Cassetten-Schätze, Teil 7
(02.07.2022, 08:44)Kirunavaara schrieb: Meinst Du diese Levis?

Ich glaube ja. Ob alle Details übereinstimmen, weiß ich nicht mehr, ist lange her. Hatte mich damals nur über das TDK-Design in Verbindung mit dem Hosen-Namen gewundert.

Zitat:Ich vermute eher die chinesische Bude in Guangdong dahinter, welche auch Cassetten namens Galin produziert hat:

OK. Ich hätte auch nicht ausgeschlossen, daß sie aus der Ex-UdSSR stammen, weil sie vor allem bei den Polen-Händlern angeboten wurden, die sonst überwiegend Sowjet-Ware verkauft haben. Aber China ist ja dann auch nicht mehr weit.
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Chinesische Cassetten wurden seit den späten 80er Jahren recht zahlreich in der UdSSR bzw. Rußland verkauft, das könnte also passen. Hier ist nochmal so ein TDK-Fake, ziemlich identisch zu einer Galin aus den Links weiter oben, nur heißt sie jetzt E-Wide und ist auch kyrillisch beschriftet:

http://agfabasf.com/images/content/wide-...ein1-1.jpg
http://agfabasf.com/images/content/wide-...ein2-1.jpg

"Richtige" russische Cassetten, bzw. solche aus den ehemaligen Sowjetrepubliken, sind von ihrer Machart her ganz anders als die zerbrechlichen und leichten Teile aus China. Da wurde viel mehr Material eingesetzt, das meistens ziemlich weich war, und selten transparent.

Viele Grüße,
Martin
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(24.06.2022, 13:10)JayDee schrieb: will auch mal meinen Beitrag leisten beim Listen von Compact Cassetten...

naja erstmal zur Erklärung - da ich im Ruhestand bin, habe ich mehr Zeit meine Schränke mal wieder aufzuräumen und da haben sich
doch allerhand Dinge angesammelt, was ich völlig vergessen hatte....da die Fundstücke jahrelang im Schrank waren ist alles noch sehr gut erhalten!

1) BASF Testkassette - es gab mal ne Aktion bei einer HiFi-Zeitschrift glaube in den 80er, da konnte man von BASF eine kostenlose Kassette
bekommen um den Azimut, ich glaube per Hören(?), einzustellen. Auf der Kassette ist ein zischelndes Geräusch zu hören...mag sein, dass man da
den Azimut möglichst sauber einstellen kann? Ich habs nie probiert.

Besonderheit: Alle Cassetten wurden 1:1 angefertigt, die Aktion erzeugte ein riesen Interesse und BASF hat 22.000 Cassetten verschickt,
natürlich kostenlos. Würde das heute ein Konzern noch machen?

[Bild: BASF-Testkassette.jpg]

2) AGFA Service-Cassette mit Dolby Pegel
Da ist ein ziemlich unangenehmer Sinus Dauerton drauf, keine Ahnung wo ich die mal her hatte!

[Bild: agfa_1.jpg]

Das steht dabei:

[Bild: agfa_2.jpg]

Komme mir gerade wie ein Schatzsucher vor, der dauernd neue Schätze findet... Big Grin

VG Jürgen
Die Cassetten wurden damals von der Zeitschrift  "STEREO" zur Verfügung gestellt. In den Ausgaben waren Coupons, welche man auf eine Postkarte kleben und einschicken musste. Die Dolby Cassette war nur begrenzt verfügbar, von der BASF Azimut Cassette haben glaube ich alle ein Exemplar bekommen. BASF hatte wohl damals nicht mit diesem Ansturm gerechnet, denn die Erstellung dauerte wohl länger als geplant. Der Cassette lag noch eine kurze Anleitung bei, welche glaube ich von Friedrich verfasst wurde. Die BASF Cassette ist auf Chromband produziert, die Agfa auf Ferroband.

Bei mir werden die Bilder leider nur im Editor angezeigt.
Viele Grüße,

Michael
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(08.07.2022, 17:17)Technics123 schrieb:
(24.06.2022, 13:10)JayDee schrieb: ....
Komme mir gerade wie ein Schatzsucher vor, der dauernd neue Schätze findet... Big Grin
VG Jürgen

Die Cassetten wurden damals von der Zeitschrift  "STEREO" zur Verfügung gestellt. In den Ausgaben waren Coupons, welche man auf eine Postkarte kleben und einschicken musste. Die Dolby Cassette war nur begrenzt verfügbar, von der BASF Azimut Cassette haben glaube ich alle ein Exemplar bekommen. BASF hatte wohl damals nicht mit diesem Ansturm gerechnet, denn die Erstellung dauerte wohl länger als geplant. Der Cassette lag noch eine kurze Anleitung bei, welche glaube ich von Friedrich verfasst wurde. Die BASF Cassette ist auf Chromband produziert, die Agfa auf Ferroband.

Bei mir werden die Bilder leider nur im Editor angezeigt.

Hi Michael,

ja du hast Recht, so langsam kommen die Erinnerungen wieder Wink

Ich habe auch die Anleitung für die Azimut Einstellung gefunden!
Ein Volker Vomend hat die Anleitung geschrieben.

Falls die jemand braucht sollte, einfach melden, ich stelle sie gernen als PDF zur Verfügung!

Wegen meinen Bildern: Ich wusste nicht wie ich die Bilder hier abspeichern kann im Forum.
Hab sie deshalb auf einen eigenen Webspace gestellt und per Link zur Verfügung gestellt.
VG
Jürgen
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Mal wieder befeurert durch die Diskssionen im Thread zur EZ647-Seite, habe ich mich auf die Suche nach ein paar exotischen Cassetten gemacht.

Für kurze Zeit gab es die HB II nicht mehr in den klassischen, abgerundeten Memorex-Hüllen und verschweißten Memorex-Gehäusen, sondern in verschiedenen, amerikanischen OEM-Standardhüllen und mit koreanischen Gehäusen von SKM. Das Bandmaterial scheint mir aber noch identisch mit den ursprünglichen Memorex HB II zu sein. Es steht auch Made in USA auf dem Einleger. Von daher meine Vermutung, daß die Cassetten wirklich bei Memorex zusammengebut wurden, unter Verwendung von zugeliefterten Hüllen und Gehäusen:

       

Bei dem Modell Chrome Bias II Super habe ich diese Kombination mit SKM-Gehäusen ebenfalls gefunden, dabei sogar einmal Made in Ireland, einmal Made in USA.

Nach der Verpackung wurde auch das Design der Etiketten von schwarz auf gold umgestellt. Diese Versionen habe ich noch nie in Europa gesehen, es scheint sie nur noch in Amerika gegeben zu haben. Hier hat die obere wieder das alte Memorex-Gehäuse und auch noch das alte Band wie die schwarzen HB II, während die untere mit dem glänzenden Etikett ein neu konstruiertes Gehäuse hat, und auch, wie der Aufkleber korrekt ankündigt, anderes Bandmaterial:

   

Von Audio Magnetics gab es in Kanada diese PRO genannten Cassetten. Die wahrscheinlich älteste noch mit aufwendiger Glanzdruck-Indexkarte und Transparentgehäuse mit Paraflo-Bandführung, richtig schick. Die mittlere dann abgespeckt mit gewöhnlichem Inlay und schwarzem Standardgehäuse. Bei der unteren war der Abstieg dann so weit fortgeschritten, daß man sich die komplette Cassette aus Hong Kong von Acme zuliefern ließ:

       

Und vor Wochen gab es im gleichen Thread eine Diskussion über Cassetten der türkischen Marke Nora. Ich habe ein paar Magna-Cassetten gefunden, bei denen ich vermute, daß die Gehäuse aus der gleichen Quelle stammen, die Bänder dagegen sind klassische Magna/Zonal-Gewächse:

       

Die Oerflächenstruktur ist bei der oberen Sony nachempfunden, das Muster der unteren kannte ich zuerst von Tony Wong (Singapur). Und es gab auch eine dritte Variante, die ich als Typ II habe:

       

Detail mit Seitennummer und Laufrichtungs-Pfeil, genauso wie bei den Nora-Cassetten:

   

Viele Grüße,
Martin
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Collecting audiotapes is an inexhaustible source of combinations.
I don't have the gold Memorex HBIIs yet, but I can see that every audio cassette needs extra attention.
AudioMagnetics PRO. in my case from the looks of it was a clear Chinese thing. That's why I'm very surprised by the large number of versions. At least the transparent AM I know from other models.
The last transparent Magna generation is really a big surprise, every cassette can be different. But the Nora shell also surprise me,
Thank you for the nice pictures.
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Zu den gezeigten Memorex - da bin ich jetzt aber doch etwas erstaunt: Beim direkten Nachfolge-Lineup ging ich davon aus, dass dieses im Fall der beiden besseren HBX II und CDX II noch um ein US-amerikanisches Modell handelt. Auf dem Einleger (noch typische dicke Memorex-Pappe) steht bei meinen Exemplaren "Made in USA", und die Schachteln sind nun zwar volltransparent, lassen sich aber noch im alten Memorex-Stil nicht komplett sondern nur zu etwa 85 Grad öffnen. Nur die einfachere CRX II ist offensichtlich aus Korea (da steht auf dem einfacheren, dünneren Einleger auch "Hergestellt in Republik Korea"), die Schachtel lässt sich zu 180 Grad öffnen und die Kassette entspricht (bis auf die fehlende Prägung im Sichtfenster) exakt der SKC HX:

   

Ist das also einfach ein zugekauftes Gehäuse bei der CDX II und der HBX II?

LG
Manuel
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Hallo Manuel,

das ist schon korrekt so wie Du schreibst, in der Serie waren die HBX II (FeCo) und CDX II (Metal type II) aus USA. Bei Gehäuse und Hülle hat Memorex sicher Designvorgaben gemacht. Ich bin nur nicht sicher, ob sie die Kunststoffteile noch selbst produziert haben, oder ob das eine andere US-Firma im Auftrag getan hat. Grund: Die Hüllen bzw. bei den Gehäusen die innere Konstruktion, tauchen bei zu vielen anderen Cassetten auf, die mit Memorex erstmal nicht viel zu tun haben.

Die einfacheren Modelle der Serie kamen alle aus Korea: CRX II und dBS von SKM, und bei der MRX I S gibt es zwar auch SKM-Exemplare, aber die kam meistens von Saehan. Siehe hier, das eingepackte Exemplar ist eine Saehan:

http://agfabasf.com/catalog/memorex/memorex-19871/

Interessant finde ich bei der CRX II, daß auf dem Einleger noch der lange Name des Vorgängermodells steht: Chrome Bias II Super.

Zitat:Collecting audiotapes is an inexhaustible source of combinations.
So true!

Viele Grüße,
Martin
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Ich mag Memorex sehr gerne. Die sind irgendwie spannend und die Cassetten sehen immer exotisch aus und sind noch dazu wirklich gut. Ich habe immer den Eindruck, die hatten ihre ganz eigene Philosophie. Das große Fenster hatten die schon vor BASF und die haben das ja jahrelang zum Markenzeichen gemacht und man wirft Memorex ja immer einen Touch zum Billigen vor. Ich bin aber der Meinung, dass das Alles Andere als billig ist. Das verschweißte Gehäuse z.B. : ich kenne kein anderes Gehäuse, das so steif ist, wie die Made in USA Memorex Gehäuse und die sind auch nach all den Jahren noch laufruhig. Ich hab zwar nicht Viele, aber keine davon ist schwergängig, auch die 120er nicht, wenn ich da an 70er Jahre BASF oder AGFA Cassetten denke, wird es schon kritischer. Interessant finde ich auch die Gleitfolien, die die Wickelkerne komplett abdecken, das ist nicht nur Design sondern mit Sicherheit auch Reduzierung der Reibung, obwohl ich finde, dass das super cool aussieht. Im Gegemsatz zu AGFA kann man aber trotzdem
Den kompletten Wickel erkennen und muss nicht immer raten, wann das Band zu Ende ist. Dann diese Andruckfilze, klar, die sind immer eingedrückt und federn nicht mehr, aber das Abschirmblech geht um den ganzen Tonkopf, da wird sicherlich nix mehr streuen. Und die HB II und auch die Ferro Cassetten, die ich habe machen - wenn die Bänder nicht abgenutzt sind und wenn man den Filz ersetzt hat hervorragende Aufnahmen, bis auf, dass man sie meistens nicht mehr richtig löschen kann, was ja bei älteren Cobalt Bändern häufig passiert. Ich bin trotzdem immer erstaunt, wie hoch man die noch aussteuern kann. Ich hab auch eine 120er Superferro aus den 70ern, die ist trotz des dünnen Bandes auch mit moderner basslastiger Musik extrem hoch aussteuerbar und klingt dabei trotzdem noch eine gute Hochtonwiedergabe, was ja zu dem Zeitpunkt bei den dünneren 120er Bändern noch nicht selbstverständlich war.

Memorex ist deshalb für mich ein total unterschätzter Brand, leider so exotisch, dass man nur ganz schwierig an die Cassetten ran kommt.

LG Tobi
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Bis Mitte der 80er Jahre war Memorex auch richtig teuer. Ja, sie hatten ihre eigene Philosophie, gerade die ungewöhnlichen Hüllen gefallen mir, auch wenn sie unpraktisch sind. Nur habe ich seit jeher eine Abneigung gegen verschweißte Cassettengehäuse, und wenn das dann noch wie im Fall von Memorex, und oft auch 3M, mit diesen defekten Andruckfilzen in Kombination auftritt, dann verliere ich die Lust daran. Von jeder Sorte ein, zwei Exemplare für die Sammlung, und gut ist. Zum Benutzen gibt es bessere Cassetten, die man nicht erst aufwendig instandsetzen muß.

Als Memorex dann ab ca. 1985 anfing, immer mehr Cassetten in Korea produzieren zu lassen, gingen die Preise runter auf normales Niveau, und sie funktionierten nun auch problemlos und waren verschraubt. So weit, so gut - nur gab es zum gleichen Preis auch Maxell, Sony, BASF, TDK... also warum die doch nicht ganz so guten Korea-Cassetten kaufen? Daher wieder wie gehabt: Ein, zwei Exemplare je Modell. Wenn man sie überhaupt finden konnte.

Zum Sammeln und Entdecken ist Memorex wirklich großartig. Es gab so viele Varianten, verschiedene Fertigungsstätten und kurzlebige Modelle, daß auch nach Jahrzehnten immer wieder welche auftauchen, die mir noch völlig unbekannt waren.

Viele Grüße,
Martin
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Zumindest kann Memorex sich rühmen, mit "Is it live, or is it Memorex?" den wahrscheinlich ikonischsten Kassetten-Werbespruch aller Zeiten kreiert zu haben. Smile Hat ja sogar in teilweise leicht abgewandelter Form Einzug in einige Liedertexte gefunden.
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Naja, sowas hatten die ja Alle... Maxell mit dem Typ im Sessel, BASF mit "Verdammt nah an der CD!", wobei der Spruch ja stimmt, aber der Spot halt total überzogen ist, nur TDK ist glaub ich immer ziemlich nüchtern gewesen. Aber wenn man als "Live" jetzt die Quelle sieht und als Memorex eben die Cassette ist das auch nicht ganz falsch. Eine gute Cassette klingt ja Hinterband kaum anders, als das Original.

Die Korea Cassetten machen auf mich ebenfalls einen guten Eindruck, aber wirken dann nicht mehr so exotisch, da macht es dann eher das Labeldesign aus, als die Gestaltung des Gehäuses. Hübsch finde ich die aber auch und auf keinen Fall schlecht. Aber stimmt schon, rein qualitativ würde ich wohl TDK und Maxell an die Spitze stellen. BASF ist durch die Alterung ein schwieriges Thema, auch wenn ich zu Denen eine besondere Liebe habe. Aber bei deutschen Cassetten ist es ja kaum anders, als bei Memorex, auch hier gibt es beinah unendliche Kombinationen aus Gehäusevarianten und Labels oder sogar OEM Gehäusen, nur ist BASF für uns eben nicht so exotisch, weil man die immer und überall bekommen hat. AGFA war auch nicht die schlechteste Wahl, aber grad bei Echtchrom ist da leider der Problem des Zerfalls und man weiß ja nicht, ob die späteren Modelle nicht irgendwann auch davon betroffen sind, wie es jetzt bei immer mehr BASF Ferro und Superferro Varianten bis in die 90er vorkommt. Aber wer weiß, was mit den Japanern in 1 bis 2 Jahrzehnten ist. Sagt ja auch Niemand, dass die ewig halten.

LG Tobi
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(31.07.2022, 11:33)DOSORDIE schrieb: Naja, sowas hatten die ja Alle... Maxell mit dem Typ im Sessel, BASF mit "Verdammt nah an der CD!", wobei der Spruch ja stimmt, aber der Spot halt total überzogen ist, nur TDK ist glaub ich immer ziemlich nüchtern gewesen.
na ja "TDK: It´s lonely at the top" ist ja auch nicht gerade zurückhaltend Wink
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Ok, das kannte ich nicht ?
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(01.08.2022, 13:46)DOSORDIE schrieb: Ok, das kannte ich nicht ?

Leider finde ich auch kein Video dazu mehr. Lief aber MTV Europe rauf und runter, so um 1990 herum...
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Auf Archive.org kann man ganz viel alte MTV US Footage gucken. Da sind Tonnen von Sendestrecken ab 1981 von alten Videocassetten, bis 6 Stunden. Cassettenwerbung hab ich dort bisher leider selten bis gar nicht gesehen. Es ist dann eher Radio Shack oder sowas, manchmal wird auch Lokale Werbung geschaltet, so das typische, was man aus so Filmen kennt. Irgendwelche Gebrauchtwagenhändler oder so.

LG Tobi
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Das sind ganz eindeutige ICM Kerne, BASF Style, kennt jemand diese Kassette?


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Viele Grüsse
Roli
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Ronees, Made in Russia
https://ez647.sk/cc/ronees_cdf.html
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Danke! In dem Link sieht man auch die original Ronees Wickelkerne. (Mehr Text habe ich vorhin dazu im ICM-Thread geschrieben.)

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Zusammen,

weil wir hier gerade das Thema Memorex hatten. Vor einigen Tagen erreichte mich ein Päckchen eines Kollegen aus Großbritannien. Meine Sammlung an bunten Memorex Kassetten hat sich damit deutlich vergrößert Big Grin :

   

Ich meine die Bänder an sich sind halt "Standard" SKC. Nichts herausragendes aber auch nichts besonders schlechtes. Aber ich hatte das ja schon an anderer Stelle mal geschrieben. Von denen hatte ich als Teenager so einige und "Space Invasion" usw. klang halt irgendwie "cool". Nun fehlt mir nur noch dieses "Space Invasion" Modell im nicht ausgepackten Zustand. Was mir dabei erst jetzt so richtig bewusst wird - das "Out of this World" Modell scheint grundsätzlich als 60 Minuten Variante zu existieren und die "Space Invasion" Variante ist immer 90 Minuten. Falls jemand die in anderen Längen hat lasse ich mich natürlich gern korrigieren.

Dazu waren in dem Päckchen noch einige andere "Überraschungen". Die hatte er wohl noch in einer Kiste auf dem Dachboden gefunden. 

Als erstes diese hier:

   

Im ersten Moment dachte ich halt eine klassische "Typ 0" Kassette. Ein wenig hat mich die Aufdruck "True Mechanism" stutzig gemacht. Da gab es ja mal eine TDK D mit diesem speziellen Begriff. Also habe ich sie mal aufgeschraubt.

   

An sich sehen die Kerne mit den blass-roten Bandklammern durchaus ansprechend aus. Sonnst nichts außergewöhnliches. Auf dem Vorspannband gibt es dann noch diesen Aufdruck:

   

Nun gut, einfach mal ins Deck damit, habe ich mir gedacht. Und da kam dann die Ernüchterung. Ja es ist eine "Typ 0". Und was für eine. Extremes Klappern beim spulen, nur sehr schwer einzumessen und die Aufnahme hatte was von einem Ton-Brei. Na gut. Eine behalte ich als Sammelobjekt, falls jemand die andere haben möchte, kann derjenige sich gern bei mir melden.

Dann gab es noch diese beiden hier:

   

   

Um es kurz zu machen, sie sind beide aus Indien. Soweit ich das herausbekommen habe waren beide wohl ursprünglich auch mit etwas bespielt bei Kauf. Aber die Qualität der Bändern ist leider mehr als unterirdisch. Kann natürlich auch am Alter oder Lagerung liegen. Aber so sind sie halt ein Sammlerstück. Ohne Nutzung. Vielleicht weiß ja noch jemand mehr über diese Art von Kassetten.

Die letzte Kassette aus dem Päckchen wir dann eine Überraschung der positiven Art:

   

PrinzSound war meines Wissens nach eine Handelsmarke in UK für diverse Radiogeräte und ähnliches. So in den Siebzigern und Achtzigern. Ich habe bei eBay UK auch noch diverse andere Modelle gesehen. Das Interessante ist in meinen Augen dass die Kassetten aus Japan kamen. Weiß jemand wer die dort produziert hat? Gab es denn in Japan neben den großen Herstellern auch so kleine - ich sag mal - "Billighersteller"?

Wie auch immer. Diese Kassette ist sehr laufruhig, lässt sich gut aussteuern und klingt in meinen Ohren ziemlich in Ordnung. Mit Sicherheit hat das Alter seine Spuren hinterlassen. Aber vor den oben erwähnten Memorex von SKC zum Beispiel muss sie sich nicht verstecken. Somit kommt diese Kassette auf den "Zu bespielen" Stapel Smile .

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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That milky audiotape looks like a copy of the Sony HF design, but in reality it's probably Meltrack India, a manufacturer I have little experience with yet, but I have a Kanica UR audiotape that stole the design of the Sony UX 1990 film.
The black audiotape looks odd, I guess I've never seen one.
I don't know the last Japanese audiotape, but I got a similar unknown Japanese C120 earlier this year.
The others you spelled correctly are Memorex - SKC, but a very nice design and a Classic Chinese Type 0 audiotape.

Regards EZ
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Schöne Cassetten! Die Audio Plus sieht etwas nach Acme aus, aber sicher bin ich bei der nicht. Jedenfalls sind die Gleitfolien falsch herum eingelegt, die Rundungen gehören an die Seite neben den Umlenkrollen. Das macht bei dem Rumpelgehäuse zwar keinen wirklichen Unterschied mehr, aber zumindest sinkt das Risiko, daß sich das Band unter die Folie schiebt.

Die indische Sona/Million kannte ich auch noch nicht, die sieht schick aus. Die weiße verrät ihren Hersteller auf dem Vosspannband. Es gab in Indien wirklich eine Firma namens Super Cassettes Industries, zu der die Marke T-Series gehörte, und wahrscheinlich auch die Marke Meltrack, wie EZ schon schrieb.

Die Marke Prinzsound gehörte zur Elektronik-Handelskette Dixons. Es gab, wahrscheinlich sogar zeitgleich, auch Cassetten namens Dixons. Prinzsound war, wenn ich es richtig verstanden habe, der Name der Kette für höherwertige OEM-Geräte, und man bot dazu eben auch ein paar passende Cassetten an. Dein Exemplar sieht sehr nach Hitachi/Maxell aus, die hellgrün-gelben Wickelkerne als C-120-Kennzeichnung verraten es. Und an der Kandte des dickeren Gehäuseteils, unter dem "D" von Prinzsound, ist "JAPAN" eingeprägt, oder? Das wäre ein weiterer Hinweis in die gleiche Richtung. Sind am Anfang des Vorspannbands die typischen Maxell-Pfeile zu sehen? Oder ersatzweise zwei kleine, gelbe Buchstaben oder Ziffern aufgedruckt, wie Maxell es gerne bei Cassetten für andere Marken tat, um nicht allzu leicht aufzufallen?

Ja, es gab in Japan noch einige Cassettenhersteller, die wir hier bei uns kaum auf dem Schirm haben. Zum Beispiel die Fuji Electrochemical Company, die, etwas verwirrend, genauso wie die bei uns bekannte Fujifilm Co. den Namen Fuji für Cassetten verwendete, später hießen sie dann Novel. Und Soda Nikka, die für mehrere bekannte Marken die einfachen Modelle als OEM produzierten, und später die Gehäuseformen an Saehan weitergereicht haben. Audio May's ist hier vielleicht für die Spulencassetten bekannt, hat aber auch ganz normale Gehäuse hergestellt, allerdings kein eigenes Bandmaterial. Columbia/Denon hat richtig viele OEM-Cassetten produziert, die man teils gar nicht direkt als Denon erkennt, weil die Gehäusedesigns abweichen. Dann gab es noch Hersteller wie NCT und Kyoei - oder war es Kaoei? - von denen ich auch nicht viel weiß.

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Zusammen,

danke für die Antworten bzw. ausführlichen Infos.

@Martin - ja, da ist tatsächlich JAPAN eingeprägt. Das Vorspannband weißt allerdings keine Pfeile oder Schrift oder ähnliches auf. Es ist einfach nur weißlich-durchsichtig. Aber wenn es in die Richtung Maxel/Hitachi geht würde das die doch recht annehmbare Qualität erklären.

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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I don't know what kind of audiotape this is:
https://ez647.sk/cc/ascassette_lndyna.html
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Die Firma Audio Magnetics, zeitweise der angeblch größte Cassettenhersteller der Welt, hatte neben dem Stammsitz in den USA Vertretungen in mehreren Ländern. Von der Abteilung in Kanada hatten wir es neulich mal kurz. Diese operierte relativ unabhängig und brachte ab den späten 70er Jahren völlig eigene Serien heraus, die wesentlich aufwendiger gestaltet waren als die eher im Niedrigpreis-Sektor verorteten Originale. Die Cassetten selbst waren zunächst noch identisch mit der normalen Produktion aus USA/Mexiko, später dann wurden koreanische Gehäuse importiert und in Kanada sogar eigene Gehäuse hergestellt. Auch das Bandmaterial wechselte von den US-Produkten der Muttergesellschaft sukzessive auf eigene Produktion in Kanada.

Ich habe einmal hervorgeholt, was bei mir von der ersten Kanada-spezifischen-Serie aus der Zeit von ca. Mitte der 70er bis Anfang der 80er Jahre vorhanden ist. Dabei stellte ich zunächst mal fest, daß es sich genau genommen eigentlich um drei Serien handelt.

Auf der Übersicht sind oben links die ältesten, unten links die mittlere Variante und rechts die jüngsten Exemplare zu sehen:

   

Einstiegsmodell war die Tracs, darüber gab es eine Tracs Plus mit wahrscheinlich identischem Band, aber zusätzlichen "Paraflo"-Bandführungen, und die XHE war das Topmodell. Sämtliche hatten Eisenoxidband. Abgesehen von der einfachen Tracs gab es jeweils noch einen äußeren Karton um die Hülle, was einen ziemlich edlen Eindruck macht:

       

Leider hat man stattdessen auf ordentliche Einleger verzichtet. Bei der Tracs Plus wird dieser für eine T-Shirt-Kampagne genutzt, die andererseits auch wieder herrlich zeitgenössisch ist: Hey, schicke uns 3 Dollar, damit wir dir ein Shirt schicken, mit dem du dann für uns Reklame laufen darfst :-) Und bei der XHE gibt es statt Einleger nur einen Bogen mit Aufklebern für Cassette und Hülle. Die Verfärbungen auf der Innenseite kommen vom Klebstoff der Etiketten - ein Phänomen, das man oft auch bei BASF-Cassetten aus amerikanischer Produktion vorfindet:

       

Die Cassetten selbst mit klassischen Audio-Magnetics-Geäusen. Einmal verschweißt, einmal schwarz geschraubt, einmal braun-transparent geschraubt:

   

Die nächste Teilserie kommt im nächsten Beitrag.
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Die beiden Tracs wurden ersetzt durch das neue Einstiegsmodell XLN. Dafür gab es ein neues Topmodell namens XHE Ultra 1, sowie auch erstmals ein High Bias FeCo-Band namens XHE Ultra II. Die hier fehlende, "normale" XHE hat es wahrscheinlich auch passend dazu gegeben, da sie in der dritten Teilserie immernoch vorhanden ist. 

       

Jetzt gab es auch schöne Einleger im über die ganze Serie einheitlichen Design:

       

Hier steckt nur noch die XLN im klassischen Gehäuse von Audio Magnetics. Die Ultra 1 hat ein Saehan-Gehäuse, und die Ultra II das neue, eigene aus Kanada (siehe Prägung oben rechts):

   
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In der dritten Serie gab es schließlich mindestens fünf Modelle. Sogar eine XHE Metal war hinzugekommen! Und das Einstiegsmodell wurde abermals umbenannt von XLN auf XHE-LN. Etwas verwirrend einerseits, aber auch verständlich andererseits: Das Buchstabenkürzel XHE für eXtra High Energy war das bekannteste Markenzeichen der Firma, es wurde sogar noch 20 Jahre später auf Billigcassetten namens Lloytron kopiert.

               

Die Einleger wurden auch runderneuert. Den von der XHE-LN habe ich für das Bild auf die Innenseite mit Beschriftungsfeld gedreht. Bei den anderen Modellen ist der Einleger auf beiden Seiten identisch. Das ist zwar praktisch, wenn man eine Cassette mit bereits beschriftetem Einleger neu bespielen will, aber auch etwas schade, daß so wenig vom an sich tollen Design übrig bleibt ohne die Umverpackung. Dafür haben sie sich dann bei den Buchrückenseiten wieder Mühe gegeben mit der Gestaltung:

       

XHE-LN und XHE stecken im Saehan-Gehäuse, die Ultra 1 hat das kanadische Gehäuse, und die Ultra II eins von SKM/Sunkyong. Aufgrund der identischen Schnittform der Etiketten gehe ich davon aus, daß die alle in Kanada bei Audio Magnetics konfektioniert und etikettiert wurden. Die Metal schließlich wurde komplett von Denon geliefert: 

       

Viele Grüße,
Martin
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Zum Nachschlag noch die letzte Serie von Audio Magnetics, die mir vom US-Markt bekannt ist, bevor die Firma dort in der Versenkung verschwand. Ich schätze die auf Anfang der 80er Jahre. Scheinbar liefen zu der Zeit alle Modelle unter der schon Jahre zuvor aufgebauten Zweitmarke Tracs.

Die einfache D Series hat noch das klassische Audio Magnetics-Gehäuse, dafür aber magnetisch beschichtetes Vorlaufband und ist "Assembled in Mexico". Bei den TRX I und TRX II steht "Made in Korea" drauf; diese sind also doch eher bei SKM hergestellt, und nicht nur die Gehäuse. Besonders gefallen mir die gelben Wickelkerne der TRX II:

           

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin
Vielen Dank für die aufschlussreichen Erläuterungen, insbesondere zu den Audiomagnetics XHE.
Ich hab auch eine XHE aufgegabelt:
   

   

   

Von wann kann die ungefähr sein?
Vielen Dank zum Voraus
Viele Grüsse, Sebastian
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Interessanter Beitrag zu Audio Magnetics Martin. Diese CC kannte ich bislang nicht [Bild: 40.gif]

Zum Thema "Memorex" habe ich 3 Tapes aus meiner Sammlung raus gesucht:
   

Die DB 60 ist die koreanische Cassette:
   
   
   

Hier eine HB II 90 aus USA (Einleger fehlt):
   
   

Zuletzt diese Type1 zugeklebte MRX³ Oxide. Was mir aufgefallen ist, bei den Wickelkernen ragt so eine rundförmige "Scheibe" etwas raus. Wahrscheinlich damit das Band besser hält und gerade bleibt. Habt ihr sowas schon mal gesehen?
   
   
   
   
Favoriten: DENON, FUJI, HITACHI, MAXELL, SONY, TDK, THATS !!
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Danke Euch für die Bilder!

@ Inokoma: Diese "Scheibe" ist einfach ein Designelement, welches den Wickelkern verstecken soll. Eigentlich ganz schick, nur verdeckt es halt leider manchmal den entscheidenen letzten Meter Band während der Aufnahme. Bei den älteren Memorex-Cassetten mit Panoramafenster wird deutlich, wie die Gleitfolien geschnitten sind:
https://ez647.sk/cc/memorexi/b/memorex_mrx29074c.jpg

@ Sebastian: Das Ding ist ja ein Oberhammer, so habe ich die noch nie gesehen. Das Gehäuse sieht sehr nach TDK D bis 1985 aus. Allerdings gab es davon auch zahlreiche Fälschungen. Ist auf dem Cassettenrücken ein Code vorhanden? Und fühlt sich die Cassette so an wie eine richtige TDK, oder eher schlechter verarbeitet? Aufgrund des Designs, das an eine Permaton-Serie aus den mittleren 80er Jahren angelehnt ist, denke ich mal, Deine Audio Magnetics kommt auch aus dieser Zeit.

Viele Grüße,
Martin
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(14.08.2022, 19:20)Kirunavaara schrieb: Diese "Scheibe" ist einfach ein Designelement, welches den Wickelkern verstecken soll. Eigentlich ganz schick, nur verdeckt es halt leider manchmal den entscheidenen letzten Meter Band während der Aufnahme

Das stimmt, bisschen blöd wenn man aufnimmt. Aber dennoch interessant, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat, sowas zu entwerfen/zu nutzen.
Favoriten: DENON, FUJI, HITACHI, MAXELL, SONY, TDK, THATS !!
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Die Audio magnetics Super Ferro XHE I 90 hat in der Tat ein der TDK D änliches Gehäuse.
Aber die XHE I fühlt sich leichter und kantiger an, hat auch spürbare Grate entlang der Fuge zwischen den zwei Halbschalen.
Einen Code auf der Schmalseite hat sie nicht.
Hier noch das Vorspannband (XHE mit C90-Aufdruck):
   
@ Martin: Ich könnte Dir ein Exemplar mit einem kopierten Einleger schicken. Interesse?
Viele Grüsse, Sebastian
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Hi
very nice overview AM. I had no idea about Saehan and SKC that they appeared under this brand.
Do we know in more detail the history of the company, what was produced in the US, Mexico, Portugal and Canada? When did they start, end, and the reasons?
What tapes they used and whether they manufactured them themselves. Was there chromdioxide in the Type IIs or not?
I have 4 Canadian versions on the web, XHE-LN, XHE, XHE Ultra, and XHE HD II.
I assume the US/Mexico may use their own tapes, Canada I have no idea.
Audio Magnetics was also a very early adopter of Superferro with cobalt, didn't they buy it from Scotch (tape only) when they introduced the Super Energy with cobalt?

Regards EZ
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Ok, dann haben wir hier ein klassisches TDK-Fake-Gehäuse :-) Sebastian, das freut mich, den Rest regeln wir per Mail.

Audio Magnetics wurde in den 60er Jahren gegründet in Kalifornien. Irgendwo hatte ich mal ein Fundstück aus dem Netz über den Gründer, wenn ich es wieder finde, reiche ich es nach. Die Firma befand sich zuerst in Gardena, später in Irvine. Anfangs wurden alle Cassetten (und auch Spulenbänder) dort produziert, spätestens um 1970 wurde die Produktion nach Mexiko ausgelagert. Nur die hochwertigen Modelle wie QHF und XHE wurden noch in USA hergestellt. Der Gründer hatte seine Firma inzwischen an den Spielwarenkonzern Mattel verkauft und stattdessen Intermagnetics aufgebaut, eine vor allem in USA bekannte Marke für billige Cassetten, die wohl größtenteils bei Hanny Magnetics in Hong Kong hergestellt waren. Auch diese Firma wurde wieder verkauft, an den Konzern Swire, der die Hanny-Cassetten dann vor allem unter der Marke Laser verkaufte.

Die Produktion in Portugal wurde ebenfalls Anfang der 1970er Jahre aufgebaut, vor allem für den wachsenden Bedarf an OEM-Cassetten für Kaufhäuser und dergleichen, auch die eigene Marke Audio Magnetics wurde dort produziert. Firmensitz für Europa war aber in Genf/Schweiz. Aus der portugiesischen Fabrik kamen sogar äußerlich auf BASF-Design angepaßte Gehäuse, die dann lokal als BASF LH verkauft wurden.

Um 1980-82 herum wurde die Europa-Abteilung unabhängig und machte unter dem Namen Euro Audio weiter, verschwand aber spätestens 1984/85. Um diese Zeit tauchte die Marke Audio Magnetics wieder auf, mit Firmenanschrift in Driebergen/Holland, und wurde für allerlei Cassetten aus Hong Kong verwendet, auch was aus deutscher Produktion habe ich kürzlich gefunden. Bilder kommen demnächst.

Das Bandmaterial in den portugiesischen Cassetten wurde wahrscheinlich dort hergestellt, die Rezepturen scheinen die gleichen zu sein wie bei den Exemplaren aus Mexiko und USA. Zu Euro-Audio-Zeiten gab es noch eigene Neuentwicklungen namens EX-I-S und EX-II-S und Zusatzbezeichnung "Epitaxial" wie bei Maxell, auch die Gehäuse waren äußerlich Maxell-Kopien, innen aber immernoch das Audio-Magnetics-Layout aus den frühen 70ern. Die Typ II ist definitiv FeCo, die Typ I wahrscheinlich auch.

Die Typ-II-Cassetten von Audio Magnetics USA/Mexiko hießen High Performance II, die aus Portugal hießen XHE II. Technisch waren sie identisch, mit FeCo-Band und dem getönten Transparentgehäuse der XHE mit den Paraflo-Bandführungen.

Bei den kanadischen Typ II gab es zunächst nur die XHE Ultra II in der "bunten" Serie, wie weiter oben in meinen Bildern zu sehen. Das sind auch FeCo-Bänder, wahrscheinlich sogar in Kanada selbst hergestellt. In der späteren Serie gab es neben der XHE Ultra II noch eine XHE HD II. Eine der beiden war mit FeCo beschichtet, die andere mit Chromdioxid - ich weiß nur gerade nicht, welche mit was, weil es nach meiner Erinnerung sogar auf den Einlegern genau verkehrt herum beschrieben wurde. Da kann ich natürlich auch falsch verpackte Exemplare erwischt haben.

Zu 3M/Scotch besteht meines Wissens keine Verbindung. Das Band in den frühen Scotch High Energy sieht jedenfalls deutlich anders aus als das in den Audio Magnetics XHE, und auch anders als das in den Audio Magnetics "Cobalt Energized" und QHF. Die 3M-Cassettenbänder aus den 70er Jahren sind zudem an ihrer Rückseitenbeschichtung erkennbar, die bis auf ganz wenige Ausnahmen (selten verkaufte Einstiegsmodelle ohne Typenbezeichnung, also noch unterhalb Dynarange/Highlander) damals immer vorhanden war.

Viele Grüße,
Martin
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Hier noch meine Audio Magnetics aus den 80er Jahren vom niederländischen Vertrieb:

   

Die rote XHE I Super Ferro hat einen fast identischen Einleger wie die von Sebastian weiter oben gezeigte, die Cassette selbst ist hier aber völlig anders, mit ebenfalls roten Etiketten. Dafür gibt es die silbernen Etiketten hier bei der Chrom Super Auto-Cassette, die ziemlich exakt einer zeitgenössischen Permaton Chrom Super entspricht, nur ohne besonders hitzefestes Gehäuse. Dazu noch jeweils eine Heimcomputer- und eine Reinigungscassette. Bis auf die deutsche Auto-Cassette stammen alle aus Hong Kong, vermutlich von Hanny.

           

Wer jetzt denkt: Das Design haben wir doch schonmal irgendwo gesehen... der täuscht sich nicht. Zum vergleich ein paar nicht ganz alltägliche Cassetten von Permaton:

       

Eine passende Reinigungscassette gibt es glaube ich auch, die finde ich nur nicht in meinen Kisten... Die Heimcomputer-Cassette ist bis auf die Logos quasi identisch zur Audio Magnetics. Für die Auto-Cassette hat Permaton aber ein blaues Knosti-Gehäuse verwendet, das vielleicht sogar aus hitzebeständigem Lexan besteht, wie die Loran-Gehäuse aus den USA. Ob die Informationen zur Hitzebeständigkeit bei der Autocassette von Audio Magnetics mit dem silberenen Aufkleber vorsichtshalber überdeckt wurden, weil die nur ein gar nicht so temperaturverträgliches Schneider-Gehäuse hat? :-)

Von Permaton gab es meines Wissen auch noch eine Auto-Cassette als Super Ferro, hat die jemand von Euch?

Viele Grüße,
Martin
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(22.08.2022, 15:53)Kirunavaara schrieb: Dazu noch jeweils eine Heimcomputer- und eine Reinigungscassette.

"Certified Personal Computer Cassette"? Ist das ernst gemeint, oder war da die Werbeabteilung überkreativ? Wer hat denn Computer-Kassetten zertifiziert? Smile

Zitat:Von Permaton gab es meines Wissen auch noch eine Auto-Cassette als Super Ferro, hat die jemand von Euch?

Hier gibt's ein Bild.
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https://www.ebay.de/itm/203985764829
Bin zufällig auf diese TDK Cassetten aus China gestoßen. Sind das original TDK oder Fakes?
Favoriten: DENON, FUJI, HITACHI, MAXELL, SONY, TDK, THATS !!
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Fake!
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Danke Timo! Die sieht richtig gut aus mit ihrem blauen Etikett auf blauem Gehäuse. Wenn jemand mal eine übrig hat, gebe ich dafür meine zweite Chromdixid-Autocassette ab.

Heimcomputer-Cassetten hat wahrscheinlich niemand ernsthaft zertifiziert. Das waren immer irgendwelche einfachen Typ-I-Bänder in kurzen Laufzeiten, die dann teurer waren als eine C-60 mit dem gleichen Bandmaterial. Die einzige Anpassung für die vorgesehene Nutzung als Datenspeicher war, wenn man Glück hatte, ein verkürztes oder sogar ein magnetisch beschichtetes Vorspannband, so daß Computer-Nutzer, die keine Gewohnheit im Umgang mit Cassetten hatten, nicht versehentlich die ersten paar Bytes verloren.

Was mir jetzt erst auffällt, ist das schaurige Denglisch-Wort "Garanty" auf den beiden PC-Cassetten.

Die verlinkten TDK B sind chinesische Plagiate, erkennbar an den Wickelkernen. Es gab zwar vor 20 Jahren auch echte TDK B in diesem Design und mit original TDK-Wickelkernen, aber fast alle B, die aktuell angeboten werden, sind diese Fakes.

Viele Grüße,
Martin
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Danke für die Aufklärung. Hätte mich schon überrascht, dass da TDK wieder seine Produktion hochgefahren hat lol.
Favoriten: DENON, FUJI, HITACHI, MAXELL, SONY, TDK, THATS !!
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(23.08.2022, 12:02)Kirunavaara schrieb: Die einzige Anpassung für die vorgesehene Nutzung als Datenspeicher war, wenn man Glück hatte, ein verkürztes oder sogar ein magnetisch beschichtetes Vorspannband, so daß Computer-Nutzer, die keine Gewohnheit im Umgang mit Cassetten hatten, nicht versehentlich die ersten paar Bytes verloren.

Hatte der C64 nicht am Anfang einer Kassetten-Speicherung ein längeres "Leertuten", um genau das zu verhindern? Ich habe nur normale C60-Audiokassetten zum Speichern verwendet, und ich kann mich nicht erinnern, die am Anfang immer von Hand bis zum Ende des Vorspannbands vorgedreht zu haben. Verlorene Bytes hatte ich trotzdem nicht (im Endeffekt wäre es ja dann auf ein "Load Failed" hinausgelaufen - daß die Datei am Ende einfach ein paar Bytes zu kurz war, war m.W. nicht möglich).

(23.08.2022, 12:23)Inokuma schrieb: Danke für die Aufklärung. Hätte mich schon überrascht, dass da TDK wieder seine Produktion hochgefahren hat lol.

Nicht undenkbar wäre aber, daß sie ihren Markennamen für Ton- und Datenträger wieder an irgendeine Fremdfirma lizenziert haben. Die entsprechende Vereinbarung mit Imation ist nach meiner Kenntnis vor ein paar Jahren ausgelaufen.

Damit will ich nicht anzweifeln, daß die "B" ein China-Fake ist. Reine Theorie. Smile
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Hallo Zusammen,

mein Kollege aus Großbritannien war letztens auf einigen Flohmärkten unterwegs und hat mir mal wieder ein kleines Päckchen geschickt.

Neben der Erweiterung meines Memorex Bestandes waren diesmal zwei Bush Kassetten dabei. Laut einem ausführlichen Test von Tony von Cassette Comeback sind diese Modelle wohl klanglich ziemlich gut. Da bei einer die Verpackung schon ziemlich defekt ist werde ich das in nächster Zeit sicherlich auch mal selber testen.

   

Interessant finde ich dabei, das obwohl die Bush meines Wissens eigentlich nur für den UK Markt gedacht waren (?), die Informationen auf der Rückseite neben englisch auch auf französisch, spanisch und deutsch zu finden sind. Spannend.

Neben diesen doch eher Marken-Kassetten gab es auch diesmal wieder zwei nette "Beifang-Sammel-Objekte". Als erste diese Academy "Super Dynamic".

   

Von diesem Hersteller hat Tony ein späteres Modell getestet, welche gar nicht sooo schlecht abgeschnitten hat. Im Verhältnis auch zu dem was sie damals gekostet hat. Die hier allerdings ist eine klassische "Typ 0" Kassette. Level irgendwo bei Minus 5 und eine Testaufnahme war nicht wirklich anhörbar. Ich mag allerdings das Design mit den gelben Spulenkernen. Vielleicht bastle ich da im Winter mal etwas.

Und dann war da noch dieses gute Stück dabei.

   

   

Eine MEI-YA - Made in Hong. Wem jetzt nicht sofort auffällt, bei wem sich der Hersteller eine kreative Anregung für die Gestaltung des Einlegers geholt hat, den verweise ich gerne auf diese Seite Big Grin :

http://vintagecassettes.com/sony/sony_files/usony76.htm

Damit aber hat es sich dann mit der Ähnlichkeit. Ich weiß nicht ob man das auf dem Foto sehen kann, aber ich habe noch nie eine Kassette mit so einem extrem stumpfen Bandmaterial gesehen. Ich konnte den LED`s an meinem Kassettendeck beim Versuch einer Kalibrierung weder beim Level noch beim BIAS auch nur das kleinste Flackern entlocken. 

   

Ich habe dann auch erst gar keinen Recording Versuch gestartet. Somit bleibt es halt als exotisches Sammel-Modell. Hat ja auch was.

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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(27.08.2022, 20:17)LH Super Fan schrieb: Als erste diese Academy "Super Dynamic".

Gefällt mir optisch super. Schönes, klassisches 70er-/ Früh-80er-Jahre-Design. Kriegt man raus, wer die hergestellt hat?
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Steht auf der Academy irgendwo ein Herstellungsland? Gelbe Wickelkerne kenne ich von Decca, die in England in den 70ern Leercassetten in eigenen Gehäusen verkauften, wobei das Band wahrscheinlich von Agfa kam - die liefen halt im Duplizierwerk für vorbespielte Cassetten so nebenher mit.

Oder sie ist von Contek/Audiogold aus Irland (die Firma trat unter beiden Namen auf, manchmal sogar gleichzeitig auf derselben Cassette). Ich meine nämlich, von diesen Academy schon welche gesehen zu haben mit Aufdruck Made in Eire. Der Hersteller hat damals auch viele der OEM-Cassetten auf den britischen Inseln geliefert, u.a. für Currys, Dixons und WH Smith.

Von diesen Bush SF habe ich welche in gleicher Verpackung, die in einem Forward-Gehäuse stecken. Das war für die Herkunft aus Hong Kong wirklich annehmbare Qualität. Bei diesen hier scheint aber ein anderes Gehäuse drin zu stecken. Die deutsche Beschriftung auf der Rückseite hat mich auch gewundert - meines Wissens wurden die Teile von der Firma Strand Ltd in Großbritannien vertrieben, woanders sind mir die noch nicht begegnet. Der Text war auch lustig übersetzt: "Scharfer, dynamischer Ton" wurde da angepriesen.

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Zusammen,

also bei der Academy ist zwar auf der Kassette nichts zu finden aber auf dem Einleger. Und dort steht "Made in Korea". Somit hätten wir zumindest das Land geklärt. Ich habe sie mal aufgeschraubt, vielleicht hilft das ja weiter bei der Herstellerfindung.

   

Die Bush habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mal getestet. Mein Modell ist das selbe welches Tony getestet hat und ich kann sein Ergebnis bestätigen. Für eine Kassette welche wohl damals 50 Pence gekostet hat ein durchaus akzeptabler Klang. Zwar ein relativ hohes Grundrauschen aber für Chart Music in einer ordentlichen Boom Box spielte das ja nicht wirklich eine Rolle. Hier noch mal eine Foto des ausgepackten Modells.

   

Viele Grüsse

Volker

PS: Da ich die Academy nun einmal offen hatte, habe ich auch gleich die Band OP vorgenommen. Jetzt läuft darin das Band einen frisch ausgepackten BASF Sound 1. Ein AD Band fand ich dann doch etwas übetrieben Big Grin .
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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Okay, dann ist die Academy wahrscheinlich eine SKM/Sunkyong. Von denen muß ich mal eine ähnlich alte Smat auseinanderbauen, um zu sehen, ob die Innenarchitektur und die Gleitfolien übereinstimmen. Saehan könnte auch noch sein, die hatten allerdings eher schwarze Wachspapier-Gleitfolien und nicht diese graphitierten Plastikfolien. Gelbe Wickelkerne gab es bei SKM ja auch schon recht früh (also bevor es Mitte der 80er überall bunt wurde), zum Beispiel bei meiner Tracs TRX II von neulich.

Deine Bush hat eines dieser typischen China-Gehäuse, das ich aber nicht identifizieren kann. Freut mich, daß sie einwandfrei läuft.

Viele Grüße,
Martin
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Mich beschäftigt gerade die Frage, woher ich gelbe Spulenkerne kenne. Ich habe mir zur Kinderzeit in meiner Erinnerung mal selber eine Kassette zusammengebaut, in der ich gelbe Spulenkerne in ein Transparentgehäuse transplantiert habe. Aber so exotische Modelle wie SKM hatte ich wissentlich gar nicht. Woher könnten die gestammt haben?
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Such Dir einen aus:
https://ez647.sk/cc/audio_cievky.html

Die meisten gelben dürften zu spät erschienen sein, ab Ende der 80er... da warst Du kein Kind mehr :-) Aber zwei Kandidaten halte ich doch für möglich, wo Du schon vorher gelbe Kerne gefunden haben könntest:

- In einer Maxell C-120
- In einer von TDK hergestellten Technics

Viele Grüße,
Martin
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(29.08.2022, 21:20)Kirunavaara schrieb: Die meisten gelben dürften zu spät erschienen sein, ab Ende der 80er... da warst Du kein Kind mehr :-)

Nee, das war früher. 1983 oder 1984.

Zitat:Aber zwei Kandidaten halte ich doch für möglich, wo Du schon vorher gelbe Kerne gefunden haben könntest:

Hatte ich beide nicht, soweit ich weiß. Von Maxell hatte ich damals nur ein paar UD-XL II 60, und eine Technics-Kassette habe ich nie besessen. Ich kann mich noch erinnern, daß die gelben Spulenkerne ursprünglich in einem nicht-transparenten (wahrscheinlich schwarzen) Gehäuse steckten, und daß ich sie erst als solche erkannt habe, als ich die Kassette aufgeschraubt habe.

Bei den zeitlich passenden Kassetten auf der verlinkten Seite klingelt auch nichts.

Sobald die ersten bezahlbaren Zeitmaschinen erhältlich sind, schaue ich mal nach. Ich berichte. Smile
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