Irgendwer hat wohl einen Koffer mit Kassetten in der Berliner Straßenbahn stehen lassen. Darauf befanden sich alte Aufnahmen einer Ostberliner Punkband...
Diese Kassetten sind nicht rein zufällig irgendwie bei einem Kassettensammler aus unserem Forum gelandet ? Manchmal gibt es ja solche Zufälle... Ich glaube die im Artikel erwähnte Journalistin würde sich sehr freuen.
In dem Artikel vermisse ich Informationen darüber, was die Berliner Straßenbahnbetreiber und das zuständige Fundbüro dazu sagen.
So ist überhaupt nicht klar, ob der Koffer im Fundbüro auf Abholung wartet,
ob er von der Straßenbahn bereits entsorgt wurde,
oder von einem Koffer"sammler" mitgenommen wurde.
Dieser Nebensatz im Artikel, dass es sich nicht um Orwo handelt zeigt mal wieder diese Orwo-Feindlichkeit, die bei manchen herrscht. Aus meiner Sicht absolut unverständlich, meine Orwos aus den 70ern die ich hie rhabe sind in einem absolut neuwertigen Zustand ohne jegliche Probleme, sowohl die Kassetten als auch die Spulenbänder (Typ 113, noch kein Lownoise)...
Aber zum eigentlichen Thema: Warten wir mal ab, was sich ergibt, bleibt spannend.
Schnürsenkelband Halbspur: VEB Tontechnik Berlin RFZ T2221, Teac A3300SX-2T, Sony TC-755, Sony TC-366, Grundig TK 3200
Schnürsenkelband Viertelspur: Sony TC-755, Sony TC-366
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi -- Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 106, Orwo 104, Orwo 103, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: BASF/Agfa PER-368, LPR-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49
Dreifachspielband: Orwo 130
09.12.2021, 12:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2021, 13:09 von Ferrograph.)
(09.12.2021, 08:12)GDR 22 schrieb: Irgendwer hat wohl einen Koffer mit Kassetten in der Berliner Straßenbahn stehen lassen.
Ich kann mich daran entsinnen, daß in den alten Tatra-Triebwagen (VB Leipzig, Dresden, Halle; Magdeburg) Tonträger egal ob Kassette oder Tonband in Abhängigkeit des Sitzplatzes gefährdet waren ihre Magnetisierung dauerhaft zu verändern oder einzubüßen.
Je nach dem ob man über einem Thyristorschalter oder in der Nähe von einen Knallfunken erzeugenden Schaltschütz für die Fahrmotore saẞ; es gab zumindest ein Risiko daß die Aufzeichnung angelöscht wurde.
Zumindest wurde in der spärlichen DDR Tonbandliteratur m.E. darauf hingewiesen.
Ich gehe aber stark davon aus daß in modernen Trams so etwas nicht mehr vorkommt.
Ich befürchte leider, wenn jemand den Koffer findet, wird er vermuten, daß jemand ihn wild entsorgt hat und ihn wegwerfen. Daß alte Kassetten auch materiell oder ideell wertvoll sein können, ist eine eher wenig verbreitete Erkenntnis.
09.12.2021, 16:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2021, 16:13 von reginald bull.)
(09.12.2021, 11:12)eudatux23 schrieb: Dieser Nebensatz im Artikel, dass es sich nicht um Orwo handelt zeigt mal wieder diese Orwo-Feindlichkeit, die bei manchen herrscht. Aus meiner Sicht absolut unverständlich, meine Orwos aus den 70ern die ich hie rhabe sind in einem absolut neuwertigen Zustand ohne jegliche Probleme, sowohl die Kassetten als auch die Spulenbänder (Typ 113, noch kein Lownoise)...
Aber zum eigentlichen Thema: Warten wir mal ab, was sich ergibt, bleibt spannend.
ich sehe bei dem nebensatz nur, die punker hatten irgendwie zugang zu west-kassetten
im übrigen laufen auch meine orwo's ohne fehl und tadel.
reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
(09.12.2021, 16:13)reginald bull schrieb: ich sehe bei dem nebensatz nur, die punker hatten irgendwie zugang zu west-kassetten
im übrigen laufen auch meine orwo's ohne fehl und tadel.
reginald
Natürlich liefen die meisten ORWO ohne Fehl und Tadel, besonders die späteren Kassetten welche nach IEC Standard gefertigt wurden. Das war damals auch nicht die Frage.
Westkassetten waren einfach eine Art Status- Symbol. Wenn man die hatte (und zwar keine No- Name Ferros, sondern mindestens CrO2 von BASF, noch besser TDK oder Maxell Kassetten), dann zeugte das von Beziehungen und / oder Zugang zu D- Mark. Das galt damals etwas, kann sich von der heutigen Jugend niemand mehr vorstellen. Da war es auch völlig egal, ob die manchmal recht einfachen Recorder überhaupt mit den tollen Bändern klar kamen (und nicht einfache Fe- Bänder besser geklungen hätten).
Um also solche Kassetten zu bekommen, gab es manchen wunderlichen Weg: Es gab (neben Genex und dem Intershop, wo man in D-Mark bezahlen musste) auch den sogenannten An- und Verkauf, wo ab und zu mit Glück "Westkassetten" auftauchten, die dort jemand verkauft hatte. Diese ließen sich dann erwerben, zum x- fachen ihres Preises in Ostmark. Ich erinnere mich an einen 10er- Pack 5 1/4 Zoll Disketten (no Name Ware), welcher 120,- Ostmark kosten sollte...
Das mal nur als Vergleich und um das Ganze einzuordnen. Kassetten waren durchaus Statussymbole. Und sicher gab es auch Punks mit Westverwandschaft. Oder aber, die "Firma" zahlte in Naturalien, wie bereits schon von Mai gemutmaßt wurde...
(10.12.2021, 12:16)GDR 22 schrieb: Um also solche Kassetten zu bekommen, gab es manchen wunderlichen Weg: Es gab (neben Genex und dem Intershop, wo man in D-Mark bezahlen musste) auch den sogenannten An- und Verkauf, wo ab und zu mit Glück "Westkassetten" auftauchten, die dort jemand verkauft hatte. Diese ließen sich dann erwerben, zum x- fachen ihres Preises in Ostmark. Ich erinnere mich an einen 10er- Pack 5 1/4 Zoll Disketten (no Name Ware), welcher 120,- Ostmark kosten sollte...
1978 wurde ein Kontingent SONY C90 CR in ausgewählten Läden verkauft. Stückpreis: 55 Mark der DDR! Stundenlohn eines Facharbeiters ca. 4 Mark brutto. (Ich weiß, dafür war vieles
andere im Verhältnis billiger). .
Reginald, ich weiß ja. :-) War ja auch mehr für die anderen Mitleser, welche diese ganze Geschichte nicht so aus erster Hand kennen. Wir sind ja inzwischen nicht mehr die jüngsten Forianer... ;-)))