BASF Bezugsband 9
#1
Hallo Forum,
da ist mir doch ein fast oder eher ganz neues Bezugsband zugeflogen. Es trägt obige Bezeichnung:

BASF DIN Bezugsband 9 (1975)
DIN 45513/4 Nr. 7761
Leider fehlt ihm das Beiblatt wie die freundliche Dame es anfänglich auf dem Band ankündigt. Es lag ein Beiblatt für das 19s dabei.

[Bild: P1070757.jpg]

Nach sorgfältiger Reinigung und Demagnetisierung eines UHER Report 4200 habe ich es zuerst zweimal vor- und zurückgespult und dann abgespielt.

Es beginnt mit grauem Vorlaufband.
Dann wie Clara (so nenne ich ab sofort die Dame) in reinem Deutsch sagt:
Pegeltonteil
Teil zur Spalteinstellung
Frequenzgangteil
gelbes Trennband
Leerteil
Irre langes graues Nachspannband

So weit so gut!

Irritierend ist der Aufdruck 9. Ist hier 9,53 cm/sec gemeint?
Auch die Anfangsfrequenz 333hz weicht von den in der BASF Schrift "Mess - und Bezugsbandprogramm" von 315 hz ab. Das Band ist auf einer 11er Spule nicht auf einer 13er, wie in der BASF Schrift angekündigt.

Auszug Quelle: NHC-Forum
[Bild: BASF%20Bezugsband%209.jpg]


Gelten für dieses Band die Werte für Pegel und Entzerrung?
Hat jemand für mich eine beidseitige Kopie (pdf oder jpg) des richtigen Beiblattes zum Band?

Danke und Grüße
Frank
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#2
Hallo Frank,

das hat alles seine Richtigkeit. Laut DIN 45 513 (?) heißt das Ding "Bezugsband 9", und bis Mitte/Ende 1975 war die Bezugsfrequenz für die Bandgeschwindigkeiten 9,53 cm/s [nicht "sec"!] und 4,75 cm/s tatsächlich 333 Hz - für Klirrfaktormessungen konnte man da schön das ohnehin benötigte 1 kHz-Filter benutzen. Erst mit der Verabschiedung der IEC 94 wurden die Messfrequenzen geändert, jetzt also 315 Hz für die niedrigen Bandgeschwindigkeiten. Im Entzerrungsverlauf - ich habe das seinerzeit durchgerechnet - machte die Frequenzänderung nur ein paar dB-Krümel aus (2. Stelle hinterm Komma) aus.

Das unten gezeigte Schema stammt aus einem BASF Magnetics-Katalog Bezugsbänder, erstellt ca. 1995 / 1995, das sollte im NHC-Forum schon preisgegeben werden (die Zeichnung, wie auch die im silbergrundigen Beiblatt von 1975, stammen übrigens von mir, tempi passati ...)

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Hallo Friedrich,
vielen Dank für die prompte Antwort. Da brauche ich ja mit Sicherheit keine "2te Meinung". Ich werde dieses Band zum, für mich, erstmaligen Einsatz bringen. Ich habe noch nie eingemessen, mich aber über Bluthardt, MRL, diverse Foren einigermaßen eingelesen. Versuchsobjekte sind reichlich hier.

Gruß
Frank
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#4
Guten Abend Franco de Colonia,

danke für die Vorstellung.

Jene des "Nachfolgers" kennst Du bestimmt schon:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...&pagenum=1

Dies ist dann offenbar von Anfang der 80er, kommt in einer 13er Spule mit extra dickem Kern und hat deshalb kein superlanges Nachspannband mehr.
Hat schon 315Hz.

Viel Vergnügen beim Einmessen :-)

Frank
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#5
Ich darf mal aushelfen:
https://tonbandforum.de/bildupload/BB9-6-IEC-250nWb.pdf
Bezugsband 9,5-6 IEC
Bis auf die oben bereits geschilderten Abweichungen sollte das passen.

Gruß
Michael
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#6
Vielen Dank für die Infos und die Unterlagen. Dann kann es ja losgehen.

@ Franco de NRW
Deinen Bericht des Nachfolge-BB habe ich gelesen, kaum Abweichungen zu meinigem seins, danke!

@Michael
auf Festplatte gezogen, danke!

Drei Fragen stellen sich mir noch, die ich an Euch weitergebe:

1.Nimmt man (wenn man denn die Wahl hat) sinnvollerweise das Bezugsband, das mit der auf dem TB höchstmöglich einstellbaren Geschwindigkeit aufgenommen wurde oder eher eines, mit dessen Geschwindigkeit man im Späteren auch Bänder vornehmlich abspielt?

2. Kann man etwa mit dem Bezugsband 9 auch "nur-19,5" TBs einmessen indem man die Frequenzen rechnerisch dupliziert? Sind dann höhere Abweichungen zu erwarten?

3. Sollte ich das Bezugsband auf 13er Spule (für die Reports) umspulen, m.a.W. spielt das Gewicht der Spule eine Rolle?

Gruß
Frank

PS Ich vermute, daß meine Fragen an anderer Stelle bereits beantwortet wurden. Die Suchfunktion schränkt mich hier etwas ein.
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#7
Hallo Frank,

auch wenn es ein wenig in Arbeit ausarten sollte: such' doch mal nach den Threads mit dem TITEL "Einmessen"...aus der Erinnerung heraus gab es da wirklich prima Erläuterungen...

Zu Frage 1 und 2: Man nimmt sinnvollerweise, sofern angegeben, immer jenes BB, welches das Service-Manual (hast Du doch?) von den Spezifikationen vorsieht, denn zur Einstellung des Wiedergabepegels macht nunmal genau dieses Band Sinn...andere jedoch sind mit "Umrechnung" des Bezugspegels ggf. ebenfalls möglich. Für das Report, zumindest das Monitor, sieht Uher das BB 19H (NAB / IEC2 19,05 cm/s, 320nWb/m, 50+3180µs vor.
Für den zweiten wichtigen Part, die Spalteinstellung (Azimuth), ist der Typ des BB m.E. zweitrangig.
Bei Uher wird lt. SM mit dem BB auch noch die Abweichung von der Sollgeschwindigkeit (1kHz) eingestellt. Normalerweise (und m.E. besser) nimmt man dafür ein Geschwindigkeits-Meßband mit 3000 oder 3150 Hz.

Zu Frage 3: würde ich so lassen; der Gewichts- und Kerndurchmesserunterschied zwischen einer 11er und einer 13er dürfte wohl nicht der Rede wert sein.

Jrooß
Frank
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#8
Hallo Namensvetter,
dann gib Du mal "Einmessen" hier als Suchbegriff ein, da wirst Du Dich aber wundern. Viele der aufgeführten, mehr als 100 Threads, die den Begriff noch nicht einmal in der Überschrift erwähnen, haben mehr als 50 Beiträge.

Ävver määht jo nix, ich kann mer jo a Schänzje sööke.


Zitat:kesselsweier postete
Bei Uher wird lt. SM mit dem BB auch noch die Abweichung von der Sollgeschwindigkeit (1kHz) eingestellt.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang "(1kHz)"? Ich lege das Band auf, Start und Frequenzzähler, gut ist es, oder ?

Noch vorhanden für 19 cm/s
BASF 19S
Justier-/Messband NAB 19.05 (Pievox)
Speed Test 3000.0 Hz / 19.05 (E. Schmidt)

Gruß
Frank
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#9
Frank (kesselsweier, 006): eine kleine Einschränkung zur Azimut-Einstellung: wenn gleiche Qualität der Bezugsbänder (Teil zur Spalteinstellung) anzunehmen ist, würde ich hierfür das Band mit der niedrigeren Geschwindigkeit vorziehen: halbe Wellenlänge der Aufzeichnung = kritischere Einstellung!

F.E.
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#10
Danke für den weiteren Hinweis, Friedrich! :-)

Naa gut Frank, folgende Links in diesem Forum sind die bzgl. Enmeßprozedur m.E. am zielführendsten:
http://forum.magnetofon.de/index.php?topic=967.0 und
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...&pagenum=1
(weitere Gute "andernorts")
Viel Spaß beim Schmökern.

Die "richtigen" Servieunterlagen der 4xxx Moni hab' ich nur in Papier (da fällt mir ein: wir wollten uns doch eh' mal alle beim Theo :winker: Confusedhame: treffen, könnt' ich Dir gern mal leihen), jene der Vorgänger finden sich hier
http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/index.htm
oder im Download-Bereich.

Ja, die Prüfung der Abweichung von der Sollgeschwindigkeit erfolgt mit möglichst genauem Geschwindigkeits-Meßband sowie Frequenzzähler, Korrektur mit entspr. Trimmer.
Die Pievox / Schmid'schen Testbänder sind m.E. von sehr guter Qualität.

Dein 19S-Band hat ja 70µs (CCIR / IEC1) und ist somit primär für europäische (Semi-) Profi-Maschinen, bei Uher m.E. nur für 1000, 1200 und ggf. 4100.

Gutes Gelingen wünscht
Frank ("fast" aus Dü) :-D
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#11
Frank kesselsweier, du irrst: Das Datenblatt das Frank oben abgebildet hat, gehört nicht zu dem Band, denn dieses ist für 9,5 cm/s.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Hallo an alle,
vielen Dank für die Hinweise !

@ Niels: Hatte ich ja oben deutllich gemacht, daß ich zum BB9 das falsche Datenblatt hatte.

@Frank danke auch für die Links.
Von Theo dann ja nichts mehr gehört. Aber der Sommer kommt ja noch.

@ Friedrich, deinen Hinweis werde ich befolgen.

Habe gestern mit E.Schmid telefoniert. Er hatte mir vor 1 1/2 Jahren ein 3000 Hz Geschwindigkeitseinstellband verkauft. Damit kriegte ich keine vernünftige Einstellung hin. Nach Tausch einiger Elkos auf der Motorsteuerplatine eines 4200IC und eines 4000C ging es immer noch nicht.
Ich habe es dann mit einem BASF-BB und einem von Ferrograph versucht. Alles geschah mit tatkräftiger Hilfe im BMFSkype-Treff von Jens.

(@Jens: Bin noch auf der Suche nach dem Headset.)

Es stellte sich heraus, daß das auf dem Pievox Band ein 3150Hz aufgezeichnet war. Vorher habe ich das Band noch kein einziges Mal eingesetzt. Herr Schmid (sehr nettes Gespräch!) schickt mir ein 3000er für ein Nakamichi T-100 zu.

Gruß
Frank P.
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