Vielzahl der Klassikeinspielungen - welche sammeln?
#1
Hallo an die Interessierten(?),

diese Rubrik des Forums liegt ja sehr verwaist darnieder, vielleicht wird gar niemand antworten.....
Trotzdem mal folgendes "Problem":

Sammle mit zwei M15A Klassik, aber die Sache nähert sich langsam einem verrückten Zustand.
Obwohl ich selten zu Hause bin und dann noch äußerst knauserig mit den teuren Bändern umgehe, ist für mich Klassik der "Bandfresser Nr. 1".
Ich liebe es, ganze Werke aufzunehmen, beschränke mich auf 19cm/sec, aber auch das bedeutet schlicht:
1 Sinfonie = fast ein ganzes Band
2 Klavierkonzerte = wieder ein ganzes Band

Dazu kommt die Tatsache, daß es unendlich viele Einspielungen eines Werkes gibt, von denen sehr viele auch sehr gut sind.
Nimmt man ein Klavierkonzert....ist es ein völliger Unterschied, eine Aufnahme von Barenboim, Kissin, Bronfman oder Helfgott zu haben, ganz zu schweigen von den jungen chinesischen Pianisten.
Das gipfelt darin, daß ich mittlerweile das 3. Klavierkonzert von Beethoven ca 10x aufgenommen habe, und der Bandvorrat schmilzt zusehends dahin.

Lange Rede, gar kein Sinn:
Gibt es bei Euch welche, die stabil Klassik auf Bändern sammeln?WIE macht Ihr das? Und nach welchen Kriterien sucht Ihr das aus, WAS auf Eure Bänder kommt?
Wie kommt Ihr mit der Vielzahl der Interpreten und Einspielungen zurecht?
Hauptsächlich geht es mir darum, System in die Sammlung zu bringen, denn ich kann ja nicht Bänder kaufen, bis es keine mehr gibt.(Habe seit Ostern 2011 bereits 80 Bänder verbraten und langsam ertönt der Hausalarm)

Hatte mal den Tip bekommen, Platten zu sammeln, aber das möchte ich ausdrücklich nicht, weil es mir ja um die Nutzung der 15As geht...

Schöne Grüße von Ralf
Zitieren
#2
Mann, Ralf... ....Du machst Dir`n Kopp über Sachen.Smile

Im Ernst - dieses "Problem" trifft natürlich in der geschilderten massiven
Form vornehmlich auf E-Musik (insbesondere Klassik) zu.

Um zum Punkt zu kommen: ich höre Klassik, ja... ...aber "stabil" sammeln
tue ich sie nicht. Sie muss sich meine Ohren mit Rock,Jazz und "gutem,
intelligenten" Pop teilen (natürlich nicht zeitgleich, manno!)
Durch Übernahme einer kleinen erlesenen LP-Sammlung bin ich allerd.
kürzl. in den Besitz solcher Klassik-"Doubletten" gekommen und das hat auch seinen
Reiz, diese unterschiedlichen Interpretationen anzuhören. Und ich denke,
das ist es: Du musst Spaß daran haben und so lange Dir der nicht ausgeht,
kannst Du Dir Dvoraks "Symphonie aus der neuen Welt" (eines meiner Liebl.-
Themen...) dutzende Male mit unterschiedl. Orchestern / Dirigenten in den
Schrank stellen. Solange Du die Unterschiede hörst und daraus Genuss
schöpfen kannst ist es doch OK.
Für das geschulte E-Musik-Ohr hört sich "billig" gemachte U-Musik auch
durch die Bank gleich an... Wink

Mein Fazit: Wenn GELD, SPASS und PLATZ vorhanden... ...weiter machen!
(Wobei: 80 Bänder in knapp 9 Monaten "vollzudampfen" - das ist schon was, die
Zeit hätte ich gar nicht... ...vom Geld ganz zu schweigen)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#3
Hallo Peter,

es waren mehr Gedanken zu später Stunde, während ich die fünfte Variante der "Alpensinfonie" von R.Strauss aufnahm (ca 45min) und und den kleiner werdenden Reserve-Bandstapel anschaute.
Nun lernte ich noch den Unterschied "gleicher Dirigent - verschiedene Orchester" kennen...

Dvorak mag ich auch sehr!(besonders "Die Waldtaube")

Und da diese Musik sehr dicht bei der Malerei liegt, kann ich gar nicht genug kriegen....aber irgendwo muß ich mich einschränken (...vom Geld ganz zu schweigen)
Deswegen hatte ich schon den Gedanken, die Sammelei auf zwei bis drei Komponisten zu begrenzen....aber das ist auch falsch.

Schuld ist der Sender BR-Klassik, der diese Vielfalt an kompletten Werken sendet und dazu in exzellenter Qualität.
Und schuld sind auch die 15As, bei denen ich gar nicht drumrum komme, Musik zu "archivieren" und immer wieder zu hören.

Du hast recht, wenn Du schreibst, daß es ein Problem der klassischen Musik ist, deswegen wird es kaum jemand als "Problem" erkennen, der nicht um die Vielzahl der "Dubletten" weiß.

Naja, manchmal ist es ja interessant, bis zu welchem Stadium jemand anders das so treibt...

Grüße von Ralf
Zitieren
#4
Zitat:Ralf B postete
...diese Vielfalt an kompletten Werken sendet....
Das Problem ist, dass während einer Stilepoche dutzende bekannte Komponisten gearbeitet haben. Und noch viele andere, die seinerzeit nicht zu Ruhm kamen, aber heute neu entdeckt werden.

Dann kommt hinzu, dass man mit den neuen technischen Möglichkeiten etwa ab den 1920er Jahren in die Lage versetzt wurde, die bis dahin vergängliche Musik zu konservieren. Also spielte man die Werke ein, teils sogar noch vom Komponisten dirigiert.

Dann kommen immer wieder neue Generationen von Musikern und Dirigenten, die einen anderen Stil pflegen, die Werke anders interpretieren. Und das wird auch aufgenommen und veröffentlicht oder gesendet. Es dürfte für einen Privatmann fast unmöglich sein, hier Schritt zu halten und ein allumfängliches in fast neunzig Jahren gewachsenes Archiv anzulegen. Selbst wenn man sich auf Neueinspielungen beschränkt, eine unübersehbare Vielzahl an Aufnahmen käme zusammen. Beim Rundfunk ist man im Zuge der Digitalisierung dazu übergegangen, Musik auf Festplatten zu speichern. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass irgendwo auf dieser Welt alle jemals eingespielten Aufnahmen auch nur aus dem Bereich der ernsten Musik an einem Ort archiviert sind - und gestern kam und heute und morgen kommt wieder Neues hinzu.

Vielleicht beschränkst Du Dich auf eine Epoche, Barock, Klassik Romantik oder was auch immer. Vom Mittelalter bis zur Moderne verschiedene Aufnahmen einzelner Orchester unter den verschiedenen Dirigenten mit zahllosen Solisten zu sammeln - erstens finanziell kaum zu stemmen und zweitens vom Platz nicht machbar.

Schade, aber nicht zu ändern.

Und was bringt es, ein Archiv mit tausenden von Bändern zu haben, wenn man nicht die Zeit hat, diese angemessen zu hören? Du wirst Dich irgendwie beschränken müssen, worauf wird Dir niemand raten können.

Oder steige um auf populäre Musik, die hat geringere Halbwertszeiten; wer redet heute noch von Lena?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#5
Auweia, da hast Du recht...wer redet noch von Lena...

Frank hat einen ganz entscheidenden Punkt für mich angesprochen:
Je mehr Aufnahmen in diesem "Archiv" stehen, desto weniger hört man sie aus Gründen der nicht vorhandenen Zeit.
Noch ist es so, daß ich manchmal denke: Jetzt mußte mal Bruckner donnern lassen ! Dann renne ich ins Nachbarzimmer und hol den Bruckner und freu mich, ihn zu haben.

Aber Ihr habt zweifellos recht: Die Lösung liegt wohl wie immer in der Beschränkung.
Ich könnte mich beschränken auf:
a) Lieblingskomponisten
b) unverzichtbare Stücke

...aber eigentlich mach ich das ja schon...

Sag mal Frank, Du magst doch auch klassische Musik...aber worauf beschränkst Du Dich denn ?
Zitieren
#6
´
Das ist schwierig einzugrenzen, meist Barock und Romantik, aber auch Violinkonzerte und Kammermusik querbeet. Und auch noch Jazz bis er elektrifiziert wurde.

Mitschnitte eher seltener, eben aus Platzgründen und weil man es sich dann doch nicht mehr anhören kann. Außerdem habe ich schon so viel Tonträger, dass ich teilweise schon den Überblick verloren habe. Meist setze ich mich hin, höre und genieße die Musik und am Wochenende noch ein Glas Rotwein - das ist Entspannung pur.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#7
Ich sitze auch gerade so, wie Du es beschreibst...nur ohne Rotwein.

Sie spielen gerade Alexander Glasunow "Die Jahreszeiten", auf dem Fünkchen dreht sich ein PER528 von Darklab (hihi), draußen ist das ekligste Wetter von der Welt....das Leben kann richtig schön sein.

Violinkonzerte bzw. Streicherstücke mag ich mittlerweile auch am meisten.

Jazz und alles andere halte ich getrennt auf den "kleinen" Maschinen. Da sammel ich natürlich nicht so krass...

Den Überblick kann ich nicht verlieren.Habe einen fetten Ordner mit verzeichnissen in Klarsichtfolien.
Wird mal ein Band überspielt, fliegt das beschriebene Blatt einfach raus und eins mit dem neuen Inhalt wird stattdessen eingeschoben.
Bei dieser Methode findet man alles wieder.
Zitieren
#8
Zitat:Ralf B postete
Ich sitze auch gerade so, wie Du es beschreibst...nur ohne Rotwein...
Ist auch noch zu früh für Alkohol..... Käffchen und Gebäck ist um diese Zeit besser.

Zitat:Ralf B postete
.... draußen ist das ekligste Wetter von der Welt....das Leben kann richtig schön sein.
Ja, besonders wenn man drinnen warm und trocken sitzt.

Zitat:Ralf B postete
Den Überblick kann ich nicht verlieren.Habe einen fetten Ordner mit Verzeichnissen in Klarsichtfolien.....
Wenn ich nur nicht zu faul wäre, das nachzuhalten. Ich habe die Inhalte auf / im Karton; zu einem System mit Archivkarten und numerierten Bändern konnte ich mich nicht aufraffen - der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#9
Frank,

dazu solltest Du Dich aufraffen...dann hast Du in Sekundenschnelle Zugriff auf ein konkretes Stück...das kann Spaß machen !

(Kostet mich aber auch Durchhaltevermögen .... gute Disziplinübung für mich)

Wollte Dir ein Bild hochladen...geht aber im Moment wohl grad nicht....
Zitieren
#10
Hallo Ralf,

o ja! Dein Problem kennen wir alle. Obwohl ich keine Klassik höre, habe ich mich seiner Zeit genau aus diesem Grund gegen die Großspuler entscheiden und begnüge mich mit 18cm (Durchmesser meine ich). Aber auch hier bin ich mit reichlich hunderten von Bändern (habe keinen Überblick) mehr als Überversorgt. Ich habe es aufgegeben, mir darüber Gedanken zu machen, ob das Sinn macht oder nicht. Ich denke derzeit darüber nach, die Sortenvielfalt einzuschränken. Das würde erst mal etwas "Linderung" verschaffen. Aber wenn es notwendig wird, wird halt im Keller angebaut. Ob ich jemals alle Bänder oder Sendungen abhören kann überlasse ich dem Zufall. Statistisch gesehen, wird die Chance ein Band mehr als einmal zu hören immer geringer. Das haben wir mit allen Jägern und Sammlern gemein. Mein Rat: Mach einfach weiter und weniger Gedanken darüber. Letztendlich ist es nur ein logistisches Problem. Der Genuß rechtfertigt die Lösung!

VG
Michael
Zitieren
#11
Hallo Michael,

habe ja auch schon immer gestaunt, wie oft bei Dir der "rote Knopf" leuchtet !

Und auch wieder ein Kerngedanke:
Wie manche immer neue Maschinen jagen und sammeln, geht es auch mit der Jagd nach bestimmten Stücken.

Ist für mich schön, auch mal zu hören, wie das bei manchen von Euch so abgeht.

Aber glaub mir: Die Klassik ist der Gipfel des Wahnsinns aufgrund erwähnter Vielfalt und Länge.
Mein Lieblingsstück ist die Alpensinfonie von Richard Strauss, und die Einspielungen sind absolut unterschiedlich interpretiert, jede, die gesendet wird, landet auf einem Band, und jede ist ziemlich genau 53 min lang !

Aber ich mache mir keine schweren Gedanken. Finde nur schade, daß ich den Ausverkauf mancher Rundfunkbestände nicht mehr miterleben konnte...
Zitieren
#12
=> Ralf B

Schön, daß jemand mal den Musikbereich belebt ... der dümpelt so vor sich hin.

Die Frage ist: auf was kommt es Dir in der Hauptsache an?:

a) einen Grund zu haben, deine Maschinen zu bewegen
b) einen Grund zu haben, etwas zu sammeln
c) Dich mit Musik zu beschäftigen, im Sinne von
- das passende Stück Musik dann "zur Hand" zu haben, wenn man Lust darauf hat, etwas bestimmtes zu hören
- unterschiedliche Interpretationen vergleichen,

oder gar

d) Dich mit Musik zu beschäftigen im Sinne von
ETWAS NEUES ZU ENTDECKEN

im Falle c) und d) solltest Du dich nicht so sehr mit dem Medium an sich beschäftigen und durch dieses die Auswahl vorgeben lassen sondern bereit und gerüstet sein, alle Medien zu akzeptieren, sowohl die liefernden als auch die aufzeichnenden. Das Medium ist dann schlicht und ergreifend ein Mittel zum Zweck, so wie eine Bandmaschine auch. Die wurde nicht als Hausaltar entwickelt - auch wenn sie heute so verwendet wird - sondern als Arbeitstier für den Zweck der Musikproduktion.

Für dich wäre dann, auch wenn Du es sicher nicht hören willst, ein Kalbel-/Sat-Receiver und Aufzeichnung auf Festplatte nebst Verwaltung per PC das richtige. Niemand zwingt dich, deine M15 still zu legen, nur verwendest Du sie heute zeitgemäß - als gelegentliche Spielerei (siehe weiter unten), nicht mehr als Notwendigkeit.

Gerade die üblichen Standardwerke in den verschiedensten Interpretationen gibt es für kleines Geld als Vinyl oder CD auf dem Flohmarkt, und für den Preis eines einzigen Bandes kannst Du ein Vielfaches von dem an Musik mit nach Hause nehmen, was auf so ein Band drauf passt.

Positiver Nebeneffekt - es wird auch einiges "angeschwemmt", was man sich nicht selber ausgesucht hätte, ein Überraschungseffekt ist also gegeben. Man sollte allerdings auch etwas Neugierde mitbringen und die Bereitschaft, abseits der sorgsam selber ausgetretenen Pfade zu wandeln. Hätte mir vor, sagen wir mal, 10 - 15 Jahren auch nicht träumen lassen, daß ich mal auf Bert Kämpfert abfahre, James Last nicht mehr verabscheue, Caterina Valente nicht nur als Schlagersternchen sehe und mich für Bach zu interessieren beginne.

So wie Du dich mit Musik beschäftigst bzw. vorhast dich zu beschäftigen sehe ich eine Gefahr: Du wirst über deine Lieblingsmusik nicht groß herauskommen. Im Grunde hast Du ja, wenn ich das mal überspitzt darstellen darf, jetzt schon entschieden, was Du für den Rest deines Lebens hören willst. Malst Du - bitte nehme mir den provokativen Vergleich nicht übel - auch immer die selben Bilder????

Das fände ich schade. Ich schätze es sehr, wenn mir, sei es durch Zufall oder planvolles "intrigieren :-)" von Freunden etwas neues, spannendes über den Weg läuft und ich meinen Horizont erweitere. Meine Nachbarn können ein mitunter genervtes Lied davon singen, denn auf meinen Geschmack ist einfach keinen Verlass. Kashmir von Led Zeppelin nach einer LP Udo Jürgens kann durchaus vorkommen.

Wenn Du nun "umfassend einsammelst", also per Vinyl, CD und auch durch häufiges betätigen des roten Knopfes an einer Aufnahmemaschine, die nicht teures Band verbraucht sondern preiswerte Festplattenkapazität, dann schaffst Du dir einen Fundus, aus dem du schöpfen kannst und der auch einfacher zu verwalten ist, als eine Blättersammlung.

80 Bänder mögen zwar eine Menge Holz sein, und 80 Seiten sind auch in einem Ordner in absehbarer Zeit durchzublättern, aber verglichen mit z.B. 10 Regalmetern an Vinylplatten, bei Musikjunkies keine Seltenheit, sind 80 Bänder durchaus überschaubar.

Deine Bandmaschinen brauchst Du trotzdem nicht einzumotten. Du kannst Dir ja, wenn Du genug gesammelt, Bänder selbst zusammenstellen zu denen Du dir ein Thema setzt. Wie in Radiosendungen (mich interessiern mittlerweile mehr die Wortbeiträge, die Musi bekommt man schon von irgendwo her) könnte man bestimmte Stellen eines Werks in unterschiedlichen Interpretationen gegenüber stellen. Oder Du stellst dir die große Aufgabe, jemandem, der wenig Ahnung hat, ein Portrait eines Komponisten - oder Interpreten - zu zeichnen, sagen wir mal innerhalb der Länge von ein oder zwei Bändern.

Klar brauchst Du dazu keine Bandmaschine - das geht auf PC viel besser. Aber wenn Du Spieltrieb und Sammelleidenschaft im Interesse der Musik verbinden willst, dann wäre das eine kosten- und platzsparende Lösung:

- Einsammeln auf allen verfügbaren, möglichst ressourcenschonenden Medien mit dem großen Käscher
- Extrahieren nach selbstgesetzen Gesichtspunkten auf das Lieblingsmedium.

Es spricht auch nichts dagegen, die aktuelle Lieblingsmusik, die man der Hap- und Optik wegen nicht von HardDisc sondern von Band hören will, auf ein Band zu ziehen - das kann man auch mal wieder löschen, wenn die heavy rotation vorbei ist.

Ich denke, das wäre auch die bestimmungsgemäße Verwendung einer Studiomaschine, mit der ja im Sinne des Erfinders neues geschaffen werden sollte. Das Konservieren des vorhandenen mit den üblichen Verlusten war eigentlich stand nicht so sehr im Focus. Oder um mal wieder einen schrägen Vergleich zu wagen: Das Magnetband entspricht des Malers Leinwand. Sollen darauf nur 1:1-Kopien verewigt werden?
Michael(F)
Zitieren
#13
Zitat:Michael Franz postete
.... Das Magnetband entspricht des Malers Leinwand. Sollen darauf nur 1:1-Kopien verewigt werden?...
Darauf läuft es aber in den meisten Fällen hinaus: Es gibt nicht viele Gelegenheiten, selber eine musikalische Darbietung auf einen wie auch immer gearteten Tonträger aufzunehmen. Davon ab bedarf es auch einer gewissen Technik, dies zu tun. Man braucht mindestens zwei Mikrofone und eine halbwegs mobiles Aufnahmegerät.

Darum wird es in der Regel beim überspielen, also kopieren bleiben.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#14
Moin, moin,

wenn ich mir das Eingangsposting von Ralf anschaue, dann empfinde ich es als wohltuend, daß er eben nicht auf der Jagd, der Jagd wegen zu sein scheint, sondern Musik hört um etwas zu entdecken, um Musik zu hören.

Die Organisation der Jagd und die Verwaltung von Musik sind der Feind des Musikhörens. Die praktischen Erwägungen, kleinere oder billigere Datenträger zu sammeln, führen nicht dazu, mehr Musik zu hören, sie besser genießen zu können, mehr Erkenntnisse zu bekommen, sondern Zeit mit Jagd und Ordnung zu verbringen. Die Folge würde sein, die Frustration wächst, denn durch die Zunahme des Archivs wächst auch die Erkenntnis, es nicht beherrschen zu können. Am Ende würde Ralf weniger Musik hören.

Freiheit entsteht nicht durch die Abwesenheit von Grenzen und Zwängen, sondern durch deren Akzeptanz und Kontrolle.
Wenn die Quelle der Musik BR3 bleibt, dann ist der Zufluß begrenzt. Als weitere Grenze würde ich unbedingt darauf achten, daß nur die Musik Eingang in das Archiv findet, die auch gehört wurde. Nichts ist schlimmer als damit anzufangen, beispielsweise Sendungen aufzunehmen, die liefen, als man Anderes vor hatte, und sie später nicht abhören zu können, weil die Zeit für's Abhören vom Alltag oder der nächsten Live-Sendung blockiert ist. Und das Archiv der ungehörten Musik wächst, und wächst, und wächst....

Wenn Ralf heute sagt, BR3 und die M15 sind für ihn das Medium, dann ist das eine gute Entscheidung, weil sie bestimmte Fragen beantwortet. Momentan bleibt ja nur noch eine Frage, nämlich ob die Zukunft in der Anschaffung neuer Bänder liegt, oder in dem Überspielen alter.

Mein Vater hatte eine Technik der Lagerverwaltung, wegen der ich ihm nachträglich am liebsten in den Hintern treten würde, denn erklärt sie doch, wo meine Bayerdynamik-Mikrofone geblieben sind: Was drei Monate nicht benutzt wird, wandert in den Keller, drei Monate später auf den Dachboden, sechs Monate später in den Müll.

Man kann das ja auch abwandeln: Zu jedem Band führst Du eine Liste, wann Du es aufgenommen, und wann Du es gehört hast. Du wirst irgendwann feststellen, welche Bänder Du wenig oder garnicht hörst und dann entweder den Drang entwickeln, es genau deswegen abzuhören. Entwickelst Du den Drang nicht, kannst Du es überspielen. Hörst Du es ab, dann weißt Du hinterher möglicherweise, warum Du es lange nicht gehört hast, und kannst deshalb entscheiden, ob es im Archiv weiter nach vorne wandert, oder überspielt werden kann.
Du darfst nur nicht anfangen zu realtivieren: Man könnte in zehn Jahren anderer Meinung sein... Dann würdest Du vom Musik-Hörer zum Lagerverwalter.

Letztlich habe ich den Eindruck, bei Dir überwiegt noch die Freude an der Musik der Freude am Archivieren. Sollte sich das Ändern, dann wirst Du erleben, die Freude an der M15 wird der an dem MP3-Format unterliegen. Das passiert dann automatisch.

Momentan drücke ich Dir die Daumen, daß Du noch ganz lange Zeit mehr mit der Musik und weniger mit Computertabellen zu tun haben wirst.

Tschüß, Matthias


... und die, die häufiger bei mir sind, hören jetzt! bitte auf zu lachen.
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#15
Bert Kaempfert :musik:, schöne Musik.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#16
Hallo Micha,

ich dachte, mein Thema interessiert kaum einen, doch Du schreibst soviel, daß ich eine ebenso lange Antwort verfassen müßte.
Dabei wird sich nicht vermeiden lassen, Persönliches zu schreiben, sonst kann ich nicht antworten...

Ich habe seit meiner Jugendweihe (erster Kassettenrecorder) stets und ständig Musik aufgenommen, erst auf Bänder, später mal auf Kassetten.
Und ich habe sie ständig gehört.
Damals gab es wenig zu kaufen ohne Beziehungen, also hab ich mir die Musik aus dem Radio geholt.Das werden ja viele hier kennen.

Es treffen fast alle Deiner Punkte zu außer b).

Daß wir Freude an den Maschinen haben, ist ja schon oft beredet worden, und somit ist auch klar, daß sich was auf den Spulen drehen muß.
Andere hatten das auch schon so beschrieben: Ich muß was dabei anfassen können, es muß sich was drehen, wenn Du Musik hörst.Ich laber darüber nicht weiter, zumal hier jeder dieses Gefühl kennt.
Klar läßt sich heute alles anklicken, auf endlosen Festplatten abspeichern, kopieren und irgendwo hinschicken.

Das ist für mich völlig reizlos.

Der Reiz entsteht durch das Zusammenspiel vieler Deiner Punkte.
Für mich entsteht ein "Zauber", wenn die Musik vom Band kommt.Ich höre ständig, wenn ich zu Hause bin. Wohne auf einem Gewerbehof so einsam, daß der Wolf sich erschreckt und habe somit kaum Einschränkungen beim Musikhören.

Nun habe ich ja einige "normale" Bandmaschinen. Mit denen höre ich alles, was mir Spaß macht, ohne ernsthaft tausend Bänder vollzuspielen. Jazz, Country,Heavy,Pop....Konzerte...völlig zwanglos.Da steht vielleicht am meisten das Benutzen der Maschinen im Vordergrund.Denn diese ganze Musik gibt es ja im Internet relativ leicht zu erhaschen.Jetzt könnte ich noch spinnen, daß mir jede Maschine für eine bestimmte Musikrichtung prädestiniert scheint...die Dokorder sieht am besten aus, wenn sie Jazz spielt...bitte um Verzeihung, aber so geht es mir eben.

Was anderes ist es mit den 15As. Habe schon als Kind von Studiomaschinen geträumt und geschwärmt und blöderweise immer in Verbindung mit langen klassischen Werken.
Und nun kommt alles zusammen: Reiz der Maschinenarbeit, Anfassen der großen Bänder, Sammeln, Gegenüberstellen, Vergleichen, genauer Hören, ein Stück viermal hören....
Durch die beiden Maschinen ist es ja auch wunderbar möglich, Stücke hintereinander zu hören, die ich nicht auf einem Band habe.

Ich möchte nochmal betonen, daß ich keine einzelnen Sätze oder Ausschnitte aus Werken sammle, sondern immer komplette Werke.

Nun ist bei diesem Hobby für mich unerläßlich, ein handgeschriebenes (!) Verzeichnis anzulegen, denn ich möchte nicht zB. ein langes Klavierkonzert von 45 min doppelt aufnehmen, bedeutet gleiches Orchester, gleicher Dirigent, gleiche Aufnahme usw.

Natürlich gucke ich mir die Programme des BR oder Kulturradio gründlich an, damit ich weiß, wann "ich auf Jagd gehe".
Und diese Jagd macht mir auch absolut Spaß, aber nur, weil ich weiß, daß ich mir die Musik dann sehr oft anhören kann.

Wahrscheinlich mache ich es genau andersrum als die meisten hier:
Ich kaufe fast keine CD mehr und niemals Platten.Die mochte ich auch noch nie auf Bänder "rüberziehen", die sind ja schon "perfekt"...

Ein bißchen kreativ ist ja die Bandzusammenstellung auch, vieles paßt gar nicht zueinander...Du kannst kaum ein Kammermusikstück hinter eine gewaltige Sinfonie quetschen, da verpufft jede Wirkung.

Wären die verdammten Bänder nicht so teuer, könnte ich mehr schneiden...aber es ist eben nicht alles zu haben.

Heute hatten sie von Kulturradio das 3. Klavierkonzert von Rachmaninow und danach eine riesenlange Orchestersuite von Tschaikowski gesendet.....es wurde ein perfektes Band!

Und es gibt ein Wahnsinns-Kribbeln, weil Du ja nie weißt, ob das Band für diese Mammut-Stücke auch reicht.

Micha, Du bringst einen Vergleich zwischen Bildern und Musik...
Darauf ist schwer zu antworten.
Ja, ich male diesselben Bilder, und zwar fast ausschließlich Landschaften hier aus der Gegend, die alle authentisch sind, weil draußen vor Ort entstanden.
Und trotzdem gibt es innerhalb dieser Einschränkung eine ungeheure Vielfalt.

Und so ist es auch mit der klassischen Musik. Ich sammel sie, weil ich mittlerweile glaube, sie ist immerwährend und beständig. Gerade weil Dir kaum einer vorgibt, was Du dabei empfinden sollst.Und sie paßt sehr gut zu Landschaftsbildern.

Beides ist aber nicht beschlossene Sache für den Rest des Lebens!
Sollte ich morgen auf die Idee kommen, nur noch nackte Frauen zu malen, werde ich das mit Freude tun.
Und ich kann auch jederzeit alle Bänder löschen und nur noch Werbespots aufnehmen.

Also nichts Erstarrtes, was gähnend langweilig wird.

Es ist übrigens für mich gar nicht erstaunlich, wenn Du erst Zeppelin und dann Udo Jürgens hörst...ich mache das genauso.
Bei mir läuft Mary Manson genauso wie gestern abend die Pet Shop Boys und heute morgen das Rach3.

Habe nebenbei gesagt noch eine gute CD-Sammlung von richtig guter Countrymusik...

Aber die Klassik hat sich eben mit größerer Macht in mein Leben geschoben.
BR-Klassik als Quelle ist sehr gut, wenn auch, wie es der Name ankündigt, sehr Bayern-lastig (Symphonieorchester der BR ist der Matador).

Und ich denke, es ist auch ein Entwicklungsprozeß...ohne damit behaupten zu wollen, ich sei reifer geworden.

Weswegen ich hier nun mal etwas rumgepostet hatte, war:
a) wirklich um diese Forenabteilung mal ein bißchen zu entstauben
b) um zu sehen, ob es noch andere hier gibt, die in meinem Sinne sammeln.

Und eins habe ich noch vergessen:
Die 15A scheint mir aufgrund ihrer Robustheit (mag sie lange halten) durchaus für eine solche Sammlung geeignet, was die Teac-Tascam vorher gar nicht war....

Michael, ich hoffe, alle Deine Fragen beantwortet zu haben.
Hauptsache, ich kriege den Text auch heile rüber....
Zitieren
#17
Bald kann ich mir Deine Sammlung ansehen und die schönen Maschinen, ich freue mich schon :kopfstand:.
Gruß
Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#18
Hallo Matthias,

was Du geschrieben hast, trifft so ziemlich den Nagel auf den Kopf im positiven Sinne.
Ja, ich stehe daneben, wenn ich aufnehme, bin begeistert.
Stilistisch bildet sich mit der Zeit auch eine Vorliebe für bestimmte Sachen raus (zB. Streicherstücke).
Ich programmiere nichts, bin immer bei der Sache, nehme sozusagen "bewußt" auf. Und eh das Band dann als "fertig" gilt, wird es noch mindestens zweimal gehört.

Du hast auch recht, die Auswahl schränkt sich auch ein.Viele Werke kommen morgens, und auch ich renne ja regelmäßig arbeiten.
Nur im Moment beobachte ich bei mir zu Hause, ob ein liebes Antibiotikum anschlägt.....da ist Zeit für den roten Knopf.

Andererseits wenn man nur mal das Programm der Sendung Klassik-Stars (18:00 in der Woche) verfolgt.....da gibts oft was Ordentliches aufs Band.

Zum Verzeichnis habe ich eine andere Meinung.
Ich brauche es, um bei Wunsch auch sehr schnell ein bestimmtes Stück zu finden.
Möchte sagen, ich kriege innerhalb von fünf Minuten eine gewünschte Aufnahme aufs Gerät!

Und so macht es für mich Spaß, die Sammlung auch wirklich zu nutzen.
Sollte ich erst die Karton-Rückseiten durchsuchen müssen, wäre ich viel zu träge, mir ein bestimmtes Stück rauszusuchen.
Nun habe ich aber meist auch nur zwei-drei Stücke auf einem Band, und das macht das Führen einer Liste recht einfach.
Natürlich ist meine Liste handgeschrieben, Komponist rot, Musikstück unterstrichen, Orchester, Dirigent, Solist....Anfangszeit des Stückes, das war es dann schon!

Also der Zweck ist, was Konkretes sofort zu finden und zu hören und nicht immer mal was anderes auf die Maschine u legen.
Und das nicht im Sinne von bürokratischer Hobby-Übertreibung.....

Ich kann wirklich sagen, daß auf jeden Fall die Freude an der Musik alles andere überwiegt.

Dankeschön auch für Deine Meinung!

---Hallo Peter!---
Diesmal wird es ganz sicher klappen, ich werde wohl nicht mehr ansteckend sein....Bis dann!
Zitieren
#19
Zitat:Frank postete
(...) Darauf läuft es aber in den meisten Fällen hinaus: Es gibt nicht viele Gelegenheiten, selber eine musikalische Darbietung auf einen wie auch immer gearteten Tonträger aufzunehmen. Davon ab bedarf es auch einer gewissen Technik, dies zu tun. Man braucht mindestens zwei Mikrofone und eine halbwegs mobiles Aufnahmegerät.

Darum wird es in der Regel beim überspielen, also kopieren bleiben.
Ich wollte - aus den von dir genannten Gründen - weniger darauf hinaus, selber eine musikalische Darbietung aufzuzeichnen, sondern darauf, sich ein "mixed tape" zu einem bestimmten Thema zusammen zu stellen. Das ist zeitaufwendig, das Bandarchiv wächst nicht so schnell, man ist gezwungen, die Musik nicht nur zu hören sondern sich detailierter damit zu beschäftigen, muss evtl. auf die Jagd nach bestimmten Stücken gehen, kann seine Maschinen bewegen ... und das Archiv wächst im verborgenen des Festplattengehäuses. Das ist, zugegebenermaßen, in der U-Musik einfacher als in der E-Musik.

=> Ralf B
Dann bin ich mal gespannt, wie es mit deiner Sammlung weiter geht. Im Schnitt sind das ca. 2 Bänder pro Woche. Auch wenn das Sammeltempo zwangsweise abnimmt - irgendwann hat man das Wichtigste - und die Anzahl der Stücke überschaubar bleibt - bei U-Musik kämst du mit einem handgeschriebenen Index sicher bereits an die Grenzen des Verwaltbaren - so wirst Du dich, wenn Geld und Platz eine Rolle spielen, drastisch einschränken müssen. Sei es im Sinne von Matthias M, daß Du nur die Top 100 behälst und den Rest immer wieder löscht oder sei es in dem von dir angedachten Sinn, Neuzugänge nur auf einem eng umrissenen Sammelgebiet zuzulassen.
Michael(F)
Zitieren
#20
Auch wenn der thread nicht mehr so ganz taufrisch ist, mal ein wenig Senf meinerseits:

- Klassik ist ein zu großer Bereich, als dass sich allgemein verbindliche Empfehlungen geben ließen. Da hilft nur selber rumschnuppern. Bänder lassen sich ja löschen. Da muss man mal hart sein. Wink

- Die Empfehlung, Platten zu sammeln, würde ich nicht von der Hand weisen. Platten lassen sich hervorragend auf Tonband überspielen, wie in den guten alten Zeiten. Wenn denn die Bandmaschine bewegt werden soll...

- und eine unqualifizierte Zwischenfrage: Was nehmt ihr denn eigentlich auf? Ich frage deswegen, weil der UKW-Empfang bei mir einfach nur grottenschlecht ist und eine Aufnahme nicht lohnt. Das, was von Satellit kommt, kommt mir aber nicht auf's Band, weil ja schon digitalisiert. Das kann auch auf der Festplatte landen. Heißt also: Eigentlich brauche ich kein Bandgerät mit Aufnahmeknopf.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
Zitieren
#21
Zitat:outis postete
Eigentlich brauche ich kein Bandgerät mit Aufnahmeknopf.
Kein Mensch braucht heutzutage wirklich ein Bandgerät. Big Grin Wenn man sich darüber mal im Klaren ist und man sich selbst nicht lebenslang dem technischen Fortschritt verweigert, lebt es sich viel leichter.

Ich habe leider auch viele Tonbänder mit Klassik-Aufnahmen. Immer dann, wenn ich sehr gut erhaltene, alte Tonbandware erhalte, ist meistens Klassik darauf zu hören. Leute, die solche Musik mögen, sind offenbar gleichzeitig Leute gewesen, die ihre Sachen pfleglich behandelt haben. Da ich das Medium Tonband schon lange nicht mehr für eigene Aufnahmen verwende, lösche ich die uralten Aufnahmen nicht. Jedoch anhören werde ich es mir wohl auch nie. Big Grin
Zitieren
#22
Ein Fehler. Wink
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
Zitieren
#23
Hallo Jochen,

das Thema ist so allumfassend....schwer kurz zu antworten!
Für mich steht im Vordergrund, daß meine Maschinen sinnvoll und täglich im Einsatz sind.Ich bin 10 Minuten wach, der erste Weg ist zu den 15A`s...und....Sinfonie!!!
Heute morgen "Die Planeten"-Suite von Gustav Holst = Einzelband wegen Rarität!

Was mir am meisten Spaß macht, ist eben das "Jagen und Sammeln".
Ich bin ein eiserner Fan von BR-Klassik, da dieser Sender absolut mitschneidefreundlich ist. Besser geht es nicht mehr.
Desweiteren gibt`s komplette Werke ohne Ausblendung oder Reingerede.

Ich nehme ausschließlich von Satelit auf, die Qualität ist für mich sehr befriedigend (Klar...besser geht es wohl immer), in Vergleich mit Original-Studio-Bändern können M15A-Aufnahmen mit 19 absolut mithalten.

Bezüglich digital wende ich ein, daß doch auch im Rundfunk heute großteils CDs gespielt werden, die zumindest digital speichern......(?)
Auch wenn ich mir Feinde mache....ich mag eben das Geknistere von Platten bei Klassik nicht, da es in den sehr vielen leisen Passagen für mich störend ist (Geschmackssache eben).

Ich habe inzwischen eine Klassiksammlung von mehr als 100 Studiobändern und langsam kristallisiert sich auch die Richtung Beethoven, Bruckner, Schubert, Dvorak und vor allem Mendelssohn heraus.

Mein Problem war von Anfang an hier die Vielzahl der Einspielungen.
Das Violinkonzert von Mendelssohn gibt es eben mal von tausend verschiedenen Geigern, und jedes ist ein anderes Erlebnis.
Hinzu kommen historische Aufnahmen, die sehr selten gespielt werden (Samstag 17:00 BR-Klassik "Starke "Stücke"!!!).
Somit kann man es locker auf 15 wunderbare Varianten dieses Konzertes bringen, was immerhin eine Menge Bandmaterial verschlingt.

Ich liebe am meisten das Aufnehmen aus dem Radio, weil es dann sehr schön sein kann, alle Klavierkonzerte von Beethoven zu haben und diese zu vergleichen.Und auch hier ist der Weg das Ziel!
Die Gefahr besteht bei so einer Anhäufung von Klassikaufnahmen, daß man sie irgendwann nicht mehr hört, weil es zu viele sind.

Mit dem Löschen-Können ist es gar nicht so einfach, denn meistens sitzt auf dem Band auch immer eine Aufnahme, die unersetzlich ist.
Deswegen verwende ich Halbspur und kann so die Sinfonien oder Konzerte seperat auf Bobbies tun. Oder die Bänder neu zusammenfügen.
Habe auf diese Art einige Aufnahmen von Edward Elgar "sortiert", die dann obendrein auch noch vom selben Orchester stammen, das ist dann ein perfektes Band.
Und da solche Werke dann locker mal 45 min dauern, werden es nicht gaaaanz soviele Klebestellen.

Man muß sich nur dabei hüten, einen gleichbleibenden Musikgeschmack zu behalten, sonst hat man bei dieser Variante irgendwann Schnippelbänder.

Musiktip für heute abend: 19:15-20:00 Dvorak - Sinfonie Nr. 6 Smile

Falls ich mich jetzt wiederholt habe....sorry....wollte nicht oben alles nochmal lesen.

Gibt es denn noch jemand anders hier, der "mit einem gewissen System" Klassik sammelt???

Gruß Ralf

Edith: Ach so, was ich noch sagen wollte:
Immer steht natürlich das Hören im Vordergrund, wer hier war, kann es bestätigen, die 15A´s laufen ständig, wenn ich da bin.
Meistens höre ich jetzt aber ein neues Band auf der "Dudel-15A" ca. 4-5mal, ehe es dann in die "Sammlung" kommt.
Zitieren
#24
Hallo,

wie wär's denn mal mit bespielten Kassetten?

Kassetten sind relativ preiswert, das Bespielen kostet nicht die Welt.

Es gibt auch fertig bespielte Kassetten, auch mit Klassik. Und da fällt mir das ehem. DDR - Label ETERNA ein.
Hier gibt es m.E. ganz hervorragend klingende Aufnahmen, die interpretatorisch ebenfalls erstklassig sind.

Z.B. gibt es auf eBay einen VK, der den gesamten!!! Ring des Nibelungen auf Kassetten anbietet. Der Preis: 15,-€ in original verschweißter 4er Box.

Habe den Ring auch noch auf ETERNA Platten und auf CD mit Karl Böhm. Der Ring auf Cassetten gefällt mir interpretatorisch am besten und klanglich habe ich selbst mit Kopfhörern nichts auszusetzen.

Beim selben VK gerade in OvP Mozarts Krönungsmesse für 2,99€ gekauft. Super Aufnahme und über den Preis müssen wir wohl nicht diskutieren.

Also: nicht nur Tonbandaufnahmen sind interessant (und sehr teuer), sondern auch die Kassetten haben unbedingt unsere Aufmerksamkeit verdient.

Gruß aus Bärlin,
Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#25
Hallo Peter,

da hast Du unbedingt recht, zumal ja mein Thema sich ziemlich allgemein auf Klassik-Sammeln bezog!
Da sind Kassetten natürlich sehr geeignet, handlich und viel überschaubarer als diese Riesen-Bänder.
Und diese Preise sind ja wirklich ein Witz.
Muß Dir aber gestehen, daß ich kein Kassettenteil mehr besitze.
Und der "Prickel" bei meiner Variante besteht eben darin:
Ich arbeite bis 17:00Uhr, rase nach Hause, weil 18:00 Uhr die Sinfonie kommt, die ich "will", 17:50 treffe ich zu Hause ein, wimmel ein Telefonat ab und dann "findet ES statt"!

Das erinnert mich an meine Jugend, als es keinen Timer gab und ich wegen einer "einmaligen" Sendung eine ganz bestimmte "Maßnahme" geschwänzt habe....
Zitieren
#26
Hm, mag sein, dass ich bislang damit Pech gehabt habe. Aber meine vorbespielten wenigen (!) Klassik-Kassetten ziehen regelmäßig den Kürzeren (flach in der Abbildung, meist leicht verwaschen) gegenüber der inhaltsgleichen LP oder zumeist auch gegenüber prerecorded tapes.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
Zitieren
#27
Ich wollte auch den Peter nicht ärgern, weil er doch so wenig Platz hat.
Als er bei mir war, hatte ich dummerweise noch keine Ahnung vom Studiopegel und habe viel zu gering ausgesteuert (Habe ihm praktisch an 0db ausgesteuerte Aufnahmen serviert)
Jetzt, wo ich wacker an +6db steuere, wird jede Aufnahme zum Erlebnis.
Da habe ich bei meiner "Alpensinfonie" das Gefühl, das Gewitter bricht über mein Wohnzimmer herein!
Hatte stillschweigend schon über mich gelacht, weil ich nur hätte gründlicher lesen müssenSmile
Zitieren
#28
Hi Ralf,

Zitat:Bezüglich digital wende ich ein, daß doch auch im Rundfunk heute großteils CDs gespielt werden
Nicht nur daß, fast alle Klassiksender senden digital bzw. sind nur noch digital zu empfangen. Der Analogempfang in deutschen Kabelnetzen wird aus den jeweiligen Digitalstreams umgesetzt, deshalb sind sie auch oft so grottenschlecht in der Qualtät.

Zitat:Ich habe inzwischen eine Klassiksammlung von mehr als 100 Studiobändern und langsam kristallisiert sich auch die Richtung Beethoven, Bruckner, Schubert, Dvorak und vor allem Mendelssohn heraus.
Ist bei mir ähnlich, nur, daß ich alle große Komponisten der Romantik schätze. Beim Radiohören/Aufzeichnen besteht bezüglich Riesenarchiv noch eine große Gefahr: Man hört oft auch Kompositionen von Autoren kennen und schätzen, die noch nicht sooo in aller Munde sind: Bei mir sind es aktuell "die Engländer": C. V. Stanford, R. Vaughan-Williams, E. Elgar usw.

Höre Dir mal bspw. die "Sea-Symphonie" von Vaughan-Williams an ...!

Ich lösche nach einiger Zeit meine Bänder, Titel, die ich sicher mehr als dreimal hören werde, landen auf CD. So bleibt es noch überschaubar.

Heribert
Zitieren
#29
"Sea-Symphony" habe ich noch nie gehört, da werde ich besonders drauf achten!(Leider liegt mein Notebook fast darnieder und ich kann es mir nicht einfach so anhören...)
Elgar hatte ja jetzt eine gute Zeit im Rundfunk, habe aber vieles durch meine "0db-Pleite" wieder eingebüßt
Ich höre im Moment die "Enigma-Variationen" rauf und runter, besonders gut gefällt mir das Royal Philharmonic Orchestra London unter Andrew Litton.
Und danach hab ich die Sinfonie Nr.2 Es-Dur op.63 mit gleichem Orchester, aber Yehudi Menuhin...(das ist mein perfektes Elgar-Band)

Im Moment werden bei BR-Klassik sehr viele Festival-Mitschnitte gesendet, bei denen sich die Leute zwischen den verschiedenen Sätzen richtiggehend freihusten und - niesen....da kommt mir das Grausen.

Ich freue mich auf den Herbst, dann kommen die schönen Studioaufnahmen, bzw die "gereinigten" Konzertmitschnitte, und dann wird das Aufnehmen wieder zur Freude.

Deine Heribert-Variante finde ich gut, habe aber in letzter Zeit immer mehr den Gedanken, die "ewigen Stücke" werden auf Band besser bewahrt als auf CD.
Habe letztens Bänder bekommen (LGR30), die sind ganz schön in die Jahre gekommen und haben einen so guten Kla.......Wiedergabequalität...man kann es mit Worten nicht beschreiben!

Ich habe es mir zum positiven Ereignis des Tages gemacht, mich auf eine bestimmte Aufnahme zu freuen, die gesendet wird. So hab ich immer was, worauf ich mich freuen kann!

Und Du hast völlig recht, man kann auch vieles wieder löschen!
Zitieren
#30
Jetzt habe ich natürlich die Russen vergessen (Rachmaninow, Tschaikowsky,Borodin,Glasunow) und völlig vergessen den Brahms und Max Bruch!

Und ich bin am meisten betrübt, daß ich das Nachtprogramm nicht aufnehmen kann....ich glaube, das ist die beste Quelle...

Sollte ich mir einen DAT-Recorder mit Timer anschaffen? Wirds dann noch digitaler??
Zitieren
#31
Hi Ralf,
Zitat:Sollte ich mir einen DAT-Recorder mit Timer anschaffen? Wirds dann noch digitaler??
Ein Timer habe ich auch, der hat auf seiner Rückseite vier Steckdosen... Und ne' A77 mit Fernbedienung läuft bei geschalteten 230 V sofort in Aufnahme los...

Ach ja, das "Ding" ist ein Timer DT 200 von Akai...

Meine Meinung: Würde dir von einem DAT abraten, es gibt fast keine Ersatzteile mehr, was umso bedauerlicher ist, als daß die DAT-Laufwerke höchst verschleiß-trächtig sind.

Heribert
Zitieren
#32
Zitat:...und völlig vergessen den Brahms und Max Bruch!
Dann sei mal froh, daß Max Reger und vor allem die romantischen "Orgelfranzosen" noch nicht bei dir gelandet sind...:musik:

Heribert
Zitieren
#33
Zitat:Ralf B postete
Sollte ich mir einen DAT-Recorder mit Timer anschaffen? Wirds dann noch digitaler??
Wie wäre es mit vorhandenem PC und einer guten Soundkarte? Wink Bei 32 Bit und 48.000 Hz, mehreren 10.000 Stunden Aufnahmekapazität bei absolut 0,00 % Gleichlaufschwankungen und völlig frei von Drop-Outs? Ohne laufende Kosten, wie z.B. teures Tonband? Ohne Verschleiß an den Tonköpfen? Man muß nicht mal die Festplatte auf die Soundkarte einmessen.
Zitieren
#34
Nee, so meinte ich es nicht, nicht als Speichermedium.
DAT eher um nachts ganz seltene Stücke zu haschen...nichts weiter.

Ja Heribert, ich wollte nur nicht alles aufzählen, was ich mag, aber Max Reger höre ich auch gern und sammle begeistert Werke von Camille Saint-Saens.

Und dank Programmvorschau weiß ich heute schon, daß am Sonntag in der Symphonischen Matinee 10/12:00 von Hector Berlioz "Symphony Fantastique" gesendet wird, das wird dann mein "Highlight".

Wo bekommt Ihr denn Eure Aufnahmen her, und was mich auch mal interessiert:
Nehmt Ihr Live-Konzerte auf und stören Euch diese Husten-Attacken auch so???
Zitieren
#35
Hallo Ralf,

von einem DAT Recorder würde ich auch abraten; sehr störanfällig und keine Ersatzteile mehr.

Aufnahmen kannst Du doch ganz simpel mit einer Schaltuhr machen, wenn Du ein TB mit mechanisch einrastenden Tasten benutzt: Band einlegen, Aufnahme starten und dann den Netzstecker ziehen. Daran eine Schaltuhr und wieder rein in die Dose.

Das müsste gut funktionieren. Dann kannst Du Dir in Ruhe alles zusammenschneiden.

Also mich stört das Gehuste bei Live Aufnahmen eigentlich nicht, wenn es denn im "normalen" Rahmen bleibt. Genau wie der Applaus, das gehört für mich zu einer autentischen Atmosphäre.
Auch Opern, wo man mal den Bretterboden oder raschelnde Gewänder hört, das ist doch so, wie in Wirklichkeit und gefällt mir besser, als sterile, klanglich zwar perfekte, aber emotional recht leblos wirkende Aufnahmen.
Natürlich soll die Emotion in erster Linie von der Musik kommen, aber geschrieben und komponiert wurde Musik für Publikum, für Aufführungen. Und da gibt es nun mal gewisse Geräusche.
Sie sollten halt nur nicht dominieren und die Musik zerreißen.

Vielleicht solltest Du noch einmal nach einem guten Kassettenrecorder Ausschau halten. Kommt klanglich natürlich nicht an eine M15 ran, ist aber immer noch so gut, dass man damit fantastisch und preiswert! Musik hören kann.

Bei mir läuft gerade "Harfenmusik des Barock", mit Dolby B, nagelneu Ovp für 2,-€ gekauft. Eine Aufnahme der Deutschen Grammophon. Was will man mehr?

Bei der Anschaffung eines Kassettendecks könnte ich Dir Tipps geben, falls die Option für Dich in Frage käme.

Grüße aus und nach Bärlin,
Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#36
Zitat:pebrom postete

...von einem DAT Recorder würde ich auch abraten; sehr störanfällig und keine Ersatzteile mehr...
Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe mehrere DAT Recorder von Sony, die kaum Probleme machten. Einmal war etwas mit der Kopfnachführung, was mir ein Forenkollege repariert hat. Auch die Teileversorgung funktioniert noch halbwegs, jedenfalls kamen Andruckrollen schnell vom Kundendienst.

Eine Überprüfung der Geräte mit Schmierdienst bei einem Techniker ergab, dass alle Werte inklusive der Fehlerraten innerhalb der Spezifikation liegen.

Es ist ein weit verbreitetes Gerücht, dass die Kopftrommeln schnell verschleißen. Der Techniker sagte mir, er habe schon Geräte mit 20.000 Kopfstunden gehabt, die noch tadellos funktionierten. Eher machten die Lager der Kopftrommeln schlapp, als das die Köpfe ausfallen.

Der Vorteil bei DAT ist, dass bei Verwendung von Datencassetten drei Stunden Laufzeit möglich sind. Solche 90m- Cassetten sind zwar offiziell nicht zugelassen, ich hatte damit bislang jedoch nie Probleme. Bei noch dünneren Bänden mag es Ärger geben, dazu kann ich aber nichts sagen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#37
Hallo Frank,

meine Aussage bezieht sich nicht auf eigene Erfahrungen, sondern darauf, was man so im Netz liest.

Mein Bruder wollte unbedingt so einen TEAC Dat Recorder haben, für den ich auch entsprechende Cassetten bei Dir bestellt hatte. Bis jetzt läuft wohl alles.

Es ging mir mehr darum, vor voreiligen Schritten zu warnen, denn Lehrgeld ist i.d.R. teuer. Wenn man jemanden davor bewahren kann, bin ich der Erste, der den Finger hebt.

Natürlich gibt es auch im DAT Bereich ganz andere Fälle; wie überall.

Nur, bevor ein Mirglied vielleicht Geld in die Hand nimmt, muss man halt erst mal das Für und Wider abklopfen, was wir hiermit ja tun.

Ich wollte nicht den DAT Bereich in Bausch und Bogen diskreditieren, deshalb ist es gut, wenn Du auch von Deinen Erfahrungen schreibst,
für Alle hier!

Gruß
Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#38
Nöööö...ich bin sowieso weg von den Schnellschüssen, aber danke für Eure Tips!!!

Habe mir eben auf Arbeit nochmal klargemacht:
Die Freude ist wirklich für mich am größten, wenn ich pünktlich zur Sendezeit auf der Lauer liege, dann während des letzten Atemzugs des Moderators auf`s Knöppchen drücke und diese wunderbare Aufnahme dann in den nächsten 2 Wochen recht häufig höre.
Da ist noch ein Mitfiebern und Aufpassen dabei, ich muß mir die Aufnahme sozusagen verdienen.

Was ich immer brauche, sind jede Menge Klebebänder, weil ich mir angewöhnt habe, am Bandende immer noch eine Reserve anzukleben, damit bei einer Sinfonie nicht mal die letzte halbe Minute nicht raufgeht.
Wenn sie dann nicht gebraucht wird, kommt die Reserve wieder ab, aber mitunter hat sie schon die Aufnahme gerettet.

Was für mich ein Erlebnis war, waren einige Konzertaufnahmen von 1962.Die sind praktisch genauso alt wie ich, und sowas muß man sich erstmal klar machen!Die bleiben für immer auf den Bändern.

Eine gute Mitschneide-Klassik-Sendung ist auch Sonntag von 11-14:00Uhr das Sonntagskonzert vom Kulturradio.

Daß es schön ist, Kassetten mit wunderbaren Aufnahmen oder Platten zu hören, kann ich absolut nachvollziehen......aber fehlt Euch nicht ein bißchen die "Jagd" ???
Zitieren
#39
Ich bin nicht sooo der Klassik-Fan, schneide jedoch auch öfter ein Konzert von HR2-Kultur am Freitagabend mit, da werden öfter Live-Konzerte aus Frankfurt (Alte Oper u.ä) übertragen.

Ich schneide auf Tonband mit, auch die Ansage. Nur das "Pausencafe" lasse ich weg. Das dauert - als Pause - etwa eine halbe Stunde, es werden dann zwar immer interessante Gespräche über Orchester, Solisten usw. geführt, dieser Mitschnitt würde jedoch die Spielzeit des Bandes zu sehr einschränken, ausserdem ist dann die Stimmung und das Feeling für das Konzert weg.

Wenn ich das Konzert über Kopfhörer mitverfolge (oder anderntags die Aufnahme anhöre) stelle ich mir vor wie es wäre, würde ich unter den Zuhörern im Saal sitzen. Ist natürlich dann doch noch etwas anderes, ein großartigeres Erlebnis.

Das Gehuste stört manchmal, ist aber auch immer mal ganz amüsant, vor allem, wenn man den Störenfried schon an seinem Krawall identifizieren kann, nach dem Motto: "Aha, da isser wieder, in Reihe vier..."

Ralf, wenn dich die "Huster" stören, empfehle ich, eher im Sommer übertragene Konzerte mitzuschneiden, da ist erfahrungsgemäß die Erkältungsgefahr niedriger, also auch der Störpegel.


Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#40
Klingt jetzt so, als wäre ich penibel...bin ich gar nicht so.

Vergleicht man die heutigen Konzertmitschnitte mit früheren, kann ich jedenfalls feststellen, daß heute zwischen den Sätzen regelrechte "Abhuste-Orgien" stattfinden, wohl deswegen, daß es einem dann nicht mehr passieren kann, während der Musik husten zu müssen.

Habe in der Berliner Philharmonie beobachtet, daß man sich auf diese Art Luft macht.Dann war der Hals gereizt, und die haben gar nicht mehr aufgehört.

Genauso wie dann stets so ein Dominanter Typ aufspringt und als erster "Bravo" brüllt, damit es mit auf die Aufnahme kommt.
Das ist Euch bestimmt auch mal aufgefallen.

Schlimmer noch war heute die polnische Sinfonie von Tschaikowsky, auf die ich mich gefreut hatte.Da haben sie nach dem ersten Satz tosenden Beifall geliefert.
Als ich ausgemacht hatte, fiel mir ein, ich hätte den Beifall punktgenau rausgelöscht gekriegt.....zu spät!

So verlief der Nachmittag ohne Ergebnis, war aber zumindest interessant.
Zitieren
#41
Hallo Ralf und andere Forianer,

Ja, ich jage auch gerne, aber gaaaanz entspannt; in meinem Alter Confusedchnecke:...

Ich gehe immer in den Online Katalog der Büchereien und suche mir da was aus, was ich mir vorher bei Amazon oder Youtube angehört habe.
Dann bestelle ich online in irgend einer Bücherei und lass' es mir für 1,-€ in meine Filiale schicken, die nur zwei Mal über den Damm liegt.

Die Musik kommt dann zu 90% auf Kassette, besonders gute Aufnahmen die super klingen (gibt es auch bei CD's, wenn auch selten), kommen auf Band.

Leider macht die Bücherei im Oktober dicht (Einsparungen...., arm, aber sexy :boeseSmile.
Da meine Frau in einer anderen Filiale arbeitet, lasse ich die Sachen jetzt dahin schicken und sie bringt sie mir dann mit; noch bequemer.

So habe ich schon eine Menge guter Musik auf Magnetband aufgenommen.

Auf CD brennen habe ich keine Lust, ich mag die altmodische Art des Überspielens. Für mich sind CD's praktisch, aber leblos.

Natürlich kaufe ich mir auch ab und an eine Platte (neu), die muss dann aber wirklich sehr sehr gut klingen, sonst ist es mir den Mehrpreis nicht wert.

Gruß aus Bärlin,
Peter
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Zitieren
#42
Heute ist "radiokonzertmäßig" ein wunderbarer Sonntag.

Erst von BR-Klassik die "Symphonie Fantastique" von Berlioz, dann mit einem einfachen Umschalten lückenlos "Eroica" von Beethoven, ein Violinkonzert von Schumann und im Anschluß "Aus der neuen Welt" von Dvorak vom Kulturradio.

Die M15A arbeitet wie im Märchen, es gibt kein Lautstärke-Limit im Gewerbegebiet, und da ich nun endlich bis 6dB auspegele, verschieben sich hier gerade die Wände...

Das ist mir auch lieber als eine CD.
Nach wie vor frage ich mich: Wie oft brauche ich die Dritte von Beethoven???
Aber an Harnoncourt kommt man einfach nicht vorbei...

Bei BR-Klassik scheint der normale Programmablauf wieder einzusetzen.
Ab nächster Woche gibt es wieder die 18:00Uhr-Sendung "Klassik-Stars", ich freue mich darauf.

Schönen Sonntag wünscht Ralf
Zitieren
#43
Hallo zusammen,

wer über eine digitale SAT-Anlage verfügt, kann auch über diese aufnehmen. Vorteil: Man kann aus sehr vielen Radiosendern auswählen. Die deutschen ARD-Sender sind z.B. alle dabei.

Dazu benötigt man dann noch eine TV-Karte für den PC. Die Aufnahmen lassen sich über EPG einfach programmieren. Die aufgezeichneten Streams sind MP2 kodiert und werden mit 320kBit/s aufgezeichnet. Playlists gibt's z.B. auf den Homepages der Sender im Internet.

Mein Workflow für das ARD Nachtkonzert (tgl. 00:00 - 06:00 Uhr):
- hr2 auswählen (oder BR-Klassik....Wink )
- per EPG die Nachtkonzert-Teile (I-IV) zur Aufnahme programmieren
- Den PC aufnehmen lassen (schaltet sich selbst nach letzter Aufnahme ab)
- Dem MP2-Stream mit mp3directcut die gewünschten Stücke entnehmen und als MP2 (oder via audacity MP3) speichern, anhand Playlist Dateinamen und Tags benennen. Audacity zerlegt den Stream auch automatisch.
- Wahlweise am PC/MP3 Player hören oder auf CD brennen und mit Tonbandmaschine aufnehmen. Qualität ist super.

Gruß
Jürgen
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste