Wie werden Bezugsbänder von Scratch erzeugt?
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Sonicman,'index.php?page=Thread&postID=203300#post203300 schrieb:wenn alle Bezugsbänder letztlich Kopien sind, und niemand mehr die Kalibrierungseinrichtung vorhält, ob wir dann nicht irgendwann in Probleme laufen? Oder mache ich da gedanklich einen Fehler?
Dein Einwand ist prinzipiell nicht von der Hand zu weisen: Irgendwann wird es vorbei sein mit der Originalität der ursprünglichen Referenz.

Zum möglichst spät eintretenden Verfall meiner Ur-Referenz-Aufzeichnungen benutze ich eine systematische Methode, indem diese Aufzeichnungen so sorgsam wie möglich gelagert und so selten wie möglich eingesetzt werden.

Beispielsweise habe ich zur Bestimmung des Bezugspegels vor über einem Jahr aus einer Sammlung vorhandener Bezugsbänder, die entweder noch nie oder nur sehr wenig benutzt worden waren, den Mittelwert bestimmt (die Streuung lag bei ±0,3 dB) und diesen dann durch Neuaufzeichnung auf einer speziell ausgesuchten NOS-Bandcharge mit extrem hoher Gleichmäßigkeit mit einer Genauigkeit von 0,05 dB (!) nachgebildet. Diese Aufzeichnung dauert etwa 30 Minuten und bildet meine Hauptreferenz für die von mir hergestellten Messbänder, bei denen ich eine Pegelgenauigkeit von 0,5 dB bei Bezugsfrequenz garantiere. In größeren Zeitabständen wird diese Hauptreferenz mit dem ursprünglich bestimmten Mittelwert der Original-Bezugsbänder verglichen. Bis heute sind mit diesem Verfahren langfristig keine nennenswerten Abweichungen aufgetreten.

Eine ähnliche Methode mit den entsprechenden Aufzeichnungen verwende ich für den Frequenzgang. (Im Grundsatz hat das Verfahren Ähnlichkeit zu einer Schallplattenherstellung mit einer Lackfolie, einem oder zwei Vätern, mehreren Müttern, vielen Söhnen und -zig daraus hergestellten Tonträgern.)

Die Herstellung einer exakt senkrechten Spaltaufzeichnung ist wie gesagt keine besondere Schwierigkeit. Diese braucht nur eine entsprechend hohe mechanische Präzision, um genau, stabil und reproduzierbar zu sein.

Grüße, Peter

PS. Die DIN 35513 ist bei mir vorhanden.
Die Bestimmung und das Messverfahren für den Absolutbandflusses wird beschrieben in DIN 45520, die ich auch habe.
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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