Wichtige Frage zu Grundig TK 146...
#7
Hallo,

zu Deiner ersten Frage:

ich habe noch nie in Tonbandgeräten Bauteile gesichtet, die wie Asbest ausahen. Allerdings habe ich im wesentlich auch "nur" Transistor-Geräte zerlegt.
Sinn würde ein Einbau von Asbest ja nur dann machen, wenn´s warm wird, also z.B. in Röhrenkoffern. Dazu kann ich nichts sagen. Die Tk 140 enthielten ja noch Röhren, wenn ich´s richtig weiß, so, wie die ganze Produktpalette von Grundig zur damaligen Zeit. Die Konkurenz hatte Ende der 60-iger den Schritt zu Transistor-Verstärkern bereits hinter sich.
Die Tk 146 könnte bereits "volltransistorisiert" gewesen sein. Viellciht kann einer der Grundig-Spezialisten Stellung nehmen.

Zur Asbestproblematik hier ein m.E. ganz vernünftiger Artikel:
http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/p...t_2004.pdf

Zusammenfassend, ohne das verharmlosen zu wollen:

Asbest macht Lungenfibrose und Rippenfellveränderungen.
Ein bestimmter Krebs des Rippenfells, das Pleuramesotheliom, ist beweisend für einen Asbestkontakt in der Vergangenheit und ist eine Berufskrankheit. Aber der ist extrem selten.
Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken nach Asbestkontakt, ist für Raucher mehr als 10 mal höher als für Nichtraucher (Also: erst einmal aufhören zu rauchen,wenn noch nicht geschehen).
Das Risiko eines Nichtrauchers, an Asbest-Krebs zu sterben, ist niedriger als das, an einem Verkehrsunfall zu sterben.
Es gibt 10-100 umweltbedingte Asbest-Todesfälle im Jahr in Deutschland, im Vergleich zu erwa 1000 berufsbedingten. (Es macht halt einen Unterschied, ob Du ein Gerät rumstehen hast, in dem Asbest verarbeitet ist, oder ob Du Asbest tagtäglich verarbeitest. Tatsächlich kann bereits die erste Faser Asbest auslösen, aber man kann auch vom Meteoriten erschlagen werden. Das Risiko steigt mit der Menge an Fasern. Als Bemerkung: das ist ja sowieso ein Problem der Faser, nicht des Materials! Die Faserlänge entscheidet, ob das Zeug gefährlich ist. Bei richtiger (oder eigentlich falscher) Faserlänge kann ein x-beliebiger Stoff Krebs erzeugen)

Falls Du Dir unverändert nicht sicher bist, ob das Teil Asbest enthält, würde ich Dir raten:

Wenn Du das Material entfernen kannst: Mundschutz vom Obi und Handschuhe, dann das Teil ins Freie getragen und raus damit. Den Abfall sachgerecht
entsorgen.

Wenn das Material nicht entfernt werden kann: Methode, die oben bereits angesprochen wurde: mit Sprühlack versiegeln (ebenfalls mit Mundschutz). wenn keine Fasern freigesetzt werden können, weil der Lack sie verklebt und abschließt, dann geht von dem Teil auch keine Gefahr mehr aus. Übrigens: Das Asbest wird ja eingebaut worden sein, um Bauteile vor Wärme, wie sie z.B.von Röhren ausgeht, zu schützen. Das wird also warm. Ich würde deswegen einen hitzebeständigen Motor-Klarlack empfehlen. Den gibts bei Obi (von Caramba).

Und wenn beides nicht geht würde ich das Teil entsorgen (was ist dann: Gefahrstoff?? )
Oder in ebay verkaufen...

Viele Grüße
Frank
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[Kein Betreff] - von DBP - 11.11.2005, 19:47
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