31.03.2005, 11:34
Hallo PhonoMax
1.) Woher bekommt man denn als Laie diese CDs mit den Tagungsberichten der Tonmeistertagungen?
2.) Du hast natürlich Recht mit deiner Aussage, dass es zum damaligen Zeitpunkt ausser Band keine andere im grossen Stil und zu akzeptablen Preisen verfügbare Speichertechnik gab. Meine Betrachtung ist ex post. Im Nachhinein weiss man es ja immer besser. Dieser Problematik bin ich mir bewusst.
Ich denke aber, dass die Erwartungshaltung der Konsumenten von damals ebenfalls entscheidend war. Verbunden mit dieser Erwartungshaltung war und ist eine Abwehrhaltung, eine Mentalität des Abwartens gegenüber den aktuellen Entwicklungen. Dass es in den nächsten 5 oder 10 Jahren ein neuartiges Medium mit den Eigentschaften und Möglichkeiten einer CD, Diskette, Festplatte geben würde, war wahrscheinlich für viele ersichtlich (ich habe mich zum damaligen Zeitpunkt noch mit anderen Sachen beschäftigt). Dies ist für ein neues Format natürlich tödlich. Heute hört man schon Sprüche wie *wozu noch über SACD vs. DVD-A streiten, es kommt ja sowieso bald Blue-Ray*. Bis entsprechende Geräte auf den Markt kommen, dürfte es noch 5 Jahre dauern, doch schon heute werden deswegen die Investitionen aufgeschoben. SACD und DVD-A haben sich ja auch (noch?) nicht wirklich etablieren können. So kann sich ein Standard natürlich nicht durchsetzen. Als mein Vater Anfang/Mitte 80er seine ReVox B7XXer Anlage kaufte, hat er über ein Jahr auf das B710 (MK1) gewartet. Sein Händler hatte ihm gesagt, dieses Medium würde die Bandmaschine ablösen. DAS hat natürlich zu einer Erwartungshaltung geführt. Darum wurde es ein B710 und keine B77. Wenn 198X DAT kommt und der Konsument weiss, dass es in ein paar Jahren etwas *Revolutionäres* gibt, und er bis dahin mit der Kassette gut auskommt, kann ich mir eine abwartende Haltung gut vorstellen.
3.) Noch eine amüsante Anmerkung zu 40 MB vs. DAT:
Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Diskussion über PC und Hifi. Es kam u.a. die Frage auf, warum die Angelegenheit *CD am/im/mit PC* eigentlich so harzig ablief und auch heute noch nicht ganz frei von Fehlern und Stolperfallen ist. Dazu kam mir dann ein Zitat in den Sinn: "Als die CD 1983 mit ihren 650 MB auf den Markt kam, verstand in der IT niemand so richtig, was man mit einem 650 MB grossen ROM-Speicher anfangen sollte, schliesslich war man noch mit 360 kb-Disketten unterwegs." Selbe Geschichte also. Heute lacht man drüber, aber ob man damals schlauer gewesen ist? Wahrscheinlich nicht...
Wie heisst es so schön: Prognosen sind schwierig, vorallem wenn sie die Zukunft betreffen ;-))
Gruss
Etienne
1.) Woher bekommt man denn als Laie diese CDs mit den Tagungsberichten der Tonmeistertagungen?
2.) Du hast natürlich Recht mit deiner Aussage, dass es zum damaligen Zeitpunkt ausser Band keine andere im grossen Stil und zu akzeptablen Preisen verfügbare Speichertechnik gab. Meine Betrachtung ist ex post. Im Nachhinein weiss man es ja immer besser. Dieser Problematik bin ich mir bewusst.
Ich denke aber, dass die Erwartungshaltung der Konsumenten von damals ebenfalls entscheidend war. Verbunden mit dieser Erwartungshaltung war und ist eine Abwehrhaltung, eine Mentalität des Abwartens gegenüber den aktuellen Entwicklungen. Dass es in den nächsten 5 oder 10 Jahren ein neuartiges Medium mit den Eigentschaften und Möglichkeiten einer CD, Diskette, Festplatte geben würde, war wahrscheinlich für viele ersichtlich (ich habe mich zum damaligen Zeitpunkt noch mit anderen Sachen beschäftigt). Dies ist für ein neues Format natürlich tödlich. Heute hört man schon Sprüche wie *wozu noch über SACD vs. DVD-A streiten, es kommt ja sowieso bald Blue-Ray*. Bis entsprechende Geräte auf den Markt kommen, dürfte es noch 5 Jahre dauern, doch schon heute werden deswegen die Investitionen aufgeschoben. SACD und DVD-A haben sich ja auch (noch?) nicht wirklich etablieren können. So kann sich ein Standard natürlich nicht durchsetzen. Als mein Vater Anfang/Mitte 80er seine ReVox B7XXer Anlage kaufte, hat er über ein Jahr auf das B710 (MK1) gewartet. Sein Händler hatte ihm gesagt, dieses Medium würde die Bandmaschine ablösen. DAS hat natürlich zu einer Erwartungshaltung geführt. Darum wurde es ein B710 und keine B77. Wenn 198X DAT kommt und der Konsument weiss, dass es in ein paar Jahren etwas *Revolutionäres* gibt, und er bis dahin mit der Kassette gut auskommt, kann ich mir eine abwartende Haltung gut vorstellen.
3.) Noch eine amüsante Anmerkung zu 40 MB vs. DAT:
Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Diskussion über PC und Hifi. Es kam u.a. die Frage auf, warum die Angelegenheit *CD am/im/mit PC* eigentlich so harzig ablief und auch heute noch nicht ganz frei von Fehlern und Stolperfallen ist. Dazu kam mir dann ein Zitat in den Sinn: "Als die CD 1983 mit ihren 650 MB auf den Markt kam, verstand in der IT niemand so richtig, was man mit einem 650 MB grossen ROM-Speicher anfangen sollte, schliesslich war man noch mit 360 kb-Disketten unterwegs." Selbe Geschichte also. Heute lacht man drüber, aber ob man damals schlauer gewesen ist? Wahrscheinlich nicht...
Wie heisst es so schön: Prognosen sind schwierig, vorallem wenn sie die Zukunft betreffen ;-))
Gruss
Etienne