Kupferkaschierte Kunststoffolien löten
#1
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Um eine Ausstellungsvitrine zu beleuchten, habe ich mir ein Leuchtdiodenband gekauft.

Ich habe provisorisch dieses Band mit Klebeband angebracht und der Effekt ist ganz ordentlich. Allerdings müßte ich das Band verlängern, um alle Etagen gleichmäßig zu beleuchten. Dafür liegen Verbinder dem Produkt bei. Leider sind die Dinger nicht eben unauffällig.

Diese Bänder bestehen aus flexibler Folie, auf die eine Kupferschicht aufgebracht ist. An den Enden liegt die Kupferschicht frei. Das brachte mich auf die Idee, die Verbindung durch löten herzustellen, Platz ist genug. Die Frage ist, ob diese Folien das aushalten. Die Lumies und deren Vorwiderstände sind mit Automaten angelötet, natürlich SMD.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Folien? Nicht das man mit den Brateisen die Folie zum schmelzen bringt, obwohl nur dünne Litze mit entsprechend kurzen Heizzeit verwendet werden soll. Als Gelegenheitslöter habe ich momentan nur einen einfachen Kolben mit 12 oder 18 Watt zur Verfügung.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Frank,

ich kenne deine Leuchtbandverlängerung leider nicht.

Falls es sich aber um (vermutlich aufgedampfte) Kupferbahnen handelt, wie bei einigen Displays verwendet, würde ein löten, auch das Flachband zerstören.

Viele Grüße
Michael
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#3
Hallo Frank,

ich weiß nicht um welche Folie es sich bei dem Leuchtband handelt aber mit meinen ungeschickten Händen hab ich mal eine Leiterfolie einer Canon A1 zerstört:

[Bild: Schaden.jpg]

Ich habe dann die Isolierung von den Leiterbahnen gekratzt und einfach Kupferlitzen drangelötet. Die Folie hat das glücklicherweise wenig beeindruckt:

[Bild: Schadenloet.jpg]

Noch ein bißchen Lack drüber und die Sache hat wieder funktioniert

[Bild: Schadenrep.jpg]


An und für sich also kein sehr großes Problem, ich habe allerding auch eine relativ feine Lötspitze verwendet und auch eine Temperaturregelung des Lötkolbens war vorhanden (ich kann mich nicht genau erinnern aber Temp. dürfte so bei 275°C gelegen sein). Jedenfalls scheint die Folie kein Thermoplast zu sein, Anschmelzungen waren nicht zu beobachten.
Viele Grüße
Lukas
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#4
Hallo Frank,

wenn es sich um einen LED Streien wie diesen hier handelt

[Bild: ledstreifen.jpg]

dann dürfte das Löten kein Problem darstellen. Diese Streifen lassen sich an den vorgesehenen Stellen problemlos verlöten. Die Folie ist hitzebeständig genug, dass es bei kurzer Erhitzung nicht zum Schmelzen kommen sollte.
Ich habe schon einige davon verlötet und bisher noch keine Probleme gehabt.
Natürlich sollte man nicht länger als nötig drauf rumbraten, ewig macht der Kunststoff das auch nicht mit.

Gruß,
David
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#5
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Ja, es LED- Streifen so ähnlich wie oben gezeigt. Da werde ich mir nicht nur ein Herz, sondern auch den Lötkolben fassen und an´s Werk gehen.

Ich habe mich noch nie mit der LED- Technik befaßt, aber es ist erstaunlich wie viel Licht die emittieren, besonders weil hier Mini- LED´s verbaut sind. Ob ich mit den Dingern meine Wohnraum beleuchten möchte - eher nicht. Aber für meinen Zweck, das Herausstellen technischer Gegenstände, ist dieses kühle Licht gut geeignet.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
LED Leuchtmittel auch in Warmweiss gibt, die sind eher geeignet fuer Wohnraeume. Finde ich weit aus angenehmer als manche Quecksilber haltige Energiespar funzel.

Fuer Deko und Ausstellungs beleuchtung ist wegen dem Farbspektrum die Normal bis Kaltweissen besser geeignet .

Frueher oder spaeter wird die LED allgegenwaertig sein als Leuchtmittel.
Damals nur betreibszustandsanzeige (Teilweise nur schwach erkenntlich)
und heute stecken die Leuchtkekse in Strassenlaternen und Scheinwerfern fuers Auto (Lexus)

So, bezueglich des Loetens der Flexleitungen, es ist moeglich aber nicht mehr als noetig erhitzen.

Habe oft die Flexleitung in der Portablen Minidisk rekordern, die in einer bestimmten serie oft brachen fuer den magnetischen Schreibkopf, wieder instandgesetzt.


Ralf
Ich putze hier nur...
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#7
Lötaktion erfolgreich abgeschlossen, Lummies im Schrank verbaut und es sieht gut aus.


[Bild: Licht.jpg]

Die Kupferstreifen sind recht dick, und liegen an den Kontaktstellen frei, waren also gut zu verarbeiten. Aber diese Dinger sind ein typisches Produkt, wo man sich fragt, warum es so teuer ist.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Glückwunsch.

Tja, eigentlich ist an den LED Streifen gar nix teuer. Die einschlägigen Großhändler/Importeure verschleudern das Zeug recht günstig.
Der Einzelhändler kann mit diesen Dingern ganz vernünftige Margen erzielen.
Irgenwo müssen wir auch mal was verdienen Wink.

Gruß,
David
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#9
Schick Schick :-)
Jetzt bleibt die Frage offen, wie oft musste jetzt nur das Glas Putzen ?
Wegen der Plattgedrueckten Nasen :-)
Ich putze hier nur...
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#10
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Die Vitrine ist dazu da, falls Besuch kommt, die Produkte zu präsentieren. Aber das kommt nur selten vor.

Bislang habe ich die Scheibe im Rahmen meines allwöchentlichen Putzfix gesäubert. Wesentlich ärgerlicher ist, dass man die Einlegeböden nicht herausnehmen kann ohne die Tür auszubauen. Da habe ich schon geflucht, weil ich erst die Tür justiert habe und dann feststellen mußte, dass ich die Böden nicht einlegen konnte. Da habe ich verstanden, warum gefragt wird :"Wohnst du schon oder schraubst du noch?"

Wenn ich beim Biber war, habe ich nie daran gedacht, mir offene Halter mitzunehmen, kommt aber hoffentlich noch.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Lieber Frank,

obzwar Dein Problem zwischenzeitlich gelöst worden ist, gebe ich hier nochmal einen allgemeinen Hinweis für ähnliche diffizile Arbeiten:

Es gibt nicht nur LSn60 zum löten!

Für temperaturempfindliche Bauteile / Untergründe empfiehlt sich die Verwendung von Woodschem Metall zur Lötung.

Dieses Material wird auch zur Herstellung von Temperatursicherungen verwendet. Je nach Materialmischung gibt es Schmelzpunkte von ca. 90°C aber auch darunter! Wichtig ist, daß es mit einer vollkommen zinnfreien = nagelneuen Lötspitze verarbeitet wird da ansonsten durch unvermeidbare Verunreinigungen die Materialeigenschaften drastisch verschlechtert werden.
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#12
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Ja, das Problem ist gelöst, ein Segment ist schon ausgefallen und ersetzt worden.

Worüber ich mich geärgert habe: Gestern bekam ich den Prospekt eines Großhändlers, bei dem ich Kabel und dergleichen kaufe. Der hat nun auch solche LED- Streifen, für nicht einmal die Hälfte von dem, was der Biber aufruft. Grrrm:extremsauer:

Von Wood´schem Metall habe ich noch nie gehört...
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#13
Ich hab davon bis heute auch noch nichts gehört, Wikipedia hat dazu ein paar Infos, man lernt ja nie aus... :-)


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#14
Die Motore der Unitrakisten ZK120 ff und natürlich auch jene der baugleichen Grundig-Laufwerke enthalten als thermischen Überlastschutz einen Schmelzring aus Woodschem Metall. Das ist dort ungefähr auf 95° eingestellt. Geht der Antrieb zu schwer - egal warum - dann wird der Motor zu warm und die Sicherung schmilzt ab. Dadurch wird das Antriebsrädchen vom Kraftschluß mit der Motorwelle entkuppelt. Der Motor kann nun frei laufen und sich mit seinem Ventilator kühlen.

Eine ganz simple Sache also.

In CSSR Kofferadios mit eingebautem Netz-Ladeteil gab es so eine Sicherung auch. Da hielt ein Stück Woodsches ein auf die Isolierpappe aufgenietetes Federblech mit der Gegenseite in Kontakt. Wenn die Wicklung - etwa durch falsche, defekte Batterien zu heiß wurde schmolz die Verbindung auf.

Kenne ich seit den frühen 70-ern, naja, ein alter Hut eben. Da es aussieht wie normales Zinn, wird es nicht selten von Unkundigen für solches gehalten und leider entwertet.
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