Capstan mit Problemen bei Pioneer CT-F 1250 Kassettendeck
#1
Vor 15 Jahren hatte ich mal bei jemanden ein Pioneer Deck CT-F 1250 mitgenommen, von dem ich auch meine RT 909 habe.
Das Deck hat mich nie groß interessiert, zumal die zentrale Andruckrolle hart war und auch kein Spulen möglich war.
So stand das Gerät Jahrelang ungenutzt und ich kümmerte mich mehr um meine Bandmaschinen.
Nun auf die alten Tage habe ich mir das Gerät mal vorgenommen, einen neuen Capstanriemen aufgelegt und einen neuen Idlergummi aufgezogen.
Soweit alles schön und gut. Das Gerät lief ca. 30 min. prima, bis es plötzlich anfing zu leiern.

Nun ist der Sachverhalt folgender:
Der Capstanmotor läuft meist nur an, wenn man von Hand nachhilft.
Außerdem kann man den Motor von Hand leicht anhalten und er bleibt dann auch stehen, bis man ihn wieder anstößt.

Ich habe den Motor ausgebaut und mal in der Hand laufen lassen. Dabei fällt mit auf, dass er nicht schön gleichmäßig läuft, eher etwas ruckartig. Ohne elektr. Ansteuerung dreht er aber schön leicht in der Lagerung.

Nun zu den Fragen:
Kennt jemand das Problem? Evt. betrifft das ja auch die Geräte CT-850, 900, 950, 1000, die ich aber noch nie hatte.
Der Capstanmotor des CT-F 1250 ist ja offenbar kein Gleichstrommotor, wie bei der RT-909 Bandmaschine. Hier sind mir Defekte beim DC-Motor wohlbekannt.
Kann aber auch der Capstanmotor RXM-057 des CT-F 1250 öfter defekt sein?
Oder ist der Fehler eher in der Motoransteuerung RWG-100 zu suchen?
Wer kann da sachdienliche Hinweise geben?
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#2
Habe mal noch 3 Oszillogramme hochgeladen.
Die Bilder zeigen den Spannungsverlauf an den 3 Wicklungen des Capstanmotors. Windungen haben Durchgang.
5 Volt per Div.
Auffällig, dass nur eine Spannung ein "Regelverhalten" zeigt.
Vielleicht gibt das den Motor-Experten Anhaltspunkte, zu denen ich mich leider nicht zählen kann.


Dann noch je ein Bild vom Capstan und der Ansteuerplatine.


Frage: Welche Pioneer Kassettendecks haben die gleichen Komponenten eingebaut?

[Bild: 012.JPG]
[Bild: 013.JPG]
[Bild: 014.JPG]





[Bild: 016.JPG]

[Bild: 018.JPG]
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#3
Die Oszillogramme sind bei stehendem Motor entstanden?
Wenn ja, dann kann die Kommutierung über die Hall- Sensoren nicht arbeiten.
Wenn nein, dann die Ausgänge der Hall- Sensoren überprüfen.
Diese Hall- Sensoren sind schon das ein oder andere Mal ausgefallen.

PS: Die Elkos auf der Platine sind alle in Ordnung?

Gruß Ulrich
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#4
Zitat:uk64 postete
Die Oszillogramme sind bei stehendem Motor entstanden?
Wenn ja, dann kann die Kommutierung über die Hall- Sensoren nicht arbeiten.
Wenn nein, dann die Ausgänge der Hall- Sensoren überprüfen.
Diese Hall- Sensoren sind schon das ein oder andere Mal ausgefallen.

PS: Die Elkos auf der Platine sind alle in Ordnung?

Gruß Ulrich
Nein, der Motor lief dabei.
Wie kann ich die Ausgänge der Hall-Sensoren überprüfen?

Die Elkos zeigen soweit meßtechnisch keine Auffälligkeiten, ebenso wie die Transistoren und der eine Tatal-C.

Was ist denn mit dem Regel-IC PA 2005? Hat jemand Erfahrungen damit?
Gibt es das IC noch einzeln zu kaufen?
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#5
Zitat:uk64 postete
Diese Hall- Sensoren sind schon das ein oder andere Mal ausgefallen.
Wo bekomme ich die passenden Dinger im Zweifelsfall her, da im Manual nicht weiter spezifiziert?

Ich habe noch mal die Oszillogramme von Testpunk1, 2 und 3 hochgeladen.
Alle 5 Volt/Div.

Der Motor regelt ja eigentlich. Wenn man ihn von Hand abbremst, steuert er nach.
Die Rechtecke an der einen Wicklung werden größer und der Motor wird wieder schneller. Nur an den anderen beiden Wicklungen tut sich nichts. Deshalb fehlt wohl die Kraft und der Motor läuft aus vielen Stellungen nicht von alleine an.
Diese Stellungen lassen sich auch reproduzieren. Ebenso die Stellungen aus denen er von alleine anläuft.

[Bild: 019.JPG]

[Bild: 021.JPG]

[Bild: 022.JPG]
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#6
Zitat:King-Louis postete

Wie kann ich die Ausgänge der Hall-Sensoren überprüfen?
Mit dem Oszilloskop. Das Signal an HA, HB und HC sollte an jedem Hallelement gleich aussehen.
Über die Hallelemente wird die Position des Rotors bestimmt, über das IC wird dann entsprechend die korrekte Spule des Stators angesteuert. Jeder Hallsensor ist praktisch einem IC Ausgang, einer Motorspule zugeordnet.

Das IC P2005 (PCX034) wird, wie auch die Hallsensoren RCX002, nicht mehr Lieferbar sein.
Für die Hallsensoren wird man aber einen Ersatz finden.

Da noch eine Reglung stattfindet kann man übrigens davon ausgehen, das alles vor dem P2005 in Ordnung ist.

Gruß Ulrich
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#7
HA1 und HA2 sieht gleich aus. Bild 1
HA3 ist deutlich kleiner im Signal. Bild 2

Alles 1 Volt/Div.

Könnte ja der Fehler sein, oder?

Nachdem ich diese Signale oszillographiert habe, läuft der Motor nun wieder gleichmäßig mit ausreichend Kraft.
Läuft auch wieder von alleine an.
Alle 3 Spannungen an den Wicklungen zeigen nun wieder Regelverhalten, aber wie lange?
Das Signal an HA3 ist aber weiterhin kleiner als an den beiden anderen Hall-Sensoren, obwohl die Versorgungsspannung an HA3 genauso groß ist wie bei den anderen. Ca. 5 V.
Zwischen Pin 3 und 1 messe ich bei HA3 ca. 520 Ohm, bei HA1 u. HA2 ca. 230 Ohm.

Können diese Hall-Elemente auch "spinnen"?
Ich frage das, weil die Kiste nun wieder mal läuft.

[Bild: 027.JPG]


[Bild: 028.JPG]
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#8
Hallo...

Ich hab schon etliche der ct-f 900, 950, 1250 repariert Idler, Riemen etc...

Ein Fehler das der Capstanmotor defekt wäre kenne ich so nicht.

Ich kenne nur den Fehler das der mitgelieferte Antriebsriemen vom Motor zum Idler zu dick und eng ausfällt, deshalb spult die maschine nicht weil der Motor "abgewürgt" wird somit kein Playback und Spulen möglich. Der Motor dazu hat auseinandergenommen Innen so etwas wie eine Fliehkraftkupplung die mit den jahren ausleiert, die beiden Enden sind mit einer Einstellschraube eingestellt, eben die zudrehen, dann hat der motor mehr biss.(Kontakte reinigen ist ja Obligatorisch) und einen anderen Riemen für den Idlerantrieb benutzen. bisher hat es so bei mir immer funktioniert, dann funktionieren die Laufwerksfunktionen wieder einwandfrei.

Ich erwähne es nur deshalb weil es bei laufendem Capstan und nicht laufenden Spulen Banssalat gibt, vielleicht ist dein Problem da zu suchen....anhalten kann ich den Capstanmotor auch.

Gruß
Harry
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#9
Zitat:harry postete
Hallo...

Ich hab schon etliche der ct-f 900, 950, 1250 repariert Idler, Riemen etc...

Ein Fehler das der Capstanmotor defekt wäre kenne ich so nicht.Gruß
Harry
Da schlummern ja verborgene Talente in dir.
Auf der einen Seite traust du dich nicht an eine lumpige Akai 630 dran, nur weil sie angeblich nicht aufnimmt.
Auf der anderen Seite zerlegst du massenweise die filigrane Mechanik von diesen Pioneer Kassetten-Kisten. Kompliment!
Vielen Dank für deine Erfahrungen damit. Denn auf die Info, dass der Motor bei den Pioneers in der Regel nicht kaputt geht, habe ich eigentlich gewartet.
Ich hab´s nämlich normal nur mit Bandmaschinen.
Meine CT-F 1250 läuft auch im Übrigen wieder.
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#10
Jaja, Tapedecks habens mir angetan, die Pioneer sehen halt einfach gut aus, jedenfalls nach meinem Geschmack.

Ich bin aber eher der "Mechaniker" als "Elektriker" deswegen geht das für mich, aber alles was mit Elektrik zu tun hat...Ende bei mir...

woran lags denn nun? würde mich auch mal interessieren...
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#11
Zitat:harry postete
woran lags denn nun? würde mich auch mal interessieren...
Das wüßte ich auch gerne. Da das Gerät nach zerlegen und wieder zusammenbauen wieder lief, habe ich mal einige Lötstellen an dieser Motorplatine nachgelötet, mehr nicht.
Muß den Recorder mal wieder einschalten und ausprobieren, vielleicht hat er sich es ja mittlerweile wieder anders überlegt.
Aber nochmal zerlegen werde ich den Recorder vorerst nicht mehr.
Ich hab´s nämlich nicht so mit der Mechanik und schon gar nicht, wenn so viel Plaste im Spiel ist.
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#12
ok, dan soltest du dich von ihm trennen...lach...kostet?
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#13
Zitat:harry postete
ok, dan soltest du dich von ihm trennen...lach...kostet?
Mittlerweile werden diese Pioneer CT-F1250 ja zu Mondpreisen gehandelt. Händlerangebote liegen da ja teilweise ab EUR 800,-- bis über 1000,--.
Für einen Cassettenspieler. Wahnsinn. Wer gibt dafür soviel aus?
Da darf ja wirklich Geld keine Rolle mehr spielen. Oder haben wir schon längst den Währungsschnitt?
Was darf denn sowas kosten? Ich verfolge halt nur die Preise von Bandmaschinen.
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#14
250 bis 300 ohne funktionsgarantie

die händlerangebote sind als lockangebote zu deklarieren, stehen monatelang drin

überholt und mit garantie 100% funktion 500.-
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#15
Zitat:harry postete
überholt und mit garantie 100% funktion 500.-
Was kann man denn an diesen Geräten "überholen", außer die Gummis zu erneuern , vielleicht ein bischen zu ölen und einzumessen?
Und welcher seriöse Verkäufer kann für diese alten Geräte eine Garantie geben?
Es sei denn er hat alle möglichen Fehler schon eingepreist und man bezahlt dann viel zu viel.
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#16
"Was kann man denn an diesen Geräten "überholen", außer die Gummis zu erneuern , vielleicht ein bischen zu ölen und einzumessen?"

Das ist bei Tonbandmaschienen aber nicht anders...

Das muss man erstmal Richtig ! können dann ist die "Garantie" auch kein Problen...denken die wohl...überteuert sind die so gepushten Geräte sowieso, aber solange es welche zahlen, siehe auch im anderen Thread die Holland-Akai- Maschine, das wird auch schon gemutmaßt das die teuerer wird als normal, nur weil geschrieben wird das sie überholt sei...eben das lassen sich die Händler bezahlen...und der aus holland auch, beide zurecht? anyway, man muss ja nicht kaufen...
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#17
Sehr alter Thread, ich frage hier trotzdem einmal nach:

Kann mir jemand einen Hinweis geben, ob bei Pitchbetätigung ein Brummen wahrnehmbar ist?
Ich habe bei einem CT-F1250 die Capstansteuerung repariert, den ReelMotor zerlegt, nicht die Schrauben festgedreht.
Geschwindigkeit eingestellt auf Mittelposition bei 0,382ms nach SM.
Es funktioniert auch alles, nur bei Pitch brummt es leicht hörbar.

Vieleicht hat einer noch dieses Deck und kann mir einen Hinweis geben?

Grüße
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