Bezugsband kaufen - aber wo???
#1
Hallo und guten Abend,

ich möchte mir ein Bezugsband für das Einmessen meiner Tonbandmaschinen zulegen. In erster Hinsicht geht es um eine Akai GX-260, aber ich werde das Band sicher auch auf anderen Maschinen nutzen.
Nach vielem hin und her werde ich zu einem Pegelbezugsband mit 250nWb/m und NAB-Entzerrung greifen. ABER: von welchem Anbieter???
Die Bänder von Herrn Bluthard kennt ja (fast) jeder, aber Herr Schmidt bietet auch welche an: http://pievox.de/calibraton_tapes.html Und dann gibt es ja auch noch die originalen von EMTEC...
Kennt jemand die Bänder und kann mir eine Empfehlung geben?

Danke und viele Grüße

der tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
Zitieren
#2
Hallo tommy,

ich habe sowohl ein BASF-Bezugsband (320 nWb, IEC 2/19H) als auch zwei Pegeltestbänder von Pievox (185 und 257 nWb/m). Du weißt sicher, dass ein Bezugsband sauteuer war (um die 300 DM) und außer dem jeweiligen Normpegel noch weitere Signale enthält. Neue werden nicht mehr hergestellt und alte sind heute meist unbrauchbar.

Bei meinem benutze ich auch nur noch den Teil für die Azimuth-Einstellung, habe mir aber hierfür mittlerweile selbst schon ein Band hergestellt, das auf einer vorher penibel justierten A 77 aufgenommen wurde.
Selbst bei sorgfältiger Lagerung, Umspulen vor der Benutzung, fernhalten von Magnetfeldern, Entmagnetisieren der zu messenden Maschine wird ein solches Band nach einigen Dutzend Anwendungen unzuverlässig. Es kommt zu Pegelschwankungen, Knacksern (woher die stammen, ist mir ein Rätsel), Anlöschungen, Kopierechos und anderen Erscheinungen, die dem Band seinen Status als Bezugsnormal nehmen. Es ist dann eigentlich ein Fall für die Tonne.

Zum Einmessen ist auch nach meiner Erfahrung ein Teil für den Azimuth und ein Teil mit Bezugspegel ausreichend. Bei den meisten Maschinen kann man an der Wiedergabeentzerrung sowieso nichts einstellen.

Die Bänder von Herrn Schmid sind einwandfrei! Sie sind auf einer vollspurigen, quarzgeregelten Studer A80 auf SM 911 aufgenommen. Der Pegel steht wie eine eins, völlig konstant über die gesamte Länge, die Pegel sind, soweit ich das anhand meines schon etwas bejahrten Bezugsbandes beurteilen kann, bis auf ein halbes dB genau eingehalten. Die Abweichung kann aber auch auf meinem schon abgenudelten BASF beruhen.

Praktisch ist, dass Herr Schmid den jeweiligen Pegel auf der zweiten Bandhälfte noch einmal um 6 dB verringert aufspricht. Dadurch kann man auch Maschinen mit VU-Metern korrekt einmessen. Was natürlich bei dem 257 nWb-Band nicht nötig ist, denn es ist ja für 514 nWb-Maschinen mit VU-Metern, etwa Revox, vorgesehen.

Es gibt von Pievox auch Azimuthbänder und welche zur Geschwindigkeitseinstellung mit Frequenzzähler.

Zu den Bluthardbändern kann ich leider nichts beitragen :undnun:

Gruß Holgi
Zitieren
#3
Hallo Holgi,

grundlegend stimme ich Dir zu, eine Frage habe ich aber hierzu:
Zitat:Praktisch ist, dass Herr Schmid den jeweiligen Pegel auf der zweiten Bandhälfte noch einmal um 6 dB verringert aufspricht. Dadurch kann man auch Maschinen mit VU-Metern korrekt einmessen.
Was steckt hinter dieser Aussage? Geht es um den Vorlauf der VUs, der normaler Weise 6dB beträgt? Falls ja, würde ich 0VU niemals mit dem um -6dB veringerten Signal gegenüber dem Normpegel eines Bezugsbandes einstellen. Das Verhalten eines VU-Meters bezüglich dem Vorlauf ist zu ungenau, lieber den Normpegel bei der Einmessung hernehmen, auf 0VU einstellen und im Kopf behalten, das ein VU-Meter ein sehr ungenaues Instrument zur Aussteuerung ist. Ein wenig Erfahrung hilft allerdings diese Ungenauigkeit besser einzuschätzen.

Ich würde ein gebrauchtes Bezugsband einem selbst hergestellten Band immer bevorzugen. Auch wenn der Pegel schwankt und nicht mehr zu 100% der Angabe entspricht, sind Bänder mit Vollspur frei von jedlichen Zweifel bezüglich der Spurlage eines selbst hergestellten (ausser Vollspur) Bandes und damit ist eine Fehlerquelle weniger vorhanden.

Grüße, Thomas(4504)!
Zitieren
#4
Tut mir leid, Thomas, deine Frage (oder deinen Einwand) verstehe ich nicht ganz.

Die Revoxbänder mit 257 nWb sind doch auch mit dem um 6 dB verringerten Pegel hergestellt worden, weil ein VU-Meter nur bis +3 dB anzeigt und so die Maschinen, die eigentlich auf 514 nWb ausgelegt sind, auf 0 dBVU eingestellt werden können!
Ob das VU-Meter bezüglich des Vorlaufs oder sonstwie ungenau ist, ist doch in diesem Zusammenhang überhaupt nicht relevant, wichtig ist doch der absolute Pegel, der aufs Band kommt. Nach dem wird die Maschine eingemessen und dann die VU-Meter auf Null justiert.
Wenn ich die A 77 bei 514 nWb/m auf 0 dB VU einstellen würde, wie du es vorschlägst, hätte ich kein gutes Gewissen mehr beim Aussteuern. Besonders bei hochtonreicher Musik hätte ich da nur einen verschwindend geringen headroom, bevor der Klirrfaktor in nicht erstrebenswerte Höhen ansteigt, und der zudem nicht kalkulierbar ist. Kurz und gut:

Irgendwie weiß ich nicht recht, was du eigentlich mit deinem Posting sagen willst.
Bitte kläre mich auf Big Grin !

Ein gebrauchtes Bezugsband mit den üblichen Abnutzungserscheinungen ist für die praktische Arbeit nicht mehr zu gebrauchen, außer zum Azimuth-Einstellen. Bei dieser Aussage muss ich leider bleiben - aus eigener Erfahrung!

Das erwähnte selbst hergestellte Band, das ich benutze, wird nur zur Kopfjustage genommen. Und da die Köpfe meiner A 77 nach dem nun geschonten BASF-Bezugsband eingetaumelt wurden (Phasenmethode), wüsste ich nicht, was dagegen spricht!?
Ich brauche doch keine Genauigkeit auf Zehntel Winkelminuten (die übrigens auch ein Bezugsband nicht bietet), sondern wichtig ist nur, dass meine Geräte alle gleiche Spaltstellungen haben und dass Aufnahme- und Wiedergabeköpfe so genau als möglich übereinstimmen.

Gruß Holgi
Zitieren
#5
Hallo Holgi,

Zitat:Irgendwie weiß ich nicht recht, was du eigentlich mit deinem Posting sagen willst.
Bitte kläre mich auf !
- Ich hatte nicht gesehen, das die Bänder von Herrn Schmid sich auf 514nWb/m beziehen.
- Das ein Bezugsband mit dem Alter leidet steht ausser Frage. Wenn aber das Bezugsband eh nur zur Azimuthkontrolle taugt, würde ich dieses immer nehmen und auf ein eigenes hergestelltes verzichten, schließlich ist eine Fehlerquelle weniger immer besser. Aber das ist meine Meinung..... Smile

An dieser Stelle muss man tommy fragen:
- Welches Bandmaterial setzt er ein
- Bei welcher Geschwindigkeit läuft dieses
- Welche Maschine(n) will er betreiben


Die Fragen sollten dann auch die Bezugsquellen einschränken.

Grüße, Thomas!
Zitieren
#6
Zitat:4504 postete
...
An dieser Stelle muss man tommy fragen:
- Welches Bandmaterial setzt er ein
- Bei welcher Geschwindigkeit läuft dieses
- Welche Maschine(n) will er betreiben


Die Fragen sollten dann auch die Bezugsquellen einschränken.

Grüße, Thomas!
Hallo,

ich setze hauptsächlich DP26 und LP35 von BASF sowie DP/LP18 von Philips ein. Bei den BASF_Bändern habe ich von alt bis ladenneu alles da, die Philips sind neu.
Die Maschinen laufen hauptsächlich bei 19,5 und im Moment habe ich die Akai und zwei Philips (N4418 und N4504). Wenn ich die hinbekomme sollen (eigentlich) keine mehr dazukommen. Wenn doch aber auf alle Fälle nur Kleinspuler (und die nächste wird KEINE Bastelmaschine!!!).
Ich hätte mir jetzt ein Band für 19,5 mit 250nWb/M und NAB-Entzerrung geholt - passt doch?

Viele Grüße

der tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
Zitieren
#7
Hallo tommy,

ja, passt. Du benutzt BASF LP35 und DP26, d.h. ohne Rückseitenbeschichtung? Dann solltest Du bei der Aussteuerung ein wenig zurückhaltend sein, ich würde z.B. bei einer Revox A77, die auf 257 nWb/m 0VU eingemessen ist, nicht über 0 VU aussteuern. Leider habe ich noch keine Philips eingemessen, aber ich würde ähnlich austeuern. Bei moderneren Bändern z.B. dem LPR35 kanns dann schon etwas mehr sein, aber das sind subjektive Tipps. Im Endeffekt zählt deine Erfahrung.

Grüße, Thomas!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 6 Gast/Gäste