Cassetten-Schätze, Teil 7
die C-Boxen gab es nahezu baugleich auch von Fischer -aber neu wohl ohne Cassetten.
Die waren seinerzeit durchaus verbreitet, da auch in Autos verbaut oder verbaubar. Bei BMW konnte man die sogar ab Werk bestellen.
Ich habe auch noch einige davon...aber trenne mich. Für mich zu unübersichtlich und irgendwie finde ich, ich möchte eine richtige Hülle mit Einleger, das ging da natürlich unter...
Zitieren
Die Agfa mit den gelben Etiketten hat ein zugekauftes Gehäuse, ich vermute diese Konstruktion kommt aus Italien von Seci/Milphon.

C-Boxen mit Cassetten drin gab es zu kaufen von BASF, Scotch (für den US-Markt, hier ein paar Beispiele) und Permaton (sehr selten). Kurzzeitig gab es noch von ICM eine etwas dickere Sonderausführung mit transparenter Oberseite und Platz für einen von außen sichtbaren Einleger darunter.

Leere C-Boxen wurden verkauft von Agfa, BASF, Fischer und Universum. Vielleicht auch noch von anderen Firmen.

Hersteller war wohl in den meisten Fällen Fischer, ICM hat seine Sonderkreation wohl selbst hergestellt, und auch bei den Scotch steht manchmal drauf "Cassette made in USA, C-Box made in Switzerland".


Viele Grüße,
Martin
Zitieren
(10.04.2021, 18:00)Kirunavaara schrieb: Die Agfa mit den gelben Etiketten hat ein zugekauftes Gehäuse, ich vermute diese Konstruktion kommt aus Italien von Seci/Milphon.

Ich kann mich dunkel erinnern, daß es Anfang der 1980er Jahre bei Plus (Supermarkt) eine "gelbe" Agfa Typ I zu kaufen gab. Es könnte die obige gewesen sein. War vielleicht eine speziell für den Discounter produzierte Kassette?
Zitieren
Speziell für Plus denke ich nicht, denn die gab es auch in anderen Ländern. Auch ich habe so eine dunkle Erinnerung, genau diese gelben Agfa mal in größeren Mengen gesehen zu haben, das war bei Massa.

Auf jeden Fall war es eines der Billigmodelle von Agfa, die im offiziellen Katalog nicht vorkamen. Es gab auch eine dazu passende graue Chromdioxid.

Mit Preisschildern von Plus kenne ich auch das vorherige Billigmodell mit blauem Einleger. Zweite von oben auf dieser Seite:
http://agfabasf.com/catalog/agfa/agfa-1978/

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Hallo Martin,
vielen Dank für die Permaton und Magna Darstellung in [2449].
Da lag ich ja bei Permaton nicht völlig falsch das über den "Berliner Weg" die Handelsmarken bedient werden konnten.
Bei Magna wird es wohl ähnlich gewesen sein, wobei mich hier die Sonnenallee 255 stört.
Die MAGNA (Tonträger) Produktions- GmbH & Co. Betriebs-KG hat die gleiche Adresse und wurde in den 90ern von der Deutschen Schallplatte Berlin GmbH übernommen, die ihrerseits an den Bertelsmannkonzern ging.
Ich folge Deinen Ausführungen zu den Kostenvorteilen Kassettengehäuse mit innenliegender Mechanik in der DDR herzustellen.
Andererseits habe ich keine schlüssigen Informationen zur MBF Dessau, bis auf die Tatsache das der gesamte Maschinenpark aus dem Westen kam (z.B. Kampf), selbst die Angaben welches Magnetbandmaterial der DDR dort hergestellt wurde sind widersprüchlich, und zum VEB Chemiefaserwerk Friedrich Engels Premnitz.
Enge Verbindungen der DDR zu britischen Herstellern, insbesondere Ilford-Zonal, kann ich nicht ausschliessen.
Viele Grüße
Volkmar

Wer ist eigentlich ICM? Ilford oder BASF?
Zitieren
Hallo Volkmar,

was stört denn an der Adresse in der Sonnenallee?

ICM war ein unabhängiger Hersteller von Cassettengehäusen in der Schweiz, später wurden auch CDs hergestellt. Die Gehäuse wurden als C-0 geliefert, oder als fertig bedruckte und verpackte OEM-Cassetten für andere Marken. Auch unter den eigenen Namen ICM und MCS (das war ein zu ICM gehörendes Plattenlabel) gab es Leercassetten, die allerdings am Markt eine kleine Rolle spielten. Wesentlich häufiger sind die zahlreichen Kaufhausmarken-Cassetten von ICM, aber auch Philips, PDM, JVC, Scotch und andere bekannte Marken wurden von ICM beliefert. Die Bänder waren zugekauft von verschiedenen europäischen Herstellern.

Bei Magna und Permaton war es allem Anschein nach so, daß die ICM-Gehäuse als C-0 eingekauft und dann in Berlin befüllt, etikettiert und verpackt wurden.

Hier ist ein langer Thread, der speziell ICM gewidmet ist:
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=17026

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Hallo Zusammen,

(10.04.2021, 16:46)alrac schrieb: die C-Boxen gab es nahezu baugleich auch von Fischer -aber neu wohl ohne Cassetten.
Die waren seinerzeit durchaus verbreitet, da auch in Autos verbaut oder verbaubar. Bei BMW konnte man die sogar ab Werk bestellen.
Ich habe auch noch einige davon...aber trenne mich. Für mich zu unübersichtlich und irgendwie finde ich, ich möchte eine richtige Hülle mit Einleger, das ging da natürlich unter...

und

(10.04.2021, 18:00)Kirunavaara schrieb: C-Boxen mit Cassetten drin gab es zu kaufen von BASF, Scotch (für den US-Markt, hier ein paar Beispiele) und Permaton (sehr selten). Kurzzeitig gab es noch von ICM eine etwas dickere Sonderausführung mit transparenter Oberseite und Platz für einen von außen sichtbaren Einleger darunter.

Leere C-Boxen wurden verkauft von Agfa, BASF, Fischer und Universum. Vielleicht auch noch von anderen Firmen.

Hersteller war wohl in den meisten Fällen Fischer, ICM hat seine Sonderkreation wohl selbst hergestellt, und auch bei den Scotch steht manchmal drauf "Cassette made in USA, C-Box made in Switzerland".

Danke für die Infos. Das es diese C-Boxen auch von Fischer gab wusste ich, da habe ich auch mal gelesen dass Fischer der ursprüngliche "Erfinder" dieser Boxen war. Weiß aber nicht ob das stimmt. Der Rest war mir neu. Hier mal noch ein schönes Beispiel davon:

   

   

Ansonsten habe ich heute mal wieder ein kleines Experiment gestartet. Nach dem die Ergebnisse mit dem Bespielen der gelben LH extra I und der grünen LH super I doch sehr gut waren, habe ich mich heute mal mit diesen beiden "Cassetten-Schätzen" beschäftigt.

   

Das rechte Modell ist frisch aus der Folie ausgepackt, die linke vor langem mal zusammen mit einem Konvolut andere Kassetten von einem älteren Herren erworben. Das Ergebnis der Aufnahmen war leider sehr ernüchternd. Obwohl sich beide sehr hoch aussteuern lassen, ist das was von der Quelle "übrig bleibt" gefühlt höchstens die Hälfte an Informationen. Die Aufnahmen verlieren extrem an Höhen. Bestimmte Hi-Hat Bereiche (oder ähnliches in der Art) sind überhaupt nicht mehr zu hören. Schade. Ich bekomme zwar demnächst noch einige gebrauchte FeCr (unter anderem mit meinem Lieblings BASF Gehäuse), aber ich befürchte das Ergebnis wird das gleiche sein. Und da die beiden getesteten Modelle aus unterschiedlichen Quellen kommen, kann man anscheinend eine schlechter Lagerung oder so (fast) ausschließen. Stellt sich die Frage werden die Aufnahmen mit FeCr grundsätzlich dumpfer oder liegt es schlechthin einfach nur am Alter? Wie auch immer, Versuch macht klug und somit werde ich wohl von weiteren Erwerbungen dieser Kassetten absehen. Kommen sie halt in die reine Sammel-Schublade Smile .

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Hallo Volker,

für Ferrochrom brauchst Du ein Aufnahmegerät, das explizit eine Typ-III-Position hat. Das liegt an der sehr speziellen Aufnahmeentzerrung des Zweischichtbandes. Wenn Du die auf Typ I oder II bespielst, dann sind die mittleren Frequenzen zu schwach, und es klingt irgendwie dumpf und entfernt, bei Typ II sind noch zusätzlich die Höhen etwas schwach. Dazu kommt noch die Alterung der sehr dünnen, oberen Chromdioxid-Schicht.

Für mich sind die leider inzwischen hauptsächlich was zum Angucken... und vorhandene Aufnahmen abspielen geht natürlich noch gut. Dafür reicht auch die Typ-II-Einstellung, weil die Wiedergabeentzerrung gleich ist.

Jedenfalls ist die rechte von Dir ein ziemlich seltenes Zwischending: Etikett noch aus der 1980er Serie, aber schon mit dem minimalistischen Einleger und der transparenten Hülle, die 1981 eingeführt wurden. Noch dazu mit der frühen Version des 1981er Einlegers, bei dem die kurze Seite positiv gedruckt ist. Den gab es meines Wissens nur bei der ferrochrom III. Bei allen anderen Modelle der 1981er Serie, also ferro super LH I, chromdioxid super II und metal IV, kenne ich bisher nur die reguläre Einleger-Gestaltung mit Negativdruck, also großer Farbfläche an der kurzen Seite, wie bei Deiner linken, die dann auch das 1981er Etikett hat.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Hallo Martin,

das KX-1060 hat eigentlich eine Position für Typ III Bänder. Das war mir schon bewusst. Lustigerweise klingt die Aufnahme etwas heller, wenn ich die Position IV einstelle. Aber auch da nicht wirklich brauchbar. Deswegen sehe ich es ja wie du - eher was zum angucken Smile .

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Zitat:KX-1060 hat eigentlich eine Position für Typ III Bänder.

...nicht wirklich... oder gibt es verschiedene KX1060?
Zitieren
Naja, laut Manual hat es das. Und wenn das von Kenwood damals so offiziell veröffentlich wurde, bin ich mal davon ausgegangen, das man es auch so verwenden kann.

   

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Das ist wie erwartet nur eine  nicht mal halbgare Notlösung und kann nicht wirklich funktionieren... Wie Martin schon völlig richtig anmerkte: "Für Ferrochrom brauchst Du ein Aufnahmegerät, das explizit eine Typ-III-Position hat"
Zitieren
Hallo Martin,
vielen Dank für die Erläuterungen in #[2456].
Der ICM Thread ist mir natürlich bekannt, lese eigentlich alles was hier geschrieben wird, da kommen doch viele Infos rüber.
Meine Anfrage nach ICM (wer ist das eigentlich) kam durch die Ilford Cassetten Vorstellung und der Tatsache das Ilford einen nicht unbedeutenden Standort für Filme in der Schweiz hatte. Wenn in GB Ilford Zonal, warum nicht in der Schweiz Ilford ICM?
Es wäre nicht der einzige Filmhersteller der sich nicht gleichzeitig auch in der Magnetbandsparte versucht hätte.

Der Magna Standort Sonnenallee 255 störte mich insofern, das die Magna Tonträger Produktions GmbH durch die Deutsche Schallplatten Gmbh (Nachfolger des VEB Deutsche Schallplatten (Amiga, Eterna etc.)) 1990 übernommen wurde.
Die zeitliche Nähe und das veröffentliche Programm hatte bei mir den Verdacht aufkommen lassen das bereits vor 1989 sehr enge Kontakte zur DDR bestanden haben, sprich: Ein Unternehmen der DDR auf westlichen Boden (Kommerzielle Koordinierung).

Aber egal, nach über einem Jahr Home-Office fängt man langsam an irrationale Vermutungen zu Erzeugen
Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
Hallo Zusammen,

(11.04.2021, 21:59)2245 schrieb: Das ist wie erwartet nur eine  nicht mal halbgare Notlösung und kann nicht wirklich funktionieren... Wie Martin schon völlig richtig anmerkte: "Für Ferrochrom brauchst Du ein Aufnahmegerät, das explizit eine Typ-III-Position hat"

Kein Grund gleich so "harsch" zu reagieren Smile . Ich bin da ja im Normalfall unvoreingenommen bei solchen Versuchen. Kenwood war damals ja eine renommierte Marke und hat durchaus hochwertige Geräte produziert. Und wenn es im Handbuch so ausgewiesen wird, besteht für mich erst mal kein Grund an den Angaben zu zweifeln. Ich meine letztendlich wird durch die Schalter dort ja nichts "mechanisch" eingestellt sondern nur ein elektrisches Signal weiter gegeben. Um es mal in meinen Worten als "technisch interessierter Nutzer" auszudrücken. Und wo andere Decks eine extra Schalterstellung mit der Bezeichnung FeCr haben, könnte ja hier durchaus der gleiche Zweck erfüllt worden sein.

Vielleicht interessant dazu:

http://www.hifi-archiv.info/Kenwood/1980-1/34.jpg

Im Prospekt wird für das KX-1060 auch erwähnt, das es ...für alle Bandarten... verwendbar ist. Der große Bruder KX-2060 hat das gleiche Schema. Dort wird auch explizit von einem "4-stufigen Bandartenwähler" gesprochen. Das wird hier im Prospekt (Seite 3) auch noch mal deutlich gezeigt.

http://sportsbil.com/other/Kenwood-kx-2060-b.pdf

Es ist natürlich nicht auszuschließen das man - auf Grund der doch nicht so großen Verbreitung der FeCr Bändern - das nicht so präsent hervorgehoben hat um auch die Stellung für Metall besser zu promoten. Und möglichweise haben anderer Hersteller das vielleicht besser hin bekommen. Nur Kenwood so kategorisch eine "halbgare Notlösung" zu unterstellen. Hmm, ich weiß nicht, da sträubt es sich in mir ein wenig. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch. Wie auch immer. Letztendlich war das ja nur mal ein Test "Just for Fun". Es kommt ja auch noch erschwerend dazu, das neues oder neuwertiges Bandmaterial von diesem Typ kaum noch bezahlbar zu bekommen ist. Und da es hier ja um "Cassetten-Schätze" geht und es dazu passt, mal ein kleines Konvolut, welches die nette Dame von der Post heute gebracht hat.

   

Die Farbe von diesen Kassettenboxen sind schon ziemlich krass. Dieses leuchtende lila (?) Big Grin .

Ein großer Teil der Kassetten passt allerdings dafür zum Thema.

   

   

Da hatte jemand einen Faible für FeCr Bänder. Interessanterweise hat jemand auch bei 3 Kassetten die Aufkleber entfernt.

   

Die Linke würde ich sagen ist eine alte TDK SA, die in der Mitte eine Sony aber die rechte mit den angerosteten Schrauben kann ich nicht zuordnen. Weiß jemand anhand des Gehäuses zufällig was das für eine Kassette ist?

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Zitat:Kein Grund gleich so "harsch" zu reagieren
Hallo Volker,


das war so gar nicht gemeint... es sollte einfach nur kurz und knapp die Sachlage (so wie ich sie sehe) auf den Punkt bringen. Iich denke weiterhin, dass diese Schalterstellung nur eine halbgare Notlösung ist und mangels auf FeCr angepasster Aufnahmeentzerrung nicht wirklich funktioniert hat. Im technischen Datenblatt zum Deck ist auch keine Rede von  FeCr...   Richtig, es wird halt nur elektrisch was umgestellt... diese Schalterstellung bewirkt (wenn Kenwood da nicht ein ganz besonderen Trick angewendet hat) nichts anderes als eine Aufnahme mit der BIAS Voreinstellung  für Normalband und eine Aufnahmeentzerrung für TypII Band, die den speziellen Anforderungen des Zweischicht Materialmix aus Eisenoxid und CrO2  nicht gerecht wird. Genau das wurde aber auch von anderen Herstellern oder Cassettenherstellern empfohlen, die damals keine TYPIII Einstellung hatten. Teilweise wurde das aber meines Wissens auch als Notlösung kommuniziert.

Davon ab sind alle FeCr Cassetten, die ja  in der oberen Schicht CrO2 eingesetzt haben mittlerweile weit von den Ursprünglichen Werten entfernt, so dass die auch auf Geräten mit expliziter TypIII Voreinstellung nicht mehr wirklich so funktionieren, wie sie sollten.
Ausnahme dürften die japanischen TypIII Modelle sein die ohne CrO2 hergestellt worden sind, ich glaube DENON hatte die als DX5 im Programm, ob es sonst noch welche gab weiß ich gerade nicht.

Oli
Zitieren
Halo Oli,

kein Problem. Man kennt sich halt nicht und da bekommt man schon mal was in den falschen Hals Big Grin . Das diese Zwischenstellung von anderen Herstellern sozusagen als Notlösung so empfohlen wurde, war mir nicht bewusst. So gesehen und mit der technischen Erklärung deinerseits trifft deine Aussage dann wohl zu. 

Ich vermute mal die Sony FeCr sind auch mit CrO2 hergestellt?

Viele Grüsse

Volker

PS: Schon krass - 90% der Menschen, denen ich von meinem Hobby "Kassetten" erzähle und das man dort Aufnahmen machen kann, welche so gut klingen das wir sie mit unseren Disco-geschädigten Gehören kaum von einer CD unterscheiden können, schütteln  nur verständnislos den Kopf. Und wir diskutieren dann hier noch Besonderheiten von Sonderformen (oder sagen wir seltenen Exemplaren) dieses Mediums Big Grin .
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Hallo Volker,

die rechte Cassette ohne Bild hat ein Gehäuse von Forward. Unter eigenem Namen wurden die in Deutschland meines Wissens so gut wie nicht verkauft. Aber die Firma Lubra verwendete manchmal die Gehäuse. Lubra war sowas wie Magna und Permaton, also ein Cassetten-Konfektionierer, nur viel kleiner und ohne eigene Gehäuse. Die Marken, unter denen verkauft wurde, waren Lubra selbst, Topsound, Waltham und M&R Tonbandcenter.

Hier ist eine passende Lubra/M&R mit dem Forward-Gehäuse:
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud433574

Ob Du allerdings wirklich eine Chrom II hast, oder doch eine Chrom I wie die folgende, von der es leider nur die Hülle zu sehen gibt, läßt sich ohe Etikett schwer herausfinden:
https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud296380

Und ja, Sony hat als obere Schicht Chromdioxid verwendet, die Firma saß ja auf einem Vertriebsmonopol für Japan und hatte das FeCr-Band als erste auf den Markt gebracht.

Deine Casette in der Mitte ist wohl eine Sony CR, also Einschicht-Chromdioxid. Ich glaube, die haben ihre Etiketten nach langem Herumliegen im Auto oder auf dem Dachboden einfach abgeworfen. Bei Sony und TDK aus den 70ern waren die Etiketten nicht immer gut verklebt, da bekommt man oft welche ohne Etiketten oder nur noch mit solchen Reste-Fetzen.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
ein paar Mal hab ich hier schon mal reingeschaut mich gerne informiert was da so interessant ist und dann interessehalber meine Kasettenkoffer gesichtet, was sich da so zwischen 1979 und 2000 bei mir angesammelt hat. Ich glaub zwar nicht daß da groß was unentdecktes oder ein großer Schatz dabei ist aber es ist ein Querschnitt was so in einem Haushalt so alles gekauft wurde. Die größeren Stückzahlen sind die deutschen Marken und zum Schluß kamen noch die Sony Metallkasetten.
Sollte was von größerem Interesse sein kann ich ja noch ein Bild einstellen.

Agfa LNS 60
Agfa High Dynamic Super Color
Agfa Super Ferro Dynamic 60+6
Agfa Stereochrom C60
Agfa Stereochrom 60+6 Chromdioxid II
Agfa Superchrom 60+6
Agfa CR II-S Superchrom HDX

BASF Chromdioxid 60
BASF Chromdioxid 60 C-Box
BASF Chromdioxid II 60
BASF Chromdioxid Extra II 60
BASF CR-S II 60
BASF Chrome Super II 90
BASF Pro II CR02 (High) Type II Japan

Grundig Chromdioxid HiFi C60
Weltfunk Chromdioxid C60

3M Scotch C90 High Energy Cobalt Energized C90
Maxell XLII 90 High CRO2
Maxell MX60 Metall
Philips Studio Quality Ferro Low Noise
Sony HF 60 Type I
Sony UX60 Type II CRO2
Sony UX-S 60 Type II CRO2
Sony Metal XR Type IV 60

Hans
Zitieren
Hallo Zusammen,

@Joh - mich würde ein Bild von der" Weltfunk Chromdioxid C60" interessieren. Ich wusste bisher nicht das es davon auch Typ II Kassetten gab. Ich kenne von Weltfunk nur die Typ I "Rumpelkassetten" Smile .

Ansonsten kam heute mal wieder was aus der BASF Ecke. Gleich 2 Stück. Dürfte die 1981er Ausführung sein wenn ich das richtig einordne.

   

Eine Sache war dann doch interessant. Nachdem ich eine beiden Kassetten ausgepackt hatte, entdeckte ich an 4 Schrauben kleine, weißliche Partikel. Ihm ersten Moment sah es so aus als ob einer die Schrauben irgendwie verkratzt hätte. Bei genauerem Hinsehen aber sah man, das die Schrauben unversehrt waren. Hat BASF irgendwelche "Schmiere" verwendet beim Eindrehen der kleinen Schrauben? Also habe ich mal mit einem kleinen, dünnen Schraubenzieher etwas von diesen Partikel heraus gekratzt und - großer Fehler !! - daran gerochen. Was soll ich sagen, es riecht extrem widerlich. Im Prinzip der typische Geruch dieser BASF Chromkassetten von damals nur ungefähr um den Faktor 10 verstärkt. 

Hier auf dem Bild erkennt man es recht gut denke ich.

   

Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte? Irgendwelche Zersetzungserscheinungen/ Ausdünstungen oder so des Chromdioxids? Naja, wie auch immer, auch wenn das Band auf den ersten Blick gut aussieht, wird mein Deck diese Kassette wohl nicht als Futter bekommen. Sicher ist sicher Big Grin .

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Ja, das dürfte das gleiche sein wie mit meiner MCS 3000 (im ICM-Thread letzte Woche beschrieben).

Ich habe die Schrauben getauscht, das Abschirmblech rausgenommen (da haftete das Zeugs dran wie an einem Magnet), geputzt und dann npch einen Tag an der frischen Luft "ausstinken" lassen. Jetzt stinkt die Kassette nicht mehr und man könnte einen Bespielversuch wagen.

Aber eben - Chromdioxid-Band der älteren Art. Da ist die Wahrscheinlichkeit schon relativ gross, dass das Resultat nicht mehr so dolle sein wird.

LG
Manuel
Zitieren
ja, das war eine Billigkasette es gibt bei mir auch nur 1 Stück, muß mir morgen noch anhören wie sie die Zeit überstanden hat.

Nachtrag: der Hörtest war überraschend positiv. voller klarer Ton und keine Störgeräusche. Aufnahme war wohl 1979 und das Band wurde wohl zwischenzeitlich nie wieder angehört. Das Band ist dunkelgrau / antrazit.

Hans


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
Ja, ist eine 1981er.

Genau dieses Zeug auf den Schrauben meinte ich neulich auch, als wir es von der MCS hatten. Das tritt bei alten BASF Chromdioxid auf, wenn sie jahrzehntelang eingepackt waren, ich vermute je nach Lgerungsbedingungen mal mehr oder weniger. Auch das Etikett verfärbt sich schon etwas an den Kanten.

Mir ist es inzwischen lieber, wenn ich bei diesen Bändern solche Exemplare bekomme, die damals bald nach dem Kauf ausgepackt wurden. Die sehen dann perfekt aus und haben sich ausgestunken.

Ich vermute, es handelt sich hier um die unheilvolle Verbindung von Chromdioxid und Feuchtigkeit. Denn auch bei den Typ I und sogar IV aus der Zeit haben Langzeit-OVP-Exemplare inzwischen manchmal diese Verfärbungen und Sommersprossen auf den Etiketten. Bei denen bildet sich aber kein weißes Zeug auf den Metallteilen, und sie stinken nicht.

Zu der Weltfunk: Billigcassette? Das ist immerhin eine bei Permaton zusammengebaute ICM mit (wahrscheinlich) Agfa- oder (vielleicht) BASF-Band. Gekostet haben die beim Radio-TV-Laden des Vertrauens auch höchstens 1-2 Mark weniger als eine richtige Agfa oder BASF.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Zitat: unheilvolle Verbindung von Chromdioxid und Feuchtigkeit.
Unheilvoll könnte hinkommen, weil CrO2 wird es nicht mehr sein, eher ChromIII und etwas hochgiftiges ChromVI.
Daraus wird CrO2 nämlich hergestellt und dazu will es auch wieder zurück und das macht es auch.

Ich weiß nichts sicher, aber ich kann nur jedem raten ein wenig vorsichtig mit den CrO2 Cassetten zu hantieren.
Auch das schnuppern direkt am Band sollte man besser lassen.
Zitieren
Heißt das das alle Chromdioxid Kassetten schneller als andere Beschichtungen verfallen werden?
Gruß
Lorenz
Zitieren
Davon gehe ich aus, ja. Wobei ich den Eindruck habe, dass die oben beschriebenen Probleme mit den BASF-Chromdioxidbändern in einer anderen Form auch bei AGFA-Chromdioxidbändern auftreten - hier ist es das berüchtigte "weisse Pulver".

Sowohl BASF als auch AGFA scheinen die Rezepturen im Laufe der 80er-Jahre die Rezepturen angepasst zu haben. Von den späteren Bändern - und damit meine ich jetzt ausdrücklich nicht die nachher folgenden Hybrid- und FeCo-Bändern - hört man diesbezüglich ebenfalls keine solche Meldungen mehr. Auch die Bänder aus der Dupont-Küche (PDM, Philips etc.) fallen nicht mehr negativ auf.

Weiss da jemand mehr?

LG
Manuel
Zitieren
Wie sieht es denn mit den dmb Lazer Bändern aus, die ich dir mal gegeben habe und auch selber habe?

Habe halt nur keinen Bock auf echthrom aufzunehmen um in wenigen Jahren festzustellen das ich alles nochmal machen kann.

Was ist denn in den Maxell SQ drin?

Müßte doch FeCo sein, obwohl man die kaum über 0 bekommt.
Gruß
Lorenz
Zitieren
Hallo,

(17.04.2021, 22:33)2245 schrieb: Unheilvoll könnte hinkommen, weil CrO2 wird es nicht mehr sein, eher ChromIII und etwas hochgiftiges ChromVI.
Daraus wird CrO2 nämlich hergestellt und dazu will es auch wieder zurück und das macht es auch.

vielleicht bin ich zu naiv (Chemieunterricht ist lange her), aber: wenn da Chrom(VI)-oxid vorläge, wäre das vielleicht mal jemandem beim Saubermachen aufgefallen, denn "Chromium trioxide, being a powerful oxidizer, will ignite organic materials such as alcohols on contact." (Wikipedia)

Viele Grüße
Moritz

Edit: Wenn ich schon Sachen zitiere, von denen ich nichts verstehe, dann wenigstens gründlich:

Über Chromdioxid (CrO₂):
Zitat:Es wurde darauf hingewiesen, daß [Chromdioxid] in wäßriger Phase in geringem Ausmaß unter Bildung von Cr(III) und Cr(VI) disproportioniert.[07934]
Die vorliegenden Toxizitätsdaten geben aber keinen Hinweis, daß diese Reaktion im Organismus in größerem Ausmaß erfolgt.[99999]
(Quelle: https://gestis.dguv.de/data?name=005070)

Und über Chrom(VI)-oxid:
Zitat:Stoff selbst brennt nicht, reagiert aber so heftig mit brennbaren Stoffen, dass er diese z.T. ohne weitere Zündquelle zur Entzündung bringen und einen bestehenden Brand erheblich fördern kann.
Beim Mischen mit brennbaren Stoffen Explosionsgefahr.
[...]
Hauptaufnahmewege:
Der Hauptaufnahmeweg für Chrom(VI)-oxid (C.) verläuft über den Atemtrakt.[07619]
Bei Hautkontakt, insbesondere mit Lösungen, ist eine dermale Aufnahmemöglichkeit unbedingt zu berücksichtigen.[00451]
[...]
Eine 1 molare Lösung verursachte beim Menschen schwere, persistierende Augenschädigungen (Nekrose der Bindehaut, Ödem und Trübung der Hornhaut).
[...]
Bei inhalativer Einwirkung von C. stehen Schädigungen der Atemwege ganz im Vordergrund.
Im oberen Atemtrakt werden besonders die Nasenschleimhäute angegriffen: aus anfänglichen Reizungen können sich später Gewebsläsionen (s. "Chronische Toxizität") entwickeln.[00220]
Höhere Konzentrationen können die Lunge schädigen.[99983]
[...]
Es bestehen hinreichende Anhaltspunkte zu der begründeten Annahme, dass die Exposition eines Menschen gegenüber dem Stoff zu vererbbaren Schäden führen kann.
[...]
Eine kanzerogene Wirkung beim Menschen wurde nachgewiesen.
(Quelle: https://gestis.dguv.de/data?name=002300)
Zitieren
Ich habe von Chemie auch keinen Plan...
Es wird sich wohl um Chromate handeln, die genau wie das Chrom(VI)-oxid und die Dichromate zu denChrom(VI)Verbindungen gehören.
Die sind aber genauso starke Oxidationsmittel und genauso giftig, aber für eine Explosion beim putzen ist wohl die Menge zu gering. Und das meiste oder hoffentlich fast der gesamte "inhalt" an ChromVI ist ja im Binder "gefangen"

Zitat aus einem BASF Patent von 1989:

"Trotz dieser Bemühungen die Stabilität des Chromdioxids zu gewährleisten und unter Beachtung der angebrachten Vorsichtsmaßnahme bei der Verarbeitung zu magnetischen Aufzeichnungsträgern ist zu 35 beobachten, daß die Stabilität der remanenten Magnetisierung dieser Aufzeichnungsträger nicht unbegrenzt ist. Wie umfangreiche Untersuchungen gezeigt haben, wird die Instabilität des Chromdioxid-Materials in einer Magnetschicht, insbesondere bei höheren Temperaturen, vorwiegend durch die Feuchte der Umge- bungsluft hervorgerufen. Durch den Angriff der Luftfeuchtigkeit wird das Chromdioxid in Umkehrung seiner Herstellreaktion in eine Chrom(lll)oxid-haltige Verbindung und in Chromationen gespalten, wobei letztere die 40 organischen Komponenten der Magnetschicht oxidativ angreifen."

Zitat aus einem 3M Patent von 1991:
"Chromium dioxide-based magnetic recording media (hereinafter “CrOg media”) are media in which the magnetic pigment of the magnetizable layer comprises
chromium dioxide magnetic particles. Environmental risks associated with chromium dioxide have been a serious roadblock obstructing the commercial success
of CrOz media. In the presence of water, the chromium of chromium dioxide tends to be emitted in both the highly carcinogenic hexavalent state, Cr(V I), and the
relatively low toxicity trivalent state, Cr(III)... It has been determined that highly toxic Cr(VI) can leach from CrOg media under testing conditions specified by the United States Environmental Protection
Agency (“EPA”). As a result, scrap, used, spent, waste, or by-product CrOz media are classi?ed as a characteristic hazardous waste by the EPA, and the disposal of
CrOZ media is carefully regulated. Disposing of scrap, used, spent, waste, or by-product CrOz media, there fore, can be expensive, can contaminate the environ
ment, and can expose the owner of the media to potential future liabilities under environmental laws and regulation.
Zitieren
(17.04.2021, 23:43)SonyKassettenkaiser schrieb: Wie sieht es denn mit den dmb Lazer Bändern aus, die ich dir mal gegeben habe und auch selber habe?

Habe halt nur keinen Bock auf echthrom aufzunehmen um in wenigen Jahren festzustellen das ich alles nochmal machen kann.

Was ist denn in den Maxell SQ drin?

Müßte doch FeCo sein, obwohl man die kaum über 0 bekommt.

Die Maxell SQ gab es mit FeCo und CrO2 - die typische RAKS-Maxell SQ hat FeCo.

Deine DMB Lazer, von denen ich ja auch einige Exemplare habe - das ist eine gute Frage. Für CrO2 ist der Pegelverlust eigentlich schon fast zu gering. Wer da der Bandzulieferer war, ist ja immer noch nicht ganz klar: Sollte das Band aus der Oosterhout-Küche stammen wäre es wohl eher CrO2, vielleicht handelt es sich aber auch um zugekauftes BASF-Band. Mitte der 90er-Jahre wurde da ja allmählich auf FeCo umgestellt.

Apropos BASF: Da habe ich diese BASF Sound II mit dem silbergrauen Einleger; um 1996 gekauft und dann sogleich bespielt und zugegeben an einem ziemlich ungünstigen Ort auf einem Reitplatz gelagert - zwar in einem Holzkasten, aber im Freien. Sprich: Bei Temperaturwechseln von minus 10 bis plus 35 Grad. Ich hatte sie dort schlicht vergessen... Die Kassette war zwar sehr verstaubt als ich sie vor zwei Jahren dort wiederentdeckte, die Aufnahmen sind aber hervorragend erhalten geblieben, keinerlei Dropouts, null Pegelverlust. Eigentlich kann das also eigentlich gar kein CrO2-Band sein.

LG
Manuel

PS: @Lorenz: Wenn Du mal eine vertrauenswürdige Quelle für Kassetten möchtest: Ich habe nachstehend der Link zu Andreas gepostet, ein professioneller Anbieter, der sich regelmässig auf www.dual-board.de tummelt; er betreibt einen kleinen Webshop mit Plattenspieler-Zubehör und ist nicht der günstigste Anbieter (gibt er selber zu); was ich über ihn gehört habe ist aber, dass er sich redlich bemüht, zufriedene Kunden zu haben. Er verkauft auch gebrauchte Kassetten (was aber kaum jemand weiss). 

Zubehör bei Platten-Spieler.de (platten-spieler.de)

[url=https://platten-spieler.de/pages/cassetten.htm][/url]Die Fuji FR Metal für 6.90 finde ich preislich ziemlich ok., zumal das eine gute Typ IV-Kassette ist; die Denon HD8 (immerhin die seltenere 100er) ist für 5.90 etwas an der obersten Grenze, die 89er Sony UX-S (seine Nr. 2) für 4.50 geht preislich gerade noch so, dito die TDK SA-X mit dem grossen Fenster für 4.90. Typ I sind günstiger.

Wenn Du ihm einen netten Gruss von Marsilio aus dem Dual-Board ausrichtest (ich hätte ihn empfohlen) gibt er Dir vielleicht einen kleinen Rabatt - in jedem Fall würde ich allfällige Käufe im Voraus telefonisch besprechen; auch, ob er allfällige nicht mehr gute Kassetten zurücknehmen würde (was er, so wie ich ich ihn einschätze, wohl macht).
Zitieren
Hallo Zusammen,

ich hätte jetzt gar nicht gedacht, das mein Beitrag so eine interessante Diskussion auslöst Smile .

(17.04.2021, 22:02)Marsilio schrieb: Ja, das dürfte das gleiche sein wie mit meiner MCS 3000 (im ICM-Thread letzte Woche beschrieben)...

Danke Manuel. Ja, ich hatte die letzten Tage in den Thread nicht rein geschaut, da gab es ja im Prinzip schon die Antwort Smile .

(17.04.2021, 22:09)Joh schrieb: ja, das war eine Billigkasette es gibt bei mir auch nur 1 Stück, muß mir morgen noch anhören wie sie die Zeit überstanden hat.

Nachtrag: der Hörtest war überraschend positiv. voller klarer Ton und keine Störgeräusche. Aufnahme war wohl 1979 und das Band wurde wohl zwischenzeitlich nie wieder angehört. Das Band ist dunkelgrau / antrazit.

Hans

Danke fürs Foto, sieht vom Design her ja den Typ I Kassetten ähnlich. Die gute Qualität der Aufnahme würde ja dann zur Aussage von Martin passen das es entweder Agfa oder BASF Band in der Kassette ist.

(17.04.2021, 22:16)Kirunavaara schrieb: Zu der Weltfunk: Billigcassette? Das ist immerhin eine bei Permaton zusammengebaute ICM mit (wahrscheinlich) Agfa- oder (vielleicht) BASF-Band. Gekostet haben die beim Radio-TV-Laden des Vertrauens auch höchstens 1-2 Mark weniger als eine richtige Agfa oder BASF....

Das war mir so nicht bewusst. Oftmals war es ja aber so, das diese "Bahnhofskiosk Kassetten" (ich denke du weißt was ich damit meine) qualitativ teilweise unterirdisch waren. Meistens gab es ja hauptsächlich Typ I Kassetten aber teilweise halt auch Typ II. Gerade bei den deutschen Typ II Kassetten dieser Art - war das Band dann grundsätzlich echtes Chromdioxid und von großen Herstellern zugeliefert? Oder gab es da auch "Hinterhof Buden" welche derartiges Bandmaterial gefertigt hat?

Auf dem Kanal von Cassette Comeback gibt es einige interessante und teilweise erheiternde Beiträge zu dieser Art Kassetten. Auch wenn er meistens Typ I Kassetten getestet hat.

https://www.youtube.com/watch?v=rjz45QXNcQA

https://www.youtube.com/watch?v=EafO4qpJrw0

https://www.youtube.com/watch?v=nbg_Y_g9ec4

(17.04.2021, 22:33)2245 schrieb:
Zitat: unheilvolle Verbindung von Chromdioxid und Feuchtigkeit.
Unheilvoll könnte hinkommen, weil CrO2 wird es nicht mehr sein, eher ChromIII und etwas hochgiftiges ChromVI.
Daraus wird CrO2 nämlich hergestellt und dazu will es auch wieder zurück und das macht es auch.

Ich weiß nichts sicher, aber ich kann nur jedem raten ein wenig vorsichtig mit den CrO2 Cassetten zu hantieren.
Auch das schnuppern direkt am Band sollte man besser lassen.

Auch wenn ich jetzt nicht vorhatte dort täglich daran zu schnuppern Big Grin , ist diese Aussage mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen. Was mich dabei interessiert - dieses Problem scheint ja hauptsächlich bei BASF, Agfa usw. vorzukommen.

Zum Beispiel bei Sony war das - zumindest meiner persönlichen Erfahrung nach - überhaupt nicht der Fall. Die älteste welche ich als NOS vor einiger Zeit mal selber ausgepackt hatte, war eine UCX-S von 1985. Und die hat im Prinzip nach überhaupt nichts gerochen. Das war ja aber auch echtes Chromdioxid. War die Rezeptur da denn so anders?

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
@Manuel

Danke für den Tipp. Mal sehen.
Gruß
Lorenz
Zitieren
Wegen der Giftigkeit von Cr-IV-Verbindungen würd ich jetzt nicht in Panik verfallen, denn was weiss auskristallisiert, ist das Bindemittel, nicht die Pigmente.
Die Sony UCX-S ist mit Sicherheit kein Echtchrom, das sieht man schon an der braunen Farbe
Viele Grüsse, Sebastian
Zitieren
@Volker,

Echtchrom ist nur in der Sony CRO (Bandfarbe schwarz),
in den anderen Sonykassetten ist ab der CD-Alpha FeCo-Band drin (Bandfarbe braun).
(Ausnahme möglicherweise FeCr-Band, Bandfarbe ist schwarz, riecht wie "Scotch"Band)

Gruß
Karl

PS: Sony CRO https://www.ebay.de/itm/SONY-CRO-60-vint...0752.m1982
Zitieren
(18.04.2021, 11:33)ser schrieb: Wegen der Giftigkeit von Cr-IV-Verbindungen würd ich jetzt nicht in Panik verfallen, denn was weiss auskristallisiert, ist das Bindemittel, nicht die Pigmente.
Die Sony UCX-S ist mit Sicherheit kein Echtchrom, das sieht man schon an der braunen Farbe

Das hat was - und immerhin wurden Chromdioxidkassetten über Jahrzehnte verkauft; da hätte doch sicher eine Behörde irgendwann eingegriffen wenn das für den Konsumenten gefährlich wäre.

Allerdings frage ich mich schon auch, warum dann nur die Chromdioxidkassetten stinken. Bei Ferros ist mir das noch nie aufgefallen - und wenn es das Bindemittel wäre, so müssten die Ferros der gleichen Epoche ja auch stinken. Oder hat man da ein anderes Bindemittel verwenden müssen?

LG
Manuel
Zitieren
Hallo Zusammen,

(18.04.2021, 11:33)ser schrieb: Wegen der Giftigkeit von Cr-IV-Verbindungen würd ich jetzt nicht in Panik verfallen, denn was weiss auskristallisiert, ist das Bindemittel, nicht die Pigmente.
Die Sony UCX-S ist mit Sicherheit kein Echtchrom, das sieht man schon an der braunen Farbe

(18.04.2021, 11:46)karl50 schrieb: @Volker,

in Sonykassetten ist ab der CD-Alpha FeCo-Band drin.
(Ausnahme möglicherweise FeCr-Band, Bandfarbe ist schwarz, riecht wie "Scotch"Band)

Gruß
Karl

okay, das war mir nicht bewusst. Ich dachte Sony hatte die ganze Zeit echtes Chromdioxid. Wieder was gelernt Smile .

Und ansonsten muss man halt in Zukunft - wenn man echte NOS Chromdioxid Bändern verkauft - am besten einen Warn-Hinweis anbringen. "Nur in gut belüfteten Räumen öffnen" oder so. Okay, just kidding Big Grin .

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Nun gut, ich finde es schon wichtig, dass man hier in diesem Forum darüber diskutiert; wir bereden ja auch Kassettenbänder, welche die Tonköpfe ruinieren können.

Eine gewisse Skepsis hatte und habe ich immer noch gegenüber Chromdioxidbändern; einerseits wegen der Alterungsproblematik (die kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - meine zum Glück nur wenigen CrO2-Kassetten aus meiner Jugend haben eigentlich alle Pegel verloren, die FeCos und die Ferros sind noch alle gut) und andererseits wegen der gesundheitlich nicht ganz unproblematischen Zusammensetzung.

Für mich waren das gute Gründe, vor einigen Jahren mal einige CrO2-Kassetten, die ich noch langfristig verwenden möchte, mit anderem Band auszustatten. Die Originalität ging dabei zwar flöten, aber klanglich war das mit Sicherheit kein Downgrade. Und irgendwie finde ich es noch reizvoll, wenn da bei mir eine der wegen ihrem weissen Pulver berüchtigten Agfa Superchrom dank der Bandtransplantation wieder richtig gute Aufnahmen ermöglicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es von denen überhaupt keine mehr gibt.

LG
Manuel
Zitieren
Hallo Manuel,

ich finde die Diskussionen hier auch sehr bereichernd. Ich finde es toll, welchen Umfang hier von manchem User das Wissen hat, Respekt! Auch wenn ich manches bei diesen Diskussionen halt mit einem Augenzwinkern betrachte. Aber ja - ohne Tonköpfe wäre das Hobby schnell am Ende.

Wenn ich ehrlich bin dann benutze ich am liebsten Ferro Bänder. Liegt vielleicht daran das der Großteil der Musik, welche ich höre, doch aus recht dynamischer & bass-lastiger Musik besteht. Und - gefühlt für mein persönliches Höhr-Empfinden - hat diese Musik dort einfach mehr "Rumms" als auf einem Typ II Band. Um das mal so auszudrücken Smile .

Bezüglich des Geruchs kann ich sagen, das zum Beispiel die LH Super aus meinem Avatar aber so richtig "nach gar nichts" riecht. Auch von den BASF Ferro Extra hier:

http://vintagecassettes.com/basf/basf_files/ebasf88.htm

habe ich vor kurzem zwei geöffnet und bespielt. Geruch (außer vielleicht ein ganz klein wenig nach Pappe oder Druckerfarbe) absolute Fehlanzeige. Scheint also wirklich was Chromdioxid-spezifisches zu sein mit dem Geruch.

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Zum Thema riechen: die alten mit originalen Scotch-Band befüllten Ferrokassetten rochen auch extrem
nach Chemie, da so was ja nicht gerade verkaufsfördernd war, wurde das relativ schnell geändert, bis auf
Agfa/BASF, wo man das patentierte Binde und Stabilisationsmittel für das Chromdioxid nicht ändern konnte.

Gruß
Karl
Zitieren
Das positive an der ganzen Geschichte jedenfalls: Ich kann jetzt zu 100 Prozent bestätigen, dass ab Werk in der MCS 3000 Superchrom als typische Vertreterin der ICM-Karo-Gehäuse BASF Chromdioxidband eingespult ist.

LG
Manuel
Zitieren
Ich habe mich neulich mal mit einer Agfa Stereochrom (1979-82) beschäftigt, weil meine Tochter ein 62 Minuten und ein paar Zerquetschte langes Doppelalbum gerne im Auto haben wollte (Dua Lipa, basslastige Discomucke). Und das war die einzige 60+6, die gerade greifbar war (irgendwann mal irgendwoher bekommen, es war komische Hintergrunddudelmusik drauf, nicht einmal gut aufgenommen, ich habe nur die eine davon). Die Dinger haben ja einen durchwachsenen Ruf, aber ich habe mich der Herausforderung gestellt (wobei anzumerken ist, daß ich bis heute nicht über ein Dreikopfdeck mit Hinterbandkontrolle verfüge). Zunächst erst einmal den verlorenen Andruckfilz ersetzt, dann einmal komplett beide Seiten gespielt, um sicherzugehen, daß nichts schmiert. Es hat ein paar Anläufe mit Versuch und Irrtum und verschiedenen Bias-Einstellungen gedauert und problemlos ist etwas anderes, am Ende hatte ich es aber so, daß es im Auto erstaunlich gut klingt. Aber grundsätzlich bleibe ich wohl für Alltagsaufnahmen doch tendenziell bei Ferro oder FeCo.

Viele Grüße
Nils
Zitieren
hatten wir die schon?

[Bild: 20210418_144033kfjmk.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
Zitieren
Die FX1 ist ein sehr gutes Ferroband, was viele Höhen zulässt. Mol 315 ist dafür nur Durchschnitt.
Gruß
Lorenz
Zitieren
Und hier ist der letzte Teil der 'Neuzugänge':

Maxell UR 120:
   
   

Toller Klang, fremdbespielt. Siehe Beitrag CS 2, # 322 für die 90-Minuten-Variante.



Maxell UD II CD 46:
   
   
   

Sehr schöne Gestaltung, fremdbespielt. Sehr guter Klang. Siehe Beitrag CS 3, # 501 für die 74-Minuten-Variante.



Emtec CS II 90:
   
   
   
   

Auch ein Modell aus meiner Kindheit, das mir in Erinnerung blieb. Davon hatte ich zwar nur etwa eine Handvoll Exemplare, erinnere mich trotzdem gut daran. Klang: Sehr gut. Hier, finde ich, kommen die orangenen Wickelkerne nicht ganz so gut zur Geltung. Ich habe es noch einmal eingestellt, da ich die Werbung auf dem Einleger zeigen wollte.



Maxell XL II 90:
   

Fremdbespielt.



BASF Edition No. 4 90:
   
   
   

Siehe Beitrag CS 6, # 289. Wurde schon mal gezeigt, hier ist der Einleger zur Kassette :-).
Zitieren
Hallo Zusammen,

diese "BASF Edition No. 4" habe ich auch. Sie ist ja irgendwo ein "Zwitter", oder? Den in diesem Gehäuse als schwarzes Standardgehäuse gab es ja nie eine Chrome Maxima. Sondern nur Chrome Extra und Chrome super. Oder liege ich da falsch?

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-KE300 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
Zitieren
Da liegts du wohl richtig... ich finde die No.4 hat die hochwertigste Umsetzung, Druck statt Aufkleber hätten die anderen Modellen auch aufgewertet.
Zitieren
Die Futura war doch auch bedruckt.
Gruß
Lorenz
Zitieren
Gab's halt bei denen noch nicht. Meine Futura haben alle oben einen transparenten Aufkleber. Die Bedruckung der Gehäuse wurde bei BASF erst nach ANlaufen der 1991er Serie eingeführt, die Edition No. 4 war eine der ersten.

Die Maxima Design Edition mit dem Mondrian-Muster ist mein persönlicher Favorit unter den vieren. Die kommt sehr schlicht und ohne zu viele verspielte Details daher. Trotzdem stach sie aus der Masse sofort heraus, denn eine weiße Cassette war Ende 1988 was ziemlich Ungewöhnliches.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Zitat:Die Maxima Design Edition mit dem Mondrian-Muster
Bei der muss ich immer an das L'Oreal Haargel denken was ich so um 1986/87 rum benutzt hatte. Ich glaube das war die Studio Line.
Zitat:Die Bedruckung der Gehäuse wurde bei BASF erst nach ANlaufen der 1991er Serie eingeführt, die Edition No. 4 war eine der ersten.
Was war denn die erste bedruckte Cassette? Sony UCX 1985? Maxell kam 1986 mit Druck, TDK glaube ich erst 1987 mit den AR Limited...
Zitieren
Die That's mit dem Dreiecksfenster waren auch sehr früh. Bei uns zwar erst ab ca. 1986, aber in Japan gab es die wohl schon vorher:
http://agfabasf.com/catalog/thats--triad...83-japeur/

Wirklich die ältesten bedruckten Leercassetten, die mir spontan einfallen, sind die ICM aus der "Professional"-Serie von spätestens 1981/82:
http://agfabasf.com/images/content/img2254.jpg

TDK war ab 1986, in Japan eventuell etwas früher, mit MA-X und MA-XG dabei:
http://agfabasf.com/catalog/tdk/tdk-1986-87-jap/

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
Bedruckte Leerkassetten (rein begrifflich) gab es doch schon viel früher, oder?

https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud601183

https://www.45spaces.com/audio-compact-c...=aud460337

http://www.c-90.org/catalogue/tapes/Perm...Sound-77/0
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 21 Gast/Gäste