MP-Kondensatoren woher?
#1
Hallo Forum,

ich möchte gern die (vermutlich) PCB-haltigen MP-Kondensatoren an den Motoren meiner GX-630 tauschen. Das ganze natürlich auch vorsorglich, bevor einer der Kondensatoren ausfällt und ggf. eine Wicklung des Motors durchbrennt.

Nun habe ich als einzigste Quelle erst einmal Oppermann aufgetan. Der hat sogar Kondensatoren mit VDE und CE-Zeichen von namhaften Herstellern und jüngeren Produktionsdatums (PCB-frei). Jedoch passt die Bauform nicht unbedingt.

Kennt ihr noch andere Bezugsquellen?

Viele Grüße!

Sven
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#2
Gibt's die nicht bei allen großen Elektronik-Anbietern?

http://www.conrad.de/ce/de/search/?searc...ondensator
http://www.reichelt.de/
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#3
Hallo Timo,

Danke für den Tipp, aber ich möchte keine X- oder Y-Kondensatoren, denn diese sind ausschließlich für Entstörzwecke da, sondern Motorkodensatoren.

Diese müssen auch den Strom aushalten, den der Motor gerade beim Anlaufen benötigt und diese X- und Y-Kondensatoren werden das vermutlich auf Dauer nicht aushalten.

Gruß!

Sven
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#4
Motorkondensatoren gibt's beim blauen C ebenfalls:

http://www.conrad.de/ce/de/product/47713.../?ref=reco

Gruss
TSF
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#5
Hallo,
möchte mich da einmal einmischen und Sven fragen, woher er diese Information hat, dass MP-Kondensatoren aus den 70`ern PCB enthalten könnten?

Oder ist hier wieder, was Kondensatoren betrifft, wie so häufig zu lesen, Panikmache am Werk ???

PCB wurde Jahrzehnte früher, seit ca. 1937, häufig in bestimmten Elektrolyt-Kondensatoren verwendet, d.h. dem Öl beigemischt (z.B. Elkos in Leuchtstofflampen oder Literweise in Großkondensatoren in den Umspannwerken der Stromversorger, einfach weil der Isolationswiderstand dadurch höher war).

Dieses waren reine Flüssigkeitskondensatoren (mit Flüssigkeit gefüllte), was man beim Schütteln vernehmlich hören konnte.

Diese hatten keine Metall-Papier- Wickel sondern eine richtige PCB-haltige Flüssigkeitsfüllung und waren mit herkömmlichen MP`s nicht vergleichbar.
Sogar bei Undichtigkeiten und Auslauf dieser Mixtur bestand keine Gefahr. Nur bei Verbrennung bzw. sehr starker Erhitzung wurde das PCB freigesetzt und konnte zur Gefahr werden, was aber im Betrieb eher nicht auftrat. Beim und nach dem Auslaufen entstand nämlich kein Kurzschluss! Der Widerstand blieb, wie von einem Kondensator gefordert, theoretisch unendlich.

Also: Gemach-Gemach

Dem Elektriker sind herrliche Messgeräte an die Hand gegeben, unter anderen gibt es da eines, das heißt: Kapazitätsmessgerät.

Diese gibt es mittlerweile sehr preiswert zu kaufen, und die machen sich nach sehr kurzer Zeit mehr als bezahlt.

Aber es gibt immer noch Leute, die diesen Geräten misstrauen und denken, wenn 100 Microfarad draufsteht und das Gerät 110 Mikrofarad anzeigt, dass man den Kondensator tauschen muss.

Gruß Bebi
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#6
Zitat:BeBi postete
PCB wurde Jahrzehnte früher, seit ca. 1937, häufig in bestimmten Elektrolyt-Kondensatoren verwendet, d.h. dem Öl beigemischt
Hatten wir das Thema nicht schon einmal?
In Elkos macht PCB keinen Sinn, das Elektrolyt ist nun mal nicht das Dielektrikum.
Das Elektrolyt ist hier die negative Elektrode (Kondensatorplatte) eines Elkos, das Elektrolyt (bzw.mit Elektrolyt getränktes Papier) muss somit eine möglichst hohe Leitfähigkeit besitzen.
Da ist nichts mit einer Erhöhung des Isolationwiderstandes durch PCB zu erreichen.
Manche Elektrolyte sind trotzdem nicht unbedenklich, aber halt nicht wegen PCB.

Elkos findet man auch nicht in Leuchtstofflampen oder als Motorkondensatoren.
Dort werden MP (Metall Papier) Kondensatoren eingesetzt die früher durchaus PCB enthalten konnten.
Dort ist das Papier das Dielektrikum, es wurde früher mit einem PCB/Öl Gemisch getränkt um den Isolationswiderstand zu erhöhen.
Aber auch dort eher ein Problem in der Energie/Starkstromtechnik und weniger in der Unterhaltungselektronik.
Trotzdem sollte man ein Auge drauf haben.

Die größte Gefahr für Mensch und Umwelt, ohne es verharmlosen zu wollen, geht bei den MP PCB Kondensatoren (und auch von Elkos) von unsachgemäßer Entsorgung aus,
z.B. vom Bastler der die Dinger einfach in den Hausmüll wirft.

Gruß Ulrich
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#7
Zitat:BeBi postete
...Dem Elektriker sind herrliche Messgeräte an die Hand gegeben, unter anderen gibt es da eines, das heißt: Kapazitätsmessgerät.

Diese gibt es mittlerweile sehr preiswert zu kaufen, und die machen sich nach sehr kurzer Zeit mehr als bezahlt.

Aber es gibt immer noch Leute, die diesen Geräten misstrauen und denken, wenn 100 Microfarad draufsteht und das Gerät 110 Mikrofarad anzeigt, dass man den Kondensator tauschen muss.

...
Hallo,

...der Elektriker weis aber (hoffentl.) auch, daß diese "herrlichen" Meßgeräte
den Prüfling lediglich mit einer Meßspannung beaufschlagen (i.d.R. die
Spannung, die die eingebaute Batt. liefert). Daß dies also u.U. nicht den
Betriebsbedingungen entspricht, weis der Elektriker (hoffentl.) auch.

Es gibt also hoffentlich genug Leute, die die Anzeige eines solchen Gerätes
richtig zu deuten wissen.

Wink

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Hallo,

war ein wenig "zwangsausgeschaltet", bin wieder an Bord und durch Zufall in diesen Post gelangt, wo ich etwas bezüglich PCB in Kondensatoren und der Kapazitätsüberprüfung von Kondensatoren geschrieben habe.

Ich möchte anmerken, dass ich flüssigkeitsgefüllte (pcb-haltiges Ölgemisch) Kondensatoren in Leuchtstofflampen ausgewechselt habe bzw. das in den 60`ern machen musste. Es waren keine, wo nur das Papier damit getränkt war.

Von den mir genannten "herrlichen" Kapazitätsmessgeräten gibt es eine Vielzahl, die mit verschiedenen Messmethoden arbeiten. Auch die Spannungsverdopplung und -vervielfachung war den Entwicklern dieser Geräte bereits hinreichend bekannt.

Für den normalen NF-Elektroniker reicht ein einfaches Gerät zur Kapazitätsüberprüfung völlig aus, und ich möchte mich wirklich hier nicht mit der in diesen Geräten verwendeten Betriebsspannung auseinandersetzen müssen, was evtl. bedeuten könnte, dass sich die Kapazität von Kondensatoren mit höheren Spannungen als die Batteriespannung in diesem Gerät nicht hinreichend genau überprüfen ließe.
Messen heißt vergleichen und so stark, wie häufig angenommen weichen die Messergebnisse, mit verschiedenen (auch hochwertigen) Geräten ermittelt, nicht voneinander ab.
Natürlich haben Profigeräte eine ganz andere Hausnummer, besonders was auch den Preis angeht. Aber ob so ein Gerät im NF-Bereich für den Hobbyelektroniker wirklich Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden.

Ich habe verschiedene hochwertige und hochpreisige Geräte im Bestand und benutze im Alltagsbetrieb meistens ein wahrhaft "herrliches" Gerät, dass über einen mit niedriger Betriebsspannung (12V) betriebenen Frequenzgenerator den kapazitiven Blindwiderstand des Kondensators ermittelt und anzeigt. Desweiteren wird dieser gleichzeitig auch in die Einheit Farad umgerechnet und das Ergebnis entsprechend angezeigt.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Gerätes ist, dass man die Kondensatoren direkt auf der Platine überprüfen kann und nicht mehr auslöten muss. So lässt sich schnell die Spreu vom Weizen trennen und relativ schnell ein möglicher Fehler finden.

Gruß Bebi
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#9
@Bebi


...dies alles stelle ich auch gar nicht in Abrede. Ich wollte eigentl.
eher auf folg. hinaus: bei einem bereits angejahrten Kondensator
kann das Messergebnis nun mal anders ausfallen, wenn man
den Kond. mit einer (je nach Meßprinzip) kleineren Spannung
mißt (gegenüber der Betriebsspannung). Von der Betriebstemperatur
ganz zu schweigen. Das kann zur Folge haben, dass ein alter
Kondensator, den das Messgerät als "i.O." einstuft in der Praxis doch
nicht ganz so tut, wie er soll.
Und da der TE hier schreibt, er wolle alte Kondensatoren tauschen,
halte ich diesen Umstand für erwähnenswert - vor allem, wenn dazu
geraten wird, eben diese alten Kond. vorher auszumessen.

Für vergleichende Messungen nagelneuer Kondensatoren
sind die handelsübl. Messgeräte (auch die Preiswerten) natürl.
hinreichend genau.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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