Gold und Edelstein
#1
Dass Edelsteine wegen ihre hohen Festigkeit bei Plattendrehernadeln erste Wahl sind, leuchtet ein. Spätestens nach der in einem anderen Thread veröffentlichten Homepage

http://www.hifiaktiv.at/diverses/realist...tungen.htm ,

auf die ich hier gerne verweise, fühle ich mich in meiner bisherigen Einstellung Kabeln und Anschlussteilen gegenüber bestätigt. Ich habe überhaupt keine hochwertigen Kabel, lediglich vielleicht 2 Boxenkabel im Wohnzimmer, die etwas dicker waren, die kleineren fallen sonst bei den heutigen Monsteranschlussklemmen sonst noch raus Smile

Was ist aber eigentlich an den vergoldeten Anschlüssen dran? Ich bin zwar kein Elektriker, aber das ganze kommt mir reichlich mystifikant vor. Vielleicht mag Gold ein guter Leiter sein, aber wenn etwas nicht aus Gold ist, sondern nur vergoldet, dann muss es sich doch bei dem 'Gold' nicht wirklich um richtiges Gold handeln, Karatzahlen fehlen im übrigen auch.
Ich habe solche Kontakte einmal verarbeitet und festgestellt, dass der direkte kontakt zum Kabel fehlte, d.h. was ich an den Kontakten anschliesse, muss zunächst durch das Gold, dann in das Metall des Kontaktes und von dort in das Kabel. Oder anders ausgedrückt: durch die Vergoldung wurde der Widerstand erhöht, oder? Das scheint mir noch so ein Blödsinn zu sein...sieht aber gut aus Wink

Ps.: die Alternative waren übrigens verchromte Anschlüsse ...
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#2
Gold ist nunmal ein guter elektrischer Leiter und vergoldete Anschlüße korrodieren nicht. Ob der Widerstad erhöht wird, weil der Strom durch die Schichten hindurch muß weiß ich nicht. Ich denke aber: Selbst wenn der Widerstand erhöht wird, so bleiben die Verhältnisse stabil, ganz im Gegensatz zu Steckverbindungen die korrodieren. Und daß unvergoldete Buchsen korrodieren kann man an ältern Geräten klar beobachten.

- Michael -
Michael(F)
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#3
Leitfähigkeitszahlen
Silber, Kupfer, Gold, Alu
60, 57, 45, 36

Gold ist nur als Korrosionsschutz (Schicht) vorhanden.
Eine Steckverbindung hat wahrscheinlich nur wenige Milliohm Widerstand.
Der Draht daran hat einen viel größeren.
Und der Eingangswiderstand, der dran hängt, hat einen 100000-fach
bis 10000000-fach größeren Widerstand.

Die Abschirmung sollte allerdings niederohmig verbunden sein.
Probleme mit Brumm, etc. rühren daher, daß im HiFi-Bereich grundsätzlich
unprofessionelle Konzepte sich durchgesetzt haben.
Professionell sind Differenz-Techniken, die ja eine immens hohe
Gleichtaktunterdrückung haben.

Beispiel:
Serielle Schnittstelle RS232 arbeitet mit +9V ... -9V und geringer Impedanz.
Trotzdem soll man etwa 20 m Länge nicht überschreiten.
RS485 arbeitet mit Differenzstufen, viel geringerem Spannungshub
und schafft KILOMETER!
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#4
Ja, da hat Michael schon recht, daß Gold nicht korrodiert. Und damit gibt es an derartigen Verbindungsstellen kein kratzen, krachen und üble Pegelsprünge. Was ist die Alternative zu Gold? Silber! Verchromte Kontakte sind mir außer in der Starkstromtechnik nie begegnet! Kupfer pur ist zu weich und hat eine hohe Affinität zu Sauerstoff. Also werden Kupferkontakte hartversilbert um einmal den Verschleiß zu mindern und zweitens die Korrosion hinauszuschieben. Versilberte Kontakte haben eine sehr hohe Lebensdauer je weniger sie betätigt werden. Irgendwann sind sie aber total schwarz und dann geht nur noch eines: Erneuern! GX285 bringt es auf den Punkt: Der Übergangswiderstand eines guten Steckverbinders mit versilberten Kontaktstiften beträgt max. 0,3 Milliohm im Neuzustand!! Selbst eine Verschlechterung um das tausendfache hat für uns keinerlei praktische Bedeutung und ist nur mit meßtechnischem Aufwand feststellbar. Letztlich ist das bisschen Gold vermutlich noch der geringste Kostenfaktor an einem Steckverbinder. Ja, gut aussehen tut es natürlich auch! Es gibt ja auch vergoldete Flaschenöffner Smile
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#5
Ich sehe, daß Standard-Cinch einfach vernickelt ist.
Das reicht.

Gold ist natürlich angenehm.
Sieht stets gut aus und hat ein gutes Steckgleitgefühl.
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#6
Also, dann will ich mal aufzählen:

vergoldete Anschlussklemmen an meinen Infinities, gehört schon in den unteren Highend-Bereich,

vergoldete Anschlussbuchsen an meinem Yamaha-Verstärker, ebenfalls unteres HighEnd,

vergoldete RCAs, Tonarm etc. bei meinem Dual Plattendreher, wie vor unteres HighEnd

und viele andere vergoldete Stecker und Buchsen, die lose bzw. mit Kabeln daherkamen. Und alle haben sie eines gemeinsam: die Oberflächen sind sehr empfindlich und zerkratzen leicht. Die dünne Goldschicht wird sozusagen weggeschrubbt. D.h. man hat nur dann einen Vorteil, wenn man die Geräte selbst neu kauft und nur ein oder zweimal verkabelt ?!? Ist das nicht doch etwas übertrieben?
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#7
In der professionellen Meßtechnik wird ja vornehmlich
mit BNC-Verbindungen gearbeitet.
Die sind nicht vergoldet.
Manchmal ist der Innenstift vergoldet.

Auch bei der Bundeswehr hatte ich an einem Gerät (ECM-Pod)
für 500000 DM gearbeitet, an einem Meßschrank, der ebenso
etwa 500000 DM kostete.
Da war eigentlich auch praktisch nichts vergoldet.
Nur die ICs hatten manchmal Metall-Keramik-Gehäuse mit goldenen
Beinchen.

Nickel über Kupfer ist eigentlich Okay.

Eine Vergoldung, die abblättert, ist m.E. Pfusch.
Wenn vergoldet, sollte die Schichtdicke m.E. >=10u sein.
Andernfalls kann ich nur müde lächeln.

Auf eine Goldbuchse sollte man allerdings auch nur einen
Goldstecker schieben.

Kontakte kann man gut mit Isoprophylalkohol reinigen.
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#8
@gx285
Tja, leider schreiben ja nur Firmen, die Kabel ab 30.000 Euro aufwärts anbieten, die Schichtstärke der Goldauflage dazu. Selbst im teureren Bereich ist immer lapidar von 'vergoldet' die Regel. Wenn ich das richtig sehe, dann ist also im Regelfall (nämlich die einfache, zu dünne Vergoldung) doch nicht alles Gold was glänzt, normale Anschlüsse tun es auch ?!?
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#9
Eigentlich ist es ganz einfach:
Wenn Du ständig umsteckst, dann korrodiert auch nichts, und dann ist Nickel allemal gut genug als Überzug. Und wenn Du die endgültige Anlage für die Ewigkeit zusammenstöpselst, dann wird der feine Goldbelag nicht so sehr strapaziert, schützt aber vor Korrosion. Bei meinen Monacor-Steckern, nicht gerade die teuersten, ist trotz mehrmaligem Stöpseln noch kein Verschleiß erkennbar.

Michael
Michael(F)
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#10
=> gx285

Du empfiehlst für eine vergoldete Buchse einen ebenfalls vergoldeten Stecker. Das liegt wohl daran, daß bei Paaarung verschiedener Metalle das unedlere die meißte Korrosion abkriegt bzw. daran, daß die Kombination verschiedener Materialien heikel ist. Dann ist es aber umgekehrt genauso kritisch, wenn ich einen vergoldeten Stecker in eine vernickelte Buchse stecke?

- Michael -
Michael(F)
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#11
Gehört zwar nicht ganz in den HiFi-Bereich, auch im CB-Funk wurden vergoldete Stecker für Antennenanschluß angeboten. An den Geräten sind mir aber niemals vergoldete Buchsen begegnet. Ebenso wenig, wie an den Antennen selber und die waren ja "an der frischen Luft" montiert. Hätten da zwei verschiedene Metalle nicht eher Nachteile? Allein schon wegen der Witterung. Wir haben meist nur von "Goldenen Antennensteckern" gesprochen, wenn die "Sprechfunkstelle kleiner Leistung" etwas aufgepeppt wurde, was ja nicht so erlaubt war. Der Goldene Stecker war eben dann der Sendeverstärker mit einer höheren Ausgangsleistung als erlaubt.
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#12
Gold ist glatt und weich und eine dünne Schicht.

Deshalb ist es ideal, Goldbuchsen mit Goldsteckern zu begegnen.
Heidi Klum schläft auch nicht mit mir...
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#13
.
Noch schlimmer wäre es, wenn Sie nicht schlafen will......


Frank (eg) ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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