19.06.2019, 09:43
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=240469#post240469 schrieb:Aber ich habe auch Unverständnis dafür geäußert, dass die Deutschen den Verlust ihrer Arbeitsplätze beklagten, aber japanische Produkte kauften.
Ich vermute mal, daß es nicht die gleichen Deutschen waren. Wer in Deutschland von der Unterhaltungselektronik lebte und den Niedergang der Branche am eigenen Leib miterlebte, wird wahrscheinlich selten japanisch gekauft haben. Der Rest der Bevölkerung handelte halt so egoistisch, wie Verbraucher es gemeinhin tun.
Überlegung nebenbei: Wie viele Leute waren Ende der 1970er/ Anfang der 1980er Jahre eigentlich aufgeklärt genug, um zu wissen, was sie kauften? Mein Vater hat 1982 eine HiFi-Anlage der R-Serie von Telefunken erworben und war fälschlicherweise der Meinung, sie sei in Deutschland hergestellt worden. So wurde wahrscheinlich mancher, der in guter Absicht zu Produkten mit deutschen Markennamen griff, völlig unbewusst zum Fernost-Käufer.
Zitat:Hätte es keine japanische Konkurrenz gegeben, hätte die deutsche Unterhaltungselektronik sicher solange überlebt, bis die Taiwanesen oder Koreaner die japanische Rolle übernommen hätten.
In Teilen vielleicht. Den Verdrängungskampf hätte es auch ohne die Japaner gegeben. Dann wären die "Bösen" halt Philips, Grundig und Thomson gewesen.