Baugleichheiten
#1
Hallo!

► Wega B-4610 -> Sony TC-755
► Heru TD-1000, Marlux 607 S, AudioSonic IT-1000 -> ?
► Siera, Aristona -> Philips
► Roberts (ab Mitte der 60er) -> Akai
► HGS 2407/2408, Gracia u.A. -> Unitra 2407/2408
► Unitra ZK 120/140 -> Grundig TK 120/140 (Nachbau)
► Realistic TR-3000 -> Teac X-3
► Revue B2-> Tesla B41
► Thomson -> Tesla (?)
► Universum (Quelle) -> Telefunken (?)
► Califone -> Akai (? - ist auf tonbandhobby.de zu sehen)

Gibt's noch mehr Bandmaschinen, die entweder in technisch identischer Weise von mehreren verschiedenen Herstellern produziert oder unter mehreren verschiedenen Markennamen vertrieben wurden?
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#2
Senator (Neckermann???) -> Telefunken (u.a. 200er)
Quelle Studio -> Colaro

Gruß, Wolfgang
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#3
Zitat:wz1950 postete
Senator (Neckermann???) -> Telefunken (u.a. 200er)
War "Senator" nicht nur der Beiname der (Universum-)Bandgeräte, die bei Quelle verkauft wurden? Ich meine, ich habe auf einem Trödelmarkt mal ein Exemplar begutachtet, auf dessen Typenschild "Universum Senator" zu lesen und ein Quelle-Logo zu sehen war.

Zitat:Quelle Studio -> Colaro
Das ist interessant. Weder von Colaro noch vom Quelle Studio habe ich bisher gehört, und Google findet auch nichts dazu. Weißt Du, ob es Bilder im Netz gibt und was Colaro für ein Hersteller war?
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#4
Senator kann auch Quelle gewesen sein, da bin ich nicht sicher (daher die Fragezeichen hinter Neckermann...).

Colaro war (ist?) ein englischer Hersteller. Ich habe einen Prospekt des Geräts, das hier als "Quelle Studio" verkauft wurde. Das Quelle-Gerät habe ich, es ist ein dreimotoriges (!) Röhrengerät. Bilder demnächst mal...

Gruß, Wolfgang
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#5
Zitat:wz1950 postete
Colaro war (ist?) ein englischer Hersteller.
Im Netz habe ich nach langer Suche ein paar Erwähnungen von Colaro-Geräten gefunden. Von einer Bandmaschine der Marke ist allerdings nur einmal die Rede. Meist geht es um Plattenwechsler.

Bilder vom Quelle-Studio wären auf jeden Fall interessant.
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#6
Philips:

Österreich: Aristona, Hornyphon und Zerdik
Sonstige EU und extern: Aristona, Siera
Schweden: Dux
Großbritanien: Stella, Cossor und Pye
uvm.

sowie hunderte 'joint ventures' über den ganzen Globus. Philips hatte in Deutschland seine Hände bei Loewe und Grundig mit im Spiel.
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#7
Universum hat gerne im Ostblock gekauft, hat wohl aber auch mal Telefunken im Programm gehabt, das dürften die Senatoren sein. In meinem alten Quelle Katalog sind jedenfalls Senatoren ohne TFK-Schriftzug, die jedoch ganz eindeutig TFKs sind.
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#8
wz1950:Hast Du das Quelle Studio zufällig vor ca.3Monaten(odersowas)bei epay ersteigert???
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#9
Hallo,

Quelle hatte mehrere Handelsnamen für Audio-Produkte:
"Privileg"
"Universum"
"Senator"

Die TFK-Geräte,die die Quelle im Programm hatte,wurden unter dem Namen "Senator"verkauft.

Woher die anderen Teile kamen,weiß ich nicht.
Ob mit "Senator" ausschließlich TFK-Produkte bezeichnet wurden,weiß ich auch nicht.

Viele Grüße
Frank
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#10
Zitat:TB-Dani postete
wz1950:Hast Du das Quelle Studio zufällig vor ca.3Monaten(odersowas)bei epay ersteigert???
Nö, das habe ich seit Ende 2001 aus einer aufgelösten TB-Werkstatt.

Gruß, Wolfgang
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#11
Ach soooo......ich dachte schon,Du hättest mir das weggeschnappt:winker: Big Grin
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#12
Das würde ich mir niiiiieee erlauben... :teufel2:

Gruß, Wolfgang
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#13
Wer´s glaubt wird selig....aber pass auf,dann werd´ich :gun:
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#14
Zitat:firstthird postete
Quelle hatte mehrere Handelsnamen für Audio-Produkte:
"Privileg"
"Universum"
"Senator"
Wobei "Privileg" auf Audio- und Video-Geräten sehr lange her ist. "Universum" wurde m.W. Mitte/ Ende der 60er Jahre als zusätzliche Marke eingeführt, um Unterhaltungselektronik namentlich von Haushaltsgeräten abzugrenzen. Seitdem gab es Audio nur noch unter diesem Namen.

Senator kenne ich nur von den Bandmaschinen. Das ist für mich eher Modell- als Markenname.
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#15
Zitat:highlander postete
Philips: [...]
Aber komplette Baugleichheiten zu Bandmaschinen der Kernmarke Philips gab es doch nur bei Aristona und Siera, oder?

Wo ich gerade Philips und Schweden lese: Meine erste richtige Stereo-Anlage (so ein Toplader-Kompaktgerät mit Plattenspieler, Cassette und Radio) war eine Philips, die den Aufdruck "Made in Sweden" trug. In meiner Erinnerung war sie von ihrer Bauweise her ein sehr Philips-untypisches Gerät - sehr massiv und schwer, und auch das Design war anders als alles, was ich sonst von Philips kenne. Kann es sein, daß "Dux" als Hersteller von Philips übernommen wurde und das Gerät noch aus der "Erbmasse" stammte?
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#16
Zitat:highlander postete
Universum hat gerne im Ostblock gekauft,
In welchem Bereich denn? Ich habe bei Universum viele Baugleichheiten zu Grundig, Schneider und Sharp festgestellt. Cassetten waren, wie schon mal erwähnt, teilweise identisch zu Magna. Die neuen Fernseher und DVD-Player sind wohl fast durchweg von Vestel (hierzulande unter dem Namen SEG bekannt) und Beko. Aber Ostblock...?

Zitat:In meinem alten Quelle Katalog sind jedenfalls Senatoren ohne TFK-Schriftzug, die jedoch ganz eindeutig TFKs sind.
Das oben erwähnte Senator-Modell vom Trödelmarkt war auch mit Sicherheit ein Telefunken. Es hatte diesen typischen Spurwahl-Drehknopf auf der Tonkopfabdeckung. Ich kann mich auch noch dran erinnern, daß es auf der Front ein kleines Schildchen mit dem Schriftzug "Volltransistoriert" trug.
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#17
Zitat:timo postete
Aber komplette Baugleichheiten zu Bandmaschinen der Kernmarke Philips gab es doch nur bei Aristona und Siera, oder?
Zumindest das N4407 gab es baugleich unter der Marke "Pye".

Gruß, Wolfgang
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#18
Hallo timo,

Quelle/privileg und audio,das war eher der Billig-Sektor,tragbare Plattenspieler und tragbare Bandgeräte.Über ein Bandgerät bin ich vor kurzem bei ebay gestolpert,finde es aber nicht mehr(der Artikel hieß schlicht"Tonbandgerät").
Dabei handelte es sich um einen kleinen,tragbaren,netzunabhängigen Recorder.

Als Beispiel für einen Plattenspieler:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...eName=WDVW

Viele Grüße
Frank
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#19
Zitat:wz1950 postete
Zumindest das N4407 gab es baugleich unter der Marke "Pye".
Gerade mal mit Google gesucht und bin fündig geworden. Als Pye hieß sie 9137.

http://www.schimmel.freeserve.co.uk/tape/
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#20
Noch eine interessante Sache: Auf einigen Seiten gibt es Hinweise darauf, daß Tandy/ Radio Shack schon vor der TR-3000 a.k.a. Teac X-3 Bandmaschinen unter Eigenmarken vertrieben hat, offenbar wohl weitere Teac-Modelle sowie Geräte eines Herstellers namens "Wollensak". Weiß jemand etwas darüber? Gibt es im Netz Bilder davon?

(Falls übrigens Interesse besteht: Von der Realistic TR-3000 habe ich ein paar Bilder... leider alle nicht wirklich gut.)
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#21
Mit "Wollensak" assoziiere ich "3M", ohne das jetzt begründen zu können.

Stöbern im US-ebay hilft manchmal weiter.

Gruß, Wolfgang
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#22
Quelle kaufte Sachen aus der DDR, die bei uns dann Bruns o.ä. hießen, wobei Quelle natürlich sein 'Universum' draufbappte. Außerdem kaufte man in Japan, z.B. bei Sanyo (billige Audio- und Videosachen), ein. Meine Kenntnisse reichen hier aber nur bis Anfang der 80er Jahre. D.h. Beko oder SEG wird es da noch gar nicht gegeben haben.

Ja, Philips hat unter all diesen Marken die gleichen Geräte verkauft. Wer mal durch meine Ausland-Linkliste stiefelt, dem dürften dann wohl die Augen übergehen Wink

Wollensak ist eine uralte, hochtraditionelle, amerikanische Marke, sozusagen eine Tonband-Mitpioneer und bei eBay-USA häufig zu Gast. Ob der Laden irgendwann mal von 3M geschluckt wurde, kann ich nicht sagen. Aber über die Firma habe ich einiges gelesen, die war zu ihrer Tonbandzeit schon selbstständig am Werkeln...
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#23
Nicht gerade Tonbandgeräte aber von Quelle

Kurz nach der Wende, als es bei uns die ersten Versandhauskateloge aus dem Westen gab, wurden diese auch durchstöbert. Mein Interesse für CB-Funk war ja schon geweckt, also suchte ich nach entsprechenden Geräten in diesen Katalogen. Als erstes Gerät sollte es ein Handfunkgerät sein. Im Quelle-Katalog fand ich ein recht umfangreiches Angebot. Bestimmt fünf oder gar sechs solcher Geräte wurden da angepriesen, von STABO, DNT, PAN, auch eines von UNIVERSUM war darunter. In die engere Wahl kamen ein Gerät von UNIVERSUM, das SH-6100 und das STABO-Gerät SH-6200. Das erste kostete 129,-DM und das zweite 169,-DM, also entschied ich mich für das UNIVERSUM. Als ich es dann endlich hatte, konte ich mit einem Funkfreund vergleichen, der sich für das STABO entschieden hatte. Schnell stellten wir fest, das sich beide Geräte fast wie aufs Haar glichen. Das SH-6100 hatte eine graue Vorderseite und das SH-6200 kam ganz in Schwarz daher. Eigentlich durfte man das ja nicht aber die Neugier war doch sehr groß, also wurden die Geräte geöffnet und begutachtet. Auf beiden Leiterplatten stand STABO als Herstellervermerk. Da mein Freund nun ein lizensierter Funkamateur war, hatte er auch die Möglichkeiten die Geräte messtechnisch zu vergleichen. Zu seiner Enttäuschung fiel das UNIVERSUM-Gerät weit besser aus, obwohl die Schaltung identisch war. Auch der Praxistest sprach für das billigere Gerät von Quelle. In einem Versuch wurde mit beiden Geräten ein QSO vom gleichen Standort aus gefahren. Beide Geräte wurden mit der lang ausgezogenen Teleskopantenne und neuen Duracell-Batterien betrieben. Das Quelle-Gerät wurde von einer in ca. 40 km Entfernung sitzenden Feststation mit guter Antenne auf dem Dach des Hauses gehört, das STABO leider nicht. Übrigens herschten am Versuchstage auch sehr gute Bedingungen für den Funkverkehr im 11m-Band.
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#24
Zitat:highlander postete
Quelle kaufte Sachen aus der DDR, die bei uns dann Bruns o.ä. hießen, wobei Quelle natürlich sein 'Universum' draufbappte.
Sowas habe ich schon oft gehört, aber entsprechende Geräte sind mir eben noch nie begegnet. Was ich an Universum-Geräten kenne und zuordnen konnte, war entweder westeuropäisch, japanisch oder halt neuerdings türkisch. Alles andere sah nach namenloser Asien-Ware aus, aber keinesfalls nach Ostblock.

Zitat:Meine Kenntnisse reichen hier aber nur bis Anfang der 80er Jahre. D.h. Beko oder SEG wird es da noch gar nicht gegeben haben.
Vertu' Dich da bei Beko nicht. Die Geräte gibt es zwar hierzulande noch nicht lange unter ihrem eigentlichen Namen zu kaufen, aber der Hersteller ist recht alt (m.W. in den 50er Jahren gegründet). Ich könnte mir vorstellen, daß man schon in den frühen 80ern oft Beko gekauft hat, ohne es zu wissen. Samsung und LG/ Goldstar waren ja auch schon Jahre vor ihrem offiziellen Markteinstieg in Deutschland als namenlose OEMs präsent.

Bei Vestel (übrigens dem inzwischen größten europäischen Hersteller von Fernsehgeräten) habe ich als Gründungsjahr 1983 in Erinnerung. Auf der Webseite ist jedenfalls eine Firmengeschichte zu lesen.

Zitat:Wollensak ist eine uralte, hochtraditionelle, amerikanische Marke, sozusagen eine Tonband-Mitpioneer und bei eBay-USA häufig zu Gast.
Mich würden vor allem die Tandy-Ausführungen der Geräte interessieren. Mehr noch aber würde ich gerne wissen, welche weiteren Teac-Modelle als Realistic vertrieben wurden, und ob da auch (wie bei dem TR-3000) Retuschen an der Optik vorgenommen wurden. Auf eBay USA findet man leider nichts.
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#25
Zitat:snzgl postete
Auf beiden Leiterplatten stand STABO als Herstellervermerk.
Ja, es wurden teilweise recht hochwertige Markenprodukte als Universum vertrieben. Anfang der 90er gab es z.B. die HiFi-Geräte der zweiten Fine-Arts-Generation von Grundig in etwas anderer Optik auch als Universum zu kaufen (in Fürth kennt man sich halt noch untereinander Smile). Allerdings waren sie preislich nicht wirklich attraktiv. Mit etwas Verhandlungsgeschick im Fachgeschäft hat man die Grundig-Originale normalerweise billiger bekommen.
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#26
Noch ein Nachtrag zu der Geschichte mit den CB-Funkgeräten. Auch die Hersteller UNIDEN und PAN haben wohl "gemeinsame Sache" gemacht. Das "P-1000", ein Heimstationsgerät (40 Kanäle FM) wurde unter beiden Markennamen angeboten. Ich habe noch das UNIDEN P-1000, im Inneren des Gerätes findet man neben dem Netzteil und einem größeren Lautsprecher das Chassis des Mobil-Funkgerätes "PAN-404"
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#27
Was mir noch einfällt, sogar in der DDR wurde schon "gemeinsame Sache" gemacht. Allerdings da noch im Rahmen des "VEB Rundfunk und Fernsehen RFT". Der Rundfunk-Tunerchassis "Rema Tuner-830" wurde von Rema als "Motiv 830" angeboten. Die PGH Fersehelektronik Berlin verbaute dieses Chassis im "HiFi Tuner 506" und Ziphona im "Tuner 922 HiFi". In der Stereoanlage "SC-1700", bestand aus Plattenspieler "Granat-016", Kassettengerät "SK-910", dem Verstärkereinschub "HSV-926" sowie dem "Rema-830 als Rundfunkteil (die Waschmaschine, wurde so genannt, weil sie unter anderem in einem weißen Gehäuse geliefert wurde) kam ebenfalls dieses Chassis zum Einsatz.
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#28
Hallo Leute,

wann Quelle den Namen Universum nur für den Audiobereich nutzte und ob er auch mal für Hausgeräte genutzt wurde weiß ich nicht genau, aber sollte der Name mal für das gesammte Elektroprogramm genutzt wurden sein, dann nur bis 1970. Auch wurden zumindest bis 1993 definitiv keine Geräte aus dem Ostblock als Quelle Universum angeboten.
Die Bruns Geräte wurden in der Ex DDR hergestellt und wurden über die großen Handelsnamen wie Saturn verkauft. Sollte ein solches Gerät auch mal über Quelle verkauft worden sein, dann nicht über einen direkten Kontakt Bruns = VEB weiß ich jetzt nicht, zu Quelle. Da müßte schon eine andere Handelsfirma dazwischen gewesen sein.
Der Zusatz Senator sollte lediglich eine besondere Wertigkeit innerhalb des Quelle Programms darstellen.
Quelle hätte aber mit einer klaren Gliederung des Programms aus dem Namen etwas machen können, den unter dem Namen wurden Spitzengeräte, die Teilweise sogar exklusiv für Quelle zusammengeschraubt wurden, als auch der Standard Kram angeboten.
Während Quelle sehr häufig Komponenten von Grundig, Telefunken, Dual und einigen japanischen Herstellern einbauen ließ, hat sich Neckermann oft an englische und sonstige europäische Firmen gehalten.
Übrigens hat Telefunken für Quelle die beiden Modelle Universum Senator CT 2307 und 2337 entwickelt und gebaut, in denen einige sehr gute Elemente eingebaut wurden, die auch in Topgeräten von Telefunken und Dual verwendet wurden. Nur waren die beiden Geräte erst ein drittel billiger als die vergleichbaren, im Design jedoch anderen Geräte von Telefunken, ende 1984 kosteten sie nur noch die hälfte des ursprünglichen Preises.
Auch bei den Kompaktanlagen und den Plattenspielern mit Verstärker findet man oft Geräte, die mit guten bis sehr guten Komponenten Bestückt sind.
Das gleiche gilt übrigens auch für den Handelsnamen Privileg. Man kann hier echte Schnäppchen machen, wenn man weiß welches Gerät sich tatsächlich hinter dem Namen Privileg verbirgt.
Ein Tip so nebenbei, wer eine neue Waschmaschine benötigt und mit einer Siemens liebeugelt, kauft die Baugleiche Bosch. Ist billiger und ist 100% identisch.

Gruß Thomas
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#29
Zitat:hat sich Neckermann oft an englische und sonstige europäische Firmen gehalten.
Ich weiß ja nicht, wann die Ehe zwischen Neckermann und Körting zerbrach, aber noch Ende der 60er hatte Körting Exklusivrechte, da war nix mit Engländern etc., außer daß Körting selbst in England kaufte Wink
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#30
Hallo,

meines Wissens war Körting ähnlich Grundig, eine Firma,die nach dem WK2 Radios etc produzierte,aber irgendwann in finazielle Schieflage kam und von Neckermann gekauft wurde(vielleicht auch nur eine wesentliche Beteiligung??).
Als Neckermann selber Probleme bekam,hat man die (unrentable?)Firma dann den BAch runtergehen lassen...

Weiß jemand mehr darüber??

Viele Grüße
Frank
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#31
Zitat:Bigtoby postete
Das gleiche gilt übrigens auch für den Handelsnamen Privileg. Man kann hier echte Schnäppchen machen, wenn man weiß welches Gerät sich tatsächlich hinter dem Namen Privileg verbirgt.
Das war früher sicher so. In den letzten Jahren, nach dem Fall des Rabattgesetztes, habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. Die Privileg-Geräte sind zwar nach wie vor laut UvP meist ein paar Euro billiger als die Originale, allerdings ist Quelle aber auch extrem unflexibel, was Rabatte angeht. Wenn man aus dem Katalog bestellt, gibt's gar keine, und im Laden ist auch nicht viel drin. Einschlägige Fachmarkt-Discounter, aber auch kleine Fachgeschäfte sind da nicht selten so kulant, daß man dort häufig billiger wegkommt als bei Quelle.

Was man auch immer bedenken muß: Sofern man ein Gerät nicht benutzen will, bis es auseinanderfällt, sondern es irgendwann wieder verkaufen möchte, ist es definitiv ein Vorteil, es unter dem Originalnamen zu kaufen. Ein Universum-Fernseher kann noch so baugleich mit Grundig sein - in einer eBay-Auktion bringt er erheblich weniger Verkaufserlös.
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#32
Im vielzitierten Sababuch stand es geschrieben: Körting war vor dem Krieg eine Großmacht und gehörte zu den größten Radioproduzenten. Anfang der 50er ging man mit Neckermann einen exklusiven Deal ein, der Körting den namentlichen Fortbestand sichern sollte. Körting wurde Alleinlieferant von Neckermann, Neckermann verpflichtete sich, keine Fremdprodukte zu kaufen.
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#33
Zitat:highlander postete
Im vielzitierten Sababuch stand es geschrieben: Körting war vor dem Krieg eine Großmacht und gehörte zu den größten Radioproduzenten. Anfang der 50er ging man mit Neckermann einen exklusiven Deal ein, der Körting den namentlichen Fortbestand sichern sollte. Körting wurde Alleinlieferant von Neckermann, Neckermann verpflichtete sich, keine Fremdprodukte zu kaufen.
Das kann schon stimmen, ich habe nämlich 2 Körtingdreher mit BSR Laufwerk, aber eben auch 2 Dreger von Neckermann mit BSR Laufwerk. Ende der siebziger hatte ich eine Kompaktanlage von Neckermann, die komplett mit Englichen Fabrikaten bestückt war. Eben auch wieder ein BSR Dreher.

Die 4 Geräte von Körting und Neckermann sind allerdings innen mehrfach mit Aufklebern Made in Germany versehen.

Gruß Thomas
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#34
Hab´gerade eine Wollensak gefunden,leider nur Kasette...
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...eName=WDVW
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#35
Zitat:highlander postete
Im vielzitierten Sababuch stand es geschrieben: Körting war vor dem Krieg eine Großmacht und gehörte zu den größten Radioproduzenten. Anfang der 50er ging man mit Neckermann einen exklusiven Deal ein, der Körting den namentlichen Fortbestand sichern sollte. Körting wurde Alleinlieferant von Neckermann, Neckermann verpflichtete sich, keine Fremdprodukte zu kaufen.
Nun was die Großmacht betrifft, da müssen wir wohl mal etwas differenzieren.
Es gab bedeutend größere Radiobauer als Körting wenn man den quantitativen Wert betrachtet. Geht es aber um Qualität, technische Finessen - heut sagt man Innovationen - und absolute Spitzentechnik da konnte die Branche von "Dr.Dietz & Oskar Ritter - Leipzig" viel lernen. Auch noch während der Kriegsjahre wurden hervorragende Rundfunkempfänger, Kinoverstärker, Militärtechnik und Großlautsprecher produziert. Dietz hatte sich ja frühzeitig bei seinem vormaligen Brötchengeber um die Genehmigung zur Führung des Markenzeichens KÖRTING bemüht und diesem Ansinnen wurde ja auch recht unkompliziert stattgegeben. Das war dann wohl auch der Beginn einer eigenen Entwicklungsrichtung hin zur Funktechnik. Die ersten Rundfunkmechaniker wurden aus den vorhandenen Klempnern und Schlossern rekrutiert denn eine eigenständige Ausbildung gab es für diese neue Fachrichtung noch nicht.
Das Unternehmen gedieh prächtig und war fest in Leipzig verwurzelt.

Dietz war der perfekte Kaufmann und Ritter wohl eher der innovative Techniker . Nach dem Ende des 2.Weltkrieges war es um das Unternehmen erstmal nicht so gut bestellt. Oskar Ritter verließ dann mit ein paar seiner Getreuen die DDR (es kann auch noch die SBZ gewesen sein) um sich im Westen eine neue Heimat zu suchen. Über Zwischenstationen, die ich nun nicht mehr alle so aus dem Stehgreif daherbeten kann, kam es schließlich zu dem Werksneubau in Grassau. Bis hier hielt Ritter das Schiff noch auf Kurs, aber das Fehlen von Dietz wurde offensichtlich.
Der Markt hatte sich geändert - die Produkte, so gut sie auch waren, wurden teilweise am Bedarf vorbei produziert! Bald kam es zur Schieflage und ein neuer Steuermann war dringend geboten.
Oskar Ritter gab die Unternehmensführung schließlich ab und ???? (Name fällt mir grad nicht ein) lenkte fortan die Firma mit einem Personalbestand von weit über 1.500 Mitarbeitern. Er schaffte es letztlich das Neckermann einen Pakt mit Körting einging. Das war so Anfang der 60-er Jahre. Bis dahin war Körting bereits im Handelsprogramm mit drin - also war man sich des sehr guten Qualität-Preis-Verhältnisses dieses Herstellers schon bewußt - nun aber war Körting über Nacht zum Alleinlieferanten von Hörfunk- und Fernsehgeräten avanciert. Keinen Deut zu früh! Denn ein klein wenig hatte man da schon getrickst und wäre diese Vereinbarung nicht zustande gekommen dann wären in Grassau bestimmt schon 1963 die Lichter aus gewesen.
Der Preis dieses Deals war für Körting recht niedrig: Er beinhaltete die Verpflichtung selbst keine Rundfunk- und Fernsehgeräte in Deutschland unter dem Namen Körting zu verkaufen.
Ein Ausweg war bald gefunden. Der große Slowenische Hausgerätekonzern GORENJE wurde als Kooperationspartner gewonnen. Dieser durfte fortan den klangvollen Namen führen und seine Produkte sowie auch die aus Grassau stammenden Erzeugnisse weltweit unter dem Namen KÖRTING verkaufen.
In Folge wurde Gorenje Anteilseigner an den Körting-Werken.
So hätte es bleiben können, wenn nicht Neckermann selbst in schwehres Fahrwasser geraten wäre. Kurz vor dessen Absaufen schlug der Karstadt-Konzern zu und einverleibte sich den Großversender. Alle Lieferverträge wurden sofort storniert und zumeist, so auch im Fall Körting, nicht mehr erneuert.

Gorenje versuchte zu retten was nicht mehr zu retten war und so kam Mitte der 70-er das endgültige Aus für die Grassauer Körting-Werke.

Den kleinen vorstehenden geschichtlichen Abriß hab ich mal so aus dem Gedächtnis heraus hingeschrieben. Ich bitte vorab mir zu verzeihen, wenn ich mal ein paar Details nicht ganz exakt wiedergegeben habe und einige Daten und Namen sind in irgendwelchen Regionen meines oberen Speichers abgelegt - aber wo??

Bezüglich der deutschen Tonbandgerätefertigung gab es von Körting bei weitem nicht die Masse dessen, was andere Hersteller auf den Markt warfen. Aber es waren durchaus sehr beachtliche Geräte dabei. Eines der ersten, wenn nicht das Erste überhaupt, welches bei 19cm und Viertelspur-Stereo die 20kHz-Marke erreichte war das Ende der 50-er erschienene MT118.
Da ich hier in diesem illustren Kreis ja der einzige bin, der so ein Maschinchen stehen hat werde ich demnächst mal einen ausführlichen Steckbrief dazu einstellen.
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#36
Wo Quelle die Audiogeräte her hatte, wies ich nicht.
Allerdings hatte ich mal einen Bruns Plattenspieler mit Verstärker, den meine Eltern in den 70ern bei Quelle gekauft hatten. So ein hässliches schwarz-gelbes Plastikding, grotten häßlich... und Bruns Geräte stammten doch aus der DDR?
Aber es wurde sehr wohl, zumindest auf anderen Gebieten, auch in der DDR eingekauft. Die Spiegelreflexkameras von Quelle, unter dem Namen Revue verkauft, wurden von Practika gefertigt.
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#37
Zitat:David77 postete
Die Spiegelreflexkameras von Quelle, unter dem Namen Revue verkauft, wurden von Practika gefertigt.
Für einen Teil der Revue-SLR trifft das zu, andere (meist die teureren) stammten aus Japan: Hersteller Cosina.

Gruß, Wolfgang
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#38
Auch Konica hat m. W. SLR-Kameras an Quelle geliefert. Konicas als "Revue" waren nur ein kurzes Intermezzo, was aber nicht an der Qualität der Kameras lag. Die war sehr gut.
Michael(F)
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#39
Noch eine Ergänzung zu Philips: Radiola!

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...25453&rd=1
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#40
Dito:

Philips kaufte Anfang der 70er die italienische Tonbandschmiede LESA.
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#41
Hab' offenbar noch eine gefunden:

Continental Edison MB-1452 = Unitra 2405 S

Ein Bild der Continental-Ausführung gibt es hier (auf der Seite nach "Continental" suchen).
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#42
Hallo zusammen, Smile

ich habe eine Tonbandmaschine Aristona EW 5504 Made in Austria.
Genaue Bezeichnung vom Typenschild:
EW 5 504/13
WR09733089936

Kann mir einer von euch sagen ob dieses Model auch technisch Baugleich mit dem Philips N4504 ist ?

Danke im voraus
MfG
Eremit
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#43
Hallo "Einsiedler"...

...der Verdacht liegt nahe... ...soweit überliefert sind die Aristona
Geräte allesamt (so sie denn den Philipsen "ähneln" - und das tun
sie ja wohl mehr als deutlich...) baugleich mit den "Schwestermodellen"
von Philips. Die Philips-Maschinen wurden ja auch in Österreich gefertigt.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#44
Hallo zusammen!

Wurden die N4520/22 auch in Österreich gebaut?
Wo genau in der Alpenrepublik war denn die Manufaktur?

Gruß,
Marcus
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#45
Zitat:Marcus postete
Wurden die N4520/22 auch in Österreich gebaut?
Ja. Soweit ich weiß, kamen nur die ganz frühen Röhren-Philipse aus dem Stammwerk in den Niederlanden. Spätestens seit der Stereo-Zeit ist alles "Made in Austria".

Zitat:Wo genau in der Alpenrepublik war denn die Manufaktur?
In Wien. Hanns und Ulrich haben hier mal die Philips-Modellnummern erklärt. Der erste Buchstabe bezeichnet immer das Werk. Bei den Bandmaschinen ist es ein W, eben für Wien.
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#46
Hallo PeZett Smile

Zitat:Hallo "Einsiedler"...
Erwischt :oah: Big Grin

Zitat:Die Philips-Maschinen wurden ja auch in Österreich gefertigt.
Na dann wird es wohl auch wirklich so sein.
Denn diese Ähnlichkeit kommt ja nicht von ungefähr.
Besten dank für Deine Bestätigung. Hat mir sehr weitergeholfen. =)

gruß Eremit
oder auch Einsiedler Wink
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#47
Hallo!
Bei Photoapparaten hat Quelle sich hauptsächlich bei Chinon bedient,aber auch bei Praktica und anderen japanischen und deutschen Herstellern.Sogar die schweizer Alpa gabs mal mit Revueflex Aufdruck.
Die ersten besseren Tonbandgeräte waren die "Heimstudio" Anlagen der 60er Jahre.Ausserdem wurde noch "Simonetta" verkauft.


[Bild: k-IMAG0040.JPG]
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#48
Um noch mal auf das obige Thema Aristona zurückzukommen: Gibt's eigentlich irgendwo im Netz eine umfassende Übersicht über die Baugleichheiten von und zu Philips-Maschinen?

Folgendes meine ich zu wissen:

Aristona AR-9128 = Philips N-4404
Aristona AR-9138 = Philips N-4500
Aristona EW-5504 = Philips N-4504
Aristona EW-5506 = Philips N-4506
Aristona / Siera SR-4149 = Philips N-7150 (allerdings in schwarz statt in silber)
Aristona / Siera SR-4299 = Philips N-7300 (dito)
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#49
Hallo @ All
@ Eremit Orca ja ist so, ich hatte zufälllig die gleiche Maschine neben meiner 4504 nur hatte die den Filzpresser noch on Bord und schon 6,3 Klinke im Frontbereich. Ansonsten gab es bei der auch nix zu meckern, steckte ja Philips drin oder auch nicht. Nur hatte die ARISTONA schon die 4512er Schwarzfärbung. ;-)
Nicht schlecht waren auch die in POLEN hergestellten Grundig Lizenz Nachbauten TK120 bzw. ZK 120 und andere, die sich bis in die späten 80er hielten. Die M2407/08 wurden auch unter HGS verkauft. Da war Grundig mit dem Tonband bauen schon lange fertig.
Wer war eigentlich HGS? Confusedchaem:
Die M2407 war in der DDR 1983 für 100 DM von meinem Opa gekauft worden und die hatte ich bis 1995. Schade, das Sie das zeitliche durch einen Platinen Schmurgeler segnete. :-(

LG Andre

[Bild: schwestern.JPG]
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#50
Zitat:schmerztablette postete
Wer war eigentlich HGS? Confusedchaem:
Die Firma saß in Hamburg, und wenn mich nicht alles täuscht waren "HGS" die Initialen des Geschäftsführers. Neben zahlreichen Produkten von Unitra (ich hatte zu Kinderzeiten mal einen tragbaren Mono-Radiorekorder) wurde auch Fernost-Ware unter dem Namen vertrieben, u.A. eine der zahlreichen frühen Telespiel-Konsolen mit General Instruments-Chipsatz (HGS Telematch) Ende der 70er Jahre.
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