09.08.2017, 14:23
radiobastler,'index.php?page=Thread&postID=208886#post208886 schrieb:Heimlichkeit aus Unwissenheit sozusagen.Vielleicht. Oder Desinteresse.
Unauffällig konnten die zusätzlichen Mikrofone jedenfalls nicht positioniert werden, da für die Stereoaufnahmen sich insgesamt mindestens drei Hauptmikrofone vor dem Podium befanden, wovon das mittlere leicht nach vorne ("ins Orchester rein") versetzt wurde, um die weiter hinten sitzenden Mittelstimmen nicht in einer Art "Loch in der Mitte" verschwinden zu lassen. Aufnahmetechnisch könnte man die Anordnung als einen interessanten Vorläufer des sog. "Decca-Tree" auffassen. Die Höhe der Mikrofone lag (wiederum aus dem Gedächtnis) bei 3,50...4m über Podiumsfläche, die Mikrofone mussten deswegen auch abgehängt werden, weil Hochstative damals noch nicht üblich waren.
Die größere Höhe als bei der üblichen Monoaufstellung war notwendig geworden, um - wie Helmut Krüger es in einem Interview äußerst treffend formulierte - "mehr Luft ins Klangbild zu bekommen".
Besonderer Wert wurde bei der Mikrofonkapsel auf die Verwendung einer nach Kundenwunsch modifizierten Neumann-Druckempfängerkapsel gelegt (nach meiner Erinnerung eine M 1-1a auf Verstärkerschaltung CMV 3a), da die Regelausführung (M 1-1 & CMV 3) viel zu scharf und zu spitz klang. Technisch gesprochen überlagerten sich bei der Regelausführung die Resonanzfrequenz der Membran und die der Druckstauüberhöhung so ungünstig, dass der Gesamtfrequenzgang aus 0° Richtung bei ca. 6 kHz einen "Buckel" von >12 dB zeigte, was ich im Resultat als einen eher "giftigen" Klang bezeichnen würde.
Wie gesagt, Ausführenden und Zuhörern mag dieser Zusatzaufwand verborgen geblieben sein.
Zufällig anwesende Fachkundige, die an dem Projekt nicht beteiligt waren, mögen sich vielleicht die eine oder andere Frage gestellt haben.
Grüße, Peter
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Peter
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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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