Revox G36 - weiter geht's
#17
Zunächst, und ich bitte gleich um Vergebung:

Studer schrieb selbst, dass sich reduzierende Kontaktschutzmittel für hochbelastete Kontakte nicht bewährt haben. Infolgedessen kann man vor der Verwendung von chemischen Kontaktreinigern bei Relaiskontakten und thermisch (gerade bei der G36) hoch belasteten Röhrenstiften nur warnen; dies löst eine Lawine aus, die meist nicht mehr zu beherrschen ist.

Zum anderen: Auch Röhrenstufen arbeiten mit definierten Verstärkungsfaktoren. Ein Herummachen mit 'kompensierenden' Potis, weil einem die beobachtete Verstärkung nicht passt, ist ein Kurieren am Symptom, aber keine Fehlersuche. Deshalb muss definitiv geklärt werden, ob die Elektronik vor Band wirklich in Ordnung ist.

Dafür ist ein 1-kHz-Sinus auf beide Eingänge (bleiben wir bei Diode) gleichzeitig zu legen. Des Weiteren werden die Pegelsteller (rechte Geräteseite; Aufnahmewahlschalter in Position I+II, also Stereoaufnahme, aber Hf-Generator aus, Aufnahmetaste NICHT gedrückt) nach Möglichkeit auf Rechtsanschlag gedreht und der Tongenerator so eingerichtet, dass 0 VU angezeigt werden.
Daraufhin ist an folgenden Punkten der Elektronik der Pegelwert des linken und des rechten Kanales zu ermitteln und zu vergleichen:

Eingang (= gitterabgewandte Seite von C1 und C5),
Schleifer von P3 und P4,
Ausgang Aufnahmeverstärkerausgang (röhrenabgewandte Seite von C24 und C27)

Ist alles gleich?

Zu bedenken ist auch, dass man die Vormagnetisierung so verkurbeln kann, dass 4 dB Pegelverlust im mittleren Frequenzbereich auftreten. Gleicher Nf-Pegel am Aufnamekopf bedeutet keineswegs zwangsläufig, dass dieser Pegel auch jeweils gleich auf das Band gebracht würde. Insofern wäre ein Blick auf die Pots der Hf-Generatorplatine (nichts verschrauben!) angebracht: Stehen die Pots ähnlich oder völlig anders?

Nehmen wir an, dass alles ok wäre. Dann muss an den Wiedergabeteil herangegangen werden. Die Ausgangsstufe selbst (V9 und V11, jeweils System 2) ist ein Kathodenfolger ohne eigene Verstärkung, ja mit einem Verlust an Spannungsverstärkung. Er dient lediglich dazu, den Ausgangswiderstand zu senken (vgl. Emtterfolger), ohne dass man eines Übertragers bedürftig würde; hier kann demnach schwerlich etwas sein.

Deshalb:
Band mit einer tadellosen Aufzeichnung (Pegelton 1 kHz, Vollpegel) auflegen und an den anodenabgewandten Anschlüssen von C42 und C51 (je 10n) C43 und C52 (wieder 10n) und an der ausgangsseitigen Belegung von C44 und C53 Nf-Spannung messen und zwischen den Kanälen vergleichen.

Es gibt wiedergabeseitig einen kritischen Anwärter für Verstärkungsverluste (wenn nicht ein Röhrensystem durchhängt): C41 und C50, die die Wechselspannungsverstärkung saftig anheben. Wenn einer der beiden Kapazität vberkorenhat, wirkt sich das in der Spannungsverstärkung der entsprechnednen Stufe (V10) aus. Doch ehe das Problem nicht dezidiert dem entsprechenden System von V10 zugewiesen ist, sollte da keinesfalls 'prophylaktisch' herumgebastelt werden. Dafür ist eine G36 schlicht zu schade.

Quacksalberei am Symptom war das Markenzeichen unseres (Hannoversch) Mündeners aus Viechtach (zumindest im nachmalig entstandenen Lied: Ich bin der ...... ), nicht aber unseres Regensdorfers. Insofern gibt es einen Grund für deine Beobachtungen; und den kann man finden. Das Fehlen von Einstellgliedern hat auch seine Vorteile.

Hans-Joachim
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