03.06.2021, 14:18
Hallo Oliver, hallo in die Runde,
die Realität hat mich eingeholt und zum Glück vollständig überrannt. Im einzelnen:
Ich habe meinen Tonschreiber nach 40 jähriger Dauerleihgabe an einen Maihak-MMK-Sammlerfreund von diesem zurückerhalten, weil er seine Sammlung aufgelöst hat, und nun den Urvater aller Federwerkstonbandgeräte nicht mehr in seiner Vitrine brauchte.
am vergangenen Wochenende hab ich mich dem Tonschreiber C (A)ufnahmeteil gewidmet und am Sonntag nachmittags einen großen Glücksmoment erlebt.
Ich hatte mir das Gerät genau angesehen und dann das Laufwerk aus dem Gehäuse genommen. Die Überraschung war riesengroß. Die gesamte Mechanik macht einen sehr guten Eindruck.
Ich habe mich also getraut, ein wenig aufzuziehen und das Gerätchen fing an zu drehen.
Nun gab es kein Halten mehr: Ich habe zwei Wickelkerne neuerer Fertigung, die auf der M15A heftig klapperten, sogar noch etwas nacharbeiten müssen, damit sie paßten. Möglicherweise hatten die ersten Geräte damals andere Maße für die AEG-Aufnahme oder die Leichtmetalllegierung ist gequollen. Ein 70 mm Kern aus RRG-Zeiten klemmte aber auch.
Langer Rede kurzer Sinn: Wichtige Teile zur Sicherheit gefettet und dann... Der Tonschreiber mußte den Probelauf nach Jahrzehnten der Ruhe mit freitragenden Wickeln ohne Teller absolvieren, und er hat den Test mit Bravour bestanden. (Ich konnte einfach nicht warten!!! Die kindliche Neugier eines alten Mannes war zu groß). Der Wickel ist zwar weich, aber für Geübte im Umgang mit freitragenden Wickeln noch hantierbar.
Die Fliehkraftregelung hat noch eine Macke, aber fürs Erste ist das schon sehr ermutigend.
Und wenn ich ehrlich sein darf, der Anblick mit den großen Wickelkernen und deren roten Farbtupfern macht sich sehr gut.
Was das Tollste war: Der Tonschreiber wickelt das Band ohne weitere Änderungen einwandfrei in der richtigen Höhe auf den Wickelkernen.
Wenn man bedenkt, daß die Geräte ja inzwischen recht selten geworden sind, dann ist ein funktionsfähiger Tonschreiber in seinem Originalgehäuse ein echter Glücksfall. Ich traue mich noch nicht, die Patina herunterzuwischen. Dann würden einige wichtigen geschichtliche Hinweise verloren gehen.
Inzwischen habe ich auch in meinen eigenen Unterlagen eine Spulenabbildung gefunden. Diese Spulen sind zwar nicht die Originalspulen, aber sie würden auf meinem Gerät passen.
Wenn Besitzer von Tonschreiber C oder Maihak MMK 1 Geräten mit deren Originalspulen dieses lesen, wäre ich sehr glücklich ein gutes Foto mit Maßangaben zu bekommen zwecks Nachbau der Spulen, denn vermutlich sind die Originalspulen so selten, wie das Bernstein-Zimmer.
Viele Grüße
Manfred
die Realität hat mich eingeholt und zum Glück vollständig überrannt. Im einzelnen:
Ich habe meinen Tonschreiber nach 40 jähriger Dauerleihgabe an einen Maihak-MMK-Sammlerfreund von diesem zurückerhalten, weil er seine Sammlung aufgelöst hat, und nun den Urvater aller Federwerkstonbandgeräte nicht mehr in seiner Vitrine brauchte.
am vergangenen Wochenende hab ich mich dem Tonschreiber C (A)ufnahmeteil gewidmet und am Sonntag nachmittags einen großen Glücksmoment erlebt.
Ich hatte mir das Gerät genau angesehen und dann das Laufwerk aus dem Gehäuse genommen. Die Überraschung war riesengroß. Die gesamte Mechanik macht einen sehr guten Eindruck.
Ich habe mich also getraut, ein wenig aufzuziehen und das Gerätchen fing an zu drehen.
Nun gab es kein Halten mehr: Ich habe zwei Wickelkerne neuerer Fertigung, die auf der M15A heftig klapperten, sogar noch etwas nacharbeiten müssen, damit sie paßten. Möglicherweise hatten die ersten Geräte damals andere Maße für die AEG-Aufnahme oder die Leichtmetalllegierung ist gequollen. Ein 70 mm Kern aus RRG-Zeiten klemmte aber auch.
Langer Rede kurzer Sinn: Wichtige Teile zur Sicherheit gefettet und dann... Der Tonschreiber mußte den Probelauf nach Jahrzehnten der Ruhe mit freitragenden Wickeln ohne Teller absolvieren, und er hat den Test mit Bravour bestanden. (Ich konnte einfach nicht warten!!! Die kindliche Neugier eines alten Mannes war zu groß). Der Wickel ist zwar weich, aber für Geübte im Umgang mit freitragenden Wickeln noch hantierbar.
Die Fliehkraftregelung hat noch eine Macke, aber fürs Erste ist das schon sehr ermutigend.
Und wenn ich ehrlich sein darf, der Anblick mit den großen Wickelkernen und deren roten Farbtupfern macht sich sehr gut.
Was das Tollste war: Der Tonschreiber wickelt das Band ohne weitere Änderungen einwandfrei in der richtigen Höhe auf den Wickelkernen.
Wenn man bedenkt, daß die Geräte ja inzwischen recht selten geworden sind, dann ist ein funktionsfähiger Tonschreiber in seinem Originalgehäuse ein echter Glücksfall. Ich traue mich noch nicht, die Patina herunterzuwischen. Dann würden einige wichtigen geschichtliche Hinweise verloren gehen.
Inzwischen habe ich auch in meinen eigenen Unterlagen eine Spulenabbildung gefunden. Diese Spulen sind zwar nicht die Originalspulen, aber sie würden auf meinem Gerät passen.
Wenn Besitzer von Tonschreiber C oder Maihak MMK 1 Geräten mit deren Originalspulen dieses lesen, wäre ich sehr glücklich ein gutes Foto mit Maßangaben zu bekommen zwecks Nachbau der Spulen, denn vermutlich sind die Originalspulen so selten, wie das Bernstein-Zimmer.
Viele Grüße
Manfred