Suche Infos zur Telefunken Mini-Disk (nicht Sonys MD)
#12
Moin, moin,

falls noch von Interesse:

"Mini-Disc. Die neue Schallplatte von Telefunken.

Nachdem Philips im Frühjahr seine Compact Schallplatte vorgestellt hat (Klangbild 5/79) zeigte nun auch Telefunken seinen Entwurf der zukünftigen digitalen Schallplatte, die „Mini Disc“...

Aufbauend auf die TED (Telefunken Bildplatte), die mechanisch abgetastet wird, entwickelte die Teldec eine neue Audipoplatte, deren Information digital aufgezeichnet wird. (Klangbild 8/78).
Hierzu mußte man zuerst einen Standard – eine Norm – festlegen. Der gewählte Code sollte fogelde Anforderungen erfüllen:
-hohe aber nicht übertriebene Qualitätsanforderungen an die Übertragungstreue.
-Kompatibilität mit den bei der Software-Produktion (z.B. der digitalen Bandmaschine) angewendeten Codes.
-evtl. Kompatibilität mit Codes zukünftiger anderer Übertragungswege (z.B: PCM-Satellitenübertragung)
-einfaches, aber ausreichendes Fehlerkorrektursystem, um die Gerätekosten in Grenzen zu halten.

Das System Platte/Gerät sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:
-möglichst kompakt, d.h. kleiner Plattendurchmesser
-Platte beidseitig bespielbar.
-Spielzeit je Plattenseite mind. 45 Minuten.
-Adressierbarkeit (Nennung und damit Anwahl) einzelner Titel.
-keine zu hohen Anforderungen an Toleranzen – besonders in der Plattenfertigung
-leichte Handhabung von Platte und Gerät.
-hohe Lebensdauer von Platte und Abtaster.

Abgeleitet aus ihrer Arbeit auf dem Gebiet der Bildplatte schlagen AEG-Telefunken und Teldec die in der Tabelle I angegebenen Fakten als Standard vor.

Tabelle 1
Codeparameter.
-QuantisierungN 14bit linear (2-hoch-14 = 16.384 Stufen)
-Samplingfrequenz: 48kHz
Speichersystem
-Allgemeines: PVC-Platte, beidseitig bespielt, piezo-elektrische Abtastung mit Rillenführung
-Spielzeit: 2x 60min
-Frequenzumfang: 20Hz ... 20kHz
-Dynamik: mind. 85DB
-Störabstand: mind. 85DB
-Übersprechungsdämpfung: mind. 85DB
-Gleichlauf: quarzgenau
-Klirrfaktor: max. 0,05%

Die weiteren Daten des zu wählenden Standards hängen davon ab, ob auch in Zukunft nur Stereowiedergabe gefragt ist, oder mehr als zwei Tonkanäle gewünscht werden. Aus diesem Grunde schlägt man zwei Versionen vor die sich in Gebrauchsnutzen und demit auch im Geräteaufwand unterscheiden.

Die zwei Versionen:
Standard A für zwei Kanäle (nur Stereobetrieb) und Standard B für vier Kanäle. Ein Gerätekonzept für Standard B würde neben dem normalen Stereobetrieb noch folgende Besonderheiten zulassen:
-wahlweise Wiedergabe in normal- oder Kunstkopf-Stereophonie
-getrennte Aufzeichnung der „Rauminformation“, damit diese vom Benutzer – bei Lautsprecherwiedergabe je nach Größe und Schalleigenschaften seines Wohnraums oder für Kopfhörerempfang – individuell dem Stereosignal zugemischt werden kann.
-getrennte Aufzeichnungen von Soloparts (Stimmen, Instrumente) um eine individuelle Relation Orchester/Solopart vornehmen zu können (sogenannte „Minus one“-Schallplatten)
-Aufzeichnung der heute auf den Plattenhüllen aufgedruckten Erläuterungen – wie Einführung in das Werk, Künstlerportraits etc. (akustischer Beipack)
-je Plattenseite unter Ausnutzung der automatischen Adressierung 120min Stereowiedergabe (Opern, Konzerte, Oratorien mit langer Spielzeiten)
-Quadrophomie mit hoher Kanaltrennung

Aufgrund dieser Vorgaben entwickelte man das „Mini Disc“-System, ein digitales Schallplattensystem, bei dem die Platte, mechanisch piezo-elektrsch abgetastet, die in Tabelle 2 angegebenen Parameter erfüllt.

Aufzeichnung und Herstellung der Plattendurchmesser.
Die Aufzeichnung vom PCM-Platten fü das neue Dichtespeichersystem „Mini Disc“ soll relativ einfach sein. So sollen gegenüber der berührungslosen Abtastung (z.B. mittels Laser) fünf Arbeitsgänge weniger erforderlich sein: die Belichtung im Reinraum, der Entwicklungsprozess, danach die Versilberung, die Masterherstellung und die Verspiegelung nach der Pressung. Hierbei ist zu bemerken, daß bei der piezo-elektrischen Abtastung die Aufzeichnung auf ein Metallmaster erfolgt.

... Die Platte selber wird praktisch in der gleichen Weise (Pressung) und mit den gleichen Materialien (PVC) hergestellt, wie sie heute für die herkömmlichen Schallplatten angewendet werden, Zusätzliche Einrichutgen – z.B. für Fotoprozesse bei der Masterherstellung oder Verspielgelung der gepreßten Platten wie bei der Philips Compact-Schallplatte – sind nicht erforderlich.

Schutz notwendig.
Alle Dichtespeichersystemen mit Berührungsabtastung ist gemeinsam, daß die Information in der Plattenoberfläche liegt. Obwohl z.B. Staubablagerungen keinen Einfluß auf den Abtastvorgang haben, ist die Platte gegen Fingerabdrücke oder Kratzer empfindlich.

Der notwendige sichere Schutz der Plattenoberfläche sowie weitere, das Konzept Platte/Gerät vereinfachende Konsturktionsmerkmale, sind im „Mini Disc“ (MC-)System vereint.

Die Platte ist durch eine allseitig geschlossene Kassette gbeschützt, die nur im und durch das Abspliegerät in einem schmalen Bereich geöffnet wird. Die Abtastung geschieht von der Plattenunterseite. Im Zentrierbereich – gekennzeichnet durch einen eingepreßten Konus – enthält die Platte ferromagnetisches Material. Sie wird beim Abspielen durch einen Magneten in den Zentrierring des Speilers hineingezogen und festgehalten,. Selbstverständlich bewegt sie sich völlig frei von der Kassette.

Die Kassette soll auch zugleich die herkömmliche Plattenhülle ersetzen. ... Anlaog zu den neben den Langspielplatten verfügbaren Signales hat man sich bei Teldec auch darüber Gedanken gemacht und außerdem eine „Mikro Disc“ entwickelt. Sie hat die Spielzeit von zwei herkömmlichen Single-Platten. .. Die „Mikro Disc“ hat einen Durchmesser von 7cm.

Tabelle 2.
-Plattendaten Standard (A/B)
-Anazhl der Kanäle 2/4
-Durchmesser der Platte 125 / 135mm
-Spurabstand: 1,67 / 1,67µm
-Drehzahl 300 / 300 Upm
-Abtastgeschwindigkeit 1,89 / 1,89 m/s
-Wellenlänge mind. 0,55 / 0,61 µm
-Bitrate 1,728 / 3,072 Mbit/s
-Speicherdichte max. 1100 / 980kbit/mm²

Eine Designstudie für einen MD-Spieler zeigt sogar den Titel des jeweils gespielten Musikstückes auf einem alphanummerischen Display an. Eine schöne Zukunftsmusik.

Telefunken weist darauf hin, daß sich wegen der Inkompatibilität (Austausch und Verträglichkeit) mit der konventionellen Schallplatte und deren Abspielgeräten der Übergang auf die neue Technik nur allmählich vollziehen wird.

Wir meinen: Obwohl die Laser-Abtastung die technisch elegantere Lösung ist, finden wir es gut, daß sich auch ein Hersteller mit einem mechanischen Abtastsystem um die „Gunst der Zukunft“ bewirbt. Vermutlich wird die mechanische Abtastung billiger sein, als die mit Laser; und billigere Plattenspieler müssen auch verfügbar sein. Störend ist jedoch die mechanische Empfindlichkeit der „Mini Disc“.
" (Klangbild 12/79)

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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[Kein Betreff] - von cdj74 - 07.09.2005, 09:38
[Kein Betreff] - von MichaelB - 07.09.2005, 13:21
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[Kein Betreff] - von Etienne - 07.09.2005, 21:48
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[Kein Betreff] - von Matthias M - 12.10.2006, 15:43

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