14.08.2004, 18:57
=> Matze
Die Aufzählung dessen, was für potentielle Mitglieder alles zutreffen müsste, ist korrekt. Ergänzend sage ich: Diese ganzen Eigenschaften müssen ja gar nicht in einer Person vereinigt sein. Der eine hat Ideen und ein Gespür für Themen, der nächste journalistische Fähigkeiten, sucht und forscht nach Infos und verifiziert diese. Ein anderer kann gut schreiben und bringt alles in Schriftform, und der vierte kann gut vorlesen und sprechen. Keiner von denen muss wissen, wo beim Aufnahmegerät vorne und hinten ist, denn dafür gibt es wieder eines Spezialisten. "Fachübergreifende Teamarbeit" könnte man sowas nennen.
Dein Punkt 4 - die Vereinsmeierei - ist ein sehr schwerwiegender Punkt. Ich halte es mit Reinhard Mey und "... lass mich mit keinem Verein ein ...".Aber gerade beim Tonbandhobby kann man einen Verein auch "auf die Entfernung" führen, die straffen Strukturen eines Musikvereins oder Sportvereins sind hier nicht nötig, eher hinderlich.
=> alle
Daß trotz dieser sehr guten Voraussetzungen das Interesse gering ist, hat Andreas sehr gut begründet. Ein wichtiger Punkt ist, daß konsumieren bequemer ist als produzieren. Daß man heute bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes geht ist mit auch Erziehungssache. Der zweite Punkt dürfte Streben nach Anerkennung sein. Mit der lauten Auto-Anlage kann man vor der Disco und auch sonst auf den Putz hauen und sich wichtig machen. Beherrscht man die Computerspiele, so kann man andere im Wettbewerb besiegen und geniesst deren Anerkennung. Einen kleinen Beitrag aus der zweiten Reihe heraus für ein Gemeinschaftswerk zu leisten ist uncool. Deswegen sind Tonbandclubs out of time! Zumindest für den Mainstream. Dieser kollektive Irrtum der Jugend, daß man im Bestreben anders zu sein immer der Herde nachläuft, wo der lauteste Schreihals Leithammel sein darf, scheint mir heutzutage etwas weiter verbreitet zu sein als zu meiner Jugendzeit. Aber wie heisst es so schön bei Hannes Wader: "Je weiter der Blick zurück reicht, desto mehr verfärbt sich der Anblick rosarot ...."
=> Matze
Wenn es Dein Bestreben ist, Musik für die Nachwelt zu erhalten, so müsstest Du Vinyl-Fan sein. Denn kein Medium hat mehr für die Speicherung, Erhaltung und Verbreitung der Musik getan als das Medium "Schallplatte". Die CD ist ein moderner Abklatsch mit anderer Technik, aber im Prinzipe das selbe: Ein reines Speicher- und Wiedergabemedium. Und ohne dieses kein (oder kaum) Aufnahmemedium. Das Tonband und die Vinylplatte gehören zusammen.
Michael
Die Aufzählung dessen, was für potentielle Mitglieder alles zutreffen müsste, ist korrekt. Ergänzend sage ich: Diese ganzen Eigenschaften müssen ja gar nicht in einer Person vereinigt sein. Der eine hat Ideen und ein Gespür für Themen, der nächste journalistische Fähigkeiten, sucht und forscht nach Infos und verifiziert diese. Ein anderer kann gut schreiben und bringt alles in Schriftform, und der vierte kann gut vorlesen und sprechen. Keiner von denen muss wissen, wo beim Aufnahmegerät vorne und hinten ist, denn dafür gibt es wieder eines Spezialisten. "Fachübergreifende Teamarbeit" könnte man sowas nennen.
Dein Punkt 4 - die Vereinsmeierei - ist ein sehr schwerwiegender Punkt. Ich halte es mit Reinhard Mey und "... lass mich mit keinem Verein ein ...".Aber gerade beim Tonbandhobby kann man einen Verein auch "auf die Entfernung" führen, die straffen Strukturen eines Musikvereins oder Sportvereins sind hier nicht nötig, eher hinderlich.
=> alle
Daß trotz dieser sehr guten Voraussetzungen das Interesse gering ist, hat Andreas sehr gut begründet. Ein wichtiger Punkt ist, daß konsumieren bequemer ist als produzieren. Daß man heute bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes geht ist mit auch Erziehungssache. Der zweite Punkt dürfte Streben nach Anerkennung sein. Mit der lauten Auto-Anlage kann man vor der Disco und auch sonst auf den Putz hauen und sich wichtig machen. Beherrscht man die Computerspiele, so kann man andere im Wettbewerb besiegen und geniesst deren Anerkennung. Einen kleinen Beitrag aus der zweiten Reihe heraus für ein Gemeinschaftswerk zu leisten ist uncool. Deswegen sind Tonbandclubs out of time! Zumindest für den Mainstream. Dieser kollektive Irrtum der Jugend, daß man im Bestreben anders zu sein immer der Herde nachläuft, wo der lauteste Schreihals Leithammel sein darf, scheint mir heutzutage etwas weiter verbreitet zu sein als zu meiner Jugendzeit. Aber wie heisst es so schön bei Hannes Wader: "Je weiter der Blick zurück reicht, desto mehr verfärbt sich der Anblick rosarot ...."
=> Matze
Wenn es Dein Bestreben ist, Musik für die Nachwelt zu erhalten, so müsstest Du Vinyl-Fan sein. Denn kein Medium hat mehr für die Speicherung, Erhaltung und Verbreitung der Musik getan als das Medium "Schallplatte". Die CD ist ein moderner Abklatsch mit anderer Technik, aber im Prinzipe das selbe: Ein reines Speicher- und Wiedergabemedium. Und ohne dieses kein (oder kaum) Aufnahmemedium. Das Tonband und die Vinylplatte gehören zusammen.
Michael
Michael(F)