Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle...
#1
Mein Name ist "Report" - "UHER Report"!
(Zugegeben, hab´ ich von 007 geklaut. Der soll ja meinem Nachfolger 4000-S im Film "Goldfinger" zum Filmstar ge-
macht. - "Recht so!")

Kenner nenne mich auch "4000 Report"
(ohne "Wenn und Aber" oder sonstige Zusätze, wie S/IC/usw.)
[Bild: oben-geschl_rest_red.jpg]
Meine persönliche Lieblingsanrede ist allerdings "die Graue". Ja, ja - lieber Anselm, bevor Du jetzt intervenierst und
postest, daß es "das Graue" heißen muß, sollst Du wissen, daß ich dabei bleibe. Wie leicht wird aus "das Graue"
von frechen Zeitgenossen "das Grauen" daraus gemacht - und das habe ich (meiner subjektiven Meinung nach) nicht
verdient.
Aber ich schweife ab, darum schnell zurück...
[Bild: Front_rest_red.jpg]
In der langen Reihe aller jemals gebauten Report bin ich die Nummer 774. Aber damals wußte ich noch nicht, daß mir
noch fast 1,5Mio. Report nachfolgen würden. Wir schrieben die Jahreswende 1961/1962, als ich fertig gestellt und auf
die Menschheit losgelassen wurde. Na ja, wie sich herstellen wird, sind es bislang nur 2 Exemplare dieser Rasse ge-
worden, die sich um mich kümmerten (und weiter kümmern). Ich bin nicht böse drum...
Anselm, wir haben uns also im Prüffeld knapp verpaßt. Schade, ich hätte Dich (und Deine liebevoll sachkundigen Hände)
gern persönlich kennengelernt. Es hat nicht sollen sein. Aber Dein Vorgänger hat mir einen ebenso guten Start in´s
"Berufsleben" ermöglicht.
[Bild: 4000_SN_red1.jpg]
[Bild: oben-offen_02_red.jpg]
Mein erster Besitzer kaufte mich Anfang 1962 in Stuttgart und nahm mich mit in die Nähe von Tübingen. Er hatte sich dort
2 Jahre vorher als Bäcker selbstständig gemacht. Gekauft hat er mich mit Netzgerät, Mikrophon. Also nur mit dem Notwen-
digsten, typische schwäbische Sparsamkeit eben. Immerhin waren das trotzdem stolze 676DM (598DM + 78DM + 75DM,
abzgl. 10% Rabatt). Er muß ordentlich "kleine Brötchen (und dicke Brote)" gebacken und verkauft haben, um diese Summe
bar auf den Tresen des Geschäftes blättern zu können.
Nix "Spare, spare, Häusle baue", sondern "Spare, spare, Report´le kaufe!" Das war seine Devise.
[Bild: Liste_1962_red1.jpg]
Ich war sein erstes tragbares Bandgerät mit 19cm/s Geschwindigkeit (das war sein größtes Kaufargument) und hatte gleich
die Aufgabe, ihm für ein Tonprojekt (ausgelobt vom ortsässigen Rundfunk) nach Kräften zu helfen. Das Ergebnis war so gut
geraten, daß wir zusammen in´s Funkhaus nach Stuttgart eingeladen wurden. Dort durfte mein Besitzer seinen Beitrag
selbst ankündigen und erhielt auch einen Preis. Wir waren beide natürlich stolz "wie Oskar". In den folgenden ca. 30 Jahren
hat mein Besitzer mich viel im heimatlichen Musikverein eingesetzt. Aber er hat Niemanden an mich heran gelassen. Da
war er sehr eigen, was mir ganz recht war. So blieb ich vom Begrabbeln unegaler Finger verschont. Dafür habe ich mich
nach Kräften in´s Zeug gelegt, um ihn zufrieden zu stellen.
Das ging auch eine ganze Weile gut, bis sich mein angeborener Herzfehler so stark bemerkbar machte, daß mein Besitzer
nicht umhin konnte, mich zum UHER-Service Stuttgart auf die Intensivstation zu bringen. Dort wurde mir ein neues Herz
seitenverkehrt! eingepflanzt. Weil Professor Barnard gerade keine Zeit für mich hatte, mußte ein anderer Operateur ran.
Der hatte Schwierigkeiten mit rechts/links und oben/unten und vertauschte die beiden Platinen (Motorsteuerung und
Endstufe). Es funktioniert trotzdem, und daß jetzt schon seit Jahrzehnten wunderbar. Wer will da meckern?
[Bild: Abdeckpappe_red.jpg]
[Bild: Umbausatz_seitenverkehrt_red.jpg]
War ich die ersten 20 Jahre ohne nennenswerte Konkurrenz, so änderte sich das allmählich. CR, CD usw. wurden mir
immer öfter vorgezogen. Die Abstände, daß mich mein Besitzer an´s Tageslicht zog, wurden länger und länger. Als mein
30. Geburtstag kam und ereignislos und ungewürdigt vorüber ging, trug ich mich mit dem Gedanken, aus Trotz vorüber-
gehend zu verstummen. "Hat er nun davon, mich so stiefmütterlich zu behandeln!" Nur wie ich das anstellen könnte, da-
rüber grübelte ich im Innern laut nach. Plötzlich hörte ich Stimmen aus meinem Innersten, die mir anboten die Verstum-
mung zu bewerkstelligen. Wegen meiner großen Depression gab ich ohne zu überlegen meine Zustimmung. Konnte ich
denn ahnen, daß es ohne fremde Hilfe unmöglich wurde, diesen Zustand umzukehren! Diese Kondensatoren vom Stamme
der Elektrolyten hatten mir arglistig verschwiegen, daß sie dafür Suizid begehen mußten. In meiner Verzweiflung
wandte ich mich an die anderen, noch lebenden Elektrolyt-Kondensatoren und bat um ihre Hilfe. Die meinten nur, Sie
würden ja gerne. Aber es ginge beim besten Willen nicht. Die Hingeschiedenen wären große Kapazitäten auf ihrem Ge-
biet gewesen. Und Sie wären eben nur von kleiner Kapazität, die nicht ausreichen würde. Außerdem wäre es Ihnen unmög-
lich deren Platz einzunehmen, da sie mit ihren Beinen fest mit der Platine verlötet wären. Das hatte ich nun von meinem
unüberlegten Handeln. Und zu allem Überfluß seither auch noch einige Leichen (so sagt man) "im Keller". Immerhin halten
sie im Gegensatz zu den zylindrischen Energiespendern, mit denen ich für unterwegs 4-fach bestückt wurde, dicht. Die sollen,
so hatte ich von einer betroffenen 1200 Synchro gehört, wenn sie verbraucht sind inkontinent werden. Die Folgen sind
verheerend. Einzelheiten wollen Sie bestimmt nicht wissen...
Mein Besitzer schüttelte auch nur ratlos den Kopf, als er mich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder reaktivieren wollte.
Nun sollte sich seine Sparsamkeit nachteilig für mich auswirken. Die Reparatur war ihm zu teuer. Hat man dafür Töne!
Nee, hatte ich ja nicht mehr. Immerhin brachte er es nicht über´s Herz, mich wegzugeben. Vorerst wenigstens nicht.
Ich verschwand also wieder auf unbestimmte Zeit in der Versenkung und brütete dumpf vor mich hin. Die Jahre vergingen
und ich dachte: "Sollte das schon alles gewesen sein?"
[Bild: unten_offen_03_red.jpg]
Aber auf einmal änderte sich dieser status quo. Mein Besitzer hatte spontan entschlossen, sich meiner nach 49 Jahren zu
entledigen. Ab zum Wertstoffhof - einfach so. Als Rohstoffquelle sollte ich enden! Das hatte ich nun wirklich nicht verdient.
Zu meinem Glück kam just ein Freund vom Musikverein vorbei und fragte nach Gegenständen für einen guten Zweck. Er
wolle das Zeugs versteigern lassen und den Erlös für die Nachwuchsarbeit des Musikvereins verwenden.
PUUUHH - das war knapp!
So wurde ich kurz und schmerzlos versteigert und ging auf eine längere Reise zu meinem neuen Besitzer. Der hat mir gleich
versichert, daß Wertstoffhof kein Thema sei und meine Stummheit in Bälde behoben würde. Darüber bin ich natürlich sehr
froh. Da macht es mir auch nichts aus, daß ich nicht die einzige Report im Hause bin (ich will ja nix sagen, aber der Be-
kloppte hat außer mir noch 34 Stück. Er hat doch auch nur 2 Ohren, da würde ich doch vollkommen ausreichen...). Na ja,
fast nichts. Neulich habe ich ihn beim Fremdhören (Und was für Musik war DAS denn? War ich doch nur mit volkstüm-
licher Musik aus schwäbischen Landen in Berührung gekommen. Ach was, wer wird denn Vorurteile haben. Wenn ich nur
wieder tönen kann, dann werde ich mich schon daran gewöhnen. Flexibel ist ja mein 2. Vorname) mit einer 4004 Report
erwischt. Da keimte doch Eifersucht in mir auf. Was hat sie, was ich nicht habe? Äußerlich sind wir, bis auf Kleinigkeiten
und eine andere Farbgebung doch gleich. Ich muß aber neidlos zugeben, daß sie 2 Spuren gleichzeitig ertönen lassen kann.
Damit kann ich leider nicht mithalten. Aber als Stubenälteste stehe ich letztlich über den Dingen und höre dem Musizieren
des "jungen Gemüses" einigermaßen gelassen zu.
Wenn ich so die Jahre meines 49jährigen Daseins Revue passieren lasse, denke ich: "Ich habe es ziemlich gut getroffen
und kann damit zufrieden sein. Bald töne ich auch wieder und zum Jahreswechsel werde ich erst einmal 50. Dann können
die nächsten 50 Jahre kommen. Ich bin gespannt..."
[Bild: Tonk%F6pfe_sauber_red.jpg]
Es war mir ein Bedürfnis Euch meine Geschichte in dieser persönlichen Form mitzuteilen, obwohl ich genau genommen ein
lebloser Gegenstand bin. Ich entschuldige mich auch nicht für meine mitunter blumige und ausschweifende Art und Weise
des Berichtes. Auch wenn sich die Fakten auf wenige sachliche Zeilen verdichten ließe, stehe ich dazu. Den Anhängern
staubtrockener Berichte empfehle ich, einen Bogen um diesen Beitrag zu machen...

das postet Euch "die Graue"

PS.: Wegen meiner Stimmlosigkeit hat mein neuer Besitzer "meinen Bäcker" angerufen und sich die ganze Geschichte von
ihm brühwarm erzählen lassen. Der Bäcker (inzwischen i. R.) hat sich sehr gefreut, daß ich hier gelandet bin. So sei ihm
der temporäre Gedanke an die Wertstoffhofabsichten verziehen...
Und Eines noch:
"Ich gelobe feierlich, nie wieder den Wunsch nach "Verstummung" zu hegen - versprochen!"
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#2
Einfach "Herzergreifend". Ich glaube hier wäre eine Auszeichnung,wenn es sie hier im Forum gäbe angebracht.Das ist mit einer der besten Vorstellungen, die ich hier je gelesen habe. Aus der "Sicht" einer Maschine erzählt ,witzig und wehmütig zu gleich. Ich stell mir das gerade vor,diese Maschine ist gebaut worden,wo ich das Licht der Welt erblickte. Einfach wunderbar. :bravo:


Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#3
Auch ich habe bitterlich geweint vor Rührung!

Ernst beiseite: Wirklich beeindruckend, das Alte. Dürfte eines der ältestesten noch exstierenden 4000er sein. Sehr schön. Ist in Wolfgangs UHER-Zweigstelle
gut aufgehoben.

Gruß
Peter S.
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#4
Eine wirkich sehr nette Geschichte. Ich schließe mich meinen Vorrednern in vollem Umfang an.

Das Report die Graue zu nennen sei Dir gestattet. Das ist ja so eine Art humanitärer Akt. (Ansonsten ist es bei mir ähnlich, wie wenn jemand "das E-Mail" sagt. Damit weiß ich über seine Computerkenntnisse Bescheid.)

Nur in einem Punkt darf ich noch ein bisschen feilen. Ganz authentisch wäre: "Gestatten, mein Name ist Report. UHER Report." Die ersten "Bonds" habe ich gesehen, und das blieb hängen.

Summa cum laude! ;-)

Anselm

P. S. (Edit) Seltsamerweise kam mir (erst) heute beim Aufwachen der Gedanke, dass jedes Report zwischen 1962 und 1980 teils direkt, teils indirekt ein Stück meiner Arbeitskraft enthält und anteilig mich mit meiner Familie ernährt hat. So richtig war mir das noch nie bewusst geworden.
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#5
Hallo in die Runde,

die Geschichte ist so herrlich abgefahren das ich vor feuchten Augen einfach eine UHER Report, ersteigert habe. Nur eben die neuere Schwester.
Klasse find ich Anselms Einwurf zum Bondfilm. Das rundet die ganze Sache so richtig ab. Vielleicht erkennst Du die Graue ja doch wieder.
Sonst liebe Grüsse an die Graue und bescher Herrle viele schöne kleine Tonbandstunden.
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#6
Eine ganz tolle Geschichte.
Und so schön mit Happy-End :-)

Ich habe da noch so ein 4200er, vielleicht sollte ich es mal suchen und mit ihm heute Nachmittag, zum Kaffee, etwas plaudern.

Viele Grüße
Michael
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#7
Bravo, Wolfgang.

Wenn Bandgeräte erzählen könnten... ...es hätte sich sicher
genauso gelesen.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Glaube. hier wäre sie auch in guter Gesellschaft:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1844
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#9
Wolfgang, von mir bekommst Du für diesen "Report" ein:

"Net schlecht!"

Ein größeres Lob ist im schwäbischen Sprachschatz nicht vorhanden.

Gruß Bernd

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#10
Zitat:besoe postete
"Net schlecht!"

Ein größeres Lob ist im schwäbischen Sprachschatz nicht vorhanden.
Meine Mutter war Berlinerin, mein Vater Alemanne. Wenn sein Bruder seiner Frau höchstes Lob für Essen, das sie zubereitet hatte, aussprach, hieß das: "M'r kaa 's lau." "Net schlecht" ist ja Goldene Palme oder so ...

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#11
Hey Leute!

Nach Euren Lobeshymnen komme ich mir vor
wie ein Kuchenteig - völlig gerührt.

Und es freut mich, wenn diese Gerätevorstellung "der anderen Art"
Gefallen fand.

Inspiriert hat mich Peter (PSMS) mit seinen erfrischenden Geräte-
vorstellungen und seinen Karrikaturen.
Aber ich verschlinge auch die akribisch recherchierten Vorstellungen
von Matthias M..
Und selbstverständlich auch alle Vorstellungen anderer TB-Freunde,
die hier veröffentlicht worden sind.

Viele Grüße
Wolfgang

PS.: Wenn mich demnächst mein Weg in den Raum München führt, werde
ich "die Graue" mitnehmen und Anselm "heimsuchen" - zwecks "Familienzu-
sammenführung"...

@snzgl: stimmt genau! Diese Beiträge waren mir aus dem Gedächtnis ent-
schwunden. Zur Auffrischung habe ich soeben den ganzen Thread erneut
durchgelesen und geschmunzelt...
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#12
Hallo Wolfgang,
Zitat:cisumgolana postete
Nach Euren Lobeshymnen komme ich mir vor wie ein Kuchenteig - völlig gerührt.

Und es freut mich, wenn diese Gerätevorstellung "der anderen Art" Gefallen fand.
Dann will ich mal noch ein bisschen "mitrühren": Kannst Du Dir vorstellen, dass ich Deine Geschichte in meine UHER-Erinnerungen (mit Deinem Copyright selbstverständlich) aufnehme? Eigene Erinnerungen kann ich ja kaum noch hinzufügen, aber so etwas wäre, nach den Karikaturen und Fotos, eine - besonders durch die Erzählform aus der Perspektive eines Report - sehr schöne Ergänzung. Ich würde mir erlauben, noch ganz dezent zu redigieren, worin ich ja durch Siemens Übung habe. Wenn möglich, würde ich mir auch die Preisliste noch in einem größeren Format wünschen, so dass man sie durch Anklicken vergrößern und gut lesen kann.
Zitat:PS.: Wenn mich demnächst mein Weg in den Raum München führt, werde
ich "die Graue" mitnehmen und Anselm "heimsuchen" - zwecks "Familienzu-
sammenführung"...
Das wäre ja ein Ding, ein Bandmaschinen-Forumsteilnehmer "live"! Das müssen wir genau verabreden. Da müsste ich ja mein Moitor aus dem "Archiv" holen und für das Treffen herausputzen. :-)

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#13
Hallo Anselm!

Du darfst - die Report-Erzählung auf Deine homepage übernehmen
und auch redigieren (ich bin da nicht empfindlich).
Bilder und Liste kannst Du von mir in der org. Auflösung bekommen.
Die mickrige Darstellung hier ist dem Forum-Format geschuldet.

Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt die Hände zu schütteln
und zu ratschen (während Dein Monitor mit "der Grauen" fachsimpelt).

Viele Grüße
Wolfgang
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#14
Hallo Wolfgang,
Zitat:cisumgolana postete
Du darfst - die Report-Erzählung auf Deine homepage übernehmen
und auch redigieren (ich bin da nicht empfindlich).
Vielen Dank. Es möge sich kein anderer Autor zurückgesetzt fühlen; auf meiner Seite sammle ich eben ganz Besonderes, und dazu gehört Deine von einem Report "selbst" erzählte Geschichte. Einen Bericht "Wie ich eines der ersten UHER Report bekam" hätte ich sicher interessiert gelesen, aber nicht übernommen. - Vor der Veröffentlichung sende ich Dir vorab den Link, damit Du die Seite freigeben kannst. Ich habe nur viel mehr Ideen als Zeit, sie zu realisieren; es kann also ein bisschen dauern.
Zitat:Bilder und Liste kannst Du von mir in der org. Auflösung bekommen.
Die mickrige Darstellung hier ist dem Forum-Format geschuldet.
Das unterscheidet sich nicht vom im Internet üblichen Format, das durch die Bildschirmauflösung begrenzt ist. Zusätzlich die Preisliste in Groß genügt mir völlig.
Zitat:Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt die Hände zu schütteln
und zu ratschen (während Dein Monitor mit "der Grauen" fachsimpelt).
Ganz meinerseits!

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#15
Auch, wenn es mit dem Ausgangsthema nicht mehr viel zu tun hat, es wäre eine schöne Idee, ein Treffen der UHER-Besitzer.

Ich weis es nicht, ob das so geht aber setzen wir mal voraus, Anselm hätte einen Garten oder ähnliches, wo so ein Treffen stattfinden könnte. Jeder der daran teilnehmen möchte, müßte ein UHER-Report als "Berechtigtenausweis" vorzeigen können, natürlich pro Person. Wieviele Freunde und Geräte würden da wohl zusammenkommen?
Vielleicht könnte man dabei, nur so zum Spaß das schönste und best erhaltene oder seltene Report kühren.

Auch wenn es nur ein Traum bleiben wird, schön wäre es, den Anselm mal persönlich kennenzulernen, den eine gute "Fernfreundschaft" per E-Mail und ein paar Mal auch schon über Telefon pflegen wir schon lange.
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#16
Ich hätte gegen solch eine Party nichts einzuwenden, wäre mal ein Versuch wert.


Gruß,Holger
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

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#17
Hallo Gerald,
Zitat:snzgl postete
Auch, wenn es mit dem Ausgangsthema nicht mehr viel zu tun hat, es wäre eine schöne Idee, ein Treffen der UHER-Besitzer.

Ich weis es nicht, ob das so geht aber setzen wir mal voraus, Anselm hätte einen Garten oder ähnliches, wo so ein Treffen stattfinden könnte.
Vor unserer Südterrasse haben wir ein winziges "Gärtchen". Für Wolfgang, Dich und mich könnte es gerade reichen. :-)

Es gibt aber Biergärten und bei schlechtem Wetter zugehörige Gasthäuser. Sogar in UHER-Nähe ...
Zitat:Jeder der daran teilnehmen möchte, müßte ein UHER-Report als "Berechtigtenausweis" vorzeigen können, natürlich pro Person. Wieviele Freunde und Geräte würden da wohl zusammenkommen?
Vielleicht könnte man dabei, nur so zum Spaß das schönste und best erhaltene oder seltene Report kühren.

Auch wenn es nur ein Traum bleiben wird, schön wäre es, den Anselm mal persönlich kennenzulernen, den eine gute "Fernfreundschaft" per E-Mail und ein paar Mal auch schon über Telefon pflegen wir schon lange.
Hinsichtlich eines größeren Treffens bin ich auch eher skeptisch (schon, weil ich gesundheitlich nicht so sehr weit vorausplanen kann). Aber vielleicht verwirklichen sich auch Träume mal.

Träumend grüßt Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#18
Hallo Anselm,

....hinsichtlich eines "Mikro-Treffens" hätte ich wissen müssen,
wo Du wohnst. Vorletzte Woche habe ich mir im Biergarten des
Klosters Andechs noch eine Maß gegönnt (hatte Berufl. dort zu tun).
Ich bin übrigens ab morgen bis Do. wieder in der Region - allerd.
auf den ÖPNV angewiesen. Der "Berechtigungsausweis" muss also
zu hause bleiben. Wink

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#19
Hallo Peter,

Andechs! Das war für uns als Jugendliche und noch lange danach unser "Mekka": Per Fahrrad über Herrsching den Berg am Kiental hoch, und dann, abgekämpft und verschwitzt die "Belohnung" in Form von dunklem Doppelbock und Andechser Käse dazu. Hmmm! :-)

Ich glaube, Du schriebst schon mal, dass Du öfter in die Region kommst. Dann machen wir es doch wie bei den Londoner Doppelstockbussen und stellen uns brav an. ;-) Wolfgang wäre als Erster an der Reihe. Dann können gerne wir einen Termin vereinbaren. Diese Woche ist bei mir leider nicht mehr möglich.

Vorsorglicher Hinweis an alle etwaigen Aspiranten: Bitte keine noch so gut gemeinten unangemeldeten Besuche!

Gruß und frohe Ostern,

Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#20
Nicht nur im verqualmten Partykeller oder sonstwie drinnen weckt ein UHER-Report das Kind im Manne, nein, auch in freier Natur. Gerade jetzt, wenn alles draußen erwacht und die Hormone sprießen, kann man sich ruhig
einen langgehegten Wunsch erfüllen:

[Bild: Das%20Kind%20im%20Manne.jpg]

Mit vorösterlichem Gruß
Peter S.
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#21
Zitat:PSMS postete
Nicht nur im verqualmten Partykeller oder sonstwie drinnen weckt ein UHER-Report das Kind im Manne, nein, auch in freier Natur. Gerade jetzt, wenn alles draußen erwacht und die Hormone sprießen, kann man sich ruhig
einen langgehegten Wunsch erfüllen:

[...]
Wenn ich das UHER-Museum in der Drygalski-Allee 33 eröffne, gehört natürlich eine Galerie Deiner Exponate dazu. :-)

Danke für das "UHER-Fan-Osterei"!

Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#22
Zurück zum OP: Mit Wolfgangs freundlicher Genehmigung und seiner Zustimmung zu meiner geringfügigen redaktionellen Überarbeitung kann ich ein weiteres "Schmankerl" in meinen UHER-Erinnerungen präsentieren: "Gestatten, mein Name ist Report. UHER Report."

Danke, Wolfgang!

Anselm
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#23
Hallo Wolfgang,

mit Schmunzeln und Freude habe ich die Vorstellung der Grauen gelesen. Sehr schön, und auch, dass sie auf Anselms Erinnerungen erscheint.
Gruß
Dreizack
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#24
"Hallo zusammen!"

So tönt es endlich wieder aus meinem Lautsprecher.
Die "Graue" ist zurück und vermeldet ihre Heilung.
Und das kam so:

Wie ich Euch berichtete, hatten die großen Kapazitäten "Harakiri" begangen. Was werde mir, noch meinem
neuen Besitzer behagte. Nun hat der leider (unter uns Gesangsbrüdern gesagt) wenig Ahnung davon, was
genau zu tun ist. Soll ja schließlich keine "Verschlimmbesserung" werden. So hoffte ich inständig, er würde
mich in die sachkundigen Hände eines Report-Fachmannes geben.

Hat er aber nicht! Statt dessen hat er selbst angefangen, in meinem Intimbereich herum zu löten. Immerhin hat
er keinen Dachrinnen-Lötkolben, sondern einen Weller Magnastat genommen. Das hat meine Ängste etwas ge-
dämpft. Nur, warum er die Abdeckplatte um die Bandteller abmontierte, weiß er wohl selbst nicht. Darunter gibt
es nix zum Löten. Hätte er sich doch vorher seine Bilder noch einmal angesehen. Sein Gesicht hättet Ihr sehen
sollen. Satz mit "x"...

Schwupps, schmeißt er mich auf den Rücken. Schon besser. Die Spur ist heiß. Jawoll, die kleine Platine über
dem Batteriekasten muß wech. Und da ist die hingeraffte Groß-Kapazität.Aber nicht allein, sondern innig vereint
mit Widerstand und Diode. So innig, daß der Töffel doch glatt den unteren Anschlußdraht der Diode beim Ent-
fernen des unteren Elko-Beinchens abgebrochen hat. Paß´ doch auf - typisch Grobmotoriker! Nun ist guter Rat
teuer. Zum Glück sind ihm die Ideen für eine fachgerechte Reparaturlösung nicht ausgegangen. Unter das An-
schlußgewinde paßte ein abgewinkelter Flachsteckeranschluß. Da konnte der Elko angelötet werden, ohne das
die Bastellösung zu sehen ist.

[Bild: LS_grau_red.jpg]

Das Ganze wieder angeschraubt - fertig. Denkste! Das vorher genau positionierte Flachgestänge der Wiedergabe-
taste hat er "Pi x Daumen" unter die Schraube gelegt. Bandtransport? Stimmt, da war doch was...
Nach einigen Fehlversuchen hat´s dann endlich geklappt. Warum nicht gleich so? Aber tönen konnte ich trotzdem
nicht.

Also weiter zur nächsten Baustelle, der Hauptplatine. Hier hat er zunächst alle größeren Elko ersetzt. Aber ich
blieb stumm. Aus seinem ratlosen Blick in die Teilekiste folgerte ich, daß er die 15uF-Elko nicht hatte. Das wurde
nicht besser, nachdem er Listen diverser Bauteileversender angesehen hatte. 15uF-Elko Jibbet nich mehr. Was
vorerst einen Baustopp auf der Hauptplatine ergab.

Nun widmete er sich meiner NF-Platine und tauschte dort munter weiter die Elko. Horch! Was tönt denn da leise
aus dem LS? Klar spielt die Musik - wenn auch viel zu leise. Obwohl mein LS-Regler am Maximum klebt. "Was
ist das nun wieder?" so dachte er. Ich konnte es förmlich aus seinem Gesicht ablesen. Nicht doch, das kitzelt!
Er dreht am Trimmpoti, bis es einem der "alten Germanen", die jahrzehntelang im Dauerschlaf lagen, zu viel wird.
Er bekam chronische, dauerhafte Heiserkeit. Nun hat mein "Reparator" genug vom Löten und packt zusammen.

Auch wenn man oft genug in einem Flugzeug geflogen ist, kann man es doch nicht selbst fliegen.
Ich bin vielleicht etwas ungerecht. Aber meine Ungeduld, endlich wieder kristallklare Musik erklingen
zu lassen, ist kaum zu ertragen.

Was? Hat er immer noch nicht genug? OK, Riemenwechsel traue ich ihm schon zu. Da kann man (fast) nichts
verkehrt machen. Aha, von dem langen Riemen läßt er dann doch die Finger. Der Wechsel ist ziemlich "tricky".
Und der lange Riemen ist noch ganz proper. Der Wechsel des kleinen Riemens geht schnell. Das hat er wohl
schon öfters gemacht. Der folgende Funktionstest schlägt zu 50% fehl. Rückspulen kann ich immer noch nicht.
Dafür kann er ausnahmsweise nichts. Es liegt am Verschleiß des Gummibelages unter dem Wickelteller. Nun
ist guter Rat teuer. Denn dieser Wickeltellertyp ist nur in meinen anderen 4000-Brüdern verbaut worden.
Der Vergleich mit einem Wickelteller aus einem 4000-S zeigt das ganze Dilemma.

Nun hat mein Besitzer endgültig genug und wirft das Handtuch. Dafür greift er zum Telefon und ruft einen Report-
Fachmann an. Warum nicht gleich so? Am nächsten Tag gehe ich, gut verpackt, auf eine Reise in´s Ungewisse.
Dort angekommen, werde ich kritisch beäugt. Als wenn das helfen würde! Einige Tage liege ich einfach so herum.
Na toll, dafür hätte ich nicht die Reisestrapazen auf mich nehmen müssen...

Aber dann - endlich geht´s los! Ich merke schon am Zupacken, daß hier fachkundige Hände am Werke sind
(zumindest bilde ich es mir anfangs nur ein, dann wird es Gewißheit). Das Problem mit den 15uF-Elko löst er, in
dem er einfach 22uF-Elko verbaut. Später höre ich, daß es wegen der großen Toleranzen völlig ok ist.

[Bild: HP_4000_grau_rev_red.jpg]

Den dauerheiseren Germanen ersetzt er, nach einen intensiven Blick in den Schaltplan, durch eine "Silizium-
Transe". Weil die Fahnung nach passenden Germanen im Teutoburger Wald sich ohne Erfolg in Demselben verlief.
Mir soll´s recht sein. Der Zweck heiligt manchmal die Mittel.
Denn meine Stimme erschallt nun wieder so, wie am ersten Tag vor gut 49 Jahren

Meine einseitige Laufunwilligkeit stellt für ihn auch kein Problem dar. Ich bekomme "künstliche Hüftgelenke" (Er-
satz-Umspulwippe aus meinem Nachfolger 4000-S) eingebaut. Jetzt kann ich wieder bestens laufen. Und zwar
in alle Richtungen wie ein junges Reh.

[Bild: Wippenumbau_grau_red.jpg]

Dann komme ich wieder in die dunkle Kiste und die ungemütliche Rückreise beginnt. Als es um mich wieder hell
wird, schaue ich die freudig-bangen Augen meines Besitzers. Er kann es (wie ich) kaum erwarten, meine Gene-
sung gebührend zu feiern. Er trinkt ein Glas Roederer, während ich mich mit einigen Tröpfchen Sinterlageröl zu-
frieden geben muß. Auch hört er nur zu, während bei mir die Musik spielt. Ist das ungerecht? Nein! Für meine
Wiederbelebung bin ich ihm dankbar und gönne ihm das "Bölkewasser".

Das wollte ich Euch noch ganz kurz gesagt haben. Aber ich bin vor Euphorie doch ziemlich in´s Schwafeln ge-
kommen. Was mir nicht leid tut...

sagt Euch die "Graue"
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#25
Großartig !
Du solltest Bücher schreiben und auf keinen Fall den Tabak wechseln. Big Grin

Viele Grüße
Michael
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#26
Hallo Fans von Schriftsteller Wolfgang und seiner "Grauen",

Teil 2 ist ab sofort natürlich auch bei den UHER-Erinnerungen zu lesen.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#27
Hoffentlich erzählt die Graue uns auch später einmal, wie sie ihren 50. Geburtstag feierte. Big Grin Ich bin Fan von ihr und freue mich jedes Mal, wenn sie uns schreibt.
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#28
Hallo!

Das kommt dabei heraus, wenn man einen Gedanken in´s Bild umsetzt.

Gruß
Wolfgang


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#29
Hallo Wolfgang,

sehr schöne Tonbandler-Szene aus "grauer" Vorzeit im Jahre 1965. Sogar ein "Stumpen" liegt noch im Aschenbecher und aus dem Plattenspieler tönt Hello, Dolly!

Gruß Bernd

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#30
Hallo Wolfgang,

solche Umgebung war für mich ja mal sehr bunt und lebendig und ich 22- oder 23-jährig als in doppeltem Sinne junger UHERaner mittendrin. Sind wir nun heute mit all unserem technischen Fortschritt glücklicher? Ich bezweifle es. Eine schöne Zeitreise, vielen Dank.

Gruß, Anselm

Edit: P. S. Darf ich das Foto anhängen? http://www.uher-erinnerungen.de/report-lebenslauf.htm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#31
Hallo Bernd!

Am frühen Morgen schon so ein scharfer Blick - Respekt!

Hallo Anselm!

Selbstverständlich darfst Du das Bild für Deine homepage verwenden.
Ich schicke es Dir in der ursprünglichen (größeren) Auflösung per mail zu.

Gruß an Euch beide
Wolfgang
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#32
Erledigt. Danke!

Gruß, Anselm
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