Das leidige Thema mit dem Analog-Tonbandgerät
#1
Bitte beachten!
Meine nicht ganz kurze Abhandlung hier ist meine völlig subjektive Erfahrung, andere mögen ganz andere gemacht haben.

Ich wollte mal ein Thema mit euch diskutieren, weiss aber nicht ob ihr Lust habt, darauf einzugehen. Ich probiere es einfach mal (wenn nicht, auch nicht schlimm!)


~ Das leidige Thema mit dem analogen Tonbandgerät ~


Wie ich in meiner Vorstellung kürzlich bereits geschrieben habe, bin ich schon früh zu einem Musikfan geworden. Als 15-jähriger habe ich 1971 mein erstes Tonband erworben, ein Mono-4-Spur Spulentonband von SABA. Was für ein Traum, 4 Spuren zum Aufnehmen mit 18er Spulen, da ging jede Menge Musik drauf.
Und das war gut, denn wir Teenager hatten allesamt kein Geld für Musik (das ist nicht wie heute). Eine Single (A und B-Seite) kostete 5 DM, eine LP war gar preisgebunden mit 22 DM. Das war einfach unerschwinglich - da kam ein Tonbandgerät gerade recht.

Ich lernte schnell, dass man manuell austeuern musste, denn die Automatic Aussteuerung "versaut" einem die Dynamik, wenn ein Song leise anfängt, dann plötzlich laut wird. Am Anfang mit Mikro aufgenommen - kennt ihr das, wenn die Mutter plötzlich ins Zimmer stürmt, weil ich nicht gleich zum Essen kam, es lief gerade ein wichtiger Titel! Die Aufnahme war versaut! Big Grin
Ein Radio-und Fernseh-Techniker hat uns in das alte Grundig Radio so einen 5-Poligen Anschluss eingebaut und von da an konnte man mit Überspielkabel aufnehmen! Klasse Heart

Ich habe auch negative Erfahrungen gemacht mit 18er Triple Bändern von BASF, die waren sehr dünn und rutschten oft über die Bandführung raus, die Spuren am Rande des Bandes war dann "beschädigt" weil es wellig wurde...die Musik verlor an den Stellen an Höhen, was störte - dann lieber die Longplay oder Double Play Bänder.
Es war 1975, ich hatte viel Erfahrung mit Tonbandgeräten gesammelt, sollte es eine richtige Profi-Maschine sein!
Eine REVOX A77 cs -4-, so steht es auf der Rechnung für 1390,- DM. Das war richtig viel Geld. (6 Wochen Knochenjob am Fliesband eine LKW-Herstellers)
Tolle Maschine, ich war begeistert. Man konnte sie senkrecht betreiben, die Bänder haben schnell umgespult. Ich war in der Stereo-Welt angekommen - hab mir Platten ausgeliehen um sie aufzunehmen. Übrigens ein REVOX Band mit dieser Novodur Spule aus Plastik kostete 40 DM. Ich war sowas von zufrieden und happy Smile

Meine Ohren waren mittlerweile geschult, ärgerlich waren drop-outs - immer mehr hörte ich auch dieses feine Echo, den Kopiereffekt, wo sich Musik quasi Sekunden vorher schon ganz leise ankündigt. Es kam aber noch schlimmer.
Der Übersprecheffekt - ihr kennt die Spurlage bei 4 Track Maschinen? 1+3 in eine Richtung, 2+4 nach Umdrehen des Bandes.
Von oben nach unten heisst das: Spur 1, Spur 4 (rückwärts), Spur 3 und Spur 2 (wieder rückwärts). Da die Spuren recht eng nebeneinander liegen...hörte man ganz leise die Nachbarspur rückwärts - meistens nur die tieferen Frequenzen - ich hatte doch eine Profi Maschine, warum passiert sowas?
[Bild: spuren_10.gif]
Hans-Jürgen Schlager in Durmersheim bei Karlsruhe (autorisierte REVOX Werkstatt) hat die Maschine eingemessen, gecheckt und die Band-Führung überprüft und alles war super - aber der Effekt blieb!
Achtung: Das ist der Preis für eine Vierspurmachine, eine 2 Spur hat das nicht - seine Worte!

Ich bereute den Kauf der 4-Spur-Maschine - dann nehme ich eben nur in eine Richtung auf, aber die Spuren sind schmaler als bei 2-Spur...Drop-Outs sind zwangsläufig häufiger...ein Dilemma. Anfang der 80er verlor ich etwas das Interesse am Tonband und Aufnehmen. Hatte mir doch mehr und mehr LPs zugelegt und auch einen Kassetten-Recorder von Technics M24 - der sehr brauchbare Aufnahmen machte.

1982 war ich bei der HiFi Austellung in Düsseldorf, ich habe den ersten CD Player von Philips gesehen und durfte ihn gar mal bedienen, eine freundliche Dame stand aber ständig neben mir. Die Silberscheibe mit digitaler Speicherdaten. Ich war völlig fasziniert - was ich dann später erlebte, wäre ein extra Thema! (wenn ihr Lust habt?)

Zurück zur Analog-Technik. Mein Technics M24 Kassetten TapeDeck lieferte gute Dienste, habe viele Kassetten bespielt und kürzlich hatte ich es mal wieder im Einsatz - es läuft noch mit den alten Riemen und Andruckrolle!
Meine A77 bekam mehr und mehr ein Schattendasein - ok, wenn das Jugendzimmer abgedunkelt war und die Maschine angeschaltet war und ein Tape läuft ist es immer noch faszinierend, bis zum heutigen Tag, aber die Mängel hat meine A77 (leider).

Übrigens, 2012 habe ich sie mal wieder in Betrieb genommen - nach dem Umspulen konnte man sie nicht mehr stoppen.....????
Dann qualmte es aus der Maschine - hab sie sofort ausgeschaltet. Ein Aussteuerungsinstrument hat den Geist aufgegeben Sad , das Qualmen kam von einem Kondensator, der ausgetrocknet ist! Das hat mir die Firma Schaaf in Mannheim erklärt, die die Maschine repariert hat - hab halt nochmals investiert, weil die Maschine doch ein besonderer Wert für mich hat - also nochmals 287 Euro hingeblättert.

Sollte ich ein Fazit ziehen müssen über so eine Maschine und die analoge Technik:
Eine faszinierende Maschine und eine tolle Ingenieursleistung, sowas herzustellen. Der Anblick, wenn sie läuft und sich die großen Spulen drehen hat immer noch etwas - aber die Schwächen bleiben auch, die digitale Technik hat aber auch alles längst überdeckt. Aber auch diese neue Technik ist nicht ohne Schwächen, auch das wäre aber  ein anderes Thema.

Und doch möchte ich auch eine kleine Lanze brechen für die Analog-Technik - viele Jahre hat sie mich begleitet in der Welt des Musikhörens - und war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und der Liebe zur Musik!

VG Jürgen
VG
Jürgen
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#2
Danke für den Beitrag, JayDee.
Mit Halbspur wär das nicht passiert, ok. Andererseits solltest Du bei 9,5 cm oder weniger den Effekt kaum noch wahrnehmen.
Ich denke, es gibt einige, die Deine Viertelspurköpfe gegen Halbspurköpfe tauschen würden. Einfach mal ne
Suchanfrage starten Tongue 

Beim Tausch hilft Dir jemand in Deiner Gegend ....

LG
Mike

Die A77 war eher eine Konsumentenmaschine, Profimaschine mit Viertelspur? Da kannst ja nichtmal schneiden, was passiert auf der Gegenspur?
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#3
Hallo Mike,

deine Erfahrungen mit den Tonband-Geräten sind den Umständen entsprechend völlig normal.

Das Auseinander-Ziehen des Textes ist eine Macke des Editors, die sich ebenfalls unter "gewissen" Umständen einstellt.
Die sicherste Methode, die ungewünschten Leerzeilen zu entfernen, besteht darin, nach Abschicken des Textes in den Bearbeiten/Inlinebearbeiten-Modus zu gehen. Dann kann man die Leerzeilen ganz sicher und wirksam mit der <- Taste entfernen.

MfG Kai
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#4
Den Fehler, 19cm bei Viertelspur zu verwenden, haben viele gemacht.
Vielleicht wurde seinerzeit nicht richtig aufgeklärt…?
Bei Viertelspur nimmt man 9,5 und für alle anderen Geschwindigkeiten dann Halbspur
Viele Grüße
Jörg
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#5
(20.06.2022, 21:17)Baruse schrieb: Bei Viertelspur nimmt man 9,5 und für alle anderen Geschwindigkeiten dann Halbspur

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Technisch gesehen hast Du recht, aber die mit Abstand meisten noch im Einsatz befindlichen Amateurgeräte dürften Viertelspur-Ausführungen sein. Und bei 9,5 cm/s erreichen diese eine Klangqualität, die (mein Eindruck) einem guten Kassettendeck mit ebensolchem Bandmaterial deutlich hinterherhinkt.

Im Endeffekt hat man also die Wahl zwischen "Pest" (Durchbrobbeln der Gegenspur) oder "Cholera" (matter Klang).
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#6
Eigentlich hatte man keine Wahl.
Bei 9,5 cm/s reicht die Höhen-Dynamik nicht für moderne Musik mit hohem Hochton-Pegel aus.
Man war/ist "gezwungen", mit 19 cm/s aufzunehmen.
Wenn man sich aus ökonomischen Gründen für 4-Spur entschieden hatte, merkte man nach einiger Zeit das Übersprech-Problem.
Eine Aufklärung über diese Nachteile gab es vor dem Kauf nicht.
Wenn man allerdings die "richtige" Musik aufnahm, fiel das Übersprechen nur in den Pegel-Pausen zwischen zwei "Dröhnungen" auf, es sei denn, die Gegenspuren waren mit Bass "gesättigt".

MfG Kai
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#7
Hängt aber auch massiv von der Maschine ab. Während das Viertelspur-Übersprechen bei Revox ganz extrem ist, ist es bei meiner Sony TC-366 nahezu gar nicht vorhanden. In beiden Fällen 19 cm/s Stereo Viertelspur.

Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#8
(20.06.2022, 22:15)eudatux23 schrieb: Hängt aber auch massiv von der Maschine ab. Während das Viertelspur-Übersprechen bei Revox ganz extrem ist, ist es bei meiner Sony TC-366 nahezu gar nicht vorhanden. In beiden Fällen 19 cm/s Stereo Viertelspur.

Ich hoffe, ich erzähle jetzt keinen Blödsinn, aber daß das Phänomen bei japanischen Geräten weniger ausgeprägt ist (was übrigens auch meine Erfahrung ist), liegt m.W. daran, daß sie das Band weniger stark magnetisieren als beispielsweise Revox.

Wobei es auch vereinzelt Stimmen gibt, die behaupten, die Maschinen mit dem stärksten Übersprechen seien von Akai.
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#9
Danke euch für eure Kommentare - erstmal bin ich etwas überrascht, dass doch viele dieses Thema zu kennen scheinen.
(meine Kumpels/Schulfreunde damals hielten mich für völlig verrückt, was ich da alles hören würde - waren die taub?)

Ja, es ist richtig, bei 9,5 cm/s stereo ist das Übersprechen eher weniger zu hören, dafür stört es bei 19 cm/s umso mehr.

Ich kannte damals beim Kauf diesen Übersprecheffekt nicht. Ich wollte eine Vierspur Maschine um möglichst viel aufnehmen zu können.
Hatte damals auch Schriftverkehr mit REVOX Löffingen, die aber auf dieses Manko nicht hingewiesen haben und mich nur an eine Werkstatt verwiesen haben.
Naja und der exklusive HiFi-Laden in Karlsruhe, wo ich die A77 gekauft habe, wollte nur teure Geräte verkaufen, denke ich Big Grin

Was ich bis heute nicht so ganz verstehe: Das kleine Bändchen in einer Compact Kassette liefert doch sehr gute Aufnahmen, sogar heute noch.
Dass dieser Übersprecheffekt dort nicht auftritt, mag auch an 4,75 cm/s hängen, weiss es aber nicht.

VG Jürgen
VG
Jürgen
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#10
(21.06.2022, 04:44)JayDee schrieb: Was ich bis heute nicht so ganz verstehe: Das kleine Bändchen in einer Compact Kassette liefert doch sehr gute Aufnahmen, sogar heute noch.
Dass dieser Übersprecheffekt dort nicht auftritt, mag auch an 4,75 cm/s hängen, weiss es aber nicht.

Beim Tonband sind die beiden Stereo-Kanäle von Vor- und Rücklauf ineinander verschachtelt (Spuren von oben gezählt: 1 & 3 vor, 2 & 4 zurück.), bei der Cassette liegen sie nebeneinander. Dadurch ist bei der Cassette das Links-Rechts-Übersprechen größer (was aber nicht so auffällt) und das Vor-Rück-Übersprechen kleiner (bzw betrifft vornehmlich die beiden inneren Spuren).
Nachtrag:
Das wichtigste zum Schluß, weil im ersten Anlauf glatt vergessen:
Der Effekt ist stark abhängig von der Wellenlänge der magnetischen Aufzeichnung. Bei kleinen Wellenlängen (hohen Frequenzen) verschwindet er. Bei tiefen Frequenzen nimmt er stark zu.
Betrachtet man bei einer bestimmten Geometrie die Frequenz-abhängigen Übersprech-Pegel zunächst bei 9,5 cm/s, so transponiert sich das ganze
bei 19 cm/s zu doppelt so hohen Frequenzen und wird dadurch auffälliger. Bei 4,75 cm/s wird das Übersprechen um den Faktor 2 "rot-verschoben" (würde ein Kosmologe formulieren), also zu halbierten Frequenzen im (Sub-)Bass-Bereich verlagert und dadurch weniger hörbar.

@Timo:
Das Übersprechen ist ein geometrischer Effekt und dem Aufsprech-Pegel proportional. Der Grad des Übersprechens (relativ) hängt deshalb nicht vom Pegel, sondern nur von den Details der Spurlagen/Kopfspalt-Abstände ab.

MfG Kai
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#11
Das Übersprechen (bzw. seitliche Einstreuung) ist obendrein ein wellenlängenabhängiger Effekt.

Zwei übliche Spurlagen und Geschwindigkeiten (für volle Auflösung auf Bilder klicken):

Zweispur:
   

Viertelspur (Spuren 1 & 4):
   

Viertelspur (Spuren 2 & 3):
   



Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#12
(20.06.2022, 21:54)timo schrieb:
(20.06.2022, 21:17)Baruse schrieb: Bei Viertelspur nimmt man 9,5 und für alle anderen Geschwindigkeiten dann Halbspur

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Technisch gesehen hast Du recht, aber die mit Abstand meisten noch im Einsatz befindlichen Amateurgeräte dürften Viertelspur-Ausführungen sein. Und bei 9,5 cm/s erreichen diese eine Klangqualität, die (mein Eindruck) einem guten Kassettendeck mit ebensolchem Bandmaterial deutlich hinterherhinkt.

Im Endeffekt hat man also die Wahl zwischen "Pest" (Durchbrobbeln der Gegenspur) oder "Cholera" (matter Klang).

da hast Du wohl recht. Du darfst aber nicht vergessen, dass das Tonbandgerät und die Magnetbänder vom entwicklungstechnischen Grundsatz in den späten sechzigern "hängengeblieben" sind - das LPR35, das heute noch Standard für Heimanwendungen ist, ist 1971 auf den Markt gekommen, und seitdem nur sehr sanft modifiziert worden. 1980 hatten die meisten Hersteller auch das Heimtonbandgerät selber abgehakt. Es gab zwar noch ein paar Modelle, Innovationen gab es aber keine mehr.

Die Cassette hingegen wurde erst in den siebzigern HiFi tauglich gemacht, und erlebte ihre Blüte in den achtzigern, also in einer Zeit, wo mit der CD schon das erste digitale Medium für den Massenmarkt verfügbar war. Einen riesigen Sprung erlebte die Cassette durch das Typ II Band, und später nochmal durch die Typ IV Reineisenbänder, alles Entwicklungen, die das Tonbandgerät nicht miterlebt hat.

Ich selber hatte in den siebzigern ein Philips N4504, da habe ich immer mit 19cm/sek aufgezeichnet, weil der Sound einfach um Welten besser war als mit 9,5cm/sek. Das "Durchbrabbeln" habe ich nur in den Pausen zwischen den Tracks und bei sehr leisen Stellen wahrgenommen, und es hing stark vom verwendeten Bandmaterial ab. BASF und AGFA waren eher schlimm, bei Maxell hörte man so gut wie nichts und ulkigerweise gab es bei den schwarzen Shamrock Bändern in der dunkelgrünen Schachtel auch kaum Übersprechen gehört.

Allgemein zeigt diese Diskussion hier mal wieder, wo der wahre Fortschritt der Digitaltechnik zu finden ist. Wenn über analog vs. digital diskutiert wird, geht es fast immer um den Klang, der wahre Fortschritt ist aber eher, dass die Digitaltechnik zwar feste Qualitätsgrenzen vorgibt, während bei der Analogtechnik theoretisch "Ende offen" ist, die Digitaltechnik aber die Grenzwerte immer einhält, während die Analogtechnik viel anfälliger für Unzulänglichkeiten ist.



Gruß Frank
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#13
(20.06.2022, 22:03)kaimex schrieb: Eigentlich hatte man keine Wahl.
Bei 9,5 cm/s reicht die Höhen-Dynamik nicht für moderne Musik mit hohem Hochton-Pegel aus.
Man war/ist "gezwungen", mit 19 cm/s aufzunehmen.

Hallo Kai,

da muß ich aber mal mein Veto einlegen.
Ich arbeite auschließlich mit 4-Spur und mit 9,5 cm/s. Alle Geräte sind natürlich penibel eingemessen und vor allem regelmäßig gewartet.
19 cm/s kommt wegen des Gegenspurübersprechens bei 4-Spur natürlich nicht in Frage.
(Eine Ausnahme stellen meine Uher Royal Geräte dar, dafür besitze ich einen nagelneuen 2-Spur Kopfträger, den ich aber quasi nicht benutze)

Zum Thema Gegenspurübersprechen, welches bei manchen Geräten mehr und bei einigen weniger auftritt, stelle ich mal die unbewiesene Behauptung auf,
daß es hier sicher etliche Besitzer von 4-Spur Geräten gibt, bei denen die Tonkopf Höhenjustage nicht korrekt passt. (Oft schon ab Werk)
Das hat erstmal keinen großen Einfluß bei der Aufnahme und späteren Wiedergabe auf der selben Maschine, wird somit auch oft nicht bemerkt,
führt aber zu Pegelunterschieden bei dem Abspielen auf (korrekt justierten) Fremdgeräten und eben zu erhöhtem Gegenspurübersprechen.

Zum Thema Höhenaussteuerbarkeit:
Ich achte bei meinen Aufnahmen penibel darauf, daß ich nicht zu hoch aussteuere. Also lieber etwas weniger als zuviel.
Ich lasse meine Bandgeräte über zwei Nakamichi High-Coms laufen, nicht wegen des Kompressor/Expanders, den verwende ich nicht mehr,
sondern wegen der genialen Aussteuerungsinstrumente. (logarithmisch anzeigende analoge Peakmeter)

Die Qualität der Aufnahmen ist für meine Begriffe hervorragend.
(Das ist natürlich ein relativer Begriff, es soll Leute mit Fledermausohren geben, die hören noch im Nachbarort eine Stecknadel fallen.)
Vor jedem neuen Band, welches ich aufnehme, entmagnetisiere ich die Tonköpfe und kontrolliere die Vor-/Hinterbandpegel mit entsprechenden Sinustönen.
Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig das regelmäßige Entmagnetisieren ist. Magnetisierte Tonköpfe haben einen ganz erheblichen (schlechten) Einfluß auf die Aufnahme.
Selbstverständlch verwende ich nur hochwertiges Bandmaterial und keinen alten Schrott.
Es nützt ja wenig, wenn man 2-Spur und 19 cm/s verwendet und der Rest der Peripherie nicht mitspielt oder falsch justiert ist bzw. im schlechten Zustand.

Ich besitze ca. 10 AKAI Maschinen, darunter einen Großspuler (GX-620D)
Ansonsten eine Tandberg TD-20A, die ganz hervorragend aufnimmt, 2 Uher Royal de Luxe und eine Braun TG-1000.
Meine Lieblingsmaschine zum Aufnehmen von 18 cm Bändern ist meine GX-280D SS, die ich frequenzgangtechnisch feinoptimiert habe.

Was nützt einem 19cm/s, wenn bei vielen Consumer-Bandgeräten bereits in Stellung Vorband (Source), der Frequenzgang im Hochtonbereich stark abfällt.
Das ist kein Einzelfall. Ihr müßt z.B. mal eine Uher Royal de Luxe dahingehend überprüfen. Meine Maschinen habe ich alle durch Schaltungsanpassungen verbessert.
Meine Uher Kisten bieten seitdem eine ganz ausgezeichnete Qualität bei 9,5 cm/s.

@Kai: Dann allerdings noch meine Frage an dich, was meinst du mit "moderne Musik mit hohem Hochton-Pegel" ?
Natürlich haben alte Plattenaufnahmen aus den 70er Jahren oft weniger Hochtonanteil als heutige Musik, soweit korrekt.
Es gibt aber auch ganz hervorragende Tonträger aus dieser Zeit, die sich qualitativ überhaupt nicht vor sogenannter moderner Musik verstecken müssen.
Den aktuellen Musikproduktionen kann ich sowieso nichts mehr abgewinnen.
Was da heutzutage so im Radio gespielt wird, davon bekommt man ja schlimmsten Ohrenkrebs. (Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel)

Zurück zum Thema:
Ich besitze eine sehr umfangreiche CD-Sammlung mit unterschiedlichster Musik, darunter sicher auch einige sehr hochwertige Aufnahmen mit sehr viel hochtonhaltigem Becken-Schlagzeug.
Zum Beispiel: Level 42 - Something about you.
Damit kann man ganz wunderbar die Hochtonaussteuerbarkeit eines Bandgerätes oder auch eines Cassettendecks an die Grenze treiben.
Trotzdem behaupte ich, daß auch solche Musikstücke bei mir mit 9,5 cm/s keine Probleme bereiten. Und ich behaupte doch ein recht geschultes Gehör zu besitzen und bin auch extrem pingeliig was die Qualität der Musik betrifft, die aus meinen Boxen (oder meinem AGK 601 Kopfhörer) an meine Ohren kommt.
Auf dumpfe, schlecht klingende Aufnahmen habe ich wirklich keinen Bock.
An meinem Dual 704 Plattenspieler sitzt z.B. ein Ortofon MC Quintet Blue, welches schon in einer ziemlich hohen Liga spielt.
siehe hier: https://www.ortofon-elite.de/quintetblue.php
Da müssen die anderen Komponenten schon dazu passen, was sie auch tun.
Meine Verstärker sind übrigens alle selbstgebaut und teilweise auch selber von mir entwickelt worden.

Was ich damit klarstellen will?
Auf klangliche Kompromisse habe ich keine Lust. Die Verwendung von 4-Spur mit 9,5 cm/s empfinde ich eben nicht nicht als schlechten Kompromiss.
Selbstverständlich geht im HiFi Bereich immer noch ein bißchen mehr. Es soll ja Leute geben, die haben an ihrem Plattenspieler ein 10.000 Euro System montiert.
Wer es braucht...

Aber letztendlich kommt es ja darauf an, daß man selber zufrieden ist und Spaß an seinem verrückten Hobby hat.
So wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch.

Gruß, Jan

Hier mal ein Bild der Nakamichi Geräte. Oben für Aufnahme, unten für Wiedergabe.
Sehr nützlich ist der eingebaute 400Hz Sinusgenerator.
Darüber mein selbstgebauter, aktiver Umschalter für 6 Bandgeräte.
Der Wiedergabepegel ist über Trimmer auf der Frontseite anpassbar, so daß alle Geräte mit dem selben Output-Level arbeiten.


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#14
(20.06.2022, 22:40)timo schrieb: Wobei es auch vereinzelt Stimmen gibt, die behaupten, die Maschinen mit dem stärksten Übersprechen seien von Akai.

Meine AKAI GX 255 hatte damit kein Problem, selbst im Kopfhörer war da nichts Störendes zu hören. Die UHER RdL's übersprechen etwas auf der Rückspur, die B77 ist da am Schlimmsten. Deshalb beschränke ich mich da seit jeher auf eine Bandseite...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#15
Ist eigentlich schon alles gesagt, aber noch von jedem. Also ich auch noch:

Meine Akai GX 635 zeigt das Phänomen auch (bei 19 cm/sek.), aber erst in den letzten Monaten.
Jahrelang war da Ruhe im Karton. Muss also doch justierbar sein?
Schöne Grüße

Rainer

Unterwegs als „Tonmeister h.c.“ unter www.tapemusic.eu[url=www.tapemusic.eu][/url]
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#16
(21.06.2022, 09:25)cyrano de B. schrieb: Ist eigentlich schon alles gesagt, aber noch von jedem. Also ich auch noch:

Meine Akai GX 635 zeigt das Phänomen auch (bei 19 cm/sek.), aber erst in den letzten Monaten.
Jahrelang war da Ruhe im Karton. Muss also doch justierbar sein?

Ich glaube nicht, wenn du die Finger von den Tonköpfen gelassen hast, daß sich sowas plötzlich einschleicht....
Es ist ganz stark von der Art der Musik abhängig. Je mehr Tiefbaß, desto ausgeprägter.
Wer nur Arien von Maria Callas hört, der wird damit weniger Probleme haben.

Gruß, Jan
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#17
(21.06.2022, 08:48)nick_riviera schrieb: LPR35, das heute noch Standard für Heimanwendungen ist, ist 1971 auf den Markt gekommen, und seitdem nur sehr sanft modifiziert worden.

Hmmm ... eine Verbesserung der Sättigungsremanenz von 1100 auf 1800 nWb/m (entsprechend 4,3 dB) würde ich nicht als sanft bezeichnen.

Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#18
Herzlichen Dank nochmals an alle, die sich hier fachkundig beteiligen - hier sind ja richtige Profis und Kenner unterwegs! Kompliment Cool

Und alles deckt sich mit den Hörerfahrungen, die ich gemacht habe im Laufe der Jahre/Jahrzehnte.

Will noch kurz erwähnen, dass beim Check der A77-Maschine 1980 nicht nur die Bremsbänder gewechselt wurden sondern die komplette Maschine abgeglichen wurde und auch die absolute "Höhe der Tonköpfe" gemessen wurde...Hans-Jürgen Schlager in Durmersheim hat mir das auch bestätigt.
Man hat mir damals auch erklärt, dass durch den stabilen Druckgussrahmen der A77 plus den stabilen Sitz der Tonköpfe ein "Verschieben" der Köpfe ausgeschlossen werden kann.
Ich hätte nie an der Justage der Tonköpfe gedreht, da ich gar keine Messgeräte dafür habe.

Ich bestätige auch, dass die Shamrock Bänder dieses Übersprechen nicht so zeigen, sie sind aber auch "leiser" als die REVOX Bänder Professional 601.

Ein Satz von Frank hat mir sehr gut gefallen:
Allgemein zeigt diese Diskussion hier mal wieder, wo der wahre Fortschritt der Digitaltechnik zu finden ist. Wenn über analog vs. digital diskutiert wird, geht es fast immer um den Klang, der wahre Fortschritt ist aber eher, dass die Digitaltechnik zwar feste Qualitätsgrenzen vorgibt, während bei der Analogtechnik theoretisch "Ende offen" ist, die Digitaltechnik aber die Grenzwerte immer einhält, während die Analogtechnik viel anfälliger für Unzulänglichkeiten ist.

Ich würde gerne auch mal etwas über die CD und ihre Technik loswerden, an anderer Stelle, wenn Lust besteht. Da habe ich auch was erlebt...man könnte sagen, ich habe die Probleme förmlich angezogen Tongue - Spaß, natürlich nicht ... aber es war schon auch etwas ernüchternd.

Dank euch
VG Jürgen
VG
Jürgen
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#19
Hallo Jürgen,

dann schreib doch einfach mal !  Wink Wir freuen uns hier auch immer über eine gute Geschichte !

Grüße, Rainer
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#20
(21.06.2022, 09:07)janbunke schrieb: @Kai: Dann allerdings noch meine Frage an dich, was meinst du mit "moderne Musik mit hohem Hochton-Pegel" ?
Die geschilderten Erfahren wurden in den 60er Jahren gemacht. "modern" bezieht sich auf die Zeit.
Ich glaube, 1963 habe ich vom gesparten Taschengeld ein Uher Royal 784S erworben und zunächst mit 9,5 cm/s aufgenommen,
Rock und Jazz vom UKW-Radio. (Vorher hatte ich ein Uher 502S.)
Bis mir die Unsauberkeit/Verzerrungen des Hochton-Bereiches zu viel wurden.
Inzwischen habe ich natürlich die meisten Musik-Instanzen mit derartigen Auffälligkeiten vergessen.
Ich glaube, das Schlimmste war mal Miles Davis mit gestopfter Trompete. Die Wiedergabe war sehr verzerrt.
Ab dann habe ich nur noch mit 19 cm/s aufgenommen. Ausgesteuert immer mit Ziel Zeiger der Instrumente maximal bis zur 0 db Grenze.
Später habe ich dann die Zeiger-Instrumente durch elektronische Spitzenwert-Anzeige ersetzt.

MfG Kai
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#21
Da muss ich jetzt doch mal, neugierig wie ich bin, vorsichtig nachfragen: Wenn du 1963 schon dein zweites TB hattest, musst du doch schon deutlich älter sein als ich. Ich habe 1967, mit 14 Jahren, mein erstes gekauft....
Verrätst du uns dein Baujahr? Wink

LG
Holgi
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#22
1967 durfte/nußte ich (genauer 1966-1968) das Vaterland zwischen Rotenburg (Wümme) und HH-Fischbek verteidigen.
Im Juni 1967 hatten wir Ausgangssperre wegen des 6-Tage-Krieges.
1968 kam ich auf Bewährung wieder raus, rechtzeitig zur 68-Revolution an der Uni Kiel.

MfG Kai
Nachtrag: 2011 konnte ich mich dem Drängen des etwa gleichaltrigen lokalen Personalmanagers meines Arbeitgebers nicht länger mit den Worten "nach Ihnen Herr ..." verweigern, doch endlich meine Planstelle für einen Jüngeren freizugeben. Seit dem mache ich, was ich will, wenn ich nicht gerade im Wartezimmer eines Arztes vor mich hin altere.
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#23
(21.06.2022, 12:10)JayDee schrieb: Herzlichen Dank nochmals an alle, die sich hier fachkundig beteiligen - hier sind ja richtige Profis und Kenner unterwegs! Kompliment Cool

Und alles deckt sich mit den Hörerfahrungen, die ich gemacht habe im Laufe der Jahre/Jahrzehnte.

Will noch kurz erwähnen, dass beim Check der A77-Maschine 1980 nicht nur die Bremsbänder gewechselt wurden sondern die komplette Maschine abgeglichen wurde und auch die absolute "Höhe der Tonköpfe" gemessen wurde...Hans-Jürgen Schlager in Durmersheim hat mir das auch bestätigt.
Man hat mir damals auch erklärt, dass durch den stabilen Druckgussrahmen der A77 plus den stabilen Sitz der Tonköpfe ein "Verschieben" der Köpfe ausgeschlossen werden kann.
Ich hätte nie an der Justage der Tonköpfe gedreht, da ich gar keine Messgeräte dafür habe.

Ich bestätige auch, dass die Shamrock Bänder dieses Übersprechen nicht so zeigen, sie sind aber auch "leiser" als die REVOX Bänder Professional 601.

Ein Satz von Frank hat mir sehr gut gefallen:
Allgemein zeigt diese Diskussion hier mal wieder, wo der wahre Fortschritt der Digitaltechnik zu finden ist. Wenn über analog vs. digital diskutiert wird, geht es fast immer um den Klang, der wahre Fortschritt ist aber eher, dass die Digitaltechnik zwar feste Qualitätsgrenzen vorgibt, während bei der Analogtechnik theoretisch "Ende offen" ist, die Digitaltechnik aber die Grenzwerte immer einhält, während die Analogtechnik viel anfälliger für Unzulänglichkeiten ist.

Ich würde gerne auch mal etwas über die CD und ihre Technik loswerden, an anderer Stelle, wenn Lust besteht. Da habe ich auch was erlebt...man könnte sagen, ich habe die Probleme förmlich angezogen Tongue - Spaß, natürlich nicht ... aber es war schon auch etwas ernüchternd.

Dank euch
VG Jürgen

sehr gerne, mach einen neuen Thread "CD-Probleme" auf, ich bin schon neugierig. Bei älteren CD-Playern kommt leider zunehmend ein Problem zum Tragen, dass man bei Tonbandgeräten nicht oder nur ansatzweise hat - sterbende Laserdioden, für die es keinen Ersatz mehr gibt. Ich habe z.B. davon Abstand genommen, mir passend zu meiner achtzigerjahre Dual Anlage einen CD130 zu suchen, weil es für die darin verbaute Hitachi Technik nirgendwo mehr Teile gibt, und die Geräte fast alle entweder schon tot oder kurz davor sind. Aber das ist ein anderes Thema, sorry für den Exkurs.

Gruß Frank
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#24
(21.06.2022, 09:07)janbunke schrieb:
da muß ich aber mal mein Veto einlegen.
Ich arbeite auschließlich mit 4-Spur und mit 9,5 cm/s. Alle Geräte sind natürlich penibel eingemessen und vor allem regelmäßig gewartet.
19 cm/s kommt wegen des Gegenspurübersprechens bei 4-Spur natürlich nicht in Frage.
(Eine Ausnahme stellen meine Uher Royal Geräte dar, dafür besitze ich einen nagelneuen 2-Spur Kopfträger, den ich aber quasi nicht benutze)


Was ich damit klarstellen will?
Auf klangliche Kompromisse habe ich keine Lust. Die Verwendung von 4-Spur mit 9,5 cm/s empfinde ich eben nicht nicht als schlechten Kompromiss.
Selbstverständlich geht im HiFi Bereich immer noch ein bißchen mehr. Es soll ja Leute geben, die haben an ihrem Plattenspieler ein 10.000 Euro System montiert.
Wer es braucht...

Aber letztendlich kommt es ja darauf an, daß man selber zufrieden ist und Spaß an seinem verrückten Hobby hat.
So wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch.

Jan sehr gut beschrieben und ich kann das auch zu 100% unterschreiben!
Ein Tonbandgerät verzeiht bei 9,5 keinerlei Fehler und deckt gnadenlos jede Ungenauigkeit auf.
Hat man jedoch die notwendigen Messmittel und weiß diese einzusetzen, so muß man klanglich
auch bei 9,5 keinerlei Kompromisse eingehen.
Bis jetzt war noch jeder verblüfft, wenn ich ein Gerät bei 9,5 nach erfolgter Einmessung vorgeführt habe.
Viele Grüße
Jörg
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#25
Ich selbst kann hier so einiges nicht nachvollziehen.
Z.B. - was soll der Blödsinn, ständig "analog" mit "digital" vergleichen zu wollen, oder noch besser, dieser
Unsinn ".... analog- digital, was ist besser? "
Analog ist analog, basta! -
Mein alter C Kadett ist in etwa so alt, wie eine A77 ( Bauj. `75), erwarte ich da Airbags, Spur Assis... ?
Nee, man kann einen Kadett Bauj. `75 nicht mit einem BMW Bauj. 2022 vergleichen.

Ich habe Tonbandgeräte, weil aus der Zeit, gut eingemessen O.K. aber um mit FLAC Streaming zu konkurieren
oder verglichen zu werden? - Dann habe ich eben etwas Übersprechen bei 19,05 cm/s - Na und? - "so what"

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#26
hi Ralf,

volle Zustimmung, auch mich hat das leise Gegrummel bei Vierspur und 19 nie gestört, und der Klang war einfach um Welten besser als bei 9,5cm/sek. Das ist aber das gleiche wie bei der Platte - für mich ist Knistern Knistern und Klang Klang, üblicherweise wird aber beides in einen Topf geworfen.

Der Vergleich analog/digital kommt immer dann hoch, wenn jemand den perfekten Klang von Heimtonbandgeräten zur Wissenschaft erklärt wird. Ich finde den Vergleich mit dem alten Kadett sehr gut, wenn ich aber jetzt versuchen würde, diesen Kadett auf einen Stand zu bringen, dass er die selben Fahrleistungen wie ein aktueller Golf GTI hat, dann müsste ich mir auch die Frage gefallen lassen, wieso ich nicht gleich einen neuen GTI nehme und den armen alten Kadett Kadett sein lasse.

Ich finde immer den Uhrenvergleich passend - eine moderne 15 Euro Funkuhr zeigt die Zeit genauer, stressfreier und zuverlässiger an als der 8000 Euro Chronograf vom Juwelier, trotzdem hat der Chronograf gegenüber der Funkuhr eine Ausstrahlung, die viele Leute dazu bewegt, freiwillig 8000 Euro für eine unzuverlässige pflegebedürftige Uhr auszugeben, statt sich das perfekt funktioniernede Stück Plastik an den Arm zu binden. Ich finde, man sollte das Tonbandgerät genauso sehen, und nicht versuchen, im Jahr 2022 das bessere Alltagsgerät daraus zu bauen.

Gruß Frank
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#27
Wink 
Ich habe mit meinem Beitrag nicht die analoge Welt verteufeln wollen und/oder vergleichen wollen mit der digitalen....keineswegs!
Ich bin in der analogen Welt groß geworden, es gab nichts anderes damals. Punkt, dann ist es so!

ABER und das ist mir wichtig, dadurch dass ich viel mit den Tonbandgeräten gearbeitet habe, habe ich Schwachstellen
entdeckt - und bei der A77 war ich dann schon enttäuscht, denn die Maschine war teuer und ich hätte erwartet, dass die
Maschine so in etwa perfekt arbeitet.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Aufnahmen mit 19 cm/s und das leichte "Grummeln" bei leisen Passagen oder zwischen
zwei Tracks doch gestört haben und auch stören. Es ist unnatürlich, weil da was rückwärts läuft UND es gehört nicht zur Musik!
Definitv nicht.

Aber so scheint es, haben alle ähnliche Erfahrungen mit ihren Maschinen gemacht, egal welche Marke...dann ist es halt die
Physik, die Konstruktion oder was auch immer...wie gesagt ich hätte mir eine 2 Spur kaufen sollen...so habe ich halt Lehrgeld bezahlt...

Vergleichen will ich hier analog/digital nicht...ich schreibe später über meine Anfänge mit der CD 1986 und dem "Beinah-Fehlstart"
bei mir. Alles andere als rühmlich! Wink
VG
Jürgen
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#28
Mal mein ganz kurzer Gedanke zum Aspekt Spurübersprechen:
Bei Geräten, wo ich es hatte (also nicht bei allen), hat es MICH SELBST extrem genervt und gestört.
Da gab es für mich nicht den Gedanken "analog ist analog-basta".
Wenn ich Musik höre, egal ob mit Grammophon oder Streaming, stören mich nun mal Töne, die da nicht rein gehören.
Das geht vielen so, sonst wäre Übersprechen nicht regelmäßig Thema.
Deswegen habe ich auf Halbspur gewechselt und Lehrgeld bezahlt.
Mögt ihr eure Vergleiche mit alten Autos auch für ziemlich gelungen halten - für mich hinken sie sehr. Oder ich habe euch falsch verstanden....
Klar vergleicht man in vielen Hinsichten einen Oldtimer nicht mit einem heutigen Auto.
ABER: Das Übersprechen (als Beispiel) ist doch eine "mangelhafte Funktion" , die das Musikhören negativ beeinflusst.
Das entspricht für mich einem Oldtimer, der zuviel Lenkerspiel hat und die Spur nicht hält.
Da würde niemand sagen :"Oldtimer ist Oldtimer - basta".
Man würde als Oldtimerfan reparieren, verbessern, nachjustieren.
Wenn das erfolglos wäre, müsste man vermutlich ein anderes Modell anvisieren.
Also möchte ich bei keinem meiner Analoggeräte die Gegenspur hören, genauso wenig, wie ich bei einer Grammophonplatte im Hintergrund Nachrichten hören möchte.
Deswegen verstehe ich die ganz oben geschilderte Enttäuschung, die auch nicht weggehen wird falls alle fachlichen Tricks nicht helfen.
PS: Mich stören in solchen Diskussionen nach wie vor Ausdrücke wie Unsinn, Blödsinn und basta, aber vielleicht geht es mir ja nur alleine so.
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#29
Die Viertelspurtechnik wurde von den Amis entgegen besseren Wissens in den Markt gedrückt, um (Band-)Kosten zu senken.
Die unglückliche Verschachtelung der Spuren beruht darauf, daß man 4 Spuren Mono wollte, ehe Stereo allgemein verfügbar war, und so schon Geräte verkaufen konnte, die solange Stereo noch nicht allgemein verfügbar war, eben 4 Spuren Mono aufzeichnen konnten. Amis ging es nie um Qualität, sondern nur um "viel fürs Geld" .
Sonst hätte man auch eine Spurkonfiguration ähnlich der (späteren) CC machen können, wie von einigen vorgeschlagen, aber die Gier hatte wieder mal gesiegt. Und vernünftige Köpfe bauen, die das Übersprechen ausschließen, ging in den Ende 50er
ebenfalls noch nicht, sodaß diese Spurlage den meisten Amis entgegen kam und auch reichte.
Die Japse, die ja schnell den amerikanischen Markt eroberten, orientierten sich an dem amerikanischen Consumer und paßten ihre Kisten dann entsprechend an, indem sie sich auf die 9,05er Geschwindigkeit fixierten und Köpfe und Bandmaterial dahingehend anpaßten, während  Studer mehr in Richtung Studiotechnik mit hohen Geschwindigkeiten und breiten Spuren schielte.
Nicht weil sie nicht in der Lage waren, sowas zu bauen, eher weil sie um die dabei entstehenden Probleme wußten.
Magnetband ist nun mal nicht sinnvoll unter 19/Halbspur zu betreiben, alles andere ist Murks.
Darunter ist dann die CC mit CrO2 sinnvoller.
Schaut mal ins amerikan. Tapehead Forum, da sind ganz wenige mit Halbspurmaschinen vertreten, der größte Teil hat jap. Viertelspurer.

PS: Das soll hier keinerlei Wertung jap./europ. Maschinen/Hersteller sein.

Nachtrag: Revox war meines Wissens der einzige Hersteller, der das Thema Gegenspurübersprechen puplizierte und erklärte.
Viele Grüße,

Matthias
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#30
(22.06.2022, 18:24)Herbert schrieb: ....

Also möchte ich bei keinem meiner Analoggeräte die Gegenspur hören, genauso wenig, wie ich bei einer Grammophonplatte im Hintergrund Nachrichten hören möchte.
Deswegen verstehe ich die ganz oben geschilderte Enttäuschung, die auch nicht weggehen wird falls alle fachlichen Tricks nicht helfen.
PS: Mich stören in solchen Diskussionen nach wie vor Ausdrücke wie Unsinn, Blödsinn und basta, aber vielleicht geht es mir ja nur alleine so.

Allso verschrotten wir doch alle 1/4 Spur Maschinen- systhembedingt ist es nun einmal wie es ist- da hilft auch kein "nachjustieren",
ähnlich Oldtimern,- da ist z.Bl kein Airbag "nachzujustieren" - wer denn meint den "absolut reinen Klang " haben zu wollen, soll die Finger von
alten, analogen Kisten lassen.

... und ich bleibe dabei, es ist UNSINN, alte BM in der Leistungsbetrachtung im`s Jahr 2022 transponieren zu wollen. - Selbst z.B. meine Studer A810
ist prinzipiell jedem besserem Handy unterlegen,- das ist Fakt. - Warum denn dann überhaupt BM?
Egal ob 2 oder 4 Spur?
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#31
Man kann mit Viertelspurern sehr gute Aufnahmen auch in 2022 machen, wenn man einige Grundsätze beachtet:
-Zb., Bänder vorher (am besten auf einer Vollspurmaschine) löschen, man weiß nie wie die Köpfe genau eingestellt waren.
-Vorsichtig aussteuern
-bei baßlastigem Material ggf. Bässe etwas zurücknehmen
-ggf. Musikprogramme der beiden Bandseiten anpassen, sodaß nicht unbedingt die Klaviersonate von Motörhead auf der Rückspur durchwummert wird.
Viele Grüße,

Matthias
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#32
(22.06.2022, 19:30)R@lly schrieb: ... und ich bleibe dabei, es ist UNSINN,.... 

Wahrscheinlich musst du auch dabei bleiben, denn das macht dich ja aus.....
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#33
(22.06.2022, 20:14)Herbert schrieb:
(22.06.2022, 19:30)R@lly schrieb: ... und ich bleibe dabei, es ist UNSINN,.... 

Wahrscheinlich musst du auch dabei bleiben, denn das macht dich ja aus.....

Was soll das werden?
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#34
Eure (ewigen) Vergleiche mit Autos sind hier nicht zielführend.
Ich hatte Viertelspur-Maschinen und hab sie alle ausgemustert. Grund war das deutlich hörbare Gegenspur Übersprechen, bei 9,5 weniger, bei 19 deutlicher.
Ich leiste mir das teure Hobby wegen der Top- Wiedergabe, da ist kein Platz für bum bum Übersprechen.
Ist schon so schwer genug, die Verwandtschaft oder Bekanntschaft zu überzeugen...
Ergo hier nur Halbspur...

LG
Mike
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#35
Ich denke mal, ohne jemandem jetzt zu nahe Treten zu wollen, das halt jeder von uns ein anderes Verständnis hat und etwas anderes erwartet.

Ich zum beispiel höre bisher ausschließlich Bänder, die von anderen Leuten aufgenommen wurden. Nicht, weil sie perfekt sind, sondern teils aus Sentimentalität, teils aus Neugierde.

Ich denke zum Beispiel an meinen verstorbenen Papa, da wir in meiner Kindheit oft zusammen Tonband hörten, und ich sein Gerät damals übernahm, bis es mit den damaligen Mitteln bzw dem damaligen Wissen für uns nicht mehr reparabel war.

Und die Neugierde, was befindet sich auf alten Bändern? Wie ist die Qualität von Bändern und aufnahmen? Wie wird genau das beeinflußt?

Das Gegenspurübersprechen ist bei meinen Maschinen die ich jetzt zusammen gesammelt habe selten zu hören für mich. Ich höre aber auch sehr selten mit Kopfhörern.

Es würde mich bei Aufnahmen, die ich heute für mich machen würde wohl auch stören, wenn man da viel hören würde.

Aber dann würde ich entweder Halbspur dazu nehmen oder die Rückseite eben nicht bespielen, wobei ich denke das Halbspur dann die bessere Wahl wäre, ohne Frage.

Aber was wollte man damals, was möchte man heute?

Damals war es die einzige Möglichkeit eigene "Playlists" zusammen zu stellen und diese zu hören, mitzunehmen, weiter zu geben. Und es war teuer. Mein Papa hat damals zum Teil Rockmusik auf 4,75 aufgenommen. Und auch die "guten Shamrock-Bänder...." gab es bei uns... Sick
Wenn mir heute so ein Band in die hände fällt, höre ich es mir wenn machbar einmal an, dann kommt es auf den Ausschuss Stapel und zurück ins Angebot. Da ich wie gesagt derzeit kein Interesse habe an Neuaufnahmen suche ich mir die Bänder herraus die mir gefallen zum behalten.

Natürlich ist digital etwas anderes. Und in meinen Augen auch nicht vergleichbar.

Wir sollten da aber nicht mit Brecheisen aufeinander einschlagen, sondern gegenseitig Respektieren, wie wir unser Hobby erleben und betreiben.

Natürlich kann man kund tun, was einem nicht gefällt, aber jemand anderer kann anderer Meinung sein, ob sie technisch Richtig ist, das ist ja etwas anders.

Es geht mir da jetzt nicht um das vorhanden sein anderen Meinungen, sondern darum, wie man es sieht. Persönlich, Individuell.

Ich hoffe hier noch sehr oft und viel von euch zu lesen, zu lernen, mich vielleicht für Neuaufnahmen zu begeistern.

Aber streiten, was besser ist, hilft keinem von uns weiter. Wenn wir dieses Hobby betreiben, sollten wir uns wenn möglich die Maschinen besorgen, mit denen wir zufrieden sind und sachlich darüber reden.
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#36
Einen Oldtimer wird jeder im Vorbeigehen als einen solchen erkennen und wenn er drinnen sitzt sofort Unterschiede zu heutigen Autos erkennen.

Ein gut aufgenommenes Tonband wird ein "normaler" Besucher nicht so schnell von einer digitalen Quellen unterscheiden können (wenn man die drehenden Spulen nicht sieht), dafür sind die klanglich zu dicht beieinander.

Und was Viertelspur betrifft: Wenn man heutzutage so "verrückt" ist, ein Tonbandgerät zu benutzen, dies teuer kauft und/oder reparieren/revidieren lässt, und dann nur Vierteilspur nutzt, hat man meiner Meinung nach am falschen Ende gespart.

Gruß
Robert
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#37
Wir stimmen ja im Grunde völlig überein, wenn man liest, was ich oben im längeren Beitrag geschrieben hatte.
Und dabei darf auch jeder selbst entscheiden, unter welchem Aspekt er sein Hobby betreibt.
Und dazu brauch ich keine markigen Sprüche, welcher Aspekt Blödsinn ist und ab wann die Diskussion mit "basta" beendet wird. Sowas ist lächerlich und pubertär.
Natürlich kann man auch ganz legitim Tonbandtechnik mit Digitaltechnik vergleichen, zum Beispiel unter dem Aspekt, wieviel seiner wertvollen Zeit man womit verbringt! Es kommt auf die Perspektive an, die bei jedem eine andere sein wird.
Mir selbst macht nun die Anfertigung sehr hochwertiger Aufnahmen auf sauber eingestellten Maschinen den meisten Spaß. (Ansonsten könnte ich eine Playlist laufen lassen. Also vergleiche ich hier und entscheide mich für die Bandmaschine) 
Das ist fast ein Kreativprozess, bei dem die optimale Arbeit der Maschine den Spaß erst ermöglicht.
Und da ist es klar, dass ein Durchhören sehr schnell die Freude verdirbt.
Und so kam für mich auch das hiesige Thema rüber, nämlich dass jemand zweifelt, weil er durch das Übersprechen nicht so richtig glücklich wird....
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#38
(21.06.2022, 08:48)nick_riviera schrieb: 1980 hatten die meisten Hersteller auch das Heimtonbandgerät selber abgehakt. Es gab zwar noch ein paar Modelle, Innovationen gab es aber keine mehr.

Stimmt nicht ganz. 1981 kam EE-Band, und genau das hätte durch die bessere Klangqualität bei 9,5 cm/s die Lösung sein können. wenn es sich durchgesetzt hätte. Das ist aber halt nur noch im geringen Umfang passiert.

Zitat:und es hing stark vom verwendeten Bandmaterial ab.

Oha, das hab' ich irgendwie nie in Erwägung gezogen und deswegen wahrscheinlich auch nie festgestellt. Ist das technisch begründbar?

Jetzt ärgere ich mich fast, daß ich es nicht mehr ausprobieren kann. Smile

(21.06.2022, 09:08)musicus schrieb: Meine AKAI GX 255 hatte damit kein Problem, selbst im Kopfhörer war da nichts Störendes zu hören.

Meine Erfahrung ist auch, daß die Akais in Sachen Spurübersprechen zu den eher harmlosen Kandidaten gehören, aber hört man auch anderes (siehe z.B. hier). TEAC ist auch OK, Uher und Philips weiß ich nicht mehr. Am meisten genervt hat mich das Übersprechen bei meinen bisherigen Viertelspur-Revoxen. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob man es durch bessere Kopfjustage hätte verbessern können.
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#39
Meine B77 wurde in den Neunzigern von REVOX in Löffingen gewartet und vor ein paar Jahren komplett von Frank Sittinger revidiert. Ich glaube, das Übersprechproblem ist einfach da.
Nun, den einen stört's mehr, den anderen weniger. Ist zumindest aus meiner Sicht absolut kein Grund, um sich gegenseitig an die Köppe zu gehen.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#40
(22.06.2022, 21:03)dynamike schrieb: Ich leiste mir das teure Hobby wegen der Top- Wiedergabe, da ist kein Platz für bum bum Übersprechen.

LG
Mike

sorry, aber wenn Du Dir das Hobby NUR wegen der Top Wiedergabe leistest, dann solltest Du Deine Strategie vielleicht doch mal überdenken:

http://www.tonbandmuseum.info/diedatlegende.html

Heute gibt es professionelle digitale Mehrspur Festspeicher-Recorder zu Preisen, wo man damals noch nicht mal ein Mittelklasse-Tapedeck für kaufen konnte, und sorry, die spielen alle Deine Top-Wiedergabe an die Wand, ohne dass man da pro Stunde für 60 Euro Bandmaterial durchjagen muss, und ohne, dass die Maschinen von irgendwelchen Spezialisten eingemessen und gepflegt werden müssen.

Der Glaube, altes HiFi Geraffel hätte bessere Tonqualität als neues, ist doch der Grund für die Auto- und Uhrenvergleiche, und der Grund dafür, wieso Fans von alten Autos, alten Lokomotiven, alten Uhren etc. ihr Hobby mit so viel mehr Humor leben als die gusseisernen HiFi Fans.

Gruß Frank
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#41
(22.06.2022, 23:09)Herbert schrieb: Wir stimmen ja im Grunde völlig überein, wenn man liest, was ich oben im längeren Beitrag geschrieben hatte.
Und dabei darf auch jeder selbst entscheiden, unter welchem Aspekt er sein Hobby betreibt.
Und dazu brauch ich keine markigen Sprüche, welcher Aspekt Blödsinn ist und ab wann die Diskussion mit "basta" beendet wird. Sowas ist lächerlich und pubertär.
Natürlich kann man auch ganz legitim Tonbandtechnik mit Digitaltechnik vergleichen, zum Beispiel unter dem Aspekt, wieviel seiner wertvollen Zeit man womit verbringt! Es kommt auf die Perspektive an, die bei jedem eine andere sein wird.
Mir selbst macht nun die Anfertigung sehr hochwertiger Aufnahmen auf sauber eingestellten Maschinen den meisten Spaß. (Ansonsten könnte ich eine Playlist laufen lassen. Also vergleiche ich hier und entscheide mich für die Bandmaschine) 
Das ist fast ein Kreativprozess, bei dem die optimale Arbeit der Maschine den Spaß erst ermöglicht.
Und da ist es klar, dass ein Durchhören sehr schnell die Freude verdirbt.
Und so kam für mich auch das hiesige Thema rüber, nämlich dass jemand zweifelt, weil er durch das Übersprechen nicht so richtig glücklich wird....

Hast Du das Recht, "Etikette" zu fordern, aber mich pers. anzugehen? Glaubst Du ernsthaft, Deine ""Meinung "" in einer Diskussion wäre das einig
Wahre, auf das z.B. ich darauf geantwortet habe? - Da täuschst Du Dich. Selbst wenn Du Dich angesprochen gefühlt haben solltest, ist das kein Grund pers.
beleidigend zu werden.  - Was bildest Du Dir ein? Ich selbst habe NIEMANDEN und Dich schon gar nicht pers. angesprochen.

Das ist keine Diskussion, pers. beleidigend zu werden. 

Du hast nicht das Recht, mich pers. anzugehen.

Kannst Du anderer Leute Meinung nicht vertragen, halt Dich raus, anstatt beleidigend zu werden.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#42
Timo:..., TEAC ist auch OK.... 

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. 
Ich hatte noch nie eine Teac, die übersprochen hat. 
Bei meinen Akai GX 630 war das ausgeprägter. 
Habe mich deswegen von ihnen getrennt, was mir wirklich schwer fiel.  Undecided
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#43
Meine Lieblingsmaschinen z. Z. sind die Sony 880, Akai 650 und Akai 630 PRO. Und zwar nicht weil so perfekt spielen, sondern weil sie eine „Tonlage“ wiedergeben, die mich an die Mitte 80er erinnert. Die Revox PR99 und Akai 747 stauben seit einer Weile vor sich hin. Was ich damit sagen möchte ist, jeder von uns hört Musik auf seiner besonderen Art und Weise. Mit Übersprechen hatte ich nie Probleme, weil ich meine Musik schon immer Gapless aufgenommen habe.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#44
(23.06.2022, 10:02)akai747fan schrieb: Mit Übersprechen hatte ich nie Probleme, weil ich meine Musik schon immer Gapless aufgenommen habe.

In leisen Passagen hörst Du nichts von der Gegenspur?

Ich hatte mal ein Viertelspur-Band, da war auf der ersten Seite u.A. "Video Killed The Radio Star" drauf, und an den leisen Piano-Stellen hörte man immer sehr deutlich und störend das Brobbeln der anderen Seite. Da war "Funky Town" drauf, sehr basslastig und ziemlich hoch ausgesteuert aufgenommen.
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#45
Gapeless?
Bedeutet das hier das Ineinanderblenden von Titeln?
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#46
Ja Herbert, früher mit Mischpult heute viel bequemer mit Software und DAC.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#47
Auf jeden Fall auch eine gute Lösung bei zB. Popmusik, um "das Leid" etwas zu mindern. Shy
Haben wir bei der Disco ja auch so gemacht....
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#48
@timo… die Titeln kenne ich natürlich und ich müsste es ausprobieren, du hast mich nochmal neugierig gemacht. Aber zwei Spur ist klar, vier Spur von der Akai 650 müsste ich genauer reinhören. Selbstverständlich alles mit 38cm/s Playback auf der Sony.
Werde berichten.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#49
Da muss ich dann doch auch mal meinen Senf dazu geben  Big Grin 
Zum Einen ist bei meinen A77 oder PR99 (auf Viertelspur umgebaut) das Übersprechen so minimal, dass es weitgehend im Bandrauschen untergeht. 
Aufnahmen in Viertelspur zum öfter und genussvoll Anhören mache ich alle und seit Jahrzehnten mit Nakamichi HighCom II, damit ist das Übersprech-Problem aus der Welt, abgesehen vom reduzierten Bandrauschen.
Ohne HighCom nehme ich nur täglich den NDR Nachtclub auf, der wird ja dann nach Abhören eh gelöscht.

Halbspurmaschinen (C270, A807, A700) nutze ich aber auch, gemäß dem Motto, „das Eine tun und das Andere nicht lassen“  Cool 

P.S. Wenn das Übersprechen bei einer Maschine wirklich stark ist, würde ich auf eine nicht exakte (edit) Kopfhöheneinstellung tippen, hier geht es bei Viertelspur um Zehntelmillimeter. (edit 2) Oder wenn Reste der alten Aufnahme verbleiben, stimmt vermutlich die Löschkopfhöhe nicht. Hatte ich kürzlich bei einer B77, die bei mir zur Überholung war.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#50
was ich nie wirklich begriffen habe, ist, wieso es bei Spulentonbandgeräten so viele Möglichkeiten gibt, die Köpfe zu verstellen, während es bei der Cassettentechnik mit fest verbauten Löschköpfen und nur Azimuth Schraube an den übrigen Köpfen hervorragend funktioniert.

Die bei Tapedecks häufig verwendete Technik, bei Dreikopfgeräten Aufnahme- und Wiedergabekopf fest miteinander zu verblocken wäre doch auch eine Option für Spulengeräte gewesen - oder sehe ich da irgendwas falsch ?

Gruß Frank
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