Jetzt steinigt mich nicht, habe da mal eine wirklich dumme Frage zum Thema Vorspann -/ Nachspannband - Farben.
O.K. Grün vorn,- rot hinten.- soweit so gut.
Hat aber nun rot - weißes (immer abwechselnde Kästchen als Farben), gelbes , blaues (alles BASF Band) - dazu noch
weißes u. blaues No-Name Band... welche Bedeutung haben die Farben, was sollen die Aussagen? Wann werden die
genutzt?
Nur rot und grün ist klar, aber der Rest?
. " Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten, aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "
(Werner Heisenberg)
Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt
Übertrager schrieb:wenn Du Dich vor einer Maschine in einem öffentlich-rechtlichen Funkhaus befindest, gilt die IRT-Richtlinie 3/9.
Hallo Michael, Folks,
ja, das Institut für Rundfunktechnik war da wohl die Bibel.
Zwei Dinge wundern mich dabei:
zum einen, woher kam der "graue Standard" für "Klasse" 9,53? (Ich habe übrigens noch nie graue oder grau-weiße Vorspannbänder gesehen)
Und, ein wenig ketzerisch: wenn nur 19S und nicht 19H, ist dann bei der Klasse 76 IEC1 oder IEC2 gleichgültig?
Wenn ich mich nicht irre, habe ich tatsächlich ein graues Vorlaufband irgendwo rumliegen. Aber ja, sie scheinen sehr selten zu sein. Interessant finde ich, dass die beliebten 13cm PER368-Bänder mit einem blauen Vorlaufband konfektioniert wurden.
ich habe mir mal die Farbe der Vorlaufbänder anhand der Schmalseiten der Broadcasthüllen gemerkt:
Grau oder Weiß steht für 76cm
Rot für 38cm
Blau für 19cm
Wenn Mono-Aufzeichnung ist das Vorlaufband durchgehend in der entsprechenden Farbe, wenn Stereo wird die Farbe regelmässig durch Weiß unterbrochen. Bei TelCom Aufzeichnungen kommt zusätzlich ein Block in Schwarz hinzu.
Graue Vorlaufbänder habe ich schon mal an Broadcastbändern gesehen, waren aber schon ältere Bandtypen, meine BASF.
Ich vermute das bei der Geschwindigkeit 9 cm mal ein Interpretationsfehler in der Literatur statt gefunden hat, evtl. Stand in einer Tabelle die Abkürzung Gr., das muß nicht Grau sondern kann auch Grün sein. Habe hier Vorlaufband in der Farbe Grün Weiß liegen.
Viele Grüße
Volkmar
das grün- weiße Vorspannband scheint beim DDR- Rundfunk in Verwendung gewesen zu sein, wohl für 38er Stereo Bänder.
Ich habe mehrere, originale ORWO Stereo- Bezugsbänder in 38er Geschwindigkeit, diese sind alle mit dem grün- weißen Vorspannband konfektioniert.
(09.12.2021, 01:56)t20 schrieb: Interessant finde ich, dass die beliebten 13cm PER368-Bänder mit einem blauen Vorlaufband konfektioniert wurden.
Das erklärt sich dadurch, dass die fast durchweg verwendete Geschwindigkeit der Filmton-Nagra, Haupteinsatzgebiet für das PER 368, 19 cm/s war.
Genau und dann in Mono. Blau passt also, nur das rote Endband eigentlich nicht. Ich habe mich immer schon gefragt warum da rot verwendet wurde.Es wäre eigentlich gelb zu erwarten.
ich danke Dir auch für diese Daten, die für mich überraschend neu waren.
Dein Literaturbestand und dessen schnelle Verfügbarkeit können immer wieder nur als phänomenal bezeichnet werden
- Dankeschön -.
Und, wie ich gerade gelernt habe, scheint diese Kennzeichnung durch Farben eine typisch deutsche Angelegenheit zu sein. International soll da kein Hahn nach krähen, ob da gelbes, rotes, weißes oder grünes Band vorn oder hinten dran ist. Hauptsache lang genug.
Schöne Grüße
Rainer
Unterwegs als „Tonmeister h.c.“ unter www.tapemusic.eu[url=www.tapemusic.eu][/url]
10.12.2021, 12:23 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.12.2021, 12:30 von Peter Ruhrberg.)
(10.12.2021, 11:24)cyrano de B. schrieb: Und, wie ich gerade gelernt habe, scheint diese Kennzeichnung durch Farben eine typisch deutsche Angelegenheit zu sein.
Sie diente vor allem den sendetechnischen Anforderungen des Rundfunks. In einer Senderegie ging es oft schnell, hektisch und (neudeutsch) multitaskingmäßig zu. Vor allem bei Live-Sendungen wie dem WDR "Mittagsmagazin", wo der Moderator mit seinem Interviewpartner auf seinen Einsatz wartet, während der Tonträger läuft, parallel dazu liegt irgendein Experte auf der Telefonleitung, Diskussion mit dem Redakteur im Sendestudio über den möglicherweise kurzfristig geänderten Ablauf, Auflegen des nächsten TT, und zu allem Überfluss gelegentliche Besuche der "Betriebsaufsicht" (ja, sowas gab's tatsächlich mal, spätes Überbleibel aus RRG-Zeiten) ...
Da konnte man froh sein, wenn ein Sendeband auf Anfang gespult und mit einem Blick erkennbar korrekt bezeichnet war, denn ein mit falscher Geschwindigkeit, rückwärts oder ohne telcom abgespieltes Band blieb am Ende immer beim verantwortlichen Tontechniker hängen.
Wen diese Rundfunk-Ära (und die vorigen) noch interessiert, dem kann ich die 60minütige Doku "Achtung Aufnahme, bitte schneiden" von Jeanpaul Goergen ans Herz legen. Vor Jahren habe ich sie von ihm auf MC zum Restaurieren bekommen, weil meine eigene Aufnahme leider verloren gegangen war. Kann ich gerne hochladen
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Hallo Peter,
vielen Dank für die TGL, wieder was für die Sammlung. Hast Du die TGL 35183/01_3 zufällig auch?
Im ORWO Gesamtkatalog von 1989 wird sich bei den Kennbändern Mono / Stereo auf diese Norm berufen, egal ob für Studio- oder Amateurzwecke. Die Unterschiede: Amateur 35µm dick, Studio 45µm und zusätzliche rauhe Rückschicht. Witzig finde ich das das Graue Kennband im Katalog nicht auftaucht. Da war dem Haus die eigene Norm Anfang 1989 noch nicht bekannt.
(11.12.2021, 01:00)Wickinger schrieb: Hast Du die TGL 35183/01_3 zufällig auch?
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht mal weiß, worum es in dieser TGL geht.
Was ich allenfalls anbieten könnte, wäre:
TGL 15552-02 Bestimmung der elektroakustischen Eigenschaften von Magnetbändern und Magnetfilmen 1989
TGL 15552-12 Ermittlung der Zuverlässigkeitskenngrößen von Audio-Magnetbändern und - Kassetten 1989
TGL 15552-14 Magnetbänder und Magnetfilme für die Aufzeichnung von Tonsignalen - IEC Kassettenband 1989
TGL 25302-06 Magnetbänder für die Speicherung digitaler Signale 1986
Grüße
Peter
Grüße
Peter
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(10.12.2021, 12:23)Peter Ruhrberg schrieb: Wen diese Rundfunk-Ära (und die vorigen) noch interessiert, dem kann ich die 60minütige Doku "Achtung Aufnahme, bitte schneiden" von Jeanpaul Goergen ans Herz legen. Vor Jahren habe ich sie von ihm auf MC zum Restaurieren bekommen, weil meine eigene Aufnahme leider verloren gegangen war. Kann ich gerne hochladen
Ich habe die verlängerte Version von 1982 für SFB III hochgeladen (''Da blieb's ja nur übrig, Frauen einzusetzen''), plus einen Beitrag von 1983 für RIAS II, den ich zufällig im selben Ordner vorfand (Schall auf Eisen").
Grüße
Peter
Grüße
Peter
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11.12.2021, 11:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2021, 15:02 von hannoholgi.)
Thanx!
Beide Beiträge sind bereits auf Band überspielt, wie es sich gehört!
Und wenn du vielleicht am WE mal die Zeit findest, das neue Darklab-Band durchzumessen, fände ich das lobenswert. Es interessiert mich ja nun doch, ob ich doof bin oder meine Maschinen alle falsch eingemessen sind, so dass ich immer 3-4 dB weniger hinter Band habe, wenn ich von LPR35 ausgehe!
Das ist jetzt hier OT, aber mir schien die Wahrscheinlichkeit höher, dass es Peter hier lesen tut...
Gibts eigentlich das gestreifte (rot/weiß bzw. blau/weiß) Vorspannband irgendwo neu, also außerhalb der Ebay-Reste? Ich hab noch zwei ganze Rollen, aber deren Ende ist auch absehbar...
mir fällt kein Anbieter ein der noch Kennbänder Blau-Weiß oder Rot-Weiß herstellt. Ich denke aber das man auf Ebay, den Kleinanzeigen oder hier im Forum diese Vorlaufbänder als komplette Rolle bekommen kann.
Viele Grüße
Volkmar
12.12.2021, 02:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2021, 02:06 von Peter Ruhrberg.)
Speziell blau-weiß ist rar geworden, es sei denn es findet noch jemand in irgendeinem Bunker eine Kiste ...
(11.12.2021, 11:33)hannoholgi schrieb: Und wenn du vielleicht am WE mal die Zeit findest, das neue Darklab-Band durchzumessen, fände ich das lobenswert.
Ist schon geschehen, auch im Vergleich mit LPR 35 aus RTM-Produktion und der zuständigen Bezugscharge C 264. Nur die Diskussion mit Frank wg. der Ergebnisse steht noch aus.
Nur so viel: Der Empfindlichkeitsrückgang gegenüber LPR 35 bei 1 kHz im gleichen AP beträgt bei mir 3,2 dB.
Grüße
Peter
Grüße
Peter
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12.12.2021, 14:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2021, 14:28 von R@lly.)
@ Peter - eine Frage dann wohl noch, zur Theorie.
(nicht ganz zum Thema, aber dennoch)
Habe auch Deine mp3 Dateien geladen (wie Holger auch) und auf Band aufgenommen.
Beim Hören des Beitrages " Schall auf Eisen " ging mir folgende Frage durch den Kopf:
"Warum Bandgeschwindigkeit (Norm) in Zoll und nicht in Zentimeter? "
10 Zentimeter wären doch passender gewesen, als 9,52 cm/s weil 3 3/4 Zoll., jede Verdopplung
einfacher zu rechnen.. 20 cm/s (anstatt 19,05) etc.
Die Erfindung des Tonbandes, mit Patentierung ist ja da wohl eine "deutsche Angelegenheit",
AEG und IG Farben ( BASF).
Hier wird gewöhnlich des Metrische System als Grundlage ( DIN Normierung ) verwendet,
warum also Inch / Zoll als Maßstab/ Standard für Bandgeschwindigkeit i"inch/sek" ?
eventuell kannst Du was dazu sagen.
. " Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten, aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "
(Werner Heisenberg)
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12.12.2021, 16:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2021, 16:28 von kaimex.)
Das liegt vermutlich an den Vorläufern
Telegraphon von Valdemar Poulsen (1898) mit Stahldraht und dem Versuch der Vermarktung in Amerika ab 1903 durch die American Telegraphone Company
und
dem 1929 in England auf den Markt gebrachten Blattnerphone (Stahlband).
Das Magnetband wurde 1928 von Fritz Pleumer patentiert.
Nachzulesen bei https://www.mediathek.at/unterrichtsmate...zeichnung/
12.12.2021, 16:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2021, 16:46 von Magnettonmanni.)
Hallo Ralf,
darf ich kurz einspringen?
Im Prinzip liegst Du mit Deinen Vermutungen richtig.
Bis Kriegsende gab es Tonbandgeräte mit Bändern, die eine Kunststoffträger hatten, nur in Deutschland. Die Bandgeschwindigkeit war mit 77 cm/s festgelegt und wurde in großem Maßstab schon von der Reichsrundfunkgesellschaft so benutzt. Das Herunterbrechen dieser Geschwindigkeit durch Halbierung hätte auch keine schön runden Werte gegeben. Außer beim deutschen Militär dachte auch niemand an niedrigere Geschwindigkeiten. Das Militär benutzte beim Tonschreiber c ab 1941 die Geschwindigkeit 18 cm/s.
Direkt nach Kriegsende brachten US-amerikanische Nachrichtenoffiziere deutsche Magnetophongeräte in die USA.
Besonders erfolgreich war hier ein John, "Jack" Mullin, der zwei Magnetophone und 50 Bänder für Bing Crosby zur Aufzeichnung von dessen Radioshows benutzte und die Bänder auch geschnitten hatte. Über Herrn Mullin kam auch Ampex auf den Plan und baute für Bing Crosby mit dessen finanzieller Hilfe die ersten Ampex 200A mit Schichtlage außen. (Zu dem Zeitpunkt wäre noch keiner auf die Idee gekommen, diese Schichtlage deutsch zu nennen).
Nun stelle Dir bitte Herrn Mullin in Kalifornien vor, der versucht, die Geschwindigkeit des Magnetophons genau zu messen und dabei feststellt, es sind genau 30 Zoll und dann noch so etwa 1/3 Zoll mehr. Was hättest Du dann genommen, wenn Du gerade den Zollstock noch in der Hand hast und Dir cm ganz gruselig vorkommen. (Ich kannte als Kind noch echte Zollstöcke, die hatten auf einer Seite Zoll-Teilung, auf der anderen schon cm-Teilung).
Die Halbierung auf 15 Zoll ist noch sauber, 7 1/2 Zoll wird dann auch schon etwas rubbelig. Aber immer dran denken, mit abenteuerlichen Brüchen zu hantieren, ist für Zöller täglich Brot. Es gibt natürlich 3/4 Zoll Schraubenschlüssel. Der nächste ist ein 7/8 Zoll-Schlüssel. Mit den Auswüchsen dieses Systems schlagen sich die Klempner bei uns täglich herum.
Wieder Zur Sache:
Die Magnetbandtechnik nahm in den USA damals einen riesigen Aufschwung, weil Scotch/3M auch ein hervorragendes Band liefern konnte. Bei der später einsetzenden Normung haben sich die amerikanischen Maße in den Normen niedergeschlagen.
Der noch geringe internationale Bandaustausch auf 76,2 cm/s (30 Zoll) war für die deutschen Rundfunkanstalten kein Problem.
Mit der Festlegung der neuen Geschwindigkeit wurden an den Studiolaufwerken die mit konischen Sitzen versehenen Tonwellen von 9,8 mm Durchmesser getauscht gegen solche mit 9,7 mm. Die Archivbänder mit 77 cm/s wurden dann mit 76,2 cm abgespielt. Die Differenz von rund 1% versendete sich.
Ich habe hier sehr stark verkürzt und teilweise vereinfacht. Die genaueren Zusammenhänge sind mir bekannt, würden aber das OT hier sprengen.
Wenn Du es selbst genau nachlesen möchtest, suche ich Dir auch gerne entsprechende Literatur zusammen.
13.12.2021, 00:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2021, 20:49 von bitbrain2101.)
(12.12.2021, 14:25)R@lly schrieb: Die Erfindung des Tonbandes, mit Patentierung ist ja da wohl eine "deutsche Angelegenheit",
AEG und IG Farben ( BASF).
Hier wird gewöhnlich des Metrische System als Grundlage ( DIN Normierung ) verwendet,
warum also Inch / Zoll als Maßstab/ Standard für Bandgeschwindigkeit i"inch/sek" ?
Hallo Ralf,
ich möchte noch daran erinnern, dass nach Kriegsende 1945 alle deutschen Patente von den Alliierten für ungültig erklärt wurden. Das galt wohl als Teil der Reparationen, die Deutschland leisten musste. Da hatten erstmal andere als die Deutschen das Sagen und haben uns ihr nichtmetrisches Sytem aufgedrückt.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Noch eine Frage zu Telcom, weil es bei den Farben der Vorspannbänder dabei war. Wurde beim Rundfunk auf den mit Telcom aufgezeichneten Bändern am Bandanfang ein Pegelton mit Telcom Kennung aufgezeichnet ?
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
(13.12.2021, 00:49)bitbrain2101 schrieb: Wurde beim Rundfunk auf den mit Telcom aufgezeichneten Bändern am Bandanfang ein Pegelton mit Telcom Kennung aufgezeichnet ?
Mal ja, mal nein. Es wurde allerdings i.d.R. vermerkt, ob der (rundfunkintern sogenannte) "Dödelheimer" auf 320 oder 514 nWb/m lag bzw. gelegen hätte.
Manche RA nutzten die Bandaussteuerung voll aus, manche arbeiteten lieber mit dem geringeren Klirrfaktor, da dieser ja bei Kompanderbetrieb häufiger im höheren Bereich liegt, wenn man das Band so stark ausreizt wie bei kompanderlosem Betrieb.
Grüße
Peter
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Ich habe die verlängerte Version von 1982 für SFB III hochgeladen (''Da blieb's ja nur übrig, Frauen einzusetzen''), plus einen Beitrag von 1983 für RIAS II, den ich zufällig im selben Ordner vorfand (Schall auf Eisen").
13.12.2021, 14:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.12.2021, 14:14 von R2R.)
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ich möchte noch daran erinnern, dass nach Kriegsende 1945 alle deutschen Patente von den Alliierten für ungültig etklärt wurden. Das galt wohl als Teil der Reparationen, die Deutschland leisten musste. Da hatten erstmal andere als die Deutschen das Sagen und haben uns ihr nichtmetrisches Sytem aufgedrückt.
MfG, Tobias
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Hallo,
Das mit den Patenten ist häufiger zu lesen, ist aber - sorry - absoluter Unsinn.
Schon während des Krieges hatten die jeweiligen Staaten beginnend mit Großbritannien, die ja stets nur das eigene Land betreffenden Patente und gewerblichen Schutzrechte der jeweiligen Gegner in unterschiedlichem Umfang für Interessierte geöffnet, auch das Deutsche Reich mit der Verordnung über gewerbliche Schutzrechte britischer Staatsangehöriger Reichsgesetzbl. I 1940 S. 424 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...7_0424.jpg
Das war schon im 1. Weltkrieg nicht anders, im Deutschen Reich mit der Verordnung über gewerbliche Schutzrechte feindlicher Staatsangehöriger vom 1. Juli 1915 ReichsGesetzbl. 1915 Nr. 85, S. 414 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...85_414.png
Und wie die Sache ausgegangen ist, ist ja allseits bekannt
14.12.2021, 17:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2021, 22:38 von R2R.
Bearbeitungsgrund: klarer gefasst
)
Gerhard, sorry, aber das hast Du falsch verstanden.
Es geht bei dieser unseligen Beschlagnahmegeschichte nicht um Betriebsgeheimnisse, die den Aliierten nach dem Krieg bekannt wurden.
Mit Ausnahme erst später entstandener internationaler Patente (z.B:: das Europäische Gemeinschaftspatent) gilt ein Patent grundsätzlich nur für das Land, in dem es erteilt wurde. Anders gesagt: wenn jemand ein Patent in Deutschland hat, kann ein Brite, Amerikaner, Japaner und auch ein Deutscher außerhalb Deutschlands mit dem Patentgegenstand machen, was er will ohne irgendetwas "beschlagnahmen" zu müssen oder etwas anderes tun zu müssen. Er darf das aus dem Patent entwickelte Produkt grundsätzlich auch auf der ganzen Welt verkaufen, nur eben nicht in Deutschland. Will z.B.: der Deutsche Patentinhaber auch in den USA Schutz, muss er dort zusätzlich zu dem deutschen Patent, das er schon hat, noch ein amerikanisches Patent beantragen.
Schon während der beiden Weltkriege haben die Kriegsparteien Patente, gewerbliche und andere Schutzrechte, die für Staatsbürger und Firmen des jeweiligen Kriegsgegners im eigenen Land erteilt worden waren (also z.B.: eine deutsche Firma hatte in England ein Patent beantragt und erhalten), zum Teil gegen Gebühren für ihre eigenen Staatsbürger und Firmen zugänglich gemacht. In den USA wurden die Patente deutscher Patentinhaber (aber auch die von Japanern und Franzosen) auch nicht aufgehoben, sondern beschlagnahmt und von einer Behörde wurden auf Antrag dann dafür Lizenzen erteilt. Das haben die Deutschen aber genauso gemacht mit Patenten der Alliierten in Deutschland. Auch der Brite, der in Deutschland ein Patent besaß, hatte während des Krieges hier Pech ( s.o. die Verordnung über gewerbliche Schutzrechte britischer Staatsangehöriger, Reichsgesetzbl. I 1940 S. 424)
Mit Kriegsende war dann klar, wessen Regelungen Bestand hatten. Das Reichspatentamt stellte seine Tätigkeit 1945 ein und 1951 wurde die o.g. Verordnung und weitere einschlägige deutsche Regelungen im Anhang des Gesetzes über die Aufhebung von Kriegsvorschriften vom 14. Juni 1951 (BGBl I S. 414) auch formell rückwirkend zum Kriegsende wieder aufgehoben, also die Rechte ausländischer Patentinhaber insoweit in Deutschland wieder hergestellt. Es ist niemand nach Deutschland gekommen und hat hier Patente "geklaut". Das musste er gar nicht.
Ergänzend zu den ORWO Vorlaufband Typen in Hajos verlinkter Webseite, hier mal ein Foto von den Bandschachteln des Typs 752 (Rot / Weiß) aus der Nachwende- Produktion. Gut zu erkennen am Aufdruck "Filmfabrik Wolfen GmbH". Hierbei interessant, das die Breite der Farbbalken (rot und weiß) eine identische Länge von jeweils 10mm hat. Das ist übrigens auch beim grün / weißen ORWO Vorspannband so.
Laut IRT- Vorschrift im Beitrag weiter oben, ist die Farbe weiß ja mit 20mm angegeben, die Farbe rot mit 10mm. Das wurde also unterschiedlich gehandhabt.
Und hier ein weiteres Nachwende- Produkt: Das ORWO- Vorlaufband Typ 772, welches in Hajos Typenliste noch nicht auftaucht: Es ist ein Vorspannband für TELCOM codierte Bänder.
Die Farben sind bei diesem TELCOM Band ein wenig blasser, im Vergleich zu einem Vorlaufband der BASF. Die Codierung (Breite der einzelnen Farbsegmente) ist aber gleich.