29.06.2020, 10:44
Ich komme nochmal auf die Mitteilung aus Beitrag #54 zurück, Zitat:
"Es gibt innerhalb der ARD tatsächlich Gespräche in Zusammenarbeit mit dem IRT und der VDT mit dem Ziel, hochwertige Musikaufnahmen wieder analog aufzuzeichen und zu archivieren.",
weil ich heute das aktuelle Juli-Programmheft von Deutschlandradio bekommen habe (DLF, DLF Kultur, DLF Nova).
In dem Heft wird zwei Autoren des "Digitalradio Büro Deutschland" unter dem Titel "Digital ist besser" eine Seite eingeräumt, ihre Ansichten zum Thema "Die Vorteile der Umstellung auf DAB+" zu verbreiten. Kurz zusammengefasst wird UKW als betagter Standard von 1949 bezeichnet, der sich seitdem nicht verändert habe. (Die Bandbreiten-Erhöhung von ursprünglich 12.5 kHz auf 15 kHz und die Einführung von Stereo werden nicht erwähnt). Die Vorteile von DAB+ lägen im rauschfreien Empfang auf bundeseinheitlichen Frequenzen und der Verfügbarkeit von Zusatzdiensten. Außerdem wird die erhöhte Programm-Vielfalt hervorgehoben. Die verminderte kulturelle Qualität der kommerziellen Programme, sowie die durch hohe Dynamik-Kompression und typisch auf 72 kBps beschränkte Datenrate reduzierte technische Audio-Qualität werden nicht erwähnt. Es wird auch nicht erläutert, daß von den Deutschlandradio Programmen bei dem auf DAB+ angewandten AAC-HEv1 Verfahren nur die unteren 11.2 kHz des Audio-Spektrums in AAC-LC kodiert übertragen werden und darüber künstlich erzeugte Ersatzhöhen eine Audio-Bandbreite von 15.6 kHz vortäuschen. Bei der Datenrate der meisten kommerziellen/privaten Programme von 72 kBps sind es sogar nur 10.1 kHz in AAC-LC und darüber Ersatz-Höhen.
Dann wird speziell auf die Verhältnisse bei Deutschlandradio eingegangen:
"Der großartige Erfolg unserer jungen Programmmarke Deutschlandfunk Nova ist ausschließlich seiner rein digitalen Verbreitung zu verdanken. Apropos rein digitale Verbreitung: Sowohl im oberen Mittelrheintal bei Boppard als auch rund um die Burg Trausnitz in Landshut sind Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur ab sofort digital empfangbar. Die parallele analoge Ausstrahlung wurde zum 30.Juni beendet, denn mit DAB+ erreicht Deutschlandradio mehr Menschen bei gleichzeitiger Verringerung der Verbreitungskosten. Damit setzt der nationale Hörfunk den 2018 eingeschlagenen Weg fort: Als erste öffentlich-rechtliche Sendeanstalt nimmt Deutschlandradio dort, wo DAB+ den effizienteren Ausspielweg darstellt, kostspielige und wegen ihres hohen Stromverbrauchs ökologisch nachteilige UKW-Antennen vom Netz. Auch künftig wird der Digitalradiopionier die analoge Infrastruktur zugunsten eines beschleunigten DAB+ Ausbaus weiter zurückfahren und das Digitalnetz weiter ausbauen."
Die von mir fett hervorgehobene Aussage bezieht sich hier zwar nicht direkt auf die Speicherung von Musik, zeigt aber die allgemeine Richtung an. Die Motivation dahinter wurde auch genannt: Kosteneinsparungen. Übertragungsqualität hat keine Priorität, die würde Kodierung der ganzen Audio-Bandbreite in AAC-LC mit ausreichender Bitrate erfordern. Das ist nirgends Thema.
MfG Kai
"Es gibt innerhalb der ARD tatsächlich Gespräche in Zusammenarbeit mit dem IRT und der VDT mit dem Ziel, hochwertige Musikaufnahmen wieder analog aufzuzeichen und zu archivieren.",
weil ich heute das aktuelle Juli-Programmheft von Deutschlandradio bekommen habe (DLF, DLF Kultur, DLF Nova).
In dem Heft wird zwei Autoren des "Digitalradio Büro Deutschland" unter dem Titel "Digital ist besser" eine Seite eingeräumt, ihre Ansichten zum Thema "Die Vorteile der Umstellung auf DAB+" zu verbreiten. Kurz zusammengefasst wird UKW als betagter Standard von 1949 bezeichnet, der sich seitdem nicht verändert habe. (Die Bandbreiten-Erhöhung von ursprünglich 12.5 kHz auf 15 kHz und die Einführung von Stereo werden nicht erwähnt). Die Vorteile von DAB+ lägen im rauschfreien Empfang auf bundeseinheitlichen Frequenzen und der Verfügbarkeit von Zusatzdiensten. Außerdem wird die erhöhte Programm-Vielfalt hervorgehoben. Die verminderte kulturelle Qualität der kommerziellen Programme, sowie die durch hohe Dynamik-Kompression und typisch auf 72 kBps beschränkte Datenrate reduzierte technische Audio-Qualität werden nicht erwähnt. Es wird auch nicht erläutert, daß von den Deutschlandradio Programmen bei dem auf DAB+ angewandten AAC-HEv1 Verfahren nur die unteren 11.2 kHz des Audio-Spektrums in AAC-LC kodiert übertragen werden und darüber künstlich erzeugte Ersatzhöhen eine Audio-Bandbreite von 15.6 kHz vortäuschen. Bei der Datenrate der meisten kommerziellen/privaten Programme von 72 kBps sind es sogar nur 10.1 kHz in AAC-LC und darüber Ersatz-Höhen.
Dann wird speziell auf die Verhältnisse bei Deutschlandradio eingegangen:
"Der großartige Erfolg unserer jungen Programmmarke Deutschlandfunk Nova ist ausschließlich seiner rein digitalen Verbreitung zu verdanken. Apropos rein digitale Verbreitung: Sowohl im oberen Mittelrheintal bei Boppard als auch rund um die Burg Trausnitz in Landshut sind Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur ab sofort digital empfangbar. Die parallele analoge Ausstrahlung wurde zum 30.Juni beendet, denn mit DAB+ erreicht Deutschlandradio mehr Menschen bei gleichzeitiger Verringerung der Verbreitungskosten. Damit setzt der nationale Hörfunk den 2018 eingeschlagenen Weg fort: Als erste öffentlich-rechtliche Sendeanstalt nimmt Deutschlandradio dort, wo DAB+ den effizienteren Ausspielweg darstellt, kostspielige und wegen ihres hohen Stromverbrauchs ökologisch nachteilige UKW-Antennen vom Netz. Auch künftig wird der Digitalradiopionier die analoge Infrastruktur zugunsten eines beschleunigten DAB+ Ausbaus weiter zurückfahren und das Digitalnetz weiter ausbauen."
Die von mir fett hervorgehobene Aussage bezieht sich hier zwar nicht direkt auf die Speicherung von Musik, zeigt aber die allgemeine Richtung an. Die Motivation dahinter wurde auch genannt: Kosteneinsparungen. Übertragungsqualität hat keine Priorität, die würde Kodierung der ganzen Audio-Bandbreite in AAC-LC mit ausreichender Bitrate erfordern. Das ist nirgends Thema.
MfG Kai