klavier hörte bei mir Zuhause endlich wir richtiges Klavier an, die Bühne die Dq10 bildet, ist einfach vorbildlich, selbst bei Quad Elektrostaten fand ich sie nicht so realistisch.
Was mir aber an den Dq10 am besten gefallen hat, was die Tatsache daß die Boxen einfach sehr musikalisch sind, man kann es leider über den meisten heutigen Highendboxen nicht sagen. Die Dq10 kann man stunden lang mit Tränen in den Augen hören, einfach unendlich schön klingende Lautsprecher.

Matthias ich würde die raten dein Inserat bei Kleinanzeigen zu löschen, du versuchst gerade für schlappe 300 euro eine Legende zu verkaufen deren Potential du nicht mal ansatzweise hören konntest. Ich garantiere die daß du für das zwei- oder sogar dreifache keine besseren Boxen findest.
Noch was wichtiges, die beiden Weichen MUSS man unbedingt ein wenig aufbessern, zumindest müssen alle Elkos erneuert werden. Man kann sogar bei einer Dirma die Regnar.com heisst, fertige Upgrade Kits bestellen, ein wenig überteuert, dafür aber immerhin komplett fertige Lösungen. Sonst sind im Internet, vor allem bei Yahoo Dahlquist Group alle möglichen Daten zu Dq10 zu finden.

Übrigens wurden damals die Dq10 als Teil eines Systems angeboten, dabei war auch eine Aktive Frequenzweiche sowie ein geschlossener Subwoofer mit 13" Chassis drin. Neupreis 1982 - 7000DM.

Ich lasse bald meine Dq10 komplett überarbeiten, neue Anschlüße, neue Verkabelung, Elkos, Widerstände etc...Für das GEld was man heutzutage für die Boxen bekommt, sehe ich keinen Sinn die weiter verkaufen zu wollen...

Sorry für alle Gramatikfehler, Deusct ist leider nicht meine Muttersprache.

Schönen Gruß

Pawel
Zitieren
#19
Hallo Pawel,

Deine Begeisterung für die Dahlquist teile ich. Und glaube mir, ich habe sie nicht nur mit dem Saba Receiver gehört.

Doch wem hilft es, wenn ich versuche zu beschreiben, wie sie an Deinen Eico HF60 oder an meiner Sovereign klingt, wenn das kaum einer nachvollziehen kann, der diese Geräte nicht hat und sie auch nicht anschaffen will.
Denn einen Verstärker-Test wollte ich hier keinesfalls machen!

Was mich begeistert, schon an zeitgenössischen Oberklasse-Verstärkern (Nordmende, Loewe) klingt die Dahlquist richtig gut.
Klar, das man aus einer guten Box immer noch mehr heraus holen kann, wenn man an der Elektronik "schraubt". Klar auch, daß man solche Boxen tunen kann.

Von berufener Seite habe ich schon den telefonsichen Hinweis bekommen, die gezeigte Weiche wäre sowieso nur "Bastelkram". Auch eine Diskussion, auf die ich mich keinesfalls einlassen will.
Einen Tuning-Vorschlag aus den USA findest Du übrigens hinter einem Link, den ich eingestellt habe.

Dich darf ich begklückwünschen, daß Du eine Wunschkombination gefunden hast. Vielleicht findet die ja auch Jemand für sich, der meine Dahlquist kauft.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#20
Hi Matthias,

ich hoffe mein letzter Beitrag kam dir nicht zu aggresiv rüber, es war nicht mein Ziel.
Übrigens gehören die Eico Monos genauso wie der TRI Amp, nicht mir, die restlichen kann ich mein Eigen nennen. Was ich nur mitteilen wollte, die DQ10 verdienen eine Elektronik der ersten Liga, es sind zwar relativ "billige" Lautsprecher (wenn mann bedenkt man bezahlt heutzutage das zehnfache für ein Cinchkabel), dafür bieten sie extrem viel fürs Geld. Ein Freund von mir der mein zweites Paar gekauft hat, hatte tatsächlich seine Proac D25 verkauft und hat´s nie bereut. Man kann mit den Dq10 ein Highendsystem zusammenstellen, wenn man nur auf einige Sachen achtet, spricht Stromstabile Röhren aber auch Transistoren. Zeitgenössischen selbstverständlich auch, die Amis schwärmen über GAS Ampzilla und Krells....ich empfehle dir die Yahoo Dahlquist Group beizutretten, dort kann man sehr interessante sachen lernen...


Sonst außer Dahlquist, höre ich überwiegend Telefunken TL90, befeuert durch Klein Hummel v112 Röhrenmonos Baujahr 1959, du siehst also ich bin nihct nur auf Dahlquist fixiert. Mir fehlt leider ein stabiler Amp (bin Röhrenfreund halt), ich liebe el84 Röhren und deren Klangsignatur, leider kommen meine K+H mit Dq10 gar net klar Sad((( Telefunken TL90 sind ohne Zweifel tolle Lautsprecher, ich geniesse sie jeden Tag, nur leider jedes mal wenn ich die Dq10 anschließe, muss ich feststellen daß sie noch toller sind Smile))))
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste