09.11.2020, 18:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2020, 18:21 von nick_riviera.)
was ich meinte, sind nicht die Versuche mit schneller laufenden Mikrorillenplatten, sondern Leute, die ganz ernsthaft anfangen, Normalrillenplatten neu zu produzieren. Was ich meine, ist z.B. sowas hier:
https://www.moonshinerecords.de/
Nicht, weil ich so ein Studio nicht cool finde, sondern, weil hier in einem Zeitungsartikel tatsächlich geschrieben wurde, dass nur mit 78UPM und in mono perfekt klingende Jazz-Aufnahmen möglich wären, und dass hierfür z.B. eine Schneidemaschine von 1945 zur Verfügung steht - wohlgemerkt, nicht aus Spaß an einer Zeitreise, sondern aus klanglichen Gründen. Ich habe das vor zwei Jahren irgendwo gelesen, finde aber leider den Artikel nichtmehr wieder - auf jeden Fall warte ich seitdem darauf, dass die ersten Schellackplatten neu im Laden stehen. Plattenspieler mit 78 gibt es ja schon wieder neu, und mono hören als Philosophie geistert auch schon länger in den Goldohren Kreisen rum.
Und dass es bei Kabeln durchaus hörbare Unterschiede gibt, das ist auch unbestritten. Die Beispiele, die Du aufführst, lassen sich aber alle technisch erklären. Hinter dem ganzen Kabel-Schwachsinn steckt aber eigentlich was ganz anderes - natürlich ist es Firmen wie Oehlbach bewusst, dass nur extrem wenige Leute Kabel für 2000 Euro je Meter kaufen. Man schafft sich mit solchen "Superkabeln" aber einen Namen, und wenn dann bei Saturn edel gestylte Kabel von Oehlbach für 30 oder 40 Euro hängen, fragt niemand mehr, ob es nicht auch die Strippe für zwei Euro fünfzig tun würde. Und damit wird dann Geld verdient, mir hat mal ein Saturn Verkäufer gesagt, dass an den Geräten oft gar nichts mehr verdient wird, und die Verkäufer die Aufgabe haben, den Kunden überteuertes Zubehör zu verkaufen.
Ich bin da aber über die Jahre milder in meinem Urteil geworden. Früher haben alle an Gott geglaubt, und sich hier ihr Seelenheil geholt, heute sind es halt die verschiedenen esotherischen Ausprägungen, die die Religion ersetzen. Und wenn es die Leute glücklich macht, wenn sie ihre Lautsprecherkabel auf kleine "Klangholzwürfel" für 2000 Euro legen können, dann ist es doch ok. Ich finde es nur absurd, wenn dem ganzen Kram zugeschrieben wird, dass er die wahre Zukunft des Musikhörens ist - so wie es jetzt teilweise von den Masterband-Abspielern betrieben wird. Immer, wenn mir irgendwas furchtbar teures und kompliziertes als das "einzig wahre" verkauft wird, kriege ich Zuckungen. Das war schon bei den "Bohrinseln" so, und ist bei den Tonband-Abspielgeräten für zigtausende Euros nicht anders.
Gruß Frank
https://www.moonshinerecords.de/
Nicht, weil ich so ein Studio nicht cool finde, sondern, weil hier in einem Zeitungsartikel tatsächlich geschrieben wurde, dass nur mit 78UPM und in mono perfekt klingende Jazz-Aufnahmen möglich wären, und dass hierfür z.B. eine Schneidemaschine von 1945 zur Verfügung steht - wohlgemerkt, nicht aus Spaß an einer Zeitreise, sondern aus klanglichen Gründen. Ich habe das vor zwei Jahren irgendwo gelesen, finde aber leider den Artikel nichtmehr wieder - auf jeden Fall warte ich seitdem darauf, dass die ersten Schellackplatten neu im Laden stehen. Plattenspieler mit 78 gibt es ja schon wieder neu, und mono hören als Philosophie geistert auch schon länger in den Goldohren Kreisen rum.
Und dass es bei Kabeln durchaus hörbare Unterschiede gibt, das ist auch unbestritten. Die Beispiele, die Du aufführst, lassen sich aber alle technisch erklären. Hinter dem ganzen Kabel-Schwachsinn steckt aber eigentlich was ganz anderes - natürlich ist es Firmen wie Oehlbach bewusst, dass nur extrem wenige Leute Kabel für 2000 Euro je Meter kaufen. Man schafft sich mit solchen "Superkabeln" aber einen Namen, und wenn dann bei Saturn edel gestylte Kabel von Oehlbach für 30 oder 40 Euro hängen, fragt niemand mehr, ob es nicht auch die Strippe für zwei Euro fünfzig tun würde. Und damit wird dann Geld verdient, mir hat mal ein Saturn Verkäufer gesagt, dass an den Geräten oft gar nichts mehr verdient wird, und die Verkäufer die Aufgabe haben, den Kunden überteuertes Zubehör zu verkaufen.
Ich bin da aber über die Jahre milder in meinem Urteil geworden. Früher haben alle an Gott geglaubt, und sich hier ihr Seelenheil geholt, heute sind es halt die verschiedenen esotherischen Ausprägungen, die die Religion ersetzen. Und wenn es die Leute glücklich macht, wenn sie ihre Lautsprecherkabel auf kleine "Klangholzwürfel" für 2000 Euro legen können, dann ist es doch ok. Ich finde es nur absurd, wenn dem ganzen Kram zugeschrieben wird, dass er die wahre Zukunft des Musikhörens ist - so wie es jetzt teilweise von den Masterband-Abspielern betrieben wird. Immer, wenn mir irgendwas furchtbar teures und kompliziertes als das "einzig wahre" verkauft wird, kriege ich Zuckungen. Das war schon bei den "Bohrinseln" so, und ist bei den Tonband-Abspielgeräten für zigtausende Euros nicht anders.
Gruß Frank