Klangqualität - Vergleich: Tonband / Tapedeck
ich meine, wenn man schon akademische Klangvergleiche machen will, sollte doch erstmal eine Grundvoraussetzung sein, dass die "Kette" keine Geräusche von sich gibt, die auf technische Defekte hindeuten, egal, wo genau die herkommen. Aber dennoch ist bis jetzt noch nicht beantwortet worden, wie genau denn "klingt besser" oder "klingt schlechter" definiert ist. Auch wenn der Wiesbadener mit seinem HiFi Museum nicht unumstritten ist, aber dieses Statement hier finde ich das passendste zum Thema Klang, was ich bisher gelesen habe, es zeigt nochmal deutlich, dass Klang etwas rein subjektives ist:

http://www.hifimuseum.de/was-ist-klang.html

Ich selber habe auf einer der letzten Düsseldorfer HiFi Messen, ich meine, es war 1982, eine Vorführung vom DHFI miterleben dürfen, wo in einem kleinen Konzertsaal ein Kammerorchester auf der Bühne stand und simultan zur eigenen Schallplatte und einer ganz frühen CD Mozart gespielt hat. Als Vergleichsquellen gab es dann noch eine Studer PR99 und so ein Sony PCM Set mit Betamax Recorder und Wandlermodul. Auf der Bühne standen hinter dem Orchester diverse Anlagen aufgebaut, angefangen von einem knapp 3000 DM Grundig Turm mit Aktivlautsprechern, die Spitze bildete die damalige Audio Referenzkette, ich kann mich nur nach an die riesigen Phonogen Leichtbetonhörner erinnern.

Um es kurz zu machen - im selben akustischen Umfeld spielten alle Technologien und alle Anlagen so eng am Original, dass man die Unterschiede als vernachlässigbar bezeichnen konnte. Das Ergebnis sorgte bei einigen Zuhörern für großen Unmut, es wurde von Schiebung gesprochen, aber der Fakt blieb bestehen. Ich selber stand damals am Beginn meiner "Goldohren-Karriere", ich denke, diese Veranstaltung hat mir quasi das Leben gerettet.

Klang ist etwas komplett subjektives und hängt von so vielen Faktoren ab, dass Technologievergleiche kaum einen Sinn machen. Ich persönlich bin ja eh kein Fan davon, Qualität dadurch zu verbessern, eine immer absurdere Materialschlacht zu führen, wie das im Bereich HiFi so oft getan wird. Mich fasziniert die späte Cassettentechnik vor allem auch deshalb, weil sie ein Beispiel dafür ist, was aus einer für HiFi eigentlich ungeeigneten "Budget-Technologie" rausgeholt werden kann, wenn sich wirklich fähige Entwickler damit beschäftigen. Damals, so um 1980 rum, gab es schon den Spruch, was aus dem Spulenband hätte werden können, wenn es nur einen kleinen Prozentsatz des Innovationswillens bekommen hätte, der zu der Zeit in die Cassette gesteckt wurde.

Gruß Frank
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RE: Klangqualität - Vergleich: Tonband / Tapedeck - von nick_riviera - 15.01.2024, 11:56

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