22.07.2007, 11:17
War das der Test in HiFi exclusiv vom Juli 1980? Der -ein Produkt der Schmiede Ulrich Wienforths- wäre bei mir, schließt aber die Cassettenbänder aus.
Grundsätzlich empfiehlt es sich auch bei Cassettenbändern, die Datenblätter der Hersteller genauestens zu studieren und -gerade bei Cassettenrecordern!- nichts ohne individuelle Einmessung zu machen; andernfalls landet man im Bayerischen oder Grune-Wald. Dass dies bei -statistisch gesehen- allen Cassettengerätebesitzern de facto unmöglich war, zeigt, gegen welche Windmühlenflügel anzukämpfen war/ist, wenn man mit hohen Erwartungen an das Verfahren heranging.
Wenn die technischen Parameter eines Bandes in den Datenblättern ehrlich und vollständig wiedergeben sind (zeit des Lebens des MC-Verfahrens ein Desideratum), kann man sich ein Bild von der Lage der Kompromisse des Bandtyps machen und daraufhin entscheiden, welche Arbeitspunktposition die eigenen Erwartungen am ehesten erfüllt. Dafür muss man jedoch die eigenen Anforderungen genauso kennen wie im Besitze eines Aufnahmegerätes sein, das -zumindest wie eine A77- in Nf- und Hf-Pegel sowie aufnahmeseitiger Höhenkorrektur einstellbar ist. Angesichts dieser Forderungen wurde/wird es nun auf dem Markt aber gerätetechnisch abrupt sehr, sehr eng.
Die Übersteuerung des Bandes gilt bei der Datenblattanalyse bzw. dem Recordereinsatz natürlich bereits als Abusus, weil die Cassette kein Produktions-, sondern ein reines Reproduktionsmedium war, also mit fertigen Produkten umzugehen hatte. Dort, im Verlauf der Sättigungsremanenzkurven diverser Frequenzen (tief, mitte, hoch), liegt dann auch der Schlüssel für das so genannt "klangliche" Verhalten eines Cassettentyps. Klirrfaktor und Differenztondämpfung lassen grüßen; hörbar, versteht sich. Außerdem gehen bei zu großen Höhenamplituden dieselben entlang der jeweiligen Sättigungskurve (und allerlei Begleiterscheinungen...) zurück (wenn man die Sättigungskurven anfährt), was seinerseits den Frequenzgang verbiegt. Der wird dann ja durch den Sättigungsfrequenzgang 'ersetzt'.
Auch hier gilt natürlich, dass eine dickere Beschichtung (C10 bis C60) eine höhere Aussteuerung als bei dünneren Bändern (C90-C120) gestattet, wozu es in den Höhen aber nicht mehr kommt, weil das Band nicht mehr bis auf den Träger durchmagnetisiert werden kann.
Aufgrund der nun mehrfach angeklungenen "Engpässe" des Cassettenverfahrens, wird man daher verstehen, dass gerade bei ihm eine hochwertige Aussteuerungsmessung (echte Spitzenspannung mit kurzen Integrationszeiten) eigentlich unabdingbar wäre. Was man in den Cassettenrecordern aber durchwegs vorfand, war bis zum Schluss in der Regel dasselbe und natürlich noch immer aus denselben Nöten geboren, die Schoenmakers 1960/61 aufgrund seines Arbeitsauftrages zweifellos genau durchdacht und abgewogen hatte, abwägen musste, weil er sonst den Kram hätte hinwerfen müssen. Das wusste er vermutlich sehr viel besser als wir Disku-Onkels hier.
Hans-Joachim
Grundsätzlich empfiehlt es sich auch bei Cassettenbändern, die Datenblätter der Hersteller genauestens zu studieren und -gerade bei Cassettenrecordern!- nichts ohne individuelle Einmessung zu machen; andernfalls landet man im Bayerischen oder Grune-Wald. Dass dies bei -statistisch gesehen- allen Cassettengerätebesitzern de facto unmöglich war, zeigt, gegen welche Windmühlenflügel anzukämpfen war/ist, wenn man mit hohen Erwartungen an das Verfahren heranging.
Wenn die technischen Parameter eines Bandes in den Datenblättern ehrlich und vollständig wiedergeben sind (zeit des Lebens des MC-Verfahrens ein Desideratum), kann man sich ein Bild von der Lage der Kompromisse des Bandtyps machen und daraufhin entscheiden, welche Arbeitspunktposition die eigenen Erwartungen am ehesten erfüllt. Dafür muss man jedoch die eigenen Anforderungen genauso kennen wie im Besitze eines Aufnahmegerätes sein, das -zumindest wie eine A77- in Nf- und Hf-Pegel sowie aufnahmeseitiger Höhenkorrektur einstellbar ist. Angesichts dieser Forderungen wurde/wird es nun auf dem Markt aber gerätetechnisch abrupt sehr, sehr eng.
Die Übersteuerung des Bandes gilt bei der Datenblattanalyse bzw. dem Recordereinsatz natürlich bereits als Abusus, weil die Cassette kein Produktions-, sondern ein reines Reproduktionsmedium war, also mit fertigen Produkten umzugehen hatte. Dort, im Verlauf der Sättigungsremanenzkurven diverser Frequenzen (tief, mitte, hoch), liegt dann auch der Schlüssel für das so genannt "klangliche" Verhalten eines Cassettentyps. Klirrfaktor und Differenztondämpfung lassen grüßen; hörbar, versteht sich. Außerdem gehen bei zu großen Höhenamplituden dieselben entlang der jeweiligen Sättigungskurve (und allerlei Begleiterscheinungen...) zurück (wenn man die Sättigungskurven anfährt), was seinerseits den Frequenzgang verbiegt. Der wird dann ja durch den Sättigungsfrequenzgang 'ersetzt'.
Auch hier gilt natürlich, dass eine dickere Beschichtung (C10 bis C60) eine höhere Aussteuerung als bei dünneren Bändern (C90-C120) gestattet, wozu es in den Höhen aber nicht mehr kommt, weil das Band nicht mehr bis auf den Träger durchmagnetisiert werden kann.
Aufgrund der nun mehrfach angeklungenen "Engpässe" des Cassettenverfahrens, wird man daher verstehen, dass gerade bei ihm eine hochwertige Aussteuerungsmessung (echte Spitzenspannung mit kurzen Integrationszeiten) eigentlich unabdingbar wäre. Was man in den Cassettenrecordern aber durchwegs vorfand, war bis zum Schluss in der Regel dasselbe und natürlich noch immer aus denselben Nöten geboren, die Schoenmakers 1960/61 aufgrund seines Arbeitsauftrages zweifellos genau durchdacht und abgewogen hatte, abwägen musste, weil er sonst den Kram hätte hinwerfen müssen. Das wusste er vermutlich sehr viel besser als wir Disku-Onkels hier.
Hans-Joachim