UHER Report Stereo 4200 IC mit vielen Prolemen
#1
Liebe Forianer,

ich wollte schon seit Längerem ein 4200 haben, konnte eines günstig ersteigern, und da haben wir den Salat ...
Kurioserweise ist auf der Frontplatte 4200 zu lesen, das Typenetikett sagt 4400 IC, Ser.-Nr. 47260. Tatsächlich hat es 2-Spur-Stereo-Köpfe von Bogen.

Für mich tun sich vielfältige Probleme auf, die ich nacheinander abarbeiten möchte. Wenn es mit eurer Hilfe klappt, werde ich mich sehr freuen, wenn's nicht klappt, wird's ein Teileträger.

Bislang habe ich folgende Probleme festgestellt:

0. Die üblichen drei verdächtigen Kondensatoren unter dem Batteriefach habe ich einseitig ausgelötet und als OK getestet.
1. Mechanik schwergängig, Motor läuft. Habe den letzten verbliebenen Riemen (Umspulwippe) zur Motorentlastung zunächst abgenommen.
2. linker Bandteller ist mehrfach gebrochen. Einen etwas besseren habe ich schon hier liegen, werde versuchen, wie anderenortes beschrieben, ihn durch "Aufbohren" des Metallringes zur Räson zu bringen
3. Ein Kabel zur Motorsteuerung (schwarz-weiß, auf der Leiterseite rechts oben) hatte evtl. einen Kurzschluss mit dem Nachbarkabel darunter, habe ich gleich beseitigt.
4. Nach ca. 2 Minuten wird auf der internen Netzteilplatine der Transitor T 401 (BC 308 B) sehr heiß, Rauch steigt auf. - Da habe ich das Report ab- und den PC angeschaltet.
5. Über den Tonzweig kann ich noch nichts sagen.

Werte Mitkämpfer um das Alteisen, wie seht ihr die Anglegenheit? Was könnte ich unternehmen, das Problempaket aufzudröseln; was müsst ihr noch wissen?

Meine Kenntnisse habe ich in der Fußnote umschrieben; an Geräten verfüge ich über digitales Multimeter, Transistor- / Dioden- / Kondensator-/...-Tester chinesicher Bauart, Lötkolben, Labornetzteil sowie Oszilloskop und Sweep/Funktionsgenerator (kann ich aber noch nicht bedienen).

DAnke

Danke
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#2
Hallo Hannes,

hattest du Mikrofone angeschlossen ?
Laut Schaltbild speist der Transistor nur die Pins 7 der Mikrofon-Anschlüsse. Parallel dazu liegt noch C85 mit 33uF.
Wenn keine Mikrofone angeschlosen sind und der Kondensator in Ordnung ist, hat der Transistor keinen Grund zum Qualmen (es sei denn, der lange Draht macht irgendwo anders noch unerwünschte Kontakte).

MfG Kai
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#3
Hallo Kai und andere Mitleser,

der Transistor (Bc 308) hatte einen Kurzschluss zwischen E und C, das Gehäuse einen Riss. Das Kabel zur Mikrobuchse ist OK, ein Mikro war nicht angeschlossen. Den Kondensator habe ich noch nicht gemessen, das kommt noch. Kann dieser die Ursache für den Abgang des Transistors gewesen sein?

Ich habe den Transistor ausgebaut, finde aber nur bei Pollin den gleichen Typ. Das würde ich mir wg. der Versandkosten gerne ersparen; gibt es u. U. bei Conrad einen Ersatztyp?

Im Weiteren werde ich mich erstmal um die Mechanik des Gerätes kümmern, damit das Band überhaupt transportiert wird.

Grüße
Hannes

Ergänzung: Jetzt habe ich den Tantal-Kondensator gemessen: Statt 33 microF zeigt er 310 mF, 0,14 kOhm und Vloss 26 %
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#4
Kurze Recherche sagt, dass es ein Feld-, Wald- und Wiesentyp BC558B tun sollte.
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#5
Genau,
bei einem so kleinen Transistor kannst du nach Qualmwolken immer davon ausgehen, daß er den Hitzetod gestorben ist.
Dafür muß es eine externe Ursache geben.
Wenn er für sich beschlossen hätte, sein Leben mit einem Kurzschluß zu beenden, ohne daß äußere widrige Umstände vorlagen, dann wäre er garnicht heiß geworden.
So kann man durch schlichte Logik darauf schließen, daß da noch was im Argen ist.
Die üblichen Verdächtigen kennst du ja,
allerdings sind diese alten Gerätschaften sehr erfindungsreich im Erzeugen von Problemen.

MfG Kai
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#6
Guten Morgen Kai und Ragnar,

danke für Antworten.

Ich habe hier liegen, wären die z. B. auch verwendbar BC ...
237B,
107A

AC151,
AC188

Danke, Hannes

PS: Ragnar, wo hast Du die Vergleichstabelle für die Transistoren gefunden?
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#7
Hallo Hannes,

deine BCxxx sind NPN Typen. Der BC308 war ein PNP Typ.
Die ACxxx sind Germanium Transistoren, die man am besten in einer Museums-Vitrine aufbewahrt, oder als Geld-Anlage betrachtet, da deren "Vintage"-Preise sicher weiter steigen werden.
Fahr mal zu Conrad, gönn dir was Gutes und kauf einen BC558BTA (8 Cent) oder einen BC557B (14 Cent).
Das sind die online-Preise. In der Filiale sind kosten sie etwas mehr, weil du mit einem netten Verkäufer sprechen darfst.
Die Elko-Werte sind eher als Unfug einzuordnen. Falls du einen ähnlichen frischen rumliegen hast, mess mal zum Vergleich an dem.
Wenn der Tester dann was vernünftiges anzeigt, war der erste kaputt. Wenn er wieder das gleiche anzeigt, taugt der Tester nix.

MfG Kai
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#8
Hallo Kai,

danke für die Infos.

Mein Chinatester ist OK! andere Kondensatoren werden richtig angezeigt. Heute Nachmittag gab der C noch mit 130 uF ganz dick an, jetzt hat er aufgegeben: "defect". Ging auch nicht anders, der kugelige Kopf hatte einen Riss. Irritierend ist, dass ich las, bei defekten C. sei immer zu wenig oder kein F zu erwarten, nie aber zu viel...

Jedenfalls werde ich zu Conrad fahren und mir etwas Gutes gönnen, der Preis wird gerade noch von meinem Basteletat
gedeckt; ein neuer Kondensator wird auch noch drin sein.

Das Ganze muss aber noch warten, da mir mein Revox B215 richtig ernste Kopschmerzen mit den Capstanmotren macht.

Ich werde in einem neuen Thread berichten ...

Einen schönen Abend wünscht allen

Hannes
Ich gehe jetzt Carmina Burana in der Musikhalle hören
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#9
Hallo Hannes,

ich bezweifle, daß Conrad morgen am verkaufsoffenen Sonntag geöffnet hat,
sicher bin ich aber auch nicht, da sie ja jetzt auch Küchengerätschaften verkaufen...

Zu dem hohen Kapazitätswert:
Wenn ein Kondensator noch insofern Kondensator bleibt, daß er keinen Gleichstrom durchläßt, dann ist in der Regel bei Defekt die Kapazität kleiner und der Widerstand höher.
Wenn aber ein Defekt eintritt in der Form eines Parallelwiderstandes, der also auch Gleichstrom durchläßt, kann das Eintreten was du beobachtest hast. Dein Tester rechnet offenbar immer im Serienbild Rs-Cs. Bei einer festen Frequenz kann man nicht unterscheiden, ob man eine Kapazität mit Widerstand in Serie oder parallel dazu vor sich hat. Das würde man erst durch Messung bei mindestens 2 Frequenzen unterscheiden können, indem man prüft, ob in der Serien-Darstellung der Widerstand bei beiden Frequenzen gleich ist oder im Parallelbild. Wenn man vom Parallelbild in das Serienbild umrechnet, kommt raus, daß der Kapazitätswert dort größer ist.
Falls du zufällig einen 1µF Kondensator rumliegen hast und einen 150 Ohm Widerstand und dein Tester bei 1 kHz mißt, dann sollte er nach meiner Rechnung für die Parallelschaltung ca.Cs= 2,1 µF und Rs= 79 Ohm anzeigen. (Hoffentlich hab ich mich nicht verrechnet...).

MfG Kai
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#10
Hannes,'index.php?page=Thread&postID=195924#post195924 schrieb:Irritierend ist, dass ich las, bei defekten C. sei immer zu wenig oder kein F zu erwarten, nie aber zu viel...
Das ist eine Falschmeldung. Bei alten Papier-Wickelkondensatoren in Röhrenradios zum Beispiel (ich habe gerade eins am.. äh.. WICKEL!) sind die Werte oft 1,5 bis 3-fach erhöht, das ist da fast die Regel. Bei Elkos allerdings kommt das nicht vor.

LG Holgi
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#11
Ich gestehe, daß ich das bisher einmal an einem alten WIMA (schwarzbrauner Bonbon) von einigen nF gemessen habe, aus einem alten Röhrengerät. Mit solchen Geräten befasse ich aber auch extrem selten.
Insofern ist die Aussage "immer" wohl durch "meistens" zu ersetzen.

MfG Kai
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#12
Danke!

Ich werde meine Bauteilekisten mal durchsuchen und den Test durchführen.
Ich wünsche einen schönen Tatort! (oder?)

Hannes
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#13
Hannes,'index.php?page=Thread&postID=195915#post195915 schrieb:PS: Ragnar, wo hast Du die Vergleichstabelle für die Transistoren gefunden?
Google "BCxxx Vergleichstyp"
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=195943#post195943 schrieb:Ich gestehe, daß ich das bisher einmal an einem alten WIMA (schwarzbrauner Bonbon) von einigen nF gemessen habe, aus einem alten Röhrengerät. Mit solchen Geräten befasse ich aber auch extrem selten.
Insofern ist die Aussage "immer" wohl durch "meistens" zu ersetzen.
Das wird genau das erwähnte Phänomen sein - die Dinger lecken DC wie ein Sieb, Widerstand bei Nennspannung im einstelligen MΩ-Bereich oder sogar darunter.

Elkos mit seltsamem Kapazitätsverhalten an simplen C-Messgeräten hatte ich aber auch schon, bis hin zu "Kapazität steigt allmählich bis zur Messbereichsüberschreitung im 20 mF-Messbereich".
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#14
Hallo,
danke für die Tipps! Am Samstag habe ich Zeit und fahre zu Conrad, Transistor und Kondensator kaufen.

Passenderweise bekam ich von C. einen 10%-VIP(!
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#15
In der Zwischenzeit habe ich die Teile eingebaut. Hinterher rauchte nichts und ich freute mich über den (zugegebener Maßen kleinen) erfolgreichen operativen Eingriff.

Ich überlege noch, womit ich weitermache, Baustellen gibt es genug. Vermutlich wird es die nicht funktionierende Wiedergabe sein, darüber wurde hier im Forum ja schon einiges geschrieben.

Merkwürdig: Mir war es nicht möglich, meine letzte Post zu ergänzen, habe es zweimal probiert. Es ging dabei um eine Beobachtung zum Thema Stromversorgung. - Woran mag das liegen?

Gruß
Hannes
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#16
Moin!

In der Zwischenzeit konnte ich den defekten linken Bandteller austauschen. Das Tauschteil wurde vom Vorbesitzer prima so aufgearbeitet, wie es hierzuforen schon beschrieben wurde. Es überraschte mich allerdings, dass der Metallring nicht vollständig durchtrennt wurde, es blieb ein ca. 2 mm starker Steg erhalten. Reicht das eurer Meinung nach auch so?

Beim Austausch war es nicht möglich, nur das Bremsseil abzuheben, sodass ich den ganzen Hebelmechanismus lösen musste. Um die richtige Justierung kümmere ich mich später. Ich nutzte die Gelegenheit, alle relevanten Stellen zu säubern und ggf. zu ölen, die Riemen zu ersetzen sowie den Motor mit einer neuen Polsterung zu versehen. Aber: Zum Schluss fiel eine kleine Gummikappe aus dem Gerät, deren Ursprung ich nicht ermitteln konnte. Könnt ihr mir weiterhelfen?

Die Mechanik habe ich vermutlich weitgehend im Griff, jetzt geht es ans Eingemachte. Wie in der Einleitung gesagt, gibt es mehrere Probleme mit diesem Gerät ...

Bei der Wiedergabe kommt außer Rauschen kein Ton vom Band. Das Rauschen ist abhängig vom Volumenregler. Bei Aufnahmebereitschaft ist das anliegende Signal (Radio über Diodeneingang) über den Lautsprecher zu hören. Rec.level 1 regelt die Aufnahmelautstärke, Rec.level 2 tut nichts. Das linke Instrument rührt sich nicht, der rechte Zeiger klebt sofort am rechten Anschlag. Irritierend ist das Rec 1 und 2 beide ZugSCHALTER statt Schalter und Taster haben. Wenn ich Rec 2 schalte, fällt der Zeiger auf 0 zurück. Die Spannung wird augenscheinlich nicht angezeigt, dafür funktioniert aber die Beleuchtung auch nicht ?(


Ich würde mich freuen, wenn ich mit eurer Unterstützung diesen Problemberg erwas abbauen könnte.


Viele Grüße von Hannes


PS Die 3 Kondensatoren auf der internen Netzplatine habe ich ausgebaut durchgemessen, die Werte waren ok und so habe ich sie wieder eingesetzt


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#17
Hallo Hannes!

An Deinem Stereo-IC hat sich anscheinend ein wahrer "Experte" vergriffen.
Anders kann ich die Beschreibung der Knopf-Funktionen und deren jeweiligen
Reaktionen nicht interpretieren.

Ich kann nur vermuten, daß bei Austausch des Poti mit Zugschalter gegen
ein Poti mit Zugtaster Anschlüsse vertauscht worden sein müßten.
a)
Vollausschlag des rechten Instrumentes bei IB des IC-Report -> da steht m. E. permanent die Betriebsspannung an. Das ist falsch. Die Batterie-
kontrolle darf nur bei Ziehung des Poti2 so lange angezeigt werden, bis der Knopf wieder losgelassen wird. In Deinem Fall sinngemäß angezeigt wird,
wenn Poti2 gezogen bleibt. Ansonsten muss hier das Eingangssignal der 2. Kanal ausgesteuert werden (analog zu Poti1). Das es fehlt, läßt auf eine
weitere Falschverdrahtung schließen.
b)
die VU-Beleuchtung kann per Ziehung von Poti1 permanent eingeschaltet werden. In Ruhestellung bleibt die Latüchte duster. Am Aussterungsverhalten
für das Eingangssignal des 1, Kanals ändert sich nichts.
c)
Bei der Umverdrahtung der Poti sind anscheinend auch die Anschlüsse des LS-Poti nicht ungeschoren davon gekommen. Sonst sollte hier die Musik spielen.
Es sei denn, der linke Kanal hat elektrische Probleme, die bei längerer IB zum Verschmoren des zugehörigen IC führen. Unbedingt Anfaßprobe für BEIDE
IC durchführen!
Zumindest ein IC ist heil, weil ein Kanal des Eingangssignals aus dem interen LS zu hören ist.

Nun hast Du den reparierten Bandteller schon wieder eingebaut. Deine Frage kommt daher etwas spät. Nein, m. E. muß der Stahlring mindestens 1x
durchtrennt werden. Sonst war die Reparatur in einigen Jahren fürt die Katz. Besser Teller erneut ausbauen und auftrennen.

Die Gummikappe kann ich einem IC-Report nicht zuordnen. Hab´ ich noch in keinem Report-Modell gesichtet (was nichts heißen muß).

Viel Erfolg beim Rückbau auf den O-Zustand.

Gruß
Wolfgang

Tipp:
Frag´ doch "Schrotto", ob er Dir sein Reserve-Stereo-IC ausleiht. Dann kannst Du mit dem Signalverfolger Deine Verdrahtung mit der O-Verdrahtung seinens Report vergleichen.
Das könnte die Fehlersuche vereinfachen...
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#18
Hallo Wolfgang,

danke für die Tipps! Den Bandteller habe ich flugs wieder ausgebaut und ihn zusammen mit dem ebenfalls defekten Originalteller überarbeitet. Im Einsatz war eine fest montierte Bohrmaschine mit Dremelwekzeug 7144. Es war mühselig, die Bohrmaschiine hatte im Gegensatz zur Dremel (ca. 30.000 U/min) nur 3.000 U/min, aber es hat geklappt. Sobald der Wiedereinbau erfolgt ist, kommen die nächsten Themen dran.

Ist es machbar, eine 4400 Stereo ohne IC für Teile der Fehlersuche heranzuziehen? Die hätte ich nämlich hier im direkten Zugriff, oder ist die Unterschied bis auf die Endstufe zu groß?
Grüße von
Hannes
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#19
Hallo Hannes!

"Versuch macht kluch..."
So sagt der Volksmund.
In diesem Fall rate ich davon ab. Auch wenn ich nicht die Schaltungsunterschiede
zwischen Stereo Report und Stereo Report IC nicht im Detail weiß. Der Teufel
steckt bekanntlich im Kleinen. Zu groß ist m. E. die Gefahr, einer falschen Spur zu
folgen.
Ich bleibe bei meinem Tipp.

Gruß
Wolfgang
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#20
Moin Wolfgang,
danke für Deinen Vorschlag! Ich sprach mit Schrotto und habe jetzt sein 4200 IC auf dem OP-Tisch. Auch schon zwischen diesen beiden Geräten gibt es z. B. bei den Farbnuancen der Kabel leichte Unterschiede. - Erste Erfolge beim Vergleich der beiden Geräte konnte ich bereits erzielen: Sowohl bei den VU-Metern als auch bei deren Beleuchtung fehlten Anschlüsse und waren auch falsch angeschlossen :thumbdown: . Ich werde bei Gelegenheit weiter berichten ..
Gruß
Hannes
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#21
Moin Moin aus Hamburg!

Viele Stunden später ...

Zwischenzeitlich konnte ich weitere Baustellen identifizieren und reparieren Tongue.

Gestern konnte ich das rechte VU-Meter wiederbeleben, beim linken stellte ich fest, dass der Magnet lose ist und der Zeiger sich nur mit Gewalt bewegen läßt.
Meine Frage an die geschätzte Gemeinde: Wie kann ich das Instrument soweit auseinanderbauen, dass ich den Magneten festkleben kann? Sichtfenster und ganz lange und ganz dünne Schraube habe ich schon ab / raus.

Ich hoffe auf Tipps von euch, ich möchte das Instrument nicht kaput-reparieren.

Grüße
Hannes
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#22
Ich würde einfach ein neues VU Meter kaufen.
Das wäre zumindest die einfachste möglichkeit.

MfG

Alex
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#23
1027237............VU Meter stereo 4200 / 4400 IC.............. € 22,00

So die Bestellnummer und der Preis bei SDS-Sprang!

LG Holgi
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#24
Hallo Hannes,

mit der langen dünnen Schraube wird das "Lagerspiel" des Drehspulinstruments eingestellt. Das Herausdrehen dieser Stellschraube ist unnötig und eventuell sogar der finale Todesstoß für Selbiges Sad
Zum Herausnehmen des kompletten Drehspulinstruments sollte man zuerst die Spule auf abgerissene Drähte mittel Durchgangsprüfung testen. Abgelöste Spiralfedern können mit geeignetem Gerät und ruhiger Hand (beiseitig) wieder angelötet werden.
Ist dies nicht sicher gegeben, wäre es sinnvoller sich ein komplett Neues anzuschaffen, den eine Reparatur ist so oder so nichts für schwache Nerven.

Gruß Bernd

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#25
@ Alex
Einfach will ich nicht ...

@ Holger
SDS kenne ich schon, trotzdem danke dafür

@ Bernd
Wg. langer Schraube -> Ups: Wenn man aus der Kirche kommt, ist man immer schlauer :evil:
Hätte ich vorm Schrauben hier geschrieben, hätte ich eine Baustelle weniger: "Hätte, hätte, Fahrradkette".
Die Spule hat Durchgang; so weit, so gut.
Bevor ich weiter mein Glück mit der Demontage versuche, frage ich lieber nochmal nach.
Häufiger las ich hier im Forum in recht knappen Halbsätzen, z. B. von Cisumgolana oder UHER-Report-Fan, dass der lockere Magnet wieder festgeklebt wurde.
Vielleicht kann ja einer von euch das Vorgehen genauer beschreiben, hat Fotos oder Explosionszeichnungen vom VU-Instrument o. ä.

Jeder Hinweis könnte mir weiterhelfen, danke.

Gruß Hannes
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#26
Ein lockerer Kernmagnet kann unter Umständen wieder festgelegt werden, wenn man über folgende Dinge verfügt:
- Nerven wie Drahtseile
- eine ruhige Hand
- Geduld
- eine gute Lichtquelle
- ein gutes Auge, respektive eine gute Lesebrille
- dünnflüssigen Cyanacrylatkleber
- ein oder zwei Zahnstocher

Das Vorgehen ist einfach geschildert, in der Praxis aber oft sehr knifflig, denn es ist kein Platz in dem Drehspulinstrument, der Magnet will sich immer anders hindrehen, als er soll und man darf auf keinen Fall die Rückstellfedern beschädigen oder den Zeiger verbiegen! Über die Rückstellfedern läuft die Spannungszuführung zur Drehspule!

Es geht so: Instrument öffnen. Magneten mit kleinen Fummel-Instrumenten (Zahnstocher, Uhrmacherschraubenzieher...) in die korrekte Position bringen, so dass die Drehspule auf ihrem gesamten Drehweg nicht an ihm schleift (Luftspalt meist nur einige Zehntel Millimeter) und die Pole N/S richtig liegen. Dafür haben die meisten Magneten eine kleine Kerbe am Umfang, die genau nach vorn, respektive oben, zeigen muss. Ist diese Kerbe nicht vorhanden, kann man die Arbeit gleich einstellen, denn dann ist es reiner Zufall, wie der runde Magnet zu liegen kommt... Wenn der Magnet verdreht eingeklebt wird, stimmt die Charakteristik der Anzeige nicht mehr. Der Ausschlag entspricht dann nicht mehr der angelegten Spannung, sodern wird z.B. in der rechten Hälfte der Skala geringer, als er sein müsste, was zu Übersteuerung führt. Oder die Empfindlichkeit des Instruments nimmt insgesamt ab.

Also: Kerbe nach vorn ausrichten (der Magnet möchte sich allerdings immer wieder verdrehen, deshalb gut festhalten!), ein kleines Tröpfchen Sekundenkleber mit der Zahnstocherspitze zwischen den Magneten und den rundlichen Messing- oder Alublechteil applizieren, auf dem er sitzen soll. Fertig.
Hinterher muss man hoffen und bangen, dass sich die Drehspule auch nach dem Erhärten des Klebers noch über den gesamten Drehbereich ungehindert bewegen kann.
Instrument wieder schließen.

Viel Erfolch! Wink thumbsup

Holgi
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#27
Hallo Holger,

das mit den Voraussetzungen könnte klappen.

Detailfrage: Verbleibt bei der Operation am offenen Herzen der Zeiger mit Feder an Ort und Stelle oder wie bekomme ich ihn raus?

Gruß Hannes
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#28
@Holger
Schade, keine kurze Antwort auf meine kurze Frage. Huh

Trotzdem: Vielen Dank für die ausführliche und aufwändige Beschreibung der Vorgehensweise für die Reparatur des VU-Meters.
Leider hat der Magnet hier mitgelesen und ist bei Annäherung des Zahnstochers "weggeflippt". Als Konsequenz habe ich das Ding zur Seite gelegt und mich aus dem mir von Schrotto netterweise zur Verfügung gestellten Teilespender bedient.

Vielleicht fliegt mir ja irgendwann ein defektes VU-Meter zu, das ich zu Studienzwecken auseinandernehmen kann. Dann werde ich mich wieder um den Ausgeflippten kümmern.

Gruß Hannes
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#29
Hallo Hannes,

bei der Operation am offenen Herzen ist der Operateur froh,
wenn die Spiralfedern und der Zeiger an Ort und Stelle verbleiben!

Zur Ausrichtung und Fixierung des Magneten hatte ich 3 ca. 8 mm lange Stücke eines dicken Drinkhalms längs getrennt. Mit einer spitzen schlanken Pinzette
wurden diese Teile nacheinander aufgerollt (als Spiralblattfeder) und an den vorhanden Lücken eingeschoben. Dann kann man den ausgerichteten Magneten mit Sekundenkleber fixieren.

Ein Zerlegen eines defekten Aussteuerungsinstruments zu "Studienzwecken", bitte sehr:

   

Gruß Bernd

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#30
Hallo Bernd,

beides ist noch da, aber leicht schief. Die Schraube sitzt auch "irgendwie" wieder an ihrem Platz. Evtl. besteht dann viiiiiel später die Chance, sie dem anderen Meter entsprechend zu justieren.

Ich habe die Phantasie, das ganze Instrument, d. h. incl. dem hellen Metallring, aus der Kunststoff-VU-Körper herausziehen zu können, um es bei Tageslicht zu fixen. Oder ist es nicht nur eingeschoben/-geklemmt, sondern auch eingeklebt?


Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und ich hab's ja Gott sei Dank dank einiger "Ausweichgeräte" nicht so eilig.

Schönes Wochenende wünscht Dir
Hannes
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#31
@Bernd
Moin mein Lieber! Gerade eben habe ich Dein Bild mit den Einzelteilen des VU-Meters gesehen; das ist fast so gut wie ein reales Instrument vor mir zu haben. Ich glaube, das wird mir weiterhelfen! Wieso ich das erst jetzt gesehen habe, ist mir schleierhaft. Es gibt mir neuen Auftrieb, mich um das Instrument zu kümmern. Ich werde berichten, dauert aber noch ..
Also nochmals vielen Dank!

@alle
Liebe Unterstützer,

ich möchte an dieser Stelle einen kurzen Überblick geben, wie es um das Report steht

Das Gerät habe ich als nicht funktionsfähig bei Ebay erworben, um daran zu lernen und um es zum Laufen zu bringen. Ich freue mich, u. a. folgende Fehler gefunden / beseitigt zu haben:

- drei Kondensatoren auf Stromversorgungsplatine geprüft -> OK
- linker Teller gerissen -> Ring 2x aufgefräßt, muss noch abgedreht werden
- T 401 defekt -> ausgetaucht
- VU 2 hatte falschen Poti -> getauscht
- mehrere Kabel am VU-Meter waren falsch angeschlossen oder fehlten ganz, kein Licht -> korregiert
- am Tonkopf-Lötaugenpfeiler ein Kabel ab -> repariert
- am Vol-Poti Kabel ab -> repariert
- Kontaktschieber justiert
- VU-Meter-Magnet lose -> Reparatur(-versuch) steht noch aus

Offen ist jetzt, dass ein Kanal tot bleibt und die Hauptplatine (?) unregelmäßig Brumm- und andere Störgeräusche erzeugt.
Letztlich bin ich mit meinen Möglichkeiten hier am Anschlag angelangt und schließe das Arbeiten an diesem Gerät solange vorläufig ab, bis ich fitter geworden bin. So wird es zu frustierend!

Alternativ wende ich mich dem mir von Schrotto zur Verfügung gestellte Report 4400 IC zu in der Hoffnung, hier erfolgreich zum Ende zu kommen. Ich öffne dazu einen neuen Thread. - Ich bin optimistisch und danke hier nochmals allen Forianern für die geleistete Unterstützung.

Tschüß Hannes
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#32
Hallo Hannes,
normalerweise reicht es, den Stahlring an zwei oder drei Stellen ! ganz ! zu trennen.
Das nacharbeiten der Drahtseilnut kann man sich sparen, da der Kunststoff des Bandtellers in seine ursprüngliche Form zurück findet. Ausser es befinden sich in den Rissen noch einige "Brössel" die ihn daran hindern.

Das Aussteuerungsinstrument muss zur Reparatur aus dem Gehäuse entnommen werden, da die Magnetscheibe auf einer Konsole befestigt wird.
Im eingebauten Zustand kommt man da nicht dran! Wie die Magnetscheibe in Bezug auf ihre N/S-Pole zur Spule ausgerichtet werden muss habe ich leider nicht notiert, man könnte auch sagen vergessen. ?(


Gruß Bernd

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#33
Hallo Hannes,

nochmals zum Aussteuerungsinstrument einige Anmerkungen meinerseits.
Ich hatte vor kurzem mal wieder einen Ausfall eines Aussteuerungsinstrument in meiner 2. UHER 4200 RS IC.
Eigentlich wollte ich nur einen Fremdkörper dem Gehäuse entfernen, jedoch riss mir hierbei der blaue Draht am rechten A. an der Lötstelle an dem Weicheisenring ab. Ein Wiederanlöten geht hier nur nach dem Ausbauen des Instruments. Beim Anlöten verlor die untere Spiralfeder ihren Halt am Anschlußdraht. Nach dem Anlöten der Spiralfeder stellte ich fest, das die Magnetscheibe lose war. Grrr....... ;( .

Nun den schlimmer geht immer nicht nur nimmer.

Also nochmals die untere Spiralfeder abgelötet und dann den Weicheisenring vorsichtig abgezogen. Nun ist der Magnet ohne Gefummel gut zugänglich und kann auf der Konsole mittels Sekundenkleber sauber ausgerichtet befestigt werden. Da ich noch ein defektes und zerlegtes nicht rettbares Aussteuerungsinstrument fand, bei dem offenbar der Magnet noch nicht lose war, schaute ich nach der Kerbe. Die Kerbe verläuft hier parallel zum Sichtfenster. Eine Kompassnadel wird von rechts kommend mit der normal nach Norden zeigenden Nadelseite angezogen. Von links kommend mit der nach Süden zeigenden Nadelseite angezogen.
Ob dies so richtig ist - Holger sagt:"Kerbe nach vorn ausrichten" ? Egal, ich habe den losen Magnet mit dieser Ausrichtung so befestigt und das ganze wieder zusammen gebaut. Anscheinend funktioniert das Aussteuerungsinstrument auch in dieser Variante. Die Nadeln laufen schön synchron.
Beim linken
Aussteuerungsinstrument verhält sich die Kompassnadel fast gleich (±10°).

Gruß Bernd




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#34
besoe,'index.php?page=Thread&postID=202863#post202863 schrieb:Holger sagt:"Kerbe nach vorn ausrichten" ?
Mach dir keine Sorgen, Bernd! Es ist schon richtig so, wie du es gemacht hast. Das mit dem "nach oben ausrichten" bezieht sich auf Instrumente wie die der RdL, wo die Skala oben ist. Ich weiß auch nicht, ob da die Kennzeichnung des Magneten nicht anders ist? Dieses RdL-Instrument, das ich da mal erfolgreich repariert habe, hatte im Magneten nur eine Kerbe wie eine "Spalt"-Tablette. Die musste nach oben zeigen.
Wenn die Kerbe eine Nut ist, die über den Durchmesser des Magneten verläuft, muss man natürlich die Lage der Pole vorher ermitteln oder mit einem heilen Instrument vergleichen.

LG Holgi
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#35
Danke für eure Aufmerksamkeit / Infos! Ich hab's lokal gespeichert, damit nichts verloren geht. Smile

Zwischenzeitlich bekam ich ein intaktes 4x00-VU-Meter geschenkt (dazu ein Rest-Schlachtgerät mit gutem Speichenrad!!). Ich musste nur die Deko-Folie umsetzten und nun ist das VU-Problem erstmal vom Tisch.

Trotzdem werde ich den geplanten Reparaturversuch nicht aus den Augen verlieren, aber ... das wird noch dauern.

LG
Hannes

PS: Ein Schlacht-VU-Meter wäre mir immer noch sehr willkommen
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