Dateinamen zu lang?
#1
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Es wird gerne behauptet, Computer wären Frauen sehr ähnlich, weil sie oft nicht so reagieren wie man(n) erwartet und niemand sie wirklich versteht. Ich überlege, ob ich mich dieser Aussage anschließen soll.

Aus Gründen der Bequemlichkeit überspiele ich gerne CD´s auf den Rechner. Bislang klappte das auch ganz gut, besonders wenn ich ein Programm verwende, welches sich die Titelinformationen aus dem Internet holt und die Dateien dann als *.wav speichert.

Gestern wollte ich wieder etwas rippen. Die Titel, Trackname und die Informationen wurden auch alsbald erkannt, jedoch weigerte sich "Media Monkey" die Dateien zu speichern. Für das komplette Album und die einzelnen CD´s des Albums wurden Ordner angelegt.

Da es so nicht klappte, bin ich auf CDex ausgewichen, womit die Wandlung und Speicherung tadellos gelang. Die Dateien sind folgendermaßen benamt:

04 JOHANN SEBASTIAN BACH. BRANDENBURG CONCERTOS. CONCERTO NO.5 IN D MAJOR BWV 1050. ALLEGRO

Das sind, wenn ich mich nicht verzählt habe, 93 Zeichen zuzüglich .wav. CDex speichert standardmäßig im Ordner "my Music", in diesem Ordner habe ich einen Unterordner "CD1" angelegt, in den ich die Dateien auch verschieben konnte.

Beim Versuch die einzelnen Dateien in das Zielverzeichnis zu kopieren, meldet sich Windows mit der Meldung, dass der Dateiname zu lang oder ungültig sei, alternativ auch mit der Behauptung, die Festplatte sei voll.

Dann habe ich den ganzen Ordner kopiert, was auch zunächst zu funktionieren schien. Allerdings wurden beim Kopiervorgang die Dateinamen arg verkürzt:
04JOHA~1

Nun wurde ich etwas zornig und beschloß Gewalt anzuwenden. Kurzerhand habe ich den Ordner als selbstentpackende *.exe gezippt und in das Zielverzeichnis kopiert. Aber niggese, beim Entpacken kam die Meldung "Runtime Error". Im Startverzeichnis klappte das Entpacken problemlos. Zweiter Versuch, eine normale *.zip Datei angelegt und kopiert . Klappt. Reingeguckt, alle Dateien mit vollständigem Namen drin. Entpackt.

Dateinamen wieder verkürzt,
04 JOHANN SEBASTIAN BACH. BRANDENBURG CONCERTOS. CONCERTO

(leider heißen nun alle Dateien gleich) und das Dateiformat ist degradiert, einfach nur "Datei". Zwar sind Mediaplayer in der Lage, die Datei wiederzugeben, aber es kommt die Meldung, dass die Endung nicht passend sei. Aha, Punkte im Dateinamen, die Endung "Concerto" kann er nicht kennen, nur warum spielt er dann die nur gerippten Dateien ab? Also flugs die Punkte aus dem Dateinamen entfernt. Gezippt, kopiert, entpackt und....?

Zwar immer noch unbekannte Datei, aber immerhin eine neue Variation der Dateinamen:
" 04 JOHANN SEBASTIAN BACH- BRANDENBURG

Ich frage mich nun, warum läßt Windows es zu, dass so lange (ungültige?) Dateinamen erzeugt werden und blockiert anschließend die Kopie / das Verschieben?

Und warum wird bei
"01 Anne-Sophie Mutter - Tchaikovsky Concerto for Violin and Orchestra in D major, op.35 - I. Allegro moderato
nicht gemeckert? Hier haben wir immerhin 110 Zeichen im Dateinamen zzgl. dem Dateiformat und auch einen Punkt.

Mag Windows Bach nicht?
Hat jemand eine andere Erklärung?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
... gelöscht... gerade ausprobiert, Vermutung war falsch.
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#3
Hallo Frank,

die Verzeichnistiefe ist bei FAT32 bzw. NTFS auf 255 Zeichen beschränkt. NTFS könnte 32 kByte verwalten, dies ist jedoch
aus Kompabilitätsgründen nicht implementiert (oder so).

Gruß Bernd

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#4
Hi Frank,
wie sieht es denn mit normalem TAG aus? Also wenn gar nichts geht, ggfs. nachbenennen.
Hast Du im übrigen nach der 04 Johann........ den Punkt bewusst nicht gesetzt? Also bei meinen Programmen wird eine Zahl ohne Punkt danach nicht erkannt. Wie z.B.
01 Abba geht nicht, 01. Abba aber schon. vielleicht liegt's auch daran.
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#5
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Das mit den 255 Zeichen ist mir bekannt, bzw. bin ich sogar von 256 möglichen Zeichen ausgegangen, die ja bei Weitem nicht erreicht werden. Darum wundere ich mich ja, denn andere Dateinamen sind ja noch länger als die der Bach- Aufnahmen. Bei ernster Musik wird meist der Komponist, der Dirigent, das Orchester und ggf. noch der / die Solisten genannt, das führt dann zu langen Namen.

Auch der fehlende Punkt nach der Zahl hat hier keine Auswirkungen, meine Dateien haben meist keinen Punkt nach der Zahl. Und eine Zahl ist zwingend nötig, denn wenn z. B. bei einer Symphonie die Sätze alphabetisch sortiert würden, käme womöglich die Reihenfolge der Wiedergabe durcheinander.

Nur warum einige Dateien sich problemlos verschieben lassen und andere nicht, ist mir ein Rätsel. An Win7 wird es sicher nicht liegen.
Frank


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#6
Liegen der Quell- und der Zielordner denn in der gleichen Partition? Wenn nicht: Ist das Dateisystem in beiden Fällen NTFS?
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#7
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Nein, die Ordner liegen sogar auf getrennten physikalischen Festplatten, und beide sind NTFS.
Frank


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#8
Diese dämliche Geschichte hatte ich auch schon. Ich habe allerdings die Zeichen nicht nachgezählt, um zu überprüfen, wie es mit den 256 Zeichen aussieht. Bei der Geschichte ist allerdings zu bedenken, dass bei Win7 Das Musikverzeichnis ja nicht auf oberster Verzeichnisebene liegt, sondern unter c:\Benutzer\Benutzername. Bei XP ist der Rattenschwanz noch länger, weil es da im Dokumentenordner liegt. Dann kommt noch bei Win7 hinzu, dass an der Oberfläche mit deutschen Bezeichnern gearbeitet wird, intern aber mit englischen. Keine Ahnung, ob das noch Verwaltungsaufwand bedeutet.

Ich mach mir da keinen Kopf mehr drum, tagge die Dateien ordentlich, speichere in einem ordentlich benannten Ordner ab. Wenn beim Umkopieren dann Dateinamen verkürzt werden, bekommen die wieder ihren Bezeichner ans Ende, z.B. flac, und der Player richtet sich eh nach den taggs, solange nicht anders konfiguriert.
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
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#9
Hallo zusammen,

Fakt ist, das für den Pfad und Dateinamen maximal bei FAT32 und NTFS
255 Zeichen zu Verfügung stehen. Insgesamt sind es jedoch ohne
Laufwerkskennug C:\ jedoch 256 Zeichen. Dies erklärt sich dadurch
das jeder Dateiname mit nicht sichtbarer <NUL> abgeschlossen wird.
Als 255 + 1 = 256 Zeichen.

Ich hoffe hiermit alle Klarheiten beseitigt zu haben.

Gruß Bernd

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#10
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Jetzt wird der Hund in der Pfanne verrückt: Weil ich an den logischen Laufwerken der zweiten Festplatte etwas ändern wollte, habe ich Daten, darunter auch die in Rede stehend Musikdateien, von Laufwerk D (erste Partition der zweiten Platte, die logischen Laufwerke waren noch leer) sicherheitshalber auf ein externes Laufwerk überspielt. Keine Probleme.

Ach.

Mutig geworden, habe ich dann die angeblich zu langen Dateien bzw. Dateinamen in den im Netzwerk freigegebenen Ordner kopiert - auch keine Probleme! Gestern wollte es nicht gelingen, heute doch?

Am Rechner habe ich nichts verändert, mir ist das alles zu hoch. Ich glaube der Eingangssatz hat viel Wahres. Oder mein Rechner wollte am Rosenmontag lieber schunkeln als Dateien verschieben...
Frank


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#11
Hallo Frank,

kann es sein, daß Windows für Dateien, die von CDs auf andere Filesystem-Typen kopiert werden, versteckte Attribute setzen kann, die definieren, daß die Datei ursprünglich von einer CD stammt?
Das könnte zur Folge haben, daß all das, was über die übliche Windows-Konvention von Dateinamen auf CD (z.B. Joliet) hinausgeht, zwar extra abgespeichert aber nicht immer, bzw. in verschiedenen Programmen unterschiedlich, angezeigt wird.

Ich erinnere eine hohe Skalierbarkeit der Windows Desktops durch Active Directory-Regeln; vielleicht schaust Du einfach mal nach den bei Dir voreingestellten Anzeige-Konventionen für Dateinamen bzw. Speicherkonventionen der verwendeten Filesysteme.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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