Kaufen für die Müllhalde - Video auf Arte. TV
#1
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Den verlinkten Film habe ich mir als Stream angesehen - nicht schlecht.

http://videos.arte.tv/de/videos/kaufen_f...41726.html

(Das Video steht möglicherweise nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung.)

Zwar ist lange bekannt, dass die Industrie die Haltbarkeit von Produkten künstlich gering hält, aber hier werden Hintergründe beleuchtet. Wer 75 Minuten Zeit hat, sollte sich das mal anschauen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Frank,

interessante, fundierte und lehrreiche Doku, vielen Dank!

weiterer Background:

http://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz...bsoleszenz
http://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6buskartell

Schöne Grüße
Frank
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#3
Hier eine löbliche Ausnahme.
Heimische Technik, Waschmaschine von 1992. Rührt sich nicht,
Motor hat keine Kohle mehr.
Ratzfatz aus dem Netz für 4,99 neue Kohlen bestellt und ans Werk:

Komm!
[Bild: J4100366.jpg]

Raus mit dir!
[Bild: J4100367.jpg]

Einfach zu zerlegen:
[Bild: J4100368.jpg]
[Bild: J4100371.jpg]

Kohlen ersetzen, fertig, läuft wieder:
[Bild: J4100364.jpg]

Es gibt noch reparable Geräte, schont Umwelt und Geldbeutel.

Was hätte wohl der "Monteur" vor Ort gesagt, wenn ich ihm die Maschine gezeigt hätte? Etwa: "Oouuuhhh, von 92, nee, das lohnt nicht mehr, die neuen Maschinen sind auch viel sparsamer".

Der Umwelt zuliebe? Einen Bärendienst erweist man ihr mit der Wegschmeißerei.

Gruß
Peter S.
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#4
Solange man sich selbst helfen kann, lässt sich vieles noch reparieren.
Nur wie groß ist wohl der Prozentsatz der Leute die ihre WaMa selber reparieren können? Die meisten Mitbürger hätten einen Monteur kommen lassen und dann angesichts dessen horrendem Kostenvoranschlags eine neue Maschine bestellt, weil man weis ja auch nicht was dann als nächstes an so einem alten Gerät kaputt geht.

Gruß,
David
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#5
Meine Geschirrspülmaschine ist jetzt 20 Jahre alt. Sie hatte mal einen Fehler, dass sie bei einer bestimmten Schrittschaltwerkposition stehen blieb. Hat etwas gedauert, bis ich die Ursache gefunden haben. Ein Mikroschalter an einem Schwimmer in der Wasserenthärtungsanlage hatte sich verklemmt. Ein bisschen an der Schaltfahne gebogen und schon lief sie wieder und das jetzt schon seit drei Jahren. Ein Saturnmarkt-Gutschein liegt für den Neukauf schon bereit, aber das 'Mistding' geht einfach nicht kaputt. ;-)
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#6
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In der Zeit, als ich nur die wichtigen Dinge entscheiden mußte und der standesamtliche Klirrfaktor entschied, was wichtig ist, machte die vier Jahre alte Miele-Toplader Waschmaschine üble Geräusche. Ich wollte selber nachsehen, aber die Geschäftsleitung bestand auf den Kundendienst. Der konnte (oder wollte) vor Ort nichts machen und nahm die Maschine mit.

Nach ein paar Tagen die Diagnose: Rep. lohnt nicht. Es mußte also eine neue Maschine her, so ein Superteil mit allem Schnick und Schnack. Ich habe dann darauf bestanden, die alte Maschine wieder zurückzubekommen, wozu der Händler erst einwilligte, als ich den Neukauf davon abhängig machte.

So kompliziert wie ein Airbus ist auch ein Toplader nicht. Ursache für die Geräusche war ein Bruch im Treibrad an der Trommel. Ursächlich war vermutlich eine Lunkerstelle, von der der Riß ausging, konnte man an den Korrosionsspuren gut erkennen.

Ich habe dann ein neues Rad bei Miele bestellt, per Brief, denn eMail gab es noch nicht. Ein paar Tage später rief ein Mitarbeiter von Miele an und meinte, dass diese Rad nicht kaputt gehen könne, das wäre noch nie vorgekommen, der Fehler läge bestimmt woanders. Ich habe ihm das mit dem Lunker erzählt. Er wollte das alte Teil gerne haben zwecks Untersuchung. Wieder ein paar Tage später kam das neue Rad, samt Keilriemen und Montagematerial und einem westfälischen Schinken und einem Anschreiben, in dem Miele sich entschuldigte, dass man nach so kurzer Zeit Ärger mit der Maschine hatte und so ein Fehler so gut wie unmöglich sei. Das Ganze natürlich umsonst.

Fazit: zwei- drei Stunden Arbeit und -hätte man es kaufen müssen- ein Ersatzteil für vielleicht 25 - 30 Euro und die Waschmaschine lief wieder. Wobei ein versierter Mechaniker mit Sicherheit weniger Zeit gebraucht hätte. So wäre eine noch gute Maschine auch auf dem Schrott gelandet oder nach Instandsetzung gewinnbringend weiterverscherbelt worden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Hallo David,
es geht mir nicht um Reparaturkünste,
ich stelle nur fest, dass es noch reparable Geräte gibt, aber auch diese durch die allgemein vorhandene Wegwerfmentalität in die Tonne gehen. Ein Schritt weiter: Beispielsweise ist die Elektronik dann nicht mehr als auswechselbares Modul eingebaut, sondern meinetwegen als vergossener Chip direkt auf die Trommel aufgeklebt. Kaputt-weg.

Ein aktuelles Home-Handy des selben Herstellers lässt sich z.B. nicht mehr zerstörungsfrei demontieren, um die Tasten ordentlich reinigen zu können (Fingerspeck entfernen, der für Fehlfunktion sorgt). Wenn ich so etwas sehe, erscheint sofort ein mit "A" beginnendens böses Wort vor meinem geistigen Auge.

Gut, dass wir hier mit unserer Tonbandelei Geräte haben, die sich noch reparieren lassen.

Peter S.
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#8
Eben, ich bin auch einer der zwar meistens wenig Ahnung, aber viel Neugier hat. Also schraub ich alles auf was kaputt ist und gucke nach ob es sich reparieren lässt.
Bei uns wars letztes Jahr die Miele Spülmaschine die keinen Bock mehr hatte ordentlich abzuwaschen. Als dann Pläne geäussert wurden ein neues Gerät anzuschaffen hab ich das Ding aus der Einbauküche gepflückt und zerlegt.
Ergenis von 4 Stunden schrauberei: Die Wassertasche war verkalkt. Nach Reinigung derselben im konzentrierten Essigbad und dem Zusammenbau des Apparates spült der Spülknecht wieder wie neu.
Kosten der Aktion: 5 Flaschen Essigessenz und ein vergnüglicher Samstag mit Ratsche und Rohrzange.
Ein Servicetechniker hätte sicher direkt nach dem richtigen Teil gesucht und wohl auch gewusst nach was er suchen muss Smile.

Gruß,
David
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#9
Hallo Frank,

danke für den Link. Lehrreicher Film!

Das hat bestimmt einen Grund, warum ich meinen Geschirrspüler noch nicht entsorgt habe, der vor ca 3 Jahren das Spülen aufgab!

Ich versuche eigentlich auch immer Dinge zu kaufen, die ich dann möglichst lang behalte und sie pfleglich behandle, damit sie nicht kaputt gehen.
Dann habe ich mehr Geld für wichtige Dinge über, wie zB Bandmaschinen, Essen gehen usw. Smile

Gruß, Jan
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#10
Zitat:David77 postete
Eben, ich bin auch einer der zwar meistens wenig Ahnung, aber viel Neugier hat. Also schraub ich alles auf was kaputt ist und gucke nach ob es sich reparieren lässt.
So ähnlich gehts mir auch. Allerdings kann man das nur machen, wenn man sich Zeit lassen kann. Wenn sich das schmutzige Geschirr schon türmt, muss der Service kommen, auch wenns viel Geld kostet.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#11
Naja, beim Geschirr ist das doch nicht so schlimm. Jede Küche die ich kenne hat ja auch noch ein gutes, altmodisches Spülbecken in dem sich nach wie vor das Geschirr per Hand abspülen lässt Wink.
Bei der WaMa sieht's da anders aus - die muss spätestens wieder laufen wenn der Kleiderschrank leer ist.

Gruß,
David
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