16.02.2015, 13:28
lukas,'index.php?page=Thread&postID=175249#post175249 schrieb:Wie sich digitaler Jitter auf das gewandelte Analogsignal auswirken kann, soll, habe ich bis heute nicht begriffen. Was Anderes als erhötes Rauschen kann es ja eigentlich nicht sein. Und das Jitter so hoch ist, dass ein Datenwort mal falsch gewandelt wird, ist ja wohl eher unwahrscheinlich. da würde ich weniger von Jitter als von einem Defekt sprechen.Betrachten wir in einem (sehr) einfachen Beispiel mal die A/D-Wandlung.
In diesem Beispiel digitalisieren wir ein Signal, welches innerhalb von 60 Sekunden linear zwischen 0 V und 2 V schwankt, mit 6 Abtastwerten in der Minute. Wir ermitteln also alle 10 Sekunden einen Meßwert.
Erfolgt die Messung nun nicht immer genau nach 10 Sekunden, so wird unser Meßwert verfälscht. Eine genaue Rekonstruktion ist nun nicht mehr möglich.
Da es bei S/P-DIF keine externe Taktleitung gibt, erzeugt der D/A-Wandler seinen Takt selbst. Leider reagieren einige PLL-Schaltungen auf Jitter am Eingangssignal und erzeugen dann offensichtlich ein unsauberes Taktsignal.
Anders sind die Klangunterschiede zwischen verschiedenen CD-Laufwerken an D/A-Wandlern nicht zu erklären. Wäre der Jitter so groß, daß es zu Bitfehlern kommt, so wäre das Resultat keine Klangverschlechterung. Es wären Störgeräusche hörbar.
Zusätzliches Indiz für die Jitter-Theorie ist, daß z.B. die Klangunterschiede der CD-Laufwerke bei Zwischenspeicherung auf DAT/PC verschwinden und keine Bitfehler nachweisbar sind [1].
Das alles betrifft aber nur die A/D-D/A-Wandlung. Mit Ausnahme der möglichen Rückwirkung auf den Takt der D/A-Wandlung bei S/P-DIF ist Jitter bei der digitalen Übertragung/Verarbeitung völlig unbedenklich, sofern er innerhalb der Systemspezifikation bleibt.
Gruß
96k
[1] Mal wieder bzw. immer noch: LP vs. CD